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Volkskundemuseum Wien

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s

V O L K S K U N D E M U S E U M W I E N ---

I

52 1/2017

J l

Nachrichten

Volkskundemuseum Wien

Jänner | Februar

(2)

J Ä N N E R FEBRUAR

Di, 3.1.2017, 14.30 bis 16.00 Uhr

Eine kulinarische M ärchenstunde für die ganze Fam ilie ab 4 Jahren

Do, 12.1.2017, 18.30 Uhr

Vortrag: Christa Häm m erle und Li G erh alter im G espräch mit H erbert Ju stn ik: Frauennachläs­

se aus dem N ationalsozialism us Fr, 13.1.2017, 15.00 Uhr

Führung und Perform ance: t_rad iert Sa, 14.1.2017, 15.00 Uhr

Brauchsalon: Vorführung des Tresterns, Buchpräsentation und Podium sdiskussion

Mi, 18.1.2017, 18.30 Uhr

Vortrag: Ingo Zechner: Ephem ere Film e aus dem Krieg: Private Bilder von W ehrm achtsoldaten

Do, 19.1.2017, 18.00 Uhr

Vortrag und Buchpräsentation: W ilfried Scha- bus: Pozuzo. A usw anderer aus Tirol und D eutschland am Rande Am azoniens in Peru

So, 22.1.2017, 14.30 bis 16.00 Uhr

Fam iliensonntag ab 4 Jah ren : „M atthias" tanzt!

Tanz mit der ganzen Fam ilie Do, 26.1.2017, 18.00 Uhr

Film abend: Vom ,M ythos' ländlicher Bräuche:

Tresterer on stage

O rt: Ö sterreichisches Volksliedwerk, O p erng asse 6, 1010 W ien

Do, 26.1., 23.2.2017, 18.00 Uhr

Dinner im Palais: Führung und Kulinarik Sa, 28.1.2017, 11.00 bis 14.00 Uhr Ein W orkshop mit Thom as Hörl:

„C o lla g e " tanzt

So, 29.1.2017, 15.00 Uhr

Spezialführung durch die Ausstellung

„ Matthias" tanzt. Salzburger Tresterer on stage

2

Do, 2.2.2017, 16.00 Uhr

Kuratorinnenführung durch die Ausstellung Frem de im Visier - Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg mit Petra Bopp

Do, 2.2.2017, 19.00 Uhr

A usstellungseröffnung: „Ihr Album unter der Lupe" - Fotoalben als Nach-Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg mit Petra Bopp

Fr, 3.2.2017, 18.30 Uhr

Vortrag: Petra Bopp: Blick - G eg en b lick: Priva­

te Kriegsfotografie im Europa des Zweiten W eltkriegs

Sa, 4.2., 11.2., 18.2.2017, 13.30 bis 17.30 Uhr

Indoor-Spielplatz und W orkshops Di, 7.2., Mi, 8.2.,

Do, 9.2.2017,

10.00 bis 13.00 Uhr

Ferienspiel „M atthias" tanzt. Tanz mit!

(Nur für Kinder!)

So, 19.2.2017, 15.00 Uhr

Finissage mit Singlesalon: Vorstellung der 7"

Vinylsingle mit Musik von Sly W onski & Cherry Sunkist und Sly W onski & das_em und Vortrag von G erda Lechleitner, Phonogram m archiv

52. Ja h rg a n g

(3)

Editorial

INHALTSVERZEICHNIS

S ch a u fe n ste r_________________ 4 A u sste llu n g e n _______________ 6 Kultu rverm ittlu n g __________ 10 V e ra n sta ltu n g e n ___________ 12 Hinweise ____________________19 Volkskunde / Europäische

Ethnologie in Ö sterreich _ 2 0 N euerscheinungen _______ 22 R ub rik________________________24 Lie b lin g so b jek t_____________30

Liebe Freundinnen und Freunde des Volkskundem useum s W ien, wir blicken auf ein sehr abw echslungsreiches, anregendes und intensives Ja h r 2016 zurück. W ie d e r haben rund 40.000 M enschen das Museum besucht und genützt. Ich möchte mich bei all jenen sehr herzlich bedanken, die gem einsam mit uns diesen O rt gestalten.

Das Ja h r 2017 steht im Zeichen der 100-jährigen Nutzung des G artenpalais Schönborn durch das Ö sterreichische Museum für Volkskunde. In und aus diesem G eb äu d e heraus wirkte eine volks­

kundliche W issenschaft in unterschiedlichsten politischen Lagen.

Dem habsburgischen G edanken der „Versam m lung der Völker"

folgte ein O rt der Versam m lung des „A uthen tisch en " während des Austrofaschism us, hin zum O rt nationalsozialistischer Zw eck­

w issenschaft. Nach dem Zweiten W eltkrieg stand das neue Ö ster­

reich im Zentrum der m usealen Forschung. Dem gegenw ärtigen europäischen G edanken wiederum lassen sich die ehem als habs­

burgischen Sam m lungen als „euro päische Sam m lungen" zuord­

nen - kurz, das Museum ist stets die Projektion seines politischen und gesellschaftlichen Um feldes. Daher bed arf es einer steten kritischen Auseinandersetzung mit der Institution. A b O kto ber 2017 stellt sich die Ausstellung Heimat : Machen. Volkskultur in Wien zwischen Alltag und Ideologie um 1930 d ieser A ufg abe.

W ir freuen uns sehr, das Ja h r in einem neuen Kleid begrüßen zu können. W ir starten mit einer D etailansicht aus dem Haus - frei nach dem Motto: wir verbinden scheinbar Unm ögliches. Neu ist auch der T ite l, der die Funktion als erw eitertes Program m heft des Volkskundem useum s W ien benennt. Im Inneren des Heftes finden Sie einige Ä nderungen, die Ihnen die Nutzung erleichtern sollen.

Fortsetzung folgt. Besonders mit der Rubrik Volkskunde / Euro­

päische Ethnologie in Ö sterreich m öchten wir die Zusam m enar­

beit mit den Instituten in Ö sterreich stärken und ihren jew eiligen Program m en Raum g eben. Mit dieser A u sg abe greifen wir zudem lustvoll ins Archiv des M useum s und lassen einzelne Dokum ente zur G eschichte des O rtes in diesem und den folgenden Heften auftauchen.

Die M itarbeiterInnen des Volkskundem useum s W ien wünschen Ihnen und uns ein gutes und abw echslungsreiches Ja h r 2017.

W ir freuen uns auf Ihren Besuch M atthias Beitl

D irektor

(4)

SCHAUFENSTER

Zwei Jahre Provenienzforschung

Volkskundemuseum W ien: Bilanz und Ausblick

W ie schon berichtet, erfolgt seit Frühjahr 2015, analog zu den Bundesm useen, auch im Volks­

kundem useum W ien eine system atische Prove­

nienzforschung im Sinne des K unstrückgabege­

setzes (B G B l. I Nr. 181/1998). Dabei kooperiert das Museum eng mit der Kom m ission für Prove­

nienzforschung und dem N ationalfonds für die O p fer des N ationalsozialism us. Dank der um fangreichen Vorarbeiten der O b jektm ana­

gerin und der Kuratorinnen des M useum s lag bereits zu Beginn des Projekts eine N am ensliste mit insgesam t 213 Personen und Institutionen vor, von denen das Museum zwischen 1938 und 1945 O b jekte erworben hatte. Diese Namen wurden mit den m ittlerweile um fassenden Q u e l­

len und auch D atenbanken, die der Provenienz­

forschung zur Verfügung stehen bzw. von den ProvenienzforscherInnen in den letzten 18 Jahren erstellt wurden, abgeglichen. Diese Recherchen brachten bis dato folgende Ergebnisse:

Drei in der NS-Zeit entzogene Sam m lungen wurden aufgrund der nach Kriegsende beschlos­

senen Rückstellungsgesetze Ende der 1940er/

Anfang der 1950er Ja h re an die ehem aligen Eigentüm erInnen restituiert.

Vier Erw erbungen wurden ebenfalls in diesem Zeitraum zurückgegeben, da es sich um vorü­

bergehende, kriegsbedingte Einlagerungen von Sam m lungen gehandelt hatte.

Zweiundachtzig Erw erbungen können als unbe­

denklich im Sinne des Kunstrückgabegesetzes gelten: Es finden sich keine Hinweise, dass die Voreigentüm erInnen vom NS-Regim e verfolgt worden waren, darüber hinaus liegen Akten zum Erw erb der O b jekte vor, die deren Kategorisie- rung als unbedenklich erlauben.

Neun Erw erbungen gelten aufgrund der vo rlie­

genden Akten als eher bedenklich, bei 61 Erw erbungen brachten die Recherchen in den Q uellen und Datenbanken der Provenienzfor­

schung noch keinerlei Ergebnisse, w eshalb es noch vertiefter Recherchen zur w eiteren Klärung bedarf.

Zu acht Erw erbungen sind Dossiers für den Kunstrückgabebeirat in Vorbereitung.

Die Übergabe von detaillierten O bjektinform ati­

onen an die Kunstdatenbank des N ationalfonds für die O p fer des Nationalsozialism us erfolgt kontinuierlich, nach derzeitigem Stand der Recherchen betrifft dies etwa 50 Erw erbungen aus der NS-Zeit.

Der Kunstrückgabebeirat entschied zu den drei Erw erbungen, zu denen das M useum Dossiers vorlegte, jew eils auf Rückgabe der O b jekte an die RechtsnachfolgerInnen der ehem aligen Eigentüm erInnen - von Dr. Siegfried Fuchs, von Ing. G eorg Popper und von Anna Mautner.

Im Museum ist bereits alles für die Rückgabe vorbereitet.

In den ersten beiden Jah ren um fasste der Recherchezeitraum die Erw erbungen der Jah re 1938 bis 1945, doch selbstverständlich gilt es künftig, säm tliche vor 1945 entstandene O b jek­

te, die im Museum von 1933 bis heute inventa­

risiert wurden, hinsichtlich ihrer Provenienz zu überprüfen, ebenso die Erw erbungen für die Bibliothek des Volkskundem useum s.

Claudia Spring Provenienzforschung

4 52. Ja h rg a n g

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M AGi, der neue Mitarbeiter im Volkskundemuseum Wien

M AGi ist ein alter Postkasten, bei dem das Post-G elb mit einem auffälligen Rot überm alt wurde. W ahrscheinlich war er in G ebrauch, darauf jedenfalls lassen die Spuren an seinem Ä ußeren schließen.

Sicher wissen wir, dass er Anfang der 2000er Ja h re in einer aufge­

lassenen W ohnung in W ien sein Dasein fristete. Dort jedenfalls fand ihn ein M itarbeiter der H ausverwaltung, der den Auftrag hatte, die W ohnung zu räumen. Der M itarbeiter fand G efallen an dem dam als noch unbenannten Postkasten und entschied sich, ihn mit nach Hause zu nehm en. So gelangte er von W ien nach Stockerau (NÖ), verschw and dort jedoch aberm als für viele Jah re ungenutzt in einer G arage.

W ie d e r war es eine Räum ungsaktion, die sein w eiteres Schick­

sal bestim m en sollte: Im Herbst 2016 landete sein Foto auf dem M arktplatz von w illhaben.at. Zeitgleich wurden im Volkskundem u­

seum W ien Überlegungen angestellt, wie wir noch mehr M enschen erreichen und über das A n g e b o t im Museum inform ieren können.

W ir entschieden uns für einen Postkasten und stießen auf den roten Prachtkerl aus Stockerau. Es war Liebe auf den ersten Blick!

Bei einem Lokalaugenschein im Durchgang des M useum s wurde klar, dass der Postkasten mobil sein muss. Also keine Anbindung an die W and, sondern frei verschieb bar im Raum, im Haus und in der N achbarschaft. Der A d ressg enerato r sollte ein M obiler A d ressg enerato r sein - und M AG i bekam seinen Nam en.

G esine Stern

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

SCHAUFENSTER

PERSO N ALIA

Mit D ezem ber 2016 hat G esine Stern die Karenz-Vertretung von Barbara Lichtm annegger (ehem.

Lipp) übernom m en. G esine Stern studierte Europäische Ethnologie in W ien und arbeitete als Koordinatorin des Redaktionsbüros von NU - Jü d isch e s Magazin für Politik und Kultur. W ir beg rü­

ßen G esine Stern ganz herzlich im Team des Volkskundem useum s W ien und freuen uns über die Zusam m enarbeit.

Zum Ja h r 2017 wird M AG i seine A rb eit aufnehm en. Verfolgen Sie auf facebook, wie es ihm im Volkskundem useum W ien ergeht!

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AUSSTELLUNGEN

„Ihr Album unter der Lupe" - Fotoalben als Nach-Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg

3.2. bis 19.2.2017

Eröffnung: Do, 2.2.2017, 19.00 Uhr

A lbum sichtung im Volkskundem useum W ien © Kollektiv Fischka

W ie gehen nachfolgende G enerationen mit dem Erbe privater Fotoalben aus dem Zweiten W eltkrieg um? Das Projekt „Ihr Album unter der Lupe" eröffnet eine erw eiterte Perspektive auf das Them a der privaten Kriegsfotografie.

Die Erinnerung an den Krieg endet nicht mit dem Tod der ehem aligen W ehrm achtsoldaten.

Sie besteht fort, eingeschrieben in die Bilder und A lb en , die als Träger der Erinnerung wirken. Für die Nachkom m en stellen die Alben ein mitun­

ter schw er zu ertragendes Erbe dar, das viele Fragen aufwirft. A us der heutigen Perspektive müssen die Alben neu gelesen und die Bilder entschlüsselt werden.

A b 3. Februar 2017 werden diese Fragen in einer eigens gestalteten zusätzlichen A usstellung und

A LB EN AUS PRIVATBESITZ G ESU CH T!

Besitzen Sie Fotoalben aus dem Zweiten W eltkrieg? Haben Sie Interesse, sie uns zu zeigen und sie eventuell für das Projekt zur Verfügung zu stellen? W ir freuen uns, wenn Sie sich m elden.

Termin zur Album sichtung:

12.1.2017,

13.00 - 18.00 Uhr

Kontakt: H erbert Ju stn ik

fotosam m lung@ volkskundem useum .at Tel.: +43 1 406 89 05.21

Sollten Sie an diesem Tag keine Zeit haben, gibt es auch die M öglichkeit zu indi­

viduellen Term inen.

einem speziell auf das Them a zugeschnittenen Begleitprogram m präsentiert. Im Fokus der Schau steht der Um gang der zweiten und drit­

ten G eneration mit der N ach-Erinnerung an den Krieg.

Im Rahmen der A usstellung Fremde im Visier - Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg star­

tete das Volkskundem useum W ien den Aufruf an BesucherInnen, A lb en aus privaten Haushal­

ten einzubringen. Rund 15 Personen nahmen bisher das A n g e b o t an. G em einsam mit einem Team um H erbert Ju stn ik, Leiter der Fotosam m ­ lung im Volkskundem useum W ien, sichteten sie die Alben ihrer zum eist bereits verstorbenen Ehem änner, Väter oder Großväter. Die Aktion läuft bis Jä n n e r 2017.

6 52. Ja h rg a n g

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AUSSTELLUNGEN

Fremde im Visier -

Fotoalben aus dem Zweiten Weltkrieg

bis 19.2.2017

Blick in die A usstellung „Fre m d e im V isier" © Kollektiv Fischka

Die A usstellung präsentiert Fotoalben aus dem Privatbesitz ehem aliger W ehrm achtsoldaten.

Die Bilder hatten sie oft selbst fotografiert und während oder auch kurz nach dem Zweiten W e lt­

krieg zu Alben zusam m engestellt.

Im Ja h r 1939 besaßen rund zehn Prozent aller Deutschen einen eigenen Fotoapparat. Der Aufforderung des Propagandam inisterium s, die Kamera auch im Krieg nicht ruhen zu lassen, folgten viele Soldaten bereitw illig. Neben den Feldpostbriefen sollten auch diese Knipserfotos den Zusam m enhalt zwischen Front und Heim at stärken. Anordnung und Kom m entare in den Alben verw eisen auf die subjektiven Konstrukti­

onen von Kriegserinnerungen. Sie machen deut­

lich, wie der Krieg gesehen wurde, nicht, wie er war.

Die Fotografien zeigen den direkten Blick deutscher und österreichischer Soldaten auf frem de M enschen, überfallene Landstriche

und um käm pfte Kriegsschauplätze. D arge­

stellt wurden aber auch Kulturdenkm äler in den besetzten Ländern, ebenso wie der Alltag an der Front. Die Sichtw eise auf das Frem de war häufig durch die rassistische NS-Bildpropa- ganda geprägt. Dennoch zeichnen die privaten Fotografien ein differenzierteres Bild vom Krieg als die Bilder der Propagandakom panien, die die offizielle Sicht dom inierten.

Die Soldaten tauschten ihre Fotos intensiv unter­

einander aus, sodass die A lb en verschiedene W ahrnehm ungen des Krieges w iderspiegeln.

Hinter den zunächst harmlos w irkenden Knip­

serfotos scheinen U nsicherheit und A ng st, aber auch G ew alt und Zerstörung durch Kam pfhand­

lungen auf.

Zur A usstellung sind eine Begleitbroschüre und ein Textbuch im Kerber Verlag erschienen:

w w w .kerberverlag.com

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„M atthias" tanzt. Salzburger Tresterer on stage

AUSSTELLUNGEN

bis 19.2.2017

M atthias, Installationsansicht, Thom as Hörl 2016, Foto: Birgit und Peter Kainz

© Volkskundem useum W ien

Kunst und W issenschaft treten in Dialog und eröffnen verschied e­

ne Zugänge zu einem Salzburger Brauch:

Das Trestern ist ein Reigentanz mit Stampf- und Sprungschrit­

ten, der in Stuben und G asthäusern, eingerahm t von weiteren Perchtenfiguren, um den 5. Jä n n e r im Pinzgau aufgeführt wird.

A uß erd em ist er auf Bühnen und in der Stadt Salzburg zu sehen.

Die ausschließlich m ännlichen Akteure tragen rote Kostüm e mit prächtigen bänderbesetzten H üten, die mit H ahnenfedern geschm ückt sind.

Im Zentrum der A usstellung steht die Auseinandersetzung des Künstlers Thom as Hörl mit dem Tresterertanz. Er interpretiert historische D okum ente aus gegenw ärtiger künstlerischer Sicht:

Foto-, Film- und Tonaufzeichnungen, die zwischen 1898 und 1939 mit Matthias Ed er als Vorpercht angefertigt wurden. Für ihn und mit ihm entsteht eine bühnenartige Installation, die den Tanz an neue soziale, zeitliche und kulturelle O rte transferiert. Das A usstellungspublikum ist eingeladen, auf diesem C atw alk zu zwei D J-B earb eitung en (Cherry Sunkist und das_em ) der Tonaufnah­

men selbst zu tanzen.

In einem w eiteren Teil der A usstellung wird die w issenschaftliche Spurensuche nach den Ursprüngen, den Aufführungsw eisen und dem oftm aligen Bedeutungsw andel des Tresterertanzes offenge­

legt. Seine G eschichte verläuft nicht linear; sie ist ein Puzzlespiel, das höfische Feste und den Karneval von Venedig aufblitzen lässt.

Schriftliche D okum ente, Grafiken und Fotografien erm öglichen es den Besuchern und Besucherinnen, eigene Sichtw eisen auf den Brauch zu entwickeln und zu reflektieren. Die ältesten in m use­

alen Sam m lungen erhaltenen Trestererkostüm e werden erstm als

Thom as, Thom as Hörl 2016, Foto: Birgit und Peter Kainz © Volkskundem useum W ien

gem einsam in einer A u sstel­

lung gezeigt.

Diese Ausstellung verortet das Tresterertanzen unterschied­

lich: als kreatives G estalten, als statisches Bewahren und iden- tifikatorisches Bew erten sowie als O rt des Sezierens nach verschiedenen A spekten.

Eine Kooperation des Volks­

kundem useum s W ien mit dem Salzburger Landesinstitut für Volkskunde und dem Verein zur Förderung des Salzburger Landesinstitutes für Volkskunde Die A usstellung ist eine Veran­

staltung der

VIENNA ART WEEK 2016

52. Ja h rg a n g 8

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AUSSTELLUNGEN

Highlights aus der Schmucksammlung

verlängert bis 29.1.2017

Filigranbroschen, Slow enien, Anfang 20. Jh ., Foto: Christina Knott © Volkskundem useum W ien

Zum ersten Mal werden Highlights aus der Schm ucksam m lung gezeigt. Zu sehen sind ausgew ählte Schm uckstücke aus dem G e b ie t der H absburgerm onarchie, die sich durch ihre besondere Kunstfertigkeit in der M etallverarbei­

tung auszeichnen, sowie Schm uck aus Zelluloid und aus Haaren. Die ausgestellten Schm uck­

stücke bieten einen Einblick in die etwa 4.000 O b jekte um fassende Schm ucksam m lung des

Volkskundem useum s W ien. Sie wurden aufgrund der H erstellungstechnik oder des b eso n d e­

ren Ausgangsm aterials w egen ausgew ählt und zeigen Sinn für Ä sthetik und Handwerkskunst

lange vergangener Zeiten.

Die A usstellung befindet sich in der öffentlichen Passage des Volkskundem useum s und ist daher kostenlos zu besichtigen.

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KULTURVERMITTLUNG

Führung mit

gemeinsamem Kochen

Di, 3.1.2017, 14.30 bis 16.00 Uhr

Eine kulinarische Märchenstunde für die ganze Familie ab 4 Jahren

G eheim nisvolle G eschichten der Autorin Isabel- la Farkasch rund um die Perchtenzeit begleiten euch beim Rundgang durch die Ausstellungen des Volkskundem useum s W ien. Im Anschluss bereiten wir gem einsam in der M useum sküche eine w ärm ende winterliche Speise zu.

Anm eldung erforderlich!

Kosten: erm. € 4,- pro Person Im Rahmen des

wienXtra-kinderaktiv-Program m s

Ein Workshop mit Thomas Hörl

Rautenballett, Thom as Hörl 2015, Foto: Birgit & Peter Kainz © Volkskun­

dem useum W ien

Sa, 28.1.2017, 11.00 bis 14.00 Uhr

„Collage" tanzt

Bezugnehm end auf die Ausstellung erarbeiten die Teilnehm enden traditionelle oder e xp e ­ rim entelle C ollagen auf Papier, in Form einer Soundarbeit, eines V ideos, einer Lecture u.a. Mit den Ergebnissen entsteht eine Choreografie als gem einsam es Kunstwerk.

Anm eldung erforderlich!

Kosten: € 9,- pro Person

Familiensonntag ab 4 Jahren

So, 22.1.2017, 14.30 bis 16.00 Uhr

„Matthias" tanzt!

Tanz mit der ganzen Familie

Bunt ist nicht nur die Kleidung, sondern auch die G eschichte der Salzburger Tresterer. Habt ihr schon einmal von den Tresterern gehört? Als Schönperchten kündigen sie laufend, stam pfend und springend den Fasching an. W ir nähern uns tanzend der vielfältigen G eschichte der Tresterer an. Für unsere eigene Faschingsparade verklei­

den wir uns und gestalten bunte Hüte.

A nm eldung erforderlich!

Kosten: € 4,50 pro Person

Ferienspiel

Di, 7.2., Mi, 8.2., Do, 9.2.2017, 10.00 bis 13.00 Uhr

„Matthias" tanzt. Tanz mit! Nur für Kinder!

W er ist M atthias? Warum feiern wir Fasching und was sind Schönperchten? G estalte einen e ig e ­ nen Faschingshut und verkleide dich für unsere Faschingsparade.

Anm eldung erforderlich!

Kosten: erm. € 4,- pro Person

Im Rahmen des w ienXtra-ferienspiels

Der Besuch von Ausstellungsführungen und die Teilnahm e an Verm ittlungsprogram m en sind nach Voranm eldung für gehörlose Teil­

nehm erinnen barrierefrei. In Kooperation mit dem Verein Baff. Barrierefreiheit fördern.

Kom m unikationsassistenz für gehörlose Personen

BAFF

10 52. Ja h rg a n g

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KULTURVERMITTLUNG

Indoor-Spiele und Workshops

Sa, 4.2., 11.2., 18.2.2017, 13.30 bis 17.30 Uhr

Bereits zum dritten Mal bietet der Bezirk Jo sef- 28. Jä n n e r 2017 erwartet Eltern und ihre Kinder stadt Indoor-Spiele und W orkshops für Kinder zwischen 13.30 und 17.30 Uhr ein abwechslungs- von 3 bis 12 Jah ren und die ganze Fam ilie an. An reiches Programm in der Pfeilgasse 3a (Erdge- den Sam stagen zwischen 26. N ovem ber und 17. schoss, Pfeilheim ). A b dem 4. Februar 2017 findet D ezem ber 2016 sowie zwischen 7. Jä n n e r und das A n g e b o t im Volkskundem useum W ien statt.

Informationen und Anm eldung:

kulturverm ittlung@ volkskundem useum .at Tel.: +43 1 406 89 05.26 oder 20

w w w .volkskundem useum .at

© Volkskundem useum W ien

Kooperation mit AusTraining Lern.ziel GmbH

Die A g entur AusTraining Lern.ziel G m bH orga­

nisiert Praktikum splätze für junge, engagier­

te M enschen durch das M obilitätsprogram m Erasm us+ der Europäischen Union. Dieses Programm erm öglicht nicht nur Studierenden berufliche und interkulturelle Erfahrungen in einem anderen europäischen Land zu sam m eln, sondern bereits SchülerInnen und Lehrlingen.

Ins Volkskundem useum W ien kommen nach einem ersten A n lau f im Ja h r 2015 seit Herbst

2016 laufend SchülerInnen aus slowakischen H andelsakadem ien als VolontärInnen für jew eils drei W ochen. Ihre Schw erpunkte liegen im Büro- und Tourism usbereich. Die m eisten lernen bereits einige Jah re lang neben Englisch auch die deutsche Sprache. Im Museum widm en sie sich O rdnungstätigkeiten in der Bibliothek und der Assistenz in der Verm ittlungsabteilung.

Die nächsten vier SchülerInnen erwarten wir im Februar 2017.

(12)

VERANSTALTUNGEN

Vortrag

Do, 12.1.2017, 18.30 Uhr

Christa Hämmerle und Li Gerhalter im Gespräch mit Herbert Justnik: Frauennachlässe aus dem Nationalsozialismus

W as erzählen persönliche Schriftstücke und anderen M aterialien aus privaten Zusam m en­

hängen? W as können historische biographische Q uellenm aterialien aus dem A lltag von Frauen erzählen? Zum spezifischen Them a Frauen im N ationalsozialism us b esteh t noch g ro ßer Forschungsbedarf. W ie kann man sich den Herausforderungen im U m gang mit Artefakten von und zu Frauen im N ationalsozialism us annä­

hern? W elche M öglichkeiten hat die Forschung bis jetzt schon gefunden? W as für M ateriali­

en kommen ins A rchiv und w ie wird dort damit um gegangen? D iesen und w eiteren Fragen wird in dem G esp räch nachgegangen.

D ie Sam m lung Frauennachlässe am Institut für G esch ich te der U niversität W ien besteht seit 1990. Ziel ist es, auto/biografische D o ku m en ­ te von Frauen, von P aaren , von Kindern und Verw andten, Freundinnen und Freunden der

Frauen zu sam m eln, system atisch zu ordnen, zu archivieren und für die w issenschaftliche B e n u t­

zung zugänglich zu m achen.

D ie B estän d e sind teilw eise sehr um fangreich und enthalten die verschiedensten Schriftstücke aus dem 19. und 20. Jah rhu n d ert wie etwa Tag e­

bücher, kalendarische Notizen, Haushaltsbücher, Korrespondenzen, Fotografien, am tliche Doku­

m ente, Schulhefte, literarische M anuskripte bis hin zu kleinen Erinnerung sg egenständen.

Christa Häm m erle ist a.o. Univ. Prof. für Neuere G eschichte sowie Frauen- und G esch lech terg e­

schichte an der Universität W ien und Leiterin der Sam m lung Frauennachlässe.

Li G erhalter ist Historikerin und Betreuerin der Sam m lung Frauennachlässe am Institut für G eschichte der Universität W ien.

Fr, 13.1.2017, 15.00 Uhr

W i T i 1 1 J

Führung und Performance

t_radiert

Studentinnen des Carl Orff-Instituts der Univer­

sität Mozarteum Salzburg begleiten die M use­

um sbesucherInnen bei einer Führung durch die Ausstellung „M atth ias" tanzt. Salzburger Tre­

sterer on stage. Die Künstlerinnen suchen den Transfer des Tresterers vom Brauch zur zeitg e­

nössischen Kunst. D ieser Prozess sp ieg elt unter­

schiedliche Diskurse wider, w elche den Perfor- merinnen im Laufe des Projektes Inspiration g ab en : Die A u sg an gslag e, dass vier Frauen sich einen traditionell von Männern getanzten Tanz

instrumentensarnmlungi

aneignen, Thom as Hörls künstlerische A rb eit, der Fakt der Existenz verschied ener zeitlich und örtlich entstandener „Tresterer"-Traditio- nen im Salzburger Raum und dam it einherge­

hende bew ertende Fragen von „O rig in a l" und

„V erfälschung ", die jew eils subjektiv beantwor­

tet w erden.

Konzept und Perform ance: Katharina Augendo- pler, A g n es Distelberger, Anna Holzer, Katharina Frieda M eier

12 52. Ja h rg a n g

(13)

VERANSTALTUNGEN

Brauchsalon

Sa, 14.1.2017, 15.00 Uhr

Vorführung des Tresterns, Buchpräsentation und Podiumsdiskussion Die Präsentation des Beg leitbandes zur A u sstel­

lung „M atthias tanzt" ist der Anlass: Die Tres­

terergruppe des 1. Salzburger Gebirgstrach- ten-Vereins Alpinia kommt nach W ien ins Volkskundem useum und führt ihren Tanz in den prächtigen Kostüm en vor. Die A lpinia wurde 1891 g egründet und vereinte dam als die Crem e de la Crem e aus Politik, A d el und Bürgertum im gem einsam en Aufführen von Tänzen und Bräu­

chen „d e s V o lkes". Die „A lp inen Kränzchen"

der A lpinia im Salzburger Kurhaus waren g esell­

schaftliche Ereignisse. 1911 traten dort erstm als die „Tresterer A lpinia Salzburg" auf. Sie sind seit

2013 Im m aterielles Kulturerbe der U N E S C O . A nschließend an die kurze Vorführung nach der Buchpräsentation stellt sich der O bm ann der Alpinia, Erwin Laubichler, der Diskussion.

G em einsam mit Ulrike Kam m erhofer-Agger­

mann (Salzburger Landesinstitut für Volkskun­

de), dem Künstler Thom as Hörl und M agdalena Puchberger, die sich in einem Forschungsprojekt am Volkskundem useum mit den Volkstanzauf­

führungen der 1920er und 1930er Ja h re ausei­

nandergesetzt hat, nimmt er an einem offenen Podium sgespräch teil.

Bleiben Sie mit uns in Verbindung!

W ollen Sie unser Veranstaltungsprogram m per N ew sletter bekom m en? Dann bitte registrie­

ren Sie sich auf unserer H om epage oder schreiben Sie an presse@ volkskundem useum .at

Vortrag

Mi, 18.1.2017, 18.30 Uhr

Ingo Zechner: Ephem ere Filme aus dem Krieg: Private Bilder von Wehrmachtsoldaten Posieren vor Sehensw ürdigkeiten, Männer­

runden beim Spiel, Sport und beim Flirten mit Frauen: Auch der Krieg kennt so etwas wie Frei­

zeit, besteht zuweilen aus nichts anderem als W arten. Dazwischen jed o ch : zerstörte Dörfer und Städte, Tote und Ü berlebende. Folgen und Vorbereitungen des Krieges, nicht Kam pfhand­

lungen. A b e r auch Aufnahm en, wie man sie aus den beiden W ehrm achtausstellungen zu kennen glaubt, auf Film jedoch nie zuvor gesehen hat.

Mit Am ateurfilm kam eras gedreht, bringen W ehrm achtangehörige ihre persönlichen Bilder des Krieges mit nach Hause. Anhand au sge­

w ählter Film beispiele wird Ingo Zechner darüber sprechen, was diese bew egten Bilder mit den in der A usstellung gezeigten Bildern gem einsam haben und was sie von ihnen unterscheidet.

Ingo Zechner ist Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für G eschichte und G esellschaft in W ien.

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VERANSTALTUNGEN

Vortrag und Buchpräsentation

Do, 19.1.2017, 18.00 Uhr

Wilfried Schabus: Pozuzo. Auswanderer aus Tirol und Deutschland am Rande Amazoniens in Peru Dass einst aus Tirol sowie dem heute als

Einw anderungsziel so begehrten Deutschland viele m ittelständische Bauern und H andwerker auswandern m ussten, ist heute fast vergessen.

Und doch verließen hier allein zwischen 1850 und 1860 über eine Million M enschen ihr Land für immer. Die w irtschaftspolitische Entw ick­

lung nach dem Revolutionsjahr 1848 hatte viele M enschen zu M odernisierungsverlierern gem acht. Der neu entstandene Industriezweig

„M igratio n " rief auch einen Baron aus Hessen auf den Plan, der als A usw anderungsagent im

Sold des einw anderungsbedürftigen südam eri­

kanischen Landes Peru stand.

W ilfried Schabus war als Sprach- und Kulturfor­

scher am Phonogram m archiv der Ö sterreichi­

schen A kadem ie der W issenschaften sowie als Honorarprofessor für G erm anistische Sprachw is­

senschaft an der Universität W ien tätig. Im April 2016 erschien im Universitätsverlag W agner das Buch Pozuzo. A usw anderer aus Tirol und D eutschland am Rande Am azoniens in Peru.

Filmabend

Do, 26.1.2017, 18.00 Uhr

Vom ,Mythos' ländlicher Bräuche: Tresterer on stage

O rt: Ö sterreichisches Volksliedw erk, O p erng asse 6, 1010 W ien In Kooperation mit dem Ö sterreichischen Volks­

liedwerk werden im Rahmen der Ausstellung

„ Matthias" tanzt. Salzburger Tresterer on stage kurze Film dokum ente zum Them a Trestern gezeigt. A nschließend kom m entieren und analy­

sieren sie Ulrike Kam m erhofer-Aggerm ann (Salz­

burger Landesinstitut für Volkskunde), Herbert Zotti (W iener Volksliedwerk) und der Künstler Thom as Hörl in einer Podium sdiskussion. Zu Beginn stellt Thom as Hörl seine Bearbeitung historischer Film dokum ente für die Raum instal­

lation „M atthias" vor. Daraufhin sind die zugrun­

d eliegenden O riginalaufnahm en zu sehen, die W alter G o ebl mit H erbert Lager und Ilka Peter

1939 für das Phonogram m archiv anfertigte und die heute im Archiv des Ö sterreichischen Volks­

liedw erkes liegen. M atthias Ed er war 1939 der einzige, der noch trestern konnte; da er kein Kostüm mehr besaß, tanzte er in einem g elieh e­

nen Kostüm für die Aufnahm en, die je d e Schritt­

folge gesondert sam t ihrer Bezeichnung festhiel­

ten. Danach zeigt Dietm ar Foelsche, der selbst bei H erbert Lager tanzte, seine Aufnahm en des Umzugs und Tanzes der Tresterer in Stuhlfelden 1978. Den Abschluss bildet die Dokum entation der Tresterer in Zell am See von H erbert Zotti und Mario H erger aus dem Ja h r 2004.

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VERANSTALTUNGEN

Dinner im Palais

Foto: M atthias Klos © Volkskundem useum W ien

Do, 26.1.2017, 18.00 Uhr Do, 23.2.2017, 18.00 Uhr

Jo hann Lukas von H ildebrandt errichtete zwischen 1706 und 1715 für den Reichsvize­

kanzler Friedrich Karl G raf von Schönborn ein G artenpalais. Es gilt als das erste große Bauwerk H ildebrandts in W ien und neben dem W ien er Belvedere als eines der w enigen, das äußerlich kaum verändert wurde.

1917 wurde das Palais dem Verein für Volkskunde überlassen, 1920 konnte das Museum hier seine Schausam m lungen eröffnen. Der Rundgang führt vom Kräutergarten in den W irtschaftstrakt.

to

im museum

Über die ehem alige Küche und den Herdraum geht es in die Beletag e gestalteter W ohnräum e.

Im Anschluss lassen die Teilnehm erInnen bei einem m ehrgängigen Menü im M useum scafe

„bluem im m useum " den A b end ausklingen.

Kosten: € 29,90 pro Person, exkl. G etränke Anm eldung unter

kulturverm ittlung@ volkskundem useum .at oder Tel.: +43 1 406 89 05.26 oder 20

Spezialführung

So, 29.1.2017, 15.00 Uhr

Die Ausstellungsgestalterin Lisi Breuss und eine Kulturverm ittlerin des Volkskundem useum s W ien geben gem einsam Einblick in Inhalte und G estaltung der A usstellung „ Matthias" tanzt. Salzburger Tresterer on stage.

Führung Ausstellungseröffnung

Do, 2.2.2017, 16.00 Uhr Do, 2.2.2017, 19.00 Uhr

Kuratorinnenführung durch die A usstellung Eröffnung der Ausstellung Ihr Album unter der Frem de im Visier - Fotoalben aus dem Zweiten Lupe - Fotoalben als Nach-Erinnerung an den Weltkrieg mit Petra Bopp Zweiten Weltkrieg

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VERANSTALTUNGEN

Vortrag

Fr, 3.2.2017, 18.30 Uhr

Petra Bopp: Blick - Gegenblick: Private Kriegs­

fotografie im Europa des Zweiten Weltkriegs Konstitutiv für die Erarbeitung der verschied e­

nen Bildbestände von Soldaten und Zivilisten in den europäischen Ländern im Zweiten W e lt­

krieg ist die Differenzierung nach ihren Entste­

hungsbedingungen. W ehrm achtsoldaten foto­

grafierten - erm utigt und angehalten von der staatlich indoktrinierten Bildpolitik des NS - in ungeahntem A usm aß an der Front und in der Etap pe. In den besetzten Ländern kontrollierten die N S-Besatzungsorgane die Bildjournalisten und Presseorgane und verboten jeg lich es priva­

te Fotografieren. Dennoch entstanden vielfache Fotokonvolute innerhalb der W id erstand sb ew e­

gungen, um die Zerstörungen und den Terror der Besatzungsherrschaft als Bew eism ittel fest­

zuhalten. A b e r auch die Kollaboration forcierte die visuelle Dokum entation nach dem Vorbild der deutschen Propaganda.

Lag der Fokus bislang jew eils auf den einsei­

tig national von deutscher und österreichischer Seite aus aufgenom m enen Fotos der M enschen und Kriegsschauplätze in den besetzten G e b ie ­ ten, so werden in einer w eiterführenden Pers­

pektive die privaten Kriegsfotos der Soldaten und Zivilisten mit ihrem Blick auf die W ehrm acht erforscht und analysiert. Im Kontext von verg lei­

chenden europäischen Studien und transnatio­

nalen Untersuchungen erm öglicht die M etho­

de der histoire croisee eine differenzierende Betrachtung der visuellen Erinnerungskonstruk­

tionen in den einzelnen Ländern.

Petra Bopp studierte Kunstgeschichte in Hamburg und Paris. Sie arbeitet als freie Kunst­

historikerin und Kuratorin in Hamburg und Berlin.

Finissage mit Singlesalon

„D ie letzten Vorperchten“ , Foto von Carl Hintner 1897/98 vor Schloss M irabell / Salzl

So, 19.2.2017, 15.00 Uhr

Vorstellung der 7" Vinylsingle mit Musik von Sly Wonski & Cherry Sunkist und Sly Wonski &

das_em

und Vortrag von G erda Lechleitner, Phonogram m archiv

Im Zentrum der Ausstellung „ Matthias" tanzt.

Salzburger Tresterer on stage steht der titel­

geb ende Matthias Eder, vulgo Höller Hias, aus Uttendorf im Pinzgau. Er war einer der Treste­

rer, die 1897 und 1898 beim Salzburger Volks­

fest auftraten. Sie sollten auch zum Festzug anlässlich des 50. Regierungsjahres von Kaiser Franz Jo se p h nach W ien entsandt werden und wurden als „D ie letzten Vorperchten" vor dem Schloss M irabell in Salzburg von Carl Hintner fotografiert. Die Feierlichkeiten fanden wegen der Erm ordung von Kaiserin Elisabeth aber nicht statt. Für das Phonogram m archiv der A kadem ie der W issenschaften in W ien tanzte M atthias Eder im Trestererkostüm 1939. H erbert Lager, W alter

16 52. Ja h rg a n g

(17)

VERANSTALTUNGEN

ourg, M atthias E d e r ist links von Hans W urst zu se h e n © Volkskundem useum W ien

G oebl und Ilka Peter stellten Film- und Tonauf­

nahmen von ihm her. Er war dam als der einzige, der noch trestern konnte. Der Künstler Thom as Hörl bearbeitete diese Film aufnahm en für seine partizipative Raum installation „M atth ias", die M ittelpunkt der A usstellung „M atthias tanzt" ist.

Die Tondokum ente wurden von der Musikerin Cherry Sunkist und dem DJ das_em bearb eitet und sind auf einer Single erschienen, die Teil von Hörls Installation ist. Im Rahmen der Finissage werden die M usikstücke vorgestellt und Gerda Lechleitner, Leiterin der A bteilung „H istorische Bestän d e" des Phonogram m archivs, hält einen Vortrag, der die Situation dieser Institution in den 1920er und 1930er Jah ren beleuchtet:

Gerda Lechleitner

Neue Räume, neue Technologien: Umbrüche im Phonogrammarchiv 1920-1939

Die Zäsur, die der Erste W eltkrieg setzte, m achte auch vor dem Phonogram m archiv nicht Halt. Den M öglichkeiten entsprechend wurde

versucht, die neue Situation optimal zu nützen.

N ach dem Tod des G ründers und ersten Leiters, des Physiologen Sigm und Exner, übersiedelte das Phonogram m archiv in die Liebiggasse, wo nach dam aligen neuesten Erkenntnissen ein Studio eingerichtet und schrittw eise von der Phonogram m - auf die G ram m ophontechnik um gestellt wurde. A uß erd em sind veränderte inhaltliche Schw erpunkte festzustellen, u.a. eine Fokussierung auf Europa und Ö sterreich. A b den 1930er Jah ren gab es eine Kooperation mit dem Volkskundem useum , v. a. für Instrum ental­

m usikaufnahm en, und ein w eiteres volkskundli­

ches Projekt, nämlich die von H erbert Lager und Ilka Peter organisierten Film- und Tonaufnahm en verschied ener Perchtentänze mit Matthias Eder, vulgo Höller Hias.

G erda Lechleitner ist M usikwissenschaftlerin und Kuratorin der historischen Bestände des Phono­

gram m archivs der Ö sterreichischen A kadem ie der W issenschaften.

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VERANSTALTUNGEN

Vermietung

Veranstalten & Feiern im Volkskundemuseum

Das barocke G artenpalais Schönborn bietet einen außergew öhnlichen Rahmen für Ihre Veranstal­

tungspläne. Für betriebliche Veranstaltungen wie W orkshops, Tagungen, Sitzungen und Sem inare sowie für öffentliche Events wie Konzerte, Lesungen, Vorträge und Film vorführungen finden sich passende Räum lichkeiten in unterschiedlichen G rö ßen .

Neben der zentralen Lage in der Jo se fsta d t zählen ein Alt-W iener Innenhof und ein schöner Garten zu den Vorzügen des Hauses.

Für H ochzeitsgesellschaften, G eburtstagsfeiern, Brunchs und Em pfänge bietet das A m b iente des Volkskundem useum s einen wunderbaren Rahmen. Bei Schönw etter ist der G arten eine einzigartige

Location für Ihr Fest.

Kontaktieren Sie uns!

Kontakt:

Ingeborg M illeschitz

[email protected] +43 1 406 89 05.15

18 52. Ja h rg a n g

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HINW EISE

Vortrag

Mi, 11.1.2017, 17.00 bis 20.00 Uhr Stadt-Migration-Theater

Im Rahmen der Interdisziplinären Ringvorlesung Ay§e Qaglar: M igrant Em placem ent, Urban Re- am Institut für Volksm usikforschung und Ethno- structuring and Cultural Production

m usikologie an der Universität für Musik und

d arstellen d e K unst Künstlerischer Beitrag: Asli Ki§lal „d ive rC IT Y LA B O rt: Fanny H ensel-Saal, Anton-Von-W ebern-

Platz 1, 1030 W ien

p erFO R M t"

Kom m entar und M oderation: Monika Mokre

Veranstaltungshinweis für Mitglieder des Vereins für Volkskunde

Di, 31.1.2017, 15.30 Uhr

Kuratorinnenführung durch die Ausstellung rund & bunt. Tellerbilder aus drei Jahrhunderten O rt: Porzellanm useum Augarten,

O b ere Augartenstr. 1, 1020 W ien

Die 13. Sonderausstellung des Porzellanm use­

ums im A ugarten stellt einen einfachen G e g e n ­ stand in den Fokus ihrer Betrachtungen: den Teller. Kein Alltag oder Festtag kommt ohne ihn aus. Bei Tisch ist er nicht nur Träger der Speisen, sondern auch lauter oder leiser Botschaften, die sich mit den gesellschaftlichen und kulturellen G ew ohnheiten sowie den Dekor- und Kochküns­

ten verändern. In seiner häufigsten und funktio­

nalsten Form schlichtweg rund, erhielt insbeson­

dere die Ausführung in Porzellan im Laufe der G eschichte vielerlei Dekore, die einen Teller als dienstbar charakterisieren, ihn einem G ericht, einem Anlass oder einem Besitzer zuordnen und vor allem das A ug e der Tisch gäste unterhalten

m öchten. A usg ehend vom Nutzen des H andtel­

lers über die Aura des Tellers aus kaiserlichem Service bis hin zu zeitgenössischen Interpretati­

onen zeigt die Ausstellung Spielarten der Ä sth e ­ tik rund um Fahne und Spiegel. Festliche, aber auch alltagsbew ährte historische und zeitgenö s­

sische Teller aus den eigenen Beständen des Porzellanm useum s im A ugarten werden durch seltene Exponate privater Leihgeber, dem MAK, der Silberkam m er W ien sowie dem Volkskunde­

museum W ien ergänzt.

w w w .augarten.com

Eintritt frei

Anm eldung unter

verein@ volkskundem useum .at oder Tel.: +43 1 406 89 05.15

Exkursion 2017 zum Vormerken:

Nach einer Studienreise 2013 in die O stslow akei plant der Verein für Volkskunde von 14. bis 16.

Sep tem ber 2017 eine Fahrt in die M ittelslowakei und in die Hohe Tatra. Nähere Informationen ab März 2017.

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VOLKSKUNDE / EUROPÄISCHE ETH N O LOGIE IN ÖSTERREICH

Österreichische : Q für Volkskunde

JET Z T T ES T EN ! 1 + 1 GRATIS

Die Ö ZV w idm et sich der w issenschaftlichen Auseinandersetzung mit den aktuellen Them en und Fragestellungen der Europäischen Ethnologie / Kulturanthropologie / Em pirischen Kulturwissen­

schaft. Dabei stehen zeitgenössische Alltagskulturen und deren G esellschaftsdynam ik ebenso im Fokus wie deren historisches G ew ordensein.

Die Zeitschrift versteht sich als Plattform für fachspezifische D iskussionen, Th eo ried ebatten und Fragen der kulturhistorischen M useologie und inform iert über w ichtige Tagungen oder auch N euerscheinungen im Fach.

Die Ö ZV erscheint in zwei D oppelheften mit rund 500 Seiten pro Jahr, überw iegend in deutscher Sprache. Die w issenschaftlichen Beiträge, die neuere Forschungen aus dem Fach und aus N ach­

bardisziplinen präsentieren, unterliegen einem internationalen Peer-Review-Verfahren.

Nähere Informationen unter

w w w .volkskundem useum .at/publikationen.

Testen Sie jetzt die Ö ZV zum Vorteilspreis von € 19,- statt um

€ 38,- (Jahresbezugspreis, zzgl. Versandkosten).

M itglieder des Vereins für Volkskunde erhalten das Testabo zum Vorteilspreis von € 13,- statt um € 26,- (Jahresbezugspreis, zzgl.

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Die erste Lieferung erfolgt mit der nächsten A u sg abe.

Die A bo-Preise gelten inklusive MwSt. und Versandkosten (Ö sterreich). Das A bo endet autom atisch.

Bei Interesse senden Sie eine N achricht an office@ volkskundem useum .at, an die A d resse des M useums oder ein Fax an +43 1 408 53 42.

20 52. Ja h rg a n g

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VOLKSKUNDE / EUROPÄISCHE ETH N O LOGIE IN ÖSTERREICH

Vortrag Workshop

Di, 17.1.2017, 17.00 Uhr Fr, 20.1. und Sa, 21.1.2017

Gastvortrag Sarah Nimführ (Wien): Living Limi- Netzwerk kulturwissenschaftliche nality. Ethnographische Einblicke in die Lebens- Stadtforschung

situation nicht abschiebbarer Geflüchteter in Malta

O rt: Universität Innsbruck, Innrain 52 (Raum SR 40 801), Innsbruck

Im Rahmen des Doktoratskollegs „D ynam iken der U ngleichheit und Differenz im Zeitalter der G lo balisierung "

O rt: Institut für Europäische Ethnologie, Univer­

sität W ien, H anuschgasse 3, 1010 W ien A nm eldung unter:

[email protected]

Workshop Workshop

Mi, 8.2.2017, 9.00 bis 12.30 Uhr Do, 23.2.2017, 9.00 bis 12.30 Uhr Forschung in Konfliktzonen

O rt: Universität Innsbruck, Innrain 52 (Raum SR 40 801), Innsbruck

mit Marion Näser-Lather (Innsbruck/M arburg) und D ietger Lather (Marburg)

Der Titel des W orkshops verw eist sowohl auf die spezifischen Bedingungen, denen sich Sozi- alwissenschaftlerInnen in Krisengebieten ste l­

len müssen, als auch auf die Besonderheiten und Restriktionen, denen intrainstitutionelle Forschung unterliegt. Am Beispiel der Durch­

führung eines em pirischen Projektes für die ISA F (International Security A ssistance Force) in Afghanistan sollen in diesem Zusam m enhang (diskursive) Konfliktzonen, A ushandlungsprozes­

se und Aktionsm odi beleuchtet werden.

Erzählen zwischen Fakt und Fiktion

O rt: Universität Innsbruck, Innrain 52 (Raum SR 40 801), Innsbruck

Veranstaltet von Silke Meyer, Ingo Schneider, Martin Sexl und Thom as W egm ann vom Institut für G eschichtsw issenschaften und Europäische Ethnologie sowie vom Bereich Vergleichende Literaturwissenschaft - Institut für Sprachen und Literaturen

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NEUERSCHEINUNGEN

BÜCH ER

Butterw eck, Dagm ar: High­

lights aus der Schm ucksam m ­ lung. 38 O bjekte. Dieser Katalog erscheint anlässlich der gleichnam igen Ausstellung vom 9. N ovem ber bis 29.

Jä n n er 2017 im Volkskundemuseum W ien. - W ien: Ö sterreichischen Museum für Volkskunde, 2016. - 47 Seiten, zahlr. Ill. - (Kataloge des Ö sterreichi­

schen Museums für Volkskunde; 102)

Ja n ik, M ichael, Thom as Jerger, Martin Sterm itz: Besitzerstolz.

Die Exlibris Sam m lung A nderle und andere kostbare Blät­

ter aus dem Landesm useum Kärnten. - Klagenfurt am W örthersee : Verlag des Landesm useum s für Kärnten, 2016. - 177 Seiten. - (Kärntner Museum s­

schriften; 84). - Literaturverz. S. 172-177

Krenn, Martin: Studien zur burgenländischen Kultur­

politik. Band 2: „... nicht Nachhut, sondern Vorhut des Reiches im Südos­

te n ". Die Zeit bis 1945. - Eisenstadt : Am t der Burgenländischen Landes­

regierung, Abteilung 7 - Hauptrefe­

rat Sam m lungen, 2016. - 332 Seiten.

- (Burgenländische Forschungen;

109). - Literaturverz. S. 281-332

O ttillinger, Eva B. [Hrsg.]:

Küchen/M öbel. Design und G eschichte. Katalog zur gleichnam igen Ausstellung im H ofm obiliendepot - M öbel­

museum W ien, 4. März bis 26. Ju li 2015.

- W ien [u.a.] : Böhlau, 2015. - 165 Seiten.

- (Eine Publikationsreihe der Museen des M obiliendepots; 32). - Literaturangaben

Prader, Inge: W ie schm eckt O sttirol? M enschen und Küche einer sagenum w obenen

G renzregion. Mit einem Vorwort von Matthias Beitl. - W ien : Brand- stätter Verlag, 2016. - 224 Seiten

Prinz, Jo s e f [Hrsg.]: Rappot­

tenstein. Die G eschichte handelt von uns. - Rappot­

tenstein : M arktgem einde R ap p o t­

tenstein, 2015. - 1127 Seiten

Rest, M atthäus und G ertraud Seiser [Hrsg.]: W ild und Schön. Der Kram pus im Salz­

burger Land. - W ien ; Berlin : LIT Verlag, 2016. - 320 Seiten. - (Ö ster­

reichische Kulturforschung; 21)

Schm idt-Lauber, Brigitta, Christian Blum hagen und A lexandra Rabensteiner

[Hrsg.]: Doing University. Refle­

xionen universitärer A lltag s­

praxis. - W ien : Verlag des Instituts für Europäische Ethnologie, 2016. - 217 Seiten. (Veröffentlichungen des Insti­

tuts für Europäische Ethnologie der Universität W ien ; 40). - Inhalt: Brigitta Schm idt-Lauber, Das akadem ische Feld.

Ethnographische Einblicke und (Selbst) Reflexionen. 9-24; Marian Füssel, Verkör­

perung der W issenschaft? Persistenz und W andel des G elehrtenb ildes von Thom asius bis Tournesol. 27-54; Brigitta Schm idt-Lauber, Die (sich) feiernde Universität. Bedeutungsstiftungen durch Ju b iläen . 55-77; Friedem ann Schm oll, Vorlesen, Hören, Denken in G e m e in ­ schaft. Ein Plädoyer für die im m er w ieder zeitgem äße Lehrform Vorlesung. 81-102;

Regina F. Bendix, „H ab ihn nie gesehen, aber viel über ihn gehört". Zur (Neben?) Rolle tradierten W issens in Fachsozi­

alisation und Kanonbildung. 103-133;

Kjell Blank, Interdisziplinäres Forschen im Spannungsfeld von G eistes- und Naturwissenschaften. 135-153; Herbert Posch, W ie werde ich einen Doktor los?

Die akadem ische W ürde als Verpflich­

tung. 157-180; Lisa Sigl, Über Bedin­

gungen der Prekarisierung in akadem i­

schen Arbeitskulturen - am Beispiel der Lebenswissenschaften in W ien. 181-206.

Tavcar-Schaller, Andrea [Red.]:

Ö tscher:Reich. Die A lp en und wir. Rückblick nach vorne.

N iederösterreichische Landes­

ausstellung 201 5. 25. April bis 1.

Novem ber 2015. Neubruck, Franken­

fels-Laubenbachm ühle, W ienerbruck.

- Schallaburg : Schallaburg Kulturbe- triebsges. m .b.H ., 2016. - 126 Seiten

B EITRÄ G E Beitl, M atthias:

Scheitern? - Einfach m achen!

In: Neues Museum, Heft 4(2016). S. 18-21.

Ju stn ik, Herbert: Klimesch - Das G esch äft mit den Dingen.

Der Nahversorger im Museum / Ein Bericht über eine Ausstellung als Prozess.

In: Neues M useum, Heft 4(2016).

S. 60-65, zahlr. A bb.

22 52. Ja h rg a n g

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ZEITSCH R IFTEN Der Bundschuh. Band 19 (2016). Aus dem Inhalt: Rudolf Lessky, Johann Ev. Lam precht: Priester, Karto­

graf, Zeichner und Heimatforscher.

62-66; Klaus Petermayr, Franz Iglseder aus der G em einde Redlham - Häusler, Fischer und Komponist. 67-71; Irmgard Maier, Die Riedauer Kochlöffelleute.

79-80; Fritz Kammerer, Der Dorfschm ied.

81-83; O skar W eiß, Säle mit Seele.

W irtshaussäle als alte Kulturgüter des Innviertels. 143-148; Michael Hohla, Der Segenbaum (Juniperus sabina) - eine alte Volksarznei- und Brauchtum s­

pflanze mit zwei G esichtern. 149-159.

M itteilungen/Jahresbericht 2016. Europäische Ethnologie W ien . Aus dem Inhalt: Philine Lehmann, Die W iener City. Das Stadtzentrum im Fokus. Das Institutskolloquium im W inter­

sem ester 2015/16. 30-36; Veronique Becker, M enschen in Bew egung. Flucht und Migration als kulturwissenschaftliche Herausforderung. Das Institutskollo­

quium im Som m ersem ester 2016. 37-43;

Lukasz Nieradzik, „Forschungsw erkstatt N ahrungsregim e". 47-58; Christian Blum hagen, ,,D oing University. Reflexi­

onen universitärer A lltag sp raxis". 59-65;

Lukasz Nieradzik, G ünter Grass und die G eheim nisse des Alter(n)s. Kurze Bem erkungen zur Konstruktion und Aushandlung des Klandestinen. 66-72;

Herbert Nikitsch, ,,Streitkultur: W issen ­ schaftliches Terzett" - ein Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit der Historischkul­

turwissenschaftlichen Fakultät. 73-75.

NEUERSCHEINUNGEN

BIBLIO TH EK

Ö ffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 9.00 bis 16.00 Uhr Schließzeiten: bis 6.1.2017

Kontakt:

Hermann Hum m er

herm ann.hum m er@ volkskundem useum .at +43 1 406 89 05.25

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RUBRIK

W ie alles begann.

Interieur des M useum s für österreichische Volkskunde in der Börse, W ip p ling erstraß e 34, 1896 bis 1917, Ö M V pos 367

„E in e Sam m lung von über 20.000 O bjekten, die in den nächsten Jahren noch auf mehr als den doppelten Bestand zu bringen ist, soll das hier aufgebaute G em äld e von Ö sterreichs Volkstum ein vollständiges w erden, ist in gänz­

lich ungenügenden, schlecht beleuchteten und

unbeheizbaren M ieträum lichkeiten des Börsen­

g ebäudes untergebracht und sieht sich von Vierteljahr zu Vierteljahr vor die M öglichkeit gestellt, durch einfache Kündigung auch dieses vorläufigen Heim s plötzlich beraubt zu w erd en ."

Aufruf!, Zeitschrift für österr. Volkskunde, XIII, 1907, S.1

24 52. Ja h rg a n g

(25)

RUBRIK

mmerwährende Hoffnung.

W e n n w i r u n s selbst helfen, w i r d z ule tzt au ch d e r St a a t seine m ä c h t i g e Hand an diese Sache legen — u n d d i e Z u k u n f t d e s M u s e u m s f ü r ö s t e r r e i c h i s c h e V o l k s k u n d e i m e i g e n e n H a u s e w i r d f ü r a l l e Z e i t g e s i c h e r t s e i n .

Für die Leitung des Vereines für österreicMsclie V o M n n fle:

Dr. J o s . A. F re ih e rr v. Helfert E h ren p räsid en t.

Prof. Dr. V. J a g i c O s k a r E d le r v. Hoefft.

k. k. H ofrat T ruchseß un d K om m erzialrat

I. V izepräsident. II. V izepräsident.

Dr. M. Haberiandt

D irektor des Museums für ö sterreich isch e Volkskunde Sch riftfü h rer.

Prof. Dr. Arthur Petak S ch riftfü h rer-S tellv ertreter.

G ra f Johann H a rra ch P räsid en t.

Dr. Sigism und F e s s l e r Hof- u nd G erichtsadvokat

G eschäftsführer.

Anton D a ch ie r O beringenieur G esch äftsfü h rer-S tellv ertreter.

Ju liu s Th irrin g K assier.

Prof. Dr. F r a n z B ra n k y .

R o b e r t E d e r, P rivatier, Mödling.

R eg ie ru n g sra t Dr. K a r l Gflossy.

Prof. Dr. V a le n tin H in tn e r . Prof. Dr. P a u l K re ts c h m e r.

K. k. B a u ra t J u liu s Koch.

Prof. Dr. M ilan K i t t e r t. K e s e ta r . F ab rik sb esitzer J o s e f S a lz e r.

S ta d tp fa rre r C horherr J . S c h in d le r.

A lfred W a lth e r R i t t e r y. M o lth e in , k . u. k. A rtillerie-O b erleu tn an t a. D.

Dr. rned. R ic h a rd H e lle r, Salzburg.

D irektor K a r l L a c h e r, Graz.

P rof. Dr. R . M e rin g e r, Graz.

Prof. Dr. M a tth ia s M urko, Graz.

IC. k. G ew erbe-O berinspektor D r.Y .P o g atscli- n ig g , Graz.

Hof rat Dr. F r. R i t t e r W ie s e r y. V Fiesenliort.

Innsbruck.

Prof. Dr. O tto J a n k e r , L aibach.

D irektor J . S u b ic, Laibach.

H ofrat Dr. S u k lje , R udolfsw erth.

Prof. D r. A. A m oroso, Parenzo.

D irektor F . B uliö, Spalato.

Prof. A le x a n d o r M akow sky, B rü n n . N otar J . P a ll ia r d i, M ähr.-Budwitz.

Prof. Dr. L. N ie d e rle , P rag.

Prof. Dr. A. H a u fe n , P rag . D irektor Dr. E. B ra u n , T roppau.

D irektor R o m a n Z a w ilin sk i, Tarnovv.

Prof. V. S z u e h ie w ie z , L em berg.

H ofrat A. R i t t e r y. V ukovic, Makarska.

R eg ieru n g srat K a rl R o r a s to r f e r , Salzburg.

Alle Spe nde n für den F o n d s z u r E r w e r b u n g e i n e s H a u s e s f ü r d a s M u s e u m f ü r ö s t e r r e i c h i s c h e V o l k s k u n d e w e r d e n an das S ek r e t a r i a t des Ve re ine s für ös te rre ich is ch e V ol k sk un d e in W i e n , I/4. W i p pl i n ge r st r aß e 34, erbet en. Die e i n l a n ge nd e n Spenden w e r d e n in den T ag e sb l ät te rn un d der Zeitschrift des Ve re in es öffent­

lich ausgewie se n.

V e rla g d es V e re in e s. — B u c h d ru c k e re i H e lio s , W ie n .

Beilage zur Zeitschrift für österr. Volkskunde, verm utl. 1907

(26)

RUBRIK

Rechnung über Baum eister-Arbeiten im Schönborn-Palaste, VIII. Laudong. N.17 für das Kaiser Karl-M useum , 1916

26 52. Ja h rg a n g

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RUBRIK

Eine weitere Baustelle.

„Vom Thronfolger Franz Ferdi­

nand, als dem Protektor des M useum s, ernstlich betrie­

ben, wurde über verständnis­

volles Bem ühen von Stadt­

rat Hans Schw er als Kunst und Kulturreferent der Stadt W ien und zugleich M anda­

tar der Jo se fstad t, Bürgerm eis­

ter Dr. R. W eisskirchner [sic] und der W ien er G em ein d erat dazu bestim m t, dem Verein für Volks­

kunde das Schönbornpalais ab 1914 m ietweise zu überlassen.

Es konnte erst 1917, mitten im W eltkrieg übersiedelt w erden.

Mit Müh und Not brachte die Speditionsfirm a Schenker die M öbelw ägen für den Trans­

port der riesigen Schaukästen auf. Die ganzen Bauernm öbel und über 600 Kisten harrten, zu einem riesigen Haufen aufge­

schichtet, der Beförderung.

Da schlug der dem Museum befreundete Konrad Mautner, als bahnbrechender Volkslied­

forscher im Salzkam m ergut bekannt, vor, man solle doch an Bgm st. W eisskirchner [sic]

um Bestellung von Lorizügen der Städt. Strassenbahnen [sic] nach Betriebsschluss [...].

G esagt-getan. So wurden in den lauen und trockenen N äch­

ten des April und Mai 1917 die Sam m lungen in wunderlichem Aufzug über die Ringstrasse in ihr neues Heim g eb rach t."

Prof. Dr. Arthur Haberlandt, Bericht aus eigener Erinnerung. Archiv, o .J.

M useum sum bau, 1956, Ö M V pos 18491

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RUBRIK

Eine weitere Sanierung ist notwendig.

M useum sfassade, Foto: Craig Dillon © Volkskundem useum W ien

28 52. Ja h rg a n g

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RUBRIK

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LIEBLINGSOBJEKT

Objekt Nummer 1 - eine Gürteltasche

© Volkskundem useum W ien

Der Verein für Volkskunde wurde im D ezem ber 1894 von W ilhelm Hein und M ichael H aberlandt g egründet und sollte neben seiner w issenschaft­

lichen Tätig keit mit der H erausgabe einer Zeit­

schrift vor allem der Träger eines M useums sein.

Der Zw eck des Vereins war es also von Anfang an, eine Sam m lung zusam m en zu stellen, O b jek­

te zu erhalten - und dam it wurde sogleich begonnen. Im Laufe des Ja h res 1895 gelangten bereits 616 Dinge in den Besitz des Vereins. Das allererste O b jekt der Sam m lung, das O bjekt

N um m er 1, ist eine G ürteltasche, die als „Tasche aus Leder mit gepressten Verzierungen" in das Inventarbuch eingetragen wurde.

W ie bis etwa O b jekt Num m er 50 üblich, folgte auf die Bezeichnung eine recht ausführliche Beschreibung. Hier wurde unter anderem verm erkt, dass die „R ückseite b esch äd ig t" ist.

Die Tasche ist heute noch in einem sehr guten Zustand mit Ausnahm e einer flächigen Schm utz­

kruste auf der Rückseite, die ohne w eitere

30 52. Ja h rg a n g

(31)

LIEBLINGSOBJEKT

Beschädigung des Leders nicht einfach entfern­

bar ist, und einigen Fraßspuren an derselben Stelle.

In seinem Buch über „D a s österreichische Museum für Volkskunde" von 1960 schreibt der dam alige Direktor Leopold Schm idt, die Tasche sei ein Beispiel dafür, dass man in den A n fan g s­

jahren noch nicht so recht w usste, was genau im Sam m elfokus des Vereins stehen solle. Die Tasche „b erü h rt heute recht m erkw ürdig", so sein Kommentar. Aus heutiger Sicht lässt sich dies nicht bestätigen, die Tasche passt durchaus in die dam aligen Sam m lungsleitlinien.

Heute stellt sie für uns jedenfalls eine interes­

sante Q uelle dar: Solche G ürteltaschen wurden im 19. Jah rhu n d ert b eliebt und vor allem von

„Frauen aus dem Bürgertum und der A rb e i­

terschicht" getragen, wie der Taschenexper­

te am Bayrischen N ationalm useum Jo h an nes Pietsch schreibt. „A uch Kellnerinnen trugen sie häufig" und Frauen, die auf Märkten ihre Waren feilboten.

A ngekauft hatte die Tasche Franz X aver G rössl, der „Verw alter des M useums für österreichische Volkskunde", das in Erm angelung von öffentli­

chen Präsentationsflächen vorläufig in seiner Privatwohnung in der Liechtensteinstraße unter­

gebracht war. W ie Hein und H aberlandt war auch er an der anthropologisch-ethnographischen

A bteilung des k. k. naturhistorischen Hofm use­

ums tätig und zwar als Präparator, wie H erbert Nikitsch in seiner A nalyse der ersten Vereinsjahr­

zehnte „A u f der Bühne früher W issenschaft"

verm erkt. Grössl hatte eine Vielzahl w eiterer O b jekte in die Sam m lung des Volkskundem use­

ums eingebracht, bevor er 1903 (im selben Ja h r wie Hein) verstarb.

Die G ürteltasche mit der Inventarnum m er 1 stam m t aus Iglau (Jihlava) in M ähren. Die Bew ohnerInnen d ieser Stadt und ihrer U m ge­

bung waren bis 1945 überw iegend deutsch­

sprachig. Das Interesse an O bjekten aus diesem G e b ie t dürfte in den frühen Vereinsjahren in der Motivation begründet gew esen sein, aus säm tlichen G eg en d en der Ö sterreichisch-U n­

garischen M onarchie (mit Ausnahm e des unga­

rischen Teils) zu sam m eln, und noch nicht aus einer nationalistischen „Sprachinselvolkskund e"

gekom m en sein. M ichael H aberlandt betonte in der ersten A u sg abe der Zeitschrift für österrei­

chische Volkskunde, dass sich der Verein „volle U nbefangenheit in nationalen Dingen strengs­

tens zur Richtschnur nehmen w ird." Dass dieser Vorsatz leider vor allem von ihm selbst später nicht befolgt wurde, ist hinlänglich bekannt.

Kathrin Pallestrang Kuratorin d e r Textil- und Bekleidungssam m lung

Referenzen

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