• Keine Ergebnisse gefunden

Diese und weitere Publikationen können auch über unsere Homepage

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Diese und weitere Publikationen können auch über unsere Homepage "

Copied!
201
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)
(2)

Impressum

Medieninhaber und Herausgeber:

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Wien, Abteilung I/8, Mag. Lucie Bauer

bifie/Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des Bildungswesens (vormals Zentrum für Schulentwicklung, Abteilung Evaluation und Schulforschung),

Graz – Klagenfurt, Mag. Peter Debenjak Arbeits-/Redaktionsgruppe:

HOL Reiner Brugnara, HOL Hans G. Burger, SOL Mag. Eva Fellinger, HOL Brigitta Imre, VOL Claudia Seidler, SOL Wolfgang Sieberer, SOL Mag. Judith Stender, HL Friederike Trummer, HD Ernst Weiss

Koordination:

Mag. Peter Debenjak Layout:

Gertrud Taumberger September 2007

Die Fotos der Kinder stammen aus Integrationsklassen aus Klagenfurt, Mattersburg, Mödling, Oberwart und Wien

Bestellungen richten Sie bitte schriftlich (mit Schulstempel) an das bifie/Bundes- institut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des Bildungswesens (vormals Zentrum für Schulentwicklung, Abteilung Evaluation und Schulforschung), Kaufmanngasse 8, 9020 Klagenfurt, Fax: 0463/54081-11 oder per e-Mail:

[email protected]

Diese und weitere Publikationen können auch über unsere Homepage

www.zse1.at

abgerufen werden

(3)

INHALT

Editorial

1. „Lernen lernen“ aus entwicklungs- und lernpsychologischer Sicht ... 3 2. Wahrnehmungsleistungen ... 15 3. Mathematikprojekt

Erarbeiten von mathematischen Inhalten – Vorbereitung auf die Schularbeit (binnendifferenziert) – Verbesserung der Schularbeit Lernen mit allen Sinnen – mit Hilfe gewonnener Fakten aus einem

Wahrnehmungsleistungstest ... 19 4. Die verschiedenen Lerntypen und ihre Verhaltensmerkmale

(nach E. Kret)

Ein kurzer Überblick über die verschiedenen Lerntypen und deren

mögliche Verhaltensweisen im Unterricht ... 49 5. Natürliche Wege des Lernens ... 53 6. Power Learning

Der kurze Weg ins Langzeit-Gedächtnis ... 61 7. Lernen mit allen Sinnen – ein fächerübergreifendes Projekt ... 71 8. Using the senses in English – Lerncircle ... 95 9. Learncircle „SPORTS“

Differenzierung nach Wahrnehmung und Sozialformen ... 111 10. Easy Learning – Fit für die Zukunft ... 127 11. Eine Reise mit dem Lernstern in den Orient ... 155 12. Schriftliche Rechenoperationen in verschiedenen

Ländern und Kulturen ... 171 13. Wie unterstütze ich mein Kind beim Lernen? ... 181

(4)

Editorial

Mit der Übertragung der Schulversuche zum gemeinsamen Unterricht behinderter und nicht- behinderter Schülerinnen und Schüler im Bereich der Sekundarstufe I ins Regelschulwesen (17. Schulorganisationsgesetz-Novelle) wurden vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Begleitmaßnahmen vorgesehen, um die Herausforderungen des gemein- samen Unterrichts anzunehmen und auf das neue Aufgabenfeld in Form von Informationen, Empfehlungen und Hinweisen (Lehrerfort- und Lehrerweiterbildung) vorzubereiten.

Die am bifie/Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des Bil- dungswesens in Klagenfurt (vormals Zentrum für Schulentwicklung) eingerichtete Arbeits- gruppe, mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bundesländern, setzt sich mit Fragen zum gemeinsamen Unterricht behinderter und nichtbehinderter Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I auseinander, entwickelt auf Grund des gegebenen Bedarfs für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf entsprechende Arbeitsmaterialien und arbeitet für Lehrerinnen und Lehrer begleitende didaktische Hinweise aus.

Ziel der vorgesehenen Reihe ist es, schwerpunktmäßig Themenbereiche, wie z. B. Didaktik und Methodik der integrativen Unterrichtsgestaltung, Differenzierungsmaßnahmen, besondere Formen des Unterrichtens in einem Lehrerteam, Leistungsgruppen und Integration, fächer- übergreifender Unterricht, gemeinsames Arbeiten in Projekten, Elternberatung ... aufzugreifen und in Form von Handreichungen interessierten Schulen zur Verfügung zu stellen.

Das vorliegende Heft befasst sich mit Lernen lernen für Schüler/innen mit sonderpädagogi- schem Förderbedarf. Die verschiedenen Lerntypen und ihre Verhaltensmerkmale, Wahrneh- mungsleistungen, natürliche Wege des Lernens, Übungssequenzen zu unterschiedlichen Themenbereichen und Schulstufen sind speziell für den integrativen Unterricht konzipiert und aufbereitet.

Es ist zu hoffen, dass die Beiträge in dieser Reihe Anregung für den gemeinsamen Unterricht bieten können und einen kleinen Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Praxis darstellen.

(5)

- 3 -

1. „Lernen lernen“ aus entwicklungs- und lernpsychologischer Sicht

Autorin:

Dipl. Päd. Brigitta IMRE, Haupt- und Sonderschullehrerin

EMS Oberwart

(6)

- 4 -

„Lernen lernen“ aus entwicklungs- und lernpsychologischer Sicht

Der Übertritt von der Grundstufe in die Sekundarstufe ist für viele Kinder ein bedeutsamer Einschnitt. Sie verlassen die Geborgenheit der Volksschulklasse und kommen in eine für sie zunächst ungewohnte, oft recht anstrengende Lernumwelt.

Besonders ist für sie neu das Fachlehrer/innensystem, die feste Zeitstruktur, die erweiterte Stundentafel, die unterschiedlichen Lern- und Arbeitsweisen, die „neue“ Klassengemeinschaft und nicht selten auch das Schulgebäude und der Schulweg.

Wenn Kindern die Umstellung auf die neuen Lernbedingungen nicht gelingt, kommt es über kurz oder lang zu Schwierigkeiten, teilweise in Form von Fehlleistungen und Fehlentwicklun- gen, die alles weitere Lernen und Verhalten erschweren oder gar blockieren.

Um Kindern den Schulstart in der weiterführenden Schule zu erleichtern, ist ein Unter- stützungs- und Förderprogramm notwendig.

Dies muss vom jeweiligen Lehrer/innenteam entwickelt und erprobt werden, damit es in der Klasse individuell umgesetzt werden kann.

Starthilfen am Beginn der Sekundarstufe sollen präventiv wirken. Sie reduzieren Lern- und Leistungsschwierigkeiten und verhelfen gleichzeitig zu einem guten Sozialverhalten.

Während der 5. Schulstufe befinden sich die Schüler/innen in einer sensiblen Entwicklungs- periode, in der Pädagoginnen und Pädagogen ihre Schülerinnen und Schüler positiv prägen können.

Aus lernpsychologischer Sicht ist gerade diese Schulstufe eine nicht unproblematische Phase.

Laut schulpsychologischen Fallzahlen stehen Schüler/innen der 5. Schulstufe an dritter Stelle, was auf Problemauffälligkeit bzw. Beratungsbedürftigkeit hinweist.

Bei den Beratungsfällen handelt es sich größtenteils um Schüler/innen mit Lern- und Leistungsproblemen.

Ein Teil der Schwierigkeiten kann daher rühren, dass die Eltern ihrem Kind eine zu hohe Bildungsstufe zugemutet haben und das Kind so in eine Überforderungskrise geraten ist. Es kann aber auch die zu geringe emotionale Belastbarkeit der Grund sein.

Das Kind verkraftet den Wechsel der Lernumwelt, den Verlust der Bezugsperson nicht und entwickelt emotionale Lernhemmungen.

Es gibt aber auch Schwierigkeiten, an denen die Schule ihren Anteil hat.

Sie wird zum Mitverursacher, wenn sie den Entwicklungsstand des „Fünftklässlers“ beim Erziehen und Unterrichten zu wenig berücksichtigt bzw. zu wenig Entwicklungsförderung praktiziert.

Hier soll nun – kurz zusammengefasst – aus entwicklungs- und lernpsychologischer Sicht aufgezeigt werden, was man auf dieser Altersstufe von einer Schülerin, einem Schüler erwarten kann und wo man ihm/ihr spezielle Rücksicht und Förderung zuteil werden lässt.

Als Grundlage für die Lernförderung bzw. zur Erstellung eines Förderkonzeptes ist vom Lehrer/innenteam folgendes zu beachten:

a) Entwicklungsstand eines 10 - 11 jährigen

b) Allgemeine Empfehlung zur Entwicklungsförderung c) Spezielle Ratschläge zur Lernförderung

(7)

- 5 -

1. Entwicklungsstand

Intellektueller Entwicklungsstand:

Nach den Erkenntnissen des Entwicklungspsychologen Piaget befindet sich der Fünftklässler mit Ausnahme frühreifer Hochbegabter im Stadium der konkreten Denkoperationen. Das heißt, dass das Kind wichtige Denkleistungen wie das Klassifizieren, Generalisieren oder Kombinieren durchführen kann, aber der Denkprozess noch in Bildern und Beispielen abläuft.

Nur wenige Kinder können auf dieser Altersstufe losgelöst von der Wirklichkeit denken.

Schwierigkeiten entstehen vor allem dann, wenn grammatikalische, mathematische oder naturwissenschaftliche Begriffe in raschem Tempo und mit wenigen Anschauungshilfen vermittelt werden.

Solche Lernfehler unterlaufen vor allem Kolleginnen und Kollegen, die bisher vorwiegend höhere Klassen unterrichtet haben.

Lernentwicklungsstand:

Normalerweise ist der Fünftklässler ein wissbegieriges, lernfreudiges und motiviertes Kind.

Die neurologischen Grundfunktionen des Lernens wie die Wahrnehmung, das Gedächtnis, die Konzentration und die Handmotorik sind weitgehend ausgereift. Probleme bereiten dem

„Übergangskind“ die Planung der Lernzeit, die selbständige Bewältigung größerer Lernauf- gaben wie z. B. das Vorbereiten einer Klassenarbeit, die Speicherung komplizierter Lernstoffe wie Vokabel, Sachtexte und Fachwörter sowie die Kontrolle des Gelernten.

Kurz gesagt: Fünftklässler müssen das Lernen erst noch lernen.

Darüber hinaus muss auch beachtet werden, dass das Lerntempo zwischen den einzelnen Schülerinnen und Schülern stark variiert. Dieser Tatsache muss das Unterrichtstempo Rech- nung tragen.

Emotionaler und sozialer Entwicklungsstand:

Der Fünftklässler ist ein Kind in der Vorpubertät. Es geht ihm emotional besser als dem Jugendlichen, der oft von Gefühlsschwankungen und Selbstzweifeln geplagt wird. Anderer- seits ist er nicht so stabil, dass er den Wechsel von der Geborgenheit der Grundstufe zur neuen, fremden Umwelt problemlos verkraftet.

Irritierbar ist er auch, wenn er nicht mehr so gute Noten erhält, bisweilen Misserfolge erlebt und nicht mehr so oft gelobt wird.

Verletzbar ist er, wenn destruktive Kritik an seiner Person geübt wird.

Was das Sozialverhalten betrifft, kann der Fünftklässler als gemeinschaftsfähiges Kind be- zeichnet werden, das den frühkindlichen Egoismus längst überwunden hat und dessen Wohl- befinden ganz erheblich vom Kontakt mit Gleichaltrigen abhängt. Dennoch ist er bei der Herstellung neuer Sozialbeziehungen auf Hilfe angewiesen.

Moralentwicklungsstand:

Nach dem Moralentwicklungsstand von Kohlberg befinden sich Kinder dieser Altersstufe im

„konventionellen Stadium“ der Moralentwicklung. Sie akzeptieren und verstehen Normen und Regeln, die zur Steuerung eines Gemeinschaftslebens vonnöten sind. Sie tun dies ihren Eltern und dem Lehrer zuliebe. Das heißt, dass eine positive Gefühlsbeziehung die Vorraus- setzung moralischen Verhaltens ist.

(8)

- 6 -

2. Allgemeine Empfehlungen zur Entwicklungsförderung

Aus der Entwicklungspsychologie des Übergangskindes lassen sich folgende generelle Empfehlungen für das Erziehen und Unterrichten ableiten:

• Da ein Großteil der Fünftklässler das Stadium der formalabstrakten Denkoperationen noch nicht erreicht hat, ist bei der Vermittlung des Lernstoffes der stetige Rückgriff auf die an- schauliche Wirklichkeit vonnöten. Darauf muss vor allem bei der Einführung grammatika- lischer, naturwissenschaftlicher und mathematischer Begriffe geachtet werden.

• Damit das Weiterlernen einen sicheren sozialen Boden bekommt, muss der Aufbau der neuen Klassengemeinschaft aktiv unterstützt werden, z. B. durch soziale Lernspiele, durch Gruppenarbeit oder durch Eltern-Lehrer/innen-Schüler/innen-Treffen.

• Der/Die Schulleiter/in sollte in der fünften Schulstufe nur solche Lehrer/innen einsetzen, die sich in eine Kinderseele einfühlen können und Verständnis für alterstypische Ent- wicklungsprobleme haben. Nur dadurch entwickelt sich eine positive Einstellung zur neuen Schule und nur dadurch wird es möglich, dass Schülerinnen und Schüler auf dem Weg der Identifikation ihr moralisches Bewusstsein weiterentwickeln.

• Damit die Schulneulinge eine gute Lernmotivation entwickeln, brauchen sie Lob und An- erkennung in Erfolgssituationen, aber auch Ermutigung und Zuwendung in Misserfolgs- situationen. Letzteres ist besonders wichtig, da erfolgsgewohnte sensible Schüler/innen Misserfolge manchmal sehr tragisch nehmen und binnen kurzer Zeit das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit verlieren. Kommentare und Botschaften sollten auf dieser Altersstufe generell sehr vorsichtig und überlegt geäußert werden.

• Weil das Begabungspotential nur durch gutes Lern- und Arbeitsverhalten in adäquate Schulleistungen umgesetzt werden kann, muss die weiterführende Schule den in der Grundschule begonnen Prozess des Lernen lernens fortsetzen.

3. Spezielle Empfehlungen zur Lernförderung

Nach Erkenntnissen und Erfahrungen von Bildungsberatungsstellen ist die Lernförderung die wichtigste und wirksamste Übergangshilfe, denn die Mehrzahl der Übergangsprobleme sind, wie eingangs bereits ausgeführt, Lern- und Leistungsprobleme.

Orientiert man sich bei der Lernförderung an den typischen Lernmängeln von Fünftklässlern, sollten vor allem geübt werden

die selbständige Lernplanung

das Merken komplizierter Lerninhalte das systemische Problemlösen

die Steuerung der Konzentration

der Umgang mit Lern- und Arbeitsmitteln

Dabei spielt die Gestaltung der Lernumwelt durch die Lehrer/innen eine wichtige Rolle.

(9)

- 7 -

Wie kann nun Lernförderung konkret praktiziert werden?

Fördern – Förderpläne

Das Wort „fördern“ deutet einen Wandel in der Auffassung von Unterricht an, in dem Unter- richt als dynamischer Prozess mit den Kindern verstanden wird.

Unterrichten heißt nicht mehr einer annähernd gleichaltrigen Gruppe von Kindern – unabhän- gig von ihrer Individuallage – denselben Lernstoff auf dieselbe Art und Weise näher bringen zu wollen, sondern je nach persönlicher Ausgangslage der Kinder zu differenzieren.

Hier setzt der Ansatz des Förderns an. Ausgehend von den Ressourcen eines Kindes wird überlegt, wie denn diese zu nützen wären, um bestimmte Inhalte mit bestimmten Methoden der Schülerin/dem Schüler vermitteln zu können.

Dabei will dieser Ansatz Schwächen, Defizite und noch nicht vorhandene Fähigkeiten nicht leugnen, sondern im Gegenteil sehr genau hinsehen, um den geeigneten Ansatzpunkt zur Arbeit mit dem Kind zu finden.

Dabei sollte das Ziel der Förderung aller Kinder, unabhängig ob sie nach dem Lehrplan der Regelschule oder nach dem Lehrplan der Sonderschule unterrichtet werden, die Hinführung zu größtmöglicher Selbständigkeit und Autonomie sein sowie der Erwerb von, zur Lebens- bewältigung notwendiger Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Fördern bedeutet sehr kindgerecht vorzugehen, das Kind dort abholen, wo es steht, es zu fordern, aber nicht zu überfordern.

Hier setzt das Konzept der Förderpläne an.

Förderpläne sind schriftliche Aufzeichnungen, die von der Lehrerin/dem Lehrer für die Arbeit mit dem Kind erstellt werden.

Förderpläne müssen auch auf den Entwicklungsstand des Kindes eingehen.

Speziell für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist die Erstellung von Förder- plänen sehr hilfreich, z. B.: Kinder mit schwerstbehinderten Lehrplan brauchen eine genaue schrittweise Strukturierung für Lösungsmöglichkeiten schulischer Aufgaben und gleichzeitig Hinweise über den persönlichen Leistungsstand u. a. m.

Es gibt kein bestimmtes Schema nach dem ein Förderplan aufgebaut ist.

Jeder Lehrer, jede Lehrerin wird sein/ihr Konzept haben, das er/sie selbst entwickelt, oder von jemanden übernommen hat, und dass er/sie dann, bezogen auf seine/ihre Schüler/innen, verändert und adaptiert.

Je nachdem, mit welchen Methoden der/die Lehrer/in bevorzugt arbeitet, können entsprechend die Schwerpunkte gesetzt werden.

Durch den Förderplan hat der/die Lehrer/in ständig den momentanen Status des Kindes vor Augen und dokumentiert diese Beobachtungen; im Förderplan wird dargelegt, welches Ziel mit welchen Mitteln in verschiedenen Bereichen kurz- und längerfristig angepeilt werden soll.

Bei der Erstellung der Lernziele sollten im Förderplan auch geeignete Methoden beschrieben werden, die der Erreichung des Lernzieles dienen.

Ein Förderplan sollte folgende Elemente enthalten:

1) Anamnestische Daten

2) Beobachtung des Ist-Zustandes 3) Kurzfristige Ziele

4) Langfristige Ziele – jeweils mit Mitteln und Methoden zur Zielerreichung

(10)

- 8 -

Es wird nicht möglich sein, im aktuellen Förderplan alle Lernbereiche gleichzeitig im selben Ausmaß zu berücksichtigen. Bestimmte Schwerpunkte werden immer wieder zu setzen und gegebenenfalls zu verändern sein.

Kein Förderplan kann rezeptartig erstellt werden, jeder ist auf das einzelne Kind abzu- stimmen.

Genauere Informationen über die Erstellung und die Arbeit mit Förderplänen finden sich in der Broschüre: „Förderdiagnostik und Förderpläne für Kinder mit SPF“

(SPF = Sonderpädagogischer Förderbedarf), November 1998 Gratis mit Schulstempel anzufordern!

Zentrum für Schulentwicklung, Abteilung Evaluation und Schulforschung Kaufmanngasse 8, 9020 Klagenfurt

Fax: 0463/54081-11 oder per e-Mail: [email protected]

Lernförderung – Lernplanung

Lernförderung heißt:

Schülerinnen und Schüler zum richtigen Umgang mit der Lernzeit bzw. zum schrittweisen Lernen anhalten.

Lernförderung bedeutet auch „Individualisierung“ = intensives und einfühlendes Eingehen auf die Lerngeschichte und Lernprobleme der einzelnen Schülerin, des einzelnen Schülers.

Lernförderung dient dem frühzeitigen Erkennen und Beheben von Lernproblemen. Sie be- wirkt, dass der/die Lehrer/in nicht zu einem bloßen Wissensvermittler/in und Lernorgani- sator/in wird, sondern das Beraten und Helfen als spezielle Form seines/ihres erzieherischen Handelns versteht.

Lernförderung dient nicht nur der Erleichterung und Steuerung des Lernprozesses, sondern der Vorbereitung auf das immer wichtiger werdende lebenslange Lernen in unserer Informa- tionsgesellschaft.

Wie sich junge Menschen hier einmal zurechtfinden – auch lernschwache, sozial-emotional beeinträchtigte und behinderte junge Menschen – wird nicht von der Quantität des gelernten Stoffes, sondern von der Qualität der Lernmethode und der Fähigkeit zur Umsetzung in die Lebenspraxis abhängen.

Lernförderung gelingt durch gezielte Lernplanung:

a) Aufgabenheft führen

b) Aufgaben rechtzeitig an die Tafel schreiben

c) Klassenkalender führen (großer Terminplaner an der Klassenwand) d) Klassenarbeiten gemeinsam besprechen

e) Lernplan erstellen und aufschreiben

f) Tagespläne zur Erleichterung der Hausaufgaben erstellen

Werden Fünftklässler diese Hilfen zur selbständigen Lernplanung nicht vermittelt, wächst zum einen die Gefahr, dass sie häusliche Lernaufgaben nur lückenhaft erledigen und über kurz oder lang in Leistungsschwierigkeiten geraten.

(11)

- 9 -

Wenn dann noch Eltern die mangelnde Selbständigkeit und Organisationsfähigkeit des Kinds kompensieren, indem sie die Lernplanung selbst in die Hand nehmen, wird diese Unselb- ständigkeit spätestens dann zum Problem, wenn der/die Schüler/in in die Pubertät kommt und die elterliche Hilfe ablehnt, sich selber aber nicht helfen kann.

Lernförderung durch Gedächtnistraining:

Dies gelingt durch das Aneignen von Gedächtnisstrategien, wie a) mehrkanaliges Lernen

b) Gedächtnisstützen kennen lernen c) systematisches Wiederholungslernen d) Lernkartei

e) Planvoll und schrittweise Aufgaben lösen

f) Die altersbezogene Konzentrationsspanne beachten (bei 10 - 12 Jährigen: 25 Minuten) g) regelmäßige Lernpausen und Entspannungsübungen einlegen (sie dienen zur

Konzentrationsförderung, beugen Lernstress und Lernblockaden vor)

Das Lernverhalten wird auch vom Arbeitsplatz beeinflusst. Ist dieser schlecht gestaltet, können Lernstimmung und der Lernerfolg beeinträchtigt werden.

a) Gestalten des Klassenraumes b) Persönliche Arbeitsplatzgestaltung c) Gestalten der Lernumwelt

d) Befähigen zum adäquaten Umgang mit Lernmitteln z. B. zu einer lernförderlichen Heftführung motivieren

Weiters ist für die Förderung des Lernverhaltens wichtig:

Die Zusammensetzung von Klassen auf der 5. Schulstufe aus verschiedenen Grundschulen und Grundschulorten bringt oft eine heterogene Lerngruppe mit sich.

Brüche in den Lernformen, im Sozialgefüge, im Erwartungshorizont und bei der Verhaltens- regulierung lassen die Schulunlust stark steigen.

Besonders im sozialen und kognitiven Bereich gilt es nun, Gegensätze möglichst rasch zu überwinden: Als Grundsatz gilt, dass die Schülerinnen und Schüler dort abgeholt werden, wo sie stehen.

Dieser wichtige Gedanke sollte den weiterführenden Schulen immer wieder bewusst gemacht werden.

Der Gestaltung von Rahmenbedingungen, der Organisationsformen und Inhalte kommt hier eine besondere Bedeutung zu.

Eine weitere Grundvoraussetzung für sinnvolle Lernförderung ist eine Erhöhung des Stunden- anteiles der Klassenlehrerin/des Klassenlehrers.

• In sämtlichen Schulorten sollte der Klassenvorstand mindestens zehn Unterrichtsstunden in „seiner“ Klasse unterrichten. Das ist nur möglich, wenn man von der starren Fachleh-

(12)

- 10 -

rer/innenregelung abweicht und die einzelne Kollegin/der einzelne Kollege mindestens drei Fächer in der Klasse vertreten ist.

• Jedem Klassenvorstand sollte eine stellvertretende Klassenlehrerin/ein stellvertretender Klassenlehrer zugewiesen werden. Diese Lehrerperson sollte mindestens zwei Fächer in der jeweiligen Klasse unterrichten. Hier ist auch von Bedeutung, dass die beiden Leh- rer/innen gut miteinander zusammenarbeiten können, das heißt, sie sollen ähnliche Vor- stellungen über Ziele und Regeln der Schule haben und sich auch durch Sympathie verbunden sein.

• Bei der Stundenzuteilung geht es nicht nur darum, dass das Stundenausmaß stimmt, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Mitgliedern dieses Miniteams klappen muss.

Die Umsetzung im Unterricht erfolgt durch die Vermittlung von Lerntechniken, die Einübung von Entspannungsmethoden und der Förderung des sozialen Lernens.

Förderunterricht sollte der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer und der stellvertretenden Klassenlehrerin/dem stellvertretenden Klassenlehrer parallel zugewiesen werden und in den Regelunterricht integriert sein.

Der Förderunterricht muss also „neu“ definiert werden:

An Stelle eines reinen Fachunterrichtes sollte ein Lern-Förderkurs aus der Perspektive ver- schiedener Unterrichtsfächer entwickelt werden.

Das bedeutet, der Stoffverteilungsplan – „Individueller Förderplan“ – und die konkrete Stun- denvorbereitung sollte vom Team gemeinsam erstellt und so flexibler umgesetzt werden.

Das Förderteam gibt regelmäßig Informationen über Organisationsformen, Inhalte, Methoden und Medien des als Lernförderkurs gestalteten Förderunterrichtes an das übrige Klassenteam weiter.

So kann individualisiert, differenziert und nachhaltig unterrichtet werden.

Elternarbeit

Lernschwierigkeiten zeigen sich nicht nur in der Schule, sondern auch oft beim häuslichen Lernen. Viele Eltern stehen den Lernschwierigkeiten ihrer Kinder oft hilflos gegenüber.

Nicht wenige Eltern reagieren darauf mit falschen Erziehungsmitteln und so wird Lernhilfe oft zu Überbürdung und Hilflosigkeit für das „Lernen lernen“ des Kindes.

Wie Lernschwierigkeiten, die vorwiegend bei Hausaufgaben und Klassenvorbereitungsauf- gaben auftreten, abgebaut oder vermieden werden können, sollte zu einem zentralen Anliegen schulischer Elternarbeit werden.

Erfahrungsgemäß erwarten Eltern vor allem Antworten auf folgende Fragen:

• Wie kann ich mein Kind zum selbständigen Lernen erziehen?

• Wie soll die Lernumwelt meines Kindes aussehen?

• Wie arbeitet das Gedächtnis, wie lässt es sich verbessern?

• Wie entstehen Konzentrationsschwierigkeiten, wie kann ihnen abgeholfen werden?

Ohne Eltern geht es nicht!

Eltern müssen bei der Zusammenarbeit in die Verantwortung genommen werden.

(13)

- 11 -

Der Elternarbeit auf der 5. Schulstufe sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Welche Lernstrategien die Schülerin/der Schüler in der fünften Klasse der weiterführenden Schule – zum Beispiel Sekundarstufe I – vermittelt bekommt und wie er/sie zum selbstän- digen Lernen hingeführt wird, entscheidet über seinen/ihren Schulerfolg.

Deshalb ist es sehr wichtig, Elternabende am Beginn der fünften Schulstufe besonders motivierend und informierend zu gestalten.

a) Ein erster Elternabend sollte das Thema „Lernen lernen“ zum Inhalt haben.

Lerntechnisches Wissen soll dabei anschaulich und verständlich vermittelt werden.

Damit die Elternarbeit auch Erfolge zeigt, wird die Weitergabe schriftlicher Informationen empfohlen.

(vgl. Keller, G.: Lernen will gelernt sein! Ein Lerntraining für Schüler, Heidelberg, Quelle

& Auer Verlag, 1998.

b) Zum Zweiten können die wichtigsten allgemeinen und fachbezogenen Lerntipps in Form eines Merktextes den Eltern in die Hand gegeben werden.

c) Weiters sollen Eltern in Form von Elternbriefen über das Erlernen des Lernens informiert werden.

Das Klassenlehrer/innenteam gibt Ratschläge zu den wichtigsten Fragen, z. B.:

Wie macht man richtig Hausaufgaben?

Wie lernt man richtig Mathematik?

Welche Ziele wollen wir erreichen?

Die einzelnen Ziele, mit der Schülerin/dem Schüler und den Eltern besprechen und versuchen, diese Schritt für Schritt zu erreichen – „Individueller Förderplan“.

Fördermöglichkeiten und Fördermethoden in der Schule/im Unterricht und die entsprechende Unterstützung durch die Eltern zu Hause bei der Hausübung können nachhaltig eine

Leistungs- und Verhaltensänderung bei der Schülerin/beim Schüler herbeiführen.

Untersuchungen zeigen, dass folgende Lern- und Arbeitstechniken zur Erleichterung und Verbesserung des Lernens beigetragen haben:

• Zeitplanung

• Lernwegabwechslung

• Systematisches Einlegen von Pausen

• Lernkartei

• Wiederholungslernen

• Tagesprotokolle

• 5-Schritte-Lesemethode

• Gestaltung des Arbeitsplatzes

• Lernstoffabwechslung

• Gedächtnisstützen

• Beachtung der Tagesrhythmen

(vgl. Keller, G.: Lehrer helfen lernen, Donauwörth, Auer Verlag 1999, S. 138 f) (vgl. Keller, G.: Lernförderung in der schulpsychologischen Beratung.

In: Mandl, H./Friedrich: Lern- und Denkstrategien – Analyse und Interventionen, Göttingen, Hogrefe Verlag 1992, S. 149)

(14)

- 12 -

Jedes Förderkonzept ohne Einbeziehung der Eltern wäre unvollständig.

Eltern sind von Beginn der fünften Klasse an zu informieren und mit einzubeziehen, regel- mäßige themenzentrierte Elternabende sind zu gestalten und regelmäßige Elterngespräche zu führen.

Ein Thema eines Elternabends (ca. 6 bis 8 Wochen nach Schulbeginn) muss der Lernförde- rung gewidmet werden.

In diesem Rahmen können der Elternschaft entsprechende Filme, elementare Lern- und Arbeitstechniken, individuelle Lerntipps, Entspannungsübungen für Lernpausen und ein Feedback über die ersten Wochen des Förderkurses präsentiert werden. Anschließende Gesprächsrunden können den Abend erfolgreich beenden und die Bereitschaft der Mitarbeit der Eltern verstärken.

(vgl. Keller G., Hafner K., Guderlei J.: SCHULSTART Sekundarstufe Förderung des Lern- und Sozialverhaltens, Donauwörth, Verlag AUER 1995, S. 21)

Zu einer erfolgreichen Lernförderung gehört auch die Vermittlung von Lerntipps.

Die wichtigsten Lerntipps für die weiterführende Schule!

Folgende Lernmethoden, so das Ergebnis von Erfolgskontrollen, haben Schülerinnen und Schülern bei der Überwindung von Lernschwierigkeiten am meisten genützt.

Lernplanung

Die wichtigsten Termine (z. B. Klassenarbeiten) in einen Terminkalender eintragen. Hausauf- gaben ins Aufgabenheft eintragen. Klassenarbeiten frühzeitig und in Portionen vorbereiten – siehe Lernplan!

↸↸

Hausaufgaben

Nicht gleich nach dem Mittagessen anfangen, sondern zunächst etwa eine halbe Stunde aus- ruhen. Möglichst zu festen Zeiten lernen. Zuerst die leichteren Aufgaben in Angriff nehmen.

Wenn viel zu lernen ist, einen kleinen Tagesplan anfertigen. Abhaken, was erledigt ist.

Heftführung

Leserlich schreiben und sauber zeichnen. Überschrift und Datum nicht vergessen. Wichtiges durch Unterstreichen und Markieren hervorheben. Den Hefteintrag anschließend kontrollie- ren, damit nichts Falsches gelernt wird.

֠

֠֠

֠ Lernpausen

Lernen nach dem Rhythmus von Anspannung und Entspannung. Nicht zu lange an einem Stück lernen, sondern Pausen einlegen. In den Pausen Atemübungen, Körperübungen durch- führen, Musik hören, etc.

(15)

- 13 -

Lernfördernder Arbeitsplatz

Vor dem Lernen aufräumen, ablenkende Sachen weglegen. Das Musik- und Radiohören bei schwierigem Lernstoff vermeiden.

Mehrkanaliges Lernen

Nicht nur übers Anschauen und Durchlesen lernen, sondern Wichtiges herausschreiben, unterstreichen, zeichnen, in eigenen Worten zusammenfassen.

Lernstoffwechsel

Sich nicht zu lange mit demselben Stoff beschäftigen, sondern Pausen machen oder ein anderes Fach dazwischen schieben. Ähnliche Fächer nicht hintereinander lernen.

Lernkontrolle

Prüfen, ob das Gelernte sitzt: Wesentliches in Stichworten wiedergeben, selbst Fragen stellen und beantworten, Übungsaufgaben lösen, sich abhören lassen.

Gedächtnisstützen

Bei schwer einprägenden Lerninhalten Zeichnungen, Merkverse oder Abkürzungen als Stützen verwenden.

Wiederholungslernen

Lücken, die nach Klassenarbeiten sichtbar werden, durch sofortiges Wiederholen und Auf- frischen schließen. Wichtigen, schwer merkbaren Lernstoff markieren oder in Lernkarteiform (Vorderseite: Frage – Rückseite: Antwort) bringen und immer auch wiederholen.

Vokabellernen

Vokabeln zunächst laut lesen und dann mehrmals schriftlich kontrollieren, bis sie sitzen. Nach 8 -10 Vokabeln eine kleine Pause machen, insgesamt nicht mehr als 30 - 40 pro Tag lernen.

Schwer merkbare Vokabeln auf Lernkarten schreiben oder markieren und während des Schul- jahres regelmäßig wiederholen.

Mathematiklernen

Das Mathematikheft sauber und übersichtlich gestalten. Haupt- und Nebenrechnungen von- einander trennen. Merksätze und Formeln besonders hervorheben. Schwierige Übungsauf- gaben zu Hause nachmals schriftlich trainieren. Hausaufgaben an dem Tag machen, an dem sie aufgegeben wurden.

Text lernen

Lange Lerntexte nicht auf einmal lernen, sondern Schritt für Schritt: Überfliegen + gründlich lesen + Wichtiges zusammenfassen + wiederholen + prüfen, ob wesentliche Textinhalte ver- standen und gespeichert sind.

Literatur

Für Schüler der 5. - 9. Schulstufe:

Keller, G.: Lernen will gelernt sein! Ein Lerntraining für Schüler Wiebelsheim, Verlag Quelle

& Meyer 2003, 7. Auflage ISBN 3-494-01338.

(16)

- 15 -

2. Wahrnehmungsleistungen

Autor:

Dr. Ernst KRET

Pädagogische Akademie

Hasnerplatz, Graz

(17)

- 16 -

Wahrnehmungsleistungen

Die Erhebung von Wahrnehmungsleistungen ist nur ein Teil dessen, was den Lerntyp eines Menschen ausmacht.

Wenn wir Lernen als die Summe des Wahrnehmens, Denkens, Behaltens und Anwendens eines Menschen definieren, ist die Erstaufnahme von Reizen eben nur ein Bedingungsfaktor von mehreren, die den Ertrag von Lernprozessen beeinflussen.

Andererseits bedeutet dieser Erstzugang zu den physiologischen, psychologischen und psychosozialen Erlebnisereignissen der Lernenden eine entscheidende Rolle, wenn wir in Rechnung stellen, dass der so genannte „erste Eindruck“ – das Ersterfahrene – in hohem Maße Bedeutung für den gesamten Lernprozess hat. Für unsere Klienten wie für Menschen, die professionell Lernprozesse organisieren, also etwa Lehrer und Lehrerinnen, bedeutet dies, dass es Sinn macht sich mit Problemstellungen der Erstpräsentation von Inhalten zu beschäf- tigen und erst nach Erhebung individueller Daten entsprechende Maßnahmen der Organisa- tion von Lernprozessen zu setzen.

Das Ansprechen individuell bevorzugter Lernkanäle bzw. die Organisation vielsinnig ausge- richteter Präsentationsformen sowie der Einsatz vielfältiger Lehr- und Lernformen auch in vorbereiteten Lernumgebungen kann und muss letztlich die Konsequenz aus derartigen Datenerhebungen und -analysen sein.

Die Einbeziehung der Klienten bei Lerntypenerhebungen, also der Kinder in Schulklassen etwa, ist ein weiterer Bestandteil des in Folge differenziert und individualisiert organisierten Lerngeschehens.

Vielfach werden Lernprozesse zu vereinfacht, im Sinne eines In- und Outputsystems verstan- den. In der Praxis und basierend auf zeitgemäßen theoretischen Ansätzen der Lehr- und Lern- tätigkeit lässt sich dieser vereinfachte gedankliche Zugang zum Lehr- und Lerngeschehen natürlich nicht bestätigen.

Wenn Lernen zwar in hohem Maße auch von der Art und Weise der Erstpräsentation abhän- gig ist, sich andererseits ein „Lerntyp“ keineswegs ausschließlich auf der Basis der Erstwahr- nehmung von Menschen erfassen lässt, wird es in Zukunft im zunehmenden Maße wichtig werden, dass wir zum Beispiel mit unseren Schulkindern gemeinsam die individuellen Stär- ken und Schwächen zur Bewältigung von Lernprozessen erheben und die Ergebnisse derar- tiger Datenerhebungen und Schlussfolgerungen, die wir gemeinsam daraus ziehen können, grundsätzlich zum Ausgangspunkt schulischer Lernprozesse machen.

Wir sind, um diesen komplexen Vorgang seitens der Lernenden und Lehrpersonen differen- ziert verstehen zu können, auf umfassendere, ganzheitlich-explorativ erhobene Daten ange- wiesen.

Konkret bedeutet dies, dass ein umfassendes Wissen sowie die Reflexion nicht nur über die Stärken und Schwächen bei der Wahrnehmung von Lehr- und Lerninhalten eines Kindes im Verlaufe schulischer Lernprozesse Voraussetzung für die Planung, Durchführung und Evalua- tion sind. Auch die individuellen Stärken und Schwächen in Bereichen der Reizverarbeitung – also der individualtypischen Arten zu denken – die Stärken und Schwächen in Bezug auf Behaltensleistungen und vor allem auf das Anwenden- und Umsetzenkönnen genauer ansehen müssten, um einen „lerntypengerechten, differenzierten“ Unterricht praktizieren zu können.

Die Erhebung von „Lerntypen“ – quasi als „Wahrnehmungsleistungstypen“ – macht Sinn und stellt eine gute Voraussetzung für differenzierten Unterricht dar, kann aber keineswegs eine umfassendere differenzierte Sicht ersetzten, die sich beispielsweise im Rahmen eines Projek- tes ergeben könnte das den Titel tragen könnte:

„Ich lerne so – wie lernst du?“

(18)

- 17 -

Im Verlaufe des Schulversuches „Autonome schüler/innenzentrierte dynamische Sonderschul- entwicklung“ im steirischen Bezirk Bad Radkersburg, wo es bei zunehmend heterogenen Leistungsvoraussetzungen der Kinder in den Klassen auf gute Grundlagen für die Differen- zierungsmaßnahmen ankam, erwiesen sich diese Maßnahmen der Datenerhebung als sehr gut.

Auch in den im Folgenden beschriebenen Beispielen differenzierter Unterrichtsplanung, -ge- staltung und -evaluation spielten Methoden der Erhebung der Erstwahrnehmungsleistung eine wichtige Rolle. Sie können gute Grundlage für die Reflexion über die Zugänge zu Lernpro- zessen der Kinder darstellen und so gesehen aber als eine Grundlage für reflexives Denken der Kinder und Lehrpersonen zur Art und Weise der Präsentation von Lernstoffen in der all- täglichen Unterrichtspraxis sein.

Was im Kontext vorgestellter unterrichtspraktischer Handlungsweisen von Bedeutung ist, ist genau dieses reflexive Umgehen mit Ergebnissen von Erhebungen der Erstwahrnehmungs- leistungsqualitäten von Schulkindern und die Umsetzung der Erhebungsergebnisse in kon- krete Handlungsorientierungen im alltäglichen Unterricht. Wahrnehmungsleistungsstärken bzw. -schwächen der Kinder diesen selbst möglicherweise ihren Eltern, vor allem sich selbst als Lehrperson in Fakten zu verdeutlichen, zu diskutieren reflektieren und letztlich in adä- quate zeitgemäße Vorgangsweisen der Planung, Durchführung und Evaluation der prakti- schen Unterrichtsarbeit umzusetzen, entspricht dem Auftrag zeitgemäßen professionellen Handelns auf der Basis von Erkenntnissen aktueller Ergebnisse der Erziehungs- und Unter- richtswissenschaft.

Die im Folgenden exemplarisch dargestellten Formen des konkreten Handelns im Unterricht sind gute Beispiele dafür, wie nach Analyse entsprechender Datenerhebungen Lernprozesse differenziert gestaltet werden können.

(19)

- 19 -

3. Mathematikprojekt

Erarbeiten von mathematischen Inhalten – Vorbereitung auf die Schularbeit (binnendifferenziert) – Verbesserung der Schularbeit

Lernen mit allen Sinnen – mit Hilfe gewonnener Fakten aus einem Wahrnehmungsleistungstest

Autorin/Autoren:

Hiltraud BURGER, Sonderschuldirektorin,

Referat für Sonderpädagogik am Bezirksschulrat Radkersburg Hans BURGER, Hauptschullehrer

Hans SUDY, Hauptschullehrer,

Hauptschule Mureck

(20)

- 20 -

Bei diesem Mathematikprojekt „Erarbeiten von mathematischen Inhalten – Vorbereitung auf die 1. Schularbeit (die differenziert gestaltet werden sollte) mit anschließender individueller Verbesserung und Nachbereitung“ soll bei der Unterrichtsplanung und Unterrichtsvorberei- tung das Lernen mit allen Sinnen (wobei die Wahrnehmungseingangskanäle HÖREN, SEHEN, LESEN und TASTEN und deren KOMBINATION gemeint sind) im Vordergrund stehen.

Mehrere Schwerpunkte setzten wir uns zum Ziel:

Um als Lehrer nicht aufgrund irgendwelcher Annahmen den Unterricht zu gestalten, wurde in der Mathematikgruppe (Leistungsgruppe 3 in der dritten Klasse, 8 Kinder davon 3 Knaben, 1 Schüler aus Mathematik nach dem LP der Allgemeinen Sonderschulen und 1 Schüler nach dem Lehrplan für Schwerstbehinderte) ein Wahrnehmungsleistungstest durchgeführt (siehe Lehrplan der Hauptschule, Erster Teil, Allgemeines Bildungsziel, Punkt 3 „Leitvorstellungen“, wo gefordert wird „Der Unterricht hat sich entsprechend

§ 17 des Schulunterrichtsgesetzes sowohl an den wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch an den Erfahrungen und Möglichkeiten, die die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Lebenswelt mitbringen, zu orientieren“).

Ein weiteres angestrebtes Ziel war, die Kinder im Sinne eines lebensbegleitenden Lernens zur selbstständigen, aktiven Aneignung von Wissen anzuregen (siehe Lehrplan der Haupt- schule, Erster Teil, Allgemeines Bildungsziel, Punkt 4 „Aufgabenbereiche der Schule“

und Zweiter Teil, Didaktische Grundsätze, Punkt 6 „Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung“).

Mathematische Inhalte wurden daher in Wochen- und Stationspläne „verpackt“ und Unterrichtsmittel zur Verfügung gestellt, die weitgehend eine selbstständige Erarbeitung und Sicherung der Unterrichtsinhalte ermöglichen sollten.

Mathematik als spannendes und freudvolles Erlebnis – Lernspiele mit mathematischen Inhalten (emotional positiv besetzte Lerninhalte sind besser abrufbar und verfügbar, F. Vester, „Denken, Lernen, Vergessen“). (Wochenplan 5/6 Station 5 – intensives Üben der In-Reihen durch das Lernspiel „Hand drauf“ aus „Spielend lernen“, Kret E.)

Das Verbalisieren von mathematischen Inhalten (Wochenplan 5/6 Station 2 und praxis- bezogener Umgang mit Geld in einer Spielsituation in Station 4).

Einsatz einer Anwendung des Excel-Programms auf dem PC für das Trainieren der 1x1 Reihen, der In-Reihen ohne und mit Rest.

Der Schwierigkeitsgrad bei den Wochen- und Stationsplänen, Arbeitsblättern und in der Schularbeit beginnt bei grundlegendem Basiswissen und ist offen nach beiden Seiten. Es wird bewusst auf eine ständige optische Schubladisierung (Kennzeichnung des Schwierig- keitsgrades) der mathematischen Inhalte verzichtet, um das Prinzip des offenen Lernens zu gewährleisten.

Dazu wurde ein Wahrnehmungsleistungstest nach Kret E., „Anders Lernen“, Veritas-Verlag 1993, ISBN 3-7058-0017-5 durchgeführt. In diesem Buch sind entsprechende Kopiervorla- gen. Der Test kann auch aus „Denken, Lernen, Vergessen“ von F. Vester entnommen werden.

Weitere Information über Hirndominanzen sind u. a. in

„Lernen kann phantastisch sein“, Kinderleichtes Lernen durch optimalen Einsatz beider Gehirnhälften, Barbara Meister Vitale, Synchron Verlag Berlin, ISBN 3-88911-012-6

und „Denken, Lernen, Vergessen“. Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann lässt es uns im Stich? F. Vester, dtv München, Auflage Januar 1991.

Die folgenden Seiten beinhalten zuerst die Einzelergebnisse der Schülerinnen und Schüler mit deren Graphen. Im Anschluss daran befinden sich die Gruppendiagramme mit Erläuterungen.

(21)

- 21 -

Schüler 1

H S L T K

4 8 3 3 6

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

4 8 3 3 4,5

SEHEN HÖREN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(22)

- 22 -

Schüler 2

H S L T K

3 5 5 4 9

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

3 5 5 4 4,3

HÖREN

SEHEN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(23)

- 23 -

Schülerin 3

H S L T K

5 8 2 5 7

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

5 8 2 5 5

HÖREN

SEHEN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(24)

- 24 -

Schülerin 4

H S L T K

5 5 3 6 8

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

5 5 3 6 4,8

HÖREN

SEHEN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(25)

- 25 -

Schülerin 5

H S L T K

5 6 4 7 7

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

5 6 4 7 5,5

HÖREN

SEHEN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(26)

- 26 -

Schüler 6

H S L T K

3 5 3 7 5

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

3 5 3 7 4,5

HÖREN

SEHEN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(27)

- 27 -

Schülerin 7

H S L T K

5 5 6 5 6

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

5 5 6 5 5,3

HÖREN

SEHEN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(28)

- 28 -

Schülerin 8

H S L T K

4 6 4 7 7

EWNL-MW H S L T

EWNL-MW

4 6 4 7 5,3

SEHEN HÖREN

LESEN TASTEN

EWNL

K

(29)

- 29 -

Wahrnehmungsleistungstabelle

H S L T

EWNL-MW

K

1 4 8 3 3 4,5 6

2 3 5 5 4 4,3 9

3 5 8 2 5 5,0 7

4 5 5 3 6 4,8 8

5 5 6 4 7 5,5 7

6 3 5 3 7 4,5 5

7 5 5 6 5 5,3 6

8 4 6 4 7 5,3 7

MW in den einzelnen

Wahrnehmungen

4,25 6 3,75 5,5 4,875 6,875

Legende für die folgenden drei Tabellen

Einzelwahrnehmungsleistungen und deren Mittelwert (Diagramm 1)

EWN – EWN-MW – K (Einzelwahrnehmungsleistungen – Mittelwert der Einzelwahrnehmungsleistungen – Kombinierte Wahrnehmung) (Diagramm 2)

Mittelwerte von H – S – L – T, EWNL-MW und Kombinierte Wahrnehmung

(Diagramm 3)

Hörwahrnehmung H Auditiver Kanal, 10 Begriffe werden vorgesprochen

Bildwahrnehmung S Visueller Kanal, 10 Bilder werden gezeigt Lesewahrnehmung L 10 Wörter auf Wortkarten erlesen

Tastwahrnehmung T Haptischer Kanal, 10 Gegenstände im Sack ertasten

Mittelwert der Einzel- wahrnehmungs- leistungen

EWNL- MW

Die erreichten Punkte jeder EWNL des jeweiligen Kindes werden addiert und durch 4 dividiert.

Kombinierte Wahrnehmungs-

leistung K

Vorgabe erfolgt gleichzeitig mit 10 Gegen- ständen und 10 Wortkarten. Gegenstände können angegriffen und gesehen werden.

Die Wortbilder können erlesen und gesprochen werden.

(30)

- 30 -

Einzelwahrnehmungsleistungen und deren Mittelwert

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 2 3 4 5 6 7 8

Anzahl der gemerkten Begriffe

H

S

L

T

EWNL- MW

EWN - EWN-MW - K

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 2 3 4 5 6 7 8

Anzahl der gemerkten Begriffe H

S L T EWNL- MW K Diagramm 1

Diagramm 2

(31)

- 31 -

Mittelwert der Einzelwahrnehmungsleistung - Kombinierte Wahrnehmung

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 2 3 4 5 6 7 8

Anzahl der gemerkten Begriffe

EWNL- MW K

M ittelwerte von H - S - L - T, EWNL-MW und Kombinierte Wahrnehmung

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

H S L T EWNL-MW K

Anzahl der gemerkten Begriffe

Diagramm 3

Diagramm 4

(32)

- 32 -

Interpretationen zu der Tabelle und den daraus entstanden Diagrammen

Die Aussagen und Schlussfolgerungen, die aus den Tabellen und Diagrammen gefolgert werden, sind von den Fakten der Erhebung in dieser Leistungsgruppe geprägt. Natürlich stellt der Wahrnehmungsleistungstest nur eine der Möglichkeiten dar, um sich gezielt Informatio- nen für die Unterrichtsplanung zu beschaffen.

Einzelwahrnehmungsleistungen und deren Mittelwert (Diagramm 1)

Es ist interessant, dass in der Sehwahrnehmung alle Werte gleich oder besser als 5 und in der Hörwahrnehmung alle Werte gleich oder schlechter als 5 sind. Es gibt auch in der Sehwahr- nehmung die größten Spitzen. Die Werte der Lesewahrnehmung sind zwischen 3 und 5 und daher hat diese Wahrnehmung auch den geringsten Mittelwert (3,75). Die Tastwerte sind ausgeglichener und bewegen sich zwischen 3 und 7 Punkten. Die Mittelwerte der Einzelwahr- nehmungen der Schülerinnen und Schüler sind zwischen 4,3 und 5,5.

Es ist interessant, dass in den Wahrnehmungsleistungsbereichen Lesen und Hören die niedrigsten Mittelwerte festzustellen sind – und gerade diese aber in einem herkömmlichen lehrerzentrierten Unterricht am meisten erforderlich sind.

EWN – EWN-MW – K (Einzelwahrnehmungsleistungen – Mittelwert der Einzelwahr- nehmungsleistungen – Kombinierte Wahrnehmung) (Diagramm 2)

In diesem Diagramm sieht man, dass nur zwei Werte in der Sehwahrnehmung und einer in der Tastwahrnehmung besser als die Werte in der Kombinierten Wahrnehmung sind. Diese Er- gebnisse (Schüler 1 und 3) sind ein weiterer Grund das Anschauungsprinzip nicht zu vernach- lässigen.

Mittelwert der Einzelwahrnehmungsleistung – Kombinierte Wahrnehmung (Diagramm 3)

Dieses Diagramm ist auf zwei Graphen reduziert, um einen Vergleich zwischen Mittelwert der Einzelwahrnehmungsleistung und der Kombinierten Wahrnehmung besser zu ermög- lichen. Die Durchschnittswerte der Einzelwahrnehmungen liegen alle unter denen der Kombinierten Wahrnehmungen.

Mittelwerte von H – S – L – T, EWNL-MW und Kombinierte Wahrnehmung (Diagramm 4)

Auch hier zeigt sich, dass der Mittelwert der Kombinierten Wahrnehmung den höchsten Wert erreicht. Die Mittelwerte vom Sehen und Tasten folgen dicht darauf.

Schlussfolgerungen

Ein breites Angebot an visuellen und haptischen Unterrichtsmitteln didaktisch geschickt mit den übrigen Eingangskanälen kombiniert, erreicht die meisten Schüler sehr gut und dient gut als idealer Anknüpfungspunkt für das Lernen. Nur für Schüler 1 und 3 wäre der visuelle und für Schüler 6 der haptische Eingangskanal besonders zu berücksichtigen.

Die Ergebnisse sind für uns eine Aufforderung, den lehrerzentrierten Unterricht völlig zurück zu nehmen und die Rolle des Beraters, aber nicht des die Lösung vorgebenden, zu überneh- men (siehe Lehrplan der HS, Sechster Teil, Lehrpläne der einzelnen Unterrichtsgegenstände;

Mathematik, Didaktische Grundsätze, Unterrichtsformen: „… Schriftliche Darstellungen von Lösungswegen sollen erst dann angeboten werden, wenn sich die Schülerinnen und Schüler mit einer Aufgabe – zumindest teilweise – auseinander gesetzt haben. Auch bei leistungs- stärkeren Schülerinnen und Schülern ist handlungsorientiert vorzugehen. Keinesfalls darf der Unterricht auf das Erlernen von Verfahren und Fertigkeiten beschränkt werden.“).

Die offensichtlichen Schwächen in den Wahrnehmungsleistungsbereichen Lesen und Hören zeigen auf, dass diese Bereiche in speziellen Programmen grundlegend trainiert werden sollten, was natürlich eine individuelle Lernmöglichkeit voraussetzt um dies zu bewältigen.

Die Station 2c des Plans 4/5 ist zum Beispiel eine Station, die eine anschauliche Tätigkeit (Schneiden bzw. Teilen eines Apfels in annähernd gleiche Teile – Stücke) in einen mathe- matischen Inhalt (Bruchteile – Ganze) umsetzt.

(33)

- 33 -

Name: _____________________________________ M

W O C H E N - U N D S T A T I O N S P L A N ( 4 . / 5 . S C H W . )

Bemerkungen und Tipps

Die Stationen müssen nicht in der nummerierten Reihenfolge gelöst werden. Du kannst dir deine Zeit einteilen wie du willst. Am Montag, dem 09.10.2006 zu Beginn der Mathematikstunde sollst du fertig sein.

Fettgedruckte Wörter können Überschriften oder Stichwörter sein! Fettgedruckte Rahmen beinhalten Aufgaben, die von allen Schülern zu lösen sind. Doppelt oder dünn umrandete bzw. unterstrichene Stationen sind Zusatzstoff und müssen nicht von allen erledigt werden.

Du kannst natürlich mehr oder weniger Beispiele, leichtere oder schwierigere Rechnungen lösen.

Wenn du glaubst, dass du die Station gut genug beherrscht bzw. fertig gemacht hast, markiere die Station mit Farbe und komm bitte sofort zu einem Lehrer!

3a

_ _ _ _ _ _ _ _ 1

1000 gewinnt!

Hole die Unterlagen für das Würfelspiel

„1000 – gewinnt!“

und aus der Würfelschachtel 3 entsprechende Würfel.

Lies die

Spielanweisungen genau durch!

2b

Wie hei ßt ei n Te i l ?

Rechne im Anschluss Nr. 75 bis 81 aus deinem Mathe-Buch in dein Ü-Heft – mindestens die Hälfte pro Nummer!

Welche Überschrift nimmst du?

Du darfst dir aber auch ein ARBEITSBLATT von einem Lehrer holen!

Auf dieser Mathe-Seite sind drei neue Begriffe:

N _ _ _ _ , B _ _ _ _ _

und

T _ _ _

. Was bedeuten sie? Erkläre sie einem Mitschüler oder deinem Lehrer. Schreibe danach diese Erklärung möglichst kurz in dein Ü-Heft.

2

S c h a u g e n a u d a s K ä s t c h e n a n ! W a s fä l l t d i r a u f? H a s t d u s c h o n mi t d i e -

s e n D i n g e n e t - wa s z u t u n g e h a b t ?

2a

Erkläre einem Mitschüler oder deinem Lehrer/deiner Lehrerin die Begriffe gleichnamig und ungleichnamig. Ordne dazu je zwei Beispiele:

= +4

1 4

3

=

4 3 8 7

= +4

3 2

1

=

8 3 8 5

Schreibe die Zuordnung zur Überschrift von Station 2b!

3b _ _ _ _ _ _ _

Miss die Kästchen der Stationen 3a und 3b ab und schreibe die Messergebnisse richtig dazu.

Benenne auch die Seiten und Eckpunkte richtig!

Was kannst du mit diesen Zahlen anfangen? Schreibe die richtige Bezeichnung der Figuren in die Station hinein und übertrage dann in dein Ü-Heft. Suche diese Wörter im Sachverzeichnis und verwende sie als Überschrift in deinem Ü-Heft!

Nr. 210, 211, 243 a, b, c d und 244 a vielleicht auch b! Suche ähnliche Beispiele aus deiner Umgebung! Miss und rechne anschließend in deinem Ü-Heft! Vergiss nicht eine Skizze zu machen!

2c

Du darfst dir einen Apfel holen und ihn unter Aufsicht eines Lehrers so teilen bzw. schneiden, wie du vorher in dein Heft gezeichnet hast!

(34)

- 34 -

EINTAUSEND ZU ZWEIT

Zielsetzung (S)

Möglichst schnell mit einem Partner die gemeinsame Summe von 1000 oder größer erreichen.

Spielverlauf

1. Suche dir zuerst mindestens zwei Spielpartner!

2. Suche aus der Würfelschachtel drei Würfel aus!

3. Würfle mit allen drei Würfeln!

4. Wähle die beiden Würfelaugen, deren Multiplikation das größte Produkt ergibt!

5. Schreibe die Rechnungen wie folgt in deine Tabelle (im Ü-Heft) auf! Du kannst die Tabelle auch auf der Rückseite deines Arbeitsblattes fortsetzen!

6. Wenn zwei Schüler miteinander die Endsumme 1 000 erreicht haben, ist dieses Spiel aus und die Gewinner machen 6 Würfe, die dann von allen Spielteilnehmern zu rechnen sind (entweder noch in der Stunde oder als Aufgabe).

Würfel 1

Würfel 2

Würfel 3

Multipli-

kation Produkt Summe Nebenrechnungen

3 1 9 3 . 9 27 27

6 7 2 6 . 7 42 69

27

42

69

(35)

- 35 -

Bemale den angegebenen Bruchteil und ergänze fehlende Bruchzahlen!

2 1

8 5

4

3

3 1 6

1

4

1 2

1

8 1

3 1

6 1

2 1

2 1

4 3 3

2

6 1

(36)

- 36 -

Name: _____________________________________ M

W O C H E N - U N D S T A T I O N S P L A N ( 5 . / 6 . / 7 . S C H W . )

,

Bemerkungen und Tipps

Die Stationen müssen nicht in der nummerierten Reihenfolge gelöst werden. Du kannst dir deine Zeit einteilen wie du willst. Am Freitag, dem 17. 10. 2006 zu Ende der Mathematikstunde sollst du fertig sein.

Fettgedruckte Wörter können Überschriften oder Stichwörter sein! Fettgedruckte Rahmen beinhalten Aufgaben, die von allen Schülern zu lösen sind. Doppelt oder dünn umrandete bzw. unterstrichene Stationen sind Zusatzstoff und müssen nicht von allen erledigt werden.

Du kannst natürlich mehr oder weniger Beispiele, leichtere oder schwierigere Rechnungen lösen.

Wenn du glaubst, dass du die Station gut genug beherrscht bzw. fertig gemacht hast, markiere die Station mit Farbe und komm bitte sofort zu einem Lehrer!

3 1

Weißt du, was eine Punktrechnung ist?

Weißt du, was eine Strichrechnung ist?

Hole die Unterlagen für das Würfelspiel

„EINTAUSEND ZU ZWEIT mit Hilfe von Punkt- und Strichrechnungen!“ und später „10 WÜRFE und zu zweit das kleinste Ergebnis mit Hilfe von Punkt- und Strichrechnungen“ und aus der Würfelschachtel 3 entsprechende Würfel.

Lies die Spielanweisungen genau durch!

Suche dir aus der Schachtel ein Paket

„Punkt vor Strich“ bzw. „Klammer vor Punkt vor Strich“

2

Erkläre nochmals einem Mitschü- ler oder deinem Lehrer/deiner Lehrerin die Begriffe gleich- namig und ungleichnamig.

Erfinde dazu je zwei Beispiele und rechne sie vor.

Anschließend hole dir die ent- sprechenden Arbeitsblätter!

4

Grundrechnungsarten mit Texten AB

Käufer und Verkäufer*

Partneraufgabe: Hast du bei diesem Plan dich schon 10 Minuten mit deinem Mitschüler XY auseinandergesetzt? Legt gemeinsam die Preise fest und holt euch das Spielgeld!

a=30,2 m

f=21 m

d=14 m

c=14 m A1

A2

5 Hand drauf!

Beginnt mit der Zweierreihe! Der Gewinner darf eine neue In-Reihe wählen, die bis zum neuerlichen Gewinn des offenen Packerls gültig ist. Der nächste Gewinner legt wieder eine neue In-Reihe fest.

Rechne mindestens 5 verschiedene Angaben in dein Ü-Heft!

Kontrolliere im Anschluss deine Rechnung mit Hilfe eines TR bzw.

einer Folie!

Dieser Plan enthält bereits den Schularbeitenstoff.

1. Mathe-Schularbeit ist am 20. 10. 2006.

Unterschrift der Eltern:

Zwecks Whlg.

von A und u HGB-Signal

(37)

- 37 -

EINTAUSEND ZU ZWEIT mit Hilfe von Punkt- und Strichrechnungen

Zielsetzung (S)

Möglichst schnell mit einem (beliebigen) Partner die gemeinsame Summe von 1 000 oder größer mit Hilfe von Punkt- und Strichrechnungen erreichen.

Spielverlauf

1. Suche dir zuerst mindestens zwei Spielpartner!

2. Suche aus der Würfelschachtel drei Würfel aus!

3. Würfle mit allen drei Würfeln!

4. Schreibe die Rechnung so auf, dass du das größte Ergebnis erreichst!

5. Es darf pro Würfelwurf nur eine Punkt- und eine Strichrechnung angewandt werden.

6. Vergiss nicht die Rechenregel „Punkt vor Strich“ anzuwenden!

7. Schreibe die Rechnungen wie folgt in dein Ü-Heft (bzw. verwende die untenstehende Tabelle)! Du kannst die Tabelle auch auf der Rückseite deines Arbeitsblattes fortsetzen!

8. Wenn zwei Schüler miteinander die Endsumme 1 000 erreicht haben, ist dieses Spiel aus und die Gewinner machen 6 Würfe, die dann von allen Spielteilnehmern zu rechnen sind (entweder noch in der Stunde oder als Aufgabe).

Würfel 1

Würfel 2

Würfel 3

Punkt vor

Strich Ergebnis Summe Nebenrechnungen

3 9 1 3 . 9 + 1 28 28

2 7 6 2 + 7 . 6 44 72

5 2 8

2 + 5 . 8

5 . 8 + 2 42 114

28

44

72 72

42

114

Reihenfolge beim Schreiben

(38)

- 38 -

10 WÜRFE und zu zweit das kleinste Ergebnis mit Hilfe von Punkt- und Strichrechnungen

Zielsetzung (S)

Möglichst kleine Gesamtsumme nach 10 Würfen mit einem (beliebigen) Partner mit Hilfe von Punkt- und Strichrechnungen erreichen.

Spielverlauf

1. Suche dir zuerst mindestens zwei Spielpartner!

2. Suche aus der Würfelschachtel drei Würfel aus!

3. Würfle mit allen drei Würfeln!

4. Schreibe die Rechnung so auf, dass die Rechnung das kleinstmögliche Ergebnis ergibt!

5. Es darf pro Wurf nur eine Subtraktion und eine Punktrechnung angewandt werden!

6. Schreibe die Rechnungen wie folgt in dein Ü-Heft oder in die untenstehende Tabelle!

7. Die zwei Schüler, die nach 10 Würfen miteinander die kleinste Gesamtsumme erreichen, haben gewonnen und das Spiel ist aus. Die Gewinner machen 6 Würfe die dann von allen Spielteilnehmern zu rechnen sind (entweder noch in der Stunde oder als Aufgabe). Die Kontrolle dieser Aufgaben ist im Helfersystem (Gewinner sind die Helfer) zu erledigen.

Würfel 1

Würfel 2

Würfel 3

Punkt vor

Strich Ergebnis Summe Nebenrechnungen

3 1 9 9 - 3 . 1 6 6

6 7 2 6 . 2 - 7 5 11

Reihenfolge beim Schreiben

(39)

- 39 -

Zusammengesetzte Flächen

Vergiss nicht den Seiten entsprechende Buchstaben zu geben, damit du Formeln für den Flächeninhalt und den Umfang aufschreiben kannst. Auf deinem Wochenplan ist ein Muster!

83

50 10

1

13

8

39 33

7 19

46

5

25

25

2

25 35

57

51

35

19

4 3

7 39

19

26

(40)

- 40 -

Da fehlen viele Striche! Berechne den Umfang! Bemale richtig!

(41)

- 41 -

AB

Die vier Grundrechnungsarten

Addieren – Subtrahieren – Multiplizieren – Dividieren

1. Für das Lackieren von Metalltüren werden 27 Dosen Lack benötigt.

1 Dose kostet 12,80 €. Wie viel ist zu bezahlen?

2. Karl kauft ein Fahrrad um 450,00 €. Er bezahlt das Fahrrad in 12 Monatsraten.

Wie groß ist eine Rate?

3. In der Parkgarage haben in 5 gleich großen Stockwerken 260 Autos Platz.

Wie viele Autos können in 2 Stockwerken abgestellt werden?

4. Mutter kauft beim Supermarkt eine große Tube Senf mit 1,29 €, eine Packung Kaffee mit 1,79 €, eine Packung Schinken um 1,49 € und 1 große Dose Hundefutter um 1,69 €.

Sie zahlt mit einem 10,00 €-Schein. Wie viel Geld bekommt sie zurück?

5. Ein Händler bestellt 7 Packungen mit je 6 Dosen Katzenfutter. Eine Dose kostet 0,61 €.

Wie viel muss der Händler bezahlen?

6. Zu Weihnachten hat eine Familie für einen Pullover 47,00 €, für 4 Paar Socken je 2,70 € und für 2 T-Shirts je 39,50 € bezahlt. Wie viel hat die Familie insgesamt ausgegeben? Der Vater zahlt mit einem 200,00 €-Schein.

Wie viel Geld erhält er zurück?

7. Ein Bauer hat 2780 kg Erdäpfel in seinem Keller. Er verkauft seinem Nachbarn 150 kg, dem Geschäft 4 mal 75 kg und einer Handelskette 1250 kg.

Wie viel kg Erdäpfel sind noch auf Lager?

8. Ein Landwirt kauft 13 763 m² Ackerland um 2,34 € pro m².

Wie viel zahlt der Landwirt?

9. In einer Klasse sind 23 Schüler. Für den Schulausflug zahlt jeder Schüler 9,70 € und die 2 Begleitlehrer ebenfalls jeweils den gleichen Betrag. Wie groß sind die Gesamtkosten?

10. Herr Huber kauft einen Bauplatz mit 753 m² um 20 782,80 €.

Wie viel Euro kostete 1 m²?

11. Die Kosten von „Uferlos“ (Kulturfestival in der ersten Ferienwoche) betragen rund 20 000,00 €. Es wurden 368 Wochenkarten á 20,00 € verkauft. Die Gemeinden Mureck, Gosdorf, Murfeld, Weinburg, Eichfeld und die slowenische Nachbargemeinde Šentil sind die Veranstalter und haben vereinbart, den Gewinn oder den Verlust zu gleichen Teilen aufzuteilen.

• Wurde ein Gewinn oder ein Verlust erwirtschaftet?

• Bekommen die Gemeinden Geld bzw. muss jede Gemeinde dazu zahlen?

• Wie viel Euro macht das pro Gemeinde aus?

12. In unserer Klasse sind 23 Kinder. Beim Wandertag werden sie vom Klassenvorstand und einem Begleitlehrer betreut. Die gemeinsamen Buskosten betragen 382,50 €.

Wie viel zahlt ein Teilnehmer?

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Weil diese Kontextualisierung nicht explizit in der Unterrichtsplanung verankert ist, deutet unsere Studie an, dass mobile Apps in der Hochschullehre nicht nur eine

Mit dem B&R Material Return Portal können B&R Kunden Reklamations- und Reparaturfälle über die B&R Homepage erfassen, abwickeln und verfolgen.. Und das mit einem

Neben den Eltern sind Pädagoginnen / Pädagogen eine wichtige Instanz, die sich mit den Kindern zum Thema Umgang mit Geld auseinandersetzen – vor allem durch das aktive Fördern

Der AKV kann als Wechselverband, der täglich neu angelegt wird und in der Regel nicht über Nacht belassen werden muss, angelegt wer- den, aber auch als Dauerverband meist über

„Wenn der Patient eine weitere Progression unter der Che- motherapie zeigt, wird man ihm eine Option der Zweitlinie an- bieten können, das sind derzeit entweder Abirateron

Mag. Johann Fuchs, LL.M.: Fangen wir mit dem Leichtesten an: Ermittlungen sind alle Beweisaufnahmen, die in der StPO geregelt sind. Das heißt von

Zsfassung in dt. : deutet sich in Europa ein migrationsbedingtes Recht auf Staatsangehörigkeit an - auch unter Hinnahme der Mehrstaatigkeit? / von Sükrü Uslucan..

Wir fördern die Neuentwicklung oder Verbesserung von Produkten und Verfahren von Industrie und Gewerbe durch Zuschüsse und Darlehen mit jährlich mehr als zwei