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III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 1 von 190

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Kunstbericht 2000

Bericht über die Kunstförderung des Bundeskanzleramts

Struktur der Ausgaben Förderungen im Detail Serviceteil

Glossar zur Kunstförderung

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 2 von 190

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Inhalt

Vorwort des Staatssekretärs für Kunst und Medien Seite 5 I Struktur der Ausgaben Seite 9

11 Förderungen im Detail Seite 55 111 Serviceteil Seite 99

IV Glossar zur Kunstförderung Seite 141 Register Seite 177

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 3 von 190

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III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 4 von 190

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Vorwort des Staats­

sekretärs fü r Ku nst u n d Medien

Kunstpolitik und Kunstförderung müssen den Künstlerinnen und Künst­

lern die größtmögliche Freiheit für ihre Arbeit gewährleisten und Maßnahmen setzen, die es kulturellen Märkten ermöglichen, sich zu entwickeln und zu prosperieren. Besonders in einer Zeit, in der es für Kunstschaffende immer schwieriger wird, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen und ihre Werke öffentlich durchzusetzen , benötigen sie Freiräume, Orte des Möglichkeits­

und Eigensinns. Die Politik sollte die denkbar günstigsten Rahmenbe­

dingungen für den kreativen Prozess herstellen u nd unseren Künstlerinnen und Künstlern helfen, national und international breite Aufmerksamkeit u nd Resonanz zu erreichen . Für die Kulturpolitik ist es daher eine zentrale Aufgabe, Mittel bereitzustellen, die es ihnen erlauben , zwischen den Anfor­

derungen der Ökonomie u nd den Zwängen der Selbstvermarktung das wichtige Gut der künstlerischen Autonomie zu bewahren . Künstler sind mehr als alle anderen Berufs­

gruppen von einem liberalen und offenen gesellschaftlichen und politischen Klima abhängig, das ihnen ihre Freiheiten nicht nur gesetzlich garantiert, sondern sie auch dabei u nterstützt, d iese wahrzunehmen.

Vor allem Kunstformen, d ie abseits von Moden und Trends entstehen und sich dem Verständnis der Konsumen­

ten entziehen , haben es heute nach wie vor schwer, ein Publikum zu fin­

den. Gerade d ie nicht etablierte junge und neue Kunst verdient unsere besondere Aufmerksamkeit. Kulturelle Prozesse aber - und darin ist Hilmar Hoffmann zuzustimmen - lassen sich mit den Mitteln der Kulturpolitik nicht in jeder Situation initiieren. Sie wollen wachsen und brauchen ihr Korrelat in einem interessierten Publikum, das sie trägt. Für das künstlerische Schaf­

fen mag es unterschiedliche Motive und Motivationen geben ; für das kultu­

relle Leben ist ein kulturelles Bedü rf-

v o r w o r t

nis, ein "Kulturhunger" nötig. Ein Kul­

turstaat benötigt nicht nur Kunst und Kunstschaffende, sondern auch auf­

geschlossene, begeisterungsfähige Menschen, die am kulturellen Leben aktiv teilnehmen. I n der Kunstförde­

rung ist mir d ie Unterstützung des kreativen Aspekts besonders wichtig.

Der Staat darf sich dabei allerdings weder als Auftraggeber noch als Regulator in den schöpferischen Pro­

zess einmischen. Kulturpolitische Ver­

antwortung heißt für mich, fördernd u nd organisierend Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere kreative I ntelligenz sich im internationalen Wettbewerb optimal positionieren kann.

Die budgetäre Ausgangslage dafür war im Kunstressort, das ich als Staatssekretär für Kunst und Medien am 4. Februar 2000 ü bernommen habe, nicht ganz einfach. Das Kunst­

budget 2000 betrug 1 , 1 Milliarden Schilling gegenüber 1 , 1 5 Milliarden Schilling 1 999. Die Ergebnisse der Budgetverhandlungen im Bereich Kunst sind vor folgendem Hintergrund zu sehen: Die vom damaligen Finanz­

minister Rudolf Edlinger im Dezember 1 999 verhängte 20-prozentige Kür­

zung der Ermessensausgaben des Bundes hätte keinen Bereich so betroffen wie d ie zeitgenössische Kunst. Mit dem Antritt der neuen Bun­

desregierung wurde daher die Kür­

zung der Ermessensausgaben im pro­

visorischen Budget mit sofortiger Wir­

kung auf 1 5 Prozent herabgesetzt. Ein größeres Problem stellten d ie ver­

schiedenen Förderungszusagen mei­

ner Vorgänger dar: Insgesamt beliefen sich ihre Versprechungen auf rund 620 Millionen Schilling, was mehr als der Hälfte des Ordinariums des Kunst­

budgets entspricht.

Im Zuge der Budgetverhandlungen galt es nun, einerseits den Kahlschlag im Bereich der Kunstförderung, den die 20-prozentige Kürzung der Ermes­

sensausgaben bedeutet hätte, zu ver­

hindern, andererseits Lösungen für jene Großprojekte zu suchen, deren Finanzierung in verbindlicher Form bereits versprochen worden war. Mit dem Budget 2000 ist aus meiner Sicht beides gelungen, ohne dass dabei das allgemeine Sparziel der Bundes­

regierung aus den Augen verloren

worden wäre. Insgesamt enthielt das Budget 2000 lediglich eine 4,5-pro­

zentige Verringerung gegenüber dem Budget des Jahres 1 999. Darin sind Ausgaben in der Höhe von 55 Millio­

nen Schilling für Projekte enthalten, die vor meinem Amtsantritt bereits zugesagt worden waren. Für die übri­

gen Sonderfinanzierungen wie die Kulturhauptstadt Graz, den Musikver­

ein und den Neubau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg wurden mit dem Finanzministerium Vereinba­

rungen außerhalb des Kunstbudgets getroffen . Berücksichtigt man die 55 Millionen Schilling, die im Jahr 2000 in den Umbau des Konzerthauses bzw.

in das Theater in der Josefstadt flos­

sen, so ergibt sich für das operative Budget im Kunstbereich eine Verrin­

gerung von rund neun Prozent, die in den einzelnen Bereichen unterschied­

lich zum Tragen gekommen ist.

Im Rahmen des Kunstbudgets 2000, das - verglichen mit den Ermessens­

ausgaben anderer Ressorts - mit einer nur moderaten Kürzung gegen­

ü ber 1 999 das Maximum des Mögli­

chen erreicht hat, habe ich mich um kulturpolitische Schwerpunkte bemüht.

Ich war bestrebt, Entscheidungen so zu fällen, dass sie für die Künstlerin­

nen und Künstler, für die Kreativen und für d ie Kreativität in u nserem Land ausgefallen sind. Es gab keine Einschnitte bei den Stipendien oder Preisen, u nd es gab keine Einschnitte im Bereich der sozialen Zuwendun­

gen. Im Gegenteil: Zusätzlich zur längst fälligen Anpassung der Dotie­

rung der Auslands- und Langzeitsti­

pendien und der Einführung neuer Preise brachte das Jahr 2000 zahlrei­

che steuerl iche Erleichterungen für Österreichs Kunstschaffende. Es wurde ein Künstler-Sozialversiche­

rungsfonds eingerichtet, der Zu­

schüsse zu den Pensionsversiche­

rungsbeiträgen der gewerblich selb­

ständigen Künstler bereitstellt; der Sozialfonds für Schriftsteller wurde gesetzlich verankert; und es wurde ein Preisbindungsgesetz für Bücher vom Parlament verabschiedet, das nicht nur den Verlagen und dem Handel m it Büchern, sondern indirekt auch den Autorinnen und Autoren zugute kommt. Einige dieser Gesetze und Maßnahmen, d ie während meiner Amtszeit in nur wenigen Monaten ver- III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 5 von 190

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handelt und beschlossen wurden, standen seit den siebziger Jahren auf der Agenda der berufsspezifischen

I nteressenvertretungen.

Die Jahre 2000/2001 haben für die Künstlerinnen und Künstler in Öster­

reich wesentliche Neuerungen ge­

bracht: Die Gewinn-Rücktragsmöglich­

keit sowie die Pauschalierungsmög­

lichkeit von künstlerischen Betriebs­

ausgaben im Einkommensteuerrecht und das Zuschusssystem des Künst­

ler-Sozialversicherungsfonds sind Ver­

besserungen, die den Kunstschaffen­

den erstmals bürokratische Erleichte­

rungen gegenüber dem Fiskus einräu­

men und finanzielle Belastungen, d ie durch die neu geregelte Sozialversi­

cherungspflicht entstanden sind, ver­

mindern .

Der erstmals für 2000 geltende Gewinn-Rücktrag ermöglicht es Künst­

lern und Schriftstellern, d ie in arbeits­

reichen Vorjahren nur magere Ge­

winne oder gar Verluste erwirtschaftet haben, durch einen Arbeitserfolg aber in die Gewinnzone gelangt sind, eine Steuererleichterung einzufordern. Der pekuniäre Erfolg, der dem progressi­

ven Steuertarif großteils zum Opfer fallen würde, kann durch eine teil­

weise Umverteilung auf die beiden Vorjahre steuergünstig gestaltet wer­

den. Diese Umverteilung kann die Progressionswirkung des Steuer­

tarifs spürbar und entscheidend ent­

schärfen.

Eine weitere Erleichterung bietet die Betriebsausgaben-Pauschalierungs­

verordnung für Künstler und Schrift­

steller. Sie ermöglicht den Selbständi­

gen aus diesen Berufsgruppen bei der jährlichen Ermittlung des steuerlichen

Gewinns bestimmte Berufsausgaben pauschaliert abzusetzen. Das neue Betriebsausgabenpauschale beträgt zwölf Prozent der Umsätze. Es ist mit

1 20.000 Schilling jährlich limitiert und erstmals bei der Veranlagung für das Kalenderjahr 2000 anwendbar. Wer im Einzelfall höhere berufliche Ausgaben geltend machen will , muss das Pau­

schale nicht in Anspruch nehmen und kann beim Einzelnachweis der Spe­

sen bleiben. Es besteht auch d ie Mög­

lichkeit, sich jährlich alternierend für eine der beiden Steuererklärungsfor­

men zu entscheiden.

... __ v o r w o r t

Besonders erfreulich ist auch d ie Ausweitung der bisher nur für Wissen­

schaftler geltenden Zuzugsbegünsti­

gung auf Kunstschaffende. Bisher waren Künstler, die ihren Wohnsitz nach Österreich verlegten, steuerlich schlechter gestellt als jene, die weiter im Ausland wohnten, in Österreich gastierten und Doppelbesteuerungs­

abkommen ausnutzen konnten. Diese Ungleich behandlung wurde beseitigt, sodass eine höhere steuerliche Bela­

stung in Österreich im Vergleich zur ausländischen Steuerpflicht auf Antrag ganz oder teilweise aufgehoben wer­

den kann.

Neben den steuerlichen Erleichte­

rungen stellt das Künstler-Sozialversi­

cherungsfondsgesetz eine wesentli­

che Neuerung im Bereich der Pen­

sionsversicherung von selbständig erwerbstätigen Künstlerinnen und Künstlern dar. Seit Anfang 2001 ge­

langt über einen eigens eingerichteten Fonds ein Zuschuss zum Pensions­

versicherungsbeitrag zur Verteilung.

Damit stehen zusätzlich zu den Mitteln des bisherigen Künstlerhilfe-Fonds rund 50 Millionen Schilling für soziale Zwecke zur Verfügung.

Die staatliche Pensionsversicherung in Österreich war historisch nach Berufsgruppen gegliedert. Bis vor we­

nigen Jahren galt das Prinzip, dass neue Berufsgruppen nur dann aufge­

nommen wurden, wenn sie dies wünschten. Davon ist der Gesetzgeber im Jahr 1 997 abgegangen, um einer Erosion der Sozialversicherung -

"teure" Dienstverträge werden durch

"billige" Werkverträge ersetzt - vorzu­

beugen. Er hat eine Art Generalklausel beschlossen, wonach ab dem Jahr

1 998 alle Einkünfte, die aus einem Gewerbebetrieb bzw. aus selbständiger Arbeit stammen, von der gewerblichen Sozialversicherung erfasst werden sol­

len. Dadurch wurden alle bis dahin nicht versicherungspflichtigen selbstän­

dig Erwerbstätigen (Freiberufler) als sogenannte "Neue Selbständige" in die gewerbliche Pensionsversicherung ein­

bezogen. Für Künstler wurde das In­

krafttreten um drei Jahre hinausge­

schoben, um in dieser Zeit eine Mitfi­

nanzierung der Versicherungsbeiträge von dritter Seite zustande zu bringen.

Künstler, die ihre Tätigkeit freiberuf­

lich ausüben, sind vor dem Jahr 2001

nur in Teilbereichen sozialversichert bzw. sozial abgesichert gewesen. Bei­

spielsweise sind freiberuflich tätige bil­

dende Künstler seit 1 958 in der ge­

werblichen Sozialversicherung pen­

sionsversichert und nach dem ASVG kranken- und unfallversichert, unter bestimmten Voraussetzungen waren auch selbständige Musiker, Artisten und Kabarettisten nach dem ASVG versichert. Durch das Arbeits- und Sozialrechtsänderungsgesetz ASRÄG 1 997 gelten seit dem 1 . Jänner 2001 Kunstschaffende als neue Selbstän­

dige im Sinne des § 2 Abs. 1 Z. 4 GSVG. Deren Pflichtversicherung erstreckt sich auf die Kranken-, U nfall­

und Pensionsversicherung. Seit dem 1 . Jänner 2001 trifft die in die Pflicht­

versicherung nach dem GSVG einbe­

zogenen selbständigen Künstler daher eine entsprechend hohe Beitragslast:

Sie müssen 1 5 Prozent ihrer Erträge (bis zur Höchstbemessungsgrundlage) für die Pensionsversicherung und 8,9 Prozent für die Krankenversiche­

rung bezahlen.

Der österreichische Gesetzgeber hat nicht eine eigene Künstlersozialversi­

cherung als I nstitution geschaffen, sondern Künstler zunächst einmal nicht anders behandelt a ls alle ande­

ren Selbständigen. Österreichs Künst­

ler haben allerdings eine Sonderrege­

lung gefordert, d ie sich am deutschen Modell orientieren sollte. Dort werden die Versicherungsbeiträge nur zur Hälfte von den Künstlern selbst getra­

gen. Vom zuständigen Sozialministe­

rium kam aber nur der Hinweis, dass die Gemeinschaft der Versicherten eine Besserstellung der Künstler nicht verstehen werde und daher keine Bereitschaft bestünde, für Künstler eine Ausnahme zu schaffen. Also blieb es bei der allgemeinen Regelung, die bedeutet hätte, dass Künstler die Ver­

sicherungsbeiträge zur Gänze selbst tragen müssen. Helfen konnte da nur mehr die staatliche Kunstförderung, über die eine Mitfinanzierung erreicht werden sollte. In den Jahren 1 998 und

1 999 wurde darüber zwar viel mit Künstlervertretern d iskutiert, es kam aber kein tragfähiger Entwurf zustande.

Im vergangenen Jahr ist es unter Einbindung der Künstlerschaft inner­

halb weniger Monate gelungen, einen Gesetzesentwurf über eine Fondslö- III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original)

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sung zu erarbeiten, der Zuschüsse zu den Pensionsversicherungsbeiträgen an Künstler in der Höhe von 1 2 .000 Schilling pro Jahr vorsieht (Künstler­

Sozialversicherungsfondsgesetz). Auf­

grund des hohen gesellschaftlichen Stellenwerts der Kunst sollen Künstler mit geringen Gesamteinkünften eine spezielle Förderung durch die öffentli­

che Hand erhalten, die einen Teil der Beitragslast zur gesetzl ichen Pen­

sionsversicherung trägt.

Künstler mit einem Jahreseinkom­

men aus künstlerischer Tätigkeit von mindestens 48.9 1 2 Schilling und Gesamteinkünften von maximal 270.000 Schilling können diesen Zuschuss erhalten, wobei die Pen­

sionsbeitragslast der unteren Einkom­

mensschichten voll kompensiert wird und der Deckungsgrad selbst bei der oberen Einkommensgrenze immerhin noch bei 30 Prozent liegt.

Für die Finanzierung der Zuschüsse wurde eine eigene Abgabe eingeführt, die die Konsumenten von Kabel- und Satellitenfernsehen wirtschaftlich zu tragen haben. Eingehoben wird sie bei den Betreibern von Kabelnetzen und den Importeuren von Satellitenemp­

fangsgeräten , also bei Gruppen, die ihre U msätze aus der Nutzung künst­

lerischer Produkte erzielen.

Zusätzlich zu den Abgaben werden dem Fonds weitere Mittel aus dem Kunstförderungsbudget des Bundes zur Verfügung gestellt. Das Gesamt­

budget des Fonds für 2001 beträgt 96,9 Millionen Schilling; für 2002 sind 98,3 Millionen Schilling vorgesehen.

Die in den Erläuterungen zum Gesetz veranschlagten Abgabenbeträge wur­

den erfreulicher Weise übertroffen . Der Künstler-Sozialversicherungs­

fonds hat seit Anfang 200 1 3.862 Be­

scheide über Zuschüsse an Künstler erlassen, 1 . 1 1 1 sind in Bearbeitung (Stand 30.1 0 .200 1 ). Oberstes Organ des Fonds ist das Kuratorium, dem Vertreter der beteiligten Ministerien, der I nteressenvertretungen und der Sozialversicherungsanstalt der ge­

werblichen Wirtschaft angehören. Seit Mai 2001 erstatten die Kurien der Künstlerkommission Gutachten über die Künstlereigenschaft von Antrag­

stellern.

v o r w o r t

Das Gesetz wurde i m Parlament mit den Stimmen der SPÖ, FPÖ u nd ÖVP angenommen und im Zuge der parla­

mentarischen Debatte als ein Schritt in die richtige Richtung bezeichnet.

Dass es in der Umstellungsphase zu Missverständnissen bei der I nterpreta­

tion des Gesetzes und zu heftigen Diskussionen kam, in denen die Pro­

bleme der Sozialversicherung auch mit Fragen der Steuerflucht vermischt wurden, kann am Gesamtfortschritt, den das Gesetz darstellt, nichts ändern . Die große Zahl an mittlerweile erfolgten Anträgen zeigt, dass der neue Fonds von den Betroffenen angenommen wird.

Ein weiteres Gesetz, das in der ersten Hälfte des Jahres 2000 rasch verhandelt werden musste und schließlich mit den Stimmen aller Par­

lamentsparteien beschlossen werden konnte, ist das Buchpreisbindungsge­

setz. Im Falle der Buchpreisbindung hat die österreichische Bundesregie­

rung eine gute und praktikable Lösung gefunden, die die spezifischen Pro­

duktionsbedingungen und d ie große Bedeutung der Verlage für das literari­

sche und kulturelle Leben ebenso berücksichtigt wie die Besonderheiten des Handels mit Büchern . Die ent­

sprechende Regelung trat mit 30. Juni 2000 in Kraft. I n Deutschland gilt vor­

erst weiterhin das privatrechtliche Sammelreverssystem. Allerdings gibt es derzeit Bestrebungen, ein Preisbin­

dungsgesetz zu erarbeiten, das sich am österreichischen Modell orientie­

ren soll .

E i n weiteres Projekt, das unter Ein­

bindung des Verbandes österreichi­

scher Galerien moderner Kunst im Jahr 2000 erarbeitet wurde und seit 2001 umgesetzt wird, ist die neue Galerienförderung. Die Mittel der kom­

merziellen Galerienförderung werden nicht mehr an Galerien, sondern direkt an österreichische Museen unter besonderer Berücksichtigung der Bun­

desländer vergeben, die Ankäufe aus laufenden Ausstellungen österreich i­

scher Galerien für zeitgenössische Kunst tätigen. Die Museen sind ver­

pflichtet, das vom Bund bereitgestellte Ankaufsbudget von jeweils einer Mil­

lion Sch illing um 30 Prozent aufzu­

stocken. Dieses neue Förderungsmo­

dell soll den österreichischen Gale-

rienmarkt stärken, aber auch den Künstlerinnen u nd Künstlern und der österreichischen Museumslandschaft zugute kommen.

Neben den gesetzlichen Neuerun­

gen u nd der Adaptierung einzelner Förderungsmaßnahmen galt es, das Problem zu lösen, dass bei einer star­

ken Bindung des Kunstbudgets nur ein bedingter Spielraum zur Gestal­

tung bleibt. Im Budget der Jahre 2000 und 2001 habe ich daher gemeinsam mit den Fachbeiräten und der Beam­

tenschaft des Hauses versucht, lau­

fende und regelmäßig anfallende Strukturkosten , die in den 90er Jahren stark gestiegen sind, leicht zu reduzie­

ren, um nicht nur Österreichs Kunst­

produzenten, sondern auch neuen und erfolgversprechenden Projekten sowie zukunftsorientierten Vorhaben und interessanten I nitiativen verstärkt Mittel widmen zu können. Dabei wurde auf möglichst moderate Anpas­

sungen im privatwirtschaftlichen Kul­

turbereich und auf größtmögliche Kon­

tinuität bei der Förderung des ge­

meinnützigen Sektors geachtet, der für die Vermittlung und Präsentation, für die Diskussion über zeitgenössi­

sche Kunst besonders wichtig ist.

Das im Regierungsprogramm formu­

lierte Ziel der Förderung der kulturel­

len Ausdrucksformen der Regionen sowie der besseren und ausgewoge­

neren regionalen Verteilung der Mittel wurde u nd wird von mir sehr ernst genommen. So konnte in Niederöster­

reich im vergangenen Jahr ein Litera­

turhaus eröffnet werden, das neben Wien, Klagenfurt, Salzburg, I nnsbruck und Mattersburg nun auch Krems zu einem literarischen Zentrum und Prä­

sentationsort für Gegenwartsliteratur macht. In den westlichen Bundeslän­

dern habe ich Maßnahmen gesetzt, um der zeitgenössischen Kunst- und Kulturvermittlung eine adäquate Infra­

struktur zur Verfügung zu stellen. Zum Umbau und zur Adaptierung des Angelika-Kauffmann-Saales in der Gemeinde Schwarzen berg wurde ein auf zwei Jahre verteilter Beitrag ge­

leistet. Damit konnte ein Raum , der zuvor nur für die Schubertiade genutzt wurde, zu einem modernen, m ultifunk­

tionalen Veranstaltungssaal erweitert werden, der den jungen Künstlerinnen und Künstlern der Region Bregenzer- III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 7 von 190

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wald, den dort ansässigen Filmclubs und Musikschu lorchestern sowie experimentellen Gruppen als Studio und Bühne dient. Auch ein Verspre­

chen, das noch von meinem Vorgän­

ger gemacht wurde, aber budgetär nicht bedeckt war, konnte n unmehr eingelöst werden: Nachdem im Jahr 200 1 die Baubewilligung für das

"Treibhaus - Theater im Turm" in In nsbruck erteilt wurde, konnte die Kunstsektion den in Aussicht gestell­

ten I nvestitionskostenzuschuss flüssig machen und den Umbau und die Erweiterung des Hauses unterstützen . I n Zukunft werden auch in Tirol mehr Menschen an Kunst und Kultur teil­

nehmen und künstlerische Produktio­

nen in höchster technischer Qualität genießen können. Mit der Förderung des Waldviertel-Festivals in Nieder­

österreich schließlich wurde ein wichti­

ger I mpuls für die Entwicklung regio­

naler, aber auch überregionaler Kul­

turvermittlung gesetzt, denn im Rah­

men dieses Festivals soll die grenz­

ü berschreitende Kulturarbeit in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und verstärkt werden .

Die Kultur war der Politik immer schon u m einige Schritte voraus, und ich bin davon überzeugt, dass gerade Kunst und Kultur einen wertvollen Bei­

trag zur politischen Einigung Europas leisten können. Gemäß dem EG-Ver­

trag hat die Europäische Union die Aufgabe, auf die Errichtung eines offe­

nen, diversifizierten, den Europäern gemeinsamen Kulturraums hinzuwir­

ken . Um diesen Kulturraum zu einer lebendigen Realität werden zu lassen, hat sich d ie Gemeinschaft verpflichtet, den kulturellen Dialog und das wech­

selseitige Kennenlernen der Kultur und der Geschichte der europäischen Völker zu unterstützen sowie den Kul­

turaustausch zu fördern . Österreich hat sich immer dafür eingesetzt, dass diese Ambitionen nicht an den Gren­

zen der Europäischen Union halt machen.

Die EU-Erweiterung ist für die öster­

reichische Kulturpolitik eine große Herausforderung und bringt für den künstlerischen Bereich viele neue Impulse. Ich bin daher sehr froh, dass meine I nitiative bei EU-Kommissarin Viviane Reding vom April 2000, die Beitrittskandidaten als gleichberech-

v o r w o r t

tigte Partner in das EU-Förderungs­

programm Kultur 2000 einzubinden, nunmehr realisiert werden konnte. Für den europäischen Einigungsprozess ist es außerordentlich wichtig, dass die mittel- und osteuropäischen Län­

der stärker als bisher am kulturellen Dialog partizipieren und in den Förde­

rungsprogrammen der Europäischen Union Vorhaben und Projekte verwirk­

lichen. Um unseren neuen Partnern die AntragsteIlung zu erleichtern, wer­

den vom Bundeskanzleramt und vom Cultural Contact Point regelmäßig I nformationsveranstaltungen in den Beitrittskandidatenländern organisiert, die auf großes I nteresse stoßen. Für die österreichische Kulturszene erge­

ben sich durch d ie Erweiterung d ieses Programms viele neue Mög lichkeiten:

So haben bereits zahlreiche Länder Mittel- und Osteuropas ihr Interesse am Kulturaustausch mit Österreich bekundet, und die heimischen Kultur­

schaffenden können nun gemeinsam mit unseren Nachbarländern, mit denen oft langjährige Partnerschaften bestehen, europäische Projekte reali­

sieren.

Die kulturpolitisch einmal ige Chance, im Zuge des Beitrittsprozes­

ses kulturelle Netzwerke im mitteI- und osteuropäischen Raum über die Grenzen der Nationalstaaten hinaus zu installieren und zu festigen, wird von mir aktiv verfolgt. Im ersten Jahr meiner Amtszeit habe ich bei bilatera­

len Treffen und Gesprächen mit mei­

nen Amtskollegen in den osteuropäi­

schen Beitrittsländern zahlreiche Kon­

takte geknüpft und gemeinsame Initia­

tiven vereinbart. Einen wichtigen Schritt bei diesen Bemühungen stellte die Kulturminister-Konferenz "I nterre­

gionale kulturelle Zusammenarbeit in Südosteuropa und dem MitteImeer­

raum" im vergangenen Jahr in Wien dar, die gemeinsam mit dem Europa­

rat durchgeführt wurde und bei der erstmals seit den kriegerischen Ereig­

nissen der neunziger Jahre Vertreter sämtlicher Nachfolgestaaten Jugosla­

wiens zusammentrafen. Es wurde festgehalten, dass Künstler und Kul­

turinstitutionen sowie gemeinsame Kunst- und Kulturprojekte wesentlich zum gegenseitigen Verständnis der Länder beitragen und dadurch mithel­

fen , gutnachbarliche Beziehungen auf­

zubauen. Als Weiterführung dieses

Treffens findet im Herbst 2001 eine Tagung mit den süd- und osteuropäi­

schen Staaten zum Thema "Kultur und Wirtschaft" in I nnsbruck statt. Pa­

rallel dazu wurde von mir ein mehr­

jähriger Ausstellungsschwerpunkt mit­

tel- und osteuropäischer Kunst initiiert, dessen erster Teil ebenfalls in I nns­

bruck zu sehen sein wird. Ich freue mich auf eine intensive Zusammenar­

beit Österreichs mit den Beitrittskandi­

daten, vor allem im Rahmen der Pro­

gramme der Europäischen Union, für die diese Länder eine große kulturelle Bereicherung darstellen.

Die Zwischenbilanz, die mit diesem Bericht über meine bisherige kulturpo­

litische Tätigkeit vorgelegt wird, lässt sich aus meiner Sicht folgendermaßen zusammenfassen: Im Jahr 2000 konnte das durch zahlreiche Zusagen vorbelastete Kunstbudget konsolidiert werden; es wurden längst fällige gesetzliche Maßnahmen in den Berei­

chen Steuer und Soziales beschlos­

sen ; die direkte Förderung der Künst­

lerinnen und Künstler wurde verbes­

sert; ein zeitgemäßes Gesetz zur Buchpreisbindung wurde verabschie­

det und die kulturpolitischen und kultu­

rellen Aktivitäten Österreichs im euro­

päischen Kontext verstärkt. Alles in allem eine - wie ich glaube - solide Ausgangsbasis tür die Arbeit in den kommenden Jahren.

Franz Morak III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original)

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S t r u k t u r d e r A u s g a b e n

D as K u n s t b u d g e t d e r K u n s t s e k t i o n n ac h A b t e i l u n g e n D i e L l K U S - S y s t e m at i k

D i e F ö r d e r u n g e n d e r K u n s t s e k t i o n n ac h L l K U S - K u n s t s p ar t e n

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 9 von 190

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1.1 Das Kunstbudget der Kunstsektion nach Abte i l u ngen

Die Kulturausgaben des Bundes sind seit der Kompetenz-Neuordnung der Kulturagenden im Jahr 1 997 auf zwei Ministerien und das Bundeskanz­

leramt aufgeteilt. Die politische Ver­

antwortung für Kunstangelegenheiten hatte vor 1 997 der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst inne, danach der Bundeskanzler bzw.

der Staatssekretär für Kunst, Europa und Sport. Seit dem Jahr 2000 liegt sie bei m Staatssekretär für Kunst und Medien Franz Morak, der auch für die Koordination der kulturellen Angele­

genheiten zwischen den einzelnen Ressorts zuständig ist. Die Kunstan­

gelegenheiten werden von der Sek­

tion 1 1 des Bundeskanzleramts betreut.

Der Bundestheaterverband unter­

stand seit 1 997 direkt dem Bundes­

kanzler, vormals dem Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst.

1 999 wurde er ausgegliedert. Nun­

mehr bestehen fünf Gesellschaften mit beschränkter Haftung : die Bun­

destheater-Holdmg GmbH sowie die in deren Eigentum stehende Burgtheater GmbH, die Wiener Staatsoper GmbH, d ie Volksoper Wien GmbH und die Theaterservice GmbH, d ie keine öffentlichen Mittel erhält. Für d ie Erfüllung des kulturpoli­

tischen Auftrags leistet der Bund für die Bundestheatergesellschaften eine

jährliche Basisabgeltung in der Höhe von ÖS 1 ,839 Mrd (Bundesvoran­

schlag und Erfolg).

2000 machte der Bundesvoran­

schlag insgesamt (Kunstsektion des BKA und Bundestheatergesellschaf­

ten) bei Kapitel 1 3 (Kunst) ca . ÖS 2,985 Mrd , der Erfolg ca. ÖS 2,971 Mrd aus. Für die Kunstsektion wurden 2000 anteilig bei Kapitel 1 3 im BVA ca. ÖS 1 ,099 Mrd budgetiert. Der Erfolg der Kunstsektion belief sich auf ca. ÖS 1 ,086 Mrd .

Wie in d e n vorangegangenen Kunst­

berichten werden im folgenden Bericht nicht nur Förderungen im Sinne des Bundesfinanzgesetzes und Anka ufe dargestellt, sondern auch Aufwendun­

gen, die nach Auffassung der Fachab­

teilungen der Kunstsektion nach inhaltlichen Gesichtspunkten eigent­

lich Förderungen im engeren Sinne darstellen würden, wie z. B. Ausgaben zu den Salzburger Festspielen, zum Filmbunker Laxenburg oder zu den Bundesausstellungen. Auf dieser Basis betrugen die Förderungen der Kunstsektion für das Jahr 2000 ca. öS 1 ,060 Mrd . Die Differenz zum Ge­

samterfolg der Kunstsektion (ca. ÖS 1 ,086 Mrd) i n der Höhe von ca . ÖS 26 Mio bzw. 2,4 % besteht aus Auf­

wendungen, die keine Förderungen im engeren Sinne darstellen. Dies betrifft u. a. Zahlungen für die I nstandhaltung von Gebäuden, für Transporte, für Mieten der Künstlerateliers im In- und Ausland, für freie Dienstverträge und Dienstgeberbeiträge, für Honorare von

Staatsoper ÖS 715 Mio BurgtheateröS 602 Mio Volksoper ÖS 455 Mio

==== Holding ÖS 67 Mio

Verl auf der Abteilungsbudgets 1 996-2000 in ÖS Mio (gerundet)

1 996 70, 1 526,9 1 2 1 ,8 58,2 1 57 , 7 1 0,8 63,5 51 ,5

o

6,6 1 9,0 6,8 39,1 1 .1 32,0

1 997 83,4 531 ,2 1 36,9 68,0 1 5 1 ,8 1 3,8 63,5 76,9

o

7,9 1 6,9

o o

1 .1 50,3

1 998 70 ,4 528, 7 1 25,0 69,8 1 32,6 1 2,3 76,7 58,5 36,2 3,9 22,6

o o

1 .1 36,7

1 999 70,3 595,8 1 6 1 ,8 70,4 1 4 1 ,2 1 3,8 79,6 59,0 1 ,0 4,2 20,5

o o

1 .21 7,6

2000 77,0 536,2 1 1 9,3 6 1 ,4 1 29,2 1 1 , 7 69,6 52,0 0,7 3,2

o o o

1 .060,3

Quellen: Kunstberichte 1996-1 999; Daten 2000 Budgetabteilung Kunstsektion

-" s t r u � t u r d e r l"I u s 9 a b e n

1 1/1 Bildende Kunst - Inland 1 1/2 Musik und darstellende Kunst

1 1/3 Künstlerische Fotografie und int. Filmangelegenheiten, ÖFI 1 1/4 Film- und Medienkunst

1 1/5 Literatur und Verlagswesen 1 1/6 Kinder- und Jugendliteratur

1 1/7 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode 1 1/8 Regionale Kultur- und Kunstinitiativen 1 1/9 EU-Koordinationsstelle, Bundestheater

1 1/1 0 Bi- und multilaterale kulturelle Auslandsangelegenheiten Bundeskuratoren für bildende Kunst (1 1/5)

Bundeskuratoren für Musik

(

1 1/5)

Bundeskurator für hundertjahrekino

(

1 1/4) Summe

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 10 von 190

(11)

Gutachtern, Jurys und Beiräten, für Entgelte von Einzelpersonen, für Eigenpublikationen sowie für Mit­

gliedsbeiträge.

auch soziale Absicherung der Künst­

ler, sowohl aktive Strukturarbeit im Umfeld der Kunstproduktion als auch reaktive Einzelförderung wurden poli­

tisch ermutigt.

Obwohl der Anteil der Ausgaben der Kunstsektion in den 90er Jahren durchschnittlich nur 1 3,3% der gesam­

ten Bundes-Kulturausgaben betrug, gilt die Kulturpolitik der Kunstsektion als wesentliche Drehscheibe kulturel­

ler Veränderungen. Um sie kristallisie­

ren sich ständig kulturelle Debatten unterschiedlichen Niveaus. Kulturpoli­

tik in Österreich fokussiert sich vor allem auf diesen budgetär schmalen Bereich der Förderung überwiegend zeitgenössischer künstlerischer Äuße­

rungen.

Die Kunstpolitik der 90er Jahre ist durch die Fortführung bewäh rter Ziel­

setzungen der vorangegangenen Jahrzehnte wie etwa die soziale Ab­

sicherung der Künstler oder die Inter­

nationalisierung, Modernisierung und Verbesserung der I nfrastruktur geprägt.

Betrachtet man d ie im Kapitel l i des Kunstberichts detailliert angeführten Einzelförderungen in den u nterschied­

lichen Bereichen, erkennt man eine Politik der Kontinuität, aber auch der Erneuerung: Sowohl Spitzenförderung als auch Nachwuchsförderung, sowohl strukturelle als auch ereignisbezogene Maßnahmen der I nternationalisierung und Erhöhung der Innovation, sowohl das Bekenntnis zum Staat als Garan­

ten für den Kunstbereich als auch die Einbeziehung der Wirtschaft durch Sponsoren, sowohl internationale Qualitäts- und Marktmaßstäbe als

Abteilungsbudgets (Erfolg) 2000 in ÖS

11/1 Bildende Kunst - Inland 11/2 M usik und darstellende Kunst

11/3 Künstlerische Fotografie und int. Filmangelegenheiten, ÖFI 11/4 Film- und Medienkunst

11/5 Literatur und Verlagswesen 11/6 Kinder- und Jugendliteratur

11/7 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode 11/8 Regionale Kultur- und Kunstin itiativen 11/9 E U-Koord i n ationsstelle, Bundestheater 11/1 0 Bi- und m ulti l aterale kulturelle Auslands-

angelegenheiten Summe

s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n

77.009.499 536.257.480 1 1 9.275.572 61 .422.41 7 1 29.21 9.021 1 1 .655.049 69.605.479 51 .991 .220 661 . 1 00 3.1 87.436 1.060.284.273

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 11 von 190

(12)

Förderungsmaßnahmen 2000 im Überblick

Abteilung 1 1/1 Bildende Kunst - Inland Galerieförderung

Kunstvermittlung Druckkostenbeiträge Personenförderung Werkankäufe Künstlerhilfe-Fonds Künstlerhilfe S umme

Abteilung 11/2 Musik und darstellende Kunst Groß- und Mittelbühnen

Kleinbühnen, freie Gruppen und einzelne Theaterschaffende Prämien für darstellende Kunst

Orchester, Musikensembles und größere Konzertveranstalter Prämien für Musikveranstalter

Festspiele und ähnliche Saisonveranstaltungen Andere Einrichtungen

I nvestitionsförderungen

Reise-, Aufenthalts- und Tourneezuschüsse Andere Einzelförderungen

Preise Künstlerhilfe Summe

Abteilung 11/3 Künstlerische Fotografie und internationale Filmangelegenheiten, ÖFI

Fotokulturelle Institutionen und Initiativen Ausstellungskosten (Fotografie)

Druckkostenbeiträge ( Fotografie) Projektförderungen (Fotografie) Stipendien ( Fotografie)

Fotoankäufe Preise (Fotografie) Filmförderungen

Österreichisches Filminstitut (ÖFI) Summe

Abteilung 11/4 Film- und Medienkunst Vereine u nd Institutionen

Veranstaltungen I nvestitionen Druckkosten Ausstellungen Arbeitsstipendien Reisekosten Drehbuch

Herstellung und Produktion Verwertung

Neue Medien Preise Künstlerhilfe Summe

s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n

9. 1 1 5.000 2.564.000 1 .730.000 6.923.000 5.393.380 47.499.999 3 .784 . 1 20 77.009.499

235.252.069 22.644.728 880.000 43.400.000 6. 1 1 0.000 1 38.020. 500 36.958.751 47.598 . 1 84 5 1 1 .730 4.01 6.950 1 00.000 764.568 536.257.480

6.420. 1 00 736.938 526.000 1 .2 1 9.500 1 .925 . 1 87 653.247 225.000 1 69 .600 1 07.400 .000 1 1 9.275.572

3 1 .081 .000 3.745.000 465.000 1 . 1 54 .500 337 . 1 00 1 . 1 56.000 1 9 1 .900 2 1 6.000 1 3.232.357 1 .775.600 7.340.800 400.000 327. 1 60

61.422.4 1 7

l-tI U s

d 9

t

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 12 von 190

(13)

Abteilung 11/5 Literatur und Verlagswesen Literarische Vereine u nd Veranstaltungen (inkl. LVG und KulturKontakt AUSTRIA)

Literarische Publikationen, Verlage, Buchankäufe, Zeitschriften Personenförderung

Ü bersetzerförderung Preise

Künstlerhilfe Summe

Abteilung 1 1/6 Kinder- und Jugendliteratur Veranstaltungen und Vereine

Buch- und Verlagsförderung Personenförderung

Preise Summe

Abteilung 11/7 Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode Kunstvereine u nd Künstlergemeinschaften

Bundesausstellungen, Bundesbeiträge, Kulturabkommen­

Ausstellungen

Auslandsateliers, -stipendien, Reisekosten Einzelprojekte

Architektur, Design, Mode

Dokumentation, Forschung und Vermittlung Preise

Summe

Abteilung 11/8 Regionale Kultur- und Kunstinitiativen Vereinsförderung

Dokumentation, Evaluation, Kulturforschung Freie Radios

Personenförderung Summe

Abteilung 1 1/9 EU-Koordinationsstelle, Bundestheater Publikationen und Studien

Reisekostenzuschüsse Projektförderungen Summe

Abteilung 1 1/ 1 0 Bi- und multilaterale kulturelle Auslandsangelegenheiten

Reise-, Aufenthalts- und Tou rneekosten Festivals, Symposien

Ausstellungen, Workshops, Projekte Jahrestätigkeiten, Konzertreisen Summe

s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n

78.457.758 34.246 . 1 0 1 1 2.957.862 1 .593.800 1 .350.000 6 1 3 .500 1 29.21 9.021

7.271 .000 3 .263.049 646.000 475.000 1 1 .655.049

24.789.000

1 1 .978.2 1 2 1 .976 . 1 48 7.393.700 2 1 .738.4 1 9 1 .280.000 450.000 69.605.479

48.0 1 3.977 280.000 1 .640.000 2.057.243 51 .991 .220

1 40 . 1 00 26.000 495.000 661 . 1 00

647 . 1 3 1 1 98 .800 1 .501 .505 840.000 3.1 87.436

Anteile der Abteilu ngen am Budget der Kunstsektion (Erfolg)

Abt. 11/1 7.2%

Abt. 11/2 50,6%

Abt. 11/3 11 .2%

Abt. 11/4 5.8%

Abt. 11/5 12.2%

Abt. 11/6 1,1%

Abt. 11/7 6,6%

Abt. 11/8 4,9%

Abt. 11/9 0,1%

_________ • Abt. 11/1 0 0.3%

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 13 von 190

(14)

1.2 Die LIKUS­

Systematik

Auf den folgenden Seiten werden i n komprimierter Form d i e Subventions­

entscheidungen der Kunstsektion im Jahr 2000 wiedergegeben. I m Gegen­

satz zur Darstellung im Kapitel 11 (För­

derungen im Detail) folgt hier die Anordnung der Förderungen nicht dem Schema nach einzelnen Abteilun­

gen der Kunstsektion, sondern nach der L!KUS-Systematik (Länderinitia­

tive Kulturstatistik) , d ie die österreich­

weite Vergleichbarkeit der Kulturstati­

stiken aller neun Bundesländer her­

beizuführen bestrebt ist. Sie gibt darü­

ber Auskunft, wie viel Geld in den jeweiligen Förderungsbereichen - den

Kunstsparten darstellende Kunst, Großveranstaltungen, Film, bildende Kunst (inkl. Fotografie, Architektur, Design, Mode), Musik, Literatur,

Die LlKUS-Zuordnung von nicht ein­

deutig zuordenbaren Förderungen erfolgt nach dem Prinzip des Ü berwie­

genden. Die LlKUS-Systematik der Kunstsektion, der neben den 1 6 "klas­

sischen" Bereichen die Kategorie

"Soziales" als 1 7 . Sparte hinzugefügt wurde, enthält - ohne Berücksichti­

gung der von den Kunstsektionsförde­

rungen nicht betroffenen fünf Bereiche Baukulturelles Erbe, Bibliothekswe­

sen , Erwachsenenbildung, Heimat­

und Brauchtumspflege sowie Hör­

funk/Fernsehen - folgende zwölf För­

derungssparten (Sparten-Reihung nach LlKUS, in ÖS Mio):

1. Museen, Archive, Wissenschaft (5,8), 2. Literatur (1 0 1 ,2), 3. Presse (10,3),4. Musik (1 1 8 , 1 ) , 5. Darstel­

lende Kunst (259,7), 6. Bildende Kunst, Fotografie, Architektur, Design, Mode (1 0 1 ,8) , 7. Film, Kino, Video,

Verteilung des Kunstbudgets auf die einzelnen Kunstsparten/Bereiche 1 999 und 2000 (gerundet, Reihung nach Ausgabenhöhe); Veränderung anteilig (%) und absolut (ÖS) 2000 im Vergleich zu 1 999 in Prozent

1 999 1 999

% ÖS M io

Darstel lende Kunst 2 1 ,9 266,4

Film, Kino, Video, Medienkunst 1 7,7 21 5,3

Festspiele, Großveranstaltungen 1 3,7 1 67,2

Musik 1 3,9 1 69,2

Bildende Kunst, Fotografie, Architektur, Design 1 0,5 1 27,8 Literatur

Soziales

Kulturinitiativen, Zentren Internationaler Kulturaustausch Presse

Wissenschaft

Ausbildung, Weiterbildung Summe

Soziales, Kulturinitiativen , Presse, internationaler Kulturaustausch, Wis­

senschaft sowie Aus- und Weiterbil­

dung - aufgewendet wurde.

In der vorliegenden Darstellung des Kunstbudgets sind auch Förderungs­

bereiche ausgewiesen, die an sich nicht in den Kompetenzbereich der Kunstsektion fallen (Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung), obwohl sie in den einzelnen Abteilungen integriert sind. Sie werden hier - wie alle übri­

gen LlKUS-Sparten - explizit ange­

führt, um einen interministeriellen, nationalen und internationalen Bud­

getvergleich zu ermöglichen.

9,5 1 1 5,2 5,4 66,3

3,8 45,7

1 ,5 1 8,7 1 ,0 1 2,5

0,6 7,4

0,5 6,0

1 00,0 1.21 7,7

Med ienku nst (1 63,1), 8. Kulturinitiati­

ven, Zentren (39,5), 9. Ausbildung, Weiterbildung (4,4), 1 0. I nternationaler Kulturaustausch (1 9,3), 1 1 . Großver­

anstaltu ngen (1 62,9), 1 2. Soziales (74,2)

Mit diesem parallel zu den Abtei­

lungsberichten des Kapitels 1 1 (Förde­

rungen im Detail) in der LlKUS-Syste­

matik erstellten Zahlenwerk wird die Kulturförderung der Gebietskörper­

schaften Österreichs untereinander vergleichbar gemacht. Die einzelnen Förderungsdaten können in Kapitel 1 1 nachgelesen werden. D a dort sämtli­

che Zahlen über die Ausgaben der

s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n

2000 2000 99/00 99/00

% ÖS Mio %+-% ÖS+-%

24,5 259,7 +1 1 ,9 -2, 5

1 5,4 1 63,1 -1 3,0 -24,2

1 5,4 1 62,9 +1 2,4 -2,6 1 1 ,1 1 1 8,1 -20,1 -30,2

9,6 1 0 1 ,8 -8,6 -20,4

9,5 1 0 1 ,2 0,0 -1 2,2 7,0 74,2 +29,6 +1 1 ,9 3,7 39,5 -2,6 -1 3,6 1 ,8 1 9,3 +20,0 +3,2 1 ,0 1 0,3 0,0 -1 7,6

0,6 5,8 0,0 -21 ,6

0,4 4,4 -20,0 -26,7 1 00,0 1.060,3 0,0 - 1 3,0 III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original)

14 von 190

(15)

Kunstsektion im Bereich der Subven­

tionen, Stipendien, Ankäufe und Preise veröffentlicht sind, ist das Prin­

zip der vollständigen und kontinuierli­

chen Berichterstattung gemäß § 1 0 des Kunstförderungsgesetzes 1 988 weiterhin gewährleistet.

In Zusammenhang mit der Diskus­

sion ü ber einerseits institutionelle bzw.

strukturelle Förderung und anderer­

seits personenbezogene Förderung ist die Gesamtstruktur des Kunstbudgets von I nteresse. So machte 2000 etwa die Summe der einzelnen Förderun­

gen ü ber ÖS 25 Mio bereits 45,2%

(ÖS 479,5 Mio) , über ÖS 10 Mio schon 53,2% (ÖS 564,0 Mio) oder jener über ÖS 5 Mio schließlich gar 59,9% (ÖS 635,5 Mio) der gesamten Förderun­

gen der Kunstsektion aus. Da der Großteil dieser Förderungen von I nsti­

tutionen jährlich wiederkehrende Zah­

lungen (Jahrestätigkeiten) darstellt, wird der Spielraum für Akzentuierun­

gen oder Schwerpunktverlagerungen innerhalb des Budgets der Kunstsek­

tion stark eingeengt. Die meisten I nsti­

tutionen gehen im Vertrauen auf eine kontinuierliche Förderung durch alle Gebietskörperschaften mittel- und langfristige Verpflichtungen ein.

I m folgenden werden jene I nstitutio­

nen ausgewiesen , die - teilweise kumuliert durch mehrere Förderungs­

titel aus einer oder mehreren Ll KUS­

Sparten - insgesamt ab ÖS 3 Mio erhalten haben. Diese Beträge erge­

ben in Summe ÖS 71 3,9 Mio und machen somit mehr als zwei Drittel (67,3%) der Förderungen der Kunst­

sektion in der Gesamthöhe von ÖS 1 .060,3 Mio aus. Knapp mehr als die Hälfte dieser Mittel (ÖS 389,3 Mio bzw. 36,7% der Gesamtausgaben) erhielten 2000 nur 1 9 I nstitutionen, deren Tätigkeit österreichweit, also überregional ausgerichtet ist (in der Tabelle zusätzlich zum Bundesland mit "Ö" gekennzeichnet).

Förderungen 2000 ab ÖS 3 Mio (kumuliert)

Österreichisches Filminstitut (ÖFI) (W/Ö) Theater in der Josefstadt (W)

Salzburger Festspiele (S/Ö) Volkstheater Wien (W) Künstlerhilfe-Fonds (W/Ö) Bregenzer Festspiele (V/Ö)

Wiener Konzerthausgesellschaft (W) Theater der J ugend (W)

KulturKontakt AUSTRIA (W/Ö)

Staatlich genehmigte Literarische Verwertungs­

gesellschaft (LVG) (W/Ö) Filmarchiv Austria (W/Ö)

Dokumentationsstelle für neuere österreich ische Literatur (Literaturhaus) (W/Ö)

Wiener Kammeroper (W)

Music Information Center Austria - MICA (W/Ö) Steirischer Herbst (ST)

Schauspielhaus Wien (W) IG Autorinnen Autoren (W/Ö) Porgy & Bess (W)

Gesellschaft der Musikfreunde Wien (W) Wiener Festwochen (W/Ö)

Klangforum (W/Ö)

Musikalische J ugend Österreichs (W/Ö)

Interessengemeinschaft Freie Theaterarbeit (W/Ö)

s t r u � t u r d e r A u s g a b e n

1 07.400.000 1 06.000.000 80.501 .000 63.000.000 47.999.999 37.43 1 . 1 84 37.200.000 24.000.000 1 8. 358.000 1 5.050.000 1 4 . 330.000 1 2 .665 .742 9.977.069 7.500.000 7 . 1 05.000 6.650.000 6.390.000 6 . 1 00.000 6.000.000 6.000.000 5.500.000 5 . 1 60.000 5 . 1 50.000

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Architektur Zentrum Wien (W) Biennale Venedig 2000 (W/ITALlEN)

Burgenländische Festspiele - Seefestspiele Mörbisch (8) Innsbrucker Festwochen der alten M usik (T)

Internationales Institut für J ugendliteratur und Leseforschung (W/Ö)

Österreichisches Filmmuseum (W/Ö) Elisabethbühne (S)

Inter Thalia Theater (W) Carinthischer Sommer (K) Theater Phönix (OÖ) Diagonale (W/Ö)

Wiener Symphoniker (W) Kunsthaus Mürzzuschlag (ST)

Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester (NÖ) Gruppe 80 (W)

Theaterverein Wien (W) Ensemble Theater (W)

Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstätten­

häuser - WUK (W)

Österreichische Gesellschaft für Literatur (ÖGL) (W/Ö) Impuls Tanz (W)

Waidviertier Kulturinitiative Pürbach (NÖ) Summe

_a....t._ s t r u ... t u r d e r .... u s 9 a b e n

5.000.000 4.750.000 4.600.000 4.400.000 4 .253.700 4. 1 50.000 4.000.000 4.000.000 3.900.000 3.700.000 3.650.000 3.500.000 3 .460.000 3 .390.000 3 .200.000 3 .200.000 3 . 1 60.000 3 . 1 45.000 3.01 6.531 3.000.000 3.000.000 7 1 3.943.225

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(17)

1.3 Die Förderu ngen der Ku nstsektion nach LIKUS-Ku nst­

s parten

1

Museen, Archive, Wissen­

schaft

Der Bereich Museen, Archive, Wis­

senschaft ist mit ÖS 5,8 Mio, das sind 0,6% des gesamten Budgets der Kunstsektion , der elftgrößte Budget­

posten und liegt damit noch vor der Sparte Aus- und Weiterbildung.

öS Mio %

Abteilung 5 1 ,0 1 7,2

Abteilung 6 0,2 3,3

Abteilung 7 1 ,6 26,8

Abteilung 8 1 ,8 3 1,2

Abteilung 9 0,2 3,5

Abteilung 1 0 1 ,0 1 8,0 Summe 5,8 1 00,0

Grundsätzlich ist nicht die Kunstsek­

tion des BKA, sondern das Bundesmi­

nisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK) für Museen und wissenschaftliche Einrichtungen zuständig .

Während im internationalen Ver­

gleich allgemein ein Trend zur Aufwer­

tung der Kulturforschung festzustellen ist, wird diese in Österreich noch rela­

tiv wenig forciert. Angewandte Kultur­

forschung wird jedoch - soweit sich diese auf Kulturentwicklung und Kul­

turarbeit im regionalen Bereich bezieht -verstärkt ü ber d ie Abteilung 8 betrieben, die mit ÖS 1 ,8 Mio bzw.

3 1 ,2% auch den größten Anteil an dieser Ll KUS-Gruppe hat. Die For­

schungseinrichtung "Österreich ische Kulturdokumentation. Internationales Archiv für Kulturanalysen" wird aus Mitteln mehrerer Abteilungen der Kunstsektion gefördert, vor allem der Abteilung 7, die auch den Verein

Kunstverkehr für den Ausbau der Datenbank "BildKunst" unterstützte und eine Studie zur "Sekundäranalyse der sozialen Lage von Kulturschaffen­

den" beauftragte.

Von der Abteilung 5 wurden etwa das Dokumentationsarchiv des öster­

reichischen Widerstands, die Literatur-

tagung des Instituts für Österreich­

kunde, die Exilliteraturforschung, das Symposium "Europa - Lateinamerika:

Literatur und Migration" der Öster­

reichischen Gesellschaft für Literatur, das Innsbrucker Zeitungsarchiv, die Transliteration des handschriftlichen Nachlasses von Werner Schwab und das Ü bersetzerseminar der Ü berset­

zergemeinschaft mitfinanziert.

Die Abteilung 1 0 finanzierte neben der Österreichischen Kulturdokumen­

tation und Mediacult, dem I nternatio­

nalen Forschungsinstitut für Medien, Kommunikation und kulturelle Ent­

wickl ung, u.a. auch ein Meeting der internationalen Kulturforscher-Organi­

sation CI RCLE zum Thema "Cultural Diversity - Social Cohesion - Cultural Policy - New Alliances".

Der Rückgang der Förderungsmittel in der LlKUS-Sparte "M useen, Archive, Wissenschaft" gegenüber

1 999 in der Höhe von ÖS 1 ,6 Mio bzw.

21 ,6% resultiert daraus, dass d ie Abteilung 4 nicht mehr in diesem Bereich tätig war ( 1 999: ÖS 0,6 Mio), die Abteilung 8 ihren Anteil zwar um ÖS 0,9 Mio erhöhte, die Abteilung 7 jedoch in gleicher Höhe verringerte, was auch bei den übrigen mitfinanzie­

renden Abteilungen in geringerem Ausmaß erfolgte. Im LlKUS-Sparten­

vergleich bleibt diese LlKUS-Gruppe mit einem Anteil von 0,6% des Kunst­

sektionsbudgets gegenüber 1 999 gleich.

1 Museen, Archive, Wissenschaft Gesamtsumme 1 999 ÖS 7.432.1 55 Gesamtsumme 2000 ÖS 5.858.500

s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n

Gesamtbudget ÖS 1 .060,3 Mio

Budgetanteil --- ÖS 5,8 Mio

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(18)

2

Literatu r

E

igentlich sind wir z u beneiden.

Wir leben in herrlichen Zeiten:

Neben gut edierten und vorzüglich ausgestatteten Klassikerausgaben haben wir die Texte der Alten (in Leder gebunden, Broschu r oder in leuchtendem Reclam-Gelb), es gibt kommentierte und historisch-kritische Werkausgaben, Taschenbuch-Editio­

nen der großen Dichter und Roman­

ciers, und wer sich der zeitgenössi­

schen Literatur zuwendet, wird mit Übersetzungen quer durch alle Spra­

chen versorgt. Die deutschsprachige Gegenwartsliteratur bietet Lyrik und Prosa auf höchstem Niveau, histori­

sche Romane, packende Erzählun­

gen, sprach reflexive Exerzitien, zeit­

diagnostische Werke, drastischen Realismus, sensible Beobachtungs­

prosa, authentische Erinneru ngs­

bücher, kritische Essays.

E

igentlich, so würde man meinen, ist alles i n bester Ordnung.

A

gen . In Deutschland etwa wurde ndererseits hört man überall Kla­

in den neunziger Jahren d ie Malaise der Gegenwartsliteratur konstatiert, und seitdem tagt dort der feuilletoni­

stische Krisenstab in Permanenz.

Zwar hat man jüngst die Enkel von Grass & Co. entdeckt, aber so recht will man deren E rfolgen nicht trauen.

Die Kritiker sehen die Literatur bedroht von den global agierenden Mediengiganten der Unterhaltungsin­

dustrie. Dem geschriebenen Wort gibt man im Zeitalter der ausdifferen­

zierten Mediengesellschaft nicht allzu große Chancen.

U··

ber die angebliche Mittelmäßig­keit u nd Unverkäuflichkeit der literarischen Produktion zu lamentie­

ren , gehört heute fast schon zum guten Ton . Der Kulturpessimismus, der den unaufhaltsamen N iedergang der Kunst und Literatur vorhersagt, ist wahrscheinlich so alt wie diese selbst. Früher, so sagt man, war eben alles besser. Und nur überm Atlantik könne man noch spannende Romane schreiben. Rasch wird bei dieser Debatte das Verkäufliche dem Unverkäuflichen gegenübergestellt.

Als ob die literarische Qualität sich mit Verkaufsauflagen, Rendite und Umsatz pro Regalmeter berechnen ließe.

D

ie politische Diskussion über Buchpreisbindung und Sammel­

revers war vor allem eine über Wert und Marktwert von Literatur und Kunst, über die allgemeinen Bedin­

gungen des freien Marktes und die besonderen der Kulturökonomie. Der österreichische Gesetzgeber hat mit dem Preisbindungsgesetz bei Büchern sowohl die spezifischen Produktions- u nd Marktbedingungen von Literatur, Verlagswesen und Buchhandel als auch die I nteressen der Konsumenten berücksichtigt.

V

on einer qualitativen Krise der Gegenwartsliteratur jedenfalls kann nicht ernsthaft die Rede sein.

Die Neuerscheinungen sind nicht besser oder schlechter wie vor zwanzig Jahren, nur die mediale Konkurrenz hat sich verschärft. Die Literatur mag - wie manche meinen - medientheoretisch überholt sein.

Aber das gilt genauso für die Male­

rei, das Theater und die Oper. Die Literatur hat vielleicht auch im Zeital­

ter der elektronischen Medien an gesellschaftlichem Gewicht verloren.

Und Bücher zu lesen kann man wahrscheinlich zu Recht als eine antiquierte Kulturtechnik bezeichnen, schließlich kommt man dabei ohne Strom, Bildschirm, Steckdose und Kabel aus. Als Schule der Wahrneh­

mung und der Erfahrung von Wirk­

lichkeit hat die Literatur aber noch keine ernsthafte Konkurrenz bekom­

men. Während in vielen anderen Medien immer mehr auf Zerstreuung und die Wiederholung des I mmer­

gleichen gesetzt wird, leben Literatur u nd Lesen von Langsamkeit und Konzentration. Von ihr ist weiterhin nichts zu fordern, weder von der Kri­

tik noch von der Politik: nicht gesell­

schaftliche Relevanz, nicht Rückzug ins I'art pour I'art, weder die Erfor­

schung der I nnen- noch der Außen­

welt, nicht Realismus, nicht reine Sprachkunst, nicht Erzählen, noch das Ende des Erzählens. Wir haben aber nach wie vor vieles von ihr zu erwarten: nämlich die lebendige Erinnerung unserer Vergangenheit,

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(19)

die individuelle Erfahrung unserer Gegenwart und - vielleicht - auch einen Blick auf unsere Zukunft.

D

er Bericht über die Förderungen der Abteilung für Literatur und Verlagswesen gibt einen Ausschnitt des österreichischen Literaturbe­

triebs u nd der Literaturszene wieder.

Was im Kunstbericht als nüchterne Beschreibung, als Projekt- oder Buchtitel in Förderungslisten auf­

scheint, kann nichts von der Qualität und den Leistungen der österreichi­

schen Autorinnen und Autoren, der Verlage sowie der Literaturhäuser, Literaturveranstalter und Literaturver­

eine vermitteln. Es zeigt aber, dass die Literatur nach wie vor einen hohen Stellenwert im kulturellen Leben Österreichs einnimmt und jen­

seits der hier ausgewiesenen Fak­

ten, Zahlen u nd Statistiken höchst lebendig ist.

Robert Stocker

D

er österreichischen Kinder- und Jugendliteratur kommt im Rah­

men der deutschsprachigen literari­

schen Produktion eine überproportio­

nal große Bedeutung zu. Österreichi­

sche Autorinnen und Autoren, IlIu­

stratorinnen und Illustratoren, Ü ber­

setzerinnen und Ü bersetzer publizie­

ren in österreichischen und ausländi­

schen Verlagen. Die Kinder- und Jugendbuch-Verlagsförderung trägt maßgeblich dazu bei, dass sich eine selbständige österreich ische Produk­

tion unter schwierigen internationa­

len Bedingungen behaupten kann.

M

it "1 000 und 1 Buch", das vier­

mal jährlich die deutschspra­

chige Kinderliteratur mit Österreich­

Schwerpunkt einem weit über Öster­

reich hinausreichenden Publikum vorstellt, liegt eine von den öster­

reichischen Kinder- und Jugendbuch­

institutionen gemeinsam erarbei- tete wichtige Zeitschrift vor. Die Rezensionen aktueller Kinder- und Jugendliteratur sind unter

www. 1 00 1 buch.at im Netz zu finden.

Österreichische Kinderbuch-Organi­

sationen sind auch an der I nternatio­

nalen Kinderbuchorganisation IBBY beteiligt.

D

ie Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteratur­

forschung hat mit dem von ihr betreuten Round Table "Kinderbuch­

sammein" regelmäßige Kontakte pri­

vater Sammler, öffentlicher Samm­

lungen und zeitgenössischer Künst­

lerinnen und Künstler hergestellt.

Design Austria veranstaltet zweimal jährlich Schwerpunktausstellungen zur Kinderbuch-Illustration.

M

it dem jährlich verliehenen Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis sowie dem Öster­

reichischen Förderungspreis für Kin­

der- und Jugendliteratur, der 2000 an die IIlustratorin Linda Wolfsgruber ging, und dem Österreichischen Würdigungspreis für Kinder- und J ugendliteratur, der 2000 an die Autorin Monika Pelz ging, wird auf das Besondere in der österreich i­

schen Kinder- und Jugendliteratur in entsprechender Form hingewiesen.

Peter Schneck

s t r u � t u r d e r � u s 9 a b e n

a

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Mit 9,5% des Kunstbudgets stellt die Literatur im Berichtszeitraum 2000 nach den Sparten darstellende Kunst, Film, Großveranstaltungen, Musik und bildende Kunst den sechstgrößten Bereich der Kunstsektion dar. Den größten Teil davon haben die Abtei­

lung 5 (Literatur und Verlagswesen) und die Abteilung 6 (Kinder- und Jugendliteratur) mit insgesamt ÖS

1 00,7 Mio vergeben:

Abteilung 5 Abteilung 6 Abteilung 8 Abteilung 1 0 Summe

ÖS Mio 89,4

1 1 , 3 0 , 1 0,4 1 01 ,2

% 88,3 1 1 ,2 0 , 1 0,4 1 00,0

Der Hauptteil dieser Ll KUS-Gruppe wird mit ÖS 89,4 Mio bzw. 88,3% von der Abteilung 5 getragen. Die Förde­

rung literarischer Vereine und Veran­

staltungen nimmt - abzüglich der För­

derungen für die Staatlich genehmigte Literarische Verwertungsgesellschaft LVG (LiKU S 1 2) und KulturKontakt AUSTRIA (LiKUS 1 0) - mit ÖS 50, 1 Mio bzw. 49,5% den größten Bereich dieser Ll KUS-Gruppe ei n. Der Zweck dieser Vereinigungen ist vor allem die Präsentation der Werke ihrer Mitglie­

der. Im Laufe der Zeit haben sich jedoch auch andere wichtige Aufga­

ben, wie etwa die Beratung von Auto­

ren bei Verlagsverträgen und -ver­

handlungen oder die Wahrnehmung von Autorenrechten, herausgebildet.

Die Förderung von literarischen Ver­

anstaltungen und Vereinen hat eine lange Tradition und nimmt auf histo­

risch gewachsene und regional bedingte Unterschiede Bedacht. Die Österreichische Gesellschaft für lite­

ratur, die Grazer Autorinnen Autoren Versammlung oder der Österreichi­

sche P. E.N .-Club verstehen sich nicht nur als Literaturvereinigungen, son­

dern auch als repräsentative kulturelle I nstitutionen, d ie über die Literatur hinaus zur Entwicklung des kulturellen Lebens in Österreich wesentlich bei­

tragen. Ihre große regionale, aber auch überregionale Wirkung können sie nur mit Hilfe der Zuschüsse aus dem Literaturbudget entfa lten .

So hat im Jahr 2000 d i e ÖsterreIchi­

sche Gesellschaft für Literatur (ÖGL) bei 64 Veranstaltungen österreichi­

sche Literatur in Lesungen und Vorträ-

gen vorgestellt und Neuerscheinungen junger Autorinnen und Autoren prä­

sentiert. Außerdem wurde ein interes­

siertes Publikum mit den Werken aus­

gewählter Schriftsteller aus allen Tei­

len der Welt bekannt gemacht. I nhaltli­

che Schwerpunkte gab es zu r litera­

turkritik sowie Themenabende zu France Preseren, György Se best yen u nd Erika Mitterer. Neben Tagungen über Manes Sperber, Leo Perutz und Friedrich Nietzsche waren besonders die Symposien "Europa - Lateiname­

rika: Literatur, Migration und Identität"

sowie "Wien und St. Petersburg um die Jahrhundertwende. Kulturelle I nterferenzen" über das Fach publikum hinaus erfolgreich. Ferner wurden zahlreiche literarische Übersetzer, Literaturwissenschafter, Verleger und Autoren betreut. Das Veranstaltungs­

programm der ÖGL und Kurzbiogra­

phien der eingeladenen Autoren sind auf der Homepage www.ogl.at ver­

fügbar.

Der Österreichische P.E.N.-Cl ub, der in seiner Zielsetzung von anderen literarischen Vereinigungen abweicht, da er für ausländische Autoren und literarische Institutionen im Ausland d ie erste Kontaktadresse ist und des­

halb vor allem in Zeiten politischer Spannungen eine wichtige Rolle spielt, konnte 2000 seine Auslandsak­

tivitäten als einzige internationale Schriftstellervereinigung Österreichs ausbauen und verstärken. So hat die österreichische Delegation beim I nter­

nationalen P. E.N.-Kongress in Moskau die Möglichkeit genutzt, die öster­

reichisch-russischen Kulturbeziehun­

gen zu verstärken und den kulturellen Austausch zu fördern. Bei den Schrift­

stellerkongressen in Bled, Sarajewo und Ochrid haben P. E.N .-Mitglieder versucht, den I ntellektuellen d ieser kri­

sengeschüttelten Balkanregion morali­

sche, aber auch materielle Unterstüt­

zung zu vermitteln. Zum I nternationa­

len Writers-in-Prison-Kongress, der biennal stattfindet, wurde ein Vertreter nach Kathmandu entsendet, um die intensive Arbeit des Österreich ischen P. E . N . in diesem Bereich vorzustellen und bei der Weiterentwicklung der Projekte mitzuarbeiten . I m Rahmen der Organisation Writers-in-Prison wurden ca. 1 20 Appelle an Regierun­

gen von Ländern gerichtet, in denen Schriftsteller oder Journalisten am

':.J;,' s t r u .... t u r d e r ," u s 9 a b e n

III-125 der Beilagen XXI. GP - Bericht - 02 Hauptdokument (gescanntes Original) 20 von 190

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Recht der freien Meinungsäußeru ng gehindert oder sogar verfolgt, gefoltert und mit der Todesstrafe bedroht wer­

den. Am Writers-in-Prison-Tag fand eine Veranstaltung im Festsaal der Wiener Universität statt, bei der vier Autoren vorgestellt wurden, die ü ber ihre Verfolgung und ihre Betreuung durch den P. E . N . erzählten. Aus d ie­

sem Anlass wurde auch eine Bro­

schüre mit übersetzten Texten dieser Autoren aufgelegt.

Die Grazer Autorinnen Autoren Ver­

sammlung (GAV) ist 2000 als Organi­

sator und M itorganisator bei mehr als 80 Veranstaltungen aufgetreten . Zu den großen und besonders gelunge­

nen Veranstaltungen gehörte die jähr­

lich stattfindende Lesung "Lyrik im März" an der Universität Wien mit 30 Mitwirkenden und mehr als 200 Zuhö­

rern. Auch der gemeinsam mit dem Literarischen Quartier der Alten Schmiede veranstaltete Lyrik-Schwer­

punkt, die Reihe "Club poetique", konnte genauso erfolgreich und mit internationaler Beteiligung fortgesetzt werden wie das "Prosaprogramm", das sich dem Genre der experimentel­

len Prosa widmete. Besonderes Inter­

esse beim jüngerem Publikum und bei jüngeren Kollegen fand die in Wien abgehaltene Tag ung der "Gru ppe 1 3", die sich mit den Produktionsbedingun­

gen literarischen Schreibens in der heutigen Gesellschaft befasste. Im Anschluss daran gab es eine viel be­

achtete Lesung der Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, Italien u nd Österreich. Multimediale Aspekte künstlerischen Schaffens wurden in einem zehn Veranstaltungen u mfas­

senden Autorenprojekt gemeinsam mit dem Literarischen Quartier präsentiert.

Mitbeteiligt war d ie GAV auch am Symposium "Hundert Jahre Rezeption österreichischer Literatur in der Slo­

wakei". Im Wiener Rathaus fand eine sehr g ut besuchte und eindrucksvolle Lesung mit Mitgliedern der GAV statt, die im Lauf der Jahre mit Preisen der Stadt Wien ausgezeichnet worden waren. Die Regionalgruppen der GAV führten Veranstaltungen in Tirol, Kärn­

ten, Oberösterreich, dem Burgenland und Salzburg durch.

Die Interessengemeinschaft Autorin­

nen Autoren (IG) hat im Sinne ihres literarischen, kulturellen, vor allem

aber auch standespolitischen Selbst­

verständnisses eine Reihe von Akti­

vitäten gesetzt. Stellungnahmen, Dis­

kussionsbeiträge und Arbeitspapiere zur Buchpreisbindung, zur Künstlerso­

zialversicherung, zur staatlichen und privaten Kunstförderung, zum Medien­

wesen sowie zu Fragen der Besteue­

rung von Künstlern demonstrieren die Beteiligung der I G am literarischen Leben und der kulturpolitischen Dis­

kussion. Unter den Aktivitäten der IG wäre 2000 besonders die Publikation

"Die Literatur" hervorzuheben - ein Katalog der literarischen Neuerschei­

nungen 2000 sämtlicher österreichi­

scher Verlage und der literarischen Titel österreichischer Autoren in deut­

schen und Schweizer Verlagen. Fer­

ner wurden die Gemeinschaftsstände der I G auf der Leipziger und der Frankfurter Buchmesse sowie der Österreichischen Buchwoche betreut.

Im Literaturhaus Wien haben die Dokumentationsstelle für neuere österreich ische Literatur, die Öster­

reichische Exilbibliothek, die I nteres­

sengemeinschaft Autorinnen Autoren sowie die Übersetzergemeinschaft ihren Sitz. Das Literaturhaus ist Begegnungsstätte, Informationsdreh­

scheibe und Forschungsstelle und bietet neben Ausstellungen ein rasches, aktuelles und unkomplizier­

tes Service für alle Fragen zur öster­

reichischen Literatur des 20. und 21 . Jahrhunderts. Finanziert wurde es 2000 mit insgesamt ÖS 1 9,5 M io aus den Mitteln der Literaturabteilung.

Dies entspricht 43,3% der Aufwendun­

gen für literarische Vereine und Veran­

staltungen bzw. 2 1 ,8% der gesamten Literaturausgaben der Abteilung 5 nach LlKUS.

I m Jahr 2000 konnte die Dokumen­

tationssteIle für neuere österreichische Literatur mehrere Projekte fertig stei­

len oder um wichtige Schritte weiter­

führen. Wie in den Vorjahren wurden die Verleihung des Erich-Fried-Preises (Preisträger: Klaus Schlesinger) und des Reinhard-Priessnitz-Preises (Preisträger: Heinz D. Heisl) von der Dokumentationsstelle organisatorisch abgewickelt. Das Projekt "Literaturex­

press 2000" wurde nach der organisa­

torischen Betreuung der österreich i­

schen Teilnehmerin Sylvia Treudl auch in einer Ausstellung vorgestellt.

.:A s t r u ... t u r d e r A u s 9 a b e n

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