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(1)

W iener Zeitschrift für Volkskunde.

(V orm als Zeitschrift für österreichische Volkskunde.)

H erausgegeben vom

V E R E I N F Ü R V O L K S K U N D E in W ien.

G eleitet von

Prof. Dr. Michael Haberlandt

unter M itw irkung von

Prof. Dr. Arthur -Haberlandt

XLII. Jah rgan g 1937.

Mit 4 T extab b ild u ng en .

Mit Titel und Inhaltsverzeichnis des 4 2 . Jah rg an g es.

(2)

Abhandlungen und kleinere Mitteilungen.

S eite R u d o l f K r i s s : Eine Sch recklarve aus O berösterreich (m it 1 A bb.) 1 A l e x a n d e r I s s a t s c h e n k o : Ergänzende Bem erkungen zu Obigem 3 W e r n e r L y n g e : Zur süddeutschen Spielart des Som m er- und

W interstreits ... 4 K a r l B a c h e r : Volkskundliches aus W altrow itz, Bez. Znaim, Süd­

mähren ... 11 E. R .: Von einem Volkslied und einem V o l k ... 16, 33 M. L a n g - R e i t s t ä t t e r : W ald und Holz in Villgraten . . . . 65 A n t o n S c h i p f l i n g e r : Die A lm geister aus dem Brixental . . . 81 A r t h u r H a b e r l a n d t : Die R auchstube eines alten Einheitshauses

im Kitzbtiheler L a n d e ...89 A n t o n S c h i p f l i n g e r : B urschenbrauch um M a r t i n i ... 96 A. H a b e r l a n d t : Der A tlas der Deutschen V o lk s k u n d e ...97

Berichte.

J a h r e s b e r i c h t 1936 des V ereines und Museums für Volkskunde . 26 B e r i c h t über die T ätig k eit der A r b e i t s g e m e i n s c h a f t f ü r

V o l k s k u n d e an der U niversität W i e n ... 56

V e r e i n s b e r i c h t . . . 59

W e t t b e w e r b (V e r la u tb a r u n g )... 64

Literatur der Volkskunde.

Buchbesprechungen Nr. 1— 42 18— 25, 60— 64, 83— 88, 100— 104

(3)

Abhandlungen und kleinere Mitteilungen.

Eine Schrecklarve aus Oberösterreich.

Von R u d o l f K r i s s , W ien— B erchtesgad en.

Mit 1 Abbildung.

Die Diskussion über die Ech th eit einer Schrecklarve aus Kärnten, die vor kurzem in dieser Zeitschrift geführt wurde (Eine Schrecklarve aus Kärnten, von A. V. Issatschenko, 1935, S. 106 ff.) und die Entgegnung von G eorg G räber, 1936, S. 3 0 ) veran laß t mich, einen durchaus ähnlichen Fund aus O berösterreich zu ver­

öffentlichen.

Die hier abgebildete Larve, die ich vor drei Jahren erwarb, hing am Stalle des Sch am b erg er Anwesens in Holzing, Gemeinde Pram (Bezirkshau ptm annschaft Ried im Innkreis) und hatte den Zweck, das Vieh vor bösen Einflüssen zu schützen. D er Kopf ist 2 5 cm hoch, ziemlich sorgfältig geschnitzt und besitzt als w ichtigstes Charakteristikum einen weitgeöffneten Mund mit heraus­

g estreckter Zunge. Der Kopf sei „schon immer” dort gehangen. Im G egensatz zu der neueren Kärntner M aske aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weisen säm tliche Kennzeichen der oberöster-

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reichischen Maske auf ein weit höheres Alter hin. D as linksseitig gescheitelte halblange Haar scheint an die H aartracht des 17. Ja h r­

hunderts zu erinnern, worauf auch die schnitztechnische Ausführung hindeuten dürfte. Die gesam te G esichtsfläche ist mit Leimfarbe naturfarben bemalt. Im G egensatz zu dem naturalistisch g e­

schnitzten Kopfhaar sind Augenbrauen und Schnurrbart nur mit schwarzen Pinselstrichen aufgemalt. Aehnlich der Kärntner M aske besitzt auch die oberösterreichische weit aufgerissene Augen. So weit die Fundbeschreibung. Es ergibt sich zunächst, d aß die B e ­ zeichnung Larve nicht genau zutrifft, denn es handelt sich wie bei dem Fund von Issatschenko um keine Larve zum Aufsetzen, sondern um eine m askenartig geschnitzte m assige Holzplastik, wie auch Issatschenko seinen Fund gelegentlich bezeichnet.

D ieses oberösterreichische B eleg stü ck würde allein genügen, um G räbers Entgegnung, es handle sich bei dem Kärntner Fund nicht um einen Abwehrzauber, sondern um eine zum Zeitvertreib sp asse sh alb e r g em acht Arbeit, abzulehnen, ganz abg esehen davon, daß solche Antworten typisch sind, wenn das Volk einem fremden B efrag er eine Auskunft verweigern will. M achen wir jedoch erst einmal den Versuch, diese scheinbar vereinzelten Funde einem weiteren V orstellungskreise einzuverleiben, so stoß en wir auf eine solche Fülle verwandten M aterials in der ganzen W elt, daß die gedankliche Zuordnung der genannten Funde nicht mehr zweifel­

haft erscheinen kann. Ich verweise dabei in erster Linie auf das monumentale W e r k von J. H. F. Kohlbrugge, T i e r - und M enschen­

antlitz als Abw ehrzauber (K u rt Schroeder, Bonn, 1 9 2 6 ) . In unserem Zusammenhang sind besonders Kapitel B „Griechenland und die von ihm beeinflußten Länder” ( S . 10 ff.) und Kapitel C „Nord­

europa” ( S . 22 ff,) wichtig. Auf Seite 14 ff. sind zahlreiche G o r­

gonenhäupter mit heraushängender Zunge abgebildet und b e­

schrieben, wie sie als Giebelsteine, Amulette, auf Vasen und anderen G egenständen in Abwehrbedeutung Vorkommen, deren g ro ß e Verw andtschaft mit unserem oberösterreichischen Kopf augenfällig ist. W ir sehen, wie im gleichen Kulturkreise zu sehr verschiedenen Epochen aus den nämlichen Vorstellungen dieselben sichtbaren Gestaltungen erstehen, die sich lediglich diurch g e­

hobenere oder primitivere F orm gebung unterscheiden.

Noch lehrreicher sind die uns räumlich wie zeitlich weit näherstehenden nordeuropäischen B eleg e. D abei brau cht man nicht .so sehr die mehr oberschichtlichen Dämonenköpfe auf den Kirchen

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(Kohlbrugge, S. 2 3 ff., S. 2 9 mit zahlreichen Abbildungen) als die volkstümlichen Neidköpfe an den Bauernhäusern in verschiedenen G egenden Deutschlands ins Auge zu fassen. M enschliche G esichter und M asken diieser Art und Bedeutung, gewöhnlich als „Neidköpfe”

bezeichnet, kennt man nicht nur im Berg isch en (S ch e ll, Abw ehr­

zauber am bergischen Haus, Globus, Bd. 91, 1907, S. 3 3 5 ) sondern sie kommen vereinzelt auch an städtischen G ebäuden wie zum Beispiel in Berlin vor ( D a s Haus Nr. 3 8 in der H eiligengeiststraße zu Berlin, Melusine, 1898/99 S. 1 5 8 ) . R eiches Material brachte neuerdings R obert Mielke (Neidinschriften und Neidsymbole;

Niederd. Zs. f. Vk. 1 9 3 2 ) , der auf S. 183 ff. sogar eine Zusammen­

stellung von Neidköpfen an W ohnhäusern gab. Hieher gehören auch die sogenannten Kopfziegel aus Oberbaden, Hohlziegel mit auf­

gesetzten Köpfen als G iebelschm uck, über die uns H u g o v. P r e e n an Hand einer Reihe von Zeichnungen unterrichtet hat (Kopfziegel, ein G iebelschm u ck aus Oberbaden, Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, 1908, S. 2 7 7 ff.).

M ag also auch die besondere F orm gebung des abw eh r­

kräftigen M enschenantlitzes in G e sta lt eines holzgeschnitzten G e ­ sichtes, wie es unsere beiden bisher belegten Streufunde aus Kärnten und O berösterreich zeigen, selten sein, über ihren Sinn, wie auch darüber, d aß sie als Zeugnisse für einen in ganz D eutschland verbreiteten Volksglauben zu gelten haben, kann kein Zweifel bestehen.

*

* *

Ergänzenden Bem erkungen von A l e x a n d e r I s s a t s c h e n k o gibt die Schriftleitung im Nachstehenden gern Raum.

Die Ausführungen Rudolf K riss’ erhärten die von mir in der Novemberfolge 1935 ( S . 107 ff.) dieser Zeitschrift aufgestellte B e ­ hauptung, daß das Auftauchen von Schrecklarven in den Alpen­

ländern nicht als eine launische Einzelerscheinung, gew ertet werden kann und daß es sich im Falle der Neidmaske aus dem Innviertel, wie auch bei der Kärntner Larve um R este eines, wie es scheint, verbreiteten Aberglaubens handelt. Herr G räber hat nun in seiner Erwiderung auf meinen obenerwähnten Aufsatz die m agische Kraft des von mir beschriebenen Kopfes in Abrede zu stellen versucht und sich dabei auf das unansehnliche Alter des Schnitzw erkes gestützt.

Eine Umfrage im Auffindungsort G lobaß nitz, sowie in den um­

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liegenden Ortschaften (Jaunstein, W ackendorf, St. S tefan) b e­

stätigte aber neuerdings, daß selbst die ältestenD orfinsassen„schon im mer” die Larve am Stall dies Keischlers an der S t r a ß e zum H emmaberg befestigt wissen wollten. E s würde auch das verhält­

n ism äß ig junge Alter der Larve an sich noch nicht gegen die V er­

mutung sprechen, dem Verfertiger des F etisch s sei eine npagische Absicht vorgeschw ebt. D a ß aber die M aske im Sommer 1932 tat­

sächlich als Schutz gegen Viehseuchen und -sterben von ihren B e ­ sitzern angesehen wurde, ist keine Vermutung, die widerlegbar wäre, sondern ein T a t s a c h e , w as aus dem Verhalten der Mutter Uogar und ihres Sohnes hervorgeht, die mir sowie meinem B e ­ gleiter Herrn Dr. Viktor Paulsen aus Klagenfurt die Schutzfunktion der Larve, wenn auch lächelnd, erklärten und erst nach mehr­

stündigem Zureden dazu zu bew egen waren, den Fetisch vom Stall zu entfernen. Es darf wohl mit Anspruch auf Allgemeingiltigkeit behauptet werden, daß ein so charakteristischer Kopf, wie er nun­

mehr in zwei w eitgehendst übereinstimmenden Spielarten vorliegt, nicht bloß „zum eignen Zeitvertreib und sp a sse sh a lb e r” geschnitzt und an einem Viehstall angebracht wird, sondern daß einer solchen Handlung noch etwas Anderes, im uralten Aberglauben wurzelndes zugrunde liegen muß. A bschließ end sei noch gesagt, daß die in meinem zitierten Aufsatz angegebene S chreibw eise Lieger statt Uogor (m it genäseltem o in der ersten, und flüchtigem e in der zweiten S i lb e ) , wie die Schriftleitung bestätigt, auf einen bedauer­

lichen Druckfehler zurückgeht, während die von G räber an ge­

gebene Form Logar nicht jauntaler-siow enisch, sondern schrift­

sprachlich ist.

Zur süddeutschen Spielart des Som m er- und W interstreits.

Von W e r n e r L y n g e , W ien.

D as Som m er- und W interspiel, ein Frühjahrsbrauchtum , im Kampf oder W ortstreit der Vertreter beider Jahreszeiten bestehend, fand seit J. G r i m m dauernde Beachtu ng. W u rd e es einerseits für uralt gehalten, als R est einer germanischen Frühlingsfeier, U eber- bleibsel animistischer Vorstellungen oder des Zauberglaubens ge­

deutet, so sahen andere das Erg ebnis eines Bedeutungswandels m ißverstandener Brauchtumsfiguren odier des Einflusses mittel­

alterlicher Streitgedichte in ihm.

(7)

Die vorhandenen Gesam tabhandlungen, meist literarischer Natur oder sich mit dem Kampfspiel befassend, erwecken im Leser den Eindruck, als würde es sich dabei um ein einheitliches Spiel mit örtlichen oder zeitlichen Abarten handeln und es wäre brau ch ­ m ä ß ig über ganz Europa, ja in Uebersee bei Primitiven verbreitet.

Beides ist nicht der Fall. Vielmehr herrscht eine überraschende Fülle von Formen, selbst in seinem geschlossenen Verbreitungs­

gebiet, während dieses als ziemlich begrenzt angenommen werden kann, denn b ra u ch m ä ß ig deckt es sich ungefähr mit dem hoch­

deutscher Mundarten, allerdings an Nord- und Südgrenze Räume freilassend. Vereinzelte Spuren finden sich auch im jüngeren Insel­

deutschtum des Siidostens und im mittleren Norddeutschland. Im Mittelalter war es auch in skandinavischen Ländern vorhanden, jedoch nicht als Bauernbrauch, sondern die T r ä g e r sind M agistrat und städtische Gildenschaften, daher ein Ueberw iegen ritterlicher Formen. Die vorhin erwähnten norddeutschen Spielreste sind wohl auch nur M itbringsel oberdeutscher Kolonisten des 18. Jahrh. und nicht altbodenständig. Als Brauchtum au ßerdeutscher Völker, die keltische Insel Man ausgenommen, ist es bis heute nicht n achw eis­

bar, doch sind uns aus dem mittelalterlichen Frankreich und vom Niederrhein eine ziemliche Anzahl T e x t e erhalten, die sich durch ihre Form und andere M erkmale als Erzeugnisse Fahrender dartun.

D as Gem einsam e dieser Gruppe, einschließlich des flämischen Dramas des 13. Jahrhfs., ist die den deutschen Spielen fremde Grundformulierung, daß Sommer und W in ter ohne Kampf ewiglich einander folgen müssen, eine Vorstellung, die sich bereits in der Edda findet. Englische und italienische Spiele, gewöhnlich als Bew eis des Vorkommens in jenen Ländern angeführt, haben sich inzwischen als Uebersetzungen jener französischen Lieder erwiesen.

Nur erwähnt seien die nicht aus den Som m er- und W interspielen abzuleitenden Vierjahreszeitspiele, Herbst und Mai, und endlich jene B räu che, Lieder und Feste, die auf Grund verschiedener Ursprungs­

theorien infolge Aehnlichkeiten mit unseren Spielen als solche erklärt- wurden.

Ist die Verbreitung begrenzt, so sind die Arten umso mannig­

faltiger. Die T r ä g e r können ganze Gruppen, W ortführer mit Chor oder Einzelfiguren sein. Neben Kämpfen ohne W o rte oder durch einen an sich unbeteiligten Chor begleitet, findet man T e x tsp iele mit und ohne Kampf, wechselnden Siegern, ja ohne jede E nt­

scheidung; neben einmalig aufgeführten Bräu chen Umziehspiele,

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oft über weite Strecken b is zur berufsm äßigen Ausübung, in der Kleidung und der Ausrüstung alle Arten vom einfachen Hochzeits­

laderstab bis zur vollen Maske, so daß hier wohl kaum ein ein­

heitliches Spiel vorliegt, sondern R este verschiedenen Ursprungs und verschiedener Zeiten bunt durcheinander gewürfelt sind.

D as Folgende will nun einen B e itra g zur Einteilung des um­

fangreichen Stoffes liefern.

Es wurde das Som m er- und W interspiel für Skandinavien aus den Frühlingskämpfen g rö ßerer Scharen beeinflußt durch höfische Ritterdichtung, für Süddeutschland jedoch aus der gelehrten D ialog ­ literatur des 16. jah rh d ts. a b g ele itet1) . Zweifelhaft erscheint dem Verfasser, ob die Gruppenspiele Kärntens und Steierm arks ein Bindeglied zwischen den Gruppenkämpfen Schw edens und den ein- figurigen Spielen neuesten Ty pus, des in W o r t u n d . T a t a u sg e­

führten Som m er- und W in tersp ie les darsfellen. Abgesehen davon, daß W o r t und T a t in den neueren Spielen durchaus nicht gleich sind, so daß man kaum von einem einzigen neuesten T y p u s sprechen kann, wären die seit dem 18. Jahrh. sich findenden Gruppen­

spiele mit Anführern vorerst unter dem G esichtspunkt zu b e ­ trachten, ob sich darin w enigstens eine Einheit findet.

A u ßer den oben Angeführten finden wir noch eines, in zwei Fassungen mitgeteiltes, aus F r a n k e n -) , nebst der Nachricht der­

artigen B rau ches in einem T hü ring er O perntext von 1 6 3 0 3).

Die vierpersonigen Sp iele4), in Rechnungen bay rischer Klöster im 17. ja h rh . erwähnt, dürften auch dieser Art angehören, da nach der Eintragung „sie sangen den Som m er und W in t e r ” M osers Auf­

fassung der zwei Ueberzähligen als Chor richtig sein dürfte. Ein jahreszeitensp iel ist für jene Gegenden nicht belegt und würde auch nicht als Som m er und W in ter bezeichnet worden sein.

Hingegen sind Formen mit nur einem Begleiter, der neben seiner Vorläuferrolle auch einer Partei hilft, wie in den En n sfaler5) und S lo w ak isch en 6) Spielen, als Gruppenkämpfe mit Anführern U H. M o s e r , Zur G eschichte des Som m er- und W interkam pfspiels, B ayrischer H eim atschutz, München 1933, X X V II, 33 ff.

-) F. W . Frh. v. D i t f u r t h , Fränkische Volkslieder, Leipzig 1855, II, Nr. 378, W . H e n s e 1, Das aufrecht Fähnlein.

:!) L. E r k - B ö h m e , D eutscher Liederhort, 1925, III, Nr. 1073.

4) H. M o s e r, a. a. O.

3) J. R. B ü n k e r, Volksschauspiele aus O bersteierm ark, W ien 1915, I, 119.

6) A. D a m k o, Volksdichtungen aus Kuneschhau, Karpathenland, Reichenberg 1931, V, 24.

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M oser meinte, zu dieser Gruppe, denn dort sind Som m er und W in ter ein Spiel neuesten T y p u s ohne Chor, zu dem sich, davon völlig unabhängig in weiteren revueartigen Szenen, bu ntscheckige R este von Fastn ach tssch erz, mit Anklängen an Hirtenbrauch und Hirtensittes ), gesellen.

Zweifelhaft sind Nachrichten über Gruppenkämpfe mit An­

führern, jedoch sehr ungenauer O rtsbestimmung wie Süddeu’tsch- land, S c h w a b e n 9) , die sich nur in Zusammenstellungen ver­

schiedenen Brauchtum s finden, ohne durch Einzelnachrichten belegt zu sein. Sie scheinen in W irklichkeit vom Niederrhein10) zu stammen, obwohl sie in neueren Volkskunden dieses G eb ietes nicht erwähnt werden. Der T e x t zeigt keinerlei Aehnlichkeiten mit allen anderen Spielen des deutschen Sprachg ebietes, hingegen kommen zwei Verse daraus, wohl als W anderstrophe, in einem Som m er- tagsansingelied F rankfurts11) und als S ta b a u s te x t12) vor. Vielleicht liegt bezüglich ihrer Verbreitung eine Verw echslung mit den badischen Pfingstritten vor, die öfters als S om m er- und1 W interspiel erklärt wurden13) . In der Ausführungsweise stimmen sie ziemlich, zwar teilweise ohne Pferde, mit dem Berich t des Olaus Magnus überein, so d aß sich hier vielleicht doch Spuren einer sonst selb­

ständigen Spielgruppe finden, die eher ein Bindeglied zwischen der schw edischen und der mittelrheinischen Form ohne W o rte dar­

stellen könnte.

Für die oben angeführten Gruppenspiele liegt ihre Art, der zweifelhaften Nachrichten und verschiedenen Ausführung wegen, wohl zu fern, um dazugerechnet zu werden. Denn das jenen G e ­ meinsame liegt in der vollkommenen Kampflosigkeit, ja meistens wird das Bekenntnis, der Som m er sei der Herr, der W inter der Knecht ohne D rohung gegeben. Nur bei einer der fränkischen Fassungen erfolgt ein Hinausweisen des W inters, wie denn diese Spiele eigentlich textlich, der Mehrzahl ihrer Strophen nach, zu den

7) A. B e c k e r , Pfälzer Frühlingsfeiern, H essische B lätter für V olks­

kunde 1907, VI, 152.

s) A. B e c k e r , Pfälzer Volkskunde, Bonn 1925, 306.

9) R. R e i c h a r d t , Die deutschen F este in S itte und Brauch, Jena 1914, 84. A. S a c h , D eutsches Leben im M ittelalter, 1, 351.

10) M o n t a n u s , Die deutschen Feste, Iserlohn 1854, 1, 25.

1J) F. A. R e i m a n n , D eutsche Volksfeste, W eim ar 1839, 17.

12) W . M ü l l e r , G eschichte und System der altdeutschen Religion, G öttingen 1844, 138.

l s ) K. S i m r o c k, Handbuch der deutschen M ythologie, Bonn 1887, 29, 580.

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allen außerdem die Ausrüstung des C hores mit Geräten, die die T ätig keiten der betreffenden Jahreszeit nachahmend, bew egt werden. B ei den neuesten T y p en finden wir dies sehr selten, über­

wiegend vereinzelte G esten oder zum A bschlu ß jed er Strophe Sch läg e gegeneinander oder gegen den Boden.

Die T e x t e dieser Spiele gehen bezüglich der Kärntner- und steirischen Spiele fast vollständig auf das Straubinger Flugblatt von 1 5 8 0 14) zurück, das, wohl als erstes zur brau chm äß ig en D ar­

stellung verbreitet, so eigentlich die Te xtform dieser Spiele darstellt.

D as M illstätter S p iel15) ist vollkommen identisch, nur die Strophen 13, 14, 23, 2 4 weichen ab, bei sechs derselben sind kleine W ortveränderungen, die sich der nächsten Fassung, der G urk­

taler16) nähern, von deren 22 Strophen 15 dem Flugblatt ent­

stammen, das auch jedw eden Kampfmomentes entbehrt, während von den 14 Strophen dës steirischen S p ieles17) und den 17 bezw. 12 der fränkischen F assungen je 6 ihm entnommen sind.

Vielleicht handelt es sich bei dem E ttaler und Neumarkter Spiel auch um eine Aufführung des nur sechzig Jahre älteren Flu g- blattextes, zu dem W e r lin 16) sechs Jah re nach der ersteren R ech ­ nungseintragung die Melodie veröffentlichte.

Sieht man von Franken, das eigentlich textlich eher dem neuesten Ty p u s angehören würde, wenn auch die wichtigsten, zwar etw as zersungenen Strophen und die Ausführungsart es der b e ­ sprochenen Gruppe zuweisen, ab, so fällt auf, wie gering das Strophenerbe des Flu gblattes und seiner Nachfolgespiele in den neuesten T y p en ist. L ä ß t man die fast allen Som m er- und W in te r­

spielen gemeinsamen „Herr und K necht”, „Reisen ins fremde Land'”, au ßeracht, so finden wir von Strophen des Flu gblattes in zwei Spielen des Innviertels 5, in der Pfalz 4, in Salzburg 2, in der bayrischen und w estböhm ischen Gruppe nur je eine einzige Strophe wieder. Die nordböhmische und schlesische Gruppe, sowie die Spiele der Schw eiz und Badens enthalten nichts davon. Noch geringer ist der Anteil der im Flu gblatt nicht enthaltenen Strophen

14) L. U h 1 a n d, Alte hoch- u. niederdeutsche Volkslieder, 1 8 4 4 ,1. 1, 23.

15) G. G r ä b e r , Volksleben in Kärnten, Graz 1934, 224.

lfi) K. K l i e r , Der Streit zwischen Som m er und W inter, Das deutsche Volkslied, W ien, X X X , 7.

17) A. S c h l o s s e r , Deutsche Volkslieder aus Steierm ark, Innsbr. 1881.

l s ) Fr. M. B ö h m , A ltdeutsches Liederbuch, Leipzig 1913.

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der Nachfolgespiele. E s g ibt vom G urktaler nur eine in dem eine merkwürdige Mittelstellung einnehmenden Spiel aus O stermiething und die steirische Form hat ebenfalls nur die in böhm ischen und schlesischen F assungen sich findende „Brücke im E i s ” mit anderen gemeinsam. A bsonderlicher W e is e bezieht sich der Untschied hauptsächlich auf das Fehlen sämtlicher Strophen, die gew isse T a g e , wie Johannis, Bartholom äus usw, enthalten. Sie bilden bei allen Spielen der neuesten T y p en von der Schw eiz bis Schlesien einen G ro ßteil des Inhaltes, kommen aber anderseits in den fran­

zösischen Spielen des 15. Jahrhts. vor. Bei der weiten Verbreitung gleicher Motive in allen Gruppen der neuesten T y p en überrascht diese geringe Aehnlichkeit, so daß man annehmen könnte, es lägen hier R este einer älteren, heute weithin überdeckten Gruppe von kampflosen in Chören abgehaltenen Som m er- und Winterspielen vor. D as dem O perntext von 1630 zugrunde liegende Spiel scheint, da er nach dortiger Angabe dem Original nachgebildet sein soll, ebenfalls kampflos gew esen zu sein. Von einem zentralen Ursprung (S tra u b in g ) sich ausbreitend, haben sie sich nur an. den Grenzen der neuzeitlichen Verbreitung dieser Spiele überhaupt, im g ebir­

gigen Süden (Alpenländer) dem Original getreuer, im verkehrs­

reichen Norden (F ra n k e n ) bereits stark von den heute den Mittel­

teil besetzenden neuesten T y p en beeinflußt, bis ins 19. Jahrht.

erhalten können. Heutzutage sind auch die letzten R este dieser G attung wohl restlos verschwunden, entweder ist das Spiel, wie in der Steierm ark und dem g rößten T e ile Kärntens, überhaupt a b ­ gekommen, oder es ist, wie im G urk tale19), gerade so wie die ihm gleichzeitigen V ierjahreszeitenspiele des Salzkam m ergutes von den einfigurigen Kampfspielen Salzburgs verdrängt w orden20) . Auch im Ursprungsort d!es Flu gblattes gibt es zu Ende des 19. Jahrhdts.

ein S p iel21), das nur den Refrain mit ihm gemein hat, w as übrigens die meisten neuesten T y p en tun, also wohl dem M ärktler oder den Fürstenfeldbruckerspielen nahe stehen dürfte.

Zu der oben bezeichneten Gruppe von S om m er- und W in te r­

spielen scheint auch F olg e n d es in gew isser Beziehung zu stehen.

Alle diese Spiele, mit Ausnahme einer fränkischen Fassung, b e­

ginnen mit dem Vers:

w ) Mündliche A ngaben des M onteurs S a x , 1932.

20) A ngabe Frau W alburga L a c k n e t , Bad Ischl, Reiterndorf 1927.

21) M itteilungen für bayrische Volkskunde, W ürzburg 1902.

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Heut ist auch ein freudenreicher T a g , daß man den Som m er gewinnen mag,

der in keinem' Spiel mit Einzelfiguren vorkommt, ln den Stad t­

rechnungen Laufens am Inn kommt der Name Sommergew inn das ganze 16. Ja h rh .22) vor. D a ß darunter das Som m er- und W in te r­

spiel zu verstehen sei, ist aus Urkunden des 17. Jahrhts. ge­

schlossen w orden23) , wo das Spiel als Schifferbrauch ausdrücklich erwähnt wird, ln Mainfranken finden wir den Ausdruck in der Mitte des 18. Jahrhts. für ein Volksfest, von dem uns allerdings nur ein Ansingeiied24) erhalten ist, das neben der Ostervorfreude auch N eujahrsw ünsche enthält. Und endlich heutzutage noch in E ise n ­ a c h 25) , dessen V olksfest 1286 erstm alig als Flurum gang26) erwähnt, sich im Lauf der Zeit mannigfach veränderte. Ein Som m er- und W interkam pf ist darin erst nachträglich eingebaut27) worden, aller­

dings erst Ende des 18. Jahrhdts., denn Schuhm acher 1 7 7 0 28) w eiß nur von einem Tod au strag en und Radrollen, wobei dieser Kampf wahrscheinlich zuerst nur ein Sch arg e fe ch t um die U e b er- reste der T odgruppe w ar und erst nach jahrzehntelanger B e ­ schränkung auf ein b lo ß e s T anzvergnü gen29) in der neuesten Zeit, wahrscheinlich durch R egiezusätze der F estveranstalter, zu einem regelrechten S p ie l30) au sgestaltet wurde.

Diesen Nachrichten zufolge scheint ein Zusam m enhang zwischen Som m er- und W interspiel und Sommergewinn zwar nicht g egeben, andererseits ist aus der ersten Verszeile auf ein altes F est geschlossen w orden31) , trotzdem die Spiele unserer Gruppe W andersp iele, allerdings im beschränkten Raum der Ortschaft, sind.

S o w äre es immerhin möglich, d aß der F lu g b latte x t von 1580 besonders für ein solches F e s t angefertigt wurde, sei es als Neu­

einführung solcher Spiele, sei es nur als neues Lied. In den Gebieten, in denen der rheinfränkische Som m ertag und der Kampf der zwei Jahreszeiten ohne T e x t herrscht, w ar der Som m ergew inn scheinbar

22) H. M o s e r, a. a. O.

23) H. M o s e r, a. a. O.

24) F. R e i m a n n, a. a. O.

25) L. 1 s s 1 e i b, Som m ergew inn zu Eisenach, Zeitschrift für deutsche M ythologie und Sittenkunde 1855, II, 103.

2ti) Koralle, W och enschrift 1936, 187.

2T) W . H o n e , T h e every D ay book, London 1825, I, 170.

2S) J. S c h u h m a c h e r , M erkwürdigkeiten d erStad tE isen ach , 1777, 36.

29) F. R e i m a n n, a. a. 0. , 23.

30 ) Koralle, a. a. 0 ., 1936, 187.

3 t) R. H i 1 d e b r a n d, M aterialien zur G eschichte des deutschen V olks­

liedes, 1, 100.

(13)

nicht üblich, denn dortige Rechnungen, z. B . M o osb ach er Stad t­

rechnung 1 5 3 7 32) sprechen von „als man den Som m er wie von Alter” holt.

Alle diese T e x t - und Ausführungsähnlichkeiten, die Unter­

schiede gegen alle anderen Spiele scheinen eine getrennte Gruppe zu rechtfertigen. Sow ohl von den Gruppenkämpfen Skandinaviens als auch den einfigurigen Spielen unterscheidet sie Vieles, so vor allem die Kampflosigkeit, die Aehnlichkeiten sind gering und nur äußerlich, demnach dürfte die Annahme einer Sonderbildung b e ­ rechtigter als die einer Zw ischenstellung sein. Umsomehr als An­

zeichen vorhanden sind, daß die neuesten T y pen doch wohl älter sind als sonst angenommen wird und bei der heutigen Verteilung eher ein Vordrängen der umständlicheren Spiele als eine W e ite r ­ entwicklung in F ra g e kommt.

Volkskundliches aus W altrowitz, Bez. Znaim, in Süd-Mähren.

Von Dr . K a r l B a c h e r , W ien.

W a s ich in diesen Blättern zusammengetragen habe', habe ich teils selbst als Bauernbub mitangesehen und miterlebt, teils habe ich es von D orfbewohnern erfragt oder durch Zufall erfahren.

E s ist richtig, d aß das alte Brauchtum sehr einschrumpft, ab er man kann nicht genau feststellen, w as nicht mehr lebt und w as noch lebt, denn in einzelnen wenigen Familien, die zäh am .Alten festhalten, kann noch lebendig sein, w as im allgemeinen schon abgekomm en ist; ich bin da oft sehr ü berrascht worden, wenn mich der Zufall, der für den volkskundlichen und S prachforscher überhaupt ein u nschätzbarer B undesgenosse ist, glücklich dahinter kommen ließ.

D er Forscher, der auf Grund einer direkten F rag e an einen oder mehrere beliebige D orfbewohner das Nichtbestehen eines B rau ch es oder eines sprachlichen Ausdruckes feststellen wollte, ist im Irrtum, zahlreiche solche vorschnelle Entscheidungen werden immer wieder Lügen gestraft. Ein längeres Zusammenleben mit den Bew ohnern, der Zufall auch belehrt oft anders.

Darum fällt auch das Nachprüfen gew isser Behauptungen sehr schw er und es ist dabei besondere V orsicht geboten. Mir ist

:ä2) E. H. M e y e r , B adisches Volksleben im 19. Jahrhdt., Straßbu rg 1900, 86.

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z. B. schon manchmal von Siidmährern g e sa g t worden, dieser oder jener Ausdruck, den ich in meinen Dichtungen verwende, werde nicht gebraucht. Ich verwende — abgesehen von Sprichw örtern und Redewendungen — n u r W altrow itzer Formen und A u sdrücke;

daß aber nicht einm al W altrow itzer über das Besteh en oder N icht­

bestehen einer W endu ng einem Nachprüfer das Richtige sagen können, zeigt folgendes Beispiel aus meiner F o rscherpraxis, das ich bringe, weil es zugleich auch B e w e is für die Schwierigkeiten volkskundlicher F orsch erarb eit ist: Mein Bruder, dessen W e ib aus einer zäh am Alten festhaltenden Familie stammt, fragte mich, ob ich schon das W o r t: „toadenga” gehört hätte. Ich hatte das W o rt nie gehört und fragte, was es bedeute. Er erklärte es mir: W en n etw a zwei alte W e ib e r beisam m en sitzen und sie schimpfen recht über jemand, „haunt so au s”, dann sag t man: „Ahan, se toan scho wieder to a d e n g a !” — W ir w ar das W o r t interessant, weil ich darin den Stamm aus unserem W o rte „verteidigen” (tag ed in g en ) v er­

mutete; ich fragte verschiedene Leute, darunter den ältesten Mann von W altrow itz, sie alle kannten das W o r t nicht. Nach einigen Jahren w ar ich wieder in W a ltro w itz ; meine Schw ester, bei der ich immer wohne, sagte mir eines T a g e s : „Du, heunt hob i w o s ghört!

I bin zun Nowak einigonga und hob eahn Hanni gfrogt, wo d’ Resl is, so hot s ’ g sog t: Ah, do hint hockt s ’ mit der B . und do toadengan s ’ olle zwo m itranond!” So hatte ich den Ausdruck a u ch .a u s einer zweiten Familie bestätig t und nun erst verwendete ich ihn auch einmal. Man darf aber daraus, daß einer antwortet, er kenne einen Ausdruck nicht, nicht schließen, daß er ihn nicht wirklich kennt. Ich fragte meine Schw ägerin einmal, ob der Ausdruck existiere: „De Heahn nifln!” — Sie antw ortete: „Nifln? Na, des kenn i nit! — Nistn, so g t ma bei uns.” — „ W a s h e iß t d a s ? ” — „No”, sag te sie, „wonn halt d’Heahn i de Federn umstiern, wonn s ’ halt so, — no, wonn s ’ holt so u m n i f l n !” — Nun lachte ich und sie lachte mit. — Auch dies ein B ew eis von den Schwierigkeiten, vor denen der F orsch er steht, und eine ernste M ahnung zur V orsicht im Urteil.

I. Zum W einbau.

D er W ein b au ist in meinem Heimatsdorfe früher viel mehr gepflegt worden als heute, wie man aus der bedeutsam en Rolle, die der W ein bau in den vorhandenen W ette rreg eln und auch traditions­

g e m ä ß im Munde alter Leute spielt, entnehmen kann. Aber die R eblaus und auch zahlreiche M iß ja h re infolge schlechter W itterung

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haben ihn immer mehr zurückgedrängt und heute lassen ihn die drückende W ein steu er und auch die Absatzkrise nicht mehr auf- kommen.

So ist begreiflich, daß die Abkehr von alten Bräu chen und abergläubischen Meinungen, die ja überall bei dem jungen G esc h le ch t b eo b a c h te t wird, gerade auf diesem G ebiete sehr stark vorgeschritten ist; nur die Alten beachten sie und wissen noch davon und hie und da wird in einzelnen Familien zähe daran fest­

gehalten.

Ich möchte zunächst die mir bekannten W etterreg eln und Prophezeiungen aufzählen, die sich auf den W ein bau beziehen.

Ihre Zahl bew eist eben auch die besondere Beliebtheit, deren sich dieser Z w eig der Landwirtschaft einst bei „Hauer und B a u e r ”, — wie die bezeichnende alte Einteilung der D orfbew ohner lautete, — erfreute. E s sind folgende:

Vinzenzi Sonnenschein bringt viel und guten W ein . (Vinzenz:

22. Jä n n e r ) . — W on n d’ Veialn an lautn Gruh gebm, g ib t’s an guitn W ein . — So viel Pinkln Reb (beim S c h n e id e n !), so viel Eim er W ein solln wochsn. — Chorfreitagfrier zoigt d’ oltn F o ß hervür. ( E s w äch st viel W e i n ! ) — Mirznwind is für d’ oltn Leut schlecht und en W ein rieglt er in F o ß ( e r gärt au f). — Sa n af G eorgi (2 4 . April) de Reb no blind, freut si Monn, W e ib und Kind. (D ie G efahr des Abfrierens ist geringer.) — Am Iringto’ (G e o rg ita g , 24. April) soll ma d’ W e in b e r übern drittn Roan segn, aft wird der W ein guit. — G eorgi wia r a Bein ( B i e n e ) , Johanni (2 4 . Juni) wia r a Brein, [Jak o b i (2 5 . Juli) in Reim ,] wie angehaucht, wie an gestau bt; wenn man ’s w egw ischt, so glänzt die B e e re — wird a guiter W ein.

— G r o ß e W e in b e r (näm lich im F rü h ja h r!) — a kioans Lesn, kloane W e in b e r — a g r o ß ’ Lesn. (S te h en im F rühjahr g ro ß e W e in ­ trauben, reisen sie gewöhnlich aus, sie fallen a b .) — W o n n d’

Ribisln (Jo h a n n e sb e e re n ) ausreisen, reisen d’ W e in b e r ahr aus. — W o n n ’s af Medardi ( 8 . Ju n i) regnt, so hau t’s de W e in b e r mit der Se n g st o ’. (D ie Blütezeit muß trocken s e in !) — D os W ein b er, wos am V eitsto ’ (1 5 . Juni) bleahnt, dos steht um Jak o b i (2 5 . Juli) nimmer, weil es schon h ä n g t ) . — W o s af Jak o b i bleahnt, kirnt ah no ins F ö ß (reift auch noch bei günstiger W itte ru n g .) — W o c h s t der Howern (H afer) über de Zäun, wird koan W ein und koan Brein. (N asse Zeit verträgt weder der W ein noch der B rein.)

— W o s der August nit kocht, konn der Septem ber nit brotn. —

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W onn ’s af Augustin ( 2 8 . August) recht schön is, aft konn ma ds W e in b e r in Brunn hänga, so w ird’s ah no zeiti. — Is a kolte Zeit, kriagn d’ W e in b e r an G eh stec k a (sie gehen davon). x

Schon am B a r b a r a ta g (4. D ezem ber) schneidet man ein paar Reben ab, stellt sie im Zimmer ins W a s s e r und sieht dann schon zu W eihnachten, w as der S toc k für W eintrau ben haben wird. — Am Johannistag ( 2 7 . D ezem ber) wird der W ein geweiht. D aher das Sprichw ort: „Af Johannis Segn is olles g le g n ”. — Af Gertraud (1 7 . M ärz) schneidt m a r af g ro ß e W ein b er, h e iß t es allgemein.

W en n es um diese Zeit noch zu kalt ist oder gar noch Schnee liegt, schneidet der Hauer doch wenigstens auf Gertraud drei S tö c k e ; oder wenn bei warmer W itterung schon vor Gertraud geschnitten worden ist, spart er sich drei Stöc k e für diesen T a g auf. — W enn im Mai, Juni die frischen Reben in die „Kräften” gesetzt werden, muß bei der Arbeit recht viel gesoffen werden, damit sie ordentlich wachsen und recht viel W eintrau ben bringen. — Im Mai pflegt man allgemein roten W ein zu trinken, auch die W ir te schenken im Mai

„Roten”. — W en n im Mai der W ein g arten zu blühen beginnt, gärt im Keller der W ein noch einmal auf, „ols gspürat e r’s ”. — Im Herbst sind für die Reife der T rau ben T a u und Nebel wichtig. „De Nebln san de W ein b e rg ro b b le r.” Dadurch werden nämlich die T rau ben „moaschiger und kriagn feine B o lk ’”. — W e r die Arbeit des Bindens recht versteht, muß so schnell binden, als man sag t:

„Stock, i gib der a Bandl, do host a s ”.

Die b eliebteste Arbeit beim W ein b au e r ist natürlich das Lesen.

Ich erinnere mich noch aus meiner Kinderzeit, d aß der T a g des W einlesebeginnes vom G em eindeau sschu ß festgesetzt und durch Tro m m e lsch lag verkündet wurde. Niemand durfte bei Geldstrafe gesondert lesen, es sei denn, daß es bei einem abgetrennt vom eigentlichen „Biri” liegenden W ein garten w egen des W ild schad ens ausnahm sweise erlaubt wurde. Heute herrscht da schon g ro ß e Willkür. Je d er beginnt unbekümmert um den ändern in seinem W eingarten W eintrau ben auszuschneiden, wann e r nur halbw egs die Beeren für reif erachtet; denn heute wird in der Regel nicht mehr die M aische verkauft, sondern die T rau b en werden auf den M arkt g eb rac h t; man will die W ein steu er vermeiden und überdies ist ja nach M aische und W e in w enig N achfrage. Aber der W e in ­ beiß e r, der sich ein gutes Tröpferl einfüllen will, — es gibt ihrer genug! — lä ß t die dazu bestim mten T rau b en ausreifen bis Mitte O ktober. — „Af G ollas lest o lla s !” (G allu s am 16. O k tob e r).

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D a s ganze Haus fährt auf den mit Bottichen, Butten, Schaffein usw. reich beladenen W a g e n aus zur Lese. Früh gibt es nur Suppe, mittags nur B r o t und Käse. W äh re nd des E ssen s darf nicht gelesen werden, und überhaupt B ro t in der Nähe des M aisch bo ttich s zu essen, das ist strengstens verboten, dadurch leidet der W ein Schaden. Abends ist zuhause die Hauptmahlzeit und da gehört nach altem Brau ch „Schätzers F le is c h ” (S c h a f -, G e iß fle isc h ) auf den T isch .

Eine sehr w ichtige Person für den ganzen W ein bau ist der W eingartenhüter, der alljährlich am G e o rg sta g ( 2 4 . April) vom G em eindeau sschu ß für ein bestim m tes „W einbiri” aufgenommen wird. E r w altet im Mai, Juni während der Kirschenzeit und dann etw a von Mitte August bis zur Lese, mit einem alten, von der Gemeinde beigestellten G ew ehr ausgerüstet, seines Amtes. An allen Ecken des W ein g e b ie te s sind Stangen mit S tro h - oder G rasbuschen,

„de H ü aterstongan”, aufgerichtet, sie zeigen an, daß der Hüter im

„Biri” ist. Seine Hauptstange steht bei seiner Hütte oder bei der Hauptzufahrt zum „W einbiri”; zuhöchst auf der Stange surrt ein W indrad (W in d w ach erl, W in d h a h n ), um die Vögel zu schrecken, gleich darunter ab er sind, aus Holz geschnitzt, G eg enstände und W erkzeu g e angebracht, die auf das Leiden Christi B ezu g haben:

Kreuz, Hammër, Nägel, Leiter, Zange. — Zur Zeit der W ein trau b en ­ reife m ußte früher selbst der B esitzer dem Hüter ein etw aig es B e ­ treten seines W ein g arten s anzeigen. D er Hüter w ar dann zugegen und sah darauf, d aß die Trittspuren wieder mit dem Erdrechen getilgt wurden. Die Belohnung für den Hüter b esteht auch heute noch darin, d aß er von jedem Besitze r je ein M ittagessen, dann je nach G r ö ß e des Ackers einen Viertel — oder halben Metzen Korn erhält; natürlich holt er sich auch beim Lesen „seine Lesw e in ber”.

In vielen Orten Südmährens werden jetzt auch wieder W e in ­ lesefeste veranstaltet. Die W irtsstu b e wird mit T rau ben, Korn­

ähren und O bst au sgeschm ü ckt und der Hüter muß aufpassen, daß nichts gestohlen wird. W e n er beim Naschen ertappt, den schleppt er vor das „G richt” (Bü rg erm e ister und G em einderäte) und dort muß der Erw ischte zahlen. Natürlich soll da recht viel Geld herein­

kommen. Ein M ädchen sa g t ein Sprüchlein auf, fröhliche Musik erschallt und T a n z ist der Sc h lu ß . Im F enster sieht man auch häufig den „W ein b erb ock ”, die Form eines G e iß b o c k e s , aus, Früchten und O bst gebildet.

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Jeden T a g geht der W ein b au e r jetzt in den Keller, jeden T a g k ostet er den werdenden W ein. Dem einen schm eckt der „Port- sc h a k ”, dem zweiten mundet das Stadium des „Sturms” am besten, der dritte schaut auf, daß er den „arbeitenden” M ost „grad in der Mili” erwischt. In der K ellergasse herrscht da oft ein fröhliches Treiben, denn einer besucht den ändern und sie gustieren zusammen bis spät in die Nacht hinein. Mit dem G las M ost darf man aber nicht an sto ß en und ja nicht Gesundheit trinken, das ist erst mit dem ausgegorenen W ein, wenn er wirklich ein „Heuriger” ist, erlaubt.

Je schärfer der „Sturrax” ist, desto gefährlicher wird er dem un­

bedacht Trinkenden. Nach dem, der den g rößten Rausch davonträgt, nach dem „Seppl” oder „Ferdl” wird der Heurige getauft. Um Martini ( 1 1 . November) ist die Zeit, wo der Heurige rein wird, die Bauern gehen eifrigst in die Keller „Martini lobm ”. Die „Martini- M usi” am Sonntag nach Martini ist der fröhliche Endpunkt im Jahre des W einbauers.

(Sch lu ß folgt.)

Von einem Volkslied und einem Volk.

Anmerkung der Schriftleitung: N achstehende Ausführungen bieten einen be­

m erkensw erten B eitrag zur Verknüpfung alter Balladenm otive im Volkslied (siehe die E h rbark eitsp robe!) mit zeitgem äßen Volkserleben.

Als wir jü n g st in R egensbu rg waren, Sind wir über den Strudel gefahren.

Da waren viele Holden, die m itfahren wollten, Schw äbische, B ayrische Dirndel, ju chh e!

M ußte der Schiffm ann fahren.

W enige D eutsche haben dieses Lied nicht schon gesungen, viele können alle Strophen auswendig, aber w enige w issen, worum es sich dabei handelt. W ie jed es echte Volkslied ist es klar und einfach in seinem Aufbau:

der 1. V ers ist ein Auftakt, im 2. V ers tritt „adlig Fräulein Kunigund“ auf, im 3. richtet sie an den Schiffer die Frage, ob die Fah rt gefährlich sei, im 4. anw ortet der Schiffer „W em der M yrtenkranz geblieben, landet froh und sicher drüben“, im 5. kom m t „ein großer Nix geschw om m en“, der Kunigund in den Strudel zieht, im 6. wird festg estellt, daß ein Mädel von 12 Jahren sicher m itgefahren ist, „weil sie noch nicht heben kunnt“ .

Dr. H. Uhlendahl, der Leiter der D eutschen Bücherei in Leipzig, hat in einem kleinen Büchlein, das den T itel des Liedes führt, seine literarischen Quellen untersucht und kam dabei zu überraschenden E rgebnissen, denen wir das N achfolgende entnehmen.

D as Lied ist neu und tau cht erst in der M itte des vorigen Jahrhunderts in den Liederbüchern auf. E tw as älter sind die Einblattdrucke, die in der Staatsbibliothek von Berlin aufbew ahrt werden. Stellt man aller verschiedenen

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Fassungen zusamm en, so findet man, daß die Lieder deutlicher und derber w erden, je näher man an die Gegend von Linz herankom m t und je älter die F assu ng ist. E s scheint, daß das Volk an seinen Liedern ebenso feilt wie die großen D ichter, neue Fassungen sucht und alte verw irft, bis ein Lied die Form hat, in der es in der Literatur einzieht.

Oberhalb von Linz, zwei Kilom eter unterhalb des Städtchens Grein, bei dem Flecken Struden oder Strum , liegt eine Strom schnelle, die seit alten Zeiten „der Strudel“ heißt. Sie bildete das ganze M ittelalter hindurch eine ernste G efahr für die Schiffahrt, die von den Donauschiffern noch übertrieben wurde, denn die D ankbarkeit der Reisenden steigerte ihr Ansehen und ließ sich in gem ünztes Geld umwandeln. E s w ar üblich, nach dem Passieren des Strudels einen der Reisenden mit dem W assersch öpfer, der „ S ö ss “, zu taufen und sich von den Mitreisenden ein Paten geschen k geben zu lassen. Immerhin befand sich am A nfang des Strudels, auf einem Felsen im Strom , ein großes Kreuz, das die Reisenden zur Andacht aufforderte, Kartenspiel und lose Reden hatten aufzuhören und dem Rosenkranz zu w eichen. Schon vorher hatten die Schiffer ju nge M ädchen darauf aufm erksam gem acht, das be­

sonders die gefährdet seien, die sich etw as hätten zu Schulden kommen lassen ; und es soll vorgekom m en sein, daß daraufhin manch eine vor dem Strudel ausstieg um ein Schiff auszusetzen und die Streck e zu Fu ß zurück­

zulegen.

Im Ja h r 1777 ließ die Kaiserin M aria T heresia die Felsen im Strom sprengen um die Schiffahrt zu fördern. Die Arbeiten wurden mit U nter­

brechungen bis zum Jahre 1866 fortgesetzt und hatten den Erfolg, daß die D urchfahrt vollkommen gefahrlos wurde.

Durch die Siege des Prinzen Eugen zu Anfang des 18. Jahrhunderts w ar ganz Ungarn dem Reich gewonnen worden. D as w eite Land war durch die langen Kriege und die türkische M ißw irtschaft entvölkert, der Süden, das heutige B an at, bestand großenteils aus Süm pfen, deren Trockenlegung fruchtbares Land versprach. U ngarn, dessen V olkskraft geschw ächt war, verfügte nicht über die M enschen, die dazu erforderlich waren. So rief man deutsche Bauern zu Hilfe. Eine großartige Siedlungsbew egung setzte ein.

In den zw anziger, noch mehr in den sechziger und siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts ström ten starke A uswandererwellen aus dem Reich in die neuen G ebiete. Namentlich der verhältnism äßig stark bevölkerte deutsche Süden gab seine überschüssige V olkskraft ab. ln Regensburg, Ulm, Schw ein- furt, Frankfurt und Köln w aren besondere Regierungskom m issäre tätig, um die Anwerbung und den A btransport der A usw anderer zu leiten. Einen großen Teil der A usw anderer stellten die Schw aben und daher kom m t es, daß noch heute in Ungarn und im ganzen Südosten jed er D eutsche ein „ S ch w ab a“ ist.

Ein anschauliches Bild dieser Kolonisierungsbew egung gibt Adam Müller- Guttenbrunn, der wie Nikolaus Lenau ein Kind des B an ats ist, in seinem kulturgeschichtlichen Roman „D er große Schw abenzug“ (Staackm ann , L eipzig).

U nter den Kolonisten befanden sich auch viele Soldaten, die mit deutschen Regim entern nach Ungarn gezogen w aren, dort die Grenze als sogenannte G renzer geschützt hatten und nun unbew eibt in dem öden Lande angesiedelt wurden. Ihnen m ußte geholfen werden. W erber wurden aus­

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gesandt, die tapfere Dirndl oder Moidle aufforderten gegen Freifahrt, 50 Kronentaler M itgift und eine Auswahl von 100 Freiern, die ein W eib er­

nähren konnten, nach Ungarn zu kommen. Ganze Schiffsladungen folgten dem Ruf, ihre Durchfahrt durch den Strudel gestaltete sich zu einem V olksfest, der alte Schifferw itz bem ächtigte sich des Stoffs und brachte die ver­

schiedenen Fassungen des Liedes hervor, an denen das Volk wohl 50 ja h re feilte, bis das Lied in seiner jetzigen Form fertig war.

Die Liste der Ansiedler, die über ihre Herkunft berichtet, befindet sich im Staatsarchiv in W ien. E s ist ein großes Verdienst der Deutschen Akademie in München, daß sie den beiden Archivleitern, Dr. J. K a l l - b r u n n e r und Dr. F. W i l h e l m , erm öglicht hat, sie in einem um fangreichen Band zu veröffentlichen: Q u e l l e n d e r d e u t s c h e n S i e d i u n g s g e s c h i c h t e i n S ü d o s t e u r o p a . (Schriften der Deutschen Akademie, H. X I ), München, E rnst Reinhardt, 1936. Den Hauptteil des W erks nimmt das Verzeichnis in Anspruch, so wie es in W ien von T a g zu T a g geführt wurde: T a g der Ankunft, Name, Zahl der Fam ilienmitglieder, Herkunft. Die Ortsnam en sind geprüft und richtig gestellt worden (denn die Bauern sprachen ihre M undart und der B eam te w ar oft in der Geographie sch w ach ). Den Schluß bildet eine Liste aller Fam iliennam en mit einem Hin­

w eis darauf, wo der betreffende Name im Verzeichnis erscheint. Sie ist auch als Sonderdruck zum P eise von Mk. 3.— erschienen. Auf einer K arte ist eine graphische D arstellung über die Herkunft der Kolonisten gegeben, die sehr interessant ist. Sie zeigt, daß das Volkslied durchaus R echt hat, wenn es von „B ayrischen, schw äbischen Dirndl ju ch h e !“ singt, daß daneben aber auch E lsässer, Pfälzer und Lothringer stark vertreten waren. G ew iß ist die A usw andererliste keine unterhaltende Lektüre, w er aber zw ischen den Zeilen zu lesen versteht, hat in ihr eine Fundgrube ersten Ranges über die politischen und sozialen Zustände des vielgestaltigen deutschen Reichs, dem E lsaß und Lothringen kulturell noch durchaus zugehörten.

ln der Bahnhof halle von Chiasso hat der T essin er P. Chiesa vor kurzem ein ergeifendes Fresko „D er A usw anderer“ gem alt, das in seiner w ortlosen Schlichtheit das Hohelied dieses stillen Helden — und Duldertums singt.

W ie viel Sorge, wie viel Leid, wie viel G röße steh t hinter dem Namen eines jeden dieser deutschen Bauern, die ausgezogen, um sich eine neue Heimat zu gründen und die m eist an A rbeit und F ieber zugrunde gingen, während erst ihre Nachkomm en die Früchte ihrer Arbeit ernten konnten! E. R.

Literatur der Volkskunde.

Karl W ehrh an: D e r A b e r g l a u b e i m S p o r t . (W o rt und B rau ch.) Volkskundliche Arbeiten nam ens der Schlesischen G esellschaft für Volkskunde, in zw anglosen Heften herausgegeben von Prof. Dr. Theodor Siebs und Prof. Dr. M ax Hippe. 24. Heft. 1936. M. & H. M arcus, Breslau.

Die Sportbetätigung spielt gegenw ärtig im Volksleben eine hervor­

ragende Rolle. U ngew ißheit des E rfolgs und das mit jedem Sport verbundene G efahrenm om ent ruft den A berglauben, der von Urzeiten sich in der Seele

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eines jeden von uns verbirgt, in den m annigfachsten Formen zum Leben auf.

Der Sportâberglau be ist ein Stück Volkstum der G egenw art, eine Erscheinung

„primitiver G eistigkeit“ . Mit R echt hat sich daher die volkskundliche Forschung mit den zahlreichen, aber nur verstreut berichteten Erscheinungen des Sportaberglaubens befaßt, und ein nam hafter V olksforscher, Karl W ehrhan, hat uns darüber das vorliegende Buch geschenkt, das des Inter­

esses aller Sportsleute in hohem M aße sicher sein kann.

Prof. M. H a b e r l a n d t . Sigurd E rixon : S k u l t u n a b r u k s h i s t o r i a . Del II. Stockholm 1935 (C. E. Fritzes Buchhandlung, Stock h olm ).

Zusammen mit dem schon herausgekom m enen ersten T eil und dem noch zu erw arten d en . dritten wird diese Schilderung eines einzigen mittel­

schw edischen Kirchspiels die gew altigste Kirchspielsm onographie werden, die bisher in den nordischen Ländern herausgegeben wurde.

W ährend der erste T eil vor allem die Siedlungen und Haustypen wie auch die organisatorischen V erhältnisse des Kirchspiels — besonders die in Zusam m enhang mit der Kirche stehenden behandelt, beleuchtet der zweite T eil das Verhältnis der B ew ohner zu den staatlichen und administrativen B ehörden; w eiter behandelt der V erfasser den sozialen Aufbau der Bevöl­

kerung, A rbeitsleben und Erw erbszw eige, häusliche Einrichtung und Hand­

w erk, Volksglaube, Sitte und B rauch.

U ngefähr ein Drittel des Inhalts bezieht sich auf die Erw erbszw eige, vor allen Ackerbau, Viehzucht, Forstbetrieb, und Frauenbeschäftigungen, wie die Bereitu ng des E ssens und textile Arbeiten. Hier wird eine sehr detaillierte Schilderung von M ethoden und G eräten gegeben, w obei überall V ergleiche mit Zuständen außerhalb des Kirchspiels geboten werden. Sehr oft dringt der V erfasser sog ar w eit über die Grenzen Schw edens hinaus zu europäischen Problem en vor. Ein B eispiel m ag hier herangezogen werden.

In der Beschreibung der Pflugtypen findet man 31 Abbildungen von Pflügen nicht nur aus Skultuna sondern auch aus der ziemlich reichhaltigen, aber ausländischen Forschern w enig zugänglichen schw edischen ökonom ischen Literatur des 18. Jahrhunderts. In dem T e x te findet man in der T a t die erste vom w issenschaftlichen Standpunkt aus befriedigende U ebersicht über die schw edischen Pflugtypen. U eberhaupt wird der je tz t herausgegebene Teil jedem mit europäischen M aterial arbeitenden Ethnologen nützlich sein, der G eräte und W erkzeuge studiert und sich mit der G eschichte der Arbeit befaßt. B esond ers wertvoll sind die Kapitel über Ackerbau, Viehzucht, Bauernhandw erk und Hausindustrie, z. B. Schm ieden, Holzarbeit, Leder­

bereitung und textile Arbeit.

In einem ausführlichen A bschnitt werden die M öbeltypen und die Inneneinrichtung des Bauernhauses in Skultuna untersucht, ein G ebiet, wo der V erfasser schon früher in einer reichen Produktion tiefgehende Kenntnisse gezeigt hat. Auch hier begegnen dem L eser auf Sch ritt und T ritt Vergleiche mit Verhältnissen in ganz Schw eden, oft auch mit dem übrigen Europa.

Sehr eingehend sind auch die soziologischen A bschnitte, ln ihnen wird die soziale Schichtung in der alten Bauernschaft behandelt. B esond ers inter­

essant ist zu verfolgen, wie mit dem im Anfang des 17. Jahrhunderts ent-

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standenen M essingsw erk des Kirchspiels eine reichere soziale Gliederung der Einw ohnerschaft erwuchs.

E s w äre verlockend auf noch w eitere Einzelheiten einzugehen, denn das obige gibt nur eine Andeutung davon, auf welchen G ebieten Erixons Arbeit am tiefsten schürft, und wo seine Resultate für die europäische Forschung besonders bedeutungsvoll sind. Ich m öchte zuletzt hinzufügen, daß das Bilderm aterial von Photographien und Zeichnungen von einem M useum sbeam ten und Feldforscher mit lebenslanger Erfahrung aus­

gew ählt ist. R a g n a r J i r l o w .

1) W erner B erg m an n : S t u d i e n z u r v o l k s t ü m l i c h e n K u l t u r i m G r e n z g e b i e t v o n H o c h a r a g ö n u n d N a v a r r a . Mit 5 Abbildungen, 9 T afeln und einer U ebersichtskarte. (99 S .)

2) W illy Phieler: V o l k s k u n d l i c h e s a u s d e n M a r k e n , eine Studie aus den italienischen Provinzen der „M arche“ . Mit 11 Abbildungen, 18 P hotos und einer U ebersichtskarte. (91 S .)

3) Hans K ru se: S a c h - u n d W o r t k u n d l i c h e s a u s d e n s ü d f r a n z ö s i s c h e n A l p e n , V e ' r d o n - , V a i r e - u n d V a r t a l . Mit 9 Abbildungen und 4 T afeln. (8 2 S .)

(H am burger Studien zu Volkstum und Kultur der Rom anen, Nr. 16, 17, 18.) Die vorliegenden drei Studien aus dem Sem inar F. Krügers sind, wie alle Arbeiten, die aus diesem Institut hervo'rgehen, nur zu loben. Sie bieten dem im deutschen Sprachgebiete heimischen Volkskundler stets einen reichen Stoff aus G egenden, die ihm sonst w issenschaftlich nur schw er zugänglich sind, und die U ntersuchungen nach dem Prinzip „W örter und S ach en “ be­

reichern unser W issen um eine M enge von G eräten und Verfahren, teilw eise sehr altertüm licher Art. Natürlich sind die einzelnen Hefte nicht ganz gleich­

m äßig ausgefallen.

. W enn hier einige kritische Bem erkungen folgen, so soll dies vor allem geschehen, um bei diesen von Philologen angeregten und von Philologen durchgeführten Untersuchungen zu zeigen, w elche Fragen der G egenstands­

kultur dem Volkskundler besonders w ichtig erscheinen, und wo er sich beim Studium der Abhandlungen nicht immer sofort zurechtfinden kann.

Bei 1) sind im G egensatz zu den anderen Abhandlungen der Sam m ­ lung dem Hefte nur w enig erläuternde Zeichnungen neben den Photographien beigegeben. E s muß deshalb oft eine lange, ausführliche Erklärung herhalten, wo eine kleine Zeichnung genügt hätte, oder aber m anche Einzelheiten bleiben unverständlich. Vorteilhaft wäre es auch gew esen, das Bilderm aterial voll­

ständig auszuschöpfen. So scheint auf Tafelabbildung 17, die der V erfasser nur mit „Sp inng eräte“ benennt, ein Spinnrad dargestellt zu sein; im T e x te ist aber über Spinnräder kein W ort gesagt, obwohl gerade über die Form und die V erbreitung dieser V orrichtung in Spanien jede A ngabe besonders erw ünscht wäre.

B ei der B escheibu ng der W agen m acht sich das Fehlen von Zeich­

nungen empfindlich bem erkbar. Man verm ißt außerdem genauere Angaben über die A nschirrung, wie etw a über die der drei hintereinander gespannten M aultiere vor dem „carro“.

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Sehr w ertvoll w äre es gew esen, wenn der V erfasser neben der K äse­

bereitung auch einiges über die M ilchw irtschaft und die dazugehörigen G eräte berich tet hätte.

2 ) Ist unter den volkskundlichen Studien des Ham burger Sem inars die erste A rbeit, die sich mit einem italienischen G ebiet beschäftigt. Da über die m aterielle Kultur Italiens auch in italienischer Sprache nur w enig ein­

gehende Arbeiten vorliegen, so ist dies sehr zu begrüßen. Der V erfasser behandelt: D as Haus, die Bodenkultur, die T rag g eräte und als eigenen, wenn auch ein w enig kurz geratenen A bschluß, den W einbau. Beim ersten A bschnitt h ätte man, w enigstens als Einleitung, eine etw as ausführlichere Behandlung der Siedlungsform en erw artet. Auch w äre ein näheres Eingehen auf das Keltern des W eines erw ünscht gew esen. Seit wann ist etw a die Torkelpresse in den M arken verschwunden oder w elches sind die Gründe für deren E rsatz durch eine einfachere Bauform gew esen, während sich diese antike Form in der Rheingegend und in den Donauländern bis zum heutigen T a g vielfach er­

halten h at? Auf technische Einzelheiten geht der V erfasser stets ein, die Erklärungen sind aber oft nicht genügend deutlich. Die Bibliographie läßt m anches zu wünschen übrig; so hat der R eferent vergebens nach dem Buche von Ricci, das auf Seite 8, 59 und 73 kurz angeführt wird, gesucht. Man m öge aber bedenken, daß die Arbeiten auch philologisch nicht Geschulten leicht benützbar gem acht werden sollten.

Auch in 3 ) sind die Zeichnungen ein wenig spärlich vertreten. So wäre es sehr erw ünscht gew esen, wenn der H arkenaufsatz der Sense durch eine m öglichst genaue Zeichnung erklärt und das Arbeiten mit diesem G erät genau beschrieben worden w äre. L ä ß t sich die Zeit des Aufkommens dieser Vorrichtung, w enigstens ungefähr, feststellen?

Beim Kippka'rren (Sturzkarren, wie ihn der V erfasser nenn t), fehlt eine genaue Erklärung der Kippeinrichtung, und die bei diesem Fahrzeug vor­

kommende Brem se wird nur erw ähnt, auf ihre Bauförm aber überhaupt nicht eingegangen. Beim vierrädrigen W agen w äre auch das Hervorheben der Einrichtung eines Vorder d r e h gestells w ichtig.

H u g o T h . H o r w i t z . D a s B i b l i o g r a p h i s c h e I n s t i t u t in L e i p z i g hat in jü n gster Zeit einige recht hübsch ausgestattete Bändchen herausgebracht, in denen bekannte Fachgelehrte verschiedene volkskundliche Them en in über­

sichtlicher W eise, unterstützt von gutem Bildm aterial, behandeln. E s wäre zu wünschen, daß auch österreichische V erleger diese Art der Veröffent­

lichungen pflegen, deren Erw erbung einem großen Kreis leicht möglich w äre. (P re is: 90 Pf. für das Stü ck.) Der Schriftleitung gingen bis jetzt folgende Arbeiten zu:

D e u t s c h e V o l k s t r a c h t e n von Oswald A. Erich. 2. Aufl., 1934.

(55 Seiten, 16 Abbildungen.) Der durch seine kunsthistorischen Arbeiten be­

kannte V erfasser bietet auf knappem Raum eine gute, .stamm heitlich ge­

gliederte U ebersicht über die deutschen V olkstrachten, die er in ihrer Beziehung zur L andschaft behandelt. Alle deutschen Stäm m e sind im T e x t und sorgfältig ausgew ählten (farbigen ) Abbildungen vertreten.

Für die H erausgabe eines ebensolchen Bändchens für den öster­

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reichischen Raum sind längst die Vorarbeiten vorhanden und es erscheint unbegreiflich, daß trotz des großen Interesses für österreichische V olkstracht noch kein V erlag diese gew iß erfolgversprechende Aufgabe verw irklicht hat.

D e u t s c h e s B r a u c h t u m i m L e b e n s l a u f . Eine Bilderfolge von Ed. Grass. 1935 (36 Seiten, 38 A bbildungen).

D as Büchlein enthält eine auf gediegener Sachkenntnis aufgebaute hübsche Zusam m enfassung von Sitte und Brauch im Fam ilienleben. Aus­

führlich ist der A bschnitt Kindheit und Jugend (Kind und P ate — 1. Schul- gang — Firmung und Konfirm ation) behandelt. Die fast ausschließlich der G egenw art entstammenden photographischen Aufnahmen sind gut gew ählt und außerordentlich lebensvoll.

B a u e r n m a l e r e i von Joseph M aria Ritz. 1935. (58 Seiten, 17 A bb.) Der führende M ünchener Kunsthistoriker und V olksforscher behandelt die Malerei auf Holz (V o tiv tafel), G las (H interglasbild), Papier (Erinnerungs­

bild und W unschbrief) und die angew andte Kunst der M alerei im Schreiner­

und Hafnerhandwerk. E s ist ein ebenso belehrend wie schön geschriebenes B uch, dessen Lektüre wirkliches Vergnügen bereitet.

D e u t s c h e S p i e l k a r t e n von Otto R eisig. 1935. (58 Seiten, 31 A bbildungen):

Eine aus gründlichem Quellenstudium hervorgegangene D arstellung der G eschichte des Kartenspiels in Europa. Ausführliche Behandlung erfahren die V ierfarben- und die T arock-K arten (m it allen U nterabteilungen), die handgem alten und gestochenen Luxus- und Phantasiespiele, sow ie die G ebrauchskarten des 15. und der nachfolgenden Jahrhunderte. D er V erfasser sondert die Kartenspiele in landschaftliche Typen und geht auch auf die T ätig k eit und Lebensum stände der Kartenm aler ein. Zahlreiche (auch kolo­

rierte) Abbildungen nach Vorlagen aus dem Spielkartenm useum in Altenburg (T hü ringen) begleiten den T e x t. A. P e r k m a n n .

Heinrich Büchner: H i n t e r g l a s m a l e r e i i n d e r B ö h m e r ­ w a l d l a n d s c h a f t u n d i n S ü d b a y e r n . ' München, Neuer Filser- Verlag, 1936. 120 Seitèn mit 96 Abbildungen und 4 Farbtafeln.

Diese tüchtige historische D issertation nennt sich im U ntertitel „B ei­

träge zur G eschichte einer alten H auskunst“ und füllt in aller Bescheidenheit eine schon längst deutlich empfundene Lücke voll aus. E s ist eine quellen­

m äßig erarbeitete G eschichte der H interglasm alerw erkstätten in B ay ern wie im Böhm erwald, mit den Ausläufern nach O ber- und N iederösterreich, die von der G eschichte der M alergeschlechter bis zu ihrer Technik alles erreich­

bare M aterial übersichtlich geordnet vorlegt und die Zuw eisung der einzelnen Bilder an ihre Hersteller w esentlich erleichtert. Die Einbeziehung der bürger­

lichen A ugsburger Malerei erscheint von ganz besonderer W ichtigkeit. Eine ganz andere Aufgabe, die sich Büchner nicht gestellt hat, und deren Lösung man daher in dieser Arbeit nicht suchen soll, ist nun die Untersuchung der vorliegenden kunstgeschichtlichen Problem e. Zunächst jed och ist dieser sehr dankensw erten A rbeit N achfolge in Hinsicht der von B üchner nicht be­

arbeiteten Landschaften (Schlesien, Schw arzw ald, Innerösterreich) dringend

zu wünschen. L e o p o l d S c h m i d t .

(25)

R obert Stum pfl: K u l t s p i e l e d e r G e r m a n e n a l s U r s p r u n g d e s m i t t e l a l t e r l i c h e n D r a m a s . Berlin 1936, Junker <£ Dünnhaupt.

448 Seiten, 4 Tafeln. RM 12.— .

Stumpfl, ähnlichen Blickrichtungen wie O tto Höfler folgend, versucht aus dem historischen Quellenmaterial und aus dem Volksbrauchtum germ a­

nische kultische Schauspiele zu erschließen, die das „w eltliche“ Schauspiel des M ittelalters, — das Fastnachtspiel — , wie auch das geistliche Schauspiel bedingt oder beeinflußt haben sollen. W enn für das Fastnachtspiel unbedingt derartige brauchm äßige Grundlagen angenom m en werden müssen und St.

Ausführungen hierin sehr bedeutend erscheinen, so muß für das liturgische Schauspiel so ziemlich alles von St. erarbeitete als hypothetisch bezeichnet werden. Sow ohl die E ntstehung des liturgischen Spieles an sich wie im ein­

zelnen das Arztspiel, der A postelw ettlauf und die drei Marien im O sterspiel sollen von germ anischen Kultszenen beeinflußt sein, ferner im W eihnacht­

spielkreis das Sternspiel, das Königspiel, und eigentlich auch die W eihnachts­

szene selb st: mehr als äußerst anregende Ueberlegungen scheinen dem Ref.

Sts. von ausgezeichneter Sachkenntnis gestützte Quelleninterpretationen aber nicht zu sein. Aehnlich wie früher von manchen Seiten, w as S t. oft und hart rügt, die geistige Fähigkeit des G erm anentum s unterschätzt wurde, wird hier nun doch der Einfluß des Christentum s völlig entw ertet. Sollte die früh­

m ittelalterliche Kirche zur Einführung und G estaltu ng der evangelisch so weitgehend vorgebildeten O sterszenen tatsächlich eines germ anisch-kultischen Vorbildes bedurft haben? Und schließlich: U nterschätzt man nicht, wenn man stets nur handfeste Beziehungen von U ebernahm e und K ontrafaktur annimmt, die M öglichkeiten des A ufw achsens im m anenter Begabungen, wie sie m öglicherw eise doch der stärkste Fak tor bei der Entstehung des christlichen liturgischen Spieles auf germ anischen Boden w aren?

L e o p o l d S c h m i d t . Jo sef W eisw eiler: B u ß e . Bedeutungsgeschichtliche B eiträge zur Kultur- und G eistesgesch ichte. H alle/Saale, iNiemeyer, 1930. 296 S. RM 16.— . Die Zusam m enarbeit von Volkskunde und Sp rachw issenschaft hat in dieser äußerst gew issenhaften Untersuchung eines einzigen W ortes und seiner B edeutungsgeschichte eine sehr w ertvolle M onographie entstehen lassen, w elche den Nutzen der sem asiologischen W ortforschung für beide Disziplinen bezeugt. Außer den rein sprachgeschichtlichen Teilen werden in strenger Gliederung A bschnitte über den Ausdruck „ B u ß e “ in den Stand es­

sprachen, der Zauber-, der R echts- und der Kirchensprache vorgelegt, wobei die B egriffsgeschichte von allen Seiten erörtert wird. Am fruchtbarsten scheinen dabei für die Volkskunde die Ausführungen über die Zaubersprache und die Einzelunte'rsuchung des Ausdruckes „Feuer bü ß en“ .

L e o p o l d S c h m i d t . K. Springenschm id: B a u e r n i n d e n B e r g e n . 172 Seiten mit 96 Bildern von P. A tzw anger. München, F. Bruckm ann, 1936.

Mit der nur ihm eigenen Einfühlung und G abe sprachlichen Ausdrucks für bäuerliches G ehaben betrachtet Sp. all die kleinen aber tiefgründigen Züge der lebendigen Erfahrung, die der B ergbau er als zäher A rbeiter und

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