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Lage der österreich ischen Landwirtschaft 1969

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Bericht

über die

Lage der österreich ischen Landwirtschaft 1969

gemäß § 9 des Landwirtschaftsgesetzes, BGBI. Nr. 155/1960

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft Wien 1970

(2)

Bericht

über die

Lage der österreichischen Landwirtschaft 1969

gemäß § 9 des Landwirtschaftsgesetzes, BGBI. Nr. 155/1960

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft Wien 1970

(3)

Druck : Öste rreichische Staatsd ruckerei.

L6136010

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Inhaltsübersicht

Seite

Zusammenfassender Überblick

. . . ..

.

.. . . . .

.

..

.

. . .. . . .

.

. . .

.

. . . .. .

5

Die Stellung der Landwirtschaft in der österreich ischen Volkswirtschaft 12

Landwirtschaft und gesamtwirtschaftliche Entwicklung . . . .

.

. . .

14

Die Leistung der österreichischen Landwirtschaft für die Ernährung

. • . . . 16

Di e Landwirtscha ft und der Außenhandel . . .

19

Die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft im Jahr 1969 . . . . • . . . . . . . •

.

. . . 23

Allgemeiner Überblick . . . .. . .

. • . . . • . . . • . . . 23

Die Entwicklung der land - und fors twirtschaftlichen Produktion und deren Vermarktun g. . .

26

Die pflanzliche Produktion . . . . .

.

. . . .

.

. . .

26

Die tierische Produktion

. . • . • . . . • . . . • . . . 32

Die forstliche Produktion

• • . . • . . . 39

Die A rbeitskräfte und die Löhne . . .

40

Die Produktio nsmittel und die Kapitalverhältnisse . . .

42

Die Preise. . . ... . . .... . .

44

Die für die Land- und Forstwirtschaft bedeutenden Bundesgesetze . . .

47

Die Auswertungsergebnisse von Buchführungsunterlagen landwirtschaftlicher Betriebe . . . .. . .

50

Die Entwicklung der Ha uptergebnisse im Jahr

1969 ... 55

Die Ertragslage landwirtschaftlicher Betriebe im Bergbauerngebiet

. . . • . . • • . . . • . . . • • . • . • . . . 69

Die Ertragslage in Spezialbetrieben

. . . • . •

.

. . . 74

Zusammenfassender Überblick über die Entwicklung der Ertragslage in den Jahren

1958

bis

1969 ... . . . 76

Begri ffsbestimmungen . .

. . . • . . . • . . . • . •

.

.

. . • . . . •

.

. . . . 79

Die Verwendung der Mittel gemäß § 10 des Landwirtschaftsgesetzes (Grüner Plan) im Jahr 1969 • .

.

. . . 81

Verbesserung der Produktionsgrundlagen . . .

.

.

.

. . . .

.

. . . .

.

. . . .

.

. . .

83

Verbesserung der Struktur und Betriebswirtschaft. . . .. . . ... . .

83

Absatz- und Verwertungsmaßnahmen

. . . . • . . . • . • . . . • . . . 85

Fors chungs- und Versuchswesen

. . • . .. . . • . . . • . . . 86

Sozialpolitische Maßnahmen . . . .. . .

86

Kreditpolitische Maßnahmen

. . . • • . . . 87

Tabellenanhang

.

. . . •

.

. . . 89

Allgemeine statistische Übersichten

. . . • . . . • . . . • . . • • . . • . . . • . . • . . • . • . • • • . . • . . . • • . • . . . 89

Die Auswertungsergebnisse von Buchführungsunterlagen landwirtschaftlicher Betriebe . . .

114

Die Verwendung der Mittel des Grünen Planes

• . . . • • • . . • . . . • . • . • . . . 138

(5)
(6)

Zusammenfassender lJberblick

pm Berichtsjahr setzte sich der konju n ktu relle Auf­

schwung der österreich ischen Wirtschaft, der 1968 noch weni g ausgeprägt war, fort. Das real e Brutto­

Nationalprodu kt zeigte mit einer Steigerungsrate von 6,4% das kräftige Wi rtschaftswachstum an. Haupt­

träger des Wachstums war d i e Ind ustrie.

Das nomi nelle Brutto-Nationalprodukt wu rde nach vor­

läufigen Schätzungen mit 323·3 Milliarden Schilling er­

m ittelt (+9·6%). Der B e i t r a g d e r L a n d- u n d F o r s t w i rts c h a ft erhöhte sich im Vergleich zu 1 968 u m 7,7%. Für das Volkseinkommen (240,7 Milliarden Schilling) wurde nach vorläufigen Berechnu ngen ei n e Zuwachsrate von 1 0% ermittelt. Der A n te i l d e r L a n d- u n d Fo rstw i rt s c h aft betrug 6,4%.

Die Netto-Produktion (Nahrungsmittelprod u ktion aus heimischer Bodenleistu ng ; ohne Futtermitteleinfuhr) war g eri ngfügig höher als i m Vorjah r. Damit hat sich 1 968 und 1 969 das Wachstum erhebl ich verlangsamt.

Der Prod u ktionswert der Landwi rtschaft (Verkaufser­

löse, Eigenverbrauch. Viehstandsänderu ngen) stieg nach vorläufige n Ermittlungen d es Österreichische n I nstitutes fü rWirtschaftsforsch u ng u m fast 1 ·1 Milliar­

den Schilling. Das war fast ausschl i eßlich auf d ie Er­

höhung d es Prod u ktionswertes der tierischen Erzeu­

gung zurückzufü hren. Da auch der Endrohertrag der Forstwirtschaft um mehr als 1 M i lliard e Schilling stieg, verzeichnete d i e Land- und Forstwirtschaft insg esamt den bisher höchsten Endrohertrag.

Die Zahl der in der Land- und Forstwirtschaft Tätigen hat rascher abgenommen als i n d en Jahren vorher. So verri ngerte sich d i e Zahl der Sel bständ igen und d i e der m ithelfenden Familien mitg l iede r um 1 9.700. jene der unselbständigen Arbeitskräfte um 5300. sodaß i nsge­

samt 25.000 Arbeitskräfte weniger waren (1 968 : 20.700). I m Verg leich zu 1 968 ging die Zahl der land­

wi rtschaftlichen Vollarbeitskräfte um 3,8% zu rück. Die Arbeitsproduktivität (Rohertrag zu konstanten Preisen je Vol larbeitskraft) zeigte mit einer Erhöhung von 3,4% ei n e ähn liche Steigerungsrate wie im Jahr zuvor.

Hiebei war die E rhöhung der Arbeitsproduktivität auf d en Rückgang an Arbeitskräften zurückzuführen. Da­

mit wurd e auch d i e bereits aufg ezeigte vermutliche zukünftige Entwicklung bestätigt. daß die Steigerung der Arbeitsprod u ktivität, d ie ein e wesentliche Voraus­

setzung zur Verbesserung des Pro-Kopf-Ei n kom mens darstellt, in der Hauptsache von den weiteren Um­

schichtu ngen der Prod u ktionsfaktoren abhängig ist.

Außer den Änderungen in d er Zahl der landwirt­

schaftlichen Arbeitskräfte haben sich 1 969 weitere Ä n­

d e r u n g e n i n d e r B e t r i e b s s t r u k t u r ergeben. So läßt sich aus der Entwicklu n g der Zahl der bei der Bauern kran ken kasse versicherten landwirtschaft­

lichen Betriebsleiter schl ießen, daß 1 969 d i e Zahl d er hau ptberuflich g efü hrten landwirtschaftlichen Betriebe um knapp 3% abgenommen hat. Diese Betriebe wer-

d en i n der Folg e entweder als Nebenerwerbsbetriebe weitergeführt oder ü berhaupt aufg elassen.

D er i n Kalorien gemessene Ernährungsverbrauch stieg nach einem l eichten Rückgang i m vorhergehenden Wi rtschaftsjahr 1 968/69 wieder an, u. zw. mit 1·6%

rascher als d ie Zunahme der Bevöl keru ng (+0,34%).

Der Beitrag der heimischen Produ ktion zum Ernäh­

rungsverbrauch erreichte - u nter Berücksichtig un g der Ausfuhren österreichische r Ag rarerzeugnisse und der aus Importfuttermittel n erzeugten tierischen Pro­

d u kte - 83%. Nach vorläufigen Schätzungen ist d ieser Beitrag für 1 969/70 mit 85% ermittelt worden.

Wird der Kalorienverbrauch auf d ie Bevölkerungs­

zahl bezogen, so zeigte sich ein Nahrungsmittelverzehr j e Kopf und Tag im Ausmaß von 2990 Kalorien. Der Trend einer Verlagerung d es Verbrauches von den kohlehyd ratreichen pflanzlichen Nahrungsmitteln zu den je Nährstoffein h eit teureren eiwei ßreichen Nah­

ru ngsmittel n tierischer Herkunft wie d es Verbrauches von Obst und Gemüse setzte sich weiter fort.

M it Ausnahme der pflanzlichen Öle, d ie auf G rund d er natürlichen Erzeugungsgegeben heiten n icht oder n u r mit hohen Kosten im I nland erzeugt werden kön­

n en, l iegt der D e c k u n g s g ra d d e r h e i m i s c h e n E r­

z e u g u n g bei den pflanzlichen Erzeug nissen zu meist ü ber 80%, vielfach j edoch ü ber 90%. u n d bei Weizen ü ber dem i nländischen Bedarf. Bei d en tierischen Er­

zeugnissen ergibt sich für d i e Produ kte der Rinder­

wirtschaft eine ü ber d en i n ländischen Bedarf hinaus­

gehende Erzeugung. Daraus wi rd ersichtlich. daß der G rad d er Selbstversorgung kau m mehr noch i n erheb­

licherem Ausmaß erhöht werden kann. Das Sevölke­

rungswachstum wie die Steig erung d er Verbraucher­

ei n kommen werden auch i n Hi n kunft besti m mend fü r d i e Zuwachsrate der Nachfrage nach Nahrungsmitteln sein . Al lerd i ngs ist - wie das Österreichische Institut fü r Wi rtschaftsforsch ung schätzt - bei einer Erhöhung des Einkommens der städtischen Bevöl keru ng u m 1 0%

zu rechnen, daß die Nahru ngsmittel- und Geträn keaus­

gaben n u r mehr u m rund 4,0% steig en werden, g egen 5·5% zehn Jahre vorher.

Der österreichische Außenhandel des Jah res 1 969 war d u rch eine ungewöhn lich hohe Zuwachsrate des Expor­

tes gekennzeichn et : M it 21 ,3% war sie die g rößte seit 1 956, d er gesamte Ausfuh rwert stieg auf 62·7 Milliar­

den Schilling. Demgegenüber vermehrten sich die Im­

porte nur um 1 3,2% auf i nsgesamt 73·5 Milliarde n Schilling, sodaß d er Ei nfu h rü bersch u ß ei n e kräftige Verringeru ng auf 1 0·8 Milliarden Schilling erfu h r.

Die E i n fu h r l a n d w i rt s c h aft l i c h e r P r o d u kt e wies nach d en i n d en Jahren 1 967 und 1968 eingetrete­

nen Rückgängen i m Berichtszeitraum eine Zunah m e u m knapp 4% auf. I nsgesamt betrug der Ag rarimport 8487·1 Millionen Schilling (1 968 : 81 65·3 M i llionen Sch illi ng). Trotz d ieser Erhöhung ist der Anteil der

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Landwi rtschafts- an den Gesamteinfuhren weiter ge­

sunken, u. zw. von 12,6% i m Vorjahr auf 1 1,6% i m Berichtszeitraum. E i n schwaches Drittel d e r Ag rar­

i mporte kam aus dem EWG-Raum, ei n Zehntel aus EFTA-Lä ndern, etwa ein Sechstel aus Osteu ropa und ü ber 40% aus anderen H erkunftsländern . Der bis­

herigen Struktur entsprechend war der überwiegende Teil der aus dem Ausland bezogenen landwirtschaft­

l ichen Prod u kte pflanzlicher H erkunft. M eist handelt es sich h iebei um Prod ukte, die im Inland nur beschränkt oder überhaupt nicht herstell bar sind.

Di e E i n fu h r v o n H o l z hat im Berichtsjah r mit 1·29 Millionen Festmetern (Rohholzäqu ivalent) den Rekordwert 1 968 noch etwas übertroffen.

Der E x p o rt l a n d w i rt s c h aft l i c h e r P ro d u kt e zeigt längerfristig ein e wertmäßige Zu nahme. Aller­

dings wird d i ese Entwicklung zeitweilig unterbrochen, wie z. B. in d en Jahren 1 964, 1 966 und 1968. Im Be­

richtszeitraum expandierten d i e Agrarausfu h ren u m 1 8,2% auf insgesamt 3105·6 Millionen Schilling. Die EWG-Länder i mportierten u m beinahe 300 Millionen Schilling bzw. 16·5% mehr an landwirtschaftlichen Produ kten aus Österreich als 1 968. Eine beachtliche Ausweitung konnten ü berdies d ie Ag rarausfu h ren nach Osteu ropa erzielen ; die nach der EFTA gerichte­

ten Exporte zeigten hingegen ei n e verhältn ismäßig schwächere Verbesseru ng. Die Veränderungen be­

wirkten entsprechende Verschiebungen in den Wert­

anteilen : Der EWG-Raum behielt mit 67,8% etwa das gleiche Gewicht an d en österreich ischen Agrarexpor­

ten wie 1 968, das der EFTA-Gru ppe san k jedoch von 18,1 % auf 1 6,5%. Osteu ropa partizipierte mit 5,4%

wesentlich stärker als 1968 (2'9%), wäh rend bei den anderen Abnehmerländern mit 1 0,3% keine Verände­

rung zu erkennen war.

Der Export landwirtschaftlicher Erzeug nisse beruht, i m Gegensatz zu den Ei nfuhren, ü berwiegend auf tieri­

schen Prod u kten. Diese Gegebenheit findet i h re Ur­

sache sowohl in den natürlichen Produ ktionsbed in­

g ungen der heimischen Landwi rtschaft als auch in d eren betriebsstru ktu rellen Merkmalen. 1969 ent­

fielen 38,1 % d er Agrarausfuh ren auf l ebende Tiere, 19,5% auf Mol kereierzeugnisse und 7,5% auf Fleisch und Fleischwaren. Zusammen stellten also d iese Wa­

rengru p pe n rund zwei Drittel des g esamten Agrar­

exportes d ar.

Die österreichische H o Iz a u sfu h r erzielte 1969 neue Rekordwerte. Auf den i nternationalen Märkten erhöh­

ten d i e g ü nstig e gesamtwirtschaftliche Entwicklung und eine lebhafte Bautätig keit den Bedarf. Das Vol u­

men der Holzausfuhr (berechn et aufRohholzbasis) war im Berichtsjahr mit 6·24 Millionen Festmetern um 15%

höher als 1968.

Die pflanzliche Produktion ü bertraf mit 1 0·3 Millionen Ton nen Getreideeinheiten knapp das Vorjah resergeb­

n is, obwohl d i e Witteru ngsverhältnisse zeitweilig kei­

n eswegs g ü nstig waren. Dies äußerte sich vor allem in seh r unterschiedlichen Hektarerträgen bei ver­

schied enen Produ kten bzw. in einzeln en Prod u ktions­

g ebieten.

Die B ro t g e t re i d e e r n t e war u m 5% geringer als im Vorjah r, vornehmlich durch eine weitere Ein­

schränk u ng der Weizenfläche ; d ie Erzeugung von Roggen nahm mengen mäßig um 6% zu. Das Prod u k­

tionsvol umen von F u tt e r g et re i d e kon nte u m 28%

gesteigert werden. Die Mehrprod u ktion stam mte zu einem Drittel aus dem G ersten- und zu zwei Drittel aus dem Körnermaisbau. Die Körnermaisernte war

u m 75% g rößer als 1 968. I nsgesamt wurde 1 969 u m 432.000 t mehr Futtergetreide prod uziert und damit d ie Selbstversorgung erreicht - früher als erwartet.

Die K a rtoffe l e rn t e blieb u nter der Vorjah res­

ernte. An Z u c k e r r ü b e n wurde eine nach Rüben­

menge und Zuckerertrag ü berd u rchsch nittliche Ernte erzielt. Durch d i e Erhöhung des Preises fü r Normal­

rübe um 4,2% waren i nsgesamt befriedigende Geld­

roherträge erzielt worden. Die Vorratslage an Zucker erforderte sodann, das Rübenkonti ngent fü r 1970 mit höchstens 1 00% festzusetzen . Die F eld g e m ü s e e r n t e war u m 6% kleiner als 1968. Sie kon nte - insgesamt betrachtet - zu zufriedenstel Ienden Bedingungen ver­

marktet werd en.

Die W e i n e r n t e war zwar d u rch Ertragsausfälle in Niederösterreich und Wien u m 9% geringer als i m Vor­

jahr, sie stellte aber in unmittelbarer Aufeinanderfolge d i e dritte g roße Ernte dar. Durch d i e im Berichtsjahr erlassen en neuen Landes-Wei n baugesetze, deren Ef­

fekt durch entsprechende Kontrollen zu sichern sein wi rd, sowie d u rch das Weinwi rtschaftsgesetz sollen stru kturelle Ü berschüsse vermieden und der Markt d u rch An kauf, Lageru ng und Verwertung von Wein­

bauerzeugnissen stabilisiert werden.

Starke Ertragsrückgänge bei Mostobst und Zwetschken veru rsachten im wesentl ichen eine u m 1 1% geringere O b st e r n t e. Die mengen mäßig u n d qualitat iv gute Wi nteräpfelernte l i e ß erken nen, daß d ie Prod u ktionskapazität des erwerbsmäßigen An­

baues gegenwärtig das vertretbare Ausmaß erreicht hat; insbesondere wen n man d ie noch nicht ertrag­

fähigen Winteräpfelanlagen in Betrachtzieht. Der Kenn­

zeichn u ngspflicht gemäß dem Qualitätsklassengesetz wu rde vom Großhandel größtenteils nachgekom men.

Hingegen werden die bestehenden Mängel bei m Klein­

handel es notwendig machen, daß die für die Ü ber­

wachung zuständ igen Land esregierungen verstärkte Kontrollen vornehmen lassen.

Die bei den Erzeugnissen des G a rt e n b a u es stei­

genden Importziffern ließen erken nen, daß fü r die stetig wachsende In landsprod u ktion noch weiterer Entwicklu ngsspiel rau m gegeben i st. Bei den Sonder­

ku ltu ren T a b a k u n d H o p fe n sind seh r gute Jahres- erg ebnisse erzielt worden. .

Ein an Hand der Bodenn utzu ngserhebung 1 969 vor­

g enommener " Vortest" zur Land- und forstwi rtschaft­

lichen Betriebszählung 1970 machte deutlich, daß d ie jä h rl i c h e A b n a h m e r a t e d e r B e t r i e b s a n z a h l e t w a g l e i c h h o c h s e i n d ü rft e w i e i m Z e i t ra u m 1 951 b i s 1960. Die Veränderu ngen i n der Verteilung auf die Größen klassen weisen auf eine Verlagerung d er Auflösungszone der Vollerwerbsbetriebe u m mi nde­

stens eine Größen klasse nach oben, d. h. bis tief i n d e n Bereich d e r Betriebe mit einer G esamtfläche von 10 bis 20 ha hinein. Offensichtlich besteht laufend und in verstärktem Maß die Notwendig­

keit, das landWirtschaftliche Erwerbsei n kommen d er Besitzerfamilien d u rch n ichtlandwirtschaftliches Er­

werbseinkommen zu ergänzen.

Im Bereich d er tierischen Produktion setzte sich die U mschichtu ng zwischen Zug- und Nutzvieh bestand weiter fort. Im längerfristigen Vergleich zeigt sich, daß im Zusammenhang mit der Motorisierung die Zah l d es Zugviehs rad ikal vermindert worden ist (seit 1958 auf ein Fü nftel), während d er Zucht- und Nutzviehbestand aufgestockt wurde. I mmer mehr ver­

lagert sich d ie Vieh haltu ng - insbesondere die Rinder­

haltung - auf die G rü nlandgebiete.

(8)

Die Entwicklung der B e ständ e bei d en einzelnen Tiersparten zeigt, daß sich zwischen 1 968 und 1 969 der abnehmende Trend sowohl bei d en Pferde- und Rinder­

ais auch bei den Schaf- und Ziegenbeständen weiter fortgesetzt hat, wäh rend bei Schweinen und H ü hnern wieder eine beachtliche Bestandserhöh ung zu ver­

zeichnen war. Hiebei hat sich i m Laufe der Jah re der rassenmäßige Schwerpunkt in der Rinderhaltung i m­

mer meh r auf das Fleckvieh verlagert.

Wenng leich die Za h l d e r R i n d e r-, S c h w e i n e­

u nd H ü h n e r h a l t e r weiter abgenommen hat und sich meh r und mehr eine Konzentration abzeichnet, gehen die Umstru ktu rierungen nu r langsam vor sich.

Die Situation auf d em Gebiet der T i e rs e u c h e n b e­

k ä m pfu ng war dadurch gekennzeichnet, daß sämt­

liche 253.21 5 rinderhaltenden Betriebe in der Tbc- und Bang-Aktion erfaßt sind. Die Bekämpfungsmaßnah­

men haben jenen Stand erreicht, bei dem es nunmehr darauf ankom mt, d u rch laufende Kontrollen die ver­

einzelt auftretenden Neuverseuchungen der sanierten Bestände zu beseitigen. Auch fü r 1 969 ist hervorzu­

heben, daß es nicht zuletzt dank der getroffenen Maß­

nah men gelang, die Einschleppung der Mau l- und Klauenseuche nach Österreich wi rksam zu unter­

binden.

Die S c h l a c h t r i n d e r p ro d u k t i o n ist 1 969 nicht weiter gestiegen, sondern war mit 526.000 Stück u m 3% geringer als 1 968. Ähnlich wie i n anderen west­

eu ropäischen Staaten hat damit auch in Österreich die Schlachtrinderprod uktion stagniert. Die Versor­

gung mit Schlachtkälbern i m Inland war trotz eines verm inderten Exports und eines g rößeren Käl ber­

i mports u m rund 36.500 Stück geringer.

Bei den Z u c h tv i e h v e rst e i g e r u n g e n hat sich der Auftrieb ungefähr im gleichen Ausmaß gehalten wie 1 968 (30.1 71 Tiere). Da sich der Du rchschnittspreis bei allen Kategorien erhöhte, war auch der Gesamt­

u msatz bei den Zuchtviehversteigerungen um 1 5,2%

besser.

Die M i Ic h l i e fe r l e i st u n g war 1 969 etwas geringer als im Jahr zuvor (-1 ·9%) ; sie war i m ersten Hal bjahr um 5,8% geringer als im gleichen Zeitraum des Vor­

jah res, jedoch im zweiten Halbjahr u m 2,4% höher.

Die Mi lchleistung je Kuh ü berstieg erstmals im Bundes­

durchschnitt die 3000 kg-G renze. Die Tendenz zur Konzentration in der Milchanlieferung setzte sich weiter fort.

Der Absatz von Trinkmilch und Butter g ing zu rück, wäh rend jener von Kondensmi lch sowie Schlagobers und Käse wieder zunahm.

Die Bemüh ungen zur V e r b e s s e r u n g d e r M o l k e­

r e i s t r u k t u r wu rden fortgesetzt. Die Ermittlungen der Leh rkanzel fü r Marktlehre der Hochschule für Bodenkultur h insichtlich einer opti malen Versand- und Betriebsstru ktu r ermög lichten es dem M ilchwi rt­

schaftsfonds in seinem Streben zu einer Kostendeg res­

sion, seiner Verwaltungskomm ission einen nach Regio­

nen untertei lten Stru ktu rplan vorzulegen, der als End­

ziel 84 Schwerpunktbetriebe vorsieht.

Die M a s ts c h w e i n e p rod u k t i on wurde 1 969 u m 5,3% ausgeweitet. Aus d e r inländ ischen Prod uktion kamen rund 1 80.000 Schweine mehr auf den Markt, sodaß d ie Importe neuerlich gesenkt werden konnten.

Die P ro d u k t i o n von R i n d-, K a l b- u n d S c h w e i n e fl e i s c h erreichte nach vorläufigen Be­

rechnungen 488.200 t, das waren u m rund 2% mehr als 1 968. Es wurde mehr Schweine-, aber weniger Kalbfleisch erzeugt. Von dieser Prod u ktion wurden

408.600 t auf den Markt gebracht (+3%). Die E r­

z e u g u n g von G e fl ü g e l fl e i s c h ü bertraf 1 969 nach vorläufigen Berechnungen mit 42.422 t d ie des Vor­

jah res u m 1 ,8%.

Der Wert der tierischen Prod u ktion hat sich auch 1 969 weiter erhöht. Mit 1 9·1 8 Milliarden Schilling wurde eine neue Höchstmarke erreicht und eine Ver­

besserung im Verg l eich zu 1 968 u m rund eine Mil liarde Schilling erzielt.

Die Entwicklung auf dem internationalen Holzmarkt bestätigte einmal mehr d ie Voraussagen der FAO ü ber den steigenden Holzbedarf in Eu ropa. Die rege Nach­

frage auf den Exportmärkten prägte den inländ ischen H o l z m a r kt. Die geringere Nachfrage auf d em In­

landsmarkt wurd e d u rch d ie Rekordwerte des Holz­

exportes mehr als aufgewogen.

Die Urprod u ktion hat sich der Marktsituation ange­

paßt und den D e r b h o l z e i n s c h l a g auf 1 0,469.000 efm ohne Rinde, d . s. um 8·7% meh r als i m Jah r 1 968, er­

höht. Die Holzpreise (vor allem die Ind ustrieholz­

preise) paßten sich i m 1 . Quartal 1 969 eher zögernd d en geänderten Marktverhältnissen an, stiegen ab dem 2. Quartal rascher und konnten gegen Ende des Jahres das Preisniveau 1 961/62 fast erreichen. Auf G rund der weiterh in starken Nachfrage der Holzwi rtschaft hielt zu Jah resende die steigende Tendenz der Holzpreise an. Wie in den vergangenen Jahren wurd e auch 1 969 d i e Aufforstung von landwi rtschaftlichen G renzer­

tragsböden vorangetrieben. Ebenso war d ie Bestan­

desumwand lung sowie die Beratung und Aufklärung einer der Schwerpunkte der forstlichen Förderungs­

arbeit. Besondere Bedeutung wurd e wieder dem Bau von Forstwegen beigemessen.

Der Rohertrag der Forstwi rtschaft war nach vor­

l äufigen Berechnungen des Institutes für Wi rtschafts­

forschung mit 5·25 Mill iarden Schilling u m ein Viertel höher als im Vorjahr.

Die Zahl der in der Land- und Forstwirtschaft beschäf­

tigten familienfremden Arbeitskräfte hat auch i m Be­

richtsjahr wieder abgenommen. Am 1 . August 1 969 waren 68.209 Arbeiter und 1 7.997 Angestel lte in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Die Anzahl der Arbeiter hat gegenüber dem 1. Aug ust 1 968 u m 5471 abgenommen ; d i e Abnahme war somit geringfügig stärker als ein Jah r vorher. Die Zah l der Angestellten ist im Berichtsjahr ebenfalls etwas gesunken.

Innerhal b der einzelnen Berufsg ruppen ist festzu­

stellen, daß die Zahl der Genossenschaftsarbeiter, Winzer und Gärtner nahezu konstant geblieben ist.

Bei d en Forstarbeitern war die Red u ktion weit geringer als in den vergangenen Jah ren. Bei den Landarbeitern hat sich d i e Abnahme hingegen verstärkt ; sie betrifft vor allem die mit dem Dienstgeber in Hausgemein­

schaft lebenden Arbeitskräfte.

Die A r b e i t s l o s e n rate zeigt gegenü ber dem Vor­

jah r in den Monaten Februar, März und Dezember eine Zunahme, obwohl i m Berichtsjahr neben den Forstarbeitern auch Landarbeiter in d i e Förderung aus MittelFl- der P rod uktiven Arbeitslosenfü rsorge einbe­

zogen werden konnten. Diese Förderung brachte noch nicht den erwünschten Erfolg, da sie einerseits unter den landwi rtschaftlichen Betrieben noch zuwenig be­

kannt war und anderseits der Leistungszeitraum fü r d i e Förderung erst am 1 . Jänner begann, als bereits ein Großteil der landwi rtschaftlichen Arbeitskräfte freigestellt war.

(9)

Die L ö h n e d e r Land- u nd Fo rsta r b e i t e r sind auch im Jahr 1 969 erhöht worden . Fü r Landarbeiter in bäuerlichen Betrieben stiegen die Löhne im Burgen­

land, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Ti rol. Die Gutsarbeiterlöhne wurden in allen Bundesländern mit Ausnah m e von Vorarl berg erhöht.

Die Forstarbeiterlöhne wurden g egen ü ber dem Jahr 1 968 um 8,7% angehoben. Trotz der Lohnerhöh ungen und der Erhöhung der Bewertungssätze fü r die frei e Station ist der Unterschied zwischen d e m monatl ichen Du rchschnittsei n kommen der Land- und Forstarbeite.r und dem der übrigen Arbeiter etwas g rößer geworden.

Der Kapitaleinsatz wird auch in der Land- und Forst­

wi rtschaft immer mehr verstärkt, sowohl durch er­

höhte Investitionen als auch durch verstärkte laufende Sachausgaben. Al lerd ings sind in der d erzeitigen Wett­

bewerbssituation alle Ei nzel betriebe auch zu einem äu ßerst rationellen Einsatz von Eigen- und Fremd­

kapital anzuleiten. Ei n mal um i h rer eigenen Existenz willen, zu m andern, weil - gemessen am Umfang d er zu meisternden Struktu rprobleme - die vorhandenen öffentlich en Mittel beg renzt sind .

Nicht zu übersehen ist hiebei die im gesamten Bundesgebiet unm ittelbar wi rksame A u ft ra g g e b e r­

fu n k t i o n der land- und forstwirtschaftl ichen Einzel­

betriebe. Nach Schätzung des Institutes fü r Wi rt­

schaftsforschung sowie nach Buchführu ngsergebn issen erreichten d i e masch inel len Brutto-I nvestitionen und d er Aufwand fü r baul iche Investitionen sowie der laufende Erhaltungsaufwand zusammen mehr als 1 0 Milliarden Schi lling.

Nach Unterlagen buchführender Betriebe ist das A k t i v k a p i t a l auf 1 78·2 Mi lliarden Schilling gestie­

gen ; das Pass i v k a p i t al erhöhte sich um 0·6 Mill iar­

den Schill ing auf 1 5·8 Milliarden Sch i l ling. Das Tempo der Verschu ldung verlangsamte sich. Das zeigt sich auch i m Verhältnis der Passiven zum Aktivkapital (8·9%). Im Verg leich zu ausländ ischen Ag rarwi rt­

schaften ist der Versch uldungsg rad der österreich i­

schen Land- und Forstwi rtschaft gering .

Wie aus der Entwickl ung der Agrar-Preis-/ndizes (1 966 = 1 00) ersichtlich ist, hat sich das durchschnitt­

liche Niveau der Erzeugerpreise i m Berichtsjahr mit 1 00·4 nach einem Rückgang i m Jah r 1 968 wieder auf die Höhe des Niveaus der Jahre 1 966 und 1 967 eingespielt.

Im Vergleich zu 1 968 war das Preisn iveau um 4,7%

höher. Die gestiegene Prod uktion und die zum Teil be­

g renzte Aufnah mefähigkeit der Märkte fü r Nahrungs­

mittel sowie die Entwickl ung de, Ag rarpreise i n den letzten Jahren lassen den Schluß zu, daß in Hinkunft - abgesehen von erntemäßigen Schwan kungen - Preisverbesseru ngen vor allem auf G rund von Quali­

tätsverbesserungen erzielbar sei n d ü rften. Auch 1 969 hielt der schon bislang auf der Kostenseite zu beob­

achtende Preisd ruck weiterhin an. So stieg der gewich­

tete Preis-Index für die Gesamtausgaben um 3,4%. Der weiteren Umschichtung der Prod uktionsfaktoren zur Kostensenkung sowie einem mög lichst rentablen Kapi­

taleinsatz bzw. der Beachtung des M i n i mal kostenprin­

zi ps kom mt i n diesem Zusammenhang ei ne besondere Bedeutung zu. Zufolge der Indexentwicklung im Be­

richtsjahr verringerte sich d i e Preisschere um 1 2,7%.

Von den im Jah r 1 969 erlassenen, für die Land- und Forstwirtschaft bedeutenden Bundesgesetzen si nd vor al lem die fü r d ie Strukturverbesserung wichtigen ge­

setzlichen Besti mmungen sowie die Gesetze auf dem Gebiet des Sozial rechtes und der Ausbildung zu er­

wähnen.

Aus den Ergebnissen buchführender bäuerlicher Voll­

erwerbsbetriebe zeigt sich folgende Entwickl ung : I m Bundesmittel wurde ein Rohertrag von i nsgesamt 1 4.081 S je Hektar reduzierter landwirtschaftlicher N utzfläche (RLN) ermittelt. Damit konnte im Ver­

g l eich zum vorjährigen Berichtszeitrau m eine 7%ige Steigerung erzielt werden (1 967 auf 1 968 : + 2%).

Diese Entwicklung wurde in erster linie von höheren Ertragsleistu ngen der Tierhaltung ausgelöst, welche nac.h wie vor mit rund zwei Dritteln den Hau ptteil zu m Gesamtrohertrag der österreichischen Landwi rtschaft beisteuert. Besonders stark kon nte aber auch die Waldwi rtschaft ihre Roherträge anheben. Wenn es auch von Gebiet zu Gebiet unterschied liche Einflüsse waren, welche die Entwicklu ng der Roherträge präg­

ten, so sind zwei Tendenzen hervorzuheben : zum einen die sichtl ich weitergehende Umschichtung von der Weizen- zur G robgetreideprod uktion und zum and eren das durchgehend gute Abschneiden der tieri­

schen Prod uktion, vor allem der Rinderhaltung. Aller­

dings wird eine weitere in allen Bereichen markt­

orientierte Prod uktionspol itik notwend ig sein, da eine Absti mmung von Prod uktion und Absatz nicht nur eine gesamtwi rtschaftliche Notwendigkeit darstellt, son­

dern letzten Endes fü r den einzelnen Landwi rtschafts­

betrieb auf Sicht hi n ebenso zur Abwend ung preislicher Nachteile unerläßlich ist.

Die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Betriebe im langfristigen Vergleich (1 958 bis 1 969) war mit 84%

vor allem auf eine Erhöh ung des Prod u ktionsvolumens zurückzuführen. Hiebei ist die Marktleistung relativ noch stärker gestiegen, nämlich von 83,3% des Roh­

ertrages i m Jahr 1 958 auf 89,5% im Berichtsjahr.

Der von den Betrieben 1 969 getätigte Gesamtauf­

wand hat sich im Bu ndesmittel auf 1 3.276 S je Hektar RLN berech net. Demnach ist er - zum Unterschied von den Vorjahren - schwächer als der Rohertrag gestiegen. Allerd i ngs haben sich der Personal- und der Sachaufwand seh r unterschiedlich entwickelt : blieb ersterer seit 1 968 nämlich nahezu unverändert, so nahmen die Sachaufwend ungen i m g leichen Zeitraum um 7% zu. Dad urch ist der Anteil des Sachaufwandes am gesamten Betriebsaufwand auf ü be r 62% gestiegen und jener des Lohnaufwandes einschließlich des Fami­

l ienlohnansatzes auf unter 38% zurückgegangen.

Diese Verhältn isverschiebung, welche schon seit gerau­

mer Zeit aus den entsprechenden Ergebnisunterlagen zu ersehen war, läßt den fortlaufenden Wandel i n der Wi rtschaftsweise der land- u nd forstwi rtschaftlichen Betriebe erkennen . Die Folgewi rkung einer i m mer kapitalintensiveren Wi rtschaftsweise läßt es aber ge­

boten erscheinen, bei Investitionen strenge Rentabili­

tätsmaßstäbe anzu legen. Fehlinvestitionen würden des­

wegen u mso ei nkommenssch mälernderfü h l bar werden.

Seit 1 958 erhöhte sich der Aufwand relativ stärker als der Rohertrag (+92%).

Wie d ie zwischen Aufwand und Rohertrag bestehen­

den Relationen zeigen, hat sich die Ro h e rt ra g s e r­

g i e b i g k e i t d es Aufwandes verbessert, sodaß 1 969 im Gesamtmittel der ausgewerteten Buchführungsbetrie­

be mit 1 00 S Aufwand 1 06·1 S Rohertrag erwi rtschaftet wurden (1 968 : 1 03·5 S). Wenn somit auch dieses Ergeb­

nis die etwas g ü nstigere Situation des Berichtsjahres widerspiegelt, so bleibt doch weiterhin die Notwendig­

keit einer kostensparenden Betriebsfü h rung bestehen.

In d iesem Zusam menhang ist darauf hinzuweisen, daß der Betriebserfolg nicht zuletzt davon abhängt, inwie­

weit zwischen Aufwendu ngen und damit erbrachten

(10)

Rohertragsleistungen die ökonom isch günstigsten und optimalsten Relationen gefunden werden. Auch mit Rücksicht auf d ie fü r wichtige Ag rarerzeugnisse nu r mehr beschränkt aufnah mefähigen Märkte verd ient d iese Ü berleg ung Beachtung. Eine kostensparende Prod uktionsweise kann nicht nu r mittels einer Ein­

sch ränkung der laufenden Aufwendungen, sonde rn auch mit Hilfe einer wi rtschaftlich sinnvol len Investi­

tionstätig keit verwi rklicht werden. Hier ist etwa die ü berbetriebliche Nutzung von g rößeren Maschinen zu erwähnen, welche d ie durch Amortisationen und Erhal­

tungsaufwend ungen bed ingten beträchtlichen Kosten­

belastungen des Einzelunternehmens zu senken vermag, trotzdem aber die hohe Arbeitserledig ung und damit den Rationalisierungseffekt eines solchen Maschinen­

einsatzes vol l zu r Wi rkung kom men läßt.

Die i m Reinertrag zum Ausd ruck kom mende Ver­

zinsung des Aktivkapitals ließ i m Bundesmittel gegen­

ü ber 1 968 eine Verbesserung erkennen (1 ,2%).

Im Gesamtmittel der buc.hfü h renden Testbetriebe hat sich 1 969 der Arbeitsbesatz um 3% verringert. Da­

mit belief er sich im Berichtszeitraum auf durchschnitt­

l ich 18·2 vol lbeschäftigte Arbeitskräfte (VAK) je 100 ha RLN. Seit dem Vorjahr ist der Arbeitskräftebesatz in fast al len Betriebsgruppen weiterhin gesunken.

Das je VAK in den Betrieben durchschnittlich ver­

füg bare A k t i v k a p i t a l belief sich auf insgesamt 366.038 S, wovon auf das Maschinen·· und Gerätekapital 62.725 S entfielen. Seit 1 958 hat sich somit der Wert der Gesamtkapitalausstattung u m das 2·2fache und die Maschinenkapitalausstattung u m das Dreifache ver­

mehrt. Diese auch aus gesamtwi rtschaftlicher Sicht bedeutsame Entwickl ung ist vornehml ich d u rch eine Kapitalvermeh rung, aber auch d u rch die über 30%ige Abnahme des Arbeitskräftebesatzes bewi rkt worden.

Wenn somit d i e Landwi rtschaft immer mehr zu einem kapitalintensiven und beträchtlich mechanisier­

ten Wi rtschaftszweig wird, so treten neben der i m Zuge d ieser Entwickl ung erforderlichen Strukturbe­

reinig ung vor allem Fragen der Finanzierung und Rentabil ität in den Vorderg rund. Dies schon insofern, als die Hebung der Mobilität der Prod u ktionsfaktoren Arbeit und Boden in i h rer doppelten Wi rksamkeit die Landwi rtschaft - wie keinen anderen Wi rtschafts­

zweig - vor besondere Probleme stellt. Der notwen­

dige Stru ktu rwandel - worunter nicht allein das Be­

triebsg rößenproblem, sondern auch der Wechsel von der Sel bstversorger- zur Marktwi rtschaft und damit vor allem d i e Prod uktionsanpassung an die Markt­

g egebenheiten, der Wechsel der Prod u ktionstechni ken, die innerbetri ebliche Rationalisierung. die Verkeh rser­

sch ließung u. ä. m. zu verstehen sind - ü berfordert oftmals die Eigenkräfte der Betriebe. Wiederholt wurde darauf hingewiesen. daß im Rah men der dann gesetzten Kreditmaßnahmen die Kriterien Rentabil ität und Rationalität der Investitionen, aber ebenso die liq<.lid ität der Betriebe i m Vorderg rund stehen müssen.

In d iesem Zusammenhang ist die weitere Förderung der ü berbetrieblichen N utzung von Prod ukt ionsmitteln hervorzuheben, weil dad urch der Rationalisi erungs­

effekt erhöht wird und eine wi rksame Einkom mensver­

besserung zu erwarten ist. Eine Ausschöpfung ü ber­

und zwischenbetrieblicher Einrichtungen vermindert auch d ie Gefah r von Fehl investitionen.

Die Erhöhung der Flächenprod uktivität und der abermalige Rückgang des Arbeitskräftebesatzes wi rk­

ten sich in einer weiteren nam haften Steigerung der

A rbeitsprodu ktivität aus. Betrug 1 968 i m Bundes­

mittel der Rohertrag je VAK 70.225 S, so war er 1 969 um 10% höher und berechnete sich auf 77.368 S. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, daß d ie Höhe der Arbeitsprod uktivität, die sehr wesentlich fü r die Einkommensschöpfung ist, von meh reren Faktoren beeinflu ßt wi rd. Neben strukturel len Gegebenheiten sind vor allem d i e Gunst oder Ung unst der Standort­

bed ing ungen von ausschlaggebender Bedeutung. Für eine entsprechend befried igende Rohertragsleistung je Arbeitskraft ist sowohl die fü hlbare Verminderung des Handarbeitsvolumens mittels eines rationellen Ma­

schineneinsatzes als auch d ie Mög lich keit, auf G rund der natürlichen Prod uktionsverhältnisse entsprechen­

de Flächenroherträge erzielen zu können, von Wichtig­

keit. Dieser Feststell ung ist hinzuzufügen, daß eine be­

friedigende Flächenprod uktivität zunehmend in einer Erhöh ung der Qual ität der Erzeugnisse und nicht in einer rein mengen mäßigen Prod uktionsausweitung zu suchen ist. Dieser Umstand verd ient mit Rücksicht auf d ie notwend ige Prod uktionsanpassung an die Markt­

gegebenheiten besonders hervorgehoben zu werden.

Dementsprechend ist aber die weitere Verbesserung der Arbeitsprodu ktivität in Zukunft nicht zuletzt da­

von abhängig, inwieweit d ie in der Landwi rtschaft tätigen Arbeitskräfte - und d ies trifft vor allem fü r d i e bäuerl ichen Betriebsfü hrer z u - fachlich befähigt sind, solchen Ansprüchen gerecht zu werden. Wenn auch in d ieser H insicht mit Hi lfe eines ausgebauten und schwerpun ktorientierten Betriebsberatu ngswesens be­

deutende Aufklärungsarbeit geleistet werden kann, so kann dies eine fachlich gute Ausbild ung des bäuerlichen Berufsstandes nicht voll ersetzen.

Das fü r die Beu rteil ung der wi rtschaftlichen Lage der Landwi rtschaft wesentliche Betriebseinkommen je Arbeitskraft erfuhr i m M ittel der buchfüh renden Test­

betriebe nach dem Stagnieren i m Jah r 1968 eine Ver­

besserung um 1 1 % auf 31 .852 S. Nach Prod u ktionsge­

bieten betrachtet war das Betriebseinkommen i m Nordöstl ichen Flach- und Hügel land und i m Alpenvor­

land am g ünstigsten. Ein relativ g utes Du rchschnittser­

gebnis erzielten auch noch d i e Betriebe des Kärntner Beckens. Kleinere Pro-Kopf-Einkommen errechneten sich sodann am Al penostrand , i m Wald- und Mü hl­

viertel und im Hoch- und Voralpengebiet. Allerdings waren die seit dem Vorjahr hier zu verzeichnenden Verbesserungen zum Teil ü beraus beachtl ich, beson­

ders am Al penostrand und im Hochalpengebiet. Am ungünstigsten sc.hnitt sowohl hinsichtlich der absoluten Höhe als auch der gegenü ber 1 968 zu verzeichnenden Veränderung das Südöstliche Flach- und H ügelland ab.

G e n e r e l l kann fes t g e h a l t en w e rd e n, d a ß i n a l l e n P r od u k t i ons l a g e n d i e B e t r i e b s e i n k o m­

m en s d u r c h s c h n i tt e w i e d e r d u r c h w e g s h ö h e r w a r e n a l s 1 967. Der Abstand zwischen dem besten und sch lechtesten Gebietsmittel hat sich allerdings verg rößert, u. zw. auf über 1 0.000 S je VAK (1 968 : 7000 S je VAK). Das wurde insbesondere d u rch die i m Nordöstl ichen Flach- und H ügel land stark verbesserten Einkommensverhältnisse bewi rkt.

In d iesem Zusammenhang ist festzuhalten, daß nicht nur die Standortbed ing ungen und d i e sich dar­

aus ergebenden Prod uktionsstruktu ren die Mög lich­

keiten einer arbeitsprodu ktivitätshebenden Mechani­

sierung und som it die Höhe des Einkommens maß­

g eblich beeinfl ussen, sondern auch eine geringe Boden­

und Kapitalausstattung einkommenshem mend wi rkt.

Au ßerdem sind die fachl ichen und unterneh merischen

(11)

Fähig keiten des Betriebsleiters von besonderer Bedeu­

tung. Es ist daher i n nerhal b der Förderungsmaß­

nahmen den betriebsstru ktu rellen Verbesseru ngen weiterhin g roße Beachtung zu schenken.

Seit 1 958 hat sich das Betriebsei n kommen je Ar­

beitskraft i m Bundesmittel verdoppelt. Auch d ie ein­

zel nen Prod uktionsgebietsmittel bestätigen im g roßen und ganzen d iese positive Entwickl ung.

Das gesamte E rwerbseinkammen (Land wi rtschaftl iches Ei n kom men und Nebenerwerbsei n kommen) belief sich i m Mittel der Testbetriebe auf 73.083 S je Betrieb. Her­

vorzuheben ist. daß das Gesamterwerbseinkommen von Prod uktionsgebiet zu Prod uktionsgebiet weniger d ifferiert als die anderen Einkommensgrößen (Be­

triebseinkommen. Landwirtschaftliches Ei n kommen).

Dies insofern. als zahlreiche Betriebe zunehmend ihre auf Gru nd u ngünstiger Standortbed ing ungen oder zu­

folge von Struktu rschwächen relativ gering eren aus dem Landwirtschaftsbereich stammenden Einkommen m it Hilfe verschiedener Zuerwerbsarten zu verbessern trachten. Solche an und für sich wünschenswerten zu­

sätzlichen Ein kommensmöglichkeiten hängen weitest­

gehend von der allgemei nen Wi rtschaftslage ab. dar­

über hi naus aber außerdem maßgeblich von der re­

g ionalen Wi rtschaftsstruktur. Demnach wiesen i m Berichtszeitraum die niedrigsten Familienei nkommen das Südöstliche Flach- u nd Hügelland. das Wald- und Mühlviertel und das Voralpengebiet nach. Die besten d u rchschn ittlichen Erwerbseinkommen zeigten im Ver­

gleich dazu das Alpenvorland und das Nordöstliche Flach- und Hügelland. während es im Kärntner Becken.

am Alpenostrand u nd im Hochal pengebiet um das Bun­

desmittel lag. Der Anteil des Nebenerwerbseinkommens war i nsbesondere i m Hoch- und i m Voral pengebiet am bedeutendsten. Wenn i m Südöstlichen Flach- und Hügelland und i m Wald- und Mühlviertel die beschei­

densten Erwerbseinkommen aufscheinen. so ergibt sich d ieser Umstand aus dem Zusam menfallen sowohl nied­

riger landwi rtschaftl icher als auch nied riger Neben­

erwerbs-Ei n kommen. Hier treffen noch immer un­

günstige natürliche oder strukturelle landwirtschaft­

liche Betriebsverhältnisse mit unzureichenden oder nicht geeig neten Nebenerwerbsmöglichkeiten zu­

sam men. Die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze ist i m mer mehr auch i m gesamtWi rtschaftlichen Interesse und zur Erhaltung einer organischen Siedlungsstruktur gelegen. Die gemischtberufliche Tätigkeit ist eine der wichtigsten Alternativen für den bod enarmen oder u nte r abweisenden natürl ichen Standortbed ingungen wi rtschaftenden Betrieb. Diese Alternative ermöglicht es darüber hinaus aber weiters. nach Maßgabe der in­

d ustriellen Konjunktur zwischen landwirtschaftlicher Arbeit und Industriearbeit wählen zu können. Eine solche Berufskombi nation müßte jedoch nach und nach mit einer Extensivierung der kleineren Betriebe. unter Umständen auch mit Parzellenverpachtungen verbu n­

den sein. wa; auf Sich.� zu ei ner Ent!astung der Ag rar­

märkte von gewissen Uberprod uktionen führen kön nte.

Voraussetzung für das Wi rksamwerden sokher Mög­

lichkeiten i�t es al lerd i ngs. daß d ie i nd ustriel l-gewerb­

liche Berufstätigkeit dem Klei n landwirt nach ent­

sprechender Umschulung einen nachhaltig guten Ver­

d ienst i n Aussicht stel lt.

Im Bundesmittel betrug 1 969 der Arbeitsertrag 1 7.209 S je VAK und 41 .436 S je Betrieb. d . i. u m 1 5 % mehr als im Vorjahr. Die besten Werte ließen das Nordöstliche Flach- und Hügelland u nd das Alpen­

vorland erken nen. Das Südöstliche Flach- und Hügel-

land und das Kärntner Becken kamen i m Verg leich dazu mit ihren d u rchschnittl ichen Arbeitserträgen schon merklich n ied riger zu l ieg en. die geringsten wiesen sowohl arbeitskraft- als au ch betriebsbezogen das Voral pen- und Hochalpengebiet aus.

Die Ertrags-Kasten-Differenz zeigt an. i nwieweit der Betriebsrohertrag d ie Kosten (ei nschl ießl ich Lohn­

ansatz für mitarbeitende Fam ilien mitglieder u nd Zins­

ansatz für das eingesetzte Kapital) gedeckt hat.

In den aufgezeigten Betriebsg ruppen war allgemein eine Verbesserung i n der Kostendecku ng festzustellen.

Sie schwan kte zwischen 73·2 und 1 05·0 %. Nach wie vor ist es allerdings d ringlich. die Möglichkeiten zu ei n er fühl baren Kostensenkung zu nützen.

I n den Bergbauernbetrieben d e s A l p e n g e b i et e s s t i e g d e r G e l d roh e rt rag u m 1 0%. i n j e n e n d e s Wa l d- u n d M ü h l v i e rt e l s u m 7%. Der G e­

sa m ta u fwa n d nahm i n den Betrieben beider Berg­

reg ionen um rund 6% zu; zu m größten Tei l durch ei ne Erhöhung d es Sachaufwandes bedingt. Dad urch war es. zumindest im Mittel der Berg bauern betriebe des Alpengebietes und des Wald- u nd Mühlviertels.

wieder mögl ich. eine Verzi nsung des i n den Betrieben i nvestierten Aktivkapitals (0·2 und 0·7%) zu erzielen.

Hau ptstützen d ieser Verbesseru ng der Ertragslage waren vor allem Mehrerträge in der Tierhaltung. i ns­

besondere in der Rinderhaltung sowie i n der Wald­

wi rtschaft.

Die A r b e i t s p ro d u k t i v i t ä t kon nte im Alpen­

gebiet und im Wald- und Mühlviertel namhaft (1 3 bzw.

1 0%) gesteigert werden. Daraus ergab sich auch e i n e m e r k l i c h e A n h e b u n g d e r B e t r i e b s e i n k 0

m e n je Voll arbeitskraft. So stieg das Betriebsein­

kom men je VAK i n den Berg bauern betrieben des Alpengebietes i m Du rchschnitt u m 1 5%. wobei i n den waldstarken Betrieben - vielfach auf der Gru ndlage von Mehrn utzu ngen - noch größere Steigerungsraten zu verzeichnen waren. Im Wald- und Mühlviertel erreichte d i e Zu nahmerate 9%. Demzufolge war es i m Berichtsjahr einem g rößeren Antei l von Betrieben möglich. höhere Ei n kommensstufen zu erreichen.

Insgesamt gelang es den Berg bauern betrieben. 31 ·1

%

(1 968 : 30·5%) d er Rohertragsschöpfung und - wie im Vorjahr - ru nd 32% der Ei n kommensschöpfu ng aus der Land· und Forstwi rtschaft Österreichs auf sich zu verei nigen. Du rch Nebeneinkommen war es wieder vielen Betrieben mög lich. ein den Gunstlagen eben­

bürtiges Gesamteinkommen zu erwi rtschaften . Des­

senungeachtet wird es weiterer koordin ierter wi rt­

schaftspolitischer Aktivitäten bedürfen. u m das Berg­

gebiet künftig in verstärktem Maß am Wachstum der Gesamtwi rtschaft zu betei ligen.

Die Ergebnisse aus Spezial betrieben (Weinbau. Ge­

müse-Gartenbau) l ie ßen folgende Entwitklung er­

ken nen:

Mit Ausnahme der W e i n b a u b et r i e b e des Bu rgen­

landes wurde die Flächenp rod uktivität des Vorjahres i m allgemeinen nicht erzie lt. Während sich i n den Wi ener Buschenschan k- und i n den Wachauer Wein­

bau betrieben R e i n e r t r ä g e ergaben. die eine etwa 3%ige Kapitalverzi nsung errechnen ließen. kon nten in den Flach- und Hügel lagen des Wei nviertels u nd des Burgenlandes die erzi elten Roherträge die Aufwen­

d u ngen nicht ganz decken. Die höchste A r b e i t s­

p r o d u k t i v i t ä t ha ben auf Grund äußerst günstiger Absatzmög l ichkeiten d i e Wiener Buschenschan kbe­

triebe. Das B e t r i e b s e i n k o m m e n berechnete sich je VAK 1 969 zwischen 25.700 S (Südbahngebiet) und

(12)

51.100 S (Wien). In der Einkom menshöhe bestehen nicht nur starke reg ionale Unterschiede, sie unterliegt infolge der naturbed ingten großen Produktionsrisken sowie der d urch Angebot und Nachfrage bestim mten unterschiedlichen Preisgestaltung von Jahr zu Jahr stärkeren Schwankungen. Demgemäß sind Maßnah­

men, welche die Absatzrisken der Weinbau betriebe zu mildern vermögen, vorteilhaft. Hiebei kom mt nicht nur der Einhaltung und überwachung d er Landes­

weinbaugesetze von Niederösterreich und Burgenland in bezug auf die räum liche Abgrenzung d er Weinbau­

fluren zunehmende Bedeutung zu, sondern ebenso d er Schaffung weiteren Lagerrau mes zur Aufnahme der auch in Zu kunft zu erwartenden größeren Prod uktions­

m engen. Erhöhtes Augenmerk ist aber zugleich einer Ausweitung des Absatzes beizu messen.

Die Ertragslageder G e m ü s e- G a r t e n b a u b e t r i e b e hat auch i m Berichtsjahr wieder eine zufriedensteI­

lende Entwicklung genommen. Den Betrieben ist es nämlich g elungen, d urch den forcierten Bau von heiz­

baren Gewächshäusern und d i e zusätzliche Errichtung von Plasti kgewächshäusern sich der zunehmenden Nachfrage nach Frü h- und Feingemüse anzu passen. I m Mittel wurde zwar ein etwas geringerer R e i n e r t r a g a l s 1968 erzielt, doch konnte noch i m mer eine ange­

messene Verzinsung des Aktivkapitals erreicht werden.

Das B e t r i e b s e i n ko m m e n errechnete sich mit d urch­

schnittlich 52.600 S je VAK ebenfalls etwas niedriger als 1968, aber deutlich höher als d i e Jahre zuvor.

Wie in den Vorjahren wurde m it Hilfe der Mittel des Grünen Planes getrachtet, d i e wirtschaftliche und so­

ziale Lage der in der Land- und Forstwirtschaft Tätigen zu verbessern. Vor allem waren d i e Maßnahmen d arauf abgestellt, d ie Selbsthilfebemü hungen d er bäuerlichen Betriebe zur Bewältig ung des Wandels in der Agrarstru ktur zu stärken.

Die Mittel des Grünen Planes stellten auch 1969 wieder die Hauptquote d er für d i e Land- und Forst­

wirtschaft aufgewendeten Zweckzuwend ungen d ar.

Allerdings waren sie mit 762·1 Millionen Schilling g e­

ringer als jene für 1968, d ie d urch die 50%ige Freigabe d es Eventualvoranschlages höher lagen. Der Schwer­

punkt der Maßnahmen lag wieder auf jenen zur Ver­

besserung der Struktur und Betriebswirtschaft. Dies unterstreicht auch die Auf teilung d er 1961 bis 1969 für d i e Maßnah men d es Grünen Planes aufgewendeten Beiträge in der Höhe von mehr als 5 Milliarden Schil­

ling. Fast 50% dieser Mittel kamen der Schwerpunkt­

maßnahme " Struktur und Betriebswirtschaft" zu­

g ute, 19% wurden für Zinsenzusch üsse zur Verfügung gestellt, rund 13,5% d ienten den Maßnahmen zur Ver­

besserung der Prod uktionsgrundlagen, 11% zur Ver­

besserung des Absatzes, 4,5% für d i e Förderung des

Landarbeiterwohnungsbaues und knapp 2% für Zwecke der Forsch ung.

Auch, inskünftig hat d i e Förderungspol itik d er Auf­

gabe einer modernen Agrarpolitik Rechnung zu tra­

gen, d i e Einkommenslage der in der Land- und Forst­

wirtschaft Berufstätigen d urch alle mit einem wirt­

schaftlichen Gesamtkonzept in Einklang stehenden Maßnahmen zu verbessern.

Vor allem ist d i e Land- und Forstwirtschaft bei ihren Anstrengungen zur Stru kturverbesserung zu unter­

stützen. Die Bauern sollen in d i e Lage versetzt wer­

d en, sich der gesamtwirtschaftlichen Entwickl ung besser anzu passen. Dem d i ent d i e Dotierung des Besitzstru kturfonds und des Grünen Planes sowie eine zweckvolle produ ktivitätsorientierte Verwendung d i e­

ser Mittel. Der besonderen Bedeutung des Waldes entsprechend, m u ß der Forstwirtschaft die Anpassung an die sich rasch ändernde technische Entwickl ung er­

mögl icht werden. Durch Rationalisierung und M e­

chanisierung m u ß i hre Konkurrenzfähig keit auf den Holzmärkten gesichert werden. Die Bestrebungen' bäuerlicher Wald besitzer, d urch Vergrößerung ihrer Waldflächen die Krisenfestig keit i hrer Betriebe zu er­

höhen, sind zu fördern. Ein forst- und holzwirtschaft­

licher Entwicklungsplan m u ß erstellt werden.

Zur besseren Anpassung der Prod u ktion an d en Markt sind Abänderungsvorschläge zu erarbeiten. Die U mstell ung der Prod u ktion insbesondere auf Erzeug­

nisse, bei d enen im ln- und Ausland aufnah msfähige Märkte vorhanden sind, soll d urch eine entsprechende Preis- und Absatzpolitik gewährleistet werden. Dazu gehört insbesondere d i e Förderung der überbetrieb­

l ichen Zusam menarbeitdurch Beseitigung bestehender Hemmnisse.

Da die Strukturprobleme der österreichischen Land- und Forstwirtschaft mit agrarpolitischen Maß­

nah men allein nicht bewältigtwerden können, sind auch regional politische Maßnah men im Interesse der l änd­

l ichen Sied lungsräu m e notwendig. Dabei sol len der Schaffung von Erwerbsmöglich keiten, vor allem in kleinbäuerlichen Gebieten, sowie auch d er Ausgestal­

tung bestehender und d er Schaffung neuer Zentren besonderes Augenmerk geschenkt werden. I m Rah­

m en eines Entwicklungsplanes für d i e Berggebiete sol­

len die Voraussetzungen für eine sinnvolle und harmo­

nische Wirtschaftsentwicklung in d iesen Zonen und d i e Existenzsicherung der dort l ebenden Menschen ge­

schaffen werden. Dabei kom mt der Zusammenarbeit zwischen Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Fremdenverkehr sowie der Hochlagenaufforstung, Wild bach- und Lawinenverbauung und nicht zuletzt auch der Sicherung der Erhol ungslandschaft große Be­

d eutung zu.

(13)

Die Stellung der Landwirtschaft in der österreichischen Volkswirtschaft

I n einem Industriestaat wie Österreich wird d as Tempo der Veränderu ng i m ag rarischen Bereich weit­

gehend von dem der ind ustriel len Entwicklung be­

sti m mt. Das erfordert eine stetige An passu ng der Strukture n aller Wi rtschaftsbereiche an d ie Entwick­

lung der neuen wi rtschaftl ichen und techn ischen Ge­

gebenheiten. Die Land- und Forstwirtschaft i st be­

strebt, zu d i eser Entwicklung i n meh rfache r Hi nsicht beizutragen, vor allem d u rch Rationalisieru ng der Be­

triebe und Freisetzung von Arbeitskräften fü r andere Wi rtschaftsbereiche sowie d u rch Verbesseru ng der Produ ktions- und Marktstru ktur.

I m Berichtsjahr setzte sich d er konju n kturelle Auf­

schwung der österreichischen Wi rtschaft, der 1 968 noch wenig ausgeprägt war, fort. Das reale Brutto­

Nationalprodu kt zeigte mit einer Steigerungsrate von 6·4% das kräftige Wi rtschaftswachstum an. Haupt­

träger des Wachstums war d i e Ind ustrie.

Das nomi n elle Brutto-Nationalprodukt wurde nach vorläufigen Schätzu ngen mit 323·3 Milliarden Schilling ermittelt (+9·6%). Der B e i t r a g d e r L a n d· u n d F o rstwi r t s c h aft erhöhte sich i m Verg leich zu 1 968 u m 1 ·6 Mill iarden Schilling bzw. 7,7% und erreichte :... vor allem auf Gru n d besserer Preise als 1 968 - 22·5 M illiarden Schilling. Fü r das Volkseinkommen (240·7 Milliarden Schilling) wurde nach vorläufigen Berech nungen eine Zuwachsrate von 1 0% ermittelt.

Der A n t e i I d e r L a n d- u n d F o r s t w i rts c h a ft er·

reichte 1 5·5 Milliarden Schilling und verbesserte sich i m Verg leich zu 1 968 u m 1 ·2 Milliarden Schilling.

Die Netto·Produktion (Nahru ngsmittelprod u ktion aus heimischer Boden leistu ng ; ohne Futtermitteleinfu h r) war geringfügig höher als im Vorjahr. Damit hat sich 1 968 und 1 969 das Wachstum erheblich verlangsamt.

Der Prod u ktionswert der Landwi rtschaft (Verkaufs­

erlöse, Eigenverbrauch, Viehstandsänd eningen) stieg nach vorläufigen Ermittlungen d es Österreich ischen Institutes fü r Wi rtschaftsforschung um fast 1 ·1 Milliar­

den Schilling. Das war fast ausschließlich auf d i e Er- · höhung des Prod u ktionswertes der tierisc.hen Erzeu­

gung zu rückzuführen. Da auch der Endrohertrag der Forstwirtschaft um mehr als 1 Milli arde Schilling stieg, verzeichn ete die Land- und Forstwi rtschaft i nsgesamt d en bisher höchsten End rohertrag (32,43 Milliarden Schilling).

Die Zahl der in der Land- und Forstwirtschaft Tätigen hat rascher abgenommen als i n d en Jah ren vorher.

So verri n gerte sich d ie Zahl der Selbständigen und d i e d e r m ithelfenden Familien mitg lieder u m 1 9.700, jene der unsel bständigen Arbeitskräfte u m 5300, sodaß ins­

gesamt 25.000 Arbeitskräfte weniger waren (1 968 : 20.700). I m Verg leich zu 1 968 ging d i e Zahl d er land­

wirtschaftlichen Vollarbeitskräfte um 3,8% zu rück.

Die Arbeitsproduktivität (Rohertrag zu konstanten Prei­

sen je VAK) zeigte mit einer Erhöhung von 3·4% eine ähnliche Steigerungsrate wie i m Jah r zuvor. Hiebei war die Erhöhung der Arbeitsprod u ktivität auf den Rückgang an Arbeitskräften zurückzufü h ren. Damit wurde auch die bereits aufgezeigte vermutliche zu­

künftig e Entwicklung bestätigt, daß d i e Steigerung der Arbeitsprod u ktivität, die ei n e wesentliche Voraus­

setzung zur Verbesserung d es Pro-Kopf-Ei n kom mens darstellt, in der Hauptsache von den weiteren U m­

sch ichtu ngen der Prod u ktionsfaktoren abhängig ist.

Wie auch die E rg e b n i s s e d es M i k ro ze n s u s i n d i esem Zusammen hang zeigen, vermi n derte sich d i e Zahl der Berufstätigen in der Land· und Forstwirt­

schaft zwischen 1 961 und 1 969 u m rund 200.000 bzw.

mehr als ein Viertel. Mit 282.000 männlichen u n d 287.000 weibl ichen Berufstätigen i n d e r Land- und Forstwirtschaft zeigt der M i krozensus i m Jah resd u rch­

sch nitt 1 969 i nsgesamt 569.000 Berufstätig e i m Wi rt­

schaftsbereich " Land- und Forstwi rtschaft" auf.

Au ßer den Änderungen i n d er Zah l der landwirt­

schaftlichen Arbeitskräfte haben sich 1 969 weitere Ä n d e r u n g e n i n d e r B e t r i e b s s t r u k t u r ergeben.

So läßt sich aus der Entwicklung d er Zahl der bei der Bauern kran ken kasse versicherten landwirtschaft­

lichen Betriebsleiter schließen, daß 1 969 d ie Zahl der hauptberuflich geführten landwi rtschaftl ichen · Be­

triebe u m knapp 3% abgenom men hat. Diese Betriebe werden i n der Folge entweder als Nebenerwerbs­

betriebe weitergefü h rt ode r ü berhaupt aufgelassen.

Der i n Kalorien gemessene Ernährungsverbrauch stieg nach einem leichten Rückgang im vorherg ehenden WirtschaftSjahr 1 968/69 wieder an, u. zw. mit 1 ,6%

rascher als d ie Zunahme der Bevölkerung (+0,34%).

Der Beitrag der heimischen Prod u ktion zum Ernäh­

rungsverbrauch erreichte - u nter Berücksichtigung der Ausfu h ren österreichischer Ag rarerzeug nisse und der aus I mportfuttermittel n erzeugten tierischen Pro­

d u kte - 83%. Nach vorläufige n Schätzungen ist d ie­

ser Beitrag fü r 1 969/70 mit 85% ermittelt worden.

Wird der Kalorienverbrauch auf die Bevölkerungs­

zahl bezogen, so zeigte sich ein Nahrungsmittelver­

zeh r j e Kopf und Tag i m Ausmaß von 2990 Kalorien.

Der Trend einer Verlageru ng d es Verbrauches von den kohlehyd ratreichen pflanzlichen Nahrungsmitteln zu d en je Näh rstoffeinheit teureren eiweißreichen Nahrungsmitteln tierischer H erkunft wie des Ver­

brauches von Obst und Gemüse setzte sich weiter fort. Mit 34·4% des Tageskaloriensatzes zeichnete sich fü r Getreideprod ukte und Kartoffeln ein Tiefpunkt ab, wäh rend der Konsu m von tieri schem Eiweiß (51 ,4 g je Kopf und Tag) ebenso weiter stieg wie der Fett­

konsu m.

(14)

Der D e c k u n g s g ra d d e r h e i m i s c h e n P r o d u k­

t i o n i n Prozenten des Verbrauchs bei wichtigen land­

wirtschaftlichen Erzeug nissen zeigt d i e Bemühungen Cl'Uf, die Prod u ktion vor allem dem i nländ ischen Bedarf anzupassen. Einerseits war man bestrebt, die Erzeu­

g u ng jener Prod u kte zu bremsen, die nur schwer oder n icht zu g ünstigen Preisen im Export abzusetzen sind, anderseits sollten die Chancen, bestehende Erzeu­

g u ngsl ücken zu schließen oder Ag rarexporte zu täti­

gen, im Einklan g mit den natürlichen Produ ktions­

bedingu ngen und den Absatzmöglichkeiten genützt werden. Hervorzuhebe-n ist die Verminderung der Decku ngsrate bei Weizen sowie d eren Erhöhung bei Roggen und Mais. Bemerkenswert ist weiters d ie marktkonforme Prod u ktion von Gemüse, die der Nachfrageentwicklung gefolgt ist. Mit Ausnahme der pflanzlichen Öle, d i e auf G rund der natürlichen Er­

zeugungsgegebenheiten nicht oder nur mit hohen Kosten im Inland e rzeugt werde n kön nen, liegt der Decku ngsg rad der heimischen Erzeugung bei den pflanzlichen Erzeug nissen zu meist ü ber 80%, vielfach j edoch ü be r 90%, und bei Weizen ü ber d em inländi­

schen Bedarf. Bei den tierischen Erzeugnissen erg i bt sich fü r d i e Prod u kte der Riliderwirtschaft eine ü ber den inländischen Bedarf h inausgehende Erzeugung.

H iebei ist hervorzuheben, daß d i e Deckungsrate bei Butter vermindert, jene fü r Käse erhöht worden ist, was die Bem ühungen aufzeigt, die Produ ktion den Ab­

satzmöglich keiten anzu passen. Klei nere Lücken, d i e voraussichtlich bereits 1969/70 durch die heimische Prod u ktion g eschlossen sein werden, waren noch hin­

sichtlich des Eier- und Geflügelfleischverbrauches fest­

zustellen.

Daraus wird ersichtlich, d aß der G rad der Selbst­

versorgung kaum mehr noch i n erheblicherem Aus­

maß erhöht werden kan n . Das Bevöl kerungswachs­

tum wie die Steigerung der Verbraucherein kommen werden auch i n H i n ku nft besti mmend fü r die Zuwachs­

rate der Nachfrage nach Nahrungsmitteln sei n. Aller­

dings ist - wie das Österreich ische Institut fü r Wi rt­

schaftsforschung schätzt - bei einer Erhöhung des Einkommens der städtischen Bevölkerung um 10% zu rechnen, daß d i e Nahru ngsmittel- und Getränkeaus­

gaben n u r mehr u m rund 4,0% steigen werden, gegen 5,5% zehn Jahre vorher.

Der österreich ische Außenhandel des Jah res 1969 war durch ei n e ungewöh nlich hohe Zuwachsrate des Ex­

portes gekennzeichnet : Mit 21·3% war sie die g rößte seit 1956, der gesamte Ausfuh rwert stieg auf 62·7 Mil­

liarden Schilling. Demgegenüber vermehrten sich d ie Importe n u r um 13,2% auf i nsgesamt 73·5 Milli arden Schilling, sodaß der Ei nfuhrü berschu ß eine kräftige Verringerung auf 10·8 Milliarden Schilling erfuhr.

Die E i n fu h r l a n d w i rtsc h aft l i c h e r P r o d u k t e wies nach d e n i n d e n Jah ren 1967 und 1968 eingetrete­

n en Rückg ängen im Berichtszeitraum eine Zunahme u m knapp 4% auf. I nsgesamt betrug der Ag rarimport 8487·1 Millionen Schilling (1968 : 8165·3 Millionen Schilling). Trotz d ieser Erhöhung ist d er Anteil der Landwi rtschafts- an den GesamteinflIhren weiter ge­

sun ken, u. zw. von 12·6% im Vorjahr auf 11,6%

im Berichtszeitraum. Ein schwaches Drittel der Ag rar­

importe kam aus d em EWG·Rau m, ein Zeh ntel aus EFTA-Ländern, etwa ein Sechstel aus Osteuropa und ü ber 40% aus anderen Herkunftsländern. Demzu­

folge haben die Einfu h ren aus der EFTA u nd aus Osteu ropa leicht zugenommen und j en e aus andere n Ländern etwas nachgelassen. D i e a u f die EWG ent-

fal lenden Importanteile blieben h ingegen nahezu g leich. Der bisherigen Stru ktu r entsprechend war der ü be rwiegende Teil der aus dem Ausland bezogenen landwirtschaftlichen Prod ukte pflanzlicher H erku nft.

Meist handelt es sich hiebei u m Prod u kte, d ie i m Inland nur besch ränkt oder ü berhaupt nicht herstellbar sind.

Die E i n fu h r von H o l z hat im Berichtsjah r mit 1·29 Mi llionen Festmetern (Rohholzäqu ivalent) den Rekordwert 1968 noch etwas ü bertroffen. Auf Lau b­

rund holz entfielen 461.700 fm und auf Laubschleif­

holz 376.700 fm (+8 bzw. +5%). Die Einfuhr von Nadelrundholz und von Nadelschleifholz ist nach d em i m Vorjahr d u rch die Windwurfkatastrophe ausg e­

lösten Anstieg 1969 wieder auf 77.300 fm bzw.

197.700 fm (-42 bzw. -6%) gefallen.

Der E x p o rt l a n d w i rt s c h aft l i c h e r P ro d u k t e zeigt längerfristig eine wertmäßige Zunahme. Aller­

d i ngs wird d iese Entwickl ung zeitweilig unterbrochen, wie z. B. i n den Jahren 1964, 1966 u n d 1968. I m Be­

richtszeitraum expandierten d ie Agrarausfuhren u m 18·2% auf insgesamt 3105·6 Millionen Schilling (1968 : 2627·2 Mil lionen Schilli ng). Ihr Anteil an der öster­

reichischen Gesamtausfuhr ist aber zufolge der bereits erwäh nten ü beraus starken Zuwachsrate etwas zu­

rückgegangen, u. zw. von 5·1% auf 5·0%. Der Wert­

zuwachs d es landwirtschaftlichen Exportes 1969 kam vor allem durch eine starke Erhöhung d er lieferu ngen i n die EWG-Länder zustande, welche i m Vergleich zu 1968 u m beinahe 300 M illionen Schilling bzw. 16,5%

mehr ·aus Österreich bezogen. Eine beachtliche Aus­

weitu ng konnten ü berdies d i e Ag rarausfuhren nach Osteu ropa e rzielen, wo um nahezu 100 Mill ionen Schilling bzw. 124,4% der Absatz stieg. Die nach der EFTA gerichteten Exporte zei gten 'hingegen mit 36·0 Millionen Schilling bzw. 7·6% ein� verhältnis­

mäßig schwächere Verbesseru ng, jene nach anderen Ländern mit 51·3 Millionen Schilling bzw. 19·0% eine etwas d eutlichere. Diese Veränderungen bewi rkten entsprechende Verschiebungen in den Wertanteilen : Der EWG-Rau m behielt mit 67,8% etwa d as gleiche Gewicht an den österreichischen Ag rarexporten wie 1968, das der EFTA-G ruppe sank j edoch von 18,1 % auf 16·5%. Osteu ropa partizipierte mit 5·4% wesent­

lich stärker als 1968 (2;9%), wäh rend bei den anderen Abnehmerländern mit 10·3% keine Veränderung zu erkennen war.

Der Export landwi rtschaftlicher Erzeug nisse be­

ruht, im Gegensatz zu d en Ei nfuhren, ü berwiegend auf tierische n Produ kten. Diese Gegebenheit findet i h re U rsache sowohl in d en natü rlichen Produ ktions­

bedingungen der heimischen Landwi rtschaft als auch in deren betriebsstruktu rel len M erkmalen. 1969 ent­

fielen 38·1% der Agrarausfu h ren auf lebende Tiere, 19,5% auf Molkereierzeugnisse und 7,5% auf Fleisch und Fleischwaren. Zusammen stellten also d iese Wareng ruppen rund zwei Drittel des gesamten Ag rar­

exportes dar.

I m Vergleich zum Vorjahr zeigten die am stärksten ins Gewicht fallenden Ausfu hrsteigeru ngen d i e Posi­

tionen lebende Tiere (+7,1%) und Molkereierzeug­

n isse (+19·2%). Aber auch O bst und Gemüse (+76·4%) sowie Fleisch und Fleischwaren (+27,6%) konnten namhaft mehr als 1968 i m Ausland abgesetzt werden. Gliedert man die wichtigsten Warengru ppen nach den beiden westeuropäischen Wi rtschaftsregio­

nen, so g i ngen 1969 von den lebenden Tieren 93·1% i n d i e EWG u n d lediglich 0·1% i n d i e EFTA, von den Molkereierzeug nissen 51'8% in die EWG und 22,9%

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