&
S onder
beilage
inhalt
Landwirtschaftliche
MitteiLungen
Pixelio
Körnerhirse
Alles rund um Hirse:
Sorten, Anbau, Düngung, Pflanzenschutz und auch Fütterung. Seiten 2-5
Sojabohne
Soja ist für steirische Marktfruchtbetriebe sehr interessant, braucht aber Know-how. Seiten 6-7
Ölkürbis
Neue Sorten im Programm, Anbau-, Dünge- und Pflanzenschutztipps sowie Preisaussichten. Seiten 8-11
Raps
Bestände sind durchwegs stark entwickelt. Start-Dün- gung gibt den notwendigen Kick. Seiten 12-13
Wintergetreide
Düngetipps für einen optimalen Start ins Früh- jahr und leitfaden für den Pflanzenschutz. Seiten 14-19
Sorten
Sortenbeschreibungen für Körnerhirse, Sojabohne, Ölkürbis und Sommerge- treide. Seiten 5, 6, 9, 16
Landwirtschaftliche Mitteilungen 15. Februar 2014
Getreide,
Kürbis und Hirse gewinnen Fläche
a lternativen
g etreide
Hirse legt kräftig zu Musch
2 Landwirtschaftliche
MitteiLungenH irSe
15. Februar 2014Dem Maiswurzelbohrer gefällt es bei uns so gut wie nirgend- wo. Das liegt in erster Linie am hohen Dauermaisanteil von über 70 Prozent in den Bezirken Südoststeiermark und Leibnitz, aber auch am Kürbis, der einen Lockstoff für den Käfer produ- ziert und ihn damit am Weiter- ziehen hindert, wenn der Mais abtrocknet. Nach zehn Jahren wird der Käfer nun zur wirklich ernsten Gefahr. Es wird heuer stark von Wetter und Abwehr- maßnahmen abhängen, wie sich die Schäden bei der Ernte prä- sentieren. Wir alle hoffen auf beste, wüchsige Bedingungen,
damit die Wurzelregeneration optimal verlaufen kann. Bei der chemischen Bekämpfung des Käfers gibt es so viele offene Fragen wie nie zuvor. Praktisch alle zur Verfügung stehenden Angebote sind in der Steiermark nur wenig auf ihre Wirkung ab- getestet, sodass man ehrlicher- weise von Großflächenversu- chen sprechen muss – und das bei unserer wichtigsten Kultur.
Wer kann, setzt hoffentlich auf Fruchtfolge. Die Herbstaussaat 2013 zeigt bereits das Bemühen unserer Landwirte. Wir schät- zen, dass rund 21.000 Hektar Wintergetreide und damit gut 22 Prozent oder 4.000 Hektar mehr ausgesät wurden. Winter- weizen/Dinkel dürften um 35 Prozent auf 7.400 Hektar, Win- tergerste um 16 Prozent auf 6.900 Hektar, Triticale um 27 Prozent auf 4.000 Hektar und Roggen um acht Prozent auf rund 2.000 Hektar Anbaufläche gestiegen sein. Die bescheidene Winterrapsfläche dürfte wegen weiterer Einschränkungen beim Pflanzenschutz um weitere zehn Prozent auf nur mehr 550 Hek- tar gesunken sein. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig wei- tere 10.000 bis 15.000 Hektar der langjährigen Maisfläche mit Fruchtwechsel bewirtschaf- tet werden. Unsere Alternativen werden immer wichtiger!
koMMentar
Arno Mayer leiter der lk-abteilung Pflanzenbau
Käfer gewinnt
Mais-Alternativen: Hirse, Triticale und Weizen
Getreide hat mehr verdauliche Aminosäuren. Hirse-Mastversuche mit 40 und 70 Prozent in der Ration laufen
v
iele steirische Verede- lungsbetriebe sehen sich nach Alternativen zu Mais um. Hirse, Triticale und Weizen stehen dabei ganz oben.Herauszufinden wie gut sich die Kulturen als Futter eignen ist aber nicht die einzige Anforderung.
Wie gut lässt sich die Kulturfüh- rung in den Jahresablauf einfügen und wie viel Gülle können sie aufnehmen? in dieser Hinsicht hat Hirse den größten Vorteil.
Hirse beste Alternative
Körnerhirse verwertet Stickstoff hervorragend, ist sehr standfest und übersteht Trockenperioden am besten. Daraus ergibt sich ein gut gesicherter, hoher ertrag. DieMast mit 20 Prozent Hirse in der Ration wurde im Vorjahr wissen- schaftlich untersucht und funktio- nierte sehr gut. Höhere Anteile sind möglich – derzeit laufen in Hatzendorf Mastversuche mit 40 beziehungsweise 70 Prozent Hir- se in der Ration.
Auf Aminosäuren abstimmen
Die Ration muss aber unbedingt auf Basis von verdaulichen Ami- nosäuren abgestimmt werden.Der niedrigere lysingehalt von Hirserationen ist mittels Mineral- stoffmischung oder eiweißkon- zentrat auszugleichen. Gegenüber Maisrationen ist der Gehalt an umsetzbarer energie etwas ge- ringer, der Rohproteingehalt da-
eignung für schweineMast
Futter
akzeptanz Nährstoff
gehalte Energie
(MJ) Eignung für die
Schweinemast Sinnvolle max.
Einmischrate
Weizen ++++ ++++ +++ ++++ 50%
Triticale +++ ++++ +++ +++(+) 50%
Gerste +++ +++ + +++ 30 bis 40%
Roggen ++ ++ ++ ++(+) 20 bis 30%
Hirse +++(+) +++ ++(+) +++ 30% bis ?*
Mais ++++ ++ ++++ +++ 70%
*Hirse-Mastversuche mit 40% und 70% laufen derzeit noch Quelle: lk-stMk
verdauliche aMinosäuren
Mais (7,5 % XP)
Gerste (11 % XP) Weizen (12 % XP)
Roggen (9,8 % XP) Triticale (11 % XP) Körnerhirse (10,5 % XP) 4,5
4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0
Gramm pro Kilogramm bei 88 Prozent Trockenmasse
Lysin Methionin/Cystein Threonin Tryptophan
für um etwa 2,5 Prozent höher.
Auch Rohfett- und Stärkegehalt sind geringer. Die Nährstoffge- halte schwanken zwischen den Sorten und erntejahren. Generell ist – wie auch beim Mais – bei hö- heren Hektarerträgen mit einem reduzierten eiweißgehalt und so- mit auch weniger Aminosäuren zu rechnen.
Triticale verträgt Gülle
Auf hohe Stickstoffgaben im Frühjahr reagiert Triticale von al- len Getreiden am gnädigsten. Bis zu 70 Kilo je Hektar beeinflussen den ertrag nicht. Bei Getreide- versuchen des landes Steiermark wurde bis zu den maximal er- laubten 100 Kilo Stickstoff feld- fallend je Hektar gedüngt. Als Vergleich dienten Flächen mit Mineraldüngung. Triticale liefer- te dabei um 0,6 Tonnen weniger ertrag, während Weizen um 1,6 Tonnen zurückblieb.Gern gefressen
Gemeinsam mit Weizen eignet sich Triticale bis zu einem Ra- tionsanteil von 50 Prozent her- vorragend für die Schweinemast.
Gute Futterakzeptanz und hohe Rohproteingehalte mit sehr gut
Quelle: lk-stMk
H irSe 3
15. Februar 2014
Landwirtschaftliche
MitteiLungenMais-Alternativen: Hirse, Triticale und Weizen
Getreide hat mehr verdauliche Aminosäuren. Hirse-Mastversuche mit 40 und 70 Prozent in der Ration laufen
verdaulichen Aminosäuren spre- chen für die beiden Getreidearten, wobei Weizen hier etwas besser ist. Der geringe Rohfaseranteil kann mit einem Rohfaserträger oder Gerste in der Ration ausge- glichen werden.
Getreide spart Soja
im Vergleich zu Mais hat Getrei- de einen höheren Rohproteinge- halt. Pro Mastschwein können so acht bis zehn Kilo Sojaextrak- tionsschrot eingespart werden.Der Phosphorgehalt der meisten Getreidearten ist bis zu 30 Prozent höher. Außerdem sind mehr und zum Teil besser verdauliche es- sentielle Aminosäuren enthalten.
Ab 15 bis 20 Prozent Getreide in der Ration muss kein Tryptophan über die Mineralstoffmischung ergänzt werden. Gerste ist bis zu einem Anteil von 30 bis 40 Pro- zent gut in Mastrationen einsetz- bar. Der energiegehalt ist jedoch niedrig. Roggen ist für Schweine nicht so schmackhaft und sollte daher auf 20 bis 30 Prozent in der Ration begrenzt werden. Beim Anteil verdaulicher Aminosäuren liegen Roggen und Gerste gleich- auf hinter Triticale und Weizen.
Rudolf Schmied, Karl Mayer
Körnersorghum
für die Steiermark
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Ertrag, dt / ha
Quelle: Steirisches Versuchsreferat Hatzendorf 2013.
BRIGGA Targga Butas Abas Iggloo BurggoJagguar Arifrico
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EU-Prognose 2014
Die eU-landwirte- und Genos- senschaftsverbände Copa-Cogeca sagen in ihrer Schätzung der An- bauplanungen der eU eine deut- liche Ausdehnung des Sojaanbaus von 19,1 Prozent voraus. Auch Hirse (Sorghum) soll um 21,5 Prozent zulegen. Die Flächen für Sonnenblumen erhöhen sich demnach um 5,7 Prozent, jene für Raps um 3,4 Prozent. insgesamt wird eine erhöhung der Ölsaaten- fläche um 4,8 Prozent erwartet.
Auch der eiweißpflanzenanbau wird sich laut Copa-Cogeca um etwa sieben Prozent ausdehnen.
Besonders bei erbsen sehen die Verbände eine Zunahme von 14,7 Prozent, während die Areale bei Bohnen und Süßlupinen um 3,8 beziehungsweise 1,1 Prozent sin- ken sollen. in der Prognose über die bestellten Getreideflächen geht Copa-Cogeca von einem leichten Minus von 0,6 Prozent aus. Rückgänge werden bei Du- rumweizen (-6,1), Gerste (-5) und Hafer (-4,3) vorhergesagt. An- bauzuwächse werden bei Weich- weizen (1,6), Mais (1,5), Roggen (2,2) und Triticale (6,6) erwartet.
Mastrationen mit Hirse und getrei- de bringen ähnliche leistungen wie Maisra- tionen lk
4 Landwirtschaftliche
MitteiLungenH irSe
15. Februar 2014auswahl zugelassener herbizide für kulturhirse 2014
Produkt Wirkstoff
Wirkungs mechanism
us nach HRAC Aufwandmenge/ ha Preis in EUR / ha1) Ackerdistel Acker / Zaunwinde Unkrauthirsen Gänsefuß / Melde Nachtschatten Franzosenkraut Kamille Knöterich Ambrosie (Ragweed) Abstandsauflagen zu Oberflächen gewässern in m
2)
Bodenwirksame Hirsemittel, früher Nachauflauf
Gardo Gold3,4,5) s-Metolachlor + TBZ k3 2-3 l 30-45 0 0 +++ +(++) + ++(+) + ++(+) +++ 5
Stomp Aqua3,4,5) Pendimethalin k1 2,5 l 37 0 0 ++ +++ ++ 0 ++ ++ + 20/10/5/5
Spectrum3,4,5) Dimethenamid-p k3 1,4 l k.a. 0 0 +++ ++ +(+) +++ +++ +(+) + 10/5/5/1
Tankmischung, früher Nachauflauf Stomp Aqua3,4,5) +
Spectrum3,4,5) Pendimethalin +
Dimethenamid-p k1+k3 2 l + 1 l 59 0 0 +++ +++ ++ +++ +++ ++ + 20/10/5/5
Anwendung im Nachauflauf
Arrat + Dash3) (Tritosulfuron +
Dicamba) + NM b+o 0,2 kg
+ 1 l 21 +++ +++ 0 +++ +(+) +++ +++ ++(+) +++ 1 m Harmony SX +
Zellex CS3,6) Thifensulfuron-methyl
+ nM b 7,5g +
0,1% NM 20 +(+) Split. ++
Split. 0 ++(+) 0 +++ +++ ++(+) + 1 m
MaisBanvel WG3,5) Dicamba o 0,3 - 0,5 kg 18-31 +++ +++ 0 +++ +(+) ++ ++ ++ ++ 1 m
Buctril3,4,6,7) Bromoxynil c3 0,5 - 1,5 l 10-30 + + 0 ++(+) +++ +++ +++ ++(+) +++ 5/5/1/1
Abkürzungen: TBZ: Terbuthylazin; NM: Netzmittel; k.A.: keine Angabe; Split.: Splitting
Legende: +++: sehr gut wirksam; ++: gut bis ausreichend wirksam, +: Teilwirkung, nur bei kleineren Unkräutern unter günstigen Bedingungen, 0: keine Wirkung;
1) Preisbasis: unverb.empf. Listenpreise f. durchschnittl. 5-10 ha-Gebinde (RWA 2012) exkl. Mwst.;
2) Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern: Regelabstand / 50 % / 75 % / 90 % Abtriftminderungsklasse 3) Nach dem Auflaufen der Kutlur ab BBCH 13;
4) Nutzung als nachwachsender Rohstoff für technische Zwecke;
5) Deutsche Zulassung nach §18a, keine Haftung für Schäden an Kulturpflanzen;
6) Registrierung für Sorghum-, Rispen- und Kolbenhirse;
7) Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Einsatz Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter betriebsspezifischen Bedingungen prüfen.
Terbuthylazin-hältige Mittel, wie z.B. Gardo Gold, sind im Wasserschongebiet verboten!!!!!
Alle Angaben ohne Gewähr! Verbindlich ist die Gebrauchsanleitung! H. Fragner, PS-Referat LK Stmk., Jänner 2013
Körnerhirse: Vieles neu beim Hoffnungsträger
Körnerhirse ist als Hackfrucht anerkannt, Reife bei Sortenwahl und Anbautermin beachten
w
egen des Maiswurzel- bohrers gewinnen Alter- nativen zur hauptbetrof- fenen Kultur Mais immer größere Bedeutung. Die Suche nach einer wirtschaftlich adäquaten Alterna- tive zu Mais ist alles andere als leicht, wenn nicht gar unmöglich.Dennoch ist mit dem nun er- langten Hackfruchtstatus von so- wohl Körner-, und Silohirse (Kör- ner-, Silosorghum) eine interes- sante Alternative zu Mais vorhan- den.
Vielfältige Anforderungen
Das Anforderungsprofil an eine Maisalternative lautet: stickstoff- zehrend mit Hackfruchtstatus (wie Mais), einfache Kulturfüh- rung mit hohem ertrag und guteeignung als Futter. Die ertrags- höhe kommt mit einer Schwan- kungsbreite von sechs bis zwölf Tonnen je Hektar (mit 14 Prozent Feuchtigkeit) zwar nicht an die gewohnten steirischen Maiserträ- ge von elf bis zwölf Tonnen he- ran, aber dafür sind die eiweißge- halte deutlich höher als bei Mais.
ein Artikel zur Fütterung ist auf den Seiten 2 und 3 zu finden.
Stickstoff-Düngung
Für die Düngung gelten mittler- weile 120 bis 140 Kilo Stickstoff für Körnerhirse und 140 bis 160 Kilo Stickstoff für Silohirse je Hektar bei mittlerer ertragslage als Richtwert. Von mittlerer er- tragslage spricht man bei 6,5 bis acht Tonnen bei Körnerhirse (bei14 Prozent Feuchtigkeit) und 14,5 bis 18 Tonnen Trockenmasse bei Silohirse je Hektar. Für höhere ertragsklassen gibt es Zuschläge:
u20 Prozent bei 8 bis 9,5 Tonnen Körnerhirse oder 18 bis 20,5 Ton- nen Silohirse
u30 Prozent bei 9,5 bis 10 Ton- nen Körnerhirse oder 20,5 bis 22 Tonnen Silohirse
u40 Prozent über 10 Tonnen Körnerhirse oder über 22 Tonnen Silohirse.
Richtige Reife wählen
in der Hirsesorten-Tabelle (rechts) ist der Körnerhirsesorten- versuch des landes Steiermark von Dagobert eberdorfer dar- gestellt. er zeigt erträge bei den Körnerhirsesorten zwischen 9,6 Körnerhirse Mitte September k. Mayer
H irSe 5
15. Februar 2014
Landwirtschaftliche
MitteiLungenhirsesorten
Körnerhirsesortenversuch der Versuchstätigkeit des Landes Steiermark in Hatzendorf 2013
Sorte t/ha Wasser %
Fuego CS 9,60 21,8
RGT Reggal 9,15 21,5
RGT Baggio 9,00 22,0
Brigga 8,99 19,8
RGT Targga 8,84 23,8
Capello CS 8,79 20,6
RGT Blogg 8,61 21,5
Aggyl 8,40 20,1
Butas 8,35 22,8
Abas 8,22 20,9
RGT Mustangg 8,14 20,2
Jagguar 8,11 20,8
Arsky 7,83 19,6
Arfrio 7,77 17,9
KSH2G 03 7,67 23,2
Iggloo 7,53 20,2
RGT Burggo 7,32 19,4
Balto CS 6,69 21,0
Cronas 1,86 57,0
Mittelwert 7,62 22,9
= im Handel verfügbar
e
in wesentlicher Punkt, um erfolgreich in der Hirse-Produktion zu sein, ist eine gut funktionierende Unkrautbekämpfung. Doch das Problem liegt auf der Hand: es müssen Unkrauthirsen aus der Kulturhirse entfernt oder „heraus- gespritzt“ werden.Das ist in der Praxis schon schwer genug, doch derzeit auch rechtlich eine unklare Situati- on! im Prinzip blei- ben zur Unkrauthir- sebekämpfung nur bodenwirksame Hirsemittel im Vor- oder frühen Nachauflauf übrig.
Mit Safener ausgestattetes Hirse-Saatgut hat den Vorteil, dass beispielsweise Gardo Gold oder Dual Gold gegen Unkrauthirsen eingesetzt werden könnte und eine gute Verträg- lichkeit gegeben wäre. Durch die Unterstützung von Terbuthylazin
gibt es Zusatzwirkung auch auf zweikeimblättrige Unkräuter.
Die Bekämpfung der meisten zweikeimblättrigen Samenunk- räuter ist weniger problematisch, da auch dementsprechende Zulas- sungen vor- liegen. Mit bei-
spiels- weise
Harmony SX + Zellex CS, Mais- Banvel WG oder Arrat + Dash können Weißer Gänsefuß, Ama-
Schwieriger Pflanzenschutz bei Hirse
Für Österreich sind nur wenige Mittel für Futterhirsen zugelassen
Körnerhirse: Vieles neu beim Hoffnungsträger
Körnerhirse ist als Hackfrucht anerkannt, Reife bei Sortenwahl und Anbautermin beachten
Tonnen und 1,86 Tonnen je Hek- tar. Die schlechten erträge bei den letztgenannten Sorten in der Tabelle sind vor allem der späten Reife zuzuschreiben. Gerade die richtige Auswahl der Reife (zu erkennen am Wassergehalt) für den jeweiligen Standort ist von entscheidender Bedeutung. Hinzu kommt, dass spätreife Sorten un- bedingt noch im April angebaut werden müssen.
Später Anbauzeitpunkt
Sofern der Standort mit Spät- frösten oder niedrigen Tempe- raturen Anfang Mai zu kämp- fen hat, sollte unbedingt erst ab Anfang Mai ausgesät und daher auf frühreifere Sorten zurückge- griffen werden. ein Ausfall derKultur ist dann unwahrscheinlich.
Das Problem besteht aber darin, dass Schadhirsen die Kulturhirse überwachsen können, sofern die Pflanzenschutzmaßnahme nicht ausreichend Wirkung zeigt. Denn gelingt es nicht die Unkrauthirse vor der Bestockung zu bekämp- fen, können ertragsausfälle von bis zu 50 Prozent eintreten.
Saatstärke
Großteils wird das Saatgut in 400.000 Kornpackungen mit Safenerbeizung angeboten. Die Safenerbeize dient dazu, dass ei- ne Vorauflaufbehandlung ohne Schäden an den Pflanzen erfol- gen kann. Die Saatstärke sollte bei frühen Sorten durchaus bei 400.000 Korn je Hektar gewählt
werden. Bei späteren Sorten kann die Saatstärke auf 300.000 Korn abgesenkt werden. Die Saat sollte primär mit einzelkornsägeräten mit 70 Zentimeter Reihenabstand durchgeführt werden.
Sortenbeschreibung
Als sehr frühe Sorte kann die Sor- te Afrio bezeichnet werden. im frühen Bereich wären laut Was- sergehalt im Sortenversuch die Sorten RGT Burggo, RGT Iggloo, Brigga und RGT Mustangg an- gesiedelt. Späte Sorten sind RGT Baggio, RGT Blogg und RGT Targga. Nicht in der ertragsprü- fung, aber verfügbar, ist die Sorte Arack, welche auf dem ertragsni- veau von Arsky liegt.Karl Mayer
Hirsesorten der Spitzenklasse
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RGT BURGGO
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Für leichte Böden
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Die neue Ertragskanone
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Der Silofüller mit Lysin
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rant, Wurzelunkräuter etc. be- kämpft werden. Das Kontakther- bizid Buctril dient als Abbrenner zum Beispiel gegen Ambrosie, Schwarzer Nachtschatten, etc.
Zulassungsprobleme
Präparate mit Hirse-Zulassungaus Deutschland dürfen heuer nur mehr aufgebraucht werden und österrei-
chische liegen kaum vor. Außerdem
sind die zugel- assenen Mittel oft so registriert, dass das erntegut nur für energienut- zung beziehungs- weise technische Zwecke verwendet werden darf, nicht aber für die Verfütterung. Rechtlich zwar verständlich, aber anderer- seits werden dieselben Präparate bei Mais und bei vielen anderen Futterpflanzen, ja sogar Gemüse eingesetzt. Harald Fragner
6 Landwirtschaftliche
MitteiLungenS oja
15. Februar 2014SOJABOHNENSORTEN AGES 2013
Sorte Ertrag rel. % Reife Wuchshöhe Lager Kornausfall Peronospora Sclerotinia Bakteriosen Virosen Reifegruppe OOO und OOOO
36,4 dt/ha
Tundra Reife OOOO 73 1 3 4 7 7 4
Aligator 99 3 5 3 3 5 3 4 2
Amandine 99 3 6 5 3 3 4 4
Cordoba 97 4 6 5 2 3 3 3 4
ES Senator 102 4 6 4 5 2 4 3
Gallec 95 2 5 5 2 5 2 5 4
Lissabon 101 3 4 3 2 5 4 5 5
Malaga 102 4 5 3 3 3 3 4
Merlin 95 2 5 5 3 5 3 6 5
Petrina 99 4 5 5 5 5 5 5
Solena 100 4 5 5 4 5 3 5
Sultana 103 3 4 3 4 4 4 3
SY Livius 106 4 5 3 3 4 4
Tourmaline 109 4 6 5 3 3 3 3
Reifegruppe OO 43,9 dt/ha
ES Dominator 96 6 6 2 3 3 3 1
ES Mentor 104 7 3 2 2 3 3 2
Essor 6 5 2 2 3 3 3 5
Flavia 97 7 5 4 4 4 4
Kent 7 5 2 1 4 3 4
Korus 95 5 4 2 6 4 3
Naya 100 6 3 2 2 2 4 5
Sigalia 100 6 5 3 3 2 5 3 2
Silvia PZO 108 8 5 4 3 3 3
Sinara 105 7 6 4 2 4 3 2
Legende: 1 sehr gut 9 sehr schlecht
Gefragte Sojabohne braucht Know-how
Die Ansprüche von Soja an den Boden wollen erfüllt sein. Anbau ab dem 25. April
f
ür Betriebe, die ausrei- chend Fläche und somit keine Probleme mit der Gülleausbringung haben, ist Soja- bohne neben Ölkürbis eine inte- ressante Alternative in Mais- fruchtfolgen. Bezüglich des Pflanzenbaus sind für gute Soja- bohnenerträge einige Grundsätze zu beherzigen.Möglichst früh säen
Die Sojabohne ist eine Kurztags- pflanze, das heißt, den Anreiz Sa- men zu bilden erhält sie bei kurzen Tagen. Das würde für sehr frühe Aussaattermine sprechen, die in unseren Breitengraden durch die Frühjahrstemperaturen begrenzt sind. Dennoch sollte ab 25. April gesät werden, um keine zu starken Blühverzögerungen im Sommer zu verursachen. Die gefährlichste Zeit für Sojabohne ist nämlich die Phase der Blüte. Trockenheit und Wassermangel bewirken, dass viele gebildete Hülsen abgewor- fen werden und damit die erträge sinken. Daher darf die Sojabohne nicht tiefer als zwei bis vier Zen- timeter abgelegt werden, denn sie muss so rasch wie möglich auf- laufen. eine zu seichte Ablage insTrockene ist ebenfalls schlecht, da sie damit unnötig lang zur Kei- mung braucht. Deshalb wäre eine einzelkornsaat mit exakter Tie- fenführung zu begrüßen. in Versu- chen wurde allerdings nachgewie- sen, dass zu große Reihenweiten von mehr als 40 Zentimeter eben- falls ertragsmindernd wirken.
Sollte aber auf schweren Böden Soja angebaut werden, kann eine Reihenweite von 70 Zentimeter mit der Möglichkeit zur Hacke mit besserer Durchlüftung die er- träge im Vergleich zur engen Ab- lage wieder steigern lassen.
Knöllchenbakterien
eines darf aber auf keinen Fall vergessen werden: dass die legu- minose Soja mit ihren Knöllchen- bakterien, den Rhizobien, an der Wurzel entweder bereits fix fertig beimpft gekauft oder selbst mit diesen Bakterien gebeizt werden muss. Das Anforderungsprofil die- ser Rhizobien, die letztendlich die Stickstoffversorgung der Pflanze übernehmen, liegt bei einem pH- Wert des Bodens von mindestens 6,0 und einer Versorgungsstu- fe C bei Phosphor (47 bis 111 Milligramm Phosphor je 1.000 Sklerotinibefall bei Sojabohne
S oja 7
15. Februar 2014
Landwirtschaftliche
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Gefragte Sojabohne braucht Know-how
Die Ansprüche von Soja an den Boden wollen erfüllt sein. Anbau ab dem 25. April
s
ojabohne reagiert im Ju- gendstadium empfindlich auf Unkrautkonkurrenz.Sommereinjährige Unkräuter, wie Hühner- und Borstenhirsen oder Wei- ßer Gänsefuß, sind sowohl im Vorauf- lauf (Dual Gold, Artist, Stomp Aqua, usw.) als auch im Nachauflauf mit sämtlichen Herbiziden sehr gut be- kämpfbar. Treten vermehrt Winde oder Distel auf, ist Harmony SX im Splittingverfahren das Mittel der Wahl. Treten Problemunkräuter, wie Schwarzer Nachtschatten oder Am- brosie in Soja auf, wird es schwieri- ger. Hier kann im Vorauflauf Artist mit zwei Kilo je Hektar (kein Einsatz bei ES Mentor und Daccor) eingesetzt wer- den. Weniger sicher in der Wirkung ist Stomp Aqua mit 1,5 Liter je Hektar.
neu und besser in der wirkung ist Spectrum Plus (Kombination aus Stomp und Spetrum). Starke Nieder- schläge können nach Stomp-Anwen- dungen Verträglichkeitsprobleme ver- ursachen. Für 2014 gibt es die Notfallzulassung für Pulsar 40 für 1.
April bis 30. Juni. Damit kann Schwar- zer Nachtschatten und Ambrosie auch im Nachauflauf bekämpft werden.
Vorsicht bei Ambrosie: Zu große, be- stockte Pflanzen können durchtrei- ben. Außerdem ist Pulsar 40 nur alle drei Jahre auf derselben Fläche er- laubt. Als Alternative könnte die Mi- schung von Harmony SX mit Basa- gran bis maximal zum Zweiblatt stadium von Nachtschatten und Ambrosie angewendet werden, wobei Basagran für eine gute wir- kung klares, strahlungsintensives Wetter braucht. In der Praxis ist das Splitting-Verfahren mit zuerst 0,5 bis 0,75 Liter Pulsar + 7,5 Gramm Harm- ony SX + 0,1 Prozent Zellex CS gut geeignet. Zehn bis 14 Tage später dann entweder 7,5 Gramm Harmony SX + 0,1 Prozent Zellex CS oder 7,5 Gramm Harmony SX + 0,5 bis 1 Liter Basagran. In beiden Fällen kann ein Gräsermittel zugegeben werden. Sind Borstenhirsen ein Thema, sind DIMs (z.b. Focus Ultra) den foPs (z.b. Fusi- lade MAX) vorzuziehen. H. Fragner
PFLANZENSCHUTZ BEI SOJABOHNE
Drillsaat mit zwölf Zentimeter Reihenab
stand
Einzelkorn
saat mit 70 Zentimeter Reihenab
standk. Mayer (3)
Gramm). Bei dieser Versorgungs- stufe sind 65 Kilo Phosphordünger (P2o5) je Hektar als Düngung zu empfehlen. Bei Versorgungsstufe B gibt es einen Zuschlag von 25 Prozent und bei Versorgungsstufe A einen Zuschlag von 50 Prozent.
Die Kalidüngeempfehlung bei ei- ner Versorgungsstufe C liegt bei 90 Kilo K2o. Das Zuschlagsystem ist gleich wie bei Phosphor. Bei Versorgungsstufen D und e ist ei- ne Düngung nicht erforderlich.
Späte Sorten leicht im Vorteil
Während über Jahre der Unter- schied zwischen 000- und 00-Sor- ten nicht besonders ausgeprägt war, zeigen mittlerweile mehrjäh- rige Untersuchungen der Agentur für Gesundheit und ernährungs- sicherheit (Ages), dass durch die günstigen Witterungsbedingungen der letzten Jahre die späteren 00-Sorten doch im Durchschnitt 0,8 Tonnen je Hektar mehr erbrin- gen als die früheren 000-Sorten.Bei der Aussaat sollten aus diesem Grund die 000-Sorten mit mindes- tens 60 bis 70 und 00-Sorten mit 50 bis 60 Körnern je Quadratmeter gesät werden. Da das Saatgut zu 150.000 Korn abgepackt ist, ergibt
das einen Saatgutbedarf von vier bis viereinhalb Säcken je Hektar.
ein starker Fokus bei der Sorten- auswahl sollte der Anfälligkeit für Sklerotinia gewidmet werden (linkes, kleines Bild). Der höhere Anteil von Soja in der Fruchtfolge und höhere Niederschläge nach der Blüte können diese Fruchtfol- gekrankheit begünstigen.
Wenn es raschelt ernten
Die ernte der Sojabohne sollte auf keinen Fall zu spät erfolgen, da bei Sojabohne das Risiko besteht, dass sie bei Niederschlägen wie- der Wasser aufnimmt. Sobald die Körner in der Hülse rascheln und die Körner sich nur noch schwer bei der Nagelprobe quetschen las- sen, ist der erntezeitpunkt gekom- men.Beim Drusch sollte der Tisch so tief wie möglich geführt werden, da sonst die tief sitzenden Hülsen am Feld bleiben. Deshalb sollte unmittelbar nach der Saat gewalzt werden, wenn Kluten oder Steine da sind. Außerdem kann die Wal- ze den Aufgang unter trockenen Bedingungen oder zu seichter Saat beschleunigen.
Karl Mayer
8 Landwirtschaftliche
MitteiLungenK ürbiS
15. Februar 2014Standfeste, stabile Sojasorten für die Steiermark
DIE SAAT Sojasorten – Sicherheit in Standfestigkeit und Ertrag
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d
ie guten steirischen Maisbö- den ermöglichen auch für die Sojabohne sehr hohe Ertragsmöglichkeiten. Jedoch müssen einige Ansprüche der Sojabohne erfüllt werden. Soja bevorzugt einen krümeli- gen, lockeren Boden. Deshalb ist ein zu feines Saatbeet wegen Verschlam- mungsgefahr zu vermeiden. Sie benö- tigt auch einen guten pH-Wert für die Bildung der Knöllchenbakterien (Stick- stofflieferanten). Beide Anforderungenwerden am besten unterstützt mit ei- ner Gabe von 500 Kilo gekörntem Branntkalk vor der Aussaat, der einen Tag nach dem Ausbringen eingearbei- tet werden muss.
Standfestigkeit gefragt
Da die steirischen Böden sehr humus- reich sind, ist auf eine gute Stand- festigkeit der Sorten zu achten. Drei Sorten beeindrucken dabei besonders:
NAYA: auf den besten böden erzielt
diese Sorte die höchsten Erträge. Mit ihrer Gesundheit und gutem Hülsenan- satz sichert sie diese sehr gut ab.
KORUS: Auf mittleren bis schwäche- ren Böden liegt ihre Stärke. Kombi- niert bestens gute Wuchshöhe und gute Erträge mit hohem Hülsenansatz.
ES SENATOR (000): Im früheren Rei- febereich liefert sie Höchsterträge bei guter Standfestigkeit und eignet sich deshalb ebenso gut für die guten stei-
rischen Böden. www.diesaat.at Sojabohne hat großes Potenzial
Ö
lkürbis früher anzubauen lohnt sich. ein Zeitstu- fenversuch des Versuchs- referates Steiermark in Bad Rad- kersburg zeigte, dass durch einen frühen Anbau Mitte April Mehr- erträge möglich waren. Wenn die Bodenverhältnisse stimmen, kann daher in Gunstlagen ab dem 21.April angebaut werden. Der Bo- den sollte nur so fein wie notwen- dig gemacht werden, damit dieser bei stärkeren Niederschlägen nach der Saat nicht zu stark ver- schlammt. Kürbis ist im Aufgang empfindlicher als Mais, da die Sa- menschale nur als sehr dünnes Häutchen ausgebildet ist.
Reihenabstand
Versuche des Versuchsreferates Steiermark ergaben, dass bei 70 Zentimeter Reihenabstand geringfügig höhere erträge im Vergleich zu 140 Zentimeter Rei- henabstand möglich sind. Bei 70 Zentimeter Reihenabstand sollte der Abstand in der Reihe zumin- dest 80 Zentimeter betragen. Bei 140 Zentimeter Reihenabstand sollten 40 Zentimeter in der Reihe nicht unterschritten werden. Bei 70 Zentimeter Reihenabstand ist zu beachten, dass das Zeitfenster für eine mechanische Unkraut- bekämpfung sehr klein wird. Die
Saattiefe ist abhängig von der Bo- denart und der Bodenfeuchtigkeit und liegt meist zwischen drei und maximal vier Zentimeter.
Düngung
in maisbetonten Fruchtfolgen sollte der Ölkürbis mit 80 bis 100 Kilogramm Stickstoff, 50 bis 70 Kilogramm Phosphor und 80 bis 100 Kilogramm Kalium je Hektar gedüngt werden. Chlo- ridarme Dünger hatten in den vergangenen beiden Versuchs- jahren gewisse ertragsvorteile.
Ammoniumstabilisierte Dünger haben im Trockenjahr 2013 auf mittelschweren Böden Minderer- träge gebracht. Wer vor dem Kürbisanbau organische Dünger ausbringt, sollte jedenfalls auch eine Reihendüngung mit Mineral- dünger zum Anbau machen, um auch rasch wirksame Nährstoffe anzubieten. organische Dünger erhöhen auch den Humusgehalt im Boden. Böden mit höherem Humusgehalt können Trocken- perioden besser überstehen, weil Humus ein wichtiger Wasserspei- cher im Boden ist.
Sortenbeschreibung
GL Opal und GL Rustikal zeigen ein gutes ertragsniveau und eine gute Fäulnistoleranz. GL RustikalNeue Ölkürbissorten sind im Anmarsch
Früherer Anbau brachte bessere Erträge, Düngung wirkte im Trockenjahr 2013 unterschiedlich
liegt dabei im ertrag vier bis fünf Prozent über der GL Opal. GL Ru- stikal ist auch die Sorte mit dem höchsten Ölgehalt mit schöner, dunkelgrüner Kornausbildung und hohem Tausendkorngewicht.
Nach den ergebnissen der Praxis- versuche in der Steiermark kann GL Opal auf guten Standorten im
ertrag durchaus mit GL Rustikal mithalten, bei Trockenheit bleibt sie aber etwas im ertrag zurück und bildet kleinere Früchte aus.
GL Maximal wird wegen seiner dunkelgrünen, bauchigen Kerne geschätzt, zeigt aber in feuchte- ren Jahren eine gewisse Fäulnis- anfälligkeit. im ertrag reiht er
K ürbiS 9
15. Februar 2014
Landwirtschaftliche
MitteiLungenNeue Ölkürbissorten sind im Anmarsch
Früherer Anbau brachte bessere Erträge, Düngung wirkte im Trockenjahr 2013 unterschiedlich
sich meist hinter GL Opal und GL Rustikal ein.
Beppo ist die frühreifste Sorte im Sortiment und muss deshalb unbe- dingt rechtzeitig geerntet werden.
Wird der erntezeitpunkt über- sehen, kann Fruchtfäule starke ertragsminderungen bringen.
laut der Agentur für Gesundheit und ernährungssicherheit (Ages) liegt die Sorte im ertrag deutlich hinter den Gleisdorfer Hybridsor- ten. in den Versuchen des landes Steiermark war der ertrag dieser Sorte sowohl 2012 als auch 2013 auf dem Niveau der Gleisdorfer Hybride. im Ölgehalt liegt Beppo deutlich hinter der Vergleichs- sorte GL Opal.
Die liniensorte GL Classic liegt laut Ages im ertrag deutlich vor der Sorte Gleisdorfer Ölkürbis. in den Versuchen des Arbeitskreises Ackerbau zeigte GL Classic je- doch nicht diese Frühreife und auch ein geringeres Tausendkorn- gewicht als in den Ages-Versu- chen dargestellt. im Ölgehalt liegt sie etwa auf dem Niveau vom Gleisdorfer Ölkürbis.
Die ertragseinstufungen der Ages für die neuen Sorten GL Luna und GL Oskar decken sich mit den erfahrungen im Arbeits- kreis Ackerbau. GL Luna ist ein Dreiwege hybrid mit der fäulni- stoleranten Sorte GL Diamant als Mutterkomponente. Die Frucht ähnelt sehr stark der Sorte GL Opal, ist aber etwas größer. GL Luna zeigt ein gutes Blattwachs- tum und legt von allen Sorten die meisten Früchte an. ihre Abreife ist später als die von GL Opal.
Auffällig sind auch die etwas hel- leren Kerne.
GL Oskar macht den ertrag über viele Kerne je Frucht und ein ho- hes Tausendkorngewicht. Der Öl- gehalt war 2013 in den Praxisver- suchen des Arbeitskreises gleich hoch wie bei GL Rustikal. GL Oskar hat eine große Frucht, die Ähnlichkeiten mit GL Rustikal aufweist. Allerdings wird GL Os- kar 2014 erstmals vermehrt und wird somit erst 2015 verfügbar sein. Von allen anderen genannten Sorten wird Saatgut zur Verfü- gung stehen. Christine Greimel
In Gunstlagen kann der Anbau schon ab 21. April beginnen
greiMel
MerkMalsausPrägung Ölkürbissorten
Auszug aus der Österreichischen Beschreibenden Sortenliste (Quelle: AGES)
Sorte Sortentyp (HHybrid) Eintragungsjahr Züchter/ Sortenvertreter Ertrag NÖ Ertrag Stmk./Bgld. % Fettgehalt in % NÖ % Fettgehalt in % Stmk./Bgld. Virosen Reife Fruchtfäule Tausendkornmasse Gleisdorfer
Ölkürbis f 1969 SZ Gleisdorf 72 74 -0,6 -0,8 7 4 6 5 GL Classic f 2011 SZ Gleisdorf 92 93 -0,7 -1,3 6 3 3 2 Retzer Gold f 1999 Pischinger/Schleinzer 77 74 0,5 -0,3 7 4 7 5
Beppo h 2010 hsc/
Saatbau Linz 96 89 -2,2 -1,9 6 1 7 3 GL Luna h 2012 SZ Gleisdorf 101 103 0,4 0,9 4 5 5 3 GL Opal h 2008 SZ Gleisdorf 100 100 ±0,0 ±0,0 4 4 3 4 GL Oskar h 2012 SZ Gleisdorf 99 101 1,3 0,5 4 6 5 1 GL Rustikal h 2010 SZ Gleisdorf 104 105 1,1 1,1 5 4 4 2 GL Maximal h 2008 SZ Gleisdorf 95 99 0,6 0,4 4 5 5 2 Sortentyp: H=Hybridsorte, F=freiabblühende Sorte
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Mitteilungen Stmk
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10 Landwirtschaftliche
MitteiLungenK ürbiS
15. Februar 2014Saatbau Linz bietet Alternativen zu Mais
Hybridölkürbis, Sojabohne und Hybridsorghum passen perfekt in Maisfruchtfolgen
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s
aatbau Linz bietet mit dem Hybridölkürbis BEPPO, der Sojabohne ES MENTOR so- wie den Hybridsorghumsorten ARFRIO und ARACK interessante Alternativen zu Mais an. Die Hybridölkürbissorte BEPPO zeichnet sich durch extrem frü- he Reife aus (etwa zwei Wochen frü- her als alle Vergleichssorten). Dadurch kann das Erntefenster von Ölkürbis deutlich ausgedehnt und die Maschi- nenauslastung erhöht werden. In Ver-suchen des Landes Steiermark erzielte BEPPO 2012 und 2013 Spitzenerträge.
Die Sojabohne ES MENTOR kombiniert höchsten Kornertrag mit bester Stand- festigkeit und lässt für den Anbauer keine Wünsche offen. Bis zur Ernte steht ES MENTOR perfekt – das för- dert die Kornabtrocknung im Herbst.
Als hellnabige Sorte mit großem Korn und hohem Proteingehalt ist ES MEN- TOR auch für die Speisesojaproduktion interessant. Die Hybridsorghumsorte
ARFRIO ist die früheste Körnerhirse und liefert gleichzeitig hohe Kornerträ- ge von realistischen zehn Tonnen je Hektar trocken. ARFRIO trocknet sehr gut ab, Erntefeuchten von 16 Prozent waren auch im Vorjahr erreichbar. Die neue Sorte ARACK ist später reifend mit sehr hohem Ertragspotenzial und für die kombinierte Ernte mit Mais gut geeignet. Ihre Berater vor Ort: Albert Müllner, Tel. 0664/14 26 005 sowie
Jakob Feichter, Tel. 0664/13 40 873. Extrem frühe Sorte mit Spitzenerträgen
a
bgesehen von Fusilade Max gibt es für die che- mische Unkrautbekämp- fung im Ölkürbis nur Vorauflauf- mittel. Demnach können auch keine Wurzelunkräuter wie Ackerwinde, Beinwell oder Di- stel bekämpft werden. Die Wir- kung von Vorauflaufherbiziden ist abhängig von der Bodenfeuchtig- keit. Für eine gute Wirkung wären somit ausreichend Niederschläge nach der Ausbringung von Vo- rauflaufmitteln notwendig.Ambrosie macht Probleme
Das starke Allergien auslösende Unkraut Ambrosie kann mit den derzeit im Ölkürbis registrierten Herbiziden so gut wie gar nicht bekämpft werden. in Diskussion ist ein neuer Sulfonylharnstoff (Wirkstoff: Halosulfuron) na- mens Permit, der neben Ambrosie auch erdmandelgras, Spitzklette und Knöterich gut bekämpfen soll. eine Registrierung ist aber noch ausständig.Rascher Bestandesschluss
ein wichtiger Faktor in der Un- krautbekämpfung ist auch der Kürbis selbst. ein rasches Schlie- ßen des Bestandes sowie ausrei- chend dichte Bestände sind auch sehr wichtig für die Unkrautunter- drückung im Ölkürbis. Je länger der Boden zwischen den Pflanzenfrei liegt, desto mehr Zeit haben Unkräuter diesen leerraum auf- zufüllen.
Herbizidmischungen
0,25 liter Centium CS und 1,25 liter Dual Gold ist die verträglichste Variante, aber mit Schwächen bei Weißem und Vielsamigem Gänse- fuß, Knöterich, Schwarzem Nachtschatten und Kamille.ein Zumischen von 0,15 bis 0,25 liter Flexidor verbessert die Wirkung bei Gänsefußar- ten, Kamille und Schwarzem Nachtschatten. Auch Successor 600 und Centium CS bringen Wirkungsverbesserungen bei die- sen Unkräutern, die Wirkung auf Hirsearten ist aber etwas schwä- cher als bei Dual Gold und Spec- trum. Die Mischung von 0,25 liter Centium CS mit 1 liter Spectrum, die nur für die Zwi- schenreihenbehandlung zugelas- sen ist, hat auch eine Teilwirkung auf Knötericharten. im Nachauf- lauf ist nur mehr Fusilade Max zur Bekämpfung von Johnson- gras, Quecke und Unkrauthirsen möglich.
Mechanische Bekämpfung
im biologischen landbau, bei Bandspritzung und bei unzurei- chender Wirkung der stark von der Bodenfeuchtigkeit abhän-Geschlossen gegen Unkraut
Ein schneller Bestandesschluss bei Ölkürbis ist sehr wichtig
gigen Bodenh-
erbizide, hat die
mechanische Unkrautbekämp- fung im Ölkürbis nach wie vor große Bedeutung. Die erste Ha- cke (nahe an Kürbisreihe) kann schon beim erscheinen der ersten laubblätter durchgeführt werden.
Der zweite Hackdurchgang er- folgt dann etwa zehn Tage später.
Wenn gehackt wird, nur um den Boden zu durchlüften, sollte dies möglichst spät erfolgen, um nicht frühzeitig den Spritzfilm zu zer- stören. Christine Greimel Ambrosie gewann hier Überhand lk
Nackter Boden lädt Unkraut ein f. kern
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15. Februar 2014
Landwirtschaftliche
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Produkt Wirkstoff Wirkstoffeinstufung nach HRAC Aufwandmenge/ha 5)Preis in EUR/ha Quecke/Johnsongras Unkrauthirsen Amarant Franzosenkraut Kamille Knöterich Gänsefuß/Melde Vielsamiger Gänsefuß Schwarzer Nachtschatten Ambrosie (Ragweed) Regelabstand/50/75/90%
Vorauflauf1)
Dual Gold s-Metolachlor k3 1,25 l 33 0 +++ + 0 (+) 0 + 0 0 0 5 m
Centium CS Clomazone f3 0,25 l 47 0 + ++ +++ + + ++ + ++ 0 1 m
Successor 600 Pethoxamid k3 2 l 62 0 ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) + +(+) +(+) ++(+) 0 15/10/5/1
Spectrum2) Dimethenamid-P k3 1 l 30 0 +++ +++ +++ +++ +(+) +(+) + +(+) + 20/10/5/5
Flexidor3) Isoxaben l 0,25 l 58 0 0 +++ +++ +++ 0 +++ +++ +++ +(+) 10/3/3/1
Tankmischungen für den Vorauflauf1) (Empfehlungen) Centium CS+
Dual Gold Clomazone+
s-Metolachlor f3+k3 0,25 l+
1,25 l 80 0 +++ ++(+) +++ ++ + ++ + ++ 0 5 m
Centium CS+
Successor 6004) Clomazone+
Pethoxamid f3+k3 0,25 l+
2 l 109 0 ++(+) +++ +++ ++(+) + ++(+) ++ +++ 0 15/10/5/1 Centium CS+
Spectrum2) Clomazone+
Dimethenamid-P f3+k3 0,25 l+
1 l 77 0 +++ +++ +++ +++ +(+) ++(+) ++(+) ++(+) + 20/10/5/5 Centium CS+
Dual Gold Flexidor
Clomazone+
s-Metolachlor+
Isoxaben
f3+ k3+l
0,25 l+
1,25 l+
0,15-0,25 l
115-138 0 +++ +++ +++ +++ + +++ +++ +++ +(+) 10/5/5/5
Nachauflauf (gegen Ungräser)
Fusilade Max Fluazifop-P-butyl a 1 l 28 +++ ++(+) 0 0 0 0 0 0 0 0 5/1/1/1
+++: sehr gut wirksam; ++: gut bis ausreichend wirksam, +: Teilwirkung, nur bei kleineren Unkräutern unter günstigen Bedingungen ausreichend wirksam, 0: keine Wirkung
1) Wirksamkeiten sind nur bei einem feuchten, feinkrümmeligen Boden gegeben; 2) nur für Zwischenreihenbehandlung registriert; 3) Ablagetiefe der Kürbissamen von mind. 3 cm empfohlen;
4) Verträglichkeitsprobleme bei extremen Witterungs- und Bodenverhältnissen möglich; 5) Preisbasis: unverb. empf. Listenpreise für 5-10 ha-Gebinde (RWA 2013) exkl. Mwst.;
k.A. = keine Angabe; Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern in m: Regelabstand / 50 % / 75 % / 90 % Abtriftminderungsklasse. Alle Angaben ohne Gewähr.
Die Kürbisflächen werden 2014 wieder kräftig zulegen
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12 Landwirtschaftliche
MitteiLungenr apS
15. Februar 2014stickstoffdüngung bei raPs
Stickstoffteilgaben in der Vegetationsperiode:
Stickstoffmene kg/ha je nach Blattentwicklung über den Winter bis 6 Blatt bis 8 Blatt bis 10 Blatt 1.Startdüngung bei Vegetationsbeginn im Frühjahr
* ohne Stickstoffmangelsymptome kg N/ha: 70 bis 90 50 bis 70 30
* mit Stickstoffmangelsymptomen kg N/ha: 80 bis 100 65 bis 85 40 bis 60
2. NDüngung Schossbeginn 80 bis 100 kg N/ha
3. NDüngung bei Blühbeginn (Harnstoffblattdüngung) 10 bis 30 kg N/ha
d
ie Aufforderung, Raps noch im August zur Aus- saat zu bringen, wurde im letzten Jahr von den Rapsbau- ern beherzigt. Die gute entwick- lung mit großteils mehr als den geforderten acht Blättern je Pflan- ze bestätigt diese Vorgangsweise.leider finden wir immer noch recht ungleiche Bestandesdichten mit engen Pflanzenabständen, die zu langstieligen Blättern geführt haben. Für einen guten ertrag sind mindestens 30 regelmäßig verteilte Rapspflanzen je Qua- dratmeter mit mindestens acht, besser zwölf Blättern erforder- lich. Bei weniger Pflanzen müsste die entwicklung über zehn, oder gar zwölf Blätter je Pflanze fort- geschritten sein.
Kaum Hoffnung bei 20 Stück
Bei Beständen unter 20 Pflan- zen je Quadratmeter ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein wirt- schaftlicher erfolg entsteht, wenn auch noch eine schlechte Pflanzenentwicklung gegeben ist. Die Kultur sollte dann besser aufgegeben werden. Durch eine kräftige Andüngung zu Vegetati- onsbeginn, was bei Raps ab 1. Fe- bruar erlaubt wäre, können auch schlecht entwickelte Pflanzen auf gute erträge getrimmt werden.Blattverluste
Je höher der Blattverlust über den Winter, desto höher müsste die erste Stickstoff-Gabe ausfallen, weil der Stickstoff, der in den Blättern gespeichert war, nicht so schnell wieder in die Pflanze kommt. eine Übersicht über die Rapsdüngung ist in der unteren
Tabelle zu finden. Die Andün- gung zu Vegetationsbeginn ist ab 1. Februar erlaubt, sofern der Bo- den nicht schneebedeckt, wasser- gesättigt oder tief gefroren ist. in Wasserschutz- und -schongebie- ten gelten eigene Termine, ebenso für Öpul-Teilnehmer. in der Regel wird ein durchschnittlich entwi- ckelter Raps mit acht Blättern je Pflanze und geringem Blattver- lust mit 50 bis 70 Kilo Stickstoff je Hektar angedüngt. Bei bis zu zehn Blättern starkem Raps kann das Düngungsniveau auf 30 bis 40 Kilo abgesenkt werden. Bei hohem Blattverlust erhöht sich die Menge um 15 Kilo.
Zweite Düngung
Diese erfolgt, wenn der Raps- spross ohne Blätter rund zehn bis 15 Zentimeter hoch ist oder die gesamte Pflanze 40 Zentimeter erreicht hat. Der optimale Zeit- punkt wird hier oftmals überse- hen, weil die erstgabe noch nicht lange her ist. Die Höhe wird aus der ersten Düngung abgeleitet:Wurde schon bei der ersten Ga- be eine hohe Stickstoff-Menge gedüngt, dann ist diese entspre- chend des Wasserrechtsgesetzes zu reduzieren. in Summe dürfen die gedüngten Stickstoff-Mengen die Werte der sachgerechten Dün- gung nicht überschreiten. Die Hö- he der Stickstoffgabe zu diesem Zeitpunkt liegt zwischen 80 und 100 Kilo je Hektar.
Seltene dritte Düngung
eine Spätgabe zur Frühblüte ist in unseren Breiten nicht häufig.Sinnvoll wäre sie, sofern sich ein sehr hoher ertrag von über vier
Frühe Aussaat hat etwas gebracht
Bestände zeigen sich gut entwickelt, auch wenn sie oft ungleich dicht stehen
Tonnen je Hektar abzeichnet. in diesem Fall wird Harnstoff über die Spritze in einem Ausmaß von 40 bis 50 Kilo je Hektar (ent- spricht 20 bis 25 Kilo Stickstoff) auf das Blatt aufgebracht.
Raps braucht Bor
Bei jedem Pflanzenschutzein- satz der Feldspritze müssen einKilo Solubor und fünf bis zehn Kilo Bittersalz für die Schwefel- versorgung ausgebracht werden.
Bormangel, der in der Steiermark sehr häufig ist, führt zu Herz- und Trockenfäule (siehe Bild). Man- ganblattdüngungen sind nur bei Trockenheit in der Jugendphase des Rapses sinnvoll.
Karl Mayer
Häufig sind herz- und Trockenfäu- le bei Raps in der Steiermark aufgrund des Bormangels zu finden.
verstärkt tritt dieser Mangel bei Trockenheit, wie im Frühjahr 2012 auf Mayer
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15. Februar 2014
Landwirtschaftliche
MitteiLungenSchwieriger Rapspflanzenschutz
Erstflug des Rapsstängelrüsslers nicht übersehen – Rapsglanzkäfer teilweise resistent
M
it einem Zuflug der Stän- gelschädlinge in die Rapsfelder ist ab fünf bis sechs Grad Bodentemperatur und ab zwölf bis 15 Grad lufttempe- ratur zu rechnen. Das langjährig bewährte Prognoseprogramm proPlant auf www.warndienst.at hilft bei der Überwachung des Zufluges. Mit roten oder gelben Kästchen werden die wahrschein- lich betroffenen Gebiete ange- zeigt. Spätestens dann sollten Gelbschalen auch am Feld aufge- stellt und regelmäßig beobachtet werden. Der prognostizierte Zu- flug ist dann mit dem eigenen Rapsfeld zu vergleichen. Am bes- ten ist es, eine Gelbschale am Rapsschlag des Vorjahres und ein bis zwei am aktuellen Rapsfeld zu platzieren. Die wirtschaftliche Schadensschwelle sind zehn Kä- fer pro Gelbschale innerhalb von drei Tagen.Mit Rüsslern beginnt es
Der Rapsstängelrüssler ist der erste Schädling im Frühjahr, der gezielt vor der eiablage be- kämpft werden soll. Auch Raps- und Kohlschotenrüssler befallen schon sehr zeitig den Raps. Die Stängelrüssler-Arten verursa- chen durch ihre Ausbohrlöcher Verletzungen an der Rapspflanze und begünstigen das entstehen von Pilzkrankheiten, wie bei- spielsweise der Weißstängelig- keit (Sklerotinia). Abhängig vonder Käferart und der Witterung ist die Dauer des Reifungsfraßes unterschiedlich. Darum ist eine genaue Unterscheidung zwischen dem Großen Rapsstängelrüssler (Kennzeichen: hellgraue Farbe, dunkle Füße, kein heller Punkt am Rücken), der einen sehr kurzen Reifungsfraß hat, und dem kleineren Gefleckten Kohl- triebrüssler (Kennzeichen: heller Punkt am Rücken und rostbrau- ne Füße), dessen Reifungsfraß länger dauert, sehr wichtig. eine warme Witterung erhöht die Ak- tivität der Käfer und verkürzt den Reifungsfraß, sodass die eiablage früher beginnt. Der etwas später kommende Rapsglanzkäfer ist auf der Suche nach Pollen und frisst daher die Knospen vor dem Blü- hen an, was ebenfalls erheblichen Schaden verursachen kann.
Schädlings-Bekämpfung
Zur Bekämpfung der Raps- schädlinge können synthetische Pyrethroide, wie beispielsweise Bulldock (0,3 liter pro Hektar), Cymbigon (0,25 liter), Decis (0,3 liter), Delta Super (0,3 liter), Fastac SC Super Contact (0,1 li- ter), Fury 10 EW (0,1 liter), Ka- rate Zeon (0,075 liter), Mavrik Citro Pack (0,2 liter + 150 bis 300 Gramm pro Hektar) oder Tre- bon 30 EC (0,2 liter) verwendet werden. Diese insektizide sollten mit einem zusätzlichen Netzmit- tel ausgebracht werden, wennGefleckter Kohltriebrüssler mit dem ty- pischen kleinen weißen Fleck auf dem Rücken (l.). Rapsglanzkäfer fressen den
Rapspollen (o.) fragner
keine Tankmischung mit Bor oder Bittersalz erfolgt. Gegen den Ge- fleckten Kohltriebrüssler und den Großen Rapsstängelrüssler sowie den Kohlschotenrüssler besitzen die genannten Pyrethroide noch eine volle Wirksamkeit. Sollten aber bereits erste Rapsglanzkäfer mit in der Gelbschale gefunden werden, so besitzt von den oben genannten nur Trebon 30 EC und Mavrik als Typ-i-Pyrethroid noch
volle Wirkung. Beim einsatz von beispielsweise Cymbigon, Decis, etc. gibt es zum Teil bereits ver- minderte Wirkungen. Die Neoni- cotinoide Biscaya und Mospilan 20 SG (beide bienenungefähr- lich), Plenum 50 WG, Avaunt (Giftbezugsbewilligungspflicht) oder Fyfanon sollen erst später gezielt als Resistenzbrecher ge- gen den Rapsglanzkäfer verwen- det werden. Harald Fragner
u Für Unkrautkorrektur im Früh- jahr stehen wenige Präparate zur Verfügung. Das Produkt Effigo mit 0,35 Liter pro Hektar Aufwandmen- ge erfasst neben durchgewachsener Kamille auch Klettenlabkraut, Korn- blume, Kompasslattich, Kreuzkraut- und Distel-Arten. Nicht erfasst wer- den Ehrenpreis, Taubnessel oder Kreuzblütler (beispielsweise Hirten- täschel). Eine Mischung mit Insek- tiziden im Frühjahr (ausgenommen Trebon 30 EC) ist möglich.
u Zur Bekämpfung von Ungräsern und Ausfallgetreide kann beispiels- weise Agil S, Focus Ultra, Fusilade MAX, Panarex, Select 240 EC oder Targa Super eingesetzt werden. Für Quecken-Probleme empfiehlt sich Fusilade MAX, Panarex oder Targa Super. Für einjährige Ripse beson- ders Select 240 EC.
unkräuter
u Wurzelhals- und Stängelfäu- le (Phoma): Wurde im Herbst zur verbesserung der winterfestigkeit ein Fungizid (beispielsweise Folicur, Carax, Tilmor, Toprex, etc.) ange- wandt, ist die Phoma-Behandlung praktisch inkludiert.
u Weißstängeligkeit oder Raps- krebs (Sclerotina sclerotiorum):
Kann zu Ertragsverlusten von bis zu 30 Prozent führen. Das Fungizid wird vor Abfallen der Blütenblätter in Erwartung feuchter Witterung eingesetzt. Meist erscheinen erst nach der Blüte längliche, später stängelumfassende helle Flecken an Haupt- und Seitentrieben. Die Fle- cken erscheinen fahlgelb bis weiß- lich und sind im Zentrum gräulich.
Nur bei intensiver Führung und ho- her Ertragslage ist die Behandlung bei uns auch wirtschaftlich.
krankheiten
14 Landwirtschaftliche
MitteiLungeng etreide
15. Februar 2014Probstdorfer: Für jede Region die richtige Sorte
Getreide, Ackerbohne, Körnererbse, Soja und Sonnenblume
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Die Probstdorfer Saatzucht bietet den steirischen Landwirten auch 2014 wieder hochwertiges Quali- tätssaatgut bei allen Sommergetrei- dearten, Ackerbohne, Körnererbse, Sojabohne und Sonnenblume.
Sojabohne: Die Hochertragssorten FLAVIA, SIGALIA und SINARA über- zeugten in sämtlichen steirischen 00-Anbaulagen. Die Hauptsorte SIGALIA verfügt über eine äußerst rasche Jugendentwicklung, eine extreme Standfestigkeit sowie über eine gleichmäßige Abreife. Die sehr frühreife 000-Sorte SULTANA wäre eine echte Alternative, um eventu- elle maisbedingte Arbeitsspitzen zu entzerren.
Hafer: Die 1. Wahl in der Steiermark ist der extrem standfeste Qualitäts-
hafer SCORPION. Dieser überzeugt zudem durch eine exzellente Korn- qualität. Ebenfalls für alle Standorte geeignet ist die Neuzüchtung MO- RITZ, ein Garant für höchste Korn- und Stroherträge. Das bestätigen die offiziellen Ertragseinstufungen der Zulassungsbehörde. SELDON rundet das Vollsortiment bei Hafer ab.
Futtergerste: Die standfeste Probst- dorfer Eigenzüchtung VIENNA über- zeugt durch stabile Ertragsleistun- gen, gute Standfestigkeit und eine ausgezeichnete Kornausbildung. VI- ENNA war auch in den Bioprüfungen kaum zu schlagen. Für intensive Gül- lebetriebe ist die extrem standfeste VICTORIANA die 1. Wahl. Mehr über das Probstdorfer Sortenangebot un- ter www.probstdorfer.at Hoch
wertiges Qualitäts
saatgut für das Frühjahr 2014
d
ie entwicklung des Win- tergetreides ist bis dato großteils überdurch- schnittlich gut verlaufen. Die frü- he Bestellung, die durchaus sinn- voll war, hat zu Beständen mit mehr als drei Trieben beziehungs- weise neun Blättern je Pflanze ge- führt. Die lange Vegetationsdauer im Herbst bei kühleren Boden- temperaturen, relativ hohen luft- temperaturen und hohen Nieder- schlägen, hat die Bestände stark vergilben lassen. Wären die luft- temperaturen rascher abgefallen, wäre das Wachstum eingestellt worden und die Pflanze hätte kei- ne Veranlassung gehabt, das Chlorophyll der Blätter abzubau- en. Für die ab 1. Februar gesetz- lich mögliche Stickstoffdüngung bei Wintergerste und ab 16. Fe- bruar für restliche Getreidearten außerhalb von Schon- und Schutzgebieten, sofern der Boden nicht schneebedeckt, tiefgefroren oder wassergesättigt ist, bedeutet dies eine Andüngung entspre- chend der Blatt- und Triebent- wicklung.Erste Stickstoffdüngung
Wintergetreide benötigt zu Vege- tationsbeginn je nach entwick- lung zwischen 30 bis 70 Kilo Stickstoff je Hektar (siehe Tabel- le), bei schlechter Bodenstruk- tur sogar um 20 Prozent mehr.Gering ist der Bedarf bei guter Vorwinterentwicklung von bei- spielsweise mehr als drei bis vier Trieben (neun bis zwölf Blätter) je Pflanze, was heuer häufig der Fall ist. entsprechend hoch ist der Be- darf bei schlechter entwicklung, wo die Pflanze nur ein bis drei Blätter aufweist. Auch die Phos- phordüngung kann bei dieser Ga- be in Form von Volldüngern mit verabreicht werden. Auf schlecht strukturierten Böden ist die Phos- phordüngung noch wichtiger.
Sollte ein Bestand so dicht aus dem Winter kommen, dass weit mehr als vier Triebe je Pflanze vorhanden sind und nicht einmal mehr die braune erde sichtbar
ist, dann wäre eine Harnstoff- blattdüngung sinnvoll, um die Bestockung nicht noch zusätzlich anzuregen. Damit werden nur die besten Triebe gefördert. Von der Aufwandmenge an Harnstoff werden 40 bis 50 Kilo Harnstoff (20 bis 25 Hilo Stickstoff) in 300 liter Wasser je Hektar empfoh- len. Sinnvoll wäre bei vergilbten Beständen auch die Beigabe von zehn Kilo Bittersalz um die Rege- neration des Chlorophylls zu be- schleunigen und um den Schwe- felbedarf der Pflanzen zu decken.
Mehrerträge von bis zu 600 Ki- lo je Hektar bei regelmäßiger Schwefeldüngung mit Bittersalz bei jeglicher Pflanzenschutzmaß- nahme bis zum Schossen werden in Bayern nachgewiesen.
So früh wie möglich
Die Stickstoffdüngung wird, so- fern wasserrechtlich erlaubt, so früh wie möglich durchgeführt (siehe oben). Spezielle zeitliche Auflagen existieren für Öpul-Be- triebe und in Wasserschutz- und -schongebieten. Die hohen Aus- waschungen an Kalk im Winter 2012/13 dürften auf vielen Flä- chen zu pH-Wertabsenkungen im Ausmaß von 0,4 bis 0,6 geführt haben. Niedrige pH-Werte (un- ter 5,5 bis 6,0 – je nach Boden- schwere) führen, sowohl bei Mais aber noch stärker bei Getreide zu ertragseinbußen. Notfalls kann kohlensaurer Kalk, Mischkalk, aber auch Brandkalk (lose oder granuliert) auf Wintergetreide gestreut werden, wenn es die Bo- denbedingungen erlauben.Trockener Vegetationsbeginn
Sollten zu Vegetationsbeginn in- nerhalb der Bestockungsphase trockene Bedingungen herrschen, dann empfiehlt sich die Besprü- hung der Bestände mit einer zwei bis drei Kilo Mangansulfatlösung oder mit teureren Manganchelat- düngern, die mit Pflanzenschutz- mitteln besser mischbar sind, in 300 liter Wasser. Sehr empfeh- lenswert bei extremer Trocken-Schwefel ist für Wintergetreide wichtig
Vergilbte Bestände brauchen heuer Schwefel in Form von Bittersalz, der die Chlorophyllbildung unterstützt
Manganmangel bei Getreide blockiert die Bestockung k. Mayer
g etreide 15
15. Februar 2014
Landwirtschaftliche
MitteiLungenzielvorgaben für ertrag und ertragsstruktur
Winterweizen Winterroggen Triticale zweizeilige
Wintergerste mehrzeilige Wintergerste
Kornertrag dt/ha 100 100 100 90 95
Ähren/m² 450 – 550 450 – 550 450 – 550 850 – 1000 550 – 650
Körner/Ähre 35 – 45 50 – 60 45 – 55 18 – 22 35 – 40
Körner / m² 20.000 – 25.000 22.000 – 30.000 20.000 – 25.000 18.000 – 20.000 20.000 – 22.000
TKG 45 – 55 35 – 40 40 – 45 48 – 52 40 – 45
Einzelährengewicht g 1,8 – 2,4 1,8 – 2,4 1,8 – 2,4 0,8 – 1,2 1,6 –2,0
Faustzahlen zur Anbautechnik
Saattermin: 1. – 10.10. 20. – 30.9 25.9 – 5.10. 15. – 25.9. 15. – 25.9.
Saatstärke Körner/m² 220 – 250 170 – 200 180 – 220 280 – 320 220 - 250
Pflanzen Ende Oktober 220 180 180 280 200
Triebe bei Veg.Beginn
(gezählt werden nur kräftige Triebe, mind. 3 Blätter) 400 – 500 350 – 450 350 – 450 1000–1200 600 – 800
NDüngeraufwand / dt Korn 1,8 – 2,4 1,5-1,7 1,6 - 1,8 1,7 – 2,0 1,6 - 1,9
kg N/ha / % Herbst --- --- --- 0 – 25 / 10 0 – 25 / 10
kg N/ha / % Veget.Beginn 30 – 50 / 22 30 – 40 / 30 40 – 70 / 40 50 – 70 / 40 40 – 60 / 30 kg N/ha / % EC 30 – 32 40 – 70 / 33 30 – 60 / 35 30 – 40 / 30 30 – 50 / 25 50 – 60 / 35 kg N/ha / % EC 37 – 49 50 – 100 / 44 40 – 50 / 35 40 – 50 / 30 40 – 50 / 25 40 – 50 / 25
NDüngergaben bei EC 30 – 32 und 37 – 49 je nach Bodennachlieferung usw. evtl. splitten P und KDüngeraufwand/dt Kornertrag: ca. 0,8 kg P2O5 u. 0,6 kg K2O;
(Zuschlag bei Strohbergung ca. 0,3 kg P2o5 u. 1,5 kg K2O je dt Kornertrag; auf leichten u. auf Tonböden ca. 0,2 bis 0,5 kg Zuschlag bei Kali) Kalkdüngung, zur Regulierung des pH-Wertes und zur Strukturverbesserung, zählt mit zu den Standardmaßnahmen, ebenso wie die Schwefel- und Magnesiumdüngung (Bedarf: ca. 20 – 30 kg S und MgO, abzüglich Bodennachlieferung).
Spurennährstoffdüngereinsatz kann je nach Standort und Nachlieferungsbedingungen notwendig werden.
Entzugsmengen der wichtigsten Spurennährstoffe ca.: 600 g/ha Mangan, 65 g/ha Kupfer, 400 g/ha Zink, 50 g/ha Bor. Quelle: dennert roggenstein
eC 29 bis 30) gedüngt werden.
Das gleiche gilt auch für leichte und trockene Standorte. Dichte Bestände mit mehr als 2.000 Trie- ben je Quadratmeter sollten in Richtung Zweiknotenstadium ge- düngt werden. Die Kontrolle der Triebspitze der jüngsten Triebe bietet hier eine gute Kontroll- möglichkeit. Sollten diese bereits gelblich werden, weist das darauf hin, dass Stickstoff bereits in die Mangelsituation kommt und mit der Düngung begonnen werden sollte.
Güllebetriebe sollten Düngefen- ster anlegen. Dabei wird die ge- plante Stickstoff-Menge um 40 bis 50 Kilo Stickstoff je Hektar über die Fläche reduziert und an einer ausgesuchten kleinen Flä- che die reguläre Menge verab- reicht. Sollte sich eine Aufhellung der niedrig gedüngten Fläche zei-
gen, dann wird die Spätgabe vor- gezogen. Die Qualitätsdüngung hat bei Weizen, insbesondere bei Mahl- und Qualitätsweizen die größte Bedeutung, weil damit der Proteingehalt und das Tausend- korngewicht beeinflusst werden können. Terminlich fällt die Dün- gung zwischen Fahnenblattsta- dium (eC 37, Fahnenblatt spitzt aus dem Halm) und Ähren- und Rispenschwellen (Grannenspit- zen – eC 49). Die Höhe richtet sich nach dem ertragsniveau und dem Aufhellen der drei Blätter unter dem Fahnenblatt. im Durch- schnitt wird bei Futtergetreide 40 Kilo Stickstoff gedüngt. Höhere Werte von 60 bis 80 Kilo werden bei Mahlgetreide oder bei begin- nender Aufhellung des ersten und zweiten Blattes unter dem Fah- nenblatt berechnet – soweit darf es aber nicht kommen.Karl Mayer
Schwefel ist für Wintergetreide wichtig
Vergilbte Bestände brauchen heuer Schwefel in Form von Bittersalz, der die Chlorophyllbildung unterstützt
heit ist das Überwalzen der Be- stände. Denn Trockenheit oder zu lockere Böden blockieren die Manganaufnahme, die für die Be- stockung wesentlich ist. Danach sieht es aber derzeit nicht aus.
Schosserdüngung für Ertrag
Mit der Schosserdüngung, die zwischen Schossbeginn (eC 30) – nur in einzelfällen früher – und Zweiknotenstadium (eC 32) aus- gelegt wird, beeinflusst man ei- nerseits noch die Triebreduktion und andererseits die Kornzahl je Ähre. Die Höhe der Schosserdün- gung schwankt zwischen 30 und 70 Kilo Stickstoff je Hektar. ent- scheidend ist die Wahl des Zeit- punktes, weil in diesem Zeitraum die Triebreduktion abläuft. Wird zu früh und zu hoch gedüngt, lau- fen die Bestände aus dem Ruder und werden lageranfällig. Wird zu spät und zu niedrig gedüngt, fal- len die Ährenzahlen je Quadrat- meter und als Krönung des Übels die Kornzahl je Ähre.Weniger ist oft mehr
Gerade die letzten Jahre haben mit dünnen Beständen bewiesen, dass die großen erträge nur dann erreichbar sind, wenn die Bestän- de nicht zu dicht aus dem Schos- sen kommen. Dichte Bestände mit vielen qualitativ schlechten und kurzen Trieben haben einfach schlechtere Tausendkorngewichte und damit auch eine schlech- tere Futterqualität. eine zu hohe Andüngung zu Vegetationsbe- ginn und/oder eine hohe Stick- stoff- und Wasserversorgung zu Schossbeginn sind Auslöser da- für. Diesbezüglich stellt Triticale eine Ausnahme bei Getreide dar.Diese Getreideart sollte sogar bei der ersten Gabe höher angedüngt werden als bei der zweiten, was sie für Güllebetriebe bestens ge- eignet macht, die lieber früher ho- he Düngungen durchführen wol- len. Dünne Bestände mit weniger als 600 Trieben je Quadratmeter (Boden ist sichtbar) sollten zum frühesten Termin (Schossbeginn,
ZweiKnotenStadium EC 32, dem Zeit- punkt der Schosserdüngung Mayer
Vergilbtes Wintergetreide bedingt durch kühle Bodentemperaturen Mayer