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Comp l i ance i m Vergabe- und Personalbereich in der Sozialversicherung

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87.2

fungsvorgänge durch Landesstellendirektionen gegeben (z.B. bei der Altpapier­

entsorgung und bei Bewachungsdienstleistungen in zwei Landesstellen).123 Eine Landesstelle hatte bei Wartungsverträgen die Wertgrenzen durch die Aufteilung des Gesamtauftrags in Einzelaufträge u mgangen.

(3) Die Stel lvertreterin des Generaldi rektors der PVA geneh m igte am 30. M a i 2012 d re i Aufträge a n dasselbe Beratu ngsunternehmen im Zusa mmenhang mit demsel­

ben Projekt.'24 Jeder Auftrag für sich lag unter der maßgeblichen Wertgrenze, a l l e zusam men darüber.

(4) Bei allen d rei überprüften Sozialversicherungsträgern konnte die Obfrau bzw.

der Obmann bei Gefa h r i m Verzug'ZS vorläufig Entscheidungen d u rch Verfügung treffen, wenn der zuständ ige Verwaltungskörper n icht rechtzeitig zusammentreten konnte (Obmannverfügung).126

Die folgende Tabelle zeigt die i n der AUVA i m überprüften Zeitraum getroffenen Obmannverfügungen bei Beschaffunge n :

Tabelle 17: Obmannverfügungen bei der AUVA bei Beschaffungen

Anzahl

2012 9

2013 1

2014 1

I

Bestellwert in EUR

465.458 300.600 11.956

Quelle: AUVA

Bei den neun Obmannverfügungen i m Jahr 2012 war für den RH die Gefa h r i m Ver­

zug bzw. die Dringlichkeit nicht immer nachvollziehbar (z.B. Einkauf von Monitoren im J a h r 2012).

(1) Der RH wies dara uf h i n, dass die PVA laut Innenrevision in e i n igen Fä llen (z. B . bei Da uerschuldverhältnissen) die Ha ndlungsbefugnisse fü r Beschaffu ngen n icht ei ngeha lten hatte.

m Bericht " Dauerschuldverhältnisse Landesstellen (ohne Landesstellen Wien und Salzburg)" vom 16. Jän­

ner 2012

124 Im Wert von 19.474 EUR, 12.519 EUR und 4.173 EUR, in Summe somit 36.166 EUR. Die Wertgrenze für Generaldirektorin bzw. -direktor (bzw. ihrer/seiner Stellvertretung) lag damals bei 20.000 EUR.

m zur Abwendung eines dem Versicherungsträger drohenden Schadens bzw. zur Sicherung eines dem Versi­

cherungsträger entgehenden Vorteils 126 § 453 Abs. 2 ASVG

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Com pliance im Vergabe- und Personal bereich i n der Sozialversicherung

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Der RH empfah l der PVA, d i e i nternen Vorga ben zur Berech n ung des geschätzten Auftragswerts deta i l l ierter a uszufüh ren, u m e i n e korrekte Berech n u ng des Auf­

tragswerts und die E i n h a ltung der H a n d l u ngsbefugnis sicherzustellen (siehe a uch TZ 84).

(2) Der RH stellte kritisch fest, dass die Obfra u der AUVA i m J a h r 2012 neun Ob­

man nverfügu ngen bei Beschaffungen vorn a h m . Die Notwendigkeit dafür wa r fü r den RH n icht immer nachvollzieh bar.

( 1 ) Die AUVA fü h rte i n i h rer Stell ungnahme a n, dass i n den J a h ren 2013 und 2014 jeweils nur mehr eine Obmannverfügung erfolgt sei. Anfa ng 2014 sei in den G re­

mien die Beschrä n kung von Obmannverfügu ngen a uf Gefa h r im Verzug themati­

siert worden.

(2) Laut Stel l u ngnahme der PVA sei die Berechnung bzw. Ermittlu ng des geschätz­

ten Auftragswerts in i h rer Dienstanweisung d u rch den H i nweis a uf §§ 13 ff.

BVergG 2006 geregelt. Laut Dienstanweisung sei bei Un kla rheiten m it der zustä n d i­

gen Beschaffungsstel le der H a u ptsteI l e Kontakt a ufzunehmen.

Der RH h ielt gege n ü ber der PVA neuerlich den Verweis auf gesetzliche Bestim m u n­

gen z u r Sicherstel l u ng der korrekten Berec h n u ng alleine nicht für ausreichend . Er verwies auf die E m pfe h l u ng der I n n e n revision der PVA, Praxisbeispiele zur Verfü­

gung zu stellen (siehe a uch TZ 91 und TZ 84).

Rückwirkende Genehmigung 88.1

88.2

88.3

Bei einem Beispielsfa l l erbrachte der Auftragnehmende seine Leistung für die AUVA bereits vor der Genehmigung d u rch den Verwaltungsa usschuss des Vorstands; die Genehmigung ergi ng rückwirkend.

Der RH kritisierte d i e rückwi rkende Genehm igung von Aufträgen a uch unter Com­

plia nce-Gesichtspunkte n .

Er e m pfah l d e r AUVA, die erforderlichen Genehmigungen vor der Leistu ngserbrin­

gung e i nzuholen.

Laut Ste l l u ngnahme der AUVA sei der diesbezügliche Ablauf klar definiert. Die Fachabteilung werde i nstru iert, besonderes Augenmerk dara uf zu lege n .

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Comp l i ance im Vergabe- und Persona l bereich in der Sozialversicherung

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Dokumentation der Auftragserteilung 89.1

89.2

89.3

Auftragsertei lungen sollten aus Gründen der Nachvollziehba rkeit und Transparenz sch riftlich erfolgen.

Bei Durchsicht der Beispielsfälle in den d rei ü berprüften Sozialversicherungsträgern stel lte der RH fest, d ass die BVA in zwei Fäl len Aufträge in einer Eigenen Einrichtung mündlich e rtei lte. Damit feh lte es dem Bestellvorga ng an Transparenz; vertragl iche Vereinba rungen (bspw. zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, zu Konditionen für Lieferung, Zahlung oder Gewährleistung) waren nicht möglich.

Der RH kritisierte, dass i n Einzelfällen Aufträge m ü nd lich erteilt wurden.

Er empfa h l der AUVA, der BVA und der PVA, Aufträge schriftlich zu erteilen, um Transparenz für den Bestellvorga ng herzustellen und vertragliche Vereinbarungen (bspw. zu Allgemeinen Geschäftsbedi ngungen, zu Konditionen für Lieferung, Zah­

lung oder Gewä h rleistung) zu ermöglichen.

Die AUVA, die BVA und d i e PVA teilten i n i h ren Stel lungnah men mit, die E m pfeh­

lung bereits umzusetze n .

Sonstige Feststel lungen 90.1

90.2

90.3

Die AUVA hatte in einem Unfa l lkra n kenhaus ( U K H ) seit dem J a h r 1972 die Rei n i­

gung n icht mehr ausgeschrieben. Nach Anga ben der AUVA sei i m J a h r 2001 eine neuerliche Ausschre i bung geplant gewesen, ein Beschluss jedoch nicht erfolgt.

Der RH kritisierte, dass die AUVA in einem UKH seit dem Jahr 1972 kei n e neuerliche Ausschreibung der Rei nigung durchgefü h rt hatte.

Er empfah l der AUVA, der BVA und der PVA, bei Dauerschuldverhältnissen regelmä­

ßig die Angemessenheit der Konditionen zu ü berprüfen und gegebenenfa l ls neue Ausschre i bungen durchzufüh ren.

Laut Stel lungnahme der AUVA und der PVA setzten sie die E m pfeh lung bereits um.

Struktur der internen Vorgaben

91.1 (1) Zur Gestaltung der Spiel räume bei Beschaffungen gab es bei den d rei ü berprüf­

ten Sozi alversicherungsträgern Vorgaben auf mehreren Ebenen. Allgemeine Rege­

lungen fanden sich z.B. in den Weisungen des Hauptverbands ü ber Rechnungs-

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Compliance im Vergabe- und Personal bereich i n der Sozialversicherung

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vorschriften,127 den Dienstord n u ngen der Sozialversicherung128 und dem Ethikkodex für die Sozialversicherung.129

Die Zuständigkeitsverteilung war trägerspezifisch in der jeweiligen Satzung der Ge­

schäftsordn ung des Vorsta nds oder der B ü roord n u ng geregelt.

(2) Darüber hi naus hatten a l l e d rei ü berprüften Sozia lversicherungsträger eine Viel­

zah l an Dienstanweisungen bzw. Dienstverfügungen zum Beschaffungswesen erlas­

sen .HO Diese regelten grundlegende Abläufe, Wertgrenzen u n d Vorgaben, wann bei Direktverga ben Alternativa ngebote erforderlich ware n .

(3) I n Bezug a uf wesentl iche Prozessschritte - wie die Besti m m u ng d e s Auftrags­

werts, die Einhol ung von Vergleichsa ngeboten bzw. teilweise die Zuständigkeit­ waren d iese i nternen Vorga ben nicht immer eindeutig (siehe TZ 85) u n d wenig praxisbezogen erlä utert. La ut I n nenrevision der PVA reiche der Verweis auf die ge­

setzliche Regelung n icht a us; es wären praxisnahe Beispiele darzustellen.

Der RH hielt fest, dass es bei den d rei ü berprüften Sozialversicherungsträgern eine

Vielzah l von i nternen Vorgaben fü r die Abwickl u ng von Beschaffungen ga b. Er kriti­

sierte jedoch, dass diese i n wichtigen Bereichen n icht eindeutig bzw. klar waren und Beispielsfä l l e fehlte n . Er wies dara uf h i n, dass es gerade i n d iesen Bereichen, z.B. bei der Berechnung des Auftragswerts u n d der i nternen Zuständigkeit, zu Feh­

lern gekommen wa r (vgl. TZ 86 ff.) .

D e r RH empfah l d e r AUVA, der BVA und d e r PVA, die i nternen Vorgaben zu Beschaf­

fu ngen zu ü bera rbeiten u n d d i ese kla rer, ü bersichtl icher u n d a nwenderfreu nd li­

cher (mit praxisnahen Beispielen) zu gestalten.

Laut Stell u ngnahme der AUVA und der PVA seien i h re Vorgaben zu Beschaffungen klar geregelt.

Der RH gab gege n ü ber der AUVA und der PVA zu bedenken, dass die bloße Rege­

l u ng der i nternen Zuständigkeiten u n d des i nternen Genehmigungslaufs n u r be­

d i ngt geeignet waren, als "Wegweiser" d u rch das Verga berecht und betriebswirt-

121 Weisung über die Rechnungslegung und Rechnungsführung der Sozialversicherungsträger und des Haupt­

verbands (Rechnungsvorschriften -RV)

128 Dienstordnung - Allgemeine Pflichten

129 Mitwirkung an der Umsetzung von Antikorruptions- und Transparenzmaßnahmen im Bereich des Hauptver­

bands: Ethik-Verhaltenskodex der österreichischen Sozialversicherung. Der Ethik-Verhaltenskodex wurde am 21. September 2015 in der BVA beschlossen. Der Ethik-Verhaltenskodex für die PVA wurde am 9. Ap­

ril 2015 vom Vorstand beschlossen.

130 z.B. Interner Leitfaden für das Vergabewesen, Beschaffungshandbuch SAP-MM-Arbeitsanleitung, Techni­

sche Anleitung SAP, abteilungsinterne Arbeitsanweisungen für den Einkauf

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Comp l i ance i m Vergabe- und Personalbereich in der Sozi a lversicherung

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schaftliche Aspekte der Beschaffung zu dienen (siehe a u c h TZ 84 und die entsprechende Empfehlung der Innenrevision).

Der RH wies gege n ü ber der AUVA dara uf h in, dass es trotz der von i h r als klar be­

zeich neten Vorgaben i n wesentlichen Punkten zu internen Unstim migkeiten ge­

kommen war, z . B . wie u nter TZ 82 beschrieben bei der Ermittlung des Auftrags­

werts u n d der Zuord n u ng zu den Kategorien der Diensta nweisung ( u nd davon abgeleitet der internen Zuständigkeiten und der Wahl des Vergabeverfa h rens). Der RH verblieb da her bei seiner E m pfeh l u ng.

Strategie für Beschaffungen

Strategische Zielsetzungen

92.1 ( 1 ) Keiner der überprüften Sozia lversicheru ngsträger hatte im ü berprüften Zeit­

rau m quantifizie rte Beschaffu ngsziele m it Bezug zum gesamten Beschaffu ngsvol u­

men (z. B. ein Einsparziel; eine a u f Zahlen basierende Strategie, Beschaffungen zen­

tra l bzw. gebü ndelt d u rchzufü h ren; qua litative Verbesseru ngen in besti m mten Bereichen etc.) formuliert.

Der Vorstand beschränkte sich jeweils a uf die Beschlussfassung des J a h resvoran­

schlags und des Investitionsplans sowie auf die Genehmigung einzelner Beschaf­

fungsvorgänge.

(2) Durch die Vielzah l der zuständ igen Orga n isationse i n heiten beschafften die ü berprüften Sozia lversicheru ngsträger ä h n l iche Produ kte bzw. Dienstleistu ngen ohne Koordinierung bei u ntersch i edlichen Liefe ra nten. Sie waren nach eigener Aus­

sage bestrebt, eine Bündelung und Vereinheitlichung der zu beschaffenden Pro­

d u ktgru ppen vorzunehmen.

(3) Laut Angaben der AUVA ü bernehme i h re Abteilung H BE seit dem Jahr 2009 suk­

zessive dezentrale Beschaffu ngsagenden der Eigenen Einrichtungen (z.B. medizini­

sche G roßgeräte, medizinische Verbra uchsmaterialien bzw. Medika mente) und handle m it rd . 70 Vertragspartnern einheitliche Preise und Kondi tionen a us. I n den J ah ren 2011 und 2012 habe die AUVA rd . 63 % aller i m I nvestitionsplan vorgesehe­

nen Beschaffungen (exklusive Bauleistu ngen) zentra l d u rchgefü h rt, i m J a h r 2014 mehr als 74 %.

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Com pliance i m Verga be- und Persona l bereich i n der Sozia lversicherung

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92.2

92.3

(4) Die BVA nutzte vor a l lem den externen Dienstleister SVD B ü roma nagement G m b H (SVO)131 zur Harmonisierung und Bündelung i h rer Beschaffungen. Dazu ü bertrug sie der SVD einzelne Beschaffungen wie den E DV-Ein kauf und die IT-Inf­

rastruktur, seit den Jahren 2008 bzw. 2009 auch besti m mte Druckleistungen sowie den E i n kauf von B ü romaterial ( Papier, Kuverts usw.). Die BVA erreichte eine Verrin­

gerung von rd . 1 . 000 auf rd . 700 medizinische Produkte.

(5) Die PVA fü h rte Projekte zur Verein heitlichung bestim mter medizinischer Ver­

brauchsgüter, zur Reduktion der Anza hl der Lieferanten und der versch iedenen Pro­

dukte durch. Sie vere i n heitlichte auch den Bereich der Büromaterial ien, die nun aus einer vereinbarten Produktpalette elektronisch zu bestellen wa ren.

Der RH kritisierte, dass die d rei ü berprüften Sozia lversicherungsträger keine strate­

gischen Beschaffungsziele formuliert hatte n .

Er empfa h l d e r AUVA, d e r BVA und der PVA, eine klare strategische Zielsetzung für Beschaffungen festzulegen, quantitative Vorga ben zu beschließen und deren Errei­

chung regelmäßig zu ü berprüfen. Dabei wären die Konzentration von beschaffen­

den Stellen, die B ü n de lung von Produkten, die Reduktion des Anteils der Direktver­

gaben, eine durchgängige und einheitliche E DV-Lösung sowie die Festlegung eines quantitativen E i n sparziels i n priorisie rten Produktgruppen zu prüfen.

Der RH n a h m die Bestrebungen der Sozialversicherungsträger zur Kenntnis, e i ne r­

seits durch eine Konzentration der Beschaffungsagenden eine Vere inheitlichung und Standard isierung herbeizufü h ren und andererseits durch die Bündelung der Beschaffungsvorhaben günstigere Kond itionen zu erzielen.

Er empfah l der AUVA, der BVA und der PVA, vermehrt d i e Möglichkeiten zentraler Beschaffung zu nutzen.

(1) Die AUVA fü h rte i n i h rer Stellungnahme aus, dass sie seit 2009 versuche, i h re Beschaffung effizienter zu gesta lten; sie werde d iesen Weg weiter verfolge n .

131 Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SV B) hatte im Jahr 2002 gemeinsam mit der Sozialversicherungs­

anstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) die SV D-Büromanagement GmbH (SVD) für die gemeinsame Durchführung von Backoffice-Angelegenheiten gegründet, an die sich später auch die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) sowie die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) an­

schlossen. Die BVA war 2007 Mitglied der SVD und hielt einen Anteil von 25 % an der SVD. In die SVD waren bestimmte Backoffice-Bereiche (wie z.B. das Druckerzentrum) der Eigentümerinnen ausgelagert, um gleich­

artige Aufgaben effizient zu erfüllen und entsprechende Synergiepotenziale zu nützen. Die SVD führte z.B.

im Heilmittelbereich oder für Kopierpapier und Drucksorten (Papier und Kuverts). aber auch z.B. für EDV­

Hardware das Beschaffungswesen für die BVA durch.

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Com pliance i m Vergabe- u n d Personal bereich i n der Sozialversicherung

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(2) Laut Stellu ngna h me der BVA e rfolge die Regelung über den I nvestitionspla n . Die E m pfeh l u ng, die Möglichkeit der zentralen Beschaffu ng vermehrt zu nutzen, nehme die BVA zur Ken ntnis.

(3) Wie die PVA i n i h rer Ste l l ungnahme mitteilte, sei - neben den Projekten zur Verein h eitlichung medizinischer Verbra uchsgüter u n d B ü romateri a l ien mit dem

Ziel der Reduktion der Lieferantenanzahl sowie der Bündelung von Produ kten - ak­

tuell der Ausbau der elektro n ischen Beschaffu ng via VEMAP samt I mplementie­

rung einer SAP-Sch nittstelle ein wesentliches strategisches Ziel im Bereich der Be­

schaffung. Nach Absch luss d ieses Vorhabens würde sie weitere strategische Ziele festlegen, u m auf Grund lage der a utomatisiert zu r Verfügung stehenden Daten Ei nspa rungspotenziale zu erfassen und deren Erreichung zu ü berprüfe n . Im Ü b ri­

gen basiere das Beschaffu ngssystem der PVA bereits auf dem Prinzip der zentralen Beschaffung.

Nutzung externer Beschaffungsdienstleister

93.1 Die überprüften Sozia lversicherungsträger bed ienten sich bei der Durchfü h rung i h­

rer Beschaffu ngen auch externer Dienstleister. Diese füh rten entweder eine Be­

schaffung m ittels form a l isierten Verfah rens im Auftrag d u rch oder stel lten den 50- zia lversicheru ngsträgern bereits a u sverhandelte Konditionen m it Lieferanten bereit.

Die AUVA, die BVA und die PVA beanspruchten die Möglichkeit, über die B u ndes­

beschaffung G m bH (BBG) einzuka ufen u n d n utzten die a usverhandelten Preise der BBG als Vergleichswert fü r allfä l l ige Preisverhandlu ngen . In ein igen Fällen e rzielten die Sozia lversicherungsträger bei Verhandlungen bessere Konditionen als d i e BBG;

d ies vor a l lem da nn, wen n sie Abnahmemengen garantierten .

Die AUVA, die BVA u n d d i e PVA riefen i n d e n Jahren 2012 b i s 2014 folgende Be­

schaffu ngsvolumina über die BBG a b :

Tabelle 18: Über die BBG abgerufene Beschaffungsvolumina 2012 bis 2014

2012

I

2013

I

in EUR

AUVA 1 1.369.364,48 11.858. 155,48

BVA 2.008.836,49 1.560.856,60

PVA 1.200.919,52 3.018.147,23

gesamt 14.579.120,49 16.437.159,31

2014

14.528.878,83 1.587.401,53 6.462.823,93 22.579.104,29 Quellen: AUVA; BVA; PVA

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erle Re hnun h fes R

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Compliance im Verga be- und Personal bereich i n der Sozialversicherung

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93.3

Das Beschaffungsvol u men ü ber die B BG lag bei der AUVA a m höchsten, da sie -wie auch die BVA -Strom ü ber die BBG e i n ka ufte.132 I nsgesa mt stieg das über die B BG beschaffte Volumen zwischen 2012 und 2014 u m rd . 55 %.

Die BVA ü bertrug darü ber hin a us die Beschaffung besti m mter Geschäftsbereiche (siehe dazu TZ 92) an die SVD. Diese füh rte i n diesen Bereichen Beschaffu ngen fü r die BVA d u rch u n d stel lte dieser verhandelte Preise für den Abruf von Produ kten und Dienstleistu ngen zur Verfügung. Die BVA und die PVA bedienten sich im Be­

reich von E DV-Dienstleistu ngen und Beratungsleistungen der ITSV G m b H133.

Der RH wies dara uf hin, dass die Sozialversicheru ngsträger vermehrt die Möglich­

keit nutzten, bei Beschaffu ngen auf externe Dienstleister zurückzugreife n . E i ner­

seits kon nten sie dadurch die Fach kompetenz d ieser Dienstleister bei spezialisier­

ten u n d u mfangreichen Beschaffu ngen nutzen, a n dererseits von den Konditionen profitieren, die diese Dienstleister d u rch i h re Beschaffungsvolu mina erzielen konn­

ten . I n ei nigen Bereichen erzielten die Sozia lversicherungsträger bessere Kond itio­

nen; i n diesen Fäl len d ienten die Preise der externen Dienstleister als Benchm a rk für die Verha n d l u ngen .

D e r RH em pfa h l d e r AUVA, d e r BVA u n d d e r PVA, b e i i h ren Beschaffungen vermehrt

die Konditionen der externen Beschaffungsdienstleister als M a ßgabe für i h re Be­

schaffu ngsentscheidung heranzuziehen.

( 1 ) Die AUVA teilte i n i h rer Stellungnahme m it, dies bereits u m zusetze n .

(2) Laut Stel l u ngnahme d e r PVA bediene sie s i c h b e i i h ren Beschaffu ngen n u r hin­

sichtl ich besti m mter Leistungsin h a lte externer Dienstleister ( i nsbesondere i m E DV-Bereich). E i n e darü ber h i na usgehende N utzung externer Beschaffu ngsdie nst­

leister sei lediglich i nsoweit denkbar und zweckmä ßig, als die PVA nicht bessere Preise erzielen kön ne. Die i n den PVA-Ausschre i b u ngen kon kret festgelegten Lie­

ferorte und genau definierten Abnahme mengen fü hrten oftmals zu besseren Ange­

boten .

Risikomanagement und Kontrollsysteme

94.1 ( 1 ) I m überprüften Zeitrau m hatte keiner der ü berprüften Sozialversicheru ngsträ­

ger ein Risikom a n agementsystem fü r Beschaffungen ei ngefü h rt. Sie verfügten le­

diglich ü ber einzelne Elemente (wie z . B . ABC-Analyse, Analyse der Preisangemes­

senheit u nd der Richtigkeit der P l a n kosten zu tatsäch l ichen Kosten). E i n e

132 Die jährlichen Kosten dafür betrugen zwischen 6,05 Mio. EUR und 6,64 Mio. EUR.

133 100 %ige Tochter der österreich ischen Sozialversicherungsträger

(9)

Complia nce im Vergabe- und Personalbereich in der Sozialversicherung

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94.2

systematische Erfassung und Bewertung der Risiken und eine systematische Eva lu­

ation der M aßnahmen gegen d iese Risiken waren n icht eingerichtet.

Die BVA a rbeitete zur Zeit der Gebarungsüberprüfung an der Einfü hrung e ines Risi­

komanagementsystems i m Bereich BeschaffungjVergabe.

(2) Die Innenrevisionen der überprüften Sozialversicherungsträger beschäftigten sich in sehr u nterschiedlichem Ausmaß m it Beschaffu nge n :

- Die Innenrevision der PVA führte in den Jahren 2012 bis 2014 26 Prüfungen d u rch, davon befasste sich rund d i e Hälfte (auch ) mit den Themen " Beschaf­

fungjVergabe". Sie deckte d a m it Beschaffu ngen m it Jah resnettokosten von i ns­

gesamt rd. 4,4 M io. E U R ab. Im Vergleich dazu betrug das jä h rliche Beschaf­

fungsvolu men im J a h r 2014 rd . 173 M io. E U R.

- In der AUVA hatte keine Prüfung der I n nenrevision im ü berprüften Zeitrau m den Schwerpunkt a uf Vergabethemen.

- Die Innenrevision der BVA u nterzog i m Jahr 2012 das I KS, inklusive der Beschaf­

fungen, einer Eva l uierung. Darüber hinaus legte sie keine Berichte zu Vergaben vor.

(3) Die Berichte der Innenrevision der PVA enthielten E m pfeh l u ngen z . B . zu Verfah­

rensart und Auftragswerten . Nicht alle E m pfe h l u ngen wa ren zur Zeit der Geba­

rungsüberprüfung umgesetzt (z.B. war die Ü be ra rbeitung der internen Vorgaben d u rch Aufna hme von praxisbezogenen Beispielen noch offen).

(4) I n den Leistungsbereichen (z.B. Pensionszuerkennung) waren neben den a l lge­

meinen Ma nagementprozessen eigene Prüfungsabte i l u ngen für die Kontrolle der Entscheidungen vorgesehen. Für Vergaben bestanden dera rtige systematische Kon­

trollen nicht. I h re Ü be rwachung blieb neben dem Ma nagement der allgemeinen Kontrollarchitektur ( I nne n revision, Kontrollversa m m l u ng) überlassen.

(1) Der RH kritisie rte, dass die AUVA, die BVA und die PVA i m ü berprüften Zeitra u m kein u mfassendes Risikoma nagementsystem f ü r Beschaffu ngen im plementiert hat­

ten.

Er empfah l der AUVA, der BVA und der PVA, ein trägerweites Risikomanagement­

system für Beschaffungen zu entwickeln.

(2) Der RH merkte kritisch a n, dass die Intensität der Auseinandersetzung der In­

nenrevisionen mit Vergaben zwischen den d rei überprüften Sozialversicherungsträ-

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Complia nce i m Vergabe- u n d Personalbereich in der Sozia lversicherung

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94.3

gern stark d ivergierte und bei AUVA und BVA sehr gering war. Er wies i n d i esem Zusammen h a ng darauf h i n, dass mangels eigener Prüfsysteme die systematische Kontrolle in d iesem Bereich neben dem Ma nagement i nsbesondere der I n n e n revi­

sion ü berlassen war.

Der RH e mpfah l der AUVA, der BVA u n d der PVA, ausreichende Kapazitäten für Ex-post-Prüfu ngen der Beschaffungen sicherzustellen u n d den d u rch Prüfungen a bzudeckenden U mfang und die Prüftiefe risikoorientiert festzulegen.

(3) Schließlich wies der R H kritisch dara uf h i n, dass zur Zeit der Gebaru ngsü berprü­

fung noch n icht alle Empfe h l u ngen der I n nenrevisio n der PVA zu Beschaffungen u mgesetzt ware n .

Er empfah l der AUVA, der BVA u n d der PVA, die vollstä ndige U msetzung d e r Emp­

feh l u ngen der Innenrevision sicherzustellen.

(4) Der R H wies erneut (siehe TZ 10) kritisch darauf h i n, dass der Leiter der I n nen­

revision der BVA zugleich Ma nagementverantwortung fü r die Bereiche Wirtschafts­

wesen u n d I nfra struktur trug. Nach Ansicht des RH sollten die für d i e Vergabe zu­

stä ndige E i n heit und die für die Kontrolle zuständige Organisationsein h eit, wie bspw. die I n n e n revision, n icht der gleichen übergeordneten Orga nisationse i n heit u nterstellt sein.134

U nter Verweis auf seine Empfehlu ng i n TZ 10 (keine Besetzung der Leitu ng der I n­

nenrevision m it Personen, die auch fü r Verwaltungsa ufgaben verantwortl ich wa­

ren ) empfah l der RH der BVA, für eine organ isatorische Tre n n u ng von Innenrevision und Beschaffu ngen zu sorgen .

( 1 ) D i e AUVA fü h rte i n i h rer Stell u ngnahme aus, aufba uend a u f bereits bestehen­

den Kontrollmechanismen die Bem üh ungen zum Aufbau eines trägerweiten Risiko­

ma nagementsystems fortzufü h re n . Abhä ngig vom Ausga ng der Personalbedarfs­

prüfung (siehe TZ 11) würde sie vermehrt risikoabhängige Prüfungen einplanen.

(2) Laut Stell u ngnahme der BVA habe sie bereits ein Risikomanagementsystem ein­

gefüh rt u n d im Zuge von Follow-up-Prüfungen auch die vol lstä ndige U msetzung der Empfe h l u ngen der I n nenrevision sichergestel lt. Zur orga nisatorischen Trennung von I n n e n revision u n d Beschaffung sehe die BVA aus dienst- und a rbeitsrechtli­

chen Gründen kei ne Möglichkeit, Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer aus ein­

zelnen Abteilu ngen (z.B. I nnenrevision) von einer Ausschreibu ng bzw. Beste l l u ng von vorn herein a uszuschließen.

134 siehe so auch schon den Bericht des RH "Vergabepraxis im BMI mit Schwerpu nkt Digitalfu n k". Reihe Bund 2013/2, TZ 6 f.

(11)

Comp l i a nce im Vergabe- und Persona lbereich i n der Sozialversicherung

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94.4

(3) Wie die PVA in i h rer Stellungnahme mitteilte, sei die Einführung eines träger­

weiten Risikoma nagementsystems für Beschaffung von der Geschäftsleitung u nter Beachtung noch zu schaffender Vorga ben des H a u ptverbands bzw. des Gesetzge­

bers zu entscheiden. I n der Innenrevision der PVA beschäftige sich n u n me h r i m Vergleich z u m ü berprüften Zeitra u m e i n weiterer M itarbeiter vorwiegend m it der Prüfung von Verga ben. Ü berdies habe die PVA i m Jahr 2015 ein System der konti­

n uierlichen Rechn u ngsprüfung geschaffen . Dabei u ntersuche die Innenrevision an­

hand von Stichproben, ob die zuständigen Stellen in der H a u ptsteI le, den Lan­

desstellen und den Eigenen Einrichtu ngen d i e für die PVA erbrachten Leistungen ord n u ngsgemäß beauftragten und a brechneten.

Die Letztentscheid u ng darüber, ob und wann die E m pfeh l u ngen der Innenrevision u m zusetzen seien, müsse der Geschäftsleitung vorbehalten sein. Aus strategischen Ü berlegu ngen könne die U msetzung in m a nchen Fäl len a uch erst zu einem späte­

ren Zeitpun kt geboten sein.

(1) Der RH stim mte der PVA zu, dass d i e U msetzung der E m pfeh l u ngen der I n nen­

revision Aufgabe der Geschäftsleitung war. Er wies aber dara uf h i n, dass die PVA kei ne konkreten strategischen Gründe für die fehlende U msetzung nannte. Der RH verblieb daher bei seiner E m pfe h lung.

(2) Der RH h ielt gegenüber der BVA fest, dass seine Empfehlu ng nicht dara uf a b­

zielte, besti m mte Personen von einer Bewerbung a uszuschl ießen, sondern da rauf, dass besti mmte F u n ktionen nicht gleichzeitig a usgeübt werden sollten. I m Fal l e e i n e r Besetzung e i n e r Geschäftsbereichsleitung m it d e r Leiteri n o d e r dem Leiter der I nnenrevision wäre d i e Funktion der I nnenrevisionsleitung a nders zu besetzen .

Zusammenfassung sonstige Vergaben (Beschaffungen)

9S Zusammenfassend wies der RH auf folgende Mängel bei Beschaffungen h i n :

- Die drei ü berprüften Sozialversicherungsträger hatten keinen Gesamtüberblick über ihr Beschaffungsvol u men, obwohl dieses insgesamt bei rd. 423,55 Mio. E U R im Jahr 2014 lag. (TZ 76, TZ 77)

- Bei den d rei überprüften Ste l len ga b es i nsgesamt 73 beschaffende Organisati­

onseinheiten, eine einheitliche EDV-Unterstützung fehlte. (TZ 80, TZ 81)

(12)

ericht de Rechnungsh fes R

-

Com pliance i m Verga be-und Personal bereich in der Sozia lversicherung

H

- Die drei ü berprüften Sozialversicheru ngsträger hatten keine strategischen Ziele m it operativen Vorgaben, der Vorstand a l s geschäftsfü h rendes Orga n be­

schränkte sich überwiegend auf die Beschlussfassung zu ei nzelnen Beschaffun­

gen . (TZ 94)

- Die internen Vorga ben zur Ei nholung von Vergleichsa ngeboten wa ren i m ü ber­

prüften Zeitra u m nicht a usreichend. (TZ 81)

- Die untersuchten Einzelfälle wiesen u . a . folgende Mängel auf: eine uneinheitli­

che Bedarfsmeldu ng, die Wahl von Direktverga ben trotz eines hohen Beschaf­

fungsvo l u mens, unklare interne Zustä ndigkeiten i m Hinblick auf die festgeleg­

ten Wertgrenzen, m a ngelnde Dokumentation von Vergleichsa ngeboten, teilweise feh lende Überprüfung der Zuverlässigkeit der An bietenden bei Di rekt­

vergaben, rückwirkende Geneh migungen für bereits erbrachte Leistungen und mündliche Bestel l ungen. (TZ 84 ff.)

- Systematische Ex-post-Kontrollen der Vergaben fanden nur unzureichend statt.

Ein Risikomanagementsystem wa r nicht eingerichtet. Die I n nenrevision befasste sich n u r bei der PVA a usfü hrlicher m it Beschaffungen, jedoch war die Abde­

cku ng gemessen a m gesamten Vergabevo l u men gering. (TZ 94)

Teil V

-

Personal

Prüfungsvorgehen

96 Der RH nahm auf G rund lage einzelner im Frühj a h r 2015 behaupteter Compliance­

Verstöße i m Personal bereich eine Risikobeurte i l u ng versch iedener Persona l p ro­

zesse bei Sozia lversicherungsträgern vor. Auf d ieser G rundlage thematisierte der RH i m Bereich Personal folgende Fragen:

a) Bestehen a usreichende Vorkehrungen, damit nicht über das Ausmaß des Not­

wendigen hinaus M itarbeiterinnen und M itarbeiter m it öffentlichen M itteln angestellt werden?

b) Bestehen a usreichende Vorkeh rungen, damit M itarbeiterinnen und Mitarbei­

ter nach sachlich nachvollziehbaren Kriterien ausgewä hlt und auf F ü h ru ngs­

positionen befördert werden?

c) Erhalten M itarbeite rinnen und M itarbeiter ü ber das in den Dienstordn ungen vorgesehene Ausmaß hinaus ü bermäßige Vergütungen?

(13)

Compliance im Verga be- und Personalbereich i n der Sozi alversicherung

H

Einleitung

d ) Werden nicht m e h r benötigte Mitarbeiterinnen und Mita rbeiter in n icht a nge­

messener Form bei laufenden Bezügen freigestellt?

e) Bestehen ausreichende Vorkehru ngen z u r Vermeidung von internen Interes­

sen konflikten bzw. Befa ngenheiten?

Der RH setzte seinen Schwerpun kt dabei ( insbesondere bei den P u n kten b bis e) a uf höherwertige Dienstposten bzw. F ü h ru ngsfun ktionen.13S Weiters u ntersuchte der RH die Eignung und Funktionsfähigkeit der m a ßgeblichen Prozesse, nicht je­

doch die Vollständigkeit von deren I m plementierung in allen E inzelfällen .136

Personalstand der überprüften Sozialversicherungsträger 97.1

Tabelle 19:

A U VA BVA PVA Summe

Der Persona lstand der überprüften Sozialversicheru ngsträger stel lte sich im Ver­

gleich zum Gesamtpersona lstan d aller Sozia lversicherungsträger im J a h resdu rch­

schnitt 2013 wie folgt d a r:

Personalstand im Überblick, Jahresdurchschnitt 2013

Verwaltung und Verrechnung

I

Vertrauensärztlicher Dienst

I

Eigene Einrichtungen

I

Summe

inVZÄ

1.290 47 3.550 4.887

90S 40 539 1.484

3. 697 378 2. 293 6.368

5.892 465 6.382 12.739

Sozialversicherungsträger

14.442 1.323 10.435 26.200

gesamt

Quelle: Hauptverband (Verwaltungsstatistik 2013, Tabelle 2)

l3S Ab Einreihung E/III oder Bezieherinnen und Bezieher von Zulagen für Führungspositionen. Bei der AUVA machten die Dienstposten ab E/III rd. 23 % aller Verwaltungsdienstposten aus, bei der BVA rd. 1S % und bei der PVA rd. 11 % (Stand Dienstpostenplan 2014).

136 Beispielsweise konnte der RH zwar überprüfen, mit welchen Prozessen und nach welchen Kriterien Füh­

rungsfunktionen besetzt wurden und ob offensichtliche Verstöße gegen diese Prozesse vorlagen. Er konnte jedoch nicht in allen Stellen besetzungen ex post beurteilen, ob tatsächlich die bestgeeigneten Bewerberin­

nen und Bewerber ausgewählt wurden. E benso konnte der RH den Prozess und die Kriterien für die Beur­

teilung der Erforderlichkeit von Dienstposten bewerten, jedoch nicht, ob für die einzelnen G eschäftspro­

zesse (z.B. die Erstellung von E rstgutschriften auf dem Pensionskonto) tatsächlich die entsprechende Anzahl von Dienstposten erforderlich war. Eine derartige Beurteilung ist von einer Schwerpunkt-Überprüfung im Einzelfall zu l eisten (siehe z.B. Berichte des RH "Einfüh rung des Pensionskontos" (Reihe Bund 2011/8), "Fu­

sion der Pensionsversicherungsanstalten der Arbeiter und Angestellten" (Reihe Bund 2007/8) und "Ausge­

wählte Steuerungsbereiche der Krankenversicherung" (Reihe Bund 2016/3) zum Verwaltungsaufwand).

(14)

erle eehn s fes R

-

Compliance im Vergabe- u n d Personalbereich i n der Sozia lversicherung

H

97.2

Die Gebaru ngsüberprüfung des RH deckte m it rd . 12.700 M itarbeiterinnen u n d M itarbeitern i n den d r e i überprüften Sozialversicheru ngsträgern a n nähernd die Hälfte der Bediensteten aller Sozialversicherungsträger ab.

Bei der AUVA war die M e h rheit der Bediensteten bei den Eigenen E i nrichtungen ( i n Kra n ke n häusern) tätig, b e i d e r BVA u n d d e r PVA i m Bereich Verwaltung und Ver­

rechnung.

Der RH hob hervor, dass i nsgesamt mehr als 26.000 M itarbeiterinnen und M ita r­

beiter bei Sozia lversicherungsträgern beschäftigt waren und d a her einer korrekten Personalwirtschaft in diesem Sektor besondere Bedeutung zuka m .

Datenlage bei AUVA, BVA und PVA 98.1

Tabelle 20:

(1) Weder die AUVA noch die BVA oder die PVA hatten im Rahmen ei nes Compli­

a nce Management Systems festgelegt, welche Compl iance-relevanten Daten i m Personalbereich verfügbar sein m u sste n .

Die dem RH a uf N achfrage vorgelegten U nterlagen zu verschiedenen Compliance­

relevanten Aspekten des Personalbereichs zeigten folgenden G rad der Vollständig­

keit:

Verfügbarkeit Compliance-relevanter Personaldaten

2012 bis 2014

I

AUVA

I

BVA

I

PVA

schriftliche Regelungen für Stelienausschreibungs-/Ste l lenbeset-

ja teilweise teilweise

zungsprozess

Vorlage a ller internen und externen Stellenausschreibungen für

nicht vollständig ja ja

Stellen ab Einstufung EIIII

Bewerberliste für diese ausgeschriebenen Stellen nicht vollständig ja ja Liste der Nebenbeschäftigungen von Bediensteten nicht vollständig ja nein Liste der bestehenden familiären Naheverhältnisse unter

nicht vollständig ja nein

Bediensteten

Vorlage der mindestens zwei Mal je Jahr e rfolgenden Meldungen

nein ja nicht vollständig

der Verwandtschaften an den Persona l ausschuss

Quellen: AUVA; BVA; PVA; RH

(2) Die AUVA legte dem RH umfassende schriftliche Regel u ngen fü r Ste l lena us­

schreibungs- u n d Stellenbesetzungsprozesse vor (siehe TZ 103), jedoch n u r u nvoll­ ständige U nterlagen zu den internen u n d externen Stellenausschreibu ngen der J a h re 2012 bis 2014, den dazugehörigen Bewerberlisten, den Listen der Verwandt-

(15)

Com p l i ance i m Vergabe- und Personalbereich in der Sozia lversicherung

H

98.2

98.3

schaften und der Neben beschäftigu ngen (siehe TZ 114, TZ 115). Meldungen an den Personalausschuss wa ren n icht e rfolgt (TZ 114) .

( 3 ) Die BVA konnte schriftliche Regel ungen zu den Stel lenausschreibu ngs- und Stel­

len besetzungsprozessen erst für die Zeit ab 2014 vorlegen (siehe TZ 103). Alle a n­

deren U nterlagen ü bermittelte sie für den überprüften Zeitra u m .

(4) D i e PVA legte sch riftl iche Regelu ngen z u d e n Stellenausschreibungs- und Stel­

lenbesetzungsprozessen n u r zu Teilprozessen vor (siehe TZ 103) . Die Dokumenta­

tion zu i nternen und externen Stellena usschreibu ngen sowie die Bewerberliste wa ren vorhanden (siehe TZ 104) . Listen der Verwandtschaften bzw. der Nebenbe­

schäftigungen l agen n icht (siehe TZ 114), Meldungen an den Personalausschuss u nvollständig vor (TZ 114) .

D e r RH h ielt kritisch fest, dass kei ner d e r d rei überprüften Sozialversicherungsträ­

ger i m Rahmen eines Com pliance M anagement Systems festgelegt h atte, welche Compliance-relevanten Daten im Personal bereich verfügba r sein mussten . Er kriti­

sierte, dass insbesondere die AUVA, aber auch die BVA und die PVA Com p liance­

relevante U nterlagen nicht vollständig vorlegen konnten.

Er empfah l der AUVA, der BVA und der PVA, i m Ra h men eines Compliance Ma nage­

ment Systems festzulegen, welche Com p l i ance-relevanten Daten im Persona lbe­

reich verfügbar sein m üssen. Dabei sollten insbesondere Prozessvorgaben für Stel­

lena usschre i b u nge n u n d -besetzu ngen, a kt u e l l e Aufzei c h n u ngen über Verwandtschaften und Nebenbeschäftigu ngen sowie eine Dokumentation von Stel­

lenbesetzungen berü cksichtigt werden.

(1) Laut Stel l u ngna hme der AUVA erfasse sie die Verwa ndtschaftsverhältn isse in einem Personalfragebogen bei Neuaufnahmen und speichere d i e I nformation in der Folge i n SAP. Sie habe alle M ita rbeiterinnen und M itarbeiter d u rch e i n Informa­

tionsschreiben nochmals auf die Meldeverpflichtung von Nebenbeschäftigu ngen im Sinne des Kol le ktivvertrags a ufmerksa m gemacht und d iesbez üglich auch neue Meldeform ulare erarbeitet. Die Dokumentation von Stellen besetzu ngen e rfolge nunmehr nachvollziehbar d u rch die Samml ung aller wesentl ichen Ereignisse von der Ausschreibung bis zur Auswa h l der bestgeeigneten Bewerberinnen und Bewer­

ber i n einem elektronischen Bewerbera kt.

(2) Die BVA teilte m it, dass sie bereits im Dezem ber 2014 eine erste Festlegung der Vorgangsweise bei Stellenau ssch reib u ngen und Stellenbesetzu ngen getroffen habe. Dabei seien a uch strukturierte Gespräche m it den Bewerberinnen und Be­

werbern vorgesehen .

(16)

ericht es R hnun fes R

-

Compliance im Vergabe- und Personalbereich in der Sozialversicherung

H

(3) W i e d i e PVA i n i h rer Stel l u ngnahme mitteilte, frage sie Compliance-relevante Daten im Personalbereich im Persona lfragebogen a b, der bei jeder Einste l l u ng vor­

zulegen sei. Dort würde ei nerseits auf d i e Verpflichtu ng h i ngewiesen, dass jede Änderung u nverzüglich beka n nt zu geben sei, und a n dererseits a uf die wahrheits­

gemäße Bea ntwortung. Nach der Dienstord nung sei das Verschweigen ei nes Aus­

sch ließu ngsgrundes fü r die Aufnahme eine Dienstpfl ichtverletzu ng. Demgemäß hätten Beschäftigte die Änderu ng i h res Familienstandes bekan nt zu gebe n . Die Do­

kumentation von Stellenbesetzungen erfolge i n der Ausschreibu ngsdatenbank der PVA.

Regelungskompetenzen im Personal bereich

99.1 (1) Die Personalzuständigkeit lag grundsätzl ich i n der Verantwortung der einzelnen Sozia lversicherungsträger: Sie entschieden insbesondere über die Anza h l und Auf­

nahme von Bediensteten u n d füh rten die Persona lverwaltung (z.B. Loh nverrech­

n ung).

(2) Dem H a u ptverba nd oblag die Erste l l u ng von Richtl i n ien zur Rege l u ng der d ienst-, besoldungs- und pensionsrechtl ichen Verhältnisse der Bediensteten u n d d e r Abschluss der Kollektivverträge f ü r die Sozia lversicherungsträger.137

Dazu bestanden zur Zeit der Gebarungsü berprüfung 14 versch iedene Richtli nien bzw. Kund mach ungen, darunter i nsbesondere die d rei II Dienstord n ungenl/138, die -als Richtl i n ien des H a u ptverba nds beschlossen -gleichzeitig vom Hauptverband a bgeschlossene Kollektivverträge darstel lten (II Doppelnaturl/);139 Rege l u ngen kon n­

ten darin nur im Wege einer Änderu ng des Kollektivvertrags aufgenommen wer­

den.

Abgesehen von den d rei Dienstord n u ngen beschrä n kte sich der H a u ptverband bei der Erlassung von Richtli n ien a uf E i n zelfragen; so gab es insbesondere Richtlinien zur Erstellung der Dienstposten pläne'40 (siehe TZ 100), zur Grundausbildung, über freiwillige soziale Zuwendungen und zur G l eichbehan d l u ng.

Der Hau ptverba nd hatte keine Richtlinien i n Complia nce-releva nten Bereichen der Stellenausschreibung und Stellenbesetzung sowie zu Aspekten der Befa ngen heit ( Nebenbeschäftigungen, Verwandtschaften von Bediensteten ) erlassen.

137 § 3 1 Abs. 2 Z 3 i.V. m . Abs. 3 Z 9 ASVG

138 jeweils eine Dienstordnung für Angestellte, Arbeiteri nnen/Arbeiter und Ärztinnen/Ärzte 139 Souhrada in Sonntag, ASVG3 ( 2012) § 31 Rz 48

140 § 31 Abs. 5 Z 1 ASVG

(17)

Comp l i a nce i m Vergabe- und Personalbereich in d e r Sozialversicherung

H

99.2

99.3

99.4

Der RH h ielt kritisch fest, dass der H a u ptverba nd in wesentl ichen, Com plia nce-re­

leva nten Aspekten im Personalbereich seine Regelu ngskompetenz n icht a us­

schöpfte u nd bspw. kei ne Richtlin ien zur Durchfü h rung der Stellena usschreibung und Stellen besetzung erließ. Nach Ansicht des RH könnte der Hauptverba nd ent­

sprechende Regelungen vorgeben, ohne dass eine Änderung der Kol l e ktivverträge erforderlich wäre.

Der RH wies weiters darauf h in, dass eine Regelung a uf Ebene des Hauptverba nds gegenübe r einer Regel u ng auf Ebene der einzelnen Sozia lversicherungsträger Vor­

teile hätte, da gerade hinsichtlich Compliance-relevanten Fragen eine größere Dis­

ta nz von kon kreten I nteressenslagen bei einzelnen Sozialversicherungsträgern Tra nsparenz fördern könnte.

Der RH empfah l dem H a u ptverband, seine Richtlinienkom petenz zur Regel u ng der dienst-, beso l d ungs- und pensionsrechtlichen Verhältnisse zu nutzen, um Compli­ ance-relevante Themenste I l u ngen wie Ste l lena ussch reibung und Ste ilenbeset­

zung, die Handhabung von Neben beschäftigungen und Verwa ndtschaften zu be­

schließen.

Der H a u ptverband wies in seiner Stellungnahme zunächst darauf h i n, dass Compli­

ance nicht n u r das Dienstrecht betreffe. Deshalb habe er d ieses Thema n icht für die Dienstord n ungen (die ja a uch Kolle ktivverträge wären) hera ngezogen . Eine zu de­

taillierte Determinierung der Themenfelder "Stellenausschreibung und Stellenbe­

setzung" stünde in einem massiven Spannungsverhältnis zur Trägerautonomie. Die Handhabung von Nebenbeschäftigung und Verwandtschaften bei Begründung des Dienstverhältnisses sei Gegenstand des Kolle ktivvertrags. Eine befristete Genehmi­

gung von Nebenbeschäftigungen sei bereits möglich, die Vermeid ung von I nteres­

senkonfl i kten bereits verbindlich vorgesehen.

Der RH tei lte die Ansicht des H a u ptverba nds, dass Compliance über das Dienst­

recht hina usgeht, hielt aber eine Durchsicht des Dienstrechts im H inblick a uf Com­

pliance-Aspekte trotzdem für sinnvoll. Seiner Ansicht nach war die Richtlin ie n kom­

petenz n icht u nbedingt a n d i e Form der Dienstord n ungen (die gleichzeitig Kollektivverträge darstel len) geb unden, jedenfalls soweit Richtlinien lediglich die Wahrne h m u ng von Dienstgebera ufgaben vereinheitlichte n . Jede Form der Richtli­

nien des H a u ptverbands stand i n einem Spannu ngsverhältnis zur Trägerautonomie;

d ieses war aber d u rch d i e Zuweisung von besti mmten Aufga ben an den H a uptver­

band gesetzlich geregelt. Eine e ntsprechende R ichtlinienkompetenz im § 31 ASVG war nach Ansicht des RH gegeben. Bezüglich Befangenheiten und Nebenbeschäfti­

gungen verwies der RH a uf seine kon kretisierenden E m pfeh l u ngen in den TZ 103 ff.

(18)

ric t d s R hnu gsh fes R

-

Com p l i ance i m Vergabe- und Personalbereich i n der Sozialversicherung

H

u n d TZ 114 f., die i n den bestehenden Richtli n ien noch nicht vollstä ndig abgebildet ware n .

Dienstpostenplan

Vorgaben zum Dienstpostenplan

100.1 (1) Nach § 460 Abs. 1 ASVG hatten die Versicheru ngsträger u n d der H a u ptverband unter Rücksichtna h me auf i h re wirtschaftliche Lage die Zahl der Dienstposten a uf das u n u mgängliche M a ß einzuschrä n ken u n d einen Dienstpostenplan zu erstellen.

Nach § 31 Abs. 5 Z 1 ASVG wa ren vom H a u ptverband Richtli n ien zur Erstel l u ng von Dienstpostenplänen u nter Berücksichtigung der Grundsätze der Sparsamkeit, Wirt­

schaftlichkeit u n d Zweckmäßigkeit sowie u nter Bedachtnahme auf sich d u rch den Ei nsatz der elektronischen Datenverarbeitung ergebende Rationalisieru ngspoten­

ziale zu erstellen.

(2) Die vom H a u ptverband erstel lten Richtlinien enthielten ü berwiegend operative Regelu ngen wie die j ä h rliche Erstel l ung der Dienstpostenpläne, die Meldung a n den H a u ptverband bis M itte Februar, d i e Berech nung i n VZÄ und d i e Gliederung nach Organ isationseinheiten .

D i e Beschlussfassung ü ber die jeweiligen Dienstposte n pläne oblag den Verwa l­

tungskörpern der einzelnen Versicherungsträger. Soweit sie sich a uf den höheren und leitenden Dienst bezogen, bed u rften die Beschl ü sse der Zusti m mung des H a u ptverbands (§ 31 Abs. 7 Z 2 ASVG).

(3) Bei der Festsetzung der Dienstposten war a usschließl ich auf den " u n bedi ngt notwendigen Bedarf" a n da uernden Dienstposten Bedacht zu nehmen. N ä here Ausfü hrungen, wie d ieser " u n bed i ngt notwendige Bedarf" an Dienstposten zu er­

mitteln war, fehlten.

Konsequenzen bei Ü berschreitung des Dienstpostenplans waren ebenfa l l s n icht ge­

regelt; ein Sozialversicheru ngsträger konnte (im Gegensatz zur Regel u ng i m Bund) ohne weitere Ei nschrä nkungen a uch übe r den Dienstpostenplan hinaus Dienstneh­

merinnen u n d Dienstnehmer einste l l e n . Die Richtli nien enthielten a uch e i n e Reihe von kon kreten Fä llen, i n denen keine Aufnahme von Dienstposten i n den Dienst­

postenplan zu erfolgen hatte (z. B . Leh rl i nge, Pensionssachbea rbeiteri nnen u n d -bearbeiter i m ersten Ausbildu ngsj a h r).

(19)

Compl iance im Verga be- und Personalbereich i n der Sozi a lversicherung

H

100.2

(4) Dem Hau ptverband war vierteljährlich der Personal-1st-Stand jedes Sozialversi­

cheru ngsträgers zu melden. Dieser Ist-Stand wa r nicht nach Organisationse i n hei­

ten zu glied ern, sondern aggregiert nach Gehaltsstufen u n d u.a. u ntertei lt nach Verwaltung und Eigenen Einrichtungen, wobei Bedienstete m it vorübergehender höherwertiger Tätigkeit entsprechend dieser zu melden wa ren. Die Richtli nien enthielten keine Angaben zum Zweck d i eser Meldung. Es bestand keine Verpfl ich­

tu ng, Abweichungen vom Dienstpostenplan zu begründen oder Maßnahmen zur Erreichung des Soll-Sta ndes anzufü h ren.

Eine nähere Analyse d i eser teils sehr u mfa ngreichen Ist-Sta nd-Meldungen im H a uptverband wa r für den RH nicht ersichtlich; es existierte kein Schriftverkehr mit der AUVA, der BVA oder der PVA ü ber Rückfragen oder eine Rückmeldung h i nsicht­

l ich der Angemessen heit des Dienstpostenplans oder etwaige Abweichungen zwi­

schen Dienstpostenplan und Ist-Stand.

Rückfragen ga b es sel bst dann nicht, wenn aus den jewe i ligen Meldungen von AUVA, BVA und PVA Abweichungen erkennbar waren (siehe TZ 102). Dies galt bei der BVA a uch für jenen Bereich, in dem die Dienstpostenpläne nicht nur zu melden, sondern vom Hau ptverband zu genehmigen waren.

(5) Nach § 31 Abs. 3 Z 13 ASVG gehörten zu den Aufgaben des H a u ptverbands a uch die Definition von Kennzahlen zu Kosten der Verwaltung sowie die Durchfü h rung von Auswertungen und Vergleichen. Nach § 441e ASVG hatte die Trägerkonferenz als Orga n des H a u ptverbands zur Koordination des Verwaltungshandelns der Versi­

cheru ngsträger Ziele zu beschließen. Darin war a uch a uf die Verwaltungskosten e inzugehen.

Nach Ansicht des R H wa r es Zweck des Dienstpostenpla n s, einen betriebswirt­

schaftlieh sparsamen Personalstand sicherzustellen. Der RH kritisierte d a her, dass dazu konkretere Regel u ngen in der Richtlinie fehlten, e i n trägerübergreifender

Dienstpostenvergleich bzw. eine Rückmeldung des H a u ptverba nds an die Sozia lver­

sicherungsträger über Auffä l ligkeiten bei der Dienstposten plangesta ltung nicht er­

folgte und Konsequenzen bei Ü berschreitung des Dienstpostenplans nicht geregelt waren ( z . B. Befassung eines G remiu ms).

Der R H kritisierte weiters, d ass kei ne Analyse über die jeweiligen Ist-Stä nde bzw.

Rückmeldung dazu a n die Sozialversicherungsträger erfolgte. Die u mfangreichen Qua rtalsmeldungen lieferten so keinen steuerungsrelevanten M e h rwert. Eine Ana­

lyse war dadurch erschwert, dass die Richtlinie zum Dienstpostenplan eine 5011- Planung a uf Orga n isationsebene und eine Ist-Meldung je Gehaltsstufe vorsah . Ein Soll-1st-Vergleich, aus dem etwaige Ü ber- oder Unterstände je Orga nisations­

ebene ersichtlich wären, war so nicht möglich.

(20)

erich e R hn fes R

-

Com pliance im Vergabe- und Personal bereich in der Sozialversicherung

H

100.3

Der RH empfah l dem H a u ptverband, die Richtlinie zur Erstel l u ng von Dienstposten­

plä nen weiterzuentwickeln, und d a bei i nsbesondere eine nähere Rege l u ng z u r Si­

cherstellung der betriebswirtschaftlichen Sparsa m keit und einen Soll-1st-Vergleich vorzusehen sowie Maßnahmen für den Fall von (wesentl ichen) Abweichungen zwi­

schen Soll-und Ist-Stand festzu legen ( z . B. eine Begründungspfl icht oder die An­

gabe von M a ßnahmen zur Erreichung des Planstandes). Die Struktur von Soli-Pla­

n u ng und Ist-M eld u ng wäre zu h a rmonisieren, u m einen Dienstpostenvergleich zwischen Soll- und Ist-Sta nd auf Organisationsebene zu ermöglichen.

Der RH empfa h l dem H a u ptverband weiters, die Wirtschaftlich keit der Dienstpos­

tenpläne bzw. die Einhaltung der Dienstpostenpläne z.B. anhand von Trägerverglei­

chen bzw. anhand der Ist-Stand-Meldungen zu analysieren und m it den Sozialver­

sicherungsträgern zu diskutieren. Die Ergebnisse dieser Diskussionen könnten z.B.

i n die Ziele der Versicherungsträger nach § 441e ASVG eingehen.

Der H a u ptverband sagte in seiner Stel l u ngnahme zu, die Empfe h l u ngen des RH bei der weiteren Vorga ngsweise zu berücksichtigen. Die vom RH erwä hnte betriebs­

wirtschaftliche Sparsa mkeit sol lte dort, wo d u rch zusätzliche Planstel len auch zu­

sätzl iche E i n n a h men zu erwa rten wä ren (diverse Kontroll- und Prüfbereiche im

Beitrags- und Leistu ngsverrech n u ngswesen), a uch zu Ausweitungen fü hren.

Ausnahmen und Sonderregelungen im Dienstpostenplan 101.1

101.2

Die Richtlinie zum Dienstposten plan sah vor, dass bspw. vorübergehend a ufgenom­

mene Bed ienstete141 keinen Dienstposten benötigten . Darüber hinaus wa r in der PVA für Pensionssachbearbeiteri nnen und -bea rbeiter wäh rend der ersten zwölf M onate der 24-monatigen Sachbea rbeiterausbild ung kein Dienstposten, im zwei­

ten Jahr ein Dienstposten i n einer Sch u l u ngsa btei l ung zuzuweisen.142

Der RH merkte kritisch an, dass wesentl iche Bereiche (z.B. Ausbildung oder Proje kt­

arbeit) von den Dienstposten plänen und damit vom Controlli ng i m Rahmen des Dienstpostenplans ausgenommen waren. Er sah darin eine weitere Ei nschrä n ku ng des N utzens des Dienstpostenplans fü r eine sparsame Verwa ltung.

Der R H empfah l daher dem H a u ptverband, den Dienstpostenplan als Plan u ngsins­

trument fü r sämtliche Bedienstetengru ppen (a uch Projektm itarbeiterinnen und -mitarbeiter oder Auszubildende) vorzusehen. E i ne entsprechende Kennzeich n u ng wäre - bei verbesserter Transparenz -weiterhin möglich.

141 z.B. Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, Karenzvertretungen

142 Ebenso wenig war ein Dienstposten für begünstigte Behinderte oder Lehrlinge erforderlich. Diese waren in den quartalsweisen Meldungen - ebenso wie überlassene Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer oder Betriebsrätinnen und -räte -explizit gesondert auszuweisen.

(21)

Com pliance i m Vergabe- und Personalbereich in der Sozialversicherung

H

101.3

101.4

Der H a u ptverband sagte in seiner Ste l l u ngnahme zu, die E m pfehl ung bei der wei­

teren Vorga ngsweise zu berücksichtigen . Er ga b a ber zu bedenken, dass die Auf­

nahme von Projektmita rbeiterinnen und -mita rbeitern in den Dienstpostenplan einen Verwaltungsa ufwand auslösen würde, dem nicht immer erkennba rer N utzen i n vergleichbarem M a ß gegenüberstünde.

Der RH entgegnete, dass für die Anstell ung von Projektmita rbeiteri nnen und -mit­

a rbeitern jedenfa l l s o h nehin eine Plan u ng zu erfolgen hat. Die Aufnahme dieser Planung in den Dienstpostenpla n bedeutete daher keinen zusätzlichen Aufwand, sondern nur eine Vereinheitlich u ng der Planung. Andernfalls kön nte die Verlage­

rung von Aufgaben von der Linien- in eine Projektorganisation zu einer - bloß scheinbaren - Reduktion der Dienstposten führen. Der RH verblieb daher bei seiner E m pfe h lu ng.

Einha ltung des Dienstpostenplans

102.1 ( 1 ) Die AUVA stellte in i h rem Dienstpostenplan den Soll- und Ist-Stand nach Orga­

nisationseinheiten gege n ü ber. Sie u ntersch ritt in den J a h ren 2012 bis 2014 den Sol l-Stand u m insgesamt rd. 100 VZÄ. Dennoch füh rte die AUVA ü be r mehrere Jahre einzelne Personen a ußerh a l b eines vorgesehenen Dienstpostens. Dies war

nicht immer d u rch Projekte oder Karenzvertretu ngen begrü ndet.

(2) Die BVA stellte in i h rem Dienstpostenplan lediglich den Soll-Stand für die ein­

zelnen Organisationseinheiten dar. Sie erhöhte für das J a h r 2013 ihren Sol l-Stand im Dienstposten pla n um 27,5 VZÄ und für das J a h r 2014 um 1 17,38 VZÄ, dies u m die gepla nten Dienstposten dem tatsäch lich höheren Ist-Stand anzugleichen. F ü r das J a h r 2 0 1 5 beschloss die BVA weitere 134,2 n e u e VZÄ i m Dienstpostenplan.

Trotz der vorgenommenen Erhöhu ngen gab es in der BVA ei nzelne Personen a ußer­

h a l b des Dienstpostenplans.

Die BVA wich in Einzelfällen auch bei der Verwendung von einzelnen Bediensteten a b : Sie stufte einen Geschäftsbereichsleiter bezugsrechtlich gleich ein wie einen zweiten Stellvertreter des Generaldirektors (siehe dazu schon den Bericht des RH ,,Ausgewäh lte Steuerungsbereiche der Kra nkenversicherung", Reihe Bund 2016/3, TZ 43); in zwei Abteilungen setzte sie entgegen dem Dienstpostenplan je eine zweite Abteil ungsleitu ng-Stellvertretu ng "provisorisch" ein.

(3) Die PVA stellte in ih rem Dienstpostenplan ebenfa l l s lediglich den Soll-Stand für die einzelnen Orga nisationseinheiten dar, überschritt diesen jedoch nicht mit dem Ist-Sta nd.

(22)

eri h s Re hn h fes R

-

Compl iance im Vergabe- und Personal bereich in der Sozialversicherung

H

102.2

102.3

102.4

( 1 ) Der RH hob die Gegenü berstell ung von Soll- und Ist-Stand nach Organisations­

ebene bei der AUVA positiv hervor. Er hielt i m Gegensatz dazu kritisch fest, dass die BVA und die PVA in i h re m Dienstpostenplan lediglich den Sol l-Sta nd der Dienstpos­

ten darstellten.

Der RH empfa h l der BVA und der PVA, bei der Erstel l u ng des Dienstpostenplans den Ist-Sta nd dem Soll-Sta nd gegenüberzustellen.

(2) Der RH kritisierte d i e beträchtl iche Ü be rschreitung des Soll-Stands bei der BVA und den Umstand, dass ei nzelne Personen a ußerh a l b des Dienstpostenplans a nge­

stel lt waren.

Der RH e m pfah l der BVA, kü nftig im Dienstpostenplan den aktuellen Personal be­ darf korrekt a bzubi lden und den Plan einzu h a lten.

( 1 ) Laut Ste l l u ngnahme der BVA sei nach der Dienstpostenplan richtlinie des H a u pt­

verba nds a uf den u nbedingt notwendigen Bedarf a n dauernden Dienstposten Be­

dacht zu nehmen. Die BVA halte sich a n diese Vorschrift. Es solle darüber hinaus weiterhin mögl ich sein, bei konkret zu defin ierenden An lässen - z . B. Projektarbeit - vorübergehend Personal a uch über dem Stand des Dienstpostenplans hinaus zu beschäftige n .

(2) Auch die PVA füh rte in i h rer Stel l u ngnahme aus, dass b l o ß vorübergehende Aufgaben in Projekten, M ita rbeiterinnen und M itarbeiter in Ausbi l d u ng, Karenzie­

ru ngen und ku rzfristige Effekte von Orga n isationsänderu ngen entsprechend den Richtlinien nicht im Dienstpostenplan abgebildet würden. Den Ist-Stand im Dienst­

postenplan mitanzufü h ren, b ringe somit keinen M e h rwert, da fü r Außenstehende unklare Differenzen entstünden. I ntern fü h re die PVA Vergleiche von Soll- und Ist­

Stand durch .

Der RH erwiderte der PVA, dass gerade jene Stellen, die mit dem Dienstpostenplan befasst waren, Abweichungen von Soll- und Ist-Sta nd analysieren sollten. Bei U n­

kla rheiten wären entsprechende Erlä uteru ngen vorzunehmen. I m Ü b rigen verwies der RH auf seine Gegenäußerung zu TZ 101.

(23)

Compl iance im Verga be-und Personalbereich i n der Sozia lversicherung

H

Stellenbesetzung und Stellenausschreibung

Verbind l iche Regelungen

103.1

103.2

(1) Der Prozess der Besetzung offener Stellen bei Sozialversicherungsträgern wa r weder in der Dienstord n u ng noch in Form einer Richtlinie des H a u ptverbands nä­

her geregelt.

(2) Bei der AUVA lagen seit 2008 deta i l l i e rte sch riftliche Dienstanweisu ngen fü r Stellenausschreibungen und Stellenbesetzu ngen sowie fü r e inzelne Bereiche a uch Geschäftsprozessmodelle, Form ulare und Vorlagen (z.B. Bewertungsbogen) vor (zur U msetzung siehe TZ lOS, TZ 106).

(3) Die BVA regelte G rundzüge des Stellenausschreibungs- und Stellen besetzungs­

prozesses seit Dezember 2014 in einem Aktenvermerk des Genera l d i re ktors. Davor bestand keine diesbezügliche Vorgabe.

(4) Bei der PVA ga b es ka u m verbin d liche Regelungen zum Steilenausschreibu ngs­

und Stellenbesetzu ngsprozess; es waren lediglich einzelne Teilbereiche - wie der Prozess der Stelleninseratenschaltung -formal geregelt.

Nach Ansicht des RH war es unter Com p l iance-Gesichtspu n kten unabdingbar, dass die Besetzung insbesondere höherwertiger Dienstposten bestim mten, a l lgemein festgelegten und verbin d l ichen Regeln folgte. Dies war schon deshal b erforderlich, u m den Anschein von I ntransparenz oder Bevorzugung besti m mter Personen im Einzelfa l l zu vermeiden.

Der RH kritisierte, dass lediglich die AUVA detaillierte verbindliche Regelungen z u m Prozess der Stellenausschreibung und Stellenbesetzung vorlegen konnte; die BVA wies erst seit Ende 2014 knapp gefasste Regel ungen in einem Aktenvermerk des Genera l d i re ktors a uf, die PVA hatte kau m verschriftlichte Regel ungen.

Der RH empfa h l der AUVA, insbesondere a ber der BVA und der PVA, verbindliche Vorgaben für Stel lenausschreibung und -besetzung - soweit noch nicht vorhan­

den - zu erstellen, Prozessabläufe dazu zu vereinheitl ichen und Prozesselemente weiterzuentwickeln.

Außerdem verwies der RH a uf seine E m pfehlung a n den H a u ptverband in TZ 99, seine Richtlinienkompetenz zur Regelung der dienst-, besoldu ngs-und pensions­

rechtl ichen Verhältnisse verstärkt zu n utzen.

(24)

eri ht n h fes R

-

Compl iance im Vergabe- und Personalbereich i n der Sozialversicherung

H

103.3 ( 1 ) Die AUVA füh rte i n i h rer Stell ungnahme aus, a uf Basis der vorhandenen detail­

lierten schriftlichen Dienstanweisungen vor ku rzem i n einem ersten Schritt einen sogenannten "Bewerbera kt" i m plementi e rt zu haben. I n d iesem würden begin­

nend m it der Stellenausschreibung die Bewerbungen, die Bewertung der Bewerbe­

rinnen und Bewerber sowie der Sch riftverkehr m it diesen dokumentiert.

(2) Laut Stel l u ngnahme der PVA habe sie bereits vor Ü bermittlung des Prüfungser­

gebnisses des RH i n einem Arbeitsprogra m m festgelegt, i h re Vorgangsweise betref­

fend Ausschreibungen u n d Besetzungen ei ner Prüfung zu unterziehen und gegebe­

nenfa l l s neue Abläufe mit e i ner entsprechenden Dokumentation kundzumachen. Stellenbeschrei bung und Stellenausschrei bung

104.1 ( 1 ) Die AUVA sah vor, dass es für jede auszusch reibende Stelle eine Besch reibung der Stelle und der da m it verbundenen Aufga ben zu geben hatte. Dies sol lte sich im Anforderu ngsprofil einer Stellenausschreibu ng widerspiegeln. Sowoh l fü r die Stel­

lenbeschre i b u ng als a uch für die Stellenaussch reibung gab es Vorlagen.

Bis J a h resende 2014 gab es n u r fü r manche Stellen eine Stellenbesch reibung; i m J a h r 2015 sollte laut Vorgabe d e r AUVA d e r Antei l d e r Stellenbeschreibungen a uf 80 % a nsteige n . E i n stichprobenartiger Abgleich von Stellenbeschre i b u ngen m it Aussch reibungen war dem RH nicht mögl ich, da die AUVA die Ausschrei bu ngsun­

terlagen bzw. Stellenbeschrei bungen nicht vollständig vorlegen kon nte.

(2) Die BVA besaß fü r jeden Arbeitsplatz eine Stellenbeschreibung. Ausschre i bun­

gen hatten sich - verbindlich festgeschrieben seit Dezem ber 2014 i n einem Akten­

vermerk des Generaldirektors - an der Stellenbeschreib u ng zu orientieren und wa­

ren gegebenenfa l l s vora b zu a ktualisieren.

Die Prüfu ng ausgewählter Ei nzelfälle i m überprüften Zeitra u m ergab Abweichun­

gen der Stellenausschreibu ngen von den Stellenbesetzungen : So beschrä n kte sich bspw. im Jahr 2012 das Anforderungsprofi l i n der Aussch reibung einer Abte i l ungs­

leitungssteIle auf die Anga be von vier Qua l ifikationsmerkmalen (drei Soft Ski lls u n d ei nes fac h l icher Natur); d i e zugrunde l iegende Stellenbeschreibu ng d e s Abteilu ngs­

leitungspostens wies h i ngegen neun q u a l itative Aufga benbereiche a us. Die ku rz dara uf erfolgte Ausschre i b u ng der Ste l l e der Abteil u ngsleitungsstel lvertretung der­

selben Abteilung beinha ltete deutlich mehr fachl iche Anforderungen als d iejen ige des Abteil u ngsleiters.

(25)

Compl iance im Vergabe- und Personalbereich i n der Sozi alversicherung

H

104.2

104.3

(3) Bei der PVA lagen für Arbeitsplätze in der H a u ptsteIle und in den Eigenen Ein­

richtu ngen d u rchgängig Ste l lenbeschreibungen vor, fü r die Landesstellen a uszugs­

weise.

Es gab kei ne verbindlichen Richtlinien, dass Stellenausschreibungen den Stei lenbe­

schreibungen zu folgen hatten . Ein Stichproben-Abgleich ergab, dass sich Stei len­

a ussc h reibu ngen der H a u ptsteI l e i n h a ltlich grob an den Stellenbesch reibungen orientierten; in Ei nzelfällen wiesen die Stellenbeschreibu ngen und demzufolge a uch die Ausschreibungen Lücken a uf; bspw. feh lte bei einem Abteilungsleitungs­

posten sowohl in der Ausschreibu ng a l s a uch in der Stellenbeschrei bung d i e Auf­

gabe der M itbetra uung m it der Leitung einer Eigenen Einrichtung.

Nach Ansicht des RH war die sach l ich begründete Formulierung der Steilena us­

sch reibung eine entscheidende Voraussetzu ng für eine tra nsparente Auswa h l von Bewe rberinnen und Bewerbern; n u r so konnte der Anschein vermieden werden, dass bereits im H i nblick a uf bestimmte Personen Kriterien stä rker oder weniger stark gewichtet wurden.

Der RH h ielt da her die Regel u ng der AUVA, wonach sich die Ausschreibung an den dokumentierten Anforderu ngen der zu besetzenden Position zu orienti eren hatte, für zweckmäßig. Er kritisierte, dass dera rtige Rege l u ngen bei der BVA erst seit De­

zem ber 2014 in Form e ines Aktenvermerks und bei der PVA ga r nicht bestanden.

Außerdem kritisierte der RH, dass die AUVA und die PVA n icht über vol lständige Stellenbeschreibungen verfügten und bei der BVA und der PVA Abweichungen zwi­

schen der Stellenbeschreibung und -ausschreibung bestanden. Der RH wies kri­

tisch darauf hin, dass dem RH bei der AUVA ein derartiger Abgleich mangels vorl ie­

gender Daten nicht möglich war und d i e AUVA i h re verbindlichen Vorga ben nicht einhielt.

Er e m pfah l der AUVA, die Einhaltung der Com p l i ance-relevanten Vorgaben im Per­

sonalbereich sicherzustellen.

Der RH empfah l der AUVA, der BVA und der PVA, i h re Stellenbeschreibungen zu vervollstä nd igen, verbi n d l iche Regel u ngen über d i e i n h a ltliche Ü bereinsti m mung zwischen Ste l lenbeschre i bung und Stellena ussch reibung zu erstellen und deren

Einhaltung zu ü berwachen.

(1) Wie die AUVA in i h rer Stell ungnahme mitteilte, sei ihr die potenzielle Disharmo­

nie zwischen Stellenbeschreibung und Stellena usschreibung bereits vor der Geba­

rungsüberprüfung d u rch den RH bewusst gewesen. Sie h a be desha l b im Jahr 2015 ein diesbezügliches Ziel in der Balanced Scorecard definiert.

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