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Geburtshilfe ∕ Frauen-Heilkunde ∕ Strahlen-Heilkunde ∕ Forschung ∕ Konsequenzen

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P.b.b. 02Z031112 M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21

Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz

Husslein P

Editorial: Es gibt keine Zwei-Klassen-Medizin, in Österreich wird nur nach sachlichen Kriterien entschieden und für alle, die es nicht wissen: Die

Sonne geht im Westen auf ...

Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2012; 30 (3)

(Ausgabe für Österreich), 4-5

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Unsere Räucherkegel fertigen wir aus den feinsten Kräutern und Hölzern, vermischt mit dem wohlriechenden Harz der Schwarzföhre,

ihrem »Pech«. Vieles sammeln wir wild in den Wiesen und Wäldern unseres Bio-Bauernhofes am Fuß der Hohen Wand, manches bauen wir eigens an. Für unsere Räucherkegel verwenden wir reine Holzkohle aus traditioneller österreichischer Köhlerei.

www.waldweihrauch.at

»Feines Räucherwerk

aus dem  «

» Eure Räucherkegel sind einfach wunderbar.

Bessere Räucherkegel als Eure sind mir nicht bekannt.«

– Wolf-Dieter Storl

yns

thetische

 Z u sOHNEätze

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4

30. Jahrgang, 3/2012

Es gibt keine Zwei-Klassen-Medizin,

in Österreich wird nur nach sachlichen Kriterien entschieden und für alle, die es nicht wissen:

Die Sonne geht im Westen auf …

P. Husslein

o in etwa lautet das Credo der österreichischen Gesundheitspo- litik, ein Gedankengebäude, das aber in letzter Zeit Risse bekom- men hat. Ob wir tatsächlich das beste Gesundheitssystem der Welt haben, ist durchaus fraglich. Wir haben wahrschein- lich das System mit dem einfachsten Zu- gang – jede Patientin kann z. B. ungefiltert auch mit banalen Beschwerden zu jeder Ta- ges- und Nachtzeit in eines der größten Zentralkrankenhäuser der Welt – dem AKH – kommen, wird dort von einem Facharzt begutachtet und zumeist mit einer Thera- pie nach Hause geschickt, die sie auch vom niedergelassenen Facharzt bekommen hätte können (wo sie allerdings möglicherweise eine Wartezeit gehabt hätte). Dass wir im Vergleich mit anderen Ländern der ersten Welt in Wirklichkeit keine besonders hohe Lebenserwartung haben und es sogar Da- ten gibt, dass in Österreich die Anzahl der

„gesunden Lebensjahre“ nicht besonders hoch ist, muss einem schon zu denken ge- ben, insbesondere wenn man weiß, dass wir zu den Ländern gehören, die am meisten für ihr Gesundheitssystem zahlen.

Darüber könnte man ein eigenes Editori- al schreiben, heute geht es mir aber darum aufzuzeigen, dass wir – was die Zwei-Klas- sen-Medizin anbelangt – an einem Scheide- weg sind, wo lautstarke Behauptungen über nicht mehr zutreffende Tatsachen die Glaub- würdigkeit der Gesundheitspolitik immer mehr erschüttern.

Woran orientiert sich ein Arzt heute bei seinen Entscheidungen bei der Diagnose bzw. Therapie der sich ihm anvertrauenden Patienten?

War es früher fast ausschließlich die gän- gige Lehre – also die von erfahrenen und angesehenen Vertretern der jeweiligen Fach- disziplin vertretene Meinung –, hat sich das über die vergangenen Jahrzehnte zuguns- ten der datenbasierten „evidence-based me- dicine“ verschoben. Ein Ausdruck dieser Veränderung ist die zunehmende Anzahl von Leitlinien – fast ist man geneigt, von einer Flut zu sprechen. Dabei wird zumeist tatsächlich versucht, sachorientiert die vor- handene, wissenschaftlich fundierte Infor- mation in Behandlungsempfehlungen zu gießen, zunächst einmal unabhängig da- von, ob die daraus resultierende Empfeh- lung kostennutzeneffizient ist oder die da- zu notwendigen Mittel verfügbar sind.

Eine andere Institution, die heute sehr stark in die medizinische Behandlung ein- greift, sind die Gerichte und hier vor allem der Oberste Gerichtshof (OGH). Das sicher markanteste Beispiel einer solchen Ein- flussnahme auf die Art, wie Medizin betrie- ben wird, sind die zahlreichen Urteile des OGH, die die Patientenautonomie stärken.

Das hat zweifelsohne zu einer zeitgemäße- ren und besseren Arzt-Patienten-Interakti- on geführt. Es ist heute einfach nicht mehr gerechtfertigt, ausschließlich das Wohl der Patienten im Auge zu haben und daraus ab- Alles, was medizinisch Sinn macht, wird von der Sozialversicherung bezahlt. Jede Öster- reicherin und jeder Österreicher bekommt – unabhängig von einer etwaigen Eigenleistung – die bestmögliche Medizin als Sozialleistung umsonst. Deshalb hat Österreich das beste Gesundheitssystem der Welt . . .

Editorial

S

For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.

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5 30. Jahrgang, 3/2012

geleitet das „medizinisch Richtige zu tun“;

eine korrekte Interaktion mit unseren Pati- enten erfordert auch deren Einbeziehung in den Entscheidungsprozess, insbesondere wenn es für eine bestimmte Situation Be- handlungsalternativen gibt.

Derzeit ist auch der Leistungskatalog der Sozialversicherung noch eine Basis für me- dizinische Entscheidungen. „Gemacht wird, was bezahlt wird“ galt bis vor Kurzem noch weitgehend uneingeschränkt.

In letzter Zeit entstehen aber zunehmend Konfliktsituationen zwischen Leitlinien, den Vorgaben des OGH und der Bereitschaft der Sozialversicherung, die entstehenden Kos- ten zu übernehmen. Es ist beispielsweise unbestritten, dass der vaginale Ultraschall einen guten prognostischen Parameter für das Abschätzen einer vorzeitigen Wehen- tätigkeit darstellt. Wenn er aber nicht be- zahlt wird, kann man schwer von dem nie- dergelassenen Facharzt verlangen, dass er auf eigene Kosten eine Untersuchung vor- nimmt, die ihm von der Sozialversicherung nicht abgegolten wird. Wenn es aber dann zur Frühgeburt gekommen ist, argumen- tiert die Patientin – unter Zuhilfenahme ih- res Rechtsanwaltes – naturgemäß messer- scharf und konsequent, dass es Leitlinien gibt, in denen die Vornahme eines vagina- len Ultraschalls zur Zervixvermessung ge- fordert wird, um beispielsweise eine Pa- tientin mit vorzeitigen Kontraktionen tri- agieren zu können und diejenigen mit ei- ner verkürzten Zervix gegebenenfalls in ein Spital einzuweisen.

Noch viel krasser ist die Situation in der Pränataldiagnostik. Das Anbieten eines First- Trimester-Screenings bzw. eines Organscree- nings ist heutzutage unbestreitbar Stan- dard einer adäquaten geburtshilflichen Be- treuung. Die Sozialversicherung zahlt aber diese zwei Untersuchungen nicht und der betreuende Frauenarzt muss die Patientin auf diesen „kassenfreien Raum“ aufmerk- sam machen. Das hat sich aufgrund von OGH-Urteilen bis in den letzten Winkel der niedergelassenen Praxis herumgesprochen.

Man könnte noch viele weitere Beispiele anführen, die schon jetzt einen Konflikt zwischen der Leistung der Sozialversiche- rung und dem allgemein akzeptierten Behandlungsstandard darstellen.

In Zukunft wird es – vor allem im nieder- gelassenen Bereich – immer schwieriger werden. Der Druck durch Leitlinien und Gerichte wird zunehmen, die Leistungs- willigkeit der Sozialversicherung durch das Diktat der leeren Kassen hingegen abneh- men. Dass man sich dem Behandlungsvor- wurf einer Patientin durch den Hinweis

„die Kassa hätte diese diagnostische Metho- de oder dieses Medikament nicht bezahlt“

entziehen kann, wird in Zukunft sicher und schon jetzt möglicherweise nicht ausrei- chen, weder um sich moralisch zu rechtfer- tigen, noch um gegebenenfalls in einer ju- ristischen Auseinandersetzung zu obsie- gen.

Da wäre es ehrlicher, wenn die Politik einbekennt, sie könne leider nicht alles, was die Wissenschaft als sinnvoll einstuft, für alle ohne Eigenbeitrag finanzieren.

Eine Zeit lang – aber allerdings nicht dauerhaft – wird man den Leuten noch ein X für ein U vormachen können:

„ You can fool someone all the time, you can fool everybody sometime, but you cannot fool everybody all the time.“

o. Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein Vorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien

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