IFM
Intensivfördermaßnahme zur Frühintervention bei Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten im Anfangsunterricht
Rita Humer | Maria Brunbauer
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IMPRESSUM
Titel: IFM - Intensivfördermaßnahme zur Frühintervention bei Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten im Anfangsunterricht. Autorinnen: Dr. Rita Humer, e-mail: [email protected]; Mag. Maria Brunbauer, e-mail: [email protected], Produktion: Waldviertler Lehrmittelverlag, A-3910 Zwettl, Syrafeld 20, www.lernen.at; Grafi ken: Annelies Ungerböck; Grafi kDesign Satz und Layout: Marie-Therese Humer;
Verlag: Waldviertler Lehrmittelverlag, E. Schwarzinger, A-3910 Zwettl, Syrafeld 20, Tel.: +43/(0)2822/535350;
Fax DW: 4, e-mail: [email protected], www.lernen.at; Urheber- und Leistungsschutzrechte: Rita Humer, Maria Brunbauer © Oktober 2011 bei Waldviertler Lehrmittelverlag, E. Schwarzinger; ISBN 978-3-902556-33-2;
1. Aufl age 2011. Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Die Vervielfältigung der Arbeitsblätter ist nur für den Schulgebrauch an e i n e r Schule gestattet. Jede weitere Verwendung sowie Vervielfältigung, insbesondere durch Printmedien und audiovisuelle Medien, sind auf Grund des Urheberrechtes verboten und bedürfen der ausdrücklichen Zustimmung des Autors und des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.
Für Veröffentlichung: Quellenangabe.
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Frühförderung im Lesen und Schreiben | 4 Die IFM – Intensivfördermaßnahme | 4
Zentrale didaktische Elemente zum Strategieaufbau | 6 Systematische Durchführung | 7
Fördereinheit und Übungsschwerpunkte | 7 Programmumfang | 8
Empfohlene Literatur | 9
ÜBUNGSHANDBUCH
Übungen zur phonologischen Bewusstheit Übungen zur Buchstaben-Laut-Korrespondenz Übungen zum Lesen und Schreiben
MATERIALPAKETE
Materialpaket GRÜN Materialpaket BLAU Materialpakekt ROSA Lustige Reimgeschichten
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THEMATISCHE EINFÜHRUNG
Spezifi sche Herausforderung Leseanfang
Ein guter, erfolgreicher Anfang bildet die Basis für lebenslang positiv besetzte Lernprozesse und wirkt als stabilisierender Faktor beim Aufbau eines positiven Selbstbildes im Rahmen einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung. Kinder in ihren Bemühungen beim Lesen- und Schreibenlernen so zu unterstützen, dass Schwierigkeiten erst gar nicht entstehen, ist nicht nur Anliegen ihrer Eltern son- dern erweist sich als vorrangigstes Ziel aller schulischen Bemühungen.
Manche Leseanfängerinnen und Leseanfänger haben von Beginn weg Schwierig- keiten, können in den ersten Unterrichtsmonaten nicht wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler vom Unterricht profi tieren. Sie entwickeln ihre Kompetenzen nicht angemessen, entdecken nicht wie andere Kinder der Klasse zielführende Lese- und Schreiblernstrategien. Aus verschiedensten Gründen können sie dem Erstleseun- terricht nicht ausreichend folgen. Diese Kinder brauchen eine gezielte persönliche Zuwendung und individuelle Unterstützung seitens Erwachsener.
Lehrerinnen und Lehrer nehmen diese spezifi sche Herausforderung gerne an, arti- kulieren aber seit langem den Bedarf an einem geeigneten Förderinstrument.
Die IFM Intensivfördermaßnahme wurde für die Hand von Pädagoginnen und Pä- dagogen entwickelt und soll als erprobtes Individualisierungsinstrument im Erstle- seförderbereich hilfreich sein.
Wir wünschen viel Erfolg und Freude bei Ihrer pädagogischen Arbeit mit unseren Leseanfängerinnen und Leseanfängern!
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der Schriftsprache beim Großteil der Kinder durch eine kurzfristige Intervention soweit zu verbessern, dass diese Kinder in der Folge vom weiteren Unterricht gut profi tieren können (vgl. Humer, Klicpera et al 2005).
Im Rahmen dieser Forschungsaktivitäten wurde eine Reihe von Fördermaßnah- men zusammengestellt, die Kinder mit Schwierigkeiten im frühen Erstleseunter- richt bei der Entwicklung geeigneter Lese- und Schreiblernstrategien nachhaltig unterstützen. Die Intensivfördermaßnahme hilft Pädagoginnen und Pädagogen, die Kinder gezielt zu fördern.
Die IFM – Intensivfördermaßnahme
Die IFM ist ein fein abgestimmtes Maßnahmenpaket zur gezielten Unterstützung von Erstleserinnen und Erstlesern nach bereits acht bis zehn Wochen Erstleseun- terricht. Das Programm kann auch hervorragend in Kombination mit dem WFT – dem Wiener Früherkennungstest, einem Verfahren zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten in der Schuleingangsphase (Klicpera, Humer et.
al. 2008) eingesetzt werden. Und zwar besonders gut bei jenen Kindern, bei denen sich bereits nach den ersten acht bis zehn Unterrichtswochen im Lesen und Schrei- ben Schwierigkeiten anzeigen.
Ziel der IFM ist es, diese Kinder im Sinne einer gezielten Intervention beim Lesen- und Schreibenlernen zu unterstützen und ihnen zu helfen, den Anschluss an ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden nicht zu verlieren. Für Kinder mit Anfangsschwierigkeiten im Lesen und / oder Schreiben erweist sich eine In- tensivförderung nämlich als besonders wichtig. Neuere Studien bestätigen, „dass eine Intensivförderung vor allem in den frühen Phasen des Schriftspracherwerbs zu positiven Effekten führt, die bis zum Ende der ersten Klasse stabil bleiben“ (Humer et al. in Klicpera, Humer et al 2008).
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Bei der Frühförderung spielt die persönliche Zuwendung zum Kind eine besondere Rol- le. Direkte Instruktion und positive Rückmeldung haben sich bei der Überwindung von Schwierigkeiten am effektivsten erwiesen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, an den individuellen Schwierigkeiten anzusetzen und sich ausschließlich auf den Lese- und Schreibentwicklungsstand des einzelnen Kindes konzentriert einlassen zu können, hat sich eine Einzelförderung zu diesem Zeitpunkt als besonders wirkungsvoll gezeigt.
Die in der IFM verwendeten Übungswörter und Buchstaben sind gezielt ausgewählt und werden ihrem Schwierigkeitsgrad entsprechend eingesetzt. Ausschlaggebend dabei sind die Länge der Wörter sowie die Zusammensetzung der Phonemverbindungen (ein- fache Konsonant-Vokal-Konsonant-Verbindungen, Konsonantencluster am Beginn des Wortes). Die verwendeten Buchstaben folgen dem Buchstabenkanon gängiger Lese- lehrgänge. Es wird davon ausgegangen, dass die ersten acht Buchstaben (M, A, L, E, N, O, I, T, S, R, U, W) bis zum Zeitpunkt des Einsatzes erarbeitet wurden.
Was bedeutet Intensivförderung?
Das beim Lesen- und Schreibenlernen auffällige Kind wird vom / von der ausgebildeten Teamlehrerin / Teamlehrer, Förderlehrerin / Förderlehrer, Klassenlehrerin / Klassenlehrer oder der / dem LRS-Expertin / LRS-Experten über einen rund zehnwöchigen Zeitraum hinweg täglich 30 Minuten in Einzelsitzungen gefördert und gerade in dieser wichtigen ersten Phase der Grundstocklegung des Lesens und Schreibens in seinen Bemühungen unterstützt.
Das Kind erfährt individuelle Hilfe
• bei der Entwicklung seiner phonologischen Bewusstheit
• beim Kennenlernen geeigneter Strategien, die ihm den Prozess des Zusammenlautens erleichtern
• bei der Entwicklung der Fähigkeit, Laut-Buchstaben-Korrespondenzen zu durchschauen und anzuwenden
• bei der Festigung bereits gelernter Wörter
Das vorliegende Frühförderprogramm kann den zeitlichen Organisationsrahmen betref- fend auch auf die spezifi schen Gegebenheiten hin adaptiert werden, eine möglichst knappe Abfolge der Fördereinheiten wird jedoch empfohlen.
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eingesetzt: der Handspiegel, die Handzeichen, die Setzleiste und gezielt ausge- wählte Übungswörter.
Der Handspiegel
wird zur Unterstützung des Lautwahrnehmungsprozesses und zur Anbahnung der Lautidentifi zierung eingesetzt. Das Kind wird angeleitet, die eigene Artikulation in den Mittelpunkt zu stellen, seine Wahrnehmung der Lau- te über die Artikulationsorgane zu schärfen. Die Pädagogin/ der Pädagoge lenkt dabei immer wieder behutsam die Aufmerksamkeit des Kindes auf seine Artiku- lation, greift bei manchen fehlgeleiteten Lauten sorgfältig korrigierend ein (z.B.g/k). Sie/Er hilft dem Kind so über den Fokussierungsprozess beim Aufbau der phonologischen Bewusstheit. Der phonologische Gliederungsprozess wird aktiv über diese Maßnahme unterstützt. Der Handspiegel ist durch das gesamte Förder- geschehen hinweg ein wichtiger Begleiter, der je nach individuellem Bedarf immer wieder zum Einsatz kommt.
Die Handzeichen
(Geheimzeichen) dienen dem Kind einerseits als Hilfe beim Merken einzelner Buchstaben, unterstützen andererseits den Zusammenlautpro- zess, der manchen Kindern über die herkömmliche Strategie des reinen Anhaltens von Lauten schwer fällt. Sie dienen als Hilfsmittel und Brücke zum Meistern dieser schwierigen Anforderung. Die zwölf verwendeten Handzeichen haben gegenüber den vielen in der Literatur angebotenen Handzeichensystemen den Vorteil, dass sie sich nahe der Artikulationszone befi nden und so eine enge Beziehung zu die- ser herstellen (vgl. Dummer-Smoch 2000). Blumenstocks (1997) Anweisungen zur Beobachtung dieser Zonen bilden ebenfalls einen wichtigen Anhaltspunkt. Die Handzeichen werden die gesamte Intensivförderung hindurch immer wieder un- terstützend zum Strategieaufbau eingesetzt.Die Setzleiste
ist ein zentrales Element, das in jeder Fördereinheit zum Ein- satz kommen sollte. Der Akt des Zusammenschleifens einzelner Laute wird über Wortaufbauübungen an der Setzleiste implizit geübt. Dieser Weg wurde auch von Mann (vgl. Mann in Hofmann, 1998) als Alternative zur üblichen Zusammenschleif- strategie als zielführend beschrieben. Die Lautidentifi zierung und anschließende Laut-Buchstabenzuordnung umgeht das explizite Zusammenlauten, die Bedeu- tung des Wortes wird, durch parallel ablaufende haptische Erfahrungen ergänzt,Musterseite
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Systematische Durchführung
Gearbeitet wird mit bisher in der Klasse eingeführten (in der Regel acht) Buchstaben.
In jeder Fördersequenz werden ausgewählte Übungen zu allen drei beschriebenen Schwerpunktbereichen durchgeführt. Die Übungen an der Setzleiste haben hohe Priorität.
Alle Buchstaben werden systematisch im Laufe der zehn Wochen durchgearbeitet.
Jede Übung beinhaltet Übungsmaterial (Wörter, Bilder), das den unterschiedlichen Buch- staben zugeordnet ist. Die Folge der Buchstaben ist individuell wählbar. Zur Einführ- ung ins Förderprogramm empfehlen wir, einen Buchstaben zur Bearbeitung auszuwäh- len, der dem Kind keine offensichtlichen Schwierigkeiten bereitet. Die Geschwindigkeit des Vorgehens richtet sich nach den individuellen Fortschritten des Kindes.
Als Zusatzmaterialien werden Bleistift, Overheadstift, Heft (Schreibblätter), Spielsteine, eine zweirillige Setzleiste, kleiner Karteikasten oder kleine Schachtel als Schatztruhe, ev. Sammelmappe und ein Handspiegel benötigt.
Fördereinheit und Übungsschwerpunkte
Die typische Fördereinheit der IFM umfasst drei Übungsschwerpunkte:
1. Übungen zur Phonologischen Bewusstheit
2. Hilfen bei der Zuordnung von Lauteinheiten und Buchstaben 3. Gelegenheit, die schon erlernten Wörter durch das Lesen und Schreiben zu üben
Das Übungshandbuch führt durch das Programm, die drei Übungsschwerpunkte sind farblich markiert, so ist das benötigte Übungsmaterial leicht auffi ndbar, die drei Übungs- schwerpunkte sind nach individuellen Ansprüchen und Erfordernissen innerhalb einer Fördereinheit zu behandeln.
Die Blätter aus dem Leseheftchen „Lustige Reimgeschichten“ können einzeln oder als ganzes Büchlein ausgegeben werden. Im ersten Fall werden sie und vom Kind mit den Arbeitsblättern gemeinsam in einer Mappe gesammelt.
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Übungshandbuch
• Übungen zur phonologischen Bewusstheit | GRÜN
• Übungen zur Buchstaben-Laut-Korrespondenz | BLAU
• Übungen zum Lesen und Schreiben | ROSA
Materialpakete
• Anlaut / Handzeichenbilder | GRÜN
• Bildkärtchen | GRÜN
• Buchstabenkärtchen | BLAU
• Bild / Wortkärtchen (Bild mit passendem Wort auf der Rückseite) | BLAU
• Wortkärtchen | BLAU
• Silbenkärtchen | BLAU
• Arbeitsblätter | GRÜN / BLAU / ROSA
• Leseheftchen | ROSA
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Empfohlene Literatur
Blumenstock, L. (1997). Handbuch der Leselernübungen. Beltz. Weinheim.
Brunbauer, M. (2011). Silben Lesen kinderleicht 1.
Erstlesegeschichten und Silbenübungen. E. Dorner Verlag, Wien Dummer-Smoch, L., (2000). Laute – Silben – Wörter.
Übungsbuch zum Lesenlernen mit Lautgebärden. Veris. Kiel Hofmann, B. (1998). Lese- Rechtschreibschwäche – Legasthenie.
Erscheinungen, Theorieansätze, Prävention. Oldenbourg. München
Humer, R., Klicpera, C., Schabmann, A., Prcha, I. & Gasteiger- Klicpera, B. (2005).
Der Einfl uss früher Fördermaßnahmen für Kinder mit Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens. Erziehung und Unterricht, 155, 713-724
Humer, R., Saulich, G. (2000). Anton, das kleine Gespenst / Frohes Lernen.
Erstlesegeschichten. öbv&hpt, Wien
Klicpera, C. & Humer R. et al. (2008). WFT – Wiener Früherkennungstest.
Leselehrgangspezifi sches Verfahren zur Früherkennung von Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten im Schuleingangsbereich. E. Dorner Verlag, Wien
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Lehrerinnen und Lehrer für lese- und rechtschreibschwache Kinder.
Leitung und Mitarbeit im Kompetenzzentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung. Umfangreiche Tätigkeiten und Studien im Bereich der Leseforschung.
Mag. Maria Brunbauer
Sonder- und Heilpädagogin. Jahrelange Arbeit mit lese-, rechtschreib- und rechenschwachen Kindern an niederösterreichischen Pfl ichtschulen (Bezirk Melk). Präventionsarbeit im Erstlese- und Erstrechenbereich, LehrerInnen- und Elternberatung sowie Fortbildung von Pfl ichtschul- lehrerinnen und -lehrern. Langjährige praktische Arbeit und Erfahrung in freier Praxis mit lese-, rechtschreibschwachen /legasthenen und rechenschwachen bzw. dyskalkulen Kindern und Jugendlichen.
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www.lrs-forum.at/ifm
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ÜBUNGSHANDBUCH
Übungen zur Phonologischen Bewusstheit
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ÜBUNGEN ZUR PHONOLOGISCHEN BEWUSSTHEIT
© WLV / Waldviertler Lehrmittelverlag; IFM / Rita Humer, Maria Brunbauer 2011
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Geheimzeichen
Das erste Handzeichen und der Handspiegel werden eingeführt.
Das Kind wird angeleitet, den spezifi schen Laut in seiner Artikulation bewusst wahrzunehmen.
Wo entsteht der Laut? Wie fühlt er sich an?
Wie sieht die Mundstellung bei der Bildung dieses Lautes aus?
Dazu wird das jeweilige Anlautbild gezeigt.
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Das M
Das Kind sieht das Anlautbild und spricht das Wort Maus. Es betrachtet im Handspiegel seine eigene Mundstellung. Der/die Lehrer/in demonstriert nun das Handzeichen zum Laut /m /: „Lege die Finger so auf die Lippen (drei Finger, der Zeige-, Mittel- und Ringfi nger liegen vor den vollständig geschlossenen Lippen), dann spürst du das Brummen gut.“ Das Handzeichen ist auf der Rückseite des Bildes abgebildet. Der/die Lehrer/in weist auf die Buchstaben- form hin, an die die drei Finger des Handzeichens erinnern. „Toll, jetzt kennst du unser erstes Geheimzeichen!“
Anweisung
„Lass den Anfang vom Wort richtig brummen. Wie sieht dein Mund dabei aus?
(fest geschlossen) Wo spürst du das Brummen? (Mund und Nase)“
• Anlaut/Handzeichenbild siehe Materialpaket GRÜN, Seite 1,2
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ÜBUNGEN ZUR PHONOLOGISCHEN BEWUSSTHEIT
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Das A
Das Bild einer Ameise wird gezeigt, das Kind sagt Ameise.
Der /die Lehrer/ in zeigt das Handzeichen, das an die Weite und Größe des Mundes erinnert. Zeigefi nger und Daumen beider Hände bilden ein Dreieck vor dem Mund. Der/die Lehrer/in weist auf die Ähnlichkeit des Dreiecks mit dem Druckbuchstaben A hin.
Das Handzeichen ist auf der Rückseite des Bildes abgebildet.
Anweisung
„Halte den Anfang vom Wort jetzt ganz lange an. Schau in den Spiegel.
Wie sieht dein Mund aus?“ (weit, groß, rund)
• Anlaut/Handzeichenbild siehe Materialpaket Musterseite GRÜN, Seite 1,2
Das L
Das Bild eines Löwen wird gezeigt, das Kind spricht Löwe.
Der/die Lehrer/in zeigt das Handzeichen: Daumen und Zeigefi nger bilden eine L-Form, die am Unterkiefer ansetzt. Der Zeigefi nger deutet auch auf die Position der Zunge hin. Das Handzeichen ist auf der Rückseite
des Bildes abgebildet.
Anweisung
„Halte den Anfang vom Wort jetzt ganz lange an. Schau in den Spiegel.
Wie sieht dein Mund aus?“ (leicht geöffnet, Zungenspitze leicht gerollt vorne bei den oberen Zähnen)
• Anlaut/Handzeichenbild siehe Materialpaket Musterseite GRÜN, Seite 3,4
ÜBUNGEN ZUR PHONOLOGISCHEN BEWUSSTHEIT
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Das E
Das Bild eines Esels wird gezeigt, das Kind sagt Esel.
Der/die Lehrer /in zeigt das Handzeichen: Der Öffnungsspalt des Mundes verringert sich vom /a / zum /e /. Das Handzeichen ist auf der Rückseite des Bildes abgebildet.
Anweisung
„Halte den Anfang vom Wort jetzt ganz lange an. Schau in den Spiegel.
Wie sieht dein Mund aus? (nicht so weit wie beim /a /, eher breit)
Sage das E und mache das Geheimzeichen dazu, beim /e / ist der Mund nicht so weit offen, er ist eher breit.“
• Anlaut /Handzeichenbild siehe Materialpaket Musterseite GRÜN, Seite 3,4
Das N
Das Bild eines Nilpferdes wird gezeigt, das Kind spricht Nilpferd.
Der/die Lehrer/in zeigt das Handzeichen vor: Die Lippen sind leicht geöffnet.
Zeigefi nger und Mittelfi nger (ähnlich dem /m ) liegen auf der Nase.
Das Handzeichen ist auf der Rückseite des Bildes abgebildet.
Anweisung
„Halte den Anfang vom Wort jetzt ganz lange an. Schau in den Spiegel.
Spürst du das /n /? Lass es summen. Halte jetzt die Fingerspitzen unter die Nase. Spürst du die Luft?“
• Anlaut/Handzeichenbild siehe Materialpaket Musterseite GRÜN, Seite 3,4
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1 ÜBUNGEN ZUR BUCHSTABEN-LAUT-KORRESPONDENZ
Übungen zur Buchstaben-Laut-Korrenspondenz
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Buchstaben und Laute zuordnen
Ein oder mehrere Buchstabenkärtchen werden dem Kind vorgelegt.
Die Buchstaben werden benannt und mit Wörtern über die phonologische Bewusstmachung in einen Sinnzusammenhang gebracht (M wie bei Maus, Erinnerung an Anlautbild). Das Kind zeichnet eine Maus auf ein leeres
Buchstabenkärtchen (persönliche Assoziation als Anker).
Bekannte Handzeichen werden eingesetzt und geübt.
Durchführung
- Buchstabenkärtchen vorlegen - Kind benennt Buchstaben
- Woran erinnert der Buchstabe? (z.B. M wie ...Maus) - Kind zeichnet auf leeres Buchstabenkärtchen eine Maus - Geheimzeichen machen
• Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 17-25
• Leeres Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 26
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3 ÜBUNGEN ZUR BUCHSTABEN-LAUT-KORRESPONDENZ
Festigungsübung
Wenn mehrere Buchstaben in dieser Form bearbeitet wurden, Buchstaben und Bilder durcheinander darbieten und Kind eigene Bilder den Buchstaben zuordnen lassen. Geheimzeichen dabei üben.
• Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 17-25
• Leeres Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 26
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Wörter aufbauen
Pro Tag werden zwei Wörter an der Setzleiste erarbeitet.
Diese Wörter durchlaufen gemeinsam alle Übungsstufen, sie werden am Ende der Übungen in der Schatztruhe (Karteikasten) abgelegt und in der nächsten Fördereinheit mit dem „Wörterzug“ weiter bearbeitet.
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5 ÜBUNGEN ZUR BUCHSTABEN-LAUT-KORRESPONDENZ
Übung an der Setzleiste / Stufe 1
Vorgabe Bild 1 (z.B. Bild einer Maus)
Das vorgegebene Bild 1 wird als Wort in der Setzleiste aufgebaut.
Vorgabe Bild 2 (z.B. Bild einer Mama)
Das vorgegebene Bild 2 wird als Wort in der Setzleiste aufgebaut.
Durchführung
- Kind benennt Bild
- Wort in einen Satzkontext stellen (Satz wird gemeinsam ausgedacht) - Kind steckt das Bild in die hintere Setzrille
- Kind gliedert Wort in einzelne Laute auf - Kind baut Wort in der Setzleiste auf
- Kind vergleicht mit dem Lösungswort auf der Rückseite des Bildes
• Bild/Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 1-16
• Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 17-26
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Übung an der Setzleiste / Stufe 2
Vorgabe 3 Wortkärtchen, darunter die beiden Arbeitswörter (z.B. Mama, Maus, Mund). Das in einem Satz mündlich vorgegebene Wort (z.B. Da ist eine Maus im Haus. Meine Mama ist lieb.) wird auf dem jeweiligen Wortkärtchen erkannt und in der Setzleiste aufgebaut.
Durchführung
- 3 Wortkärtchen aufl egen
- Satz mit integriertem Zielwort mündlich vorgeben - Kind nimmt das gesuchte Wortkärtchen / Zielwort
- Kind steckt Wortkärtchen umgedreht in die hintere Setzrille - Kind baut Wort in der Setzleiste auf
- Kind vergleicht mit dem Wort auf der Rückseite
• Bild-Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 1-16
• Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 17-26
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7 ÜBUNGEN ZUR BUCHSTABEN-LAUT-KORRESPONDENZ
Übung an der Setzleiste / Stufe 3
Vorgabe 3 Bilder (z.B. Mama, Maus, Mund)
Das in einem Satz mündlich vorgegebene Wort (z.B. Mama sitzt im Garten.
Die kleine Maus ist süß.) wird auf dem Bild erkannt und in der Setzleiste aufgebaut.
Durchführung
- 3 Bilder aufl egen
- Satz mit integriertem Zielwort (Bild) mündlich vorgeben - Kind nimmt das gesuchte Bild / Zielwort
- Kind steckt Bild in die hintere Setzrille - Kind baut Wort in der Setzleiste auf
- Kind vergleicht mit dem Wort auf der Rückseite des Bildes
• Bild/ Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 1-16
• Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 17-26
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Übung an der Setzleiste / Stufe 4
Das als Bild 1 vorgegebene Wort wird aufgebaut und aufgeschrieben.
Das als Bild 2 vorgegebene Wort wird aufgebaut und aufgeschrieben.
Durchführung
- Bild vorlegen
- Kind benennt das Bild
- Kind steckt Bild in die Setzleiste - Kind baut das Wort in Setzleiste auf - Kind schreibt Wort auf ein Blatt
- Kind vergleicht mit dem Wort auf der Rückseite des Bildes
• Bild/Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 1-16
• Buchstabenkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 17-26 Musterseite
ÜBUNGEN ZUM LESEN UND SCHREIBEN
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Übungen zum Lesen und Schreiben
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Aufbau des Sichtwortschatzes
Das Sichtwortschatzmaterial besteht aus Wörtern, die den Kindern bereits bekannt sind (z.B. ist, im, am…). Die Übungen zum Aufbau des Sichtwort- schatzes sind ihrem Anforderungs- und Schwierigkeitsgrad entsprechend aufbauend angeordnet. Gearbeitet wird mit dem Wortmaterial der acht Buchstaben.
Pro Tag werden zwei Wörter neu eingeführt, Handspiegel und Handzeichen werden zur Unterstützung eingesetzt.
Nach Bearbeitung werden die Wörter in der Schatztruhe (Karteikasten) abgelegt.
Tipp: Wortkärtchen für jedes Kind kopieren. Die Kärtchen können dann von den Kindern individuell bearbeitet und in der eigenen Schatztruhe (Karteikasten) aufbewahrt werden.
• Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 27-29
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ÜBUNGEN ZUM LESEN UND SCHREIBEN
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Aufbau des Sichtwortschatzes b)
- Wort auf Kärtchen vorgeben - Kind liest das Wort
- Kind setzt Handzeichen ein
- Kind wählt Farbe aus, mit der es das Wort nachzieht
- Kind zeichnet auf ein Leerkärtchen, was es persönlich an dieses Wort erinnert - Kind bildet Satz in dem das Wort vorkommt
- Satz auf die Rückseite des Wortkärtchens schreiben (L schreibt) Übung zur Festigung
Wenn mehrere Wörter in dieser Form bearbeitet wurden, Wörter und Bilder
durcheinander darbieten und Kind eigene Bilder den Wörtern zuordnen
lassen. Aufbau in der Setzleiste. Musterseite
Wörterzug Wörter, die bei den Setzleistenübungen erarbeitet wurden,
werden täglich am Beginn der Fördersequenz aus der Schatztruhe (Karteikasten) geholt und in den Wörterzug aufgenommen.
• LOK siehe Materialpaket ROSA, Seite 1
• Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 27-30
• Bild-Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 1-16 - LOK auf den Tisch legen oder in die Setzleiste stecken - Kind reiht alle Wörter aus der Schatztruhe (Karteikasten) als Waggons an die LOK
- Kind liest Wörter(-zug) drei Mal Variation
Zuordnung der Waggons nach bestimmten Kriterien (z.B. M-Zug, A-Zug…) Welcher Waggon fehlt?
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ÜBUNGEN ZUM LESEN UND SCHREIBEN
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Würfeldiktat 6 Bild/ Wortkärtchen werden auf das folierte (!) Arbeitsblatt gelegt.
Die Wörter werden gewürfelt und mit Overheadstift aufgeschrieben.
• Bild/Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 1-16
• Arbeitsblatt siehe Materialpaket ROSA, Seite 2
- 6 Bilder aus der Schatztruhe auf das Arbeitsblatt legen - Kind würfelt
- Kind schreibt Wort ins entsprechende Würfelaugenzahlfeld - Kind kontrolliert durch Umdrehen der 6 Bilder
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Geheimwörter erraten
Sichtwortschatzwörter aus der Schatztruhe werden über Handzeichen (ohne Stimmeinsatz) vorgegeben, vom Kind identifi ziert und verschriftet.
• Wortkärtchen siehe Materialpaket BLAU, Seite 27-30 - Wortkärtchen aus der Schatztruhe nehmen
- Wort anhand von Handzeichen darstellen - Kind identifi ziert Wort
- Kind schreibt Zielwort auf - Kontrolle über Wortkärtchen
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ÜBUNGEN ZUM LESEN UND SCHREIBEN
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Wo Silben wohnen Memorieren von Silben. Den bekannten Konsonanten
(M, L, N, T, S, R oder D) werden Silben spielerisch zugeordnet und immer wieder gelesen.
• Arbeitsblatt siehe Materialpaket ROSA, Seite 3
• Silbenteppich siehe Materialpaket ROSA, Seite 4 Tipp: Arbeitsblatt folieren
- Auf jedes Dach einen Konsonanten schreiben
- Silbenteppich zerschneiden, Silben verdeckt darbieten - Kind liest eine aufgedeckte Silbe
- Kind legt das Silbenkärtchen ins passende Haus/Stockwerk (a,e,i,o,u)
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Dieses Büchlein gehört
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Oma malt Lena.
Lena malt Oma.
Milli malt Lara.
Lara malt Milli rot an!
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3 Lustige Reimgeschichten
Was essen wir?
Mama und Lara essen ein Ei.
Mama und Mimi essen mein Eis.
Mama und Oma teilen dein Eis.
Ui, Mama und Lena essen Reis mit Eis!
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Im Auto ist Lilo.
Im Auto sind Lilo und Mia.
Im Auto sind Lilo und Mia und Ami.
Wau, wau, miau, Iiiiiii!
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5 Lustige Reimgeschichten
Mio ist ein Kater
Mio und Mia turnen am Ast.
Mio und Mia essen Tomaten.
Nun ist Mio rot.
O Mio, rufen alle!
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Oma will ein Rad kaufen.
Mimi will Salat kaufen.
Lena will ein Auto kaufen.
Oli will kein Auto kaufen.
Oli will nur raufen.
Oli, Oli!
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15 Lustige Reimgeschichten
Henne Hanna
Henne Hanna hat ein Ei.
Henne Hanna will ein Ei, ein Ei, ein Ei.
Was ist dabei?
Henne Hanna will drei!
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Sissi und Resi sind im Haus.
Sissi und Resi sehen eine Maus.
Sissi und Resi rufen:
Da, eine Maus!
Die Maus ruft: O, eine Maus!
Alle laufen raus.
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17 Lustige Reimgeschichten
Wo ist Otto?
Otto nimmt das Foto.
Wer ist auf dem Foto?
Mama, Oma, Resi und
Tante Sissi sind auf dem Foto.
Aber wo ist Otto?
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Da ist der Rabe Rudi.
Rudi ist am Baum, wir sehen Rudi kaum.
Rudi komm runter!
So rufen wir munter.
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19 Lustige Reimgeschichten
Eine nette Dame
Tante Sissi ist eine Dame.
Die Dame ist rund, na und?
Tante Sissi ist so nett.
Tante Sissi und Mama holen Resi ins Bett.
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Es ist kein Name.
Es ist keine Dame.
Es ist kein Sofa.
Es ist kein Mofa.
Es ist kein Band.
Es ist auf der Hand.
Es ist der Daumen. Musterseite
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28 Lustige Reimgeschichten