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Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie
Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Journal für
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Aigner M
Journal für Neurologie
Neurochirurgie und Psychiatrie
2015; 16 (4), 186-187
Unsere Räucherkegel fertigen wir aus den feinsten Kräutern und Hölzern, vermischt mit dem wohlriechenden Harz der Schwarzföhre, ihrem »Pech«. Vieles sammeln wir wild in den Wiesen und Wäldern unseres Bio-Bauernhofes am Fuß der Hohen Wand, manches bauen wir eigens an. Für unsere Räucherkegel verwenden wir reine Holzkohle aus traditioneller österreichischer Köhlerei.
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aus dem «
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Bessere Räucherkegel als Eure sind mir nicht bekannt.«
– Wolf-Dieter Storl
yns
thetische
Z u sOHNEätze
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Cognitive markers of psychotic unipolar depression: a meta-analytic study
Zaninotto L, Guglielmo R, Calati R, et al. J Affect Disord 2015; 174: 580–8.
Abstract
Background: The goal of the current meta-analysis was to review and examine in detail the features of cognitive per- formance in psychotic (MDDP) versus non-psychotic (MDD) major depressive disorder.
Methods: An electronic literature search was performed to fi nd studies comparing cognitive performance in MDDP versus MDD. A meta-analysis of broad cognitive domains (processing speed, reasoning/problem solving, verbal learning, visual learning, attention/working memory) and individual cognitive tasks was conducted on all included studies (n = 12). Demographic and clinical features were investigated via meta-regression analysis as moderators of cognitive performance.
Results: No difference in socio-demographic and clinical variables was detected between groups. In general, a poor- er cognitive performance was detected in MDDP versus MDD subjects (ES = 0.38), with a greater effect size in drug-free patients (ES = 0.69). MDDP patients were more impaired in verbal learning (ES = 0.67), visual learning (ES = 0.62) and processing speed (ES = 0.71) tasks. A
signifi cantly poorer performance was also detected in MDDP patients for individual tasks as Trail Making Test A, WAIS-R digit span backward and WAIS-R digit symbol. Age resulted to have a negative effect on tasks involved in work- ing memory performance.
Conclusion: In line with previous meta-analyses, our fi nd- ings seem to support an association between psychosis and cognitive defi cits in the context of affective disorders. Psy- chosis during the course of MDD is associated with poorer cognitive performance in some specifi c cognitive domains, such as visual and verbal learning and executive functions.
Hintergrund: Das Ziel der aktuellen Meta-Analyse war es, im Detail die Merkmale der kognitiven Leistung bei psychoti- scher (MDDP) im Vergleich zu nicht-psychotischer (MDD) Major-Depression zu überprüfen und zu untersuchen.
Methoden: Eine elektronische Literaturrecherche wurde durchgeführt, um Studien zum Vergleich der kognitiven Leis- tung in MDDP gegenüber MDD fi nden. Eine Meta-Analyse von großen kognitiven Domänen (Verarbeitungsgeschwindig- keit, Argumentation / Problemlösung, verbales Lernen, visu- elles Lernen, Aufmerksamkeit / Arbeitsspeicher) und indivi- duelle kognitive Aufgaben wurde bei allen eingeschlossenen Studien (n = 12) durchgeführt. Demographische und klinische Merkmale wurden über Meta-Regressionsanalyse als Modera- toren der kognitiven Leistungsfähigkeit untersucht.
News-Screen Psychiatrie
M. Aigner
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Ergebnisse: Es wurde kein Unterschied in den soziodemografi - schen und klinischen Variablen zwischen den Gruppen festge- stellt. Im Allgemeinen wurde eine schlechtere kognitive Leis- tung bei Patienten mit MDDP gegenüber Patienten mit MDD festgestellt (ES = 0,38), mit einer größeren Effektstärke bei me- dikamentenfreien Patienten (ES = 0,69). MDDP- Patienten wa- ren mehr beeinträchtigt in verbalem Lernen (ES = 0,67), visuel- lem Lernen (ES = 0,62) und in der Verarbeitungsgeschwindig- keit (ES = 0,71). Eine signifi kant schlechtere Leistung wurde auch bei Patienten mit MDDP für einzelne Aufgaben wie Trail- Making-Test A, WAIS-R Zahlen nachsprechen und WAIS-R- Zahlen-Symbol-Test gefunden. Alter hatte einen negativen Ef- fekt bei Aufgaben, die die Arbeitsspeicherleistung beinhalteten.
Konklusion: Im Einklang mit früheren Metaanalysen, scheinen die Ergebnisse den Zusammenhang zwischen Psychosen und kognitiven Defi ziten im Kontext affektiver Störungen zu unter- stützen. Psychosen im Verlauf der MDD sind mit schlechteren kognitiven Leistung in bestimmten kognitiven Domänen wie visu- elles und verbales Lernen und exekutiven Funktionen assoziiert.
Fazit für die Praxis
Die Vorliegende Meta-Analyse zeigt auf, dass „Psycho- se“ bei Major-Depression mit stärkerer Beeinträchtigung von kognitiven Leistungen verbunden ist als bei Major-De- pression ohne psychotische Symptome. Insbesondere vi- suelles und verbales Gedächtnis und exekutive Funktionen sind stärker beeinträchtigt. Eine Meta-Analyse von Snyder (2013) hat gezeigt, dass bei Major Depression insgesamt eine Beeinträchtigung exekutiver Funktionen vorliegt [1].
Es konnte gezeigt werden, dass sich im Rahmen der antide- pressiven Therapie exekutive Funktionen (z. B. im Stroop- Test) verbessern [2]. Allerdings sind hier die Ergebnisse in der Literatur nicht eindeutig, es gibt auch Hinweise, dass es zu Beeinträchtigungen kommen kann. Die Bedeutung der Beeinträchtigung exekutiver Funktionen bei Depression hat zur Defi nition des „Depressions-exekutiven Dysfunktions- Syndrom“ (DEDS) geführt. Das DEDS wird bei älteren Pa- tienten als Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzhei- mer Demenz gesehen [3] und ist auch bei Erstmanifesta- tion in höherem Alter mit erhöhter Mortalität [4] verbunden.
Literatur:
1. Snyder HM. Major depressive disorder is associated with broad impairments on neuropsycholo- gical measures of executive function: a meta-analysis and review. Psychol Bull 2013; 139: 81–132.
2. Wagner S, Doering B, Helmreich I, Lieb K, Tadi´ c A. A meta-analysis of executive dysfunctions in unipolar major depressive disorder without psychotic symptoms and their changes during anti- depressant treatment. Acta Psychiatr Scand 2012; 125: 281–92.
3. Vilalta-Franch J, López-Pousa S, Llinàs-Reglà J, et al. Depression subtypes and 5-year risk of de- mentia and Alzheimer disease in patients aged 70 years. Int J Geriatr Psychiatry 2013; 28: 341–50.
4. Vilalta-Franch J, Planas-Pujol X, López-Pousa S, et al. Depression subtypes and 5-years risk of mortality in aged 70 years: a population-based cohort study. Int J Geriatr Psychiatry 2012; 27: 67–75.
Korrespondenzadresse:
Prim. Assoc. Prof. Priv.-Doz.
Dr. Martin Aigner
Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie, Universitätsklinikum Tulln A-3430 Tulln, Alter Ziegelweg 10
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