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Kunstbericht 2000
Bericht über die Kunstförderung des Bundeskanzleramts
Struktur der Ausgaben Förderungen im Detail Serviceteil
Glossar zur Kunstförderung
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Inhalt
Vorwort des Staatssekretärs für Kunst und Medien Seite 5 I Struktur der Ausgaben Seite 9
11 Förderungen im Detail Seite 55 111 Serviceteil Seite 99
IV Glossar zur Kunstförderung Seite 141 Register Seite 177
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Vorwort des Staats
sekretärs fü r Ku nst u n d Medien
Kunstpolitik und Kunstförderung müssen den Künstlerinnen und Künst
lern die größtmögliche Freiheit für ihre Arbeit gewährleisten und Maßnahmen setzen, die es kulturellen Märkten ermöglichen, sich zu entwickeln und zu prosperieren. Besonders in einer Zeit, in der es für Kunstschaffende immer schwieriger wird, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen und ihre Werke öffentlich durchzusetzen , benötigen sie Freiräume, Orte des Möglichkeits
und Eigensinns. Die Politik sollte die denkbar günstigsten Rahmenbe
dingungen für den kreativen Prozess herstellen u nd unseren Künstlerinnen und Künstlern helfen, national und international breite Aufmerksamkeit u nd Resonanz zu erreichen . Für die Kulturpolitik ist es daher eine zentrale Aufgabe, Mittel bereitzustellen, die es ihnen erlauben , zwischen den Anfor
derungen der Ökonomie u nd den Zwängen der Selbstvermarktung das wichtige Gut der künstlerischen Autonomie zu bewahren . Künstler sind mehr als alle anderen Berufs
gruppen von einem liberalen und offenen gesellschaftlichen und politischen Klima abhängig, das ihnen ihre Freiheiten nicht nur gesetzlich garantiert, sondern sie auch dabei u nterstützt, d iese wahrzunehmen.
Vor allem Kunstformen, d ie abseits von Moden und Trends entstehen und sich dem Verständnis der Konsumen
ten entziehen , haben es heute nach wie vor schwer, ein Publikum zu fin
den. Gerade d ie nicht etablierte junge und neue Kunst verdient unsere besondere Aufmerksamkeit. Kulturelle Prozesse aber - und darin ist Hilmar Hoffmann zuzustimmen - lassen sich mit den Mitteln der Kulturpolitik nicht in jeder Situation initiieren. Sie wollen wachsen und brauchen ihr Korrelat in einem interessierten Publikum, das sie trägt. Für das künstlerische Schaf
fen mag es unterschiedliche Motive und Motivationen geben ; für das kultu
relle Leben ist ein kulturelles Bedü rf-
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nis, ein "Kulturhunger" nötig. Ein Kul
turstaat benötigt nicht nur Kunst und Kunstschaffende, sondern auch auf
geschlossene, begeisterungsfähige Menschen, die am kulturellen Leben aktiv teilnehmen. I n der Kunstförde
rung ist mir d ie Unterstützung des kreativen Aspekts besonders wichtig.
Der Staat darf sich dabei allerdings weder als Auftraggeber noch als Regulator in den schöpferischen Pro
zess einmischen. Kulturpolitische Ver
antwortung heißt für mich, fördernd u nd organisierend Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere kreative I ntelligenz sich im internationalen Wettbewerb optimal positionieren kann.
Die budgetäre Ausgangslage dafür war im Kunstressort, das ich als Staatssekretär für Kunst und Medien am 4. Februar 2000 ü bernommen habe, nicht ganz einfach. Das Kunst
budget 2000 betrug 1 , 1 Milliarden Schilling gegenüber 1 , 1 5 Milliarden Schilling 1 999. Die Ergebnisse der Budgetverhandlungen im Bereich Kunst sind vor folgendem Hintergrund zu sehen: Die vom damaligen Finanz
minister Rudolf Edlinger im Dezember 1 999 verhängte 20-prozentige Kür
zung der Ermessensausgaben des Bundes hätte keinen Bereich so betroffen wie d ie zeitgenössische Kunst. Mit dem Antritt der neuen Bun
desregierung wurde daher die Kür
zung der Ermessensausgaben im pro
visorischen Budget mit sofortiger Wir
kung auf 1 5 Prozent herabgesetzt. Ein größeres Problem stellten d ie ver
schiedenen Förderungszusagen mei
ner Vorgänger dar: Insgesamt beliefen sich ihre Versprechungen auf rund 620 Millionen Schilling, was mehr als der Hälfte des Ordinariums des Kunst
budgets entspricht.
Im Zuge der Budgetverhandlungen galt es nun, einerseits den Kahlschlag im Bereich der Kunstförderung, den die 20-prozentige Kürzung der Ermes
sensausgaben bedeutet hätte, zu ver
hindern, andererseits Lösungen für jene Großprojekte zu suchen, deren Finanzierung in verbindlicher Form bereits versprochen worden war. Mit dem Budget 2000 ist aus meiner Sicht beides gelungen, ohne dass dabei das allgemeine Sparziel der Bundes
regierung aus den Augen verloren
worden wäre. Insgesamt enthielt das Budget 2000 lediglich eine 4,5-pro
zentige Verringerung gegenüber dem Budget des Jahres 1 999. Darin sind Ausgaben in der Höhe von 55 Millio
nen Schilling für Projekte enthalten, die vor meinem Amtsantritt bereits zugesagt worden waren. Für die übri
gen Sonderfinanzierungen wie die Kulturhauptstadt Graz, den Musikver
ein und den Neubau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg wurden mit dem Finanzministerium Vereinba
rungen außerhalb des Kunstbudgets getroffen . Berücksichtigt man die 55 Millionen Schilling, die im Jahr 2000 in den Umbau des Konzerthauses bzw.
in das Theater in der Josefstadt flos
sen, so ergibt sich für das operative Budget im Kunstbereich eine Verrin
gerung von rund neun Prozent, die in den einzelnen Bereichen unterschied
lich zum Tragen gekommen ist.
Im Rahmen des Kunstbudgets 2000, das - verglichen mit den Ermessens
ausgaben anderer Ressorts - mit einer nur moderaten Kürzung gegen
ü ber 1 999 das Maximum des Mögli
chen erreicht hat, habe ich mich um kulturpolitische Schwerpunkte bemüht.
Ich war bestrebt, Entscheidungen so zu fällen, dass sie für die Künstlerin
nen und Künstler, für die Kreativen und für d ie Kreativität in u nserem Land ausgefallen sind. Es gab keine Einschnitte bei den Stipendien oder Preisen, u nd es gab keine Einschnitte im Bereich der sozialen Zuwendun
gen. Im Gegenteil: Zusätzlich zur längst fälligen Anpassung der Dotie
rung der Auslands- und Langzeitsti
pendien und der Einführung neuer Preise brachte das Jahr 2000 zahlrei
che steuerl iche Erleichterungen für Österreichs Kunstschaffende. Es wurde ein Künstler-Sozialversiche
rungsfonds eingerichtet, der Zu
schüsse zu den Pensionsversiche
rungsbeiträgen der gewerblich selb
ständigen Künstler bereitstellt; der Sozialfonds für Schriftsteller wurde gesetzlich verankert; und es wurde ein Preisbindungsgesetz für Bücher vom Parlament verabschiedet, das nicht nur den Verlagen und dem Handel m it Büchern, sondern indirekt auch den Autorinnen und Autoren zugute kommt. Einige dieser Gesetze und Maßnahmen, d ie während meiner Amtszeit in nur wenigen Monaten ver- III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 5 von 190
handelt und beschlossen wurden, standen seit den siebziger Jahren auf der Agenda der berufsspezifischen
I nteressenvertretungen.
Die Jahre 2000/2001 haben für die Künstlerinnen und Künstler in Öster
reich wesentliche Neuerungen ge
bracht: Die Gewinn-Rücktragsmöglich
keit sowie die Pauschalierungsmög
lichkeit von künstlerischen Betriebs
ausgaben im Einkommensteuerrecht und das Zuschusssystem des Künst
ler-Sozialversicherungsfonds sind Ver
besserungen, die den Kunstschaffen
den erstmals bürokratische Erleichte
rungen gegenüber dem Fiskus einräu
men und finanzielle Belastungen, d ie durch die neu geregelte Sozialversi
cherungspflicht entstanden sind, ver
mindern .
Der erstmals für 2000 geltende Gewinn-Rücktrag ermöglicht es Künst
lern und Schriftstellern, d ie in arbeits
reichen Vorjahren nur magere Ge
winne oder gar Verluste erwirtschaftet haben, durch einen Arbeitserfolg aber in die Gewinnzone gelangt sind, eine Steuererleichterung einzufordern. Der pekuniäre Erfolg, der dem progressi
ven Steuertarif großteils zum Opfer fallen würde, kann durch eine teil
weise Umverteilung auf die beiden Vorjahre steuergünstig gestaltet wer
den. Diese Umverteilung kann die Progressionswirkung des Steuer
tarifs spürbar und entscheidend ent
schärfen.
Eine weitere Erleichterung bietet die Betriebsausgaben-Pauschalierungs
verordnung für Künstler und Schrift
steller. Sie ermöglicht den Selbständi
gen aus diesen Berufsgruppen bei der jährlichen Ermittlung des steuerlichen
Gewinns bestimmte Berufsausgaben pauschaliert abzusetzen. Das neue Betriebsausgabenpauschale beträgt zwölf Prozent der Umsätze. Es ist mit
1 20.000 Schilling jährlich limitiert und erstmals bei der Veranlagung für das Kalenderjahr 2000 anwendbar. Wer im Einzelfall höhere berufliche Ausgaben geltend machen will , muss das Pau
schale nicht in Anspruch nehmen und kann beim Einzelnachweis der Spe
sen bleiben. Es besteht auch d ie Mög
lichkeit, sich jährlich alternierend für eine der beiden Steuererklärungsfor
men zu entscheiden.
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Besonders erfreulich ist auch d ie Ausweitung der bisher nur für Wissen
schaftler geltenden Zuzugsbegünsti
gung auf Kunstschaffende. Bisher waren Künstler, die ihren Wohnsitz nach Österreich verlegten, steuerlich schlechter gestellt als jene, die weiter im Ausland wohnten, in Österreich gastierten und Doppelbesteuerungs
abkommen ausnutzen konnten. Diese Ungleich behandlung wurde beseitigt, sodass eine höhere steuerliche Bela
stung in Österreich im Vergleich zur ausländischen Steuerpflicht auf Antrag ganz oder teilweise aufgehoben wer
den kann.
Neben den steuerlichen Erleichte
rungen stellt das Künstler-Sozialversi
cherungsfondsgesetz eine wesentli
che Neuerung im Bereich der Pen
sionsversicherung von selbständig erwerbstätigen Künstlerinnen und Künstlern dar. Seit Anfang 2001 ge
langt über einen eigens eingerichteten Fonds ein Zuschuss zum Pensions
versicherungsbeitrag zur Verteilung.
Damit stehen zusätzlich zu den Mitteln des bisherigen Künstlerhilfe-Fonds rund 50 Millionen Schilling für soziale Zwecke zur Verfügung.
Die staatliche Pensionsversicherung in Österreich war historisch nach Berufsgruppen gegliedert. Bis vor we
nigen Jahren galt das Prinzip, dass neue Berufsgruppen nur dann aufge
nommen wurden, wenn sie dies wünschten. Davon ist der Gesetzgeber im Jahr 1 997 abgegangen, um einer Erosion der Sozialversicherung -
"teure" Dienstverträge werden durch
"billige" Werkverträge ersetzt - vorzu
beugen. Er hat eine Art Generalklausel beschlossen, wonach ab dem Jahr
1 998 alle Einkünfte, die aus einem Gewerbebetrieb bzw. aus selbständiger Arbeit stammen, von der gewerblichen Sozialversicherung erfasst werden sol
len. Dadurch wurden alle bis dahin nicht versicherungspflichtigen selbstän
dig Erwerbstätigen (Freiberufler) als sogenannte "Neue Selbständige" in die gewerbliche Pensionsversicherung ein
bezogen. Für Künstler wurde das In
krafttreten um drei Jahre hinausge
schoben, um in dieser Zeit eine Mitfi
nanzierung der Versicherungsbeiträge von dritter Seite zustande zu bringen.
Künstler, die ihre Tätigkeit freiberuf
lich ausüben, sind vor dem Jahr 2001
nur in Teilbereichen sozialversichert bzw. sozial abgesichert gewesen. Bei
spielsweise sind freiberuflich tätige bil
dende Künstler seit 1 958 in der ge
werblichen Sozialversicherung pen
sionsversichert und nach dem ASVG kranken- und unfallversichert, unter bestimmten Voraussetzungen waren auch selbständige Musiker, Artisten und Kabarettisten nach dem ASVG versichert. Durch das Arbeits- und Sozialrechtsänderungsgesetz ASRÄG 1 997 gelten seit dem 1 . Jänner 2001 Kunstschaffende als neue Selbstän
dige im Sinne des § 2 Abs. 1 Z. 4 GSVG. Deren Pflichtversicherung erstreckt sich auf die Kranken-, U nfall
und Pensionsversicherung. Seit dem 1 . Jänner 2001 trifft die in die Pflicht
versicherung nach dem GSVG einbe
zogenen selbständigen Künstler daher eine entsprechend hohe Beitragslast:
Sie müssen 1 5 Prozent ihrer Erträge (bis zur Höchstbemessungsgrundlage) für die Pensionsversicherung und 8,9 Prozent für die Krankenversiche
rung bezahlen.
Der österreichische Gesetzgeber hat nicht eine eigene Künstlersozialversi
cherung als I nstitution geschaffen, sondern Künstler zunächst einmal nicht anders behandelt a ls alle ande
ren Selbständigen. Österreichs Künst
ler haben allerdings eine Sonderrege
lung gefordert, d ie sich am deutschen Modell orientieren sollte. Dort werden die Versicherungsbeiträge nur zur Hälfte von den Künstlern selbst getra
gen. Vom zuständigen Sozialministe
rium kam aber nur der Hinweis, dass die Gemeinschaft der Versicherten eine Besserstellung der Künstler nicht verstehen werde und daher keine Bereitschaft bestünde, für Künstler eine Ausnahme zu schaffen. Also blieb es bei der allgemeinen Regelung, die bedeutet hätte, dass Künstler die Ver
sicherungsbeiträge zur Gänze selbst tragen müssen. Helfen konnte da nur mehr die staatliche Kunstförderung, über die eine Mitfinanzierung erreicht werden sollte. In den Jahren 1 998 und
1 999 wurde darüber zwar viel mit Künstlervertretern d iskutiert, es kam aber kein tragfähiger Entwurf zustande.
Im vergangenen Jahr ist es unter Einbindung der Künstlerschaft inner
halb weniger Monate gelungen, einen Gesetzesentwurf über eine Fondslö- III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original)
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sung zu erarbeiten, der Zuschüsse zu den Pensionsversicherungsbeiträgen an Künstler in der Höhe von 1 2 .000 Schilling pro Jahr vorsieht (Künstler
Sozialversicherungsfondsgesetz). Auf
grund des hohen gesellschaftlichen Stellenwerts der Kunst sollen Künstler mit geringen Gesamteinkünften eine spezielle Förderung durch die öffentli
che Hand erhalten, die einen Teil der Beitragslast zur gesetzl ichen Pen
sionsversicherung trägt.
Künstler mit einem Jahreseinkom
men aus künstlerischer Tätigkeit von mindestens 48.9 1 2 Schilling und Gesamteinkünften von maximal 270.000 Schilling können diesen Zuschuss erhalten, wobei die Pen
sionsbeitragslast der unteren Einkom
mensschichten voll kompensiert wird und der Deckungsgrad selbst bei der oberen Einkommensgrenze immerhin noch bei 30 Prozent liegt.
Für die Finanzierung der Zuschüsse wurde eine eigene Abgabe eingeführt, die die Konsumenten von Kabel- und Satellitenfernsehen wirtschaftlich zu tragen haben. Eingehoben wird sie bei den Betreibern von Kabelnetzen und den Importeuren von Satellitenemp
fangsgeräten , also bei Gruppen, die ihre U msätze aus der Nutzung künst
lerischer Produkte erzielen.
Zusätzlich zu den Abgaben werden dem Fonds weitere Mittel aus dem Kunstförderungsbudget des Bundes zur Verfügung gestellt. Das Gesamt
budget des Fonds für 2001 beträgt 96,9 Millionen Schilling; für 2002 sind 98,3 Millionen Schilling vorgesehen.
Die in den Erläuterungen zum Gesetz veranschlagten Abgabenbeträge wur
den erfreulicher Weise übertroffen . Der Künstler-Sozialversicherungs
fonds hat seit Anfang 200 1 3.862 Be
scheide über Zuschüsse an Künstler erlassen, 1 . 1 1 1 sind in Bearbeitung (Stand 30.1 0 .200 1 ). Oberstes Organ des Fonds ist das Kuratorium, dem Vertreter der beteiligten Ministerien, der I nteressenvertretungen und der Sozialversicherungsanstalt der ge
werblichen Wirtschaft angehören. Seit Mai 2001 erstatten die Kurien der Künstlerkommission Gutachten über die Künstlereigenschaft von Antrag
stellern.
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Das Gesetz wurde i m Parlament mit den Stimmen der SPÖ, FPÖ u nd ÖVP angenommen und im Zuge der parla
mentarischen Debatte als ein Schritt in die richtige Richtung bezeichnet.
Dass es in der Umstellungsphase zu Missverständnissen bei der I nterpreta
tion des Gesetzes und zu heftigen Diskussionen kam, in denen die Pro
bleme der Sozialversicherung auch mit Fragen der Steuerflucht vermischt wurden, kann am Gesamtfortschritt, den das Gesetz darstellt, nichts ändern . Die große Zahl an mittlerweile erfolgten Anträgen zeigt, dass der neue Fonds von den Betroffenen angenommen wird.
Ein weiteres Gesetz, das in der ersten Hälfte des Jahres 2000 rasch verhandelt werden musste und schließlich mit den Stimmen aller Par
lamentsparteien beschlossen werden konnte, ist das Buchpreisbindungsge
setz. Im Falle der Buchpreisbindung hat die österreichische Bundesregie
rung eine gute und praktikable Lösung gefunden, die die spezifischen Pro
duktionsbedingungen und d ie große Bedeutung der Verlage für das literari
sche und kulturelle Leben ebenso berücksichtigt wie die Besonderheiten des Handels mit Büchern . Die ent
sprechende Regelung trat mit 30. Juni 2000 in Kraft. I n Deutschland gilt vor
erst weiterhin das privatrechtliche Sammelreverssystem. Allerdings gibt es derzeit Bestrebungen, ein Preisbin
dungsgesetz zu erarbeiten, das sich am österreichischen Modell orientie
ren soll .
E i n weiteres Projekt, das unter Ein
bindung des Verbandes österreichi
scher Galerien moderner Kunst im Jahr 2000 erarbeitet wurde und seit 2001 umgesetzt wird, ist die neue Galerienförderung. Die Mittel der kom
merziellen Galerienförderung werden nicht mehr an Galerien, sondern direkt an österreichische Museen unter besonderer Berücksichtigung der Bun
desländer vergeben, die Ankäufe aus laufenden Ausstellungen österreich i
scher Galerien für zeitgenössische Kunst tätigen. Die Museen sind ver
pflichtet, das vom Bund bereitgestellte Ankaufsbudget von jeweils einer Mil
lion Sch illing um 30 Prozent aufzu
stocken. Dieses neue Förderungsmo
dell soll den österreichischen Gale-
rienmarkt stärken, aber auch den Künstlerinnen u nd Künstlern und der österreichischen Museumslandschaft zugute kommen.
Neben den gesetzlichen Neuerun
gen u nd der Adaptierung einzelner Förderungsmaßnahmen galt es, das Problem zu lösen, dass bei einer star
ken Bindung des Kunstbudgets nur ein bedingter Spielraum zur Gestal
tung bleibt. Im Budget der Jahre 2000 und 2001 habe ich daher gemeinsam mit den Fachbeiräten und der Beam
tenschaft des Hauses versucht, lau
fende und regelmäßig anfallende Strukturkosten , die in den 90er Jahren stark gestiegen sind, leicht zu reduzie
ren, um nicht nur Österreichs Kunst
produzenten, sondern auch neuen und erfolgversprechenden Projekten sowie zukunftsorientierten Vorhaben und interessanten I nitiativen verstärkt Mittel widmen zu können. Dabei wurde auf möglichst moderate Anpas
sungen im privatwirtschaftlichen Kul
turbereich und auf größtmögliche Kon
tinuität bei der Förderung des ge
meinnützigen Sektors geachtet, der für die Vermittlung und Präsentation, für die Diskussion über zeitgenössi
sche Kunst besonders wichtig ist.
Das im Regierungsprogramm formu
lierte Ziel der Förderung der kulturel
len Ausdrucksformen der Regionen sowie der besseren und ausgewoge
neren regionalen Verteilung der Mittel wurde u nd wird von mir sehr ernst genommen. So konnte in Niederöster
reich im vergangenen Jahr ein Litera
turhaus eröffnet werden, das neben Wien, Klagenfurt, Salzburg, I nnsbruck und Mattersburg nun auch Krems zu einem literarischen Zentrum und Prä
sentationsort für Gegenwartsliteratur macht. In den westlichen Bundeslän
dern habe ich Maßnahmen gesetzt, um der zeitgenössischen Kunst- und Kulturvermittlung eine adäquate Infra
struktur zur Verfügung zu stellen. Zum Umbau und zur Adaptierung des Angelika-Kauffmann-Saales in der Gemeinde Schwarzen berg wurde ein auf zwei Jahre verteilter Beitrag ge
leistet. Damit konnte ein Raum , der zuvor nur für die Schubertiade genutzt wurde, zu einem modernen, m ultifunk
tionalen Veranstaltungssaal erweitert werden, der den jungen Künstlerinnen und Künstlern der Region Bregenzer- III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 7 von 190
wald, den dort ansässigen Filmclubs und Musikschu lorchestern sowie experimentellen Gruppen als Studio und Bühne dient. Auch ein Verspre
chen, das noch von meinem Vorgän
ger gemacht wurde, aber budgetär nicht bedeckt war, konnte n unmehr eingelöst werden: Nachdem im Jahr 200 1 die Baubewilligung für das
"Treibhaus - Theater im Turm" in In nsbruck erteilt wurde, konnte die Kunstsektion den in Aussicht gestell
ten I nvestitionskostenzuschuss flüssig machen und den Umbau und die Erweiterung des Hauses unterstützen . I n Zukunft werden auch in Tirol mehr Menschen an Kunst und Kultur teil
nehmen und künstlerische Produktio
nen in höchster technischer Qualität genießen können. Mit der Förderung des Waldviertel-Festivals in Nieder
österreich schließlich wurde ein wichti
ger I mpuls für die Entwicklung regio
naler, aber auch überregionaler Kul
turvermittlung gesetzt, denn im Rah
men dieses Festivals soll die grenz
ü berschreitende Kulturarbeit in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und verstärkt werden .
Die Kultur war der Politik immer schon u m einige Schritte voraus, und ich bin davon überzeugt, dass gerade Kunst und Kultur einen wertvollen Bei
trag zur politischen Einigung Europas leisten können. Gemäß dem EG-Ver
trag hat die Europäische Union die Aufgabe, auf die Errichtung eines offe
nen, diversifizierten, den Europäern gemeinsamen Kulturraums hinzuwir
ken . Um diesen Kulturraum zu einer lebendigen Realität werden zu lassen, hat sich d ie Gemeinschaft verpflichtet, den kulturellen Dialog und das wech
selseitige Kennenlernen der Kultur und der Geschichte der europäischen Völker zu unterstützen sowie den Kul
turaustausch zu fördern . Österreich hat sich immer dafür eingesetzt, dass diese Ambitionen nicht an den Gren
zen der Europäischen Union halt machen.
Die EU-Erweiterung ist für die öster
reichische Kulturpolitik eine große Herausforderung und bringt für den künstlerischen Bereich viele neue Impulse. Ich bin daher sehr froh, dass meine I nitiative bei EU-Kommissarin Viviane Reding vom April 2000, die Beitrittskandidaten als gleichberech-
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tigte Partner in das EU-Förderungs
programm Kultur 2000 einzubinden, nunmehr realisiert werden konnte. Für den europäischen Einigungsprozess ist es außerordentlich wichtig, dass die mittel- und osteuropäischen Län
der stärker als bisher am kulturellen Dialog partizipieren und in den Förde
rungsprogrammen der Europäischen Union Vorhaben und Projekte verwirk
lichen. Um unseren neuen Partnern die AntragsteIlung zu erleichtern, wer
den vom Bundeskanzleramt und vom Cultural Contact Point regelmäßig I nformationsveranstaltungen in den Beitrittskandidatenländern organisiert, die auf großes I nteresse stoßen. Für die österreichische Kulturszene erge
ben sich durch d ie Erweiterung d ieses Programms viele neue Mög lichkeiten:
So haben bereits zahlreiche Länder Mittel- und Osteuropas ihr Interesse am Kulturaustausch mit Österreich bekundet, und die heimischen Kultur
schaffenden können nun gemeinsam mit unseren Nachbarländern, mit denen oft langjährige Partnerschaften bestehen, europäische Projekte reali
sieren.
Die kulturpolitisch einmal ige Chance, im Zuge des Beitrittsprozes
ses kulturelle Netzwerke im mitteI- und osteuropäischen Raum über die Grenzen der Nationalstaaten hinaus zu installieren und zu festigen, wird von mir aktiv verfolgt. Im ersten Jahr meiner Amtszeit habe ich bei bilatera
len Treffen und Gesprächen mit mei
nen Amtskollegen in den osteuropäi
schen Beitrittsländern zahlreiche Kon
takte geknüpft und gemeinsame Initia
tiven vereinbart. Einen wichtigen Schritt bei diesen Bemühungen stellte die Kulturminister-Konferenz "I nterre
gionale kulturelle Zusammenarbeit in Südosteuropa und dem MitteImeer
raum" im vergangenen Jahr in Wien dar, die gemeinsam mit dem Europa
rat durchgeführt wurde und bei der erstmals seit den kriegerischen Ereig
nissen der neunziger Jahre Vertreter sämtlicher Nachfolgestaaten Jugosla
wiens zusammentrafen. Es wurde festgehalten, dass Künstler und Kul
turinstitutionen sowie gemeinsame Kunst- und Kulturprojekte wesentlich zum gegenseitigen Verständnis der Länder beitragen und dadurch mithel
fen , gutnachbarliche Beziehungen auf
zubauen. Als Weiterführung dieses
Treffens findet im Herbst 2001 eine Tagung mit den süd- und osteuropäi
schen Staaten zum Thema "Kultur und Wirtschaft" in I nnsbruck statt. Pa
rallel dazu wurde von mir ein mehr
jähriger Ausstellungsschwerpunkt mit
tel- und osteuropäischer Kunst initiiert, dessen erster Teil ebenfalls in I nns
bruck zu sehen sein wird. Ich freue mich auf eine intensive Zusammenar
beit Österreichs mit den Beitrittskandi
daten, vor allem im Rahmen der Pro
gramme der Europäischen Union, für die diese Länder eine große kulturelle Bereicherung darstellen.
Die Zwischenbilanz, die mit diesem Bericht über meine bisherige kulturpo
litische Tätigkeit vorgelegt wird, lässt sich aus meiner Sicht folgendermaßen zusammenfassen: Im Jahr 2000 konnte das durch zahlreiche Zusagen vorbelastete Kunstbudget konsolidiert werden; es wurden längst fällige gesetzliche Maßnahmen in den Berei
chen Steuer und Soziales beschlos
sen ; die direkte Förderung der Künst
lerinnen und Künstler wurde verbes
sert; ein zeitgemäßes Gesetz zur Buchpreisbindung wurde verabschie
det und die kulturpolitischen und kultu
rellen Aktivitäten Österreichs im euro
päischen Kontext verstärkt. Alles in allem eine - wie ich glaube - solide Ausgangsbasis tür die Arbeit in den kommenden Jahren.
Franz Morak III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original)
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S t r u k t u r d e r A u s g a b e n
D as K u n s t b u d g e t d e r K u n s t s e k t i o n n ac h A b t e i l u n g e n D i e L l K U S - S y s t e m at i k
D i e F ö r d e r u n g e n d e r K u n s t s e k t i o n n ac h L l K U S - K u n s t s p ar t e n
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1.1 Das Kunstbudget der Kunstsektion nach Abte i l u ngen
Die Kulturausgaben des Bundes sind seit der Kompetenz-Neuordnung der Kulturagenden im Jahr 1 997 auf zwei Ministerien und das Bundeskanz
leramt aufgeteilt. Die politische Ver
antwortung für Kunstangelegenheiten hatte vor 1 997 der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst inne, danach der Bundeskanzler bzw.
der Staatssekretär für Kunst, Europa und Sport. Seit dem Jahr 2000 liegt sie bei m Staatssekretär für Kunst und Medien Franz Morak, der auch für die Koordination der kulturellen Angele
genheiten zwischen den einzelnen Ressorts zuständig ist. Die Kunstan
gelegenheiten werden von der Sek
tion 1 1 des Bundeskanzleramts betreut.
Der Bundestheaterverband unter
stand seit 1 997 direkt dem Bundes
kanzler, vormals dem Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst.
1 999 wurde er ausgegliedert. Nun
mehr bestehen fünf Gesellschaften mit beschränkter Haftung : die Bun
destheater-Holdmg GmbH sowie die in deren Eigentum stehende Burgtheater GmbH, die Wiener Staatsoper GmbH, d ie Volksoper Wien GmbH und die Theaterservice GmbH, d ie keine öffentlichen Mittel erhält. Für d ie Erfüllung des kulturpoli
tischen Auftrags leistet der Bund für die Bundestheatergesellschaften eine
jährliche Basisabgeltung in der Höhe von ÖS 1 ,839 Mrd (Bundesvoran
schlag und Erfolg).
2000 machte der Bundesvoran
schlag insgesamt (Kunstsektion des BKA und Bundestheatergesellschaf
ten) bei Kapitel 1 3 (Kunst) ca . ÖS 2,985 Mrd , der Erfolg ca. ÖS 2,971 Mrd aus. Für die Kunstsektion wurden 2000 anteilig bei Kapitel 1 3 im BVA ca. ÖS 1 ,099 Mrd budgetiert. Der Erfolg der Kunstsektion belief sich auf ca. ÖS 1 ,086 Mrd .
Wie in d e n vorangegangenen Kunst
berichten werden im folgenden Bericht nicht nur Förderungen im Sinne des Bundesfinanzgesetzes und Anka ufe dargestellt, sondern auch Aufwendun
gen, die nach Auffassung der Fachab
teilungen der Kunstsektion nach inhaltlichen Gesichtspunkten eigent
lich Förderungen im engeren Sinne darstellen würden, wie z. B. Ausgaben zu den Salzburger Festspielen, zum Filmbunker Laxenburg oder zu den Bundesausstellungen. Auf dieser Basis betrugen die Förderungen der Kunstsektion für das Jahr 2000 ca. öS 1 ,060 Mrd . Die Differenz zum Ge
samterfolg der Kunstsektion (ca. ÖS 1 ,086 Mrd) i n der Höhe von ca . ÖS 26 Mio bzw. 2,4 % besteht aus Auf
wendungen, die keine Förderungen im engeren Sinne darstellen. Dies betrifft u. a. Zahlungen für die I nstandhaltung von Gebäuden, für Transporte, für Mieten der Künstlerateliers im In- und Ausland, für freie Dienstverträge und Dienstgeberbeiträge, für Honorare von
Staatsoper ÖS 715 Mio BurgtheateröS 602 Mio Volksoper ÖS 455 Mio
==== Holding ÖS 67 Mio
Verl auf der Abteilungsbudgets 1 996-2000 in ÖS Mio (gerundet)
1 996 70, 1 526,9 1 2 1 ,8 58,2 1 57 , 7 1 0,8 63,5 51 ,5
o
6,6 1 9,0 6,8 39,1 1 .1 32,0
1 997 83,4 531 ,2 1 36,9 68,0 1 5 1 ,8 1 3,8 63,5 76,9
o
7,9 1 6,9
o o
1 .1 50,3
1 998 70 ,4 528, 7 1 25,0 69,8 1 32,6 1 2,3 76,7 58,5 36,2 3,9 22,6
o o
1 .1 36,7
1 999 70,3 595,8 1 6 1 ,8 70,4 1 4 1 ,2 1 3,8 79,6 59,0 1 ,0 4,2 20,5
o o
1 .21 7,6
2000 77,0 536,2 1 1 9,3 6 1 ,4 1 29,2 1 1 , 7 69,6 52,0 0,7 3,2
o o o
1 .060,3
Quellen: Kunstberichte 1996-1 999; Daten 2000 Budgetabteilung Kunstsektion
-" s t r u � t u r d e r l"I u s 9 a b e n
1 1/1 Bildende Kunst - Inland 1 1/2 Musik und darstellende Kunst
1 1/3 Künstlerische Fotografie und int. Filmangelegenheiten, ÖFI 1 1/4 Film- und Medienkunst
1 1/5 Literatur und Verlagswesen 1 1/6 Kinder- und Jugendliteratur
1 1/7 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode 1 1/8 Regionale Kultur- und Kunstinitiativen 1 1/9 EU-Koordinationsstelle, Bundestheater
1 1/1 0 Bi- und multilaterale kulturelle Auslandsangelegenheiten Bundeskuratoren für bildende Kunst (1 1/5)
Bundeskuratoren für Musik
(
1 1/5)Bundeskurator für hundertjahrekino
(
1 1/4) SummeIII-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 10 von 190
Gutachtern, Jurys und Beiräten, für Entgelte von Einzelpersonen, für Eigenpublikationen sowie für Mit
gliedsbeiträge.
auch soziale Absicherung der Künst
ler, sowohl aktive Strukturarbeit im Umfeld der Kunstproduktion als auch reaktive Einzelförderung wurden poli
tisch ermutigt.
Obwohl der Anteil der Ausgaben der Kunstsektion in den 90er Jahren durchschnittlich nur 1 3,3% der gesam
ten Bundes-Kulturausgaben betrug, gilt die Kulturpolitik der Kunstsektion als wesentliche Drehscheibe kulturel
ler Veränderungen. Um sie kristallisie
ren sich ständig kulturelle Debatten unterschiedlichen Niveaus. Kulturpoli
tik in Österreich fokussiert sich vor allem auf diesen budgetär schmalen Bereich der Förderung überwiegend zeitgenössischer künstlerischer Äuße
rungen.
Die Kunstpolitik der 90er Jahre ist durch die Fortführung bewäh rter Ziel
setzungen der vorangegangenen Jahrzehnte wie etwa die soziale Ab
sicherung der Künstler oder die Inter
nationalisierung, Modernisierung und Verbesserung der I nfrastruktur geprägt.
Betrachtet man d ie im Kapitel l i des Kunstberichts detailliert angeführten Einzelförderungen in den u nterschied
lichen Bereichen, erkennt man eine Politik der Kontinuität, aber auch der Erneuerung: Sowohl Spitzenförderung als auch Nachwuchsförderung, sowohl strukturelle als auch ereignisbezogene Maßnahmen der I nternationalisierung und Erhöhung der Innovation, sowohl das Bekenntnis zum Staat als Garan
ten für den Kunstbereich als auch die Einbeziehung der Wirtschaft durch Sponsoren, sowohl internationale Qualitäts- und Marktmaßstäbe als
Abteilungsbudgets (Erfolg) 2000 in ÖS
11/1 Bildende Kunst - Inland 11/2 M usik und darstellende Kunst
11/3 Künstlerische Fotografie und int. Filmangelegenheiten, ÖFI 11/4 Film- und Medienkunst
11/5 Literatur und Verlagswesen 11/6 Kinder- und Jugendliteratur
11/7 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode 11/8 Regionale Kultur- und Kunstin itiativen 11/9 E U-Koord i n ationsstelle, Bundestheater 11/1 0 Bi- und m ulti l aterale kulturelle Auslands-
angelegenheiten Summe
s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n
77.009.499 536.257.480 1 1 9.275.572 61 .422.41 7 1 29.21 9.021 1 1 .655.049 69.605.479 51 .991 .220 661 . 1 00 3.1 87.436 1.060.284.273
III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 11 von 190
Förderungsmaßnahmen 2000 im Überblick
Abteilung 1 1/1 Bildende Kunst - Inland Galerieförderung
Kunstvermittlung Druckkostenbeiträge Personenförderung Werkankäufe Künstlerhilfe-Fonds Künstlerhilfe S umme
Abteilung 11/2 Musik und darstellende Kunst Groß- und Mittelbühnen
Kleinbühnen, freie Gruppen und einzelne Theaterschaffende Prämien für darstellende Kunst
Orchester, Musikensembles und größere Konzertveranstalter Prämien für Musikveranstalter
Festspiele und ähnliche Saisonveranstaltungen Andere Einrichtungen
I nvestitionsförderungen
Reise-, Aufenthalts- und Tourneezuschüsse Andere Einzelförderungen
Preise Künstlerhilfe Summe
Abteilung 11/3 Künstlerische Fotografie und internationale Filmangelegenheiten, ÖFI
Fotokulturelle Institutionen und Initiativen Ausstellungskosten (Fotografie)
Druckkostenbeiträge ( Fotografie) Projektförderungen (Fotografie) Stipendien ( Fotografie)
Fotoankäufe Preise (Fotografie) Filmförderungen
Österreichisches Filminstitut (ÖFI) Summe
Abteilung 11/4 Film- und Medienkunst Vereine u nd Institutionen
Veranstaltungen I nvestitionen Druckkosten Ausstellungen Arbeitsstipendien Reisekosten Drehbuch
Herstellung und Produktion Verwertung
Neue Medien Preise Künstlerhilfe Summe
s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n
9. 1 1 5.000 2.564.000 1 .730.000 6.923.000 5.393.380 47.499.999 3 .784 . 1 20 77.009.499
235.252.069 22.644.728 880.000 43.400.000 6. 1 1 0.000 1 38.020. 500 36.958.751 47.598 . 1 84 5 1 1 .730 4.01 6.950 1 00.000 764.568 536.257.480
6.420. 1 00 736.938 526.000 1 .2 1 9.500 1 .925 . 1 87 653.247 225.000 1 69 .600 1 07.400 .000 1 1 9.275.572
3 1 .081 .000 3.745.000 465.000 1 . 1 54 .500 337 . 1 00 1 . 1 56.000 1 9 1 .900 2 1 6.000 1 3.232.357 1 .775.600 7.340.800 400.000 327. 1 60
61.422.4 1 7
l-tI U s
d 9
t
III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 12 von 190
Abteilung 11/5 Literatur und Verlagswesen Literarische Vereine u nd Veranstaltungen (inkl. LVG und KulturKontakt AUSTRIA)
Literarische Publikationen, Verlage, Buchankäufe, Zeitschriften Personenförderung
Ü bersetzerförderung Preise
Künstlerhilfe Summe
Abteilung 1 1/6 Kinder- und Jugendliteratur Veranstaltungen und Vereine
Buch- und Verlagsförderung Personenförderung
Preise Summe
Abteilung 11/7 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode Kunstvereine u nd Künstlergemeinschaften
Bundesausstellungen, Bundesbeiträge, Kulturabkommen
Ausstellungen
Auslandsateliers, -stipendien, Reisekosten Einzelprojekte
Architektur, Design, Mode
Dokumentation, Forschung und Vermittlung Preise
Summe
Abteilung 11/8 Regionale Kultur- und Kunstinitiativen Vereinsförderung
Dokumentation, Evaluation, Kulturforschung Freie Radios
Personenförderung Summe
Abteilung 1 1/9 EU-Koordinationsstelle, Bundestheater Publikationen und Studien
Reisekostenzuschüsse Projektförderungen Summe
Abteilung 1 1/ 1 0 Bi- und multilaterale kulturelle Auslandsangelegenheiten
Reise-, Aufenthalts- und Tou rneekosten Festivals, Symposien
Ausstellungen, Workshops, Projekte Jahrestätigkeiten, Konzertreisen Summe
s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n
78.457.758 34.246 . 1 0 1 1 2.957.862 1 .593.800 1 .350.000 6 1 3 .500 1 29.21 9.021
7.271 .000 3 .263.049 646.000 475.000 1 1 .655.049
24.789.000
1 1 .978.2 1 2 1 .976 . 1 48 7.393.700 2 1 .738.4 1 9 1 .280.000 450.000 69.605.479
48.0 1 3.977 280.000 1 .640.000 2.057.243 51 .991 .220
1 40 . 1 00 26.000 495.000 661 . 1 00
647 . 1 3 1 1 98 .800 1 .501 .505 840.000 3.1 87.436
Anteile der Abteilu ngen am Budget der Kunstsektion (Erfolg)
Abt. 11/1 7.2%
Abt. 11/2 50,6%
Abt. 11/3 11 .2%
Abt. 11/4 5.8%
Abt. 11/5 12.2%
Abt. 11/6 1,1%
Abt. 11/7 6,6%
Abt. 11/8 4,9%
Abt. 11/9 0,1%
_________ • Abt. 11/1 0 0.3%
III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 13 von 190
1.2 Die LIKUS
Systematik
Auf den folgenden Seiten werden i n komprimierter Form d i e Subventions
entscheidungen der Kunstsektion im Jahr 2000 wiedergegeben. I m Gegen
satz zur Darstellung im Kapitel 11 (För
derungen im Detail) folgt hier die Anordnung der Förderungen nicht dem Schema nach einzelnen Abteilun
gen der Kunstsektion, sondern nach der L!KUS-Systematik (Länderinitia
tive Kulturstatistik) , d ie die österreich
weite Vergleichbarkeit der Kulturstati
stiken aller neun Bundesländer her
beizuführen bestrebt ist. Sie gibt darü
ber Auskunft, wie viel Geld in den jeweiligen Förderungsbereichen - den
Kunstsparten darstellende Kunst, Großveranstaltungen, Film, bildende Kunst (inkl. Fotografie, Architektur, Design, Mode), Musik, Literatur,
Die LlKUS-Zuordnung von nicht ein
deutig zuordenbaren Förderungen erfolgt nach dem Prinzip des Ü berwie
genden. Die LlKUS-Systematik der Kunstsektion, der neben den 1 6 "klas
sischen" Bereichen die Kategorie
"Soziales" als 1 7 . Sparte hinzugefügt wurde, enthält - ohne Berücksichti
gung der von den Kunstsektionsförde
rungen nicht betroffenen fünf Bereiche Baukulturelles Erbe, Bibliothekswe
sen , Erwachsenenbildung, Heimat
und Brauchtumspflege sowie Hör
funk/Fernsehen - folgende zwölf För
derungssparten (Sparten-Reihung nach LlKUS, in ÖS Mio):
1. Museen, Archive, Wissenschaft (5,8), 2. Literatur (1 0 1 ,2), 3. Presse (10,3),4. Musik (1 1 8 , 1 ) , 5. Darstel
lende Kunst (259,7), 6. Bildende Kunst, Fotografie, Architektur, Design, Mode (1 0 1 ,8) , 7. Film, Kino, Video,
Verteilung des Kunstbudgets auf die einzelnen Kunstsparten/Bereiche 1 999 und 2000 (gerundet, Reihung nach Ausgabenhöhe); Veränderung anteilig (%) und absolut (ÖS) 2000 im Vergleich zu 1 999 in Prozent
1 999 1 999
% ÖS M io
Darstel lende Kunst 2 1 ,9 266,4
Film, Kino, Video, Medienkunst 1 7,7 21 5,3
Festspiele, Großveranstaltungen 1 3,7 1 67,2
Musik 1 3,9 1 69,2
Bildende Kunst, Fotografie, Architektur, Design 1 0,5 1 27,8 Literatur
Soziales
Kulturinitiativen, Zentren Internationaler Kulturaustausch Presse
Wissenschaft
Ausbildung, Weiterbildung Summe
Soziales, Kulturinitiativen , Presse, internationaler Kulturaustausch, Wis
senschaft sowie Aus- und Weiterbil
dung - aufgewendet wurde.
In der vorliegenden Darstellung des Kunstbudgets sind auch Förderungs
bereiche ausgewiesen, die an sich nicht in den Kompetenzbereich der Kunstsektion fallen (Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung), obwohl sie in den einzelnen Abteilungen integriert sind. Sie werden hier - wie alle übri
gen LlKUS-Sparten - explizit ange
führt, um einen interministeriellen, nationalen und internationalen Bud
getvergleich zu ermöglichen.
9,5 1 1 5,2 5,4 66,3
3,8 45,7
1 ,5 1 8,7 1 ,0 1 2,5
0,6 7,4
0,5 6,0
1 00,0 1.21 7,7
Med ienku nst (1 63,1), 8. Kulturinitiati
ven, Zentren (39,5), 9. Ausbildung, Weiterbildung (4,4), 1 0. I nternationaler Kulturaustausch (1 9,3), 1 1 . Großver
anstaltu ngen (1 62,9), 1 2. Soziales (74,2)
Mit diesem parallel zu den Abtei
lungsberichten des Kapitels 1 1 (Förde
rungen im Detail) in der LlKUS-Syste
matik erstellten Zahlenwerk wird die Kulturförderung der Gebietskörper
schaften Österreichs untereinander vergleichbar gemacht. Die einzelnen Förderungsdaten können in Kapitel 1 1 nachgelesen werden. D a dort sämtli
che Zahlen über die Ausgaben der
s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n
2000 2000 99/00 99/00
% ÖS Mio %+-% ÖS+-%
24,5 259,7 +1 1 ,9 -2, 5
1 5,4 1 63,1 -1 3,0 -24,2
1 5,4 1 62,9 +1 2,4 -2,6 1 1 ,1 1 1 8,1 -20,1 -30,2
9,6 1 0 1 ,8 -8,6 -20,4
9,5 1 0 1 ,2 0,0 -1 2,2 7,0 74,2 +29,6 +1 1 ,9 3,7 39,5 -2,6 -1 3,6 1 ,8 1 9,3 +20,0 +3,2 1 ,0 1 0,3 0,0 -1 7,6
0,6 5,8 0,0 -21 ,6
0,4 4,4 -20,0 -26,7 1 00,0 1.060,3 0,0 - 1 3,0 III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original)
14 von 190
Kunstsektion im Bereich der Subven
tionen, Stipendien, Ankäufe und Preise veröffentlicht sind, ist das Prin
zip der vollständigen und kontinuierli
chen Berichterstattung gemäß § 1 0 des Kunstförderungsgesetzes 1 988 weiterhin gewährleistet.
In Zusammenhang mit der Diskus
sion ü ber einerseits institutionelle bzw.
strukturelle Förderung und anderer
seits personenbezogene Förderung ist die Gesamtstruktur des Kunstbudgets von I nteresse. So machte 2000 etwa die Summe der einzelnen Förderun
gen ü ber ÖS 25 Mio bereits 45,2%
(ÖS 479,5 Mio) , über ÖS 10 Mio schon 53,2% (ÖS 564,0 Mio) oder jener über ÖS 5 Mio schließlich gar 59,9% (ÖS 635,5 Mio) der gesamten Förderun
gen der Kunstsektion aus. Da der Großteil dieser Förderungen von I nsti
tutionen jährlich wiederkehrende Zah
lungen (Jahrestätigkeiten) darstellt, wird der Spielraum für Akzentuierun
gen oder Schwerpunktverlagerungen innerhalb des Budgets der Kunstsek
tion stark eingeengt. Die meisten I nsti
tutionen gehen im Vertrauen auf eine kontinuierliche Förderung durch alle Gebietskörperschaften mittel- und langfristige Verpflichtungen ein.
I m folgenden werden jene I nstitutio
nen ausgewiesen , die - teilweise kumuliert durch mehrere Förderungs
titel aus einer oder mehreren Ll KUS
Sparten - insgesamt ab ÖS 3 Mio erhalten haben. Diese Beträge erge
ben in Summe ÖS 71 3,9 Mio und machen somit mehr als zwei Drittel (67,3%) der Förderungen der Kunst
sektion in der Gesamthöhe von ÖS 1 .060,3 Mio aus. Knapp mehr als die Hälfte dieser Mittel (ÖS 389,3 Mio bzw. 36,7% der Gesamtausgaben) erhielten 2000 nur 1 9 I nstitutionen, deren Tätigkeit österreichweit, also überregional ausgerichtet ist (in der Tabelle zusätzlich zum Bundesland mit "Ö" gekennzeichnet).
Förderungen 2000 ab ÖS 3 Mio (kumuliert)
Österreichisches Filminstitut (ÖFI) (W/Ö) Theater in der Josefstadt (W)
Salzburger Festspiele (S/Ö) Volkstheater Wien (W) Künstlerhilfe-Fonds (W/Ö) Bregenzer Festspiele (V/Ö)
Wiener Konzerthausgesellschaft (W) Theater der J ugend (W)
KulturKontakt AUSTRIA (W/Ö)
Staatlich genehmigte Literarische Verwertungs
gesellschaft (LVG) (W/Ö) Filmarchiv Austria (W/Ö)
Dokumentationsstelle für neuere österreich ische Literatur (Literaturhaus) (W/Ö)
Wiener Kammeroper (W)
Music Information Center Austria - MICA (W/Ö) Steirischer Herbst (ST)
Schauspielhaus Wien (W) IG Autorinnen Autoren (W/Ö) Porgy & Bess (W)
Gesellschaft der Musikfreunde Wien (W) Wiener Festwochen (W/Ö)
Klangforum (W/Ö)
Musikalische J ugend Österreichs (W/Ö)
Interessengemeinschaft Freie Theaterarbeit (W/Ö)
s t r u � t u r d e r A u s g a b e n
1 07.400.000 1 06.000.000 80.501 .000 63.000.000 47.999.999 37.43 1 . 1 84 37.200.000 24.000.000 1 8. 358.000 1 5.050.000 1 4 . 330.000 1 2 .665 .742 9.977.069 7.500.000 7 . 1 05.000 6.650.000 6.390.000 6 . 1 00.000 6.000.000 6.000.000 5.500.000 5 . 1 60.000 5 . 1 50.000
III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 15 von 190
Architektur Zentrum Wien (W) Biennale Venedig 2000 (W/ITALlEN)
Burgenländische Festspiele - Seefestspiele Mörbisch (8) Innsbrucker Festwochen der alten M usik (T)
Internationales Institut für J ugendliteratur und Leseforschung (W/Ö)
Österreichisches Filmmuseum (W/Ö) Elisabethbühne (S)
Inter Thalia Theater (W) Carinthischer Sommer (K) Theater Phönix (OÖ) Diagonale (W/Ö)
Wiener Symphoniker (W) Kunsthaus Mürzzuschlag (ST)
Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester (NÖ) Gruppe 80 (W)
Theaterverein Wien (W) Ensemble Theater (W)
Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstätten
häuser - WUK (W)
Österreichische Gesellschaft für Literatur (ÖGL) (W/Ö) Impuls Tanz (W)
Waidviertier Kulturinitiative Pürbach (NÖ) Summe
_a....t._ s t r u ... t u r d e r .... u s 9 a b e n
5.000.000 4.750.000 4.600.000 4.400.000 4 .253.700 4. 1 50.000 4.000.000 4.000.000 3.900.000 3.700.000 3.650.000 3.500.000 3 .460.000 3 .390.000 3 .200.000 3 .200.000 3 . 1 60.000 3 . 1 45.000 3.01 6.531 3.000.000 3.000.000 7 1 3.943.225
t
t
•I M
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•I M U S
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1.3 Die Förderu ngen der Ku nstsektion nach LIKUS-Ku nst
s parten
1
Museen, Archive, Wissen
schaft
Der Bereich Museen, Archive, Wis
senschaft ist mit ÖS 5,8 Mio, das sind 0,6% des gesamten Budgets der Kunstsektion , der elftgrößte Budget
posten und liegt damit noch vor der Sparte Aus- und Weiterbildung.
öS Mio %
Abteilung 5 1 ,0 1 7,2
Abteilung 6 0,2 3,3
Abteilung 7 1 ,6 26,8
Abteilung 8 1 ,8 3 1,2
Abteilung 9 0,2 3,5
Abteilung 1 0 1 ,0 1 8,0 Summe 5,8 1 00,0
Grundsätzlich ist nicht die Kunstsek
tion des BKA, sondern das Bundesmi
nisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK) für Museen und wissenschaftliche Einrichtungen zuständig .
Während im internationalen Ver
gleich allgemein ein Trend zur Aufwer
tung der Kulturforschung festzustellen ist, wird diese in Österreich noch rela
tiv wenig forciert. Angewandte Kultur
forschung wird jedoch - soweit sich diese auf Kulturentwicklung und Kul
turarbeit im regionalen Bereich bezieht -verstärkt ü ber d ie Abteilung 8 betrieben, die mit ÖS 1 ,8 Mio bzw.
3 1 ,2% auch den größten Anteil an dieser Ll KUS-Gruppe hat. Die For
schungseinrichtung "Österreich ische Kulturdokumentation. Internationales Archiv für Kulturanalysen" wird aus Mitteln mehrerer Abteilungen der Kunstsektion gefördert, vor allem der Abteilung 7, die auch den Verein
Kunstverkehr für den Ausbau der Datenbank "BildKunst" unterstützte und eine Studie zur "Sekundäranalyse der sozialen Lage von Kulturschaffen
den" beauftragte.
Von der Abteilung 5 wurden etwa das Dokumentationsarchiv des öster
reichischen Widerstands, die Literatur-
tagung des Instituts für Österreich
kunde, die Exilliteraturforschung, das Symposium "Europa - Lateinamerika:
Literatur und Migration" der Öster
reichischen Gesellschaft für Literatur, das Innsbrucker Zeitungsarchiv, die Transliteration des handschriftlichen Nachlasses von Werner Schwab und das Ü bersetzerseminar der Ü berset
zergemeinschaft mitfinanziert.
Die Abteilung 1 0 finanzierte neben der Österreichischen Kulturdokumen
tation und Mediacult, dem I nternatio
nalen Forschungsinstitut für Medien, Kommunikation und kulturelle Ent
wickl ung, u.a. auch ein Meeting der internationalen Kulturforscher-Organi
sation CI RCLE zum Thema "Cultural Diversity - Social Cohesion - Cultural Policy - New Alliances".
Der Rückgang der Förderungsmittel in der LlKUS-Sparte "M useen, Archive, Wissenschaft" gegenüber
1 999 in der Höhe von ÖS 1 ,6 Mio bzw.
21 ,6% resultiert daraus, dass d ie Abteilung 4 nicht mehr in diesem Bereich tätig war ( 1 999: ÖS 0,6 Mio), die Abteilung 8 ihren Anteil zwar um ÖS 0,9 Mio erhöhte, die Abteilung 7 jedoch in gleicher Höhe verringerte, was auch bei den übrigen mitfinanzie
renden Abteilungen in geringerem Ausmaß erfolgte. Im LlKUS-Sparten
vergleich bleibt diese LlKUS-Gruppe mit einem Anteil von 0,6% des Kunst
sektionsbudgets gegenüber 1 999 gleich.
1 Museen, Archive, Wissenschaft Gesamtsumme 1 999 ÖS 7.432.1 55 Gesamtsumme 2000 ÖS 5.858.500
s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n
Gesamtbudget ÖS 1 .060,3 Mio
Budgetanteil --- ÖS 5,8 Mio
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2
Literatu rE
igentlich sind wir z u beneiden.Wir leben in herrlichen Zeiten:
Neben gut edierten und vorzüglich ausgestatteten Klassikerausgaben haben wir die Texte der Alten (in Leder gebunden, Broschu r oder in leuchtendem Reclam-Gelb), es gibt kommentierte und historisch-kritische Werkausgaben, Taschenbuch-Editio
nen der großen Dichter und Roman
ciers, und wer sich der zeitgenössi
schen Literatur zuwendet, wird mit Übersetzungen quer durch alle Spra
chen versorgt. Die deutschsprachige Gegenwartsliteratur bietet Lyrik und Prosa auf höchstem Niveau, histori
sche Romane, packende Erzählun
gen, sprach reflexive Exerzitien, zeit
diagnostische Werke, drastischen Realismus, sensible Beobachtungs
prosa, authentische Erinneru ngs
bücher, kritische Essays.
E
igentlich, so würde man meinen, ist alles i n bester Ordnung.A
gen . In Deutschland etwa wurde ndererseits hört man überall Klain den neunziger Jahren d ie Malaise der Gegenwartsliteratur konstatiert, und seitdem tagt dort der feuilletoni
stische Krisenstab in Permanenz.
Zwar hat man jüngst die Enkel von Grass & Co. entdeckt, aber so recht will man deren E rfolgen nicht trauen.
Die Kritiker sehen die Literatur bedroht von den global agierenden Mediengiganten der Unterhaltungsin
dustrie. Dem geschriebenen Wort gibt man im Zeitalter der ausdifferen
zierten Mediengesellschaft nicht allzu große Chancen.
U··
ber die angebliche Mittelmäßigkeit u nd Unverkäuflichkeit der literarischen Produktion zu lamentieren , gehört heute fast schon zum guten Ton . Der Kulturpessimismus, der den unaufhaltsamen N iedergang der Kunst und Literatur vorhersagt, ist wahrscheinlich so alt wie diese selbst. Früher, so sagt man, war eben alles besser. Und nur überm Atlantik könne man noch spannende Romane schreiben. Rasch wird bei dieser Debatte das Verkäufliche dem Unverkäuflichen gegenübergestellt.
Als ob die literarische Qualität sich mit Verkaufsauflagen, Rendite und Umsatz pro Regalmeter berechnen ließe.
D
ie politische Diskussion über Buchpreisbindung und Sammelrevers war vor allem eine über Wert und Marktwert von Literatur und Kunst, über die allgemeinen Bedin
gungen des freien Marktes und die besonderen der Kulturökonomie. Der österreichische Gesetzgeber hat mit dem Preisbindungsgesetz bei Büchern sowohl die spezifischen Produktions- u nd Marktbedingungen von Literatur, Verlagswesen und Buchhandel als auch die I nteressen der Konsumenten berücksichtigt.
V
on einer qualitativen Krise der Gegenwartsliteratur jedenfalls kann nicht ernsthaft die Rede sein.Die Neuerscheinungen sind nicht besser oder schlechter wie vor zwanzig Jahren, nur die mediale Konkurrenz hat sich verschärft. Die Literatur mag - wie manche meinen - medientheoretisch überholt sein.
Aber das gilt genauso für die Male
rei, das Theater und die Oper. Die Literatur hat vielleicht auch im Zeital
ter der elektronischen Medien an gesellschaftlichem Gewicht verloren.
Und Bücher zu lesen kann man wahrscheinlich zu Recht als eine antiquierte Kulturtechnik bezeichnen, schließlich kommt man dabei ohne Strom, Bildschirm, Steckdose und Kabel aus. Als Schule der Wahrneh
mung und der Erfahrung von Wirk
lichkeit hat die Literatur aber noch keine ernsthafte Konkurrenz bekom
men. Während in vielen anderen Medien immer mehr auf Zerstreuung und die Wiederholung des I mmer
gleichen gesetzt wird, leben Literatur u nd Lesen von Langsamkeit und Konzentration. Von ihr ist weiterhin nichts zu fordern, weder von der Kri
tik noch von der Politik: nicht gesell
schaftliche Relevanz, nicht Rückzug ins I'art pour I'art, weder die Erfor
schung der I nnen- noch der Außen
welt, nicht Realismus, nicht reine Sprachkunst, nicht Erzählen, noch das Ende des Erzählens. Wir haben aber nach wie vor vieles von ihr zu erwarten: nämlich die lebendige Erinnerung unserer Vergangenheit,
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u r
III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 18 von 190
die individuelle Erfahrung unserer Gegenwart und - vielleicht - auch einen Blick auf unsere Zukunft.
D
er Bericht über die Förderungen der Abteilung für Literatur und Verlagswesen gibt einen Ausschnitt des österreichischen Literaturbetriebs u nd der Literaturszene wieder.
Was im Kunstbericht als nüchterne Beschreibung, als Projekt- oder Buchtitel in Förderungslisten auf
scheint, kann nichts von der Qualität und den Leistungen der österreichi
schen Autorinnen und Autoren, der Verlage sowie der Literaturhäuser, Literaturveranstalter und Literaturver
eine vermitteln. Es zeigt aber, dass die Literatur nach wie vor einen hohen Stellenwert im kulturellen Leben Österreichs einnimmt und jen
seits der hier ausgewiesenen Fak
ten, Zahlen u nd Statistiken höchst lebendig ist.
Robert Stocker
D
er österreichischen Kinder- und Jugendliteratur kommt im Rahmen der deutschsprachigen literari
schen Produktion eine überproportio
nal große Bedeutung zu. Österreichi
sche Autorinnen und Autoren, IlIu
stratorinnen und Illustratoren, Ü ber
setzerinnen und Ü bersetzer publizie
ren in österreichischen und ausländi
schen Verlagen. Die Kinder- und Jugendbuch-Verlagsförderung trägt maßgeblich dazu bei, dass sich eine selbständige österreich ische Produk
tion unter schwierigen internationa
len Bedingungen behaupten kann.
M
it "1 000 und 1 Buch", das viermal jährlich die deutschspra
chige Kinderliteratur mit Österreich
Schwerpunkt einem weit über Öster
reich hinausreichenden Publikum vorstellt, liegt eine von den öster
reichischen Kinder- und Jugendbuch
institutionen gemeinsam erarbei- tete wichtige Zeitschrift vor. Die Rezensionen aktueller Kinder- und Jugendliteratur sind unter
www. 1 00 1 buch.at im Netz zu finden.
Österreichische Kinderbuch-Organi
sationen sind auch an der I nternatio
nalen Kinderbuchorganisation IBBY beteiligt.
D
ie Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung hat mit dem von ihr betreuten Round Table "Kinderbuch
sammein" regelmäßige Kontakte pri
vater Sammler, öffentlicher Samm
lungen und zeitgenössischer Künst
lerinnen und Künstler hergestellt.
Design Austria veranstaltet zweimal jährlich Schwerpunktausstellungen zur Kinderbuch-Illustration.
M
it dem jährlich verliehenen Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis sowie dem Österreichischen Förderungspreis für Kin
der- und Jugendliteratur, der 2000 an die IIlustratorin Linda Wolfsgruber ging, und dem Österreichischen Würdigungspreis für Kinder- und J ugendliteratur, der 2000 an die Autorin Monika Pelz ging, wird auf das Besondere in der österreich i
schen Kinder- und Jugendliteratur in entsprechender Form hingewiesen.
Peter Schneck
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Mit 9,5% des Kunstbudgets stellt die Literatur im Berichtszeitraum 2000 nach den Sparten darstellende Kunst, Film, Großveranstaltungen, Musik und bildende Kunst den sechstgrößten Bereich der Kunstsektion dar. Den größten Teil davon haben die Abtei
lung 5 (Literatur und Verlagswesen) und die Abteilung 6 (Kinder- und Jugendliteratur) mit insgesamt ÖS
1 00,7 Mio vergeben:
Abteilung 5 Abteilung 6 Abteilung 8 Abteilung 1 0 Summe
ÖS Mio 89,4
1 1 , 3 0 , 1 0,4 1 01 ,2
% 88,3 1 1 ,2 0 , 1 0,4 1 00,0
Der Hauptteil dieser Ll KUS-Gruppe wird mit ÖS 89,4 Mio bzw. 88,3% von der Abteilung 5 getragen. Die Förde
rung literarischer Vereine und Veran
staltungen nimmt - abzüglich der För
derungen für die Staatlich genehmigte Literarische Verwertungsgesellschaft LVG (LiKU S 1 2) und KulturKontakt AUSTRIA (LiKUS 1 0) - mit ÖS 50, 1 Mio bzw. 49,5% den größten Bereich dieser Ll KUS-Gruppe ei n. Der Zweck dieser Vereinigungen ist vor allem die Präsentation der Werke ihrer Mitglie
der. Im Laufe der Zeit haben sich jedoch auch andere wichtige Aufga
ben, wie etwa die Beratung von Auto
ren bei Verlagsverträgen und -ver
handlungen oder die Wahrnehmung von Autorenrechten, herausgebildet.
Die Förderung von literarischen Ver
anstaltungen und Vereinen hat eine lange Tradition und nimmt auf histo
risch gewachsene und regional bedingte Unterschiede Bedacht. Die Österreichische Gesellschaft für lite
ratur, die Grazer Autorinnen Autoren Versammlung oder der Österreichi
sche P. E.N .-Club verstehen sich nicht nur als Literaturvereinigungen, son
dern auch als repräsentative kulturelle I nstitutionen, d ie über die Literatur hinaus zur Entwicklung des kulturellen Lebens in Österreich wesentlich bei
tragen. Ihre große regionale, aber auch überregionale Wirkung können sie nur mit Hilfe der Zuschüsse aus dem Literaturbudget entfa lten .
So hat im Jahr 2000 d i e ÖsterreIchi
sche Gesellschaft für Literatur (ÖGL) bei 64 Veranstaltungen österreichi
sche Literatur in Lesungen und Vorträ-
gen vorgestellt und Neuerscheinungen junger Autorinnen und Autoren prä
sentiert. Außerdem wurde ein interes
siertes Publikum mit den Werken aus
gewählter Schriftsteller aus allen Tei
len der Welt bekannt gemacht. I nhaltli
che Schwerpunkte gab es zu r litera
turkritik sowie Themenabende zu France Preseren, György Se best yen u nd Erika Mitterer. Neben Tagungen über Manes Sperber, Leo Perutz und Friedrich Nietzsche waren besonders die Symposien "Europa - Lateiname
rika: Literatur, Migration und Identität"
sowie "Wien und St. Petersburg um die Jahrhundertwende. Kulturelle I nterferenzen" über das Fach publikum hinaus erfolgreich. Ferner wurden zahlreiche literarische Übersetzer, Literaturwissenschafter, Verleger und Autoren betreut. Das Veranstaltungs
programm der ÖGL und Kurzbiogra
phien der eingeladenen Autoren sind auf der Homepage www.ogl.at ver
fügbar.
Der Österreichische P.E.N.-Cl ub, der in seiner Zielsetzung von anderen literarischen Vereinigungen abweicht, da er für ausländische Autoren und literarische Institutionen im Ausland d ie erste Kontaktadresse ist und des
halb vor allem in Zeiten politischer Spannungen eine wichtige Rolle spielt, konnte 2000 seine Auslandsak
tivitäten als einzige internationale Schriftstellervereinigung Österreichs ausbauen und verstärken. So hat die österreichische Delegation beim I nter
nationalen P. E.N.-Kongress in Moskau die Möglichkeit genutzt, die öster
reichisch-russischen Kulturbeziehun
gen zu verstärken und den kulturellen Austausch zu fördern. Bei den Schrift
stellerkongressen in Bled, Sarajewo und Ochrid haben P. E.N .-Mitglieder versucht, den I ntellektuellen d ieser kri
sengeschüttelten Balkanregion morali
sche, aber auch materielle Unterstüt
zung zu vermitteln. Zum I nternationa
len Writers-in-Prison-Kongress, der biennal stattfindet, wurde ein Vertreter nach Kathmandu entsendet, um die intensive Arbeit des Österreich ischen P. E . N . in diesem Bereich vorzustellen und bei der Weiterentwicklung der Projekte mitzuarbeiten . I m Rahmen der Organisation Writers-in-Prison wurden ca. 1 20 Appelle an Regierun
gen von Ländern gerichtet, in denen Schriftsteller oder Journalisten am
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Recht der freien Meinungsäußeru ng gehindert oder sogar verfolgt, gefoltert und mit der Todesstrafe bedroht wer
den. Am Writers-in-Prison-Tag fand eine Veranstaltung im Festsaal der Wiener Universität statt, bei der vier Autoren vorgestellt wurden, die ü ber ihre Verfolgung und ihre Betreuung durch den P. E . N . erzählten. Aus d ie
sem Anlass wurde auch eine Bro
schüre mit übersetzten Texten dieser Autoren aufgelegt.
Die Grazer Autorinnen Autoren Ver
sammlung (GAV) ist 2000 als Organi
sator und M itorganisator bei mehr als 80 Veranstaltungen aufgetreten . Zu den großen und besonders gelunge
nen Veranstaltungen gehörte die jähr
lich stattfindende Lesung "Lyrik im März" an der Universität Wien mit 30 Mitwirkenden und mehr als 200 Zuhö
rern. Auch der gemeinsam mit dem Literarischen Quartier der Alten Schmiede veranstaltete Lyrik-Schwer
punkt, die Reihe "Club poetique", konnte genauso erfolgreich und mit internationaler Beteiligung fortgesetzt werden wie das "Prosaprogramm", das sich dem Genre der experimentel
len Prosa widmete. Besonderes Inter
esse beim jüngerem Publikum und bei jüngeren Kollegen fand die in Wien abgehaltene Tag ung der "Gru ppe 1 3", die sich mit den Produktionsbedingun
gen literarischen Schreibens in der heutigen Gesellschaft befasste. Im Anschluss daran gab es eine viel be
achtete Lesung der Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, Italien u nd Österreich. Multimediale Aspekte künstlerischen Schaffens wurden in einem zehn Veranstaltungen u mfas
senden Autorenprojekt gemeinsam mit dem Literarischen Quartier präsentiert.
Mitbeteiligt war d ie GAV auch am Symposium "Hundert Jahre Rezeption österreichischer Literatur in der Slo
wakei". Im Wiener Rathaus fand eine sehr g ut besuchte und eindrucksvolle Lesung mit Mitgliedern der GAV statt, die im Lauf der Jahre mit Preisen der Stadt Wien ausgezeichnet worden waren. Die Regionalgruppen der GAV führten Veranstaltungen in Tirol, Kärn
ten, Oberösterreich, dem Burgenland und Salzburg durch.
Die Interessengemeinschaft Autorin
nen Autoren (IG) hat im Sinne ihres literarischen, kulturellen, vor allem
aber auch standespolitischen Selbst
verständnisses eine Reihe von Akti
vitäten gesetzt. Stellungnahmen, Dis
kussionsbeiträge und Arbeitspapiere zur Buchpreisbindung, zur Künstlerso
zialversicherung, zur staatlichen und privaten Kunstförderung, zum Medien
wesen sowie zu Fragen der Besteue
rung von Künstlern demonstrieren die Beteiligung der I G am literarischen Leben und der kulturpolitischen Dis
kussion. Unter den Aktivitäten der IG wäre 2000 besonders die Publikation
"Die Literatur" hervorzuheben - ein Katalog der literarischen Neuerschei
nungen 2000 sämtlicher österreichi
scher Verlage und der literarischen Titel österreichischer Autoren in deut
schen und Schweizer Verlagen. Fer
ner wurden die Gemeinschaftsstände der I G auf der Leipziger und der Frankfurter Buchmesse sowie der Österreichischen Buchwoche betreut.
Im Literaturhaus Wien haben die Dokumentationsstelle für neuere österreich ische Literatur, die Öster
reichische Exilbibliothek, die I nteres
sengemeinschaft Autorinnen Autoren sowie die Übersetzergemeinschaft ihren Sitz. Das Literaturhaus ist Begegnungsstätte, Informationsdreh
scheibe und Forschungsstelle und bietet neben Ausstellungen ein rasches, aktuelles und unkomplizier
tes Service für alle Fragen zur öster
reichischen Literatur des 20. und 21 . Jahrhunderts. Finanziert wurde es 2000 mit insgesamt ÖS 1 9,5 M io aus den Mitteln der Literaturabteilung.
Dies entspricht 43,3% der Aufwendun
gen für literarische Vereine und Veran
staltungen bzw. 2 1 ,8% der gesamten Literaturausgaben der Abteilung 5 nach LlKUS.
I m Jahr 2000 konnte die Dokumen
tationssteIle für neuere österreichische Literatur mehrere Projekte fertig stei
len oder um wichtige Schritte weiter
führen. Wie in den Vorjahren wurden die Verleihung des Erich-Fried-Preises (Preisträger: Klaus Schlesinger) und des Reinhard-Priessnitz-Preises (Preisträger: Heinz D. Heisl) von der Dokumentationsstelle organisatorisch abgewickelt. Das Projekt "Literaturex
press 2000" wurde nach der organisa
torischen Betreuung der österreich i
schen Teilnehmerin Sylvia Treudl auch in einer Ausstellung vorgestellt.
.:A s t r u ... t u r d e r A u s 9 a b e n
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