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Trockenheit – Herausforderungen für die Züchtung und den Anbau von Getreide

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Academic year: 2022

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(1)

Trockenheit – Herausforderungen für die Züchtung und den Anbau von Getreide

Michael Oberforster, AGES Wien

4. Klimaseminar, LFZ Raumberg-Gumpenstein,

10. September 2009

(2)

Elemente des Klimawandels (Auswahl)

Temperaturanstieg im Winter und Sommer

Veränderte Niederschlagsverteilung

• Zunehmender Winterniederschlag

• Abnehmende Sommerniederschläge

• Zunehmende Niederschlagsextreme

Zunahme extremer Wetterereignisse

• Sturm, Hagel, Hitzeperioden, Dürre, Hochwasser, Bodenerosionen

Trockenheit, Hitze

(3)

Auswirkungen auf die Entwicklung

von Getreide (Ergebnisse 1960-2004)

• Winterweizen

Ährenschieben 7-11 Tage früher

Ernte: 6-16 Tage früher

• Sommergerste

Ährenschieben 1-5 Tage früher

Ernte: 3-16 Tage früher

Daraus resultiert

Kürzere Vegetationsperiode

Kürzere Kornfüllungsphase (WW kompensiert durch früheres Ährenschieben)

Quelle: Flamm 2004

(4)

Negative Effekte steigender

Temperaturen (im oberen Bereich)

Ertragsverluste durch

• Kürzere Entwicklungsphasen

• Verminderte Photosynthese

• Störung physiologischer Prozesse

• Höhere Veratmung

• Geringere Luftfeuchte

-> höhere Verdunstung

-> mehr Trockenstress

(5)

Symptome von Trockenstress bei Sommergerste (Vergilbungen,

Blattnekrosen)

(6)

Symptome von Trockenstress bei Weizen

Blattrollen Sterile Ährenspitzen

(7)

Trockenschäden bei

Winterweizen in Ostösterreich

(8)

Mittlere

Kornerträge bei WW und SG, 1959- 2008

15 25 35 45 55 65 75

1958 1968 1978 1988 1998 2008

Kornertrag, dt/ha

Winterweizen OÖ.

Winterweizen NÖ.

Sommergerste NÖ.

Quelle: Statistik Austria 2003 2007

(9)

Anpassungsstrategien im Getreidebau

2. Angepasste Sorten

3. Produktions- technik

Erosionsschutz Fruchtfolge

Pflanzenschutz

Saatzeit, Saatstärke 1. Angepasste

Arten und Formen

Toleranz gegen bodennahes Ozon Toleranz gegen

Trockenheit u. Hitze Winterbraugerste

Winterdurum Winterhafer

Ertragsstabilität

Abiotische

Stresstoleranz

Spezifische Qualität

Bodenbearbeitung, Mulchwirtschaft

Nährstoffversorgung, Düngung

Bewässerung Widerstandskraft gg.

Schadorganismen

Windschutz

(10)

Getreideflächen in Österreich (Relativ), 1959-2009

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

1958 1968 1978 1988 1998 2008

Prozent zur gesamten Getreidefläche

Quelle: Statistik Austria

Wintergetreide

Sommergetreide

(11)

Wintergetreide toleriert Trockenstress und Hitze eher als Sommergetreide

Mittel der zugelassenen Sorten in den Wertprüfungen von Fuchsenbigl (Bez.

Gänserndorf) und Großnondorf (Bez. Hollabrunn).

Sommergerste Wintergerste Wintergerste

dt/ha dt/ha Rel.-%

1997 65,6 91,6 140

1998 60,5 83,7 138

1999 60,2 87,2 145

2000 46,9 78,9 168

2001 82,5 91,5 111

2003 58,3 59,0 101

2004 72,8 78,6 108

2005 62,0 88,2 142

2006 63,6 65,9 104

2007 50,4 69,9 139

2008 82,1 85,4 104

2009 62,1 87,9 142

Mittel 63,9 80,6 128

Jahr

(12)

Komponenten der Züchtung auf Dürretoleranz

Geringerer Wasserverbrauch

• Geringere Blatt- fläche, Blattrollen

• Effizientere

Stomataregulation

• Wachsschicht, Grannen

Bessere Wassernutzung

• Durch größeren Wurzeltiefgang

• Mehr Feinwurzeln

Austrocknungs- toleranz

• Osmotische Anpassung

(Aufrechterhalten des Turgor)

Dürreflucht (Escape - Strategie)

• Rasche

Entwicklung

• Frühe Reife

(13)

Konventionelle Züchtung

Schaffung von Variabilität (Kreuzung, Mutation)

Hoffen auf günstige Genkombinationen

Selektion (Einzelreihen, Parzellenprüfungen)

Offizielle

Sortenzulassungsprüfung

Dauer 9 bis 13 Jahre

Kontinuierliche Anpassung der Sorten geschieht auch ohne spezielle Ausrichtung der Zuchtprogramme an den Klimawandel

(14)

Züchtung von Winterweizen in Österreich

Herkunft der Kreuzungspartner (Saatzucht Donau, Saatzucht Edelhof):

• AT, DE, FR, NL, DK, UK, HU, CZ, SK, HR, RS, RO, BG, PL, TR, RU, UA, USA

Selektionsstandorte (Saatzucht Donau, Saatzucht Edelhof):

• AT – diverse Standorte im Trocken- und Feuchtgebiet

• HU – 5 Orte, SK – 3 Orte, RO – 2 Orte, CZ – 2 Orte

(15)

Genomforschung ergänzt die konventionelle Züchtung

Toleranz gegen Hitze- und Trockenheit: Eine Vielzahl von Genen wirkt zusammen

Feststellung der Toleranz: schwieriger als bei Krankheiten

• Kontrollierte Umwelten (Klimakammer, Gewächshaus)

• Prüfungen im Freiland

• Einsatz von Sensoren zur Messung von Hitzestress

Genomanalyse soll die Züchtung effizienter machen

• Entwicklung molekularer Marker für Stresstoleranz

• Identifizierung relevanter Genomabschnitte

(16)

Prüfung von Winterweizen auf

Trockenheitstoleranz, Szeged HU

(17)

Prüfung von Winterweizen auf

Trockenheitstoleranz (2005-2007)

Das Projekt (1315) wurde vom BMLFUW und den Bundesländern finanziell gefördert.

(18)

Ergebnisse der Prüfung auf

Trockenheitstoleranz (2005-2007)

Das Projekt (Nr. 1315) wurde vom BMLFUWund den Bundesländern finanziell gefördert.

Korndichte 1000-Korngewicht Kornertrag Körner/m² g, 86%TS. dt/ha

Eriwan A K -4101 -3,3 -20,7

Stefanus A G -3729 -3,5 -18,6

Capo A,HU G -2829 -4,7 -17,0

Pireneo A G -3417 -2,3 -16,5

Donnato A G -2887 -3,0 -15,6

Ludwig A,CZ,D,HR,

HU,PL,SLO K -3825 +0,1 -15,5

Edison A,HR,SLO G -3674 -0,4 -14,1

Erla Kolben A K -3099 -2,1 -13,6

Ataro CH K -3337 -0,1 -13,2

Saturnus A,HU G -2910 -1,1 -13,0

Exklusiv A,LU K -2883 -1,2 -12,6

Bitop A,HU G -2432 -1,6 -11,7

-3260 -1,9 -15,2

-24,2 -4,6 -26,7

Reihung nach abnehmendem Ertragsabfall (dt/ha) Mittelwert relativ

Zugelassen Sorte in

Veränderung von

Mittelwert absolut

Kolben/

Grannen

(19)

Direktsaat von Winterweizen

nach Sonnenblume

(20)

Veränderung des Wassergehalts (Vol.-%) im Oberboden

0 10 20 30 40

Jan Feb

Mrz

Apr

Ma

i Jun

Jul Aug

Sep

Okt

Bodenwasser, Vol%

Quelle: Liebhard 2004

Pflug

Direktsaat

Grubber tief

Grubber flach

(21)

Mulchsaat von Winterweizen nach

Körnermais – negative Effekte

(22)

Beregnung von Getreide

(23)

Zusammenfassung, Konklusio

• Anpassungsmaßnahmen an Trockenheit:

• Anpassung von Fruchtfolgen (mehr Wintergetreide)

• Bereitstellung angepasster Sorten durch Züchtung

• Erhalt der Bodenfruchtbarkeit (Humus, Erosionsschutz usw.)

• Geänderte Anbautechnik (wassersparend)

• Saatzeit: Wintergetreide in Zukunft später, Sommergetreide früher

• Geringere Aussaatstärken

• Angepasste N-Düngung

• Bewässerung

• Anlage von Windschutzhecken

(24)

Aus jetziger Sicht: Für Österreich in

naher Zukunft unwahrscheinlich

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