Hochschulen und die Herausforderung
„Lebenslanges Lernen“
7. Tag der Lehre 2019, FH Oberösterreich
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Agenda
− Lebenslanges Lernen
− Lebenslang Lernende und was sie wollen
− Spielarten des Lebenslangen Lernens
− Ingredienzien
− Fragen die es sich zu stellen lohnt
Lebenslanges Lernen
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Was es heißt
− Lebenslang: von der Wiege bis zur Bahre
− Lebensbreit: Lernen findet überall statt – formal, non-formal und informell
− Lernen: Fokus auf den oder die Lernende(n) und auf Lernen
(Schuetze, 2005)
Christian 27 Jahre
Industrial Designer
Aurelie 46 Jahre
Leiterin Krankenpflegeschule
John 51 Jahre Unternehmer
© dariotrojan
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Lebenslang Lernende und was sie wollen
Lebenslang Lernende
− Zweite-Chance-Lernende: Studierende des Zweiten oder Dritten Bildungswegs
− Verzögerte: erwerbstätige Studierende mit Studienberechtigung und Berufsausbildung, die ein Studium aufnehmen
− Rückkehrer_innen: Studierende, die zum Erwerb eines weiteren akademischen Grades an die Hochschule zurückkehren
− Wiedereinsteiger_innen: Studienab- oder -unterbrechende, die ihr Studium wieder aufnehmen
− Auffrischer_innen: Studierende, die Wissen und Kompetenzen erweitern oder auffrischen wollen
− Seniorenstudierende
(Slowey & Schuetze, 2012)
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Rückkehrer Verzögerte Zweite-Chance-Lerner
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Lernorientierungen
− Verbindung von Zielen, Haltungen und Verwendungszweck des Studiums (Beaty, Gibbs & Morgan, 1997)
− Akademische, berufliche, persönliche, soziale Lernorientierung
− Extrinsisch und intrinsisch
− Studie mit Weiterbildungsstudierenden (Cendon, 2019):
− Vorrangig berufliche Lernorientierung, z.T. gepaart mit persönlicher Lernorientierung
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Lernen im Austausch Wissenschaftlicher Praktisches Handeln
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Spielarten des Lebenslangen Lernens
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Community Outreach
− Austausch mit der Gesellschaft
− Vorträge für die breite Öffentlichkeit
− Universität des dritten Lebensalters oder Kinderhochschule
− Kooperationen mit unterschiedlichen lokalen Akteur_innen
Widening Participation
− Öffnung für unterrepräsentierte Gruppen
− Erleichterung des Zugangs u.a. mit Brückenkursen, durch spezielle Formen der Beratung und Unterstützung
− Spezielle Formen der Unterstützung während des Studiums (z.B. Mentoring )
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Weiterbildung
− Studienangebote unterschiedlichen Zuschnitts für Berufserfahrene
− angesiedelt an der Schnittstelle von akademischer und beruflicher Welt
− z.T. kooperative Angebotsentwicklung mit unterschiedlichen Akteur_innen (Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen, Studierenden)
MBA General Management
BA-Studiengang Pflege
MA of Professional Studies (negotiated title)
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Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Ingredienzien
Flexible Lernwege ermöglichen
− Anrechnung von non-formalem und informellem Lernen
− für den Zugang zum Hochschulstudium oder für die Anrechnung für einen Teile eines Studiums
− als individuelle Anrechnung (z. B. Portfolio) oder als pauschale Anrechnung
− Modularisierte Angebote, die einen individuellen Ein- und Ausstieg ermöglichen
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Unterschiedliche Angebotsformen bereit stellen
− Kürzere und längere Programme (Workshops, Seminare, Module, Studiengänge)
− Flexible Formen in Zeit und Ort (Online, Fernstudium, Präsenz, Blended Learning)
− Unterschiedliche Lernorte (Hochschule, Beruf)
Wissensarten verzahnen
Akademisches Wissen Praktisches Wissen
Theorie Praxis
Abstraktion Erfahrung
Reflexion Problemlösen
Zweckfreiheit Anwendung und Verwertung
Wissensorientierung Verbesserung der Praxis
Systematisches Lernen Situiertes Lernen
Interaktions- räume schaffen
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Projekte im Anrechnung von Theoretische
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Fragen die es sich zu stellen lohnt
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
− Wer sind unsere (zukünftigen) Studierenden?
− Was ist unser Profil als Hochschule und wohin soll es sich entwickeln?
− Was verstehen wir unter Lebenslangem Lernen an unserer Hochschule und wie füllen wir es mit Leben? Und warum?
− Was heißt das für unsere Lehre und Forschung?
− Was heißt das für unsere organisationalen Prozesse?
Und was wurde aus Christian, Aurelie und John?
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Christian hat sein MBA-Studium
Aurelie schreibt gerade ihre
Bachelor-Thesis und festigt John denkt nach dem abgeschlossenen
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Ich freue mich auf die Diskussion mit Ihnen!
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Literatur
− Beaty, Liz; Gibbs, Graham & Morgan, Alistair (1997). Learning orientations and study contracts. In Ference Marton, Dai Hounsell &
Noel Entwistle (Hrsg.), The experience of learning: implications for teaching and studying in higher education (Second Edition, S. 72–
86). Edinburgh: Scottish Academic Press.
− Cendon, Eva (2009). Auf Identitätssuche – Lebenslanges Lernen und Hochschulen. In Barbara Schröttner & Christian Hofer (Hrsg.), Education – Identity – Globalization. Bildung – Identität – Globalisierung (S. 42-54). Graz: Grazer Universitätsverlag.
− Cendon, Eva (2019). Connecting theory and practice in higher education in Germany. In J. Talbot (Ed.), Global Perspectives on Work- Based Learning Initiatives. Hershey, PA: IGI Global.
− Cendon, Eva (2019). The Reflective Practitioner? Entwicklung und Reflexion aus Sicht von Weiterbildungsstudierenden. In Wolfgang Jütte, Maria Kondratjuk & Mandy Schulze (Hrsg.), Hochschulweiterbildung als Forschungsfeld. Disziplinäre, theoretische, empirische und methodische Zugänge. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag.
− Cendon, Eva; Mörth, Anita & Pellert, Ada (Hrsg.) (2016). Theorie und Praxis verzahnen. Lebenslanges Lernen an Hochschulen.
Münster: Waxmann.
− Cendon, Eva & Dehnbostel, Peter (2015). Validierung nichtformal und informell erworbener Kompetenzen als Beitrag zur Durchlässigkeit im Bildungssystem. In Sandra Bohlinger & Andreas Fischer (Hrsg.), Lehrbuch europäische Berufsbildungspolitik:
Grundlagen, Herausforderungen und Perspektiven (S. 225–261). Bielefeld: Bertelsmann.
− Cendon, Eva; Maschwitz, Annika; Nickel, Sigrun; Pellert, Ada & Wilkesmann, Uwe (i.E.). Steuerung der hochschulischen Kernaufgabe Weiterbildung. In Isabell M. Welpe, Jutta Stumpf-Wollersheim, Nicholas Folger & Manfred Prenzel (Hrsg.), Leistungsbewertung in Universitäten. Berlin: De Gruyter.