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Krause & Pachernegg GmbH Verlag für Medizin und Wirtschaft A-3003 Gablitz

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Krause & Pachernegg GmbH Verlag für Medizin und Wirtschaft A-3003 Gablitz

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Symposium "Moderne

Hochdrucktherapie"; 2. Juni 2000, Gmunden

Wirkprinzip der AT1-Rezeptorblocker Stefenelli T

Journal für Kardiologie - Austrian Journal

of Cardiology 2000; 7 (Supplementum A), 3-5

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J KARDIOL SUPPL A/2000

Z USAMMENFASSUNG

Zwei der wesentlichen Konse- quenzen einer reduzierten Pump- leistung des Herzmuskels sind die Aktivierung des sympathischen Nervensystems sowie die Stimu- lierung des Renin-Angiotensin- Aldosteron-Systems (RAAS). Die medikamentöse Beeinflussung dieses humoralen Circulus vitiosus führt bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu einer Verbesserung von Morbidi- tät und Mortalität. Eine etablierte Möglichkeit ist die verminderte Angiotensin-II-(Ang-II-)Bildung durch Hemmung des Angio- tensin-Converting-Enzyms (ACE- Hemmer): Dabei kommt es u. a.

zu einer Abnahme von Ang-II, Aldosteron und Endothelin sowie zu einem Anstieg von Bradykinin und dadurch zu einer Verminde- rung bzw. Verhinderung von Vasokonstriktion, Volumsvermeh- rung, Hypertrophierung glatter Muskelzellen und myokardialer

Fibrosierung. Im Gegensatz dazu führt die Blockade des Angriffs- punktes von Ang-II am Ang- Typ-1-(AT1-)Rezeptor bei nahezu unveränderten Katecholamin- und Bradykininspiegeln zu einer Abnahme des Aldosterons und einem Anstieg von Renin und Ang-II. Die klinischen Auswirkun- gen von AT1-Rezeptorblockern sowie die Kombination der Thera- pie von ACE-Hemmern und AT1-Rezeptorblockern bei chroni- scher Herzinsuffizienz werden in derzeit laufenden prospektiven Studien untersucht.

E INLEITUNG

Eine Möglichkeit der Unterbre- chung des Circulus vitiosus eines im Rahmen kardialer Erkrankun- gen pathologisch stimulierten Renin-Angiotensin-Aldosteron- Systems (RAAS) ist die Verringe- rung der Angiotensin-II-(Ang-II-) Bildung durch Blockade des Angiotensin-Converting-Enzyms

(ACE). ACE-Hemmer senken in höherer Dosierung die Konzentra- tion von Ang-II, Aldosteron und Zytokinen und wirken dadurch antihypertensiv bzw. verbessern eindrucksvoll Morbidität und Mortalität von Patienten mit Herz- insuffizienz. Die Hemmung von ACE ist jedoch auch bei höherer Dosierung partiell, stimuliert al- ternative Möglichkeiten zur Bil- dung von Ang-II (Chymasen etc.) und ist mit einer Akkumulation von Bradykinin verbunden. Einen weiteren Therapieansatz stellt die selektive Blockade des Angioten- sin-Typ-1-(AT1-)Rezeptors dar:

Während im Plasma steigende Konzentrationen von Renin und Ang-II (bei sinkendem Aldosteron und zum Teil Noradrenalin) ge- funden werden, wird die Weiter- leitung der Ang-Wirkung auf die Zellen blockiert.

A NGIOTENSINREZEPTOREN

Derzeit sind 4 Angiotensinrezep- toren bekannt (AT1 bis AT4). Der AT1-Rezeptor mediiert die klassi- schen Wirkungen von Ang-II, wie Vasokonstriktion, Natrium- und Wasserretention, sowie Umbau- vorgänge im Rahmen des kardio- vaskulären Remodellings. Die AT2-Rezeptoren scheinen vor allem für Zellwachstum, Zell- differenzierung, Apoptose und Remodelling von Bedeutung zu sein. Die Funktion der weiteren Ang-Rezeptoren ist derzeit noch nicht geklärt. Die ubiquitären AT1- und AT2-Rezeptoren variie- ren in ihrer Zahl in Abhängigkeit von der Grundkrankheit und scheinen bei Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt und Hypertonie unterschiedliche Funktionen be- vorzugt zu erfüllen.

Th. Stefenelli

W IRKPRINZIP DER

AT1-R EZEPTORBLOCKER

Summary

A major consequence of systolic left ventricular dysfunction is activation of the sympathetic nervous system and of the renin- angiotensin-aldosterone-system (RAAS). The therapeutic modifi- cation of this vicious cycle will improve morbidity and mortality in patients with chronic conges- tive heart failure. An established intervention is the suppression of angiotensin (ang-II) formation by inhibition of the angiotensin converting enzyme (ACE-I): A reduction of ang-II, aldosterone, endothelin as well as an accu-

mulation of bradykinin is ac- companied by reduction of vaso- constriction, volume overload, hypertrophy of smooth muscle cells as well as less myocardial fibrosis. By contrast, blockade of the ang-II type 1 (AT1) receptor, that is believed to promote the deleterious effects of ang-II, leads to a further rise of renin and ang-II and the reduction of aldosterone, while catechol- amines and bradykinin remain nearly unchanged. Recent pro- spective trials compare the clini- cal effects of ACE-I and AT1- receptor blockers as well as their combination.

WIRKPRINZIP

DER AT1-

REZEPTOR-

BLOCKER

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AT1-R EZEPTORBLOCKER UND

H YPERTONIE

Bei Hypertonikern besteht initial ein erhöhter Sympathikotonus mit konsekutiver Aktivierung des RAAS. Die Folge ist ein systemi- scher Blutdruckanstieg und, durch die vermehrte Druckarbeit des Herzens, die Entstehung einer linksventrikulären Hypertrophie.

Weitere Umbauvorgänge bei län- ger bestehendem Hypertonus füh- ren durch Hypertrophie der Myo- zyten und Proliferation des Binde- gewebes zur Abnahme der Kon- traktionskraft und Ausbildung einer dilatativen Kardiomyopathie.

Als Trigger fungiert einerseits ein Anstieg des Angiotensin II, ande- rerseits die vermehrte Stimulation des AT1-Rezeptors. In mehreren klinischen Untersuchungen wurde im Vergleich von ACE-Hemmern und AT1-Rezeptorblockern dosis- abhängig eine kompatible blut- drucksenkende Wirkung doku- mentiert. Aufgrund der fehlenden Bradykininakkumulierung, wel- che für den Reizhusten unter ACE-Hemmertherapie verantwort- lich ist, ist die Nebenwirkungsrate unter AT1-Rezeptorblockade im direkten Vergleich deutlich nied- riger.

A NG -II UND R EMODELLING

Umbauvorgänge im Sinne eines Remodellings sind, z. B. nach einem Myokardinfarkt, an der Entwicklung einer Herzinsuffizi- enz maßgeblich beteiligt oder beim inadäquat therapierten Hypertoniker für die Entstehung der Linksventrikelhypertrophie

und schließlich der dilatativen Kardiomyopathie verantwortlich.

Umbauvorgänge finden sich da- bei sowohl im Herzen als auch in den Arterien, wobei es zu Verän- derungen der glatten Muskel- zellen und des Bindegewebes kommt. Neben der Hypertrophie der Myozyten bildet die gesteiger- te mRNA-Expression von Matrix- proteinen den initialen Schritt zur kardialen Fibrose. AT1-Rezepto- ren scheinen diese Genexpression zu triggern, AT2-Rezeptoren dürf- ten dem entgegenwirken. Weiters wird in Abhängigkeit vom Ang-II- Spiegel vor allem von Fibrobla- sten ein Transforming Growth Factor Beta produziert, welcher die Fibrosierung des Herzens för- dert; diese Produktion kann durch AT1-Blocker signifikant reduziert werden.

Im Gefäßbett führt die Stimulation von AT1-Rezeptoren zu einer Ver- dickung der Adventitia und einem Anstieg von Substanzen, denen in der Atherogenese eine wichtige Rolle zugeschrieben wird: Die Konzentrationen von Monocyte Chemoattractant Protein-1 (MCP-1) und der Platelet Derived Growth Factors a und b steigen unter Ang-II-Stimulation und kön- nen mit AT1-Blockern gesenkt werden. Mehrere Studien zeigen eine klinische Verbesserung der Endothelfunktion durch Hem- mung des ACE (Bradykinin- wirkung).

H ÄMODYNAMIK

Die hämodynamischen Effekte des Ang-II resultieren primär aus der Beeinflussung von Vorlast (Volumsvermehrung) und Nach-

last (Vasokonstriktion), sekundär aus der verminderten Kontrak- tionskraft des Herzens infolge der progredienten Bindegewebspro- liferation. Ein maßgeblicher Teil der positiven Wirkung der ACE- Hemmer dürfte durch die Brady- kinin-Wirkung bedingt sein.

Endothelzellen und glatte Muskel- zellen besitzen Bradykinin-Re- zeptoren, welche die Dilatation der Arterien vermitteln. Die kinininduzierte Vasodilatation ist NO-abhängig und kann durch ACE-Hemmung gesteigert wer- den. Zudem zeigt Bradykinin eine natriuretische Wirkung, wirkt der Thrombozytenaktivierung entgegen und verbessert die Myokardadaptation an Ischämie (Ischaemic preconditioning).

Klinisch finden sich kaum hämodynamische Unterschiede nach der Gabe von ACE-Hem- mern und AT1-Blockern. Die Er- klärung dürfte darin liegen, daß AT1-Blocker effektiver die AT1- rezeptormediierte Vasokonstrik- tion unterdrücken, während sich die Wirkung der ACE-Hemmer aus einer partiellen Abnahme der Ang-II-Bildung sowie Akkumula- tion von Bradykinin zusammen- setzt. Unter diesem Aspekt scheint auch die Kombination von ACE-Hemmern und AT1- Blockern theoretisch sinnvoll, die klinischen Auswirkungen (z. B.

bei Patienten mit schwerer linksventrikulärer Dysfunktion) werden in derzeit laufenden Multicenter-Studien untersucht.

Literatur beim Verfasser

WIRKPRINZIP

DER AT1-

REZEPTOR-

BLOCKER

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5

J KARDIOL SUPPL A/2000

WIRKPRINZIP DER AT1- REZEPTOR- BLOCKER

Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Stefenelli

Geboren 1956, Studium der Medizin und Promotion (1980) an der Universität Wien.

Turnus bis 1983 an der Krankenanstalt Rudolfsstiftung. Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin an der II. Medizinischen Universitätsklinik (Prof. Geyer), Kardiologi- sche Universitätsklinik. Von 1988 bis 1989 Aufenthalt an der University of California, San Francisco. Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Innere Medizin/Kardiologie.

Ab 1992 Universitätsdozent für Innere Medizin. Derzeit Oberarzt der II. Medizinischen Universitäts- klinik, Abteilung für Kardiologie, Universitätsklinik Wien. Seit 1996 A.o. Professor.

Fellow of the American College of Cardiology (FACC), Sekretär des European Board of the Speciality of Cardiology (EBSC), Vorstandsmitglied der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft seit 1996 (Aus- und Weiterbildung, Schriftführer), Redakteur der Mitteilungen der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft, European Cardiologist (EC).

Korrespondenzadresse:

Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Stefenelli Univ.-Klinik f. Innere Medizin II Abteilung Kardiologie

A-1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20

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