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Vitaminsupplemente für Jedermann - nützlich oder schädlich?

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Helk O, Widhalm K

Vitaminsupplemente für Jedermann - nützlich oder schädlich?

Journal für Ernährungsmedizin 2012; 14 (2), 8-12

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Unsere Räucherkegel fertigen wir aus den feinsten Kräutern und Hölzern, vermischt mit dem wohlriechenden Harz der Schwarzföhre,

ihrem »Pech«. Vieles sammeln wir wild in den Wiesen und Wäldern unseres Bio-Bauernhofes am Fuß der Hohen Wand, manches bauen wir eigens an. Für unsere Räucherkegel verwenden wir reine Holzkohle aus traditioneller österreichischer Köhlerei.

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» Eure Räucherkegel sind einfach wunderbar.

Bessere Räucherkegel als Eure sind mir nicht bekannt.«

– Wolf-Dieter Storl

yns

thetische

 Z u sOHNEätze

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NÜTZLICH ODER SCHÄDLICH?

Evidenzen im Überblick

Vitaminsupplemente zusätzlich zur allgemeinen Ernährung waren, sind und bleiben ein heiß diskutiertes Thema. Einer der Gründe, warum es in der Fachwelt bislang keine Einigung gibt, ob eine Vitaminsupplementation für die Allgemeinbevölkerung sinnvoll, nutzlos oder vielleicht sogar gefährlich ist, liegt darin, dass zu dieser Frage bislang kaum qualitativ hochwertige Evidenz existiert.

Oliver Helk, Kurt Widhalm*

D

ass es bislang kaum qualitativ hochwertige Evidenz zu dieser Fragestellung gibt, erscheint auf den ersten Blick sehr verwun- derlich: die ersten Arbeiten über mögliche gesundheitsfördernde Effekte von Sup- plementen stammen aus dem Jahr 19461. Die medizinische Wissenschaft ist seither zwar keinesfalls untätig gewesen, jedoch verlangen solche Studien ein sowohl zeit- als auch ressourcenintensives Design.

Zudem ist es schwierig, klare Endpunkte zu definieren. Das derzeit als Optimum angesehene Design der placebokontrol- lieren, doppelblinden und prospektiven Studie würde zu diesem Thema wohl Jahr- zehnte in Anspruch nehmen und müsste eine sehr große Fallzahl aufweisen. Eine große Gruppe von Personen über einen so langen Zeitraum placebokontrolliert zu verfolgen, hat bisher die Möglichkeiten und Ressourcen der medizinischen Forschung überstiegen. Das Thema hat jedoch große Relevanz: zwischen 30 % und 70 % der US-amerikanischen Bevölkerung geben an, regelmäßig Vitaminsupplemente ein- zunehmen2. Aus Deutschland wird berich- tet, dass 18 % der Männer und 25 % der Frauen Vitamintabletten konsumieren5, in Österreich dürfte die Situation ähnlich

sein. Wird man als be- handelnder Arzt um eine Empfehlung gefragt, besteht neben dem Problem, dass bis heute keine eindeutigen, international anerkann-

VITAMINSUP PLEMENTE FÜR JEDE RMANN

ten Guidelines existieren, auch der grundsätzliche Wi- derspruch zur klinischen Lehre:

demnach erhalten allgemein gesunde Personen alle notwendigen Nahrungsbe- standteile durch eine gesunde (bzw. ab-

wechslungsreiche) Ernährung, andererseits darf bei allgemein gesunden Personen eine gesunde Ernährung nicht automatisch an- genommen werden. Dieser Artikel soll nun die bisher vorhandene Evidenz zusammen- fassen und einen Überblick über die vor- handene Literatur geben.

MULTIVITAMINSUPPLEMENTE Hinsichtlich eines gesundheitsfördernden Effektes von Multivitaminpräparaten zeigt die bisher vorhandene Evidenz unisono, dass diese auf die gesunde Allgemeinbe- völkerung keinen positiven bzw. protek- tiven Effekt (insbesondere in Hinblick auf kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebs) zu haben scheinen. Hierzu lassen sich zwei große und rezente Arbeiten mit einer ge-

sunden Bevölkerung als Kollektiv finden. Song-Yi et al3. publizier-

ten 2010 im American Journal of Epidemiology eine multiethnische Kohortenstudie mit etwa 180.000 Teilnehmern. Diese wurden im Durchschnitt über einen Zeitraum von 11 Jahren verfolgt. Das Resul- tat: im Vergleich mit der Kontroll- gruppe konnte in der Gruppe mit Multivitamineinnahme weder ein signifikanter Anstieg noch Abfall in Inzidenz oder Prävalenz von kardiovaskulären oder Krebser- krankungen festgestellt werden.

Auch die Mortalität schien unbe- einflusst zu sein. Zu dieser Studie muss allerdings einschränkend festgestellt wer- den, dass es sich um eine telefonische Um- frage handelte. Keiner der Probandinnen und Probanden nahm im Rahmen der Stu- die an einer klinischen Untersuchung teil.

Methodisch hochwertiger war die Auswer- tung der Heidelberg-Kohorte der europä- ischen EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) von Li et al4. Hier wurden knapp 24.000 Probandinnen und Probanden in einem

© Foto: Fotolia/monropic

8 JEM Juni 2012 Im Blickpunkt

9 JEM Juni 2012 Im Blickpunkt

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stehenden neoplastischen Prozessen kann Folsäure das Tumorwachstum anheizen15. ANTIOXIDATIV WIRKENDE

VITAMINE (C, E)

Gerade Vitamin C hat in der Bevölkerung den Ruf, sehr gesund zu sein und verschie- densten Erkrankungen vorzubeugen. Die Evidenz für einen positiven Effekt ober- halb der durchschnittlichen Zufuhr mit normaler Ernährung (90 mg für Männer, 75 mg für Frauen) ist jedoch sehr gering.

So zeigte eine Metanalyse von Myung et al. (2010), dass sich keine primär oder se- kundär präventiven Effekte von Vitamin C und E auf neoplastische Erkrankungen feststellen lassen. Im Gegenteil wurde so- gar nahegelegt, dass eine erhöhte Zufuhr von Antioxidantien das Risiko für Blasen- krebs steigern kann16. Auch in Hinblick auf kardiovaskuläre Erkrankungen konnte in großen systematischen Reviews kein si- gnifikant positiver Effekt einer

Supplementation gefunden werden18, 19, 20. Obgleich ein Mangel mit schwerwiegen- den klinischen Symptomen einhergeht, scheint es also, als ob Antioxidantien ihren gu- ten Ruf kaum verdient hätten.

VITAMIN D

Neue Ergebnisse zeigen, dass die Bedeutung von Vitamin D unterschätzt worden zu sein scheint. Gonzales-Gross et al. konnten in der direkten Interview zusätzlich zu Fragebö-

gen über ihren Multivitaminkonsum be- fragt. Überdies wurde hier auch erfasst, ob die Probandinnen und Probanden im Lauf des follow-ups weiterhin regelmäßig Supplemente eingenommen hatten. Auch in dieser Studie konnte keinerlei Evidenz gefunden werden, dass eine Multivita- minsupplementation das Risiko für Krebs und kardiovaskuläre Erkrankungen sowie die Gesamtmortalität in irgendeiner Wei- se beeinflusst. Es konnte jedoch ein (sta- tistisch allerdings nicht signifikanter) Trend festgestellt werden, dass Antioxidantien möglicherweise der Entstehung von Krebs entgegenwirken. Interessanterweise wur- de außerdem festgestellt, dass jene Pro- bandinnen und Probanden, die ohnehin einen gesunden Lebensstil aufwiesen, sich mit höherer Wahrscheinlichkeit langfristig an ihren Supplementierungsplan hielten.

Es muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass sich auch ältere Publikationen finden, in denen sich sehr wohl ein positiver Effekt von Multivitaminpräparaten feststellen ließ, die allerdings an bereits erkrankten Personen durchgeführt wurden6. Für Sub- populationen scheint also sehr wohl ein Benefit durch Multivitaminsupplemente erzielt werden zu können. Umgekehrt zeig- ten zwei Studien ein signifikant erhöhtes Risiko für männliche Raucher, nach Einnah- me von Multivitaminpräparaten an Krebs zu versterben7,8.Bei Rauchern ist also, bis zur Erfassung der genauen Pathomecha- nik, Vorsicht geboten. Eindeutige Evidenz für einen positiven Effekt konnte in einer Metaanalyse von Goh et al. für die pre- natale Gabe von Multivitaminpräparaten hinsichtlich der Inzidenz von Krebserkran- kungen im Kindesalter gezeigt werden.

Auf welchen Bestandteil der Supplemente dieser Effekt am ehesten zurückzufüh- ren ist, ist jedoch nicht bekannt9. Zudem zeigte eine relativ kleine Studie mit einer

Fallzahl von 92 einen möglichen Benefit für Patienten in Altersheimen10. Es konnten eine erhöhte Knochendichte, ein Trend zu reduziertem Sturzrisiko und ein verbesser- ter Ernährungsstatus festgestellt werden.

FOLSÄURE

Für die Supplementation von Folsäure in der Schwangerschaft konnte in einer Me- tanalyse mit etwa 6000 eingeschlossenen Frauen aus 5 Studien eine deutliche Re- duktion der Inzidenz von Neuralrohrde- fekten nachgewiesen werden, wobei eine tägliche Dosis von etwa 0,4 mg empfohlen wird. Schädliche Wirkungen konnten nicht nachgewiesen werden11. Zu der Sinnhaf- tigkeit von Folsäuresupplementation in der gesunden Allgemeinbevölkerung ist es schwierig, eine Aussage zu treffen. In einer Metaanalyse von Zhou et al. (2011) ließ sich kein präventiver Effekt von Fol- säure auf kardio- oder zerebrovaskuläre Erkrankungen nachweisen12. Umgekehrt zeigte eine Meta-Analyse von Huo et al.

(2012), dass sich sehr wohl ein präventi- ver Effekt von Folsäuresupplementen zur Vermeidung von Schlaganfällen in Bevöl- kerungen ohne Folat-Zusatz in Lebensmit- teln nachweisen lässt13. Die Interpretation dieser widersprüchlichen Ergebnisse ist nicht einfach, eine mögliche Variante ist jedoch, dass der Folsäurezusatz in Lebens- mitteln für den protektiven Effekt ausrei- chend ist. Obgleich chronische Alkoholiker in Hinblick auf ihre kognitiven Funktionen von einer Substitution von Folsäure und anderen B-Vitaminen profitieren, lässt sich dieser Effekt für die gesunde Allgemein- bevölkerung nicht nachweisen17. Für den früher vermuteten protektiven Effekt im Hinblick auf Krebserkrankungen konnte in einer Metaanalyse keine Signifikanz gefunden werden14. Umgekehrt ist je- doch bei Patienten, die bereits an Krebs erkrankt sind, Vorsicht geboten. Bei be-

VITAMIN AMOUNT PER PILL

Vitamin A* 5000 IU

Vitamin C 60 mg

Vitamin D 400 IU

Vitamin E 30 IU

Thiamin (B1) 1,5 mg

Riboflavin (B2) 1,7 mg

Niacin 20 mg

Vitamin B6 2 mg

Folic acid 400 µg

Vitamin B12 6 µg

Pantothenic acid 10 mg

* Twenty percent of the activity of vitamin A is derived from beta carotene.

Nutrient content of a multivitamin supplement supplying the recommended daily allowance of its components. The amount of each vitamin contained in each pill provides 100 percent of the U.S. recommended daily allowance for that vitamin. (Nach Willet W et al., What Vitamins should I be Taking, Doctor? NEJM 2001, 345(25):1819-1824)

© Foto: Fotolia/RRF d.signwerk.com

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10 JEM Juni 2012 Im Blickpunkt

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HELENA-Studie mit 1000 gescreenten, europäischen Jugendlichen zeigen, dass knapp 80 % der Adoleszenten suboptimal mit Vitamin D versorgt sind21. In Hinblick auf die Bedeutung dieses Befundes ist es schwierig, eine eindeutige Aussage zu treffen. Langzeitdaten hinsichtlich der tat- sächlichen Auswirkung eines Vitamin-D- Mangels- bzw. einer Vitamin-D-Supple- mentierung existieren kaum und wenn, dann oft in unzureichender Qualität und mit mangelnder Vergleichbarkeit (fehlen- de Adjustierung in Hinblick auf die Jahres- zeit, unterschiedliche Definition einer aus- reichenden Vitamin-D-Versorgung etc.).

Hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf das kardiovaskuläre Risiko lässt sich deshalb keine eindeutige Aussage tref- fen22. Während in Hinblick auf die Allge- meinbevölkerung nur festgestellt werden kann, dass ein Mangel an Vitamin D eine hohe Prävalenz aufweist, die Bedeutung einer insuffizienten Versorgen jedoch (von einem erhöhtem Osteoporoserisiko bei ausgeprägten Defiziten abgesehen) unklar ist, zeigt die Literatur, dass Sub- populationen sehr wohl von Vitamin-D- Supplementierungen profitieren können.

Dies ist vor allem im geriatrischen Bereich der Fall. So konnte für ältere Personen ein positiver Effekt einer Vitamin-D-Gabe auf Muskelkraft und Balance gezeigt wer- den23. Postmenopausale Frauen scheinen

auch in Hinblick auf die Gesamtmortalität von einer zusätzlichen Einnahme von Vi- tamin D zu profitieren24. Zusätzlich lässt sich festhalten, dass hohe Vitamin D Level bei Patienten mit chronischen Nierener- krankungen ein Prädiktor für ein positives Outcome sind. Ob im Umkehrschluss eine künstliche Zufuhr von Vitamin D einen positiven Effekt auf diese Patienten hat, muss erst untersucht werden25. Hinsicht- lich eines positiven Effektes auf die Kno- chendichte der gesunden Allgemeinbe- völkerung zeigt die vorhandene Literatur nur, dass eine zusätzliche Substitution bei Personen mit normalem Vitamin-D-Level keinen weiteren Benefit bringt. Ob Pati- enten mit einer insuffizienten Versorgung im Hinblick auf die Knochendichte pro- fitieren, lässt sich anhand der vorliegen- den Literatur nicht eindeutig darlegen.

cand. med. Oliver Helk

*Korrespondenz: Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Österreichisches Akademisches Institut für Er- nährungsmedizin, Alserstraße 14/4a, 1090 Wien, Österreich, E-Mail [email protected] LITERATUR

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Am J Clin Nutr. 2007 Jan;85(1):323S-324S.

3) Song-Yi P. et al., Multivitamin Use and the Risk of Mortality and Cancer Incidence, Am. J. Epidemiol. (2011) 173 (8): 906-914 4) Li K. et al., Vitamin/mineral supplementation and cancer, cardiovascular, and all-cause morta- lity in a German prospective cohort (EPIC-Heidel- berg) Eur J Nutr. 2011 Jul 22. (Epub ahead of print) 5) Beitz R et al., (2002) Vitamins-dietary in- take and intake from dietary supplements in Germany.Eur J Clin Nutr 56(6):539–545 6) Pocobelli G, Peters U, Kristal AR, White E (2009) Use of supplements of multivita- mins, vitamin C, and vitamin E in relation to mortality. Am J Epidemiol 170(4):472–483 7) 4. Watkins ML, Erickson JD, Thun MJ, Mulinare J, Heath CW Jr (2000) Multivita- min use and mortality in a large prospecti- ve study. Am J Epidemiol 152(2):149–162 8) Messerer M. et al., (2008) Dietary sup- plement use and mortality in a cohort of Swedish men. Br J Nutr 99(3):626–631 9) Goh YI et al., Prenatal multivitamin sup- plementation and rates of pediatric can- cers: a meta-analysis. Clin Pharmacol Ther.

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21) González-Gross M et al., Vitamin D status among adolescents in Europe: the Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence study. Br J Nutr. 2012 Mar;107(5):755-64. Epub 2011 Aug 17.

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25) Pilz S. et al., Vitamin D status and mor- tality risk in CKD: a meta-analysis of pro- spective studies. Am J Kidney Dis. 2011 Sep;58(3):374-82. Epub 2011 Jun 2 26) Winzenberg TM et al., Vitamin D sup- plementation for improving bone mine- ral density in children. Cochrane Databa- se Syst Rev. 2010 Oct 6;(10):CD006944.

Zusammenfassend muss festgehal- ten werden, dass es kaum bzw. keine Evidenz dafür gibt, bei gesunden und ausreichend mit Vitaminen versorgten Personen einen positiven Effekt durch zusätzliche Vitamingabe erzielen zu können. Die verbreitete Ansicht, dass dies zumindest keinen schädigenden Effekt hätte, muss relativiert werden.

Insbesondere im Hinblick auf Personen mit Vorerkrankungen ist bei der künst- lichen Vitamingabe Vorsicht geboten.

Der Schwerpunkt sollte also weiterhin auf einer möglichen Optimierung der Er- nährung liegen. Supplemente sollten nur im tatsächlichen Bedarfsfall – bei einem manifesten und nachgewiesenen Man- gel – nach ausführlicher medizinischer Abklärung empfohlen werden. Auf der anderen Seite kann von der Verwendung von Vitaminpräparaten auch nicht aktiv abgeraten werden, doch für den prakti- zierenden Mediziner muss der Grundsatz des „nil nocere“ im Vordergrund stehen.

Weitere Forschung auf dem Gebiet wird benötigt, um klare Empfehlungen abge- ben zu können.

RESUMÉE

Publiziert & Kommentiert

Olsen A, Egeberg R,

Halkjaer J et al. Healthy Aspects of the Nordic Diet are Related to Lower Total Mortality, J Nutr 2011;

141: 639-644

Die Ergebnisse der Studie haben bewie- sen, dass die potentiell positiven Effekte der traditionell nordischen Ernährung nicht vernachlässigt werden sollen. Es ergab sich eine geringere Mortalität bei Dänen mittleren Alters bei traditionell nordischer Ernährung im Vergleich zur üblichen Kost. Bei Männern war die As- soziation besonders hoch. Es ist generell schwierig, solche Ergebnisse zu verall- gemeinern und mit anderen Esskultu- ren vergleichbar zu machen. Es sind weitere Untersuchungen notwendig, unter anderem auch detailliertere Le- bensmittelinformationen bezüglich der Aufnahme von traditionellen nördlichen Beeren wie Moosbeeren, Blaubeeren und Preiselbeeren, die sich durch den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren auszeichnen, in der vorliegenden Un- tersuchung aber nicht erfasst worden waren. Zusammenfassend sei gesagt, dass eine Ernährung basierend auf den traditionellen, gesunden, nördlichen Lebensmitteln und Empfehlungen bei Dänen mittleren Alters mit geringerer Mortalität assoziiert ist, wenn man mit der üblichen Ernährung vergleicht.

Conclusio

© Foto: Fotolia/Bernd Ege

GESUNDE ERNÄHRUNG

“NORDISCHE ART”

D

ie Mediterrane Ernährung wird schon seit Jahrzehnten untersucht und mit günstigen gesundheit- lichen Effekten assoziiert. Günstig sind dabei vor allem der hohe Anteil an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, Fisch und Olivenöl. Daneben wird auf rotes Fleisch eher verzichtet. Die Mediterra- ne Kost steht offenbar dadurch mit einer geringeren Inzidenz für chronische Er- krankungen im Zusammenhang und kann für die Primärprävention herangezogen werden. Weniger Interesse wurde den Er- nährungsgewohnheiten anderer Ländern geschenkt. In nördlichen Ländern wurde die mediterrane Ernährung oft als günsti- ge Alternative beworben, um die Gesund- heit der Bevölkerung zu fördern. Daneben wurde die „nördliche Ernährung“ lange Zeit negativ bewertet, vor allem aufgrund der relativ hohen Aufnahme von Zucker, Margarine, fetten Milchprodukten und

rotem Fleisch sowie der sehr geringen Auf- nahme von Obst und Gemüse. Trotzdem zeigt die „nördliche Ernährung“ auch ein günstiges Nahrungsprofil mit traditionellen Produkten der nördlichen Kultur. Das Kli- ma verhindert zwar eine Erntevielfalt, aber pflanzliche Lebensmittel wie verschiedene Beeren, Kohlgemüse, Äpfel, Birnen, Wur- zelgemüse, Hafer und Roggen gedeihen sehr gut. Auch die Fischproduktion ist um- fangreich. Diese Lebensmittel können mit jeweils sehr günstigen gesundheitlichen Effekten in Verbindung gebracht werden.

Die vorliegende Studie untersucht die

„nördliche Ernährung“ von einer positi- ven Sichtweise aus. Im Mittelpunkt steht ein Ernährungsplan reich an traditionellen nördlichen Lebensmitteln, denen gesund- heitlich positive Effekte zugeschrieben werden. Es wird untersucht, ob das Einhal- ten einer Ernährungsweise basierend auf den nordischen Traditionen einen positiven Effekt auf die Gesamtmortalität hat.

STUDIENDESIGN

Es handelt sich um eine Sub-Studie der

„Diet, Cancer, Health Study“, bei der 57.053 Dänen zwischen 50 und 64 Jahren einbezogen wurden. Untersucht wurde ihr Gewichtsstatus, Lebensstil und Ernährungs- verhalten. Nach 12 Jahren Follow-up haben 50.290 Probanden die Studie beendet, 4.216 Probanden sind in diesem Zeitraum verstorben. Vorab wurden Food Frequency Questionnaires per Mail verschickt, in de- nen 192 verschiedene Lebensmittel erho- ben wurden. Es folgten persönliche Gesprä- che mit den Probanden. Der Fragebogen beinhaltete Fragen zur durchschnittlichen Aufnahme der verschiedenen Lebensmit- tel und Getränke. Daneben wurde der Gewichtsstatus erhoben sowie allgemeine Fragen zu Lebensstil und Gewohnheiten gestellt. Im Fragebogen wurden konkrete Fragen zu 6 Lebensmitteln gestellt: Fisch, Kohl, Vollkorn-Roggen bzw. -Hafer, Äpfel, Birnen und Wurzelgemüse, da von diesen gesundheitlich positive Effekte erwartet wurden. Sie alle sind natürlich vorhandene Lebensmittel in nördlichen Ländern und spielen eine quantitativ wichtige Rolle in der nördlichen Diät. Der Speisenplan wurde dann anhand dieser traditionellen Lebens- mittel zusammengestellt, die mit günsti- gen gesundheitlichen Effekten assoziiert

sind. Mittels einer linearen Analyse wurde die Aufnahme eines Lebensmittels mit der Mortalitätsrate in Relation gesetzt. Zu- sätzliche berücksichtigt wurden dabei Ein- flussfaktoren wie Lebensstil, Konsum von Genussmitteln, Schulbildung und allgemei- ne Freizeitgestaltung. Vor allem ein hohes Körpergewicht und starker Alkoholkonsum standen mit einer hohen Mortalität in Ver- bindung.

ERGEBNISSE

Dies ist die erste Studie, die sich mit den gesundheitlich positiven Wirkungen der traditionell nordischen Ernährung und ih- rem Einfluss auf die Mortalitätsrate aus- einandersetzt. Bezüglich des Mortalitäts- risikos bei nördlicher Ernährung zeigten sich bei Männern und Frauen ähnliche Ergebnisse, das Risiko war bei Männern etwas niedriger. Betreffend die einzelnen erhobenen Lebensmittel zeigten sich vor allem mit einer hohen Aufnahme von Vollkornroggen und Kohlprodukten be- sonders positive gesundheitliche Auswir- kungen bei Männern. Bei Frauen haben sich in erster Linie Kohl- und Wurzelge- müse als besonders günstig erwiesen. Bei der nordischen Ernährung hat sich im Ver- gleich zur normalerweise üblichen Kost insgesamt eine um 4 % geringere Morta- lität ergeben. In Analysen über individu- elle Lebensmittelgruppen ist es generell schwierig, die Effekte einzelner Lebens- mittel sowie ihre Relevanz in spezifischen Lebensmittelkulturen aufzuklären. Als mögliche Störfaktoren der Studie können ein unter Umständen fehlerhaf- tes Ausfüllen der FFQ sowie eine sehr lange Follow-Up- Periode genannt werden. Es handelt sich hierbei um eine bevölkerungsbasierte Ko- hortenstudie, die Ergebnis- se sind deshalb nur schwer auf die Gesamtbevölke- rung übertragbar.

ÖAIE, Mag. Karin Gatternig, Univ.-Prof.

Dr. Kurt Widhalm

12 JEM Juni 2012

Im Blickpunkt Publiziert & Kommentiert

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