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(1)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 1

raumberg-gumpenstein.at

Leistung und Fleischqualität von

Jungrindern durch Genetik, Fütterung und Management optimieren

Dipl.-Ing. Georg Terler

HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Institut für Nutztierforschung

(2)

Überblick

+ =

(3)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 3

Überblick

Motive für den Einkauf von Lebensmitteln/Fleisch in der Konsumentenschaft

Merkmale für Mast/Schlachtleistung und Fleischqualität

Einflussfaktoren der Mast/Schlachtleistung und Fleischqualität

– Genetik (Rasse, Kreuzungen)

– Fütterung (Weidehaltung, KF-Einsatz)

– Management (Absetztermin, Reifedauer von Fleisch)

Herausforderungen für die Rindfleischproduktion

(4)

Bedeutung von

Fleischqualität in der

Konsumentenschaft

(5)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 5

Stellenwert von Lebensmitteln

Anteil der Ausgaben für Lebensmittel an gesamten Haushaltsausgaben in Österreich

45

27

12

0 10 20 30 40 50

1954 1974 2011

AnteilLebensmittelausgaben (%)

Quelle: Statistik Austria, 2011 und

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/443060_Lebensmittel-werden-teurer-aber- Ausgabenanteil-sinkt.html

(6)

Bedeutung der Lebensmittelqualität in Österreich

Umfrage zu zukünftiger Bedeutung von Lebensmitteln

(Summe aus wird an Bedeutung gewinnen und wird eher an Bedeutung gewinnen)

92 87

78 74

68 68

57 55

44 34

0 20 40 60 80 100

% der Befragten

(7)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 7

Kaufmotive für Rindfleisch in Österreich

Umfrage der AMA im Jahr 2015

27 25

74 72

53 46

36 33

60

71

53 49

0 20 40 60 80 100

% der Befragten

Quelle: AMA, 2015b

(8)

Motive für Kaufentscheidung von Rindfleisch international

Beef quality attributes: A systematic review of consumer perspectives (Henchion et al. 2017, Meat Science)

• Rangierung von 22 Kaufmotiven (auf Basis von 24 Umfragen)

1 Herkunft 8 Frische 15 Umweltaspekte

2 Preis 9 Naturnahe Prod. 16 Aussehen

3 Marken 10 Zartheit 17 Rückverfolgbarkeit

und Saftigkeit

4 Sichtbares Fett 11 Gesunde Ernährung 18 Produktionsprozess

5 Geschmack 12 Fleischfarbe 19 Kaufort

6 Tierwohl 13 Verbraucherfreundl. 20 Verpackung 7 Produktionssystem/

14 Sicherheit 21 Rasse

(9)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 9

Motive für Kaufentscheidung von Rindfleisch international

Beef quality attributes: A systematic review of consumer perspectives (Henchion et al. 2017, Meat Science)

• Sensorische Qualität von Fleisch entscheidet, ob Konsumenten Produkt wieder kaufen

• In Zukunft sollte Fokus auf Fleischgeschmack gelegt werden

• Von sichtbaren Eigenschaften von Fleisch wird häufig auf Produktionseigenschaften geschlossen

 Sichtbares Fett als Indikator für gesunde Ernährung

 Marken als Indikator Sicherheit

• Tierwohl wird an Bedeutung gewinnen

(10)

Bedeutung der Fleischqualität am Schlachthof

Beurteilung der Fleischqualität am Schlachthof:

Deutschland/Österreich:

Keine Merkmale zur Beurteilung der sensorischen Fleischqualität erhoben

Fettklasse lässt keine oder nur ungenaue Aussage über Fleischqualität zu

USA:

Alter der Tiere und Marmorierung des

Fleisches als Qualitätskriterien (USDA, 1997)

Marmorierung des Fleisches hat direkten

Einfluss auf Zartheit und Geschmack

(11)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 11

Merkmale und

Einflussfaktoren der

Mast/Schlachtleistung

und Fleischqualität

(12)

Was ist Mast/Schlachtleistung?

Mast/Schlacht- leistung

Anteil wertvoller Teilstücke

Nettotages- zunahme

Fleisch- klasse

Futterver- wertung Tägliche

Zunahme

Fettklasse

Aus-

schlachtung

(13)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 13

Was ist Fleischqualität?

Fleischqualität ist die Summe aller relevanten

sensorischen, ernährungsphysiologischen, hygienisch-

toxikologischen und verarbeitungstechnischen Eigenschaften des Fleisches“

Quelle: Hoffmann 1973

(14)

Was ist Fleischqualität?

Fleisch- qualität

Saftigkeit

Zartheit

Geruch und Geschmack

Wasserbindungs- vermögen Farbe

Herkunft Hygiene

Inhaltsstoffe

Fettsäuren

Gütesiegel Preis

Produktions-

weise

(15)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Biolandbautag, 27.04.2017 15

Einflussfaktoren der Mast/Schlacht- leistung und Fleischqualität

Fleischqualität

Rasse

Haltung

Geschlecht Alter

Fütterung

Fütterungs- intensität

Tierart

Reifedauer Kühlbedingungen

Stress vor der Schlachtung

Management- faktoren Tierfaktoren

Umwelt-

faktoren

(16)

Genetik

(17)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 17

(18)

Ø Tageszunahmen von Fleischrinderrassen in Österreich

952 896

989 841

987 902

1.100 1.057

1.151 1.019

1.149 1.037

Limousin Angus Charolais Pinzgauer Fleckvieh Murbodner

männl.

weibl.

Ergebnisse der österreichischen Fleischleistungsprüfung 2016 (Ø Tageszunahmen bis zum 365. Lebenstag) (ZAR 2017)

Anz. geb.

Kälber

3.918

2.925

2.099

1.591

1.268

1.235

(19)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 19

FV × LI- und LI-Jungrinder ohne KF

Versuch mit FV×LI- und LI-Jungrindern ohne Kraftfutter-Einsatz

(Terler et al. 2014)

FV x LI LI

0 400 800 1.200 1.600 2.000

0 100 200 300 400 500

Täglic h e Z u n ah me ( g)

Lebendgewicht (kg)

(20)

FV × LI- und LI-Jungrinder ohne KF

3,8

2,3 4,2

1,7 1,0

2,0 3,0 4,0 5,0

Fleischklasse (1=P, 5=E) Fettklasse

FV×LI LI

3 von 10 LI-Jungrindern ohne KF-Zufütterung zu mager!

(21)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 21

FV × LI- und LI-Jungrinder ohne KF

1,2

2,9

0,6

2,4

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0

Intramuskulärer Fettgehalt (%) Zartheit (Scherkraft in kg)

FV×LI LI

Fleisch von LI-Jungrindern ist fettarm und sehr zart!

Intramuskulärer Fettgehalt (Marmorierung) und Zartheit

des Rostbratens

(22)

Versuch mit FV×AN-, LI×AN- und AN-Jungrindern ohne KF-Einsatz

0 400 800 1.200 1.600 2.000

0 100 200 300 400 500

Täglich e Zu n ahme ( g)

Lebendgewicht

FV x AN LI x AN AN

AN-, FV × AN- und LI × AN-Jungrinder ohne KF

(23)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 23

AN-, FV × AN- und LI × AN-Jungrinder ohne KF

3,4

2,8 3,8

2,2 3,5

2,5

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

Fleischklasse (1=P, 5=E) Fettklasse

AN FV×AN LI×AN

AN führt zu höherer Verfettung der Schlachtkörper => bei Jungrindern Vorteil!

 Verfettung kann jedoch bei ausgewachsenen Rindern zum Problem werden

(Achtung: nur vorläugfige Ergebnisse; bis jetzt wurden erst wenige Jungrinder untersucht)

(24)

AN-, FV × AN- und LI × AN-Jungrinder ohne KF

5,0

2,1

2,8 2,7

1,7

2,3

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0

Intramuskulärer Fettgehalt (%) Zartheit (Scherkraft in kg)

AN FV×AN LI×AN

AN-Fleisch weist eine vergleichsweise hohe Marmorierung auf!

 wirkt sich positiv auf die Zartheit des Fleisches aus (v.a. im Vergleich zu FV)

Intramuskulärer Fettgehalt (Marmorierung) und Zartheit

des Rostbratens

(25)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 25

LI und AN in der Rindermast

Deutsch

Angus Fleckvieh Limousin DA×FV

Schlachtgewicht, kg 532 578 509 548

Tageszunahmen, g 998 1.106 906 1.176

Schlachtausbeute, % 55,3 54,2 60,0 54,2

Fleischklasse (1=P, 5=E) 2,9 3,1 3,4 2,8

Fettklasse 3,3 2,8 2,4 3,1

Mast- und Schlachtleistung von Bullen und Färsen

verschiedener Rassen (Link et al. 2007)

(26)

LI und AN in der Rindermast

Fleischqualität von Ochsen verschiedener Fleischrinderrassen

(Dufey et al. 2006a, 2006b)

1

Bewertung: 1 = wenig ausgeprägt, … , 6 = sehr ausgeprägt

Angus Fleckvieh Limousin Charolais Intramuskulärer

Fettgehalt, % 2,6 2,3 1,3 1,8

Zartheit, Punkte

1

4,6 4,0 4,8 4,6

Saftigkeit, Punkte

1

4,6 4,6 4,9 4,9

Geschmack, Punkte

1

4,6 4,2 4,4 4,4

(27)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 27

LI und AN in der Rindermast

Eigenschaften von verschiedenen Rassen in der Rindermast

Fleckvieh: hohe Tageszunahmen

eher geringe Fleischqualität Angus: mittlere Tageszunahmen

hoher Fettgehalt

hohe Fleischqualität (besonders Geschmack) Limousin: mittlere Tageszunahmen

sehr gute Ausschlachtung und Fleischigkeit geringer Fettgehalt

hohe Fleischqualität

(28)

Fütterung

(29)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 29

Weidemast vs. Stallmast

Tageszunahmen von Fleckvieh×Charolais-Färsen auf der Weide bzw. im Stall (Velik et al. 2013a)

Weide Stall

Ration

Mai-Okt.

Kurzrasenweide ab Nov. wie Stallgruppe

70 % Grassilage 30 % Heu + 2 kg Kraftfutter Lebendgewicht nach

Weideperiode, kg 438 462

Mastendgewicht, kg 550 548

Tageszunahmen gesamt, g 993 1.026

Tageszunahmen, Mai-Okt, g 767 936

Tageszunahmen, ab Nov, g 1.190 1.075

(30)

Weidemast vs. Stallmast

Weide Stall

Schlachtausbeute, % 55,0 55,3

Fleischklasse (1=P, 5=E) 3,9 4,1

Fettklasse

(1=mager, 5=fett) 2,8 3,3

Schlachtleistung bei Mast von Fleckvieh×Charolais-Färsen auf

der Weide bzw. im Stall (Velik et al. 2013b)

(31)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 31

Weidemast vs. Stallmast

8,8

7,2

0 5 10 15 20

Gelbton (0=kaum Gelbfärbung, 90= starke Gelbfärbung)

Weide Stall

Fettfarbe bei Mast von Fleckvieh×Charolais-Färsen auf der Weide bzw. im Stall (Velik et al. 2013b)

Weide

Stall

(32)

Weidemast vs. Stallmast

1,8

2,9 3,2

3,3

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

Intramuskulärer Fettgehalt (%) Zartheit (Scherkraft in kg)

Weide Stall

Fleischqualität bei Mast von Fleckvieh×Charolais-Färsen auf

der Weide bzw. im Stall (Velik et al. 2013b)

(33)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Biolandbautag, 27.04.2017 33

Weidemast vs. Stallmast

• Zur Zartheit von Weidefleisch gibt es unterschiedliche Ergebnisse

Razminowicz et al. (2006): Fleisch von Weide-Tieren weist deutlich bessere Zartheit auf

Velik et al. (2013a, 2013b): Kein Unterschied zwischen Weide- und Stallfütterung

auch Rasse, Alter bei der Schlachtung, Reifedauer, ... beeinflussen Fleischqualität

grundsätzlich begünstigt langsames Wachstum die Fleischqualität (feinere Faserung)

• Positiver Einfluss einer intensiven Ausmast nach der Weideperiode

intensive Fütterung (1-3 kg Kraftfutter) in den letzten 2 (-3) Monaten vor der Schlachtung

bessere Fettabdeckung des Schlachtkörpers

erhöht intramuskulären Fettgehalt und verbessert Zartheit

bei fetteren Rassen (z.B. Angus) ist aber darauf zu achten, dass die Tiere nicht zu fett

werden

(34)

Fettsäuremuster

Wirkungen von Fettsäuren im menschlichen Körper

• gesättigte Fettsäuren

– können ungünstig auf Blutfettwerte wirken und Cholesterinwerte erhöhen – können Übergewicht, Diabetes und Herzinfarkt verursachen

• ungesättige Fettsäuren

– manche sind essentiell (können nicht vom Körper aufgebaut werden)

– Aufnahme ungesättigter anstelle gesättigter Fettsäuren wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus

• Ω3-Fettsäuren

(gehören zu ungesättigten Fettsäuren) – sind essentiell für die Zellbildung und das Wachstum – senken Cholesterinspiegel im Blut

– wirken sich günstig auf Herzfunktion und Blutdruck aus – reduzieren Herzinfarkt-Risiko

– positive Wirkungen bei Haut- und Nervenkrankheiten, Krebserkrankungen

(35)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 35

Fettsäuremuster

Fettsäuremuster bei verschiedenen Fütterungsverfahren

(Velik et al. 2013, Terler et al. 2014 und Velik et al. 2015)

0 10 20 30 40 50 60

Färsenmast Weide Färsenmast Stall (GS, Heu, KF)

Bullenmast Stall (MS, KF)

Jungrind ohne KF

Anteil an Gesamt-Fettsäuren (%)

SFA

MUFA

PUFA

Ω6-FS

Ω3-FS

CLA

(36)

Fettsäuremuster

Fettsäuremuster bei verschiedenen Fütterungsverfahren

(Velik et al. 2013, Terler et al. 2014 und Velik et al. 2015)

0 5 10 15 20

Färsenmast Weide

Färsenmast Stall (GS, Heu, KF)

Bullenmast Stall (MS, KF)

Jungrind ohne KF

Anteil an Gesamt-Fettsäuren (%)

PUFA

Ω6-FS

Ω3-FS

CLA

(37)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Biolandbautag, 27.04.2017 37

Fleischqualität von Weide vs. Stall

Fettsäuren-Gehalt von Fleisch bei verschiedenen Fütterungsverfahren (Velik et al. 2013b und Velik et al. 2015)

Färse Weide Färse Stall Bulle Stall

IMF, g/kg FM 18 29 22

Ω3-FS, % der FS 2,8 1,8 0,7

Ω3-FS, g/kg FM 0,43 0,44 0,15

Relation, % (Stier = 100) 287 293 100

• Fleisch von Weidefärsen bzw. grundfutterbasiert gemästeten Stallfärsen enthält fast 3 mal so viele Ω3-Fettsäuren wie jenes von intensiv gemästeten Bullen

• Grundfutterbasierte Fütterung führt zu höheren Gehalten an Ω3-Fettsäuren im

Fleisch

(38)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Selenergänzung bei Mutterkühen

Neue Studie aus den USA zu Ergänzung von organischem und anorganischem Selen (Muegge et al. 2017)

• Zufütterung von 3 mg org./anorg. Selen pro Tag an Mutterkühe 80 Tage vor und 108 Tage nach der Kalbung

• Keine Zufütterung von Selen an die Jungrinder (Ochsen)

• Jungrinder fraßen bei Zufütterung von org. Selen an die Kühe mehr und erreichten früher das Absetzgewicht als bei Zufütterung von anorg. Selen (aber keine signifikanten Unterschiede in den täglichen Zunahmen)

• geringere Ausschlachtung der Jungrinder bei Verfütterung von org./anorg.

Selen an die Mutterkühe

(39)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 39

Absetztermin

(40)

Auswirkung unters. Absetztermine

Versuch an HBLFA Raumberg- Gumpenstein mit Fleckvieh- Mutterkühen (Häusler et al. 2013)

• Erzeugung von FV×LI-Jungrindern in der 1. Laktation und FV×CH- Jungrindern in der 2. Laktation (Ochsen und Kalbinnen)

• Absetztermine: 180 bzw. 270 Tage

• anschließend Ausmast bis 500 kg (Kalbinnen) bzw. 580 kg (Ochsen)

• Fütterung

 Mutterkühe: Heu (40 %) und Grassilage (60 %), kein Kraftfutter

 Jungtiere Säugeperiode: Milch, Heu ad lib., 1,5 kg FM/Tag Energiekraftfutter

 Jungtiere Ausmast: 0,5 kg Heu, Maissilage ad lib., Kraftfutter zum Ausgleich

des Bedarfs (Energie- und Proteinkraftfutter)

(41)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Biolandbautag, 27.04.2017 41

Auswirkung unters. Absetztermine

Mast- und Schlachtleistung der Jungrinder von Kühen in 2. oder höherer Laktation (Häusler et al. 2013)

180 Tage 270 Tage P-Wert

Absetzgewicht, kg 292 417 <0,001

Schlachtalter, Tage 368 376

Tägliche Zunahme ges. Mast, g 1.337 1.314 0,627 Milchaufnahme Säugeperiode, kg FM 2.229 3.235 <0,001 Grundfutteraufnahme Ausmast, kg TM 778 455

Kraftfutteraufnahme Ausmast, kg TM 681 394

Gesamtfutteraufnahme Ausmast, kg TM 1.477 858 <0,001 Futterverwertung Ausmast, kg TM/kg TZ 5,81 6,34 0,103

• Keine signifikanten Unterschiede in Ausschlachtung, Fleisch- und Fettklasse

(42)

Auswirkung unters. Absetztermine

Gewichts- und BCS-Veränderung sowie Fruchtbarkeitsdaten der Mutterkühe (Häusler et al. 2013)

180 Tage 270 Tage P-Wert

Gewicht bei Geburt des Kalbes 653 656 0,949

Gewicht bei Absetzen des Kalbes 609 577 0,355

Gewichtsveränderung Geburt-Absetzen -44 -78 0,347

BCS bei Geburt des Kalbes 3,22 3,14 0,665

BCS bei Absetzen des Kalbes 2,91 2,59 0,113

BCS-Veränderung Geburt-Absetzen -0,29 -0,49 0,393

Besamungsindex 1,93 2,92 0,127

Zwischenkalbezeit 384 449 0,111

(43)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 43

Fleischreifung

(44)

Fleisch braucht Zeit!

Entwicklung der Zartheit des Fleisches bei steigender Reifedauer (Velik et al. 2013a und Velik et al. 2015)

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0

FV×CH-Färsen FV-Stiere

Scherkraft (kg)

7 Tage

14 Tage 21 Tage

Gute Zartheit

Ausgezeichnete Zartheit

(45)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 45

Herausforderungen für die

Rindfleischproduktion

(46)

Herausforderungen für die Zukunft

Quelle: AMA, 2015b

Umfragen aus Österreich

(47)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 47

Herausforderungen für die Zukunft

Was will der Konsument?

• regionale, einheimische Lebensmittel

• möglichst naturnah (biologisch) produziert

• „glückliche“ Tiere

• hohe Fleischqualität

• guten Geschmack

• gesunde Lebensmittel

(48)

Herausforderungen für die Zukunft

Wie kann der Landwirt die Fleischqualität beeinflussen?

• Wahl der Rasse

• Wahl des Geschlechts

• Fütterungsstrategie

• Entsprechende Behandlung des Fleisches (z.B.

ausreichend Reifedauer)

(49)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 49

Herausforderungen für die Zukunft

Mögliche Strategien für die Rindfleischproduktion

Intensive Mast im Stall

Extensive Mast im Stall

Weidemast

Rassen FV,

Fleischrassen (CH, LI,…) Milchrassen (HF, BV,…) Kreuzungen

FV

Kreuzungen mit Fleisch- rassen (CH, LI, AN,…)

FV

„Extensive“ Fleisch- rassen (z.B. AN, „alte“

Rassen,…)

Kreuzungen mit Fleisch- rassen (CH, LI, AN,…) Fütterung Maissilage

Kraftfutter

Grassilage, Heu

wenig/keine Maissilage wenig/kein Kraftfutter

Weide im Sommer GS, Heu im Winter Endmast mit KF Geschlecht Bulle

(Ochse, Färse)

Ochse, Färse (Bulle)

Ochse, Färse Vorteile Tageszunahmen

Schlachtleistung

Fleischqualität Fleischqualität!

geringe Futterkosten

(50)

Herausforderungen für die Zukunft

Das Produktionssystem muss zum Betrieb passen und der Landwirt muss davon überzeugt sein!

Jedes Produktionssystem passt nicht zu jedem Betrieb

 Betrieb mit geringem Anteil an arrondierten Flächen => Weidemast nicht möglich

 Betrieb im Ackerbaugebiet mit geringem Anteil an Grünlandflächen =>

Weidemast und extensive Stallmast wenig sinnvoll

 Betrieb im Berggebiet ohne Ackerflächen => Intensive Stallmast wenig

sinnvoll

(51)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 51

Herausforderungen für die Zukunft

Wie kann der Landwirt von hoher Fleischqualität profitieren?

Positive Effekte von hoch qualitativem Fleisch für die menschliche Ernährung hervorheben

• immer wieder Berichte über den „Krankmacher“ Fleisch

• zu hoher Fettverzehr kann negative Effekte auf die Gesundheit haben

• aber Fleisch ist

 hochwertige Eiweißquelle

 wichtigste Eisen-, Zink- und Selenquelle

 wichtige Vitaminquelle (v.a. B-Vitamine)

(52)

Herausforderungen für die Zukunft

Wie kann der Landwirt von hoher Fleischqualität profitieren?

Zusatznutzen vom Produkt mitverkaufen => entsprechende Kennzeichnung der Produkte in der Direktvermarktung oder eigene Markenprogramme aufbauen

Beispiele:

• Weiderind: Konsumenten sind zunehmend bereit für gesunde Lebensmittel und

artgerechte Tierhaltung mehr zu bezahlen

• Hinweis auf hohe Fleischqualität bestimmter Rassen (z.B. in Österreich eigenes Marken-

Konsumenten

„emotional“

ansprechen

(53)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Fortbildung Mutterkuh-Berater, 27.04.2017 53

raumberg-gumpenstein.at

Danke!

Dipl.-Ing. Georg Terler

HBLFA Raumberg-Gumpenstein Institut für Nutztierforschung

Raumberg 38, A-8952 Irdning-Donnersbachtal

[email protected]

www.raumberg-gumpenstein.at

(54)

Literatur

AMA (Agrarmarkt Austria), 2015a: RollAMA Motivanalyse 2015.

https://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwjTj4LRn5HOAh WDJ8AKHSu3D5cQFggdMAA&url=https%3A%2F%2Famainfo.at%2Fbioinfoat%2Finfo-

corner%2Fbroschueren-

co%2F%3Ftx_kwamadownload_kwamadl%255Bdownloaduid%255D%3D2272%26cHash%3D4f69e51 56125ae0ffddf8a5d40db22bb&usg=AFQjCNE4oYqMbWGxwXrERsyVp92ianRL3g&cad=rja, besucht am 26.07.2016.

AMA (Agrarmarkt Austria), 2015b: RollAMA Motivanalyse April/Mai 15.

https://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0ahUKEwiXn9iooJHOAh XJK8AKHZh9AT8QFgggMAE&url=https%3A%2F%2Famainfo.at%2Fueber-

uns%2Fmarktinformationen%2F%3Ftx_kwamadownload_kwamadl%255Bdownloaduid%255D%3D21 70%26cHash%3Def5b4ec66c7f35f07b1a4ae171b11c8d&usg=AFQjCNGAuE78-

Dgd6eBszx4fRCguJFU12g&bvm=bv.127984354,d.ZGg&cad=rja, besucht am 26.07.2016.

DUFEY, P.-A. und A. CHAMBAZ, 2006a: Chemisch-physikalische Fleischqualität von sechs Rinderrassen.

Agrarforschung 13, 436-441.

DUFEY, P.-A. und A. CHAMBAZ, 2006b: Sensorische Fleischqualität von sechs Rinderrassen. Agrarforschung 13, 464-469.

FERRERI, C., 2013: Chapter 26 - Omega 3 fatty acids and bioactive foods: From biotechnology to health promotion. In: WATSON, R.R. und V.R. PREEDY (Hrsg.): Bioactive food as dietary interventions for liver and gastrointestinal disease. Academic Press, San Diego, 401-419.

(55)

Dipl.-Ing. Georg Terler

Biolandbautag, 27.04.2017 55

Literatur

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