B&R SYSTEM 2000
Logic Scanner LS251 Anwenderhandbuch
Version: 1.0 (Februar 1998)
Best.-Nr.: MASYS2LS-0
Inhaltliche Änderungen dieses Handbuches behalten wir uns ohne Ankündigung vor. Die Bernecker und Rainer Industrie-Elektronik Ges.m.b.H. haftet nicht für technische oder drucktechnische Fehler und Mängel in diesem Handbuch. Außerdem übernimmt die Bernecker und Rainer Industrie-Elektronik Ges.m.b.H. keine Haftung für Schäden, die direkt oder indirekt auf Lieferung, Leistung und Nutzung dieses Materials zurückzuführen sind.
1. Allgemeines
2. Logic Scanner LS251
3. Erweiterungsplatine LS071
Stichwortverzeichnis
Kapitel 1 - Allgemeines 7
1 Inhalt des Handbuchs ... 9
2 Allgemeines ... 10
3 Remote I/O-Bus ... 11
3.1 Remote Master ... 11
3.2 Remote Slave ... 11
3.3 Verdrahtung ... 11
3.4 Ausdehnung ... 12
4 CAN-Feldbus ... 13
4.1 Merkmale des CAN Busses ... 13
4.2 Buslänge und Kabeltyp ... 13
4.3 Verdrahtung ... 15
Kapitel 2 - Logic Scanner LS251 19 1 Technische Daten... 21
2 Übersicht der Komponenten ... 22
3 Beschreibung der Komponenten ... 23
3.1 RS485, Remote I/O Bus ... 23
3.2 CAN-Feldbus ... 23
3.3 CAN-Knotennummernschalter ... 24
3.4 Pufferbatterie... 24
3.4.1 Batteriedaten ... 24
3.4.2 Daten-/Echtzeituhrpufferung ... 24
3.4.3 Batteriewechsel ... 24
4 Speicher ... 26
5 Online-Verbindung ... 26
6 Betriebssystem ... 26
7 Visualisierung ... 27
7.1 DOS-Visualisierungen ... 27
7.2 Windows® Visualisierungen ... 28
8. PC-Ressourcen ... 28
8.1 PCI-Bus ... 28
8.2 Plug & Play ... 28
8.3 Interrupt ... 28
8.4 Speicher ... 29
9 Installation im PC ... 29
9.1 Schutz vor elektrostatischer Entladung 29 9.2 Installation des LS251 ... 30
INHALT
Kapitel 3 - Erweiterungsplatine LS071 31 1 Technische Daten ... 332 Übersicht der Komponenten ... 34
3 Beschreibung der Komponenten ... 35
3.1 RS232-Schnittstelle ... 35
3.2 CAN-Feldbus ... 35
3.3 CAN-Knotennummernschalter ... 35
4 Installation im PC ... 36 Stichwortverzeichnis 37
Kapitel 1 Allgemeines
KAPITEL 1
ALLGEMEINES
Kapitel 1 Allgemeines
1 Inhalt des Handbuchs
Kapitel 1 - Allgemeines
Beschreibung des Inhalts dieses Handbuchs und ein Überblick über die allgemeine Funktionsweise des Logic Scanners LS251, der Erweiterungsplatine LS071, des Remote I/O-Busses und des CAN- Feldbusses
Kapitel 2 - Logic Scanner LS251
Im Kapitel 2 werden die technischen Daten und die Komponenten des Logic Scanners LS251 erklärt.
Kapitel 3 - Erweiterungsplatine LS071
Im Kapitel 3 werden die technischen Daten und die Komponenten der Erweiterungsplatine LS071 erklärt.
Stichwortverzeichnis
Wortverzeichnis mit Seitennummernquerverweis zum schnellen Auffinden bestimmter Informationen
2 Allgemeines
In immer mehr Steuerungs- und Regelungsprozessen wird für die Vi- sualisierung ein HW-neutraler PC eingesetzt. Die Prozeßdaten wer- den zentral in einer Steuerung gesammelt und per Punkt zu Punkt Ver- bindung oder über eine Netzwerkanbindung an den PC übertragen.
Durch den Einsatz des Logic Scanners LS251 entfällt der Datensammel- prozeß in einer Steuerung. Der Logic Scanner ist als PCI-Bus Einschub- karte ausgeführt, die in jedem PC mit einem PCI-Bus Steckplatz be- trieben werden kann.
Der LS251 ist mit einer hochintegrierten, leistungsfähigen RPS-CPU ausgestattet. Diese CPU arbeitet das gesamte Steuerungsprogramm ab. Dadurch ist eine abgesetzte Zentraleinheit im RPS-Baugruppen- träger nicht mehr notwendig.
Die Anbindung an die dezentral im Feld befindlichen Ein- und Ausgän- ge erfolgt über einen CAN-Feldbus oder über einen Remote I/O-Bus.
Die Master-Funktion wird vom LS251 übernommen.
Durch die Verwendung eines leistungsfähigen Prozessors auf dem Logic Scanner wird das Steuerungsprogramm völlig unabhägig von den Performanceansprüchen der Visualisierung abgearbeitet. Das bewährte B&R RPS Betriebssystem gewährleistet ein stabiles, echtzeitfähiges und deterministisches Multitasking, das vom Betriebszustand der Visualisierungssoftware oder des PC-Betriebssystems nicht beeinflußt wird.
Weder ein SW-Reset mit [Ctrl] + [Alt] + [Del] noch ein Systemstillstand des PC haben Einfluß auf den Logic Scanner.
Die Programmierung ist voll kompatibel zu den Systemen B&R 2003, B&R 2005 und B&R 2010. Bereits erstellte Programme können daher direkt übernommen werden.
Durch die Integration der CPU und der Feldbusanschlüsse CAN und Remote I/O auf einer Einschubkarte wird auch beim Zugriff auf die dezentralen Ein- und Ausgänge höchste Performance erreicht. Kurze Zykluszeiten bis zu 1 ms sind möglich.
Die Visualisierung hat über den PCI-Bus eine sehr schnelle Zugriffs- möglichkeit auf die Prozeßdaten. Wartezeiten bei der Bildumschaltung treten nicht mehr auf.
Mit der Erweiterungsplatine LS071 wird das Schnittstellenangebot um eine RS232- und eine CAN-Schnittstelle erweitert. Das Modul wird über ein Flachbandkabel mit dem LS251 verbunden.
Kapitel 1 Allgemeines
3 Remote I/O-Bus
Mit Hilfe des Remote I/O-Busses werden weit entfernte I/O-Module an einen Remote Master gekoppelt. Die Entfernung kann ohne Repeater bis zu 1200 m betragen. An einen Remote Master können ohne Repeater bis zu 31 Slaves gekoppelt werden.
3.1 Remote Master
Der Remote Master ist der Logic Scanner LS251.
3.2 Remote Slave
Der Remote Slave ist ein B&R System 2003 (z. B. EX477), 2005 (z. B.
PS476) oder 2010 (EX200).
3.3 Verdrahtung 3.3.1 Verdrahtungsschema
Remote Slave
Remote Slave
Buskabel max. Ausdehnung abhängig von Übertragungsrate
Remote Busstecker mit zugeschalteten Abschlußwiderständen Remote Busstecker mit abgeschalteten Abschlußwiderständen
Remote Slave Remote
Slave Remote
Master LS251
3.3.2 Buskabel
Norm: nach DIN 19245 Teil 3
Die Verbindung von Remote Master- und Slave-Modulen erfolgt mit ei- ner verdrillten Zweidrahtleitung, die der folgenden Spezifikation ent- sprechen muß:
Wellenwiderstand 135 - 165 W (3 - 20 MHz)
Kapazitätsbelag < 30 pF / m
Schleifenwiderstand < 110 W / km
Aderndurchmesser > 0,64 mm
Adernquerschnitt > 0,34 mm2
Die Zweidrahtleitung muß an Anfang und Ende mit einem Abschluß- widerstand versehen werden.
3.3.3 Verbindung Buskabel - Station
Die zwei Adern des Buskabels sind wie folgt mit den einzelnen Statio- nen zu verdrahten:
DATA DATA
3 3 3 3 3
8 8 8 8 8
RIO Station
RIO Station
RIO Station
RIO Station
RIO Station
3.3.4 Abschlußwiderstände
Der Remote I/O-Bus ist an Anfang und Ende mit Abschlußwiderstän- den zu versehen:
1 6 2 7 3 8 4 9 5
390Ω 220Ω 390Ω
Im bei B&R erhältlichen Remote Busstecker 0G1000.00-090 sind die Abschlußwiderstände bereits integriert. Die Abschlußwiderstände kön- nen zu- oder abgeschaltet werden.
3.4 Ausdehnung
Die maximale Ausdehnung eines Remote Systems ist von der Übertragungsrate abhängig:
Ausdehnung [m] Übertragungsrate [kBit/s]
1200 100
1000 181
400 500
200 1000
100 2000
Kapitel 1 Allgemeines
4 CAN-Feldbus
4.1 Merkmale des CAN Busses
❍ geringe Kosten
❍ hohe Störsicherheit durch Differenzsignale
❍ Busstruktur
❍ offenes System
❍ schnelle Datenübertragung für kleine Datenpakete (bis zu 8 Bytes)
❍ Fehlererkennung mittels CRC (Cyclic Redundancy Check) und Rahmenprüfung -> Hamming Distance 6
❍ vorhersagbare Übertragungszeiten für hochpriore Meldungen (Echtzeitverhalten)
❍ einfache Anwendung
4.2 Buslänge und Kabeltyp
Der zu verwendende Kabeltyp hängt weitgehend von der geforderten Buslänge und der Knotenzahl ab. Die Buslänge wird von der Übertra- gungsrate bestimmt.
Bei einer maximal erlaubten Oszillatortoleranz von 0,121 % sind fol- gende Buslängen zulässig:
Ausdehnung [m] Übertragungsrate [kBit/s]
7306 1) 10
3613 1) 20
1397 1) 50
658 100
510 125
215 250
67 500
1) Nach CiA (CAN in Automation) ist die maximale Buslänge 1000 m.
Zusammenhang zwischen Knotenzahl und Buslänge bei bestimmten Kabeltypen für B&R Standardeinstellung:
Kabel 1 Belden YR 29832, 4.15 ns/m
Kabel 2 Lapp Kabel 2170204, 4.15 ns/m
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 Buslänge [m]
Knoten- zahl
500 kBaud (Belden,Lapp)
250 kBaud (Belden, Lapp)
125 kBaud (Lapp)
125 kBaud (Belden)
2 10 20 30 40 50 60 64
Beispiel für 12 Knoten:
Hersteller Baudrate Buslänge Baudrate Buslänge Baudrate Buslänge
Belden 500 kBaud 90 m 250 kBaud 286 m 125 kBaud 513 m
Lapp 500 kBaud 90 m 250 kBaud 286 m 125 kBaud 506 m
Kapitel 1 Allgemeines 4.3 Verdrahtung
4.3.1 Verbindung Buskabel - Station
Für das Buskabel ist grundsätzlich ein 4adriges Kabel, in Paaren ver- drillt, zu verwenden.
CAN_L CAN_H
CAN_GND
CAN_SHLD CAN_SHLD
(CAN_V+) 2
7 72 72 72 72
3 3 3 3 3
CAN
Station CAN
Station CAN
Station CAN
Station CAN
Station
4.3.2 CAN Signale gemäß CiA/CAL
CAN Signal Beschreibung
CAN_GND CAN Ground
CAN_L CAN Low
(CAN_SHLD) Schirm
CAN_H CAN High
(CAN_V+) CAN Versorgung 8 - 15 V, optional
Da sämtliche CAN-Schnittstellen von B&R intern versorgt werden, muß CAN_V+ in CAN-Netzen ohne Fremdgeräte nicht angeschlossen wer- den.
4.3.3 Stichleitungen
Stichleitungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Ist es je- doch notwendig, Knoten mit einer Stichleitung an den Bus anzukop- peln, darf die Länge dieser Leitung 30 cm nicht überschreiten.
4.3.4 Abschlußwiderstand
Die Verdrahtung eines CAN-Netzes erfolgt in Busstruktur, wobei die beiden Busenden mit einem Abschlußwiderstand zu beschalten sind.
9poliger DSUB-Stecker
Bei Modulen, deren CAN-Schnittstelle als 9poliger Stecker ausgeführt ist, wird der Abschlußwiderstand nach folgendem Schema beschaltet.
1
6 2
7 3
8 4
9 5
120Ω
Im bei B&R erhältlichen CAN-Busstecker 7AC911.9 ist der Abschluß- widerstand bereits integriert. Der Abschlußwiderstand kann zu- oder abgeschaltet werden.
L
L
L
H
H
H
G
G
G
Zugentlastung Busleitungen CAN_G
CAN_H CAN_L
9polige DSUB-Buchse Kabelklemmen für
Busleitung
Schalter für Abschlußwiderstand
AUS
EIN
Kapitel 1 Allgemeines 4polige Steckerleiste
Bei Modulen, deren CAN-Schnittstelle als 4polige Steckerleiste aus- geführt ist, muß der Abschlußwiderstand nach folgendem Schema beschaltet werden.
1
4 2 3 CAN_H
CAN_GND CAN_L CAN_SHLD
120Ω
Im Lieferumfang des Moduls sind eine 4polige Feldklemme und ein 120 Ω Abschlußwiderstand enthalten.
Kapitel 2 Logic Scanner LS251
KAPITEL 2
LOGIC SCANNER LS251
Kapitel 2 Logic Scanner LS251
1 Technische Daten
Bezeichnung LS251
Allgemeines
Bestellnummer 5LS251.60-1
Ausführung Standard PCI Half Size Card Plug & Play Leistungsaufnahme
ohne LS071 mit LS071
max. 7,75 W max. 8,5 W
Betriebstemperatur 0 - 55 °C
Luftfeuchtigkeit 0 - 95 % (nicht kondensierend) Controller
Prozessorarchitektur 32 Bit
Typische Befehlszykluszeit 0,13 µs
Daten- und Programmcode Cache
2 x 256 Byte
Standardspeicherausbau Arbeitsspeicher System-RAM User-RAM System-PROM User-PROM
2 MByte DRAM 174 KByte SRAM 850 KByte SRAM 512 KByte FlashPROM 512 KByte FlashPROM Echtzeituhr
Auflösung
nullspannungssicher 1 s Datenpufferung
Pufferbatterie Batterieüberwachung Pufferdauer
Lithium-Batterie 3 V / 950 mAh JA
mind. 4 Jahre Standard-Kommunikations-
schnittstellen
Andwenderschnittstelle 1 Ausführung
Potentialtrennung Baudraten
100 kBit/s 181 kBit/s 500 kBit/s 1000 kBit/s 2000 kBit/s Andwenderschnittstelle 2
Ausführung Potentialtrennung max. Baudrate
RS485-Schnittstelle (für Remote I/O) 9polige DSUB-Buchse
JA
abhängig von der Ausdehnung max. 1200 m max. 1000 m max. 400 m max. 200 m max. 100 m CAN-Schnittstelle 4polige Steckerleiste
JA 500 kBit/s
(siehe auch Kapitel 1 "Allgemeines", Abschnitt "CAN-Feldbus")
Bezeichnung LS251 Controller
Remote I/O-Bus Zugriffsverfahren Anzahl Slaves
sind intelligente Slaves mit CPU möglich
Protokollabwicklung Übertragungszeit Topologie Ankopplung an Bus Übertragungsmedium Abschlußwiderstand
Master/Slave-Prinzip max. 31 (ohne Repeater)
JA
durch einen eigenen Prozessor 897 µs für 64 digitale I/O und 16 analoge I/O
physikalischer Bus direkt
verdrillte und geschirmte Zweidrahtleitung extern
CAN-Feldbus multimasterfähig Anzahl Stationen Controller Priorisierung Protokoll
Übertragungsmedium Abschlußwiderstand
JA
max. 64 (ohne Repeater) Controller 82527 über Objektidentifier
nach CiA/CAL
4adriges geschirmtes Kabel, in Paaren verdrillt optional extern verdrahtet Schnittstellenerweiterung mit Erweiterungsplatine LS071
im Nachbarsteckplatz 1 x CAN 1 x RS232
2 Übersicht der Komponenten
Pufferbatterie
IF1 RS485, Remote I/O Bus
CAN-Knotennummernschalter IF2 CAN-Feldbus
Kapitel 2 Logic Scanner LS251
3 Beschreibung der Komponenten
3.1 RS485, Remote I/O Bus
Die Verdrahtung von Remote I/O Netzwerken ist in Kapitel 1 "Allgemei- nes" im Abschnitt "Remote I/O Bus" beschrieben.
6 1
5
RXD TXD
9polige DSUB-Buchse 9
Pin RS485-Schnittstelle, 9polige DSUB-Buchse
1 Schirm Schirmanschluß (Gehäuse)
2 - reserviert
3 DATA Daten
4 CNTRL Transmit Enable (Steuerleitung)
5 GND Potentialgetrennte Versorgung
6 +5 V / 50 mA Potentialgetrennte Versorgung (z. B. für Busabschluß)
7 - reserviert
8 DATA\ Daten\
9 CNTRL\ Transmit Enable\
3.2 CAN-Feldbus
Im Lieferumfang sind eine 4polige Feldklemme und ein 120 Ω Busab- schlußwiderstand enthalten. Der Widerstand kann bei Bedarf zwischen Pin 1 und 3 geklemmt werden.
Die Verdrahtung eines CAN-Feldbusses ist in Kapitel 1 "Allgemeines"
im Abschnitt "CAN-Feldbus" beschrieben.
4polige Steckerleiste
1
4
RXD TXD
Anschluß CAN-Feldbus, 4polige Steckerleiste
1 CAN_H CAN High
2 CAN_GND CAN Ground
3 CAN_L CAN Low
4 CAN_SHLD Schirm
3.3 CAN-Knoten- nummernschalter
F0 E D CBA987654321
0 F DE CBA987654321
CAN High CAN Low
Mit den beiden Hex-Schaltern wird die CAN-Knotennummer eingestellt.
Eine Auswertung der Schalterstellung durch das Anwenderprogramm ist jederzeit möglich. Wenn der Schalter während des Betriebs verdreht wird, kann eine entsprechende Warnung generiert werden. Vom Be- triebssystem wird die Schalterstellung nur beim Einschalten erkannt.
Die Stellungen 00 und FF sind für spezielle Funktionen reserviert.
Schalterstellung: 00 ... System-Flash programmieren (siehe Abschnitt "6 Betriebssystem") FF ... Diagnose-Modus
3.4 Pufferbatterie
Der Logic Scanner LS251 ist mit einer Lithium-Batterie ausgestattet.
Diese Batterie wird für die Daten- und Echtzeituhrpufferung verwen- det.
3.4.1 Batteriedaten
Lithium-Batterie 3 V / 950 mAh
Bestellnummer 0AC201.9 (5 Stück Lithium-Batterien) Lagerzeit max. 3 Jahre bei 30 °C
Luftfeuchtigkeit 0 bis 95 % (nicht kondensierend)
B&R empfiehlt die Batterie nach vier Betriebsjahren zu tauschen.
3.4.2 Daten-/
Echtzeituhrpufferung
Die Überprüfung der Batteriespannung erfolgt zyklisch. Der zyklische Belastungstest der Batterie verkürzt die Lebensdauer nicht wesent- lich, bringt aber eine frühzeitige Erkennung einer geschwächten Puffer- kapazität.
Die Statusinformation "Batterie OK" steht dem Anwender über die B&R- TRAP-Funktion "SYS_battery" zur Verfügung.
Kapitel 2 Logic Scanner LS251 3.4.3 Batteriewechsel
Das Design des Produktes gestattet das Wechseln der Batterie sowohl im spannungslosen Zustand des Logic Scanners LS251 als auch bei eingeschaltetem PC. In manchen Ländern ist der Wechsel unter Be- triebsspannung jedoch nicht erlaubt.
Die Daten im RAM gehen beim Batteriewechsel im spannungslo- sen Zustand verloren!
1) Elektrostatische Entladung vornehmen.
2) Herausziehen der Batterie aus der Halterung durch Ziehen am Ausziehstreifen (Batterie nicht mit Zange oder unisolierter Pinzette anfassen -> Kurzschluß).
Die Batterie darf mit der Hand nur an den Stirnseiten berührt wer- den. Zum Herausnehmen kann auch eine isolierte Pinzette ver- wendet werden.
Richtig: Falsch:
3) Neue Batterie in richtiger Polarität einsetzen. Dazu wird der Aus- ziehstreifen angehoben ➊ und die Batterie mit der "+"-Seite nach unten in das Batteriefach gesteckt ➋.
Damit die Batterie wieder herausgezogen werden kann, muß sich der Ausziehstreifen unbedingt oberhalb der Batterie befinden.
➊ ➋
4) Das überstehende Ende des Ausziehstreifens unter die Batterie stecken, so daß der Ausziehstreifen nicht hervorragt.
Bei Lithium-Batterien handelt es sich um Sondermüll! Verbrauch- te Batterien müssen daher dementsprechend entsorgt werden.
4 Speicher
Der LS251 ist mit 512 KByte User FlashPROM und 850 KByte User RAM ausgestattet. Für Systemmodule stehen 256 KByte FlashPROM zur Verfügung.
Wenn der FlashPROM Speicher für die Anwenderprogramme nicht ausreicht, können auch mit den DL-Tools Programme von der Hard Disk auf den LS251 übertragen werden.
Das gesamte SRAM ist über den PCI-Bus adressierbar.
5 Online-Verbindung
Die Online-Verbindung wird über den PCI-Bus und das SRAM des LS251 hergestellt.
Im PG2000 ist bei Versionen >V 2.35 ein geeigneter Treiber enthalten.
Ansonsten muß die Online-Verbindung mittels der RS232-Schnittstelle auf der Erweiterungsplatine LS071 hergestellt werden.
Der LS251 kann aber auch wie jede andere B&R CPU über CAN pro- grammiert werden. Bedingung für die Programmierung über ein CAN- Netzwerk ist, daß das PG2000 über eine RS232-Verbindung an einen Prozessor mit einer CAN-Schnittstelle gekoppelt wird. Von diesem Pro- zessor aus wird über CAN auf den LS251 geroutet.
6 Betriebssystem
Der Logic Scanner LS251 wird bereits mit vorinstalliertem Betriebssy- stem ausgeliefert. Das Hochrüsten des Betriebssystems ist über den PCI-Bus mit Hilfe des Programmiersystems PG2000 >V 2.35 jederzeit möglich.
Wenn die Erweiterungsplatine LS071 verwendet wird, kann das Hoch- rüsten auch über die RS232-Schnittstelle und älteren PG2000 Versio- nen durchgeführt werden.
Kapitel 2 Logic Scanner LS251 Beim Hochrüsten des Betriebssystems muß wie folgt vorgegangen
werden:
1) Versorgungsspannung für PC abschalten
2) Beide Knotennummernschalter des LS251 in Stellung 0 bringen 3) Versorgungsspannung wieder anlegen
4) Online-Verbindung mit PC herstellen
5) PG2000 starten (im Meldungsfenster wird keine Verbindung angezeigt)
6) Menüpunkt "SYSTEM" - "SERVICE" - "RPSSW UPDATE" anwäh- len (ab PG-Version 2.30)
7) Es wird ein Fenster mit dem Namen System Download geöffnet 8) In diesem Fenster können nun die gewünschte Baudrate und
Verbindung eingestellt werden
9) Mit "OK" wird der Betriebssystem-Download gestartet.
Das User-Flash wird gelöscht!
In der Statuszeile wird der Download-Fortschritt angezeigt.
10) Ist der Download zu 100 % durchgeführt, muß mit den Knoten- nummernschaltern eine andere Nummer als 00 und FF einge- stellt werden
11) PC aus-/einschalten
Es kann vorkommen, daß beim Betriebssystem-Download die Verbin- dung zum LS251 nicht sofort aufgebaut werden kann und ein rotes Meldungsfenster erscheint. Es ist dann erforderlich, den Betriebssy- stem-Download neuerlich aufzurufen.
7 Visualisierung
7.1 DOS- Visualisierungen
Bei DOS-Visualisierungen kann auf den Logic Scanner LS251 über den PCI-Bus mit einem NET2000-Treiber zugegriffen werden. Der NET2000-Treiber muß am LS251 nachträglich in das System- FlashPROM oder in das User-FlashPROM programmiert werden.
Auf der Visualisierungsseite muß ebenfalls ein NET2000 PCI-Treiber geladen werden. Für die Erstellung dieses Treibers bietet B&R einen NET2000 DDK (Driver Development Kit) an.
Die Visualisierung kann aber auch an die CAN-Schnittstelle oder an die RS232-Schnittstelle auf der Erweiterungsplatine LS071 angekop- pelt werden. Für dieses Modul stehen alle Standard-RPS Treiber zur Verfügung.
7.2 Windows®
Visualisierungen
Für 32 Bit-Betriebssysteme wie Windows® 95 oder Windows NT bie- tet sich die Ankopplung der Visualisierung über das neue B&R Prozeß- abbild PVI (Process Visualization Interface) an. Über das PVI ist damit jede Visualisierung in der Lage, Daten (Merker, Ein-/Ausgänge oder ganze Module) vom LS251 zu lesen und zu schreiben.
Für das PVI wird ein Treiber erstellt, mit dem der LS251 über den PCI- Bus bedient werden kann. Der Treiber wird Anfang des zweiten Quar- tals 1998 lieferbar sein.
Derzeit kann an das PVI mit einer DLL-Schnittstelle (C, C++) oder über eine DDE-Schnittstelle (z. B. Visual Basic) angekoppelt werden.
Ankopplungen an Applikationen mit OLE-Schnittstelle (ActiveX) sind für spätere Ausbaustufen geplant.
8. PC-Ressourcen
8.1 PCI-Bus
Der Logic Scanner LS251 ist als PCI-Bus Einschubkarte ausgeführ t.
Folgende Punkte waren für den PCI-Bus ausschlaggebend:
❍ schnelle Datenübertragung
❍ 33 MHz Übertragungsfrequenz
❍ 32 Bit Datenbusbreite
❍ Plug & Play
8.2 Plug & Play
Durch die Plug & Play Technologie wird die Inbetriebnahme der Ein- schubkarte entscheidend erleichtert.
Das BIOS erkennt während des Hochlaufs die PCI Module und vergibt ihre physikalischen Adressen. Wenn ein Modul entfernt oder hinzuge- fügt wird, müssen vom Anwender keine Einstellungsänderungen vor- genommen werden.
8.3 Interrupt
Der Logic Scanner LS251 belegt einen Interrupt. Er wird durch die Plug & Play Technologie während des Hochlaufs automatisch verge- ben.
Kapitel 2 Logic Scanner LS251 8.4 Speicher
Vom Logic Scanner LS251 werden folgende Speicherbereiche belegt:
Speichergröße Speicherbereich 1 x 16 Byte Speicherbereich <1 MByte 1 x 4 KByte Speicherbereich <1 MByte 1 x 1 MByte Extended Memory (>1 MByte) 1 x 2 MByte Extended Memory (>1 MByte)
Der Speicher wird automatisch während des Hochlaufs zugewiesen.
9 Installation im PC
9.1 Schutz vor elektrostatischer Entladung
Statische Ladung kann die Elektronik des Logic Scanners LS251 be- schädigen. Berücksichtigen Sie daher folgende Hinweise um eine Be- schädigung auszuschließen:
❍ Lassen Sie den Logic Scanner LS251 in der antistatischen Ver- packung, solange Sie die Einschubkarte nicht installieren.
❍ Bevor Sie den LS251 berühren, müssen Sie mögliche statische Ladungen abbauen. Berühren Sie hierzu vorher eine geerdete metallische Fläche wie z. B. das PC-Gehäuse.
❍ Berühren Sie den LS251 nur an den Kanten. Berühren Sie kei- ne Anschlüsse oder Bauelemente.
❍ Legen Sie den LS251 nicht auf eine metallische Oberfäche.
❍ Bewegen Sie den LS251 so wenig wie möglich, um die Entste- hung elektrostatischer Ladung durch Kleidung, Teppiche oder Mobiliar zu verhindern.
9.2 Installation des LS251
1) Bevor Sie mit der Installation beginnen, müssen Sie mögliche stati- sche Ladungen abbauen. Berühren Sie hierzu vorher eine geerde- te metallische Fläche wie z. B. das PC-Gehäuse.
2) Schalten Sie den Computer einschließlich aller Peripheriegeräte aus und entfernen Sie alle Anschlüsse zu den Peripheriegeräten (Monitor, Drucker usw.) sowie alle Stromanschlüsse.
3) Entfernen Sie die Schrauben des PC-Abdeckgehäuses und neh- men Sie das PC-Abdeckgehäuse ab. Die dazu notwendigen Schrit- te sind in Ihrem Computerhandbuch beschrieben.
4) Suchen Sie einen freien PCI-Bus Erweiterungssteckplatz. Entfer- nen Sie die Steckplatzabdeckung. Die Schraube wird für die Befe- stigung des LS251 benötigt.
Bewahren Sie die Steckplatzabdeckung sorgfältig auf. Sie wird be- nötigt, wenn der LS251 wieder entfernt wird. Eine einwandfreie Küh- lung und Funkentstörung Ihres Systems setzt voraus, daß alle Ab- deckungen montiert sind.
5) Halten Sie den LS251 an den oberen Kanten fest und stecken Sie ihn in den Erweiterungssteckplatz.
6) Justieren Sie den Schlitz an der montierten Seitenleiste des LS251 mit dem Schraubenloch an der Seitenleiste Ihres PC. Schrauben Sie den LS251 mit der zuvor von der Steckplatzabdeckung entfern- ten Schraube fest.
Dieser Schritt ist besonders wichtig, um den LS251 richtig zu er- den.
7) Sichern Sie alle sich im PC befindlichen Kabel und verstauen Sie sie so im PC, daß sie beim Aufsetzen des PC-Abdeckgehäuses keinen Schaden nehmen.
8) Setzen sie das PC-Abdeckgehäuse auf und schrauben Sie es wie- der fest.
9) Stellen Sie alle Stromanschlüsse und alle Anschlüsse zu den Peri- pheriegeräten wieder her.
Kapitel 3 Erweiterungsplatine LS071
KAPITEL 3
ERWEITERUNGSPLATINE LS071
Kapitel 3 Erweiterungsplatine LS071
1 Technische Daten
Bezeichnung LS071
Allgemeines
Bestellnummer 5LS071.9
Ausführung steckt mechanisch im Nachbarsteckplatz vom Logic Scanner LS251, hat aber keinen Kontakt
zum PCI- oder ISA-Steckplatz
Versorgung der LS071 wird vom LS251 über ein
Flachbandkabel versorgt
Leistungsaufnahme inklusive LS251 max. 8,5 W
Betriebstemperatur 0 - 55 °C
Luftfeuchtigkeit 0 - 95 %
Anwenderschnittstelle IF3
Typ RS232
Controller UART Typ ST16C650
FIFO 32 Byte in Sende- und Empfangsrichtung
Ausführung 9poliger DSUB-Stecker
Potentialtrennung NEIN
Eingangsfilter JA
Schutzbeschaltung JA
Maximale Reichweite 15 m
Maximale Baudrate 115,2 kBaud
Handshakeleitungen RTS, CTS
Netzwerkfähig NEIN
Datenformate Datenbits Parität Stopbits
5 bis 8 ja / nein / gerade / ungerade
1 / 2
Bezeichnung LS071 Anwenderschnittstelle IF4
Typ CAN
Controller Controller 82527
Ausführung 4polige Steckerleiste
Multimasterfähig JA
Anzahl der Stationen max. 64
Priorisierung über Objektidentifier
Protokoll nach CiA/CAL
Potentialtrennung IF4 - LS071 IF3 - IF4
JA JA
Übertragungsmedium 4adriges geschirmtes Kabel, in Paaren verdrillt
Maximale Reichweite 1000 m
Maximale Baudrate 500 kBit/s
(siehe auch Kapitel 1 "Allgemeines", Abschnitt "CAN-Feldbus")
Netzwerkfähig JA
Busabschlußwiderstand optional extern verdrahtet
2 Übersicht der Komponenten
IF3 RS232
CAN-Knotennummernschalter IF4 CAN-Feldbus
Kapitel 3 Erweiterungsplatine LS071
3 Beschreibung der Komponenten
3.1 RS232- Schnittstelle
9 5
1
RXD TXD
9poliger DSUB-Stecker 6
Pin RS232-Schnittstelle, 9poliger DSUB-Stecker
1 NC
2 RXD Receive Signal
3 TXD Transmit Signal
4 NC
5 GND Ground
6 NC
7 RTS Request To Send
8 CTS Clear To Send
9 NC
3.2 CAN-Feldbus
Im Lieferumfang sind eine 4polige Feldklemme und ein 120 Ω Busab- schlußwiderstand enthalten. Der Widerstand kann bei Bedarf zwischen Pin 1 und 3 geklemmt werden.
Die Verdrahtung eines CAN-Feldbusses ist in Kapitel 1 "Allgemeines"
im Abschnitt "CAN-Feldbus" beschrieben.
4polige Steckerleiste
1
4
RXD TXD
Anschluß CAN-Feldbus, 4polige Steckerleiste
1 CAN_H CAN High
2 CAN_GND CAN Ground
3 CAN_L CAN Low
4 CAN_SHLD Schirm
3.3 CAN-Knoten- nummernschalter
F0 E D CBA987654321
0 F DE CBA987654321
CAN High CAN Low
Mit den beiden Hex-Schaltern wird die CAN-Knotennummer eingestellt.
Eine Auswertung der Schalterstellung durch das Anwenderprogramm ist jederzeit möglich. Wenn der Schalter während des Betriebs verdreht wird, kann eine entsprechende Warnung generiert werden. Vom Be- triebssystem wird die Schalterstellung nur beim Einschalten erkannt.
4 Installation im PC
Die LS071 wird auf einen freien Einschubsteckplatz neben dem LS251 gesteckt. Die Installation erfolgt wie in Kapitel 2 "Logic Scanner LS251"
im Abschnitt "9 Installation im PC" beschrieben.
Die Verbindung zum LS251 wird über ein Flachbandkabel hergestellt.
Der Leiterplattenverbinder wird auf die Stiftleiste des LS251 gesteckt.
Damit die Polarität stimmt, muß die Nase des Leiterplattenverbinders nach oben gerichtet sein (siehe Zeichnung).
Die beiden PC-Winkel müssen in die gleiche Richtung zeigen und das Kabel muß flach über die beiden Platinen geführt werden.
LS251
Nase nach oben
LS071
LS251 LS071
Nase nach oben
Stichwortverzeichnis
A
Abschlußwiderstand
CAN-Feldbus ... 16
Remote I/O Bus ... 12
B
Batterie ... 24Betriebssystem ... 26
Buskabel CAN-Feldbus ... 13
Remote I/O-Bus ... 11
C
CAN-Feldbus ... 13, 23, 35 CAN-Knotennummernschalter ... 24, 35D
Diagnose-Modus ... 24E
Erweiterungsplatine. Siehe LS071I
Installation im PC LS071 ... 36LS251 ... 29
Interrupt ... 28
K
Kabel CAN-Feldbus ... 13Remote I/O-Bus ... 11
Komponenten LS071 ... 34
LS251 ... 22
L
Lithium-Batterie ... 24Logic Scanner. Siehe LS251 LS071 ... 33
Allgemeines ... 10
CAN-Feldbus ... 35
CAN-Knotennummernschalter ... 35
Installation im PC ... 36
Komponenten ... 34
RS232-Schnittstelle ... 35
Technische Daten ... 33
LS251 ... 21
Allgemeines ... 10
Betriebssystem ... 26
CAN-Feldbus ... 23
CAN-Knotennummernschalter ... 24
Installation im PC ... 29
Interrupt ... 28
Komponenten ... 22
Online-Verbindung ... 26
PCI-Bus ... 28
Plug & Play ... 28
Pufferbatterie ... 24
Remote I/O-Bus ... 23
RS485-Schnittstelle ... 23
Speicher ... 26, 29 Technische Daten ... 21
Visualisierungen ... 27
Stichwortverzeichnis
N
NET2000 DDK (Driver Development Kit) ... 27
NET2000-Treiber ... 27
O
Online-Verbindung ... 26P
PC-Ressourcen Interrupt ... 28PCI-Bus ... 28
Plug & Play ... 28
Speicher ... 29
PCI-Bus ... 28
Plug & Play ... 28
Process Visualization Interface ... 28
Prozeßabbild PVI ... 28
Pufferbatterie ... 24
PVI ... 28
R
Remote I/O-Bus ... 11, 23 RS232-Schnittstelle ... 35RS485-Schnittstelle ... 23
S
Schnittstellen CAN-Feldbus ... 23, 35 RS232 ... 35RS485 ... 23
Speicher ... 26, 29 Stichleitungen, CAN-Feldbus ... 16
T
Technische Daten LS071 ... 33LS251 ... 21
V
Verdrahtung CAN-Feldbus ... 15Remote I/O-Bus ... 11
Visualisierungen DOS ... 27
Windows® ... 28
Stichwortverzeichnis