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Academic year: 2022

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raumberg-gumpenstein.at

Projekte

Rückblick - Ausblick

Highlights 2017

aus Forschung und Lehre

HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Jahresbericht - Forschung

2017

Herausgeber:

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, A-8952 Irdning-Donnersbachtal Druck, Verlag und © 201x

ISBN-13: 978-3-902849-56-4 ISSN: 1818-7722

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort... 3

Termine 2018 ... 5

abgeschlossene Projekte ... 6

laufende Projekte ... 25

Schüler-Diplommatura-Arbeiten ... 43

personelle Veränderungen ... 44

Highlights Forschung ... 46

Highlights Lehre ... 64

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Herausgeber

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt

Raumberg-Gumpenstein, A-8952 Irdning-Donnersbachtal Druck, Verlag und (c) 2018

ISBN: 978-3-902849-56-4 ISSN: 1818-7722

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Vorwort

In unserer schnelllebigen Zeit wird es auch in der Landwirt- schaft immer schwieriger, für die veränderungsbedingten Maßnahmen und Anpassungen forschungsseitig abgesicher- te Entscheidungsgrundlagen bereit zu stellen. Eine zukunfts- orientierte Forschung hat daher ihrer Zeit immer voraus zu sein, damit im Anlassfall (etwa: Anpassungen an den Klimawandel, Gesetzesänderungen, Verbote) ausreichend praktikable Alternativen für die betroffenen Landwirte und Entscheidungsträger zur Auswahl stehen.

Der Jahresbericht 2017 soll der interessierten Leserschaft wiederum einen guten Überblick über die im abgelaufenen Jahr abgeschlossenen und neu begonnenen Forschungs- projekte der HBLFA Raumberg-Gumpenstein liefern.

Viele wichtige Projekte, wie etwa das Kooperationsprojekt

„PRO SAU“, konnten im Vorjahr erfolgreich abgeschlossen werden. Von diesen Ergebnissen profitieren nicht nur die angesprochenen Multiplikatoren, sondern die Gesellschaft insgesamt. Die gute Zusammenarbeit mit den diesbezüg- lichen Stakeholdern und die Vernetzung mit den Partner- organisationen ist die Voraussetzung für diese erfolgreiche Arbeit.

Bei vielen Veranstaltungen mit Tagungen, Workshops und Seminaren hat Raumberg-Gumpenstein die Netz- knotenfunktion für den so wichtigen Wissenstransfer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dadurch gelangen die von der Praxis dringend benötigten Ergebnisse auf kurzem

Wege dort hin, wo sie auch zur Umsetzung kommen. Mit zahlreichen Vorträgen und Publikationen in den dies- bezüglichen Journalen und Fachzeitschriften werden diese Aktivitäten bestmöglich unterstützt.

Das primäre Ziel all dieser Aktivitäten besteht letztlich da- rin, Empfehlungen und Strategien zur Absicherung der flä- chendeckenden Bewirtschaftung durch unsere bäuerlichen Familienbetriebe heraus zu arbeiten, sowie neue Impulse für den ohnehin benachteiligten Ländlichen Raum zu finden.

Durch die in immer kürzeren Zyklen stattfindenden Verän- derungen und Herausforderungen für die heimische Land- wirtschaft, ändern sich thematisch und inhaltlich auch die diesbezüglichen Forschungsthemen. Tendenziell ist dazu festzuhalten, dass die Projekte natürlich landwirtschaftliche Kernbereiche im Focus haben, während gleichzeitig die gesellschaftliche Relevanz steigt, wenn man etwa an den Tierschutz denkt.

Als eine Einrichtung für Lehre, Forschung und auch Beratung versuchen wir, die sich aus dieser Struktur und den vorhandenen Ressourcen ergebenden Synergien bestmöglich zu nutzen. Die entscheidenden Faktoren für die wiederum so erfolgreiche Arbeit im Jahr 2017 sind aber bei unseren kompetenten MitarbeiterInnen zu finden.

Wir bedanken uns für die Bereitschaft, sich weit über das geforderte Maß hinaus zum Wohle der heimischen Land- wirtschaft zu engagieren!

HR Mag. Dr. Anton Hausleitner

Direktor Dipl. ECBHM Dr. Johann Gasteiner

Leiter Forschung und Innovation, Dir.Stv.

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geplante Termine

Datum Name der Veranstaltug Veranstaltungsort Kontakt

Jänner

23.01.2018 LK Österreich - Seminarraum 1, 2 Hausleitner Anton

„Sich entwickelnde Betriebe“ Hörmann Max

Februar

01.02.2018 Bio Schweinefachtag Schloss Puchberg/Wels Hagmüller Werner 01.-02.02.2018 23. Österreichische Wintertagung Puttererseehalle Buchgraber Karl

März

03.03.2018 7. Österreichische Pferdefachtagung Puttererseehalle Heidinger Birgit

05.-06.03.2018 24. Österreichische Jägertagung Puttererseehalle Buchgraber Karl 07.-08.03.2018 6. Umweltökologisches Symposium Schloss Gumpenstein Bohner Andreas

13.03.2018 GGT-Generalversammlung Seminarraum Zentner Edi

(Gesellschaft für gesunde Tierernährung)

20.03.2018 Emissionstagung Grimmingsaal Zentner Edi

21.-22.03.2018 45. Viehwirtschaftliche Fachtagung Grimmingsaal Gruber Leonhard

Mai

12.05.2018 ÖGT-Tagung Seminarraum Gasteiner Johann

16.05.2018 Nutztierschutztagung 2018 Grimmingsaal Ofner-Schröck Elfriede

15.05.2018 Bonitierung und Ertrags- Seminarraum Resch Reinhard

schätzung auf Grünlandflächen

Oktober

02.-03.10.2018 Dialog Landwirtschaft und Congress Wolfgangsee Buchgraber Karl Konsumentenschaft

11.10.2018 Sensorische Qualitätsbewertung Schloss Gumpenstein Resch Reinhard von Silage, Gärheu und Heu

November

08.11.2018 Biotagung „Alternative HBLA St. Florian Hein Waltraud

Ackerkulturen im Biolandbau“

08.11.2018 Bäuerinnenfachtag Grimmingsaal Huber-Kitzer Birgit

10.11.2018 Tag der offenen Tür in der Schule Schule Breitenbaumer Othmar 16.11.2018 8. Fachtagung für Schafhaltung Grimmingsaal Ringdorfer Ferdinand

19.-21.11.2018 69. Pflanzenzüchtertagung Grimmingsaal Buchgraber Karl

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Untersuchungen zum Energiestoffwechsel von Schafen und Ziegen im peripartalen Zeitraum und in der Frühlaktation

Validation of differrent methods measuring post partum and early lactation metabolic parameters in sheep and goats

Dr. Johann Gasteiner

Projektlaufzeit: 01. April 2011 - 9. Februar 2017

Metabolische Erkrankungen, vor allem die Hyperketonämie (Ketose, Trächtigkeitstoxikose) sind bei Schafen und Ziegen häufig als Bestandsproblem auftretend und können große wirtschaftliche Verluste nach sich ziehen. Die Erkennung eines frühen Stadiums einer Ketose ist eine große Heraus- forderung für den Landwirt und Tierarzt, da die Symptome oftmals nicht pathognomonisch sind. Charakteristisch für eine Entgleisung des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels ist eine Erhöhung des Ketonkörpers β-Hydroxybuttersäure (BHB) und eine erniedrigte Konzentration der Glukose im Vollblut. In der vorliegenden Studie wurden an Schafen und Ziegen die Eignung verschiedener Schnelltestgeräte zur Bestimmung der BHB- und Glukosekonzentration evaluiert.

Des Weiteren wurde die Eignung eines minimal invasiv gewonnenen Bluttropfens einer Ohrvene zur Beurteilung des ovinen und caprinen Energiestoffwechsels getestet.

Bei Schafen wurde zur Messung der BHB- und Glukose- konzentration im Vollblut der Ohrvene und der Jugular- vene (V. jug.) das elektronische Schnelltestgerät Precision Xceed (PX; Abbott Diabetes Care Inc., Abbott Park, IL) evaluiert. Bei den Milchziegen erfolgte eine Evaluierung des Gerätes FreeStyle Precision (FSP; Abbott Diabetes Care Inc., Abbott Park, IL) zur Bestimmung der BHB- und Glukosekonzentration sowie des GlucoMen LX Plus (GML;

A. Menarini GmbH, Wien, Österreich) zur Messung der BHB-Konzentration.

Nach einer kurzen Allgemeinuntersuchung wurde bei allen Studientieren eine Ohrvene punktiert und der gewonnene Bluttropfen unverzüglich mittels der Schnelltestgeräte analysiert. Anschließend erfolgte mit Hilfe eines Vacutainer-

systems (Vacuette; Greiner Bio-One GmbH, Kremsmünster, Austria) die Gewinnung des Vollblutes aus der V. jug., bei dem unmittelbar nach Entnahme eine Bestimmung der BHB- und Glukosekonzentration mit Hilfe der Schnell- testgeräte durchgeführt wurde. Nach Gerinnung wurden die Proben zentrifugiert, das Serum bzw. Plasma pipettiert und bis zur Analyse im Zentrallabor bei -25°C gelagert.

Die Blutproben aus der V. jug. wurden im Zentrallabor der Vetmeduni Vienna analysiert und die daraus ermittelten Werte als Goldstandard herangezogen. Die statistische Auswertung erfolgte anhand der Berechnung von Korre- lationskoeffizienten, ROC-Analysen und der Darstellung der Ergebnisse in Bland-Altman Diagrammen. Insgesamt wurde eine Analyse von 358 Schaf- und 173 Ziegenblut- proben durchgeführt. Kooperationspartner waren zwei kommerzielle schafhaltende Betriebe, sowie das Lehr- und Forschungsgut der Vetmeduni Vienna (Schafe) und das Lehr- und Forschungszentrums Raumberg-Gumpenstein (Schafe und Ziegen).

In der Studie zur Eignung der Geräte bei Schafen betrug der Korrelationskoeffizient zwischen der Serum-BHB-Konzen- tration und der Konzentration, die mit dem Schnelltestgerät PX im Vollblut einer Ohrvene und der V. jug. ermittelt wurde, 0,94 und 0,96. Die Glukosekonzentration im Plasma wies einen Korrelationskoeffizient von 0,47 für die Ohrvene und 0,68 für die V. jug. auf. Die BHB- und Glukosekonzen- tration des Vollblutes zeigte bei der Bland-Altman-Analyse eine durchschnittliche negative Abweichung von 0,15 mmol/L und 8,4 mg/dL. Daher wurde eine ROC-Analyse durchgeführt um Schwellenwerte für das Gerät PX zur

Abgeschlossene Projekte

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Erkennung einer Hyperketonämie zu berechnen. Für das Vorliegen einer moderaten Form der Ketose wurde eine BHB-Konzentration in der Ohrvene und V. jug. von jeweils 0,7 mmol/L als Schwellenwert ermittelt. Die Schwellenwer- te zur Erkennung von schwer ketotisch erkrankten Tieren mittels Precision Xceed liegen bei 1,0 mmol/L (Ohrvene) und 1,1 mmol/L (V. jug.). Bei Verwendung dieser Schwel- lenwerte liegen die Sensitivitäten für beide Entnahmeorte bei 1,00 und die Spezifitäten bei Analyse des Vollblutes der Ohrvene bei 0,98 und der V. jug. bei 0,97.

In der Studie, die an Milchziegen durchgeführt wurde, lagen die Korrelationskoeffizienten zwischen der BHB-Konzent- ration des Gerätes FSP im Vollblut der Ohrvene sowie der V.

jug. und dem Goldstandard bei 0,95 und 0,98. Die Korrela- tionskoeffizienten zwischen den entsprechenden Proben die mit dem Gerät GML analysiert wurden, betrugen 0,85 und 0,88. Die mittlere Differenz des Laborwertes und der mittels Schnelltestgerät ermittelten BHB-Konzentration betrug für die V. jug. 0,12 und 0,21 mmol/L. Diese Differenzen zeigen, dass es bei einer Bestimmung der BHB- Konzentration mit dem Gerät FSP zu einer Überschätzung und bei Verwendung des Gerätes GML zu einer Unterschätzung gegenüber dem Laborwert kommt. Zur Unterscheidung zwischen physiolo- gischen und moderat hyperketonämischen Konzentrationen wurden nach ROC-Analyse ein Schwellenwert für das Test- gerät FSP von 0,9 mmol/L (Ohrvene) und 1,0 mmol/L (V.

jug.) ermittelt. Bei Anwendung dieser Schwellenwerte ergab sich eine Sensitivität und Spezifität zur Erkennung ketotisch erkrankter Tiere an der Ohrvene von 0,98 und 0,85; an der V. jug. von 0,99 und 0,94. Für das Testgerät GML ergaben

sich Schwellenwerte für das Vollblut der Ohrvene von 0,5 mmol/L (Sensitivität = 0,94; Spezifität = 0,75) und der V.

jug. von 0,6 mmol (Sensitivität = 0,88; Spezifität = 0,91).

In der an Milchziegen durchgeführten Studie wurden Wie- derholungsmessungen der BHB-Konzentration einerseits anhand von zehn verschiedenen FSP- und GML- Test- geräten (Inter Assay), anderseits eine zehnmalige Messung mit Hilfe eines Testgerätes (Intra Assay) durchgeführt. Die durchschnittlichen Inter- und Intra-Assay Variationskoeffi- zienten betrugen 6,6% und 7,3% für das FSP und 35,6% und 35,4% für das GML Testgerät. Die Evaluierung des FSP zur Messung der Glukosekonzentration ergab einen Korrelati- onskoeffizient zwischen Labor und Vollblutwerten von 0,41 (Ohrvene) und 0,51 (V. jug.). Die Testcharakteristika zur Unterscheidung zwischen einer Normo- und Hypoglykämie waren mit einer Sensitivität von 0,71 und einer Spezifität von 0,66 gering.

Die in der vorliegenden Studie verwendeten Testgeräte PX und FSP zeigten exzellente Korrelation zwischen den Laborwerten und den am Tier gemessenen BHB-Konzen- trationen. Aufgrund der jeweiligen Abweichungen sollten jedoch bei Verwendung der Testgeräte PX, FSP und GML die Schwellenwerte zur Bestimmung der Ketonkörperkon- zentration angepasst werden um bestmögliche diagnostische Ergebnisse zu erzielen. Die minimal invasive Gewinnung eines Bluttropfens an einer Ohrvene von Schafen und Ziegen eignete sich sehr gut zur Analyse der BHB-Konzentration.

Das Vollblut aus einer Ohrvene oder V. jug. ist zur Bestim- mung der Glukosekonzentration aufgrund der schlechte Sensitivität und Spezifität nicht geeignet.

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Untersuchungen zum Vorkommen von Antikörpern gegen Toxoplasmen, Salmonellen, Leptospiren und das Porcine Reproduktive und Respiratorische

Syndrom-Virus in österreichischen Bio-Schweinemastbetrieben

Investigations on incidence of antibodies against Toxoplasma, Salmonella, Leptospira and the Porcine Reproduktive and Respiratory Syndrom-Virus at

organic fattening farms in Austria

Dr. Werner Hagmüller

Projektlaufzeit: 01. September 2014 - 28. Februar 2017

Die biologische Haltung von Mastschweinen setzt spezielle Haltungsbedingungen voraus, unter anderem Auslaufmög- lichkeiten, welche ein höheres Risiko von Infektionen mit in der Umwelt vorkommenden oder von anderen (Wild-) Tieren übertragbaren Erregern darstellen können. Ziel der Studie war es, die Prävalenz von Zoonose-Erregern wie Toxoplasmen, Leptospiren und Salmonellen als auch von wirtschaftlich bedeutenden Erregern wie dem Porzi- nen Reproduktiven und Respiratorischen Syndrom Virus (PRRSV) und Ascaris (A.) suum bei Bio-Mastschweinen in Österreich zu erheben. Von Juli bis September 2014 wurden von 59 Bio-Mastschweinebetrieben an vier österreichischen Schlachthöfen Blut- und Kotproben gesammelt. Die insge- samt 1035 Blutproben wurden auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen Toxoplasma (T.) gondii, acht pathogene Leptospiren-Serovare sowie PRRSV untersucht. Jeweils

eine Sammelkotprobe pro Betrieb wurde bakteriologisch auf Salmonellen sowie mittels Flotation auf Entwicklungs- stadien von A. suum getestet. In Proben aus 29 Betrieben wurden Antikörper gegen T. gondii gefunden. In jedem der untersuchten Betriebe wurden mindestens in einer Probe Antikörper gegen ein Leptospiren-Serovar festgestellt. In 22 Betrieben wurden bei mehr als 10 % der Blutproben Antikörper gegen PRRSV gefunden. In einer Sammelkot- probe eines Betriebes konnte Salmonella (S.) infantis nach- gewiesen werden. Etwa 70 % der Kotproben beinhalteten Entwicklungsstadien von A. suum. In A. suum-positiven Kotproben wurde zu jeweils rund einem Drittel ein gering- gradiges, mittelgradiges bzw. hochgradiges Vorkommen von A. suum-Eiern festgestellt. Die Erhebung des Status quo ist die Voraussetzung für die Etablierung geeigneter Maßnah- men um den Gesundheitsstatus der Tiere zu optimieren.

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Beurteilung der Kompostqualität und der geruchs- und klimarelevanten Emissionen in Kompostställen für Rinder

Assessment of compost cattle barns with regard of compostquality, odour and Greenhousegasemissions

DI Alfred Pöllinger

Projektlaufzeit: 01. April 2015 - 9. März 2017

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Beurteilung der Kompostqualität und der geruchs- und klimarelevanten Emissionen in Kompostställen für Rinder“ wurden auf 23 milchviehhaltenden Betrieben zu drei verschiedenen Jahreszeiten (Sommer, Herbst und Winter) Emissionsmes- sungen (v.a. NH3 und CO2) auf der Kompostmatratze durch- geführt sowie Proben zur Analyse der gebildeten VOCs und charakteristischer Parameter wie pH-Wert, C/N-Verhältnis, Trockenmasse oder Spurenelemente gezogen. Weiters wurde ein mikrobiologisches Screening mit besonderem Augenmerk auf Schadkeime erstellt sowie wesentliche Basisdaten mittels Fragebogen erhoben, um die Analysen und das Betriebsmanagement besser beurteilen zu können.

In der Emissionsbeurteilung von Kompostställen konnten keine Korrelationen zwischen Ammoniakemissionen und geruchsrelevanten VOCs gefunden werden. Dennoch zeichnen die Emissionsdaten ein sehr gutes Bild des Sys- tems Kompoststall. Im Vergleich der Emissionen aus der Kompostmistmatratze liegt etwa ein Viertel der untersuchten Betriebe über dem Konzentrationsbereich von Liegeboxen- laufställen, während der Großteil deutlich darunter bzw.

maximal im gleichen Konzentrationsbereich liegt. Bilanziert man das gesamte Kompoststallsystem und setzt es in eine vergleichende Betrachtung mit Liegeboxenlaufställen, so ergeben sich durchschnittlich niedrigere Emissionswerte für Kompostställe.

Bei der Beurteilung der geruchsrelevanten VOCs ist zu sagen, dass der Durchschnittswert der gemessenen VOC- Konzentrationen deutlich unter dem aus einem Liegeboxen- laufstall liegt, sodass eindeutig der Beweis für die deutlich geringere Geruchsaktivität eines Kompoststalles erbracht werden konnte.

In Kompostställen werden bevorzugt Sägespäne als Ein-

streumaterial eingesetzt. Diese sind zwar in der Anschaffung meist teuer, besitzen aber eine hohe Saugfähigkeit, eine gute Strukturstabilität, verrotten unter aerober Bearbeitung ausreichend gut und sind in Österreich weitestgehend gut verfügbar. Dinkelspelzen eignen sich sehr gut zur Verbesse- rung des Kompostierungsprozesses (Temperaturerhöhung), was besonders in der feucht-kalten Übergangszeit und im Winter wichtig sein kann. Alternative Einstreumaterialien wie Maisspindeln, Reisig und Nadeln, Heu von Naturschutz- flächen, Gärreste etc. haben spezifische Eigenschaften und sind nicht als alleiniges Einstreumaterial verwendbar.

Das mikrobiologische Screening zeigte, dass es keine große Variation innerhalb der einzelnen Jahreszeiten und auch im Betriebsvergleich gibt. Die Betriebe, die eine etwas höhere Gesamtkeimzahl aufweisen, zeigen entweder auf Grund des alternativen Einstreumaterials Dinkelspelzen eine veränder- te Mikrobiologie (v.a. thermophile Mikroorganismen), oder Schimmelpilze auf Grund der durchgehenden (zu) niedrigen Temperaturen der Kompostmistmatratze über einen langen Zeitraum Die höchste Gesamtkeimzahl war bei Betrieben mit Dinkelspelzen zu finden, während Betriebe mit Säge- und Hobelspänen die niedrigsten Gesamtkeimzahlen auf- wiesen. Extrem thermophile Sporenbildner (XTAS) sind in der Kompostmistmatratze von allen untersuchten Betrieben in sehr geringen Konzentrationen vorhanden.

Die im Prozess untersuchten Komposte waren mit durch- schnittlich 35 % Trockenmasse ausreichend trocken. Damit konnte eine ausreichend hohe Sauberkeit der Tiere gewähr- leistet werden. Das durchschnittlichen C/N Verhältnis von 30:1 zeigte die fortschreitende Kompostierung gut an.

Im Zuge des Projekts konnte ein Empfehlungsleitfaden für das optimale Gelingen eines Kompoststalles erarbeitet werden.

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Geruchs- und Ammoniakemissionen unterschiedlicher Rationen aus der Jung- und Legehennenhaltung, Geflügel- und Putenmast

Odor and ammonia emissions from different rations from the young and laying hens, poultry and turkey feed

Ing. Eduard Zentner

Projektlaufzeit: 01. April 2014 - 9. März 2017

Einen wesentlichen Einfluss auf Ammoniak- und Geruchse- missionen aus der Nutztierhaltung haben erwiesenermaßen Proteinbestandteile der Futtermittel - die daraus resultie- renden Immissionen im Bereich der Nachbarschaft führen in der Praxis regelmäßig zu Problemen. Mittlerweile sind nicht nur jahrelange Verzögerungen bei landwirtschaft- lichen Bauverfahren zu beobachten - in Oberösterreich, in der Steiermark und im Burgenland besteht zusätzlich die baurechtliche Möglichkeit, von Seiten der Behörde nachträglich auf bestehende und genehmigte Stallungen einzugreifen.

Die Branche sieht sich zunehmend auch mit der Forderung konfrontiert, die zumal aus Überseeimporten integrierten Proteinkomponenten in den Futtermitteln (bspw. Soja aus Südamerika), zu reduzieren; bereits in den 1990er Jahren wurden umfangreiche Untersuchungen zu alternativen Ei- weißquellen in der Nutztierfütterung durchgeführt. In der Zwischenzeit haben sich jedoch die zur Verfügung stehen- den Rohstoffe als auch die Tiere – in erster Linie hinsichtlich ihrer Genetik – grundlegend geändert. Beispielsweise stieg bei Geflügel das Mastendgewicht mit 35 Tagen um rund 200g, die Futterverwertung verbesserte sich um rund 20%.

Um dem zunehmenden Wunsch nach Austausch des, bis dato großflächig verwendeten, Übersee-Eiweißes nachzu- kommen, benötigt die Geflügelwirtschaft im Vorfeld ge- sicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen eingesetzter Eiweißersatzkomponenten. Im gegenständlichen Versuch werden potenzielle Einflüsse auf die Mastleistung (tägliche Zunahme, Mastendgewicht, Futterverwertung), auf die

Freisetzung von Schadgasen (Ammoniak und Kohlendi- oxid) sowie auf die Geruchsfreisetzung in der Geflügelmast untersucht. Keinesfalls ist es Ziel einen geeigneten Sojaer- satz hinsichtlich der Mastleistung zu finden, der jedoch im Gegenzug zu einem Emissionsanstieg führt.

Im Projektverlauf von EmiProt wurden insgesamt 12 Mastdurchgänge an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein durchgeführt. Der ursprüngliche Plan, die Untersuchung der Geruchs- und Ammoniakemissionen unterschiedlicher Rationen in den Bereichen Jung- und Legehennenhaltung, in der Geflügel- und Putenmast durchzuführen, stellte sich als zu ambitioniert für die beantragte Projektlaufzeit dar.

Nach Start der Zusammenarbeit mit Prof. Werner Zollitsch und Priv. Doz. Dr. Karl Schedle von der Universität für Bodenkultur wurde klar, dass zur fundierten, statistischen Absicherung der Untersuchungsergebnisse mehrere Mastdurchgänge zu einer Versuchsfragestellung durch- zuführen sind. Als – untersuchungstechnisch vorrangiger – Nutzungssektor wurde von Seiten der österreichischen Geflügelwirtschaft die Geflügelmast genannt; aus diesem Grunde lag der Projektfokus in weiterer Folge auf dieser Nutzungsrichtung.

Als alternative Proteinquellen wurden ActiProt® (Mast- durchgänge DGE3 – DGE10) und Donau Soja (Mastdurch- gänge DGE11 – DGE12) versuchstechnisch näher unter die Lupe genommen. Die Versuchsdurchgänge DGE1 und DGE2 stellten Vorversuche dar – die Ergebnisse daraus wurden im Zwischenbericht vom 02.10.2015 dargelegt und sind nicht Teil des vorliegenden Projektendberichtes.

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Anwendung von optochemischen Verfahren zur Messung der

Sauerstoffkonzentration in der Gärgasatmosphäre von Grassilage während der Gärphase sowie unter Luftstress nach Siloöffnung

Application of optochemical methods for measurement of oxygen-concentration in gas atmosphere of grass-silage during fermentation period and under aerobic stress conditions

Ing. Reinhard Resch

Projektlaufzeit: 01. März 2015 - 19. April 2017

In Österreich stellt Gärfutter in Form von Grassilage und Maissilage die bedeutendste Futterquelle für Wiederkäuer dar, daher nimmt die Qualität der Silagen eine zentrale Rolle auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Grünland- und Viehwirtschaft ein. Das Sauerstoffangebot bestimmt wesentlich die Lebensbedingungen von Mikroorganismen und damit die Art der Gärung von Futterpflanzen sowie die Stabilität der vergorenen Futterkonserven. Die Messung der Sauerstoffkonzentration (O2) konnte im Gärfutter bislang nur durch destruktive Beprobungen oder durch indirekte Rechenmodelle anhand des Sauerstoffverbrauchs gewisser Mikroorganismen ermittelt werden. Nicht-invasive Metho- den der Sauerstoffmessung mit Hilfe von Sensoren stehen der Forschung erst seit wenigen Jahren zur Verfügung. Die Forschungseinrichtung Joanneum Research - Materials, Forschungsgruppe „Sensoren und funktionales Drucken“, hat opto-chemische Sauerstoffsensoren entwickelt. In einem kooperativen Ansatz wurde gemeinsam mit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein Versuchskonzept erstellt, wo zwei unterschiedliche opto-chemische Sen- sortypen, nämlich Sensorspots und Faserkabelsensoren, in einem Exaktversuch unter Praxisbedingungen (Silier- versuch S-64) in einem Silorundballen mit Grassilage für die Sauerstoffmessung eingesetzt wurden. Mehrere opto-chemische Sensorspots wurden vor der Wickelung mit transparenter Stretchfolie an der Rundballenoberfläche auf der Netzbindung angebracht. Die Sauerstoffmessung erfolgte dann über einen opto-elektronischen Messkopf, der das Sensorsignal durch die transparente Folie unge- stört erfassen konnte, ohne die Folie zu schädigen. Die opto-chemischen Faserkabelsensoren wurden gemeinsam mit einem Thermistor in Stahlrohren mit poröser Metall- kappe eingebaut, um die Sauerstoffkonzentration und die

Temperatur auch im Balleninneren in unterschiedlichen Tiefenstufen messen zu können. Die Stahlrohre wurden nach innen gegen die Glasfaserkabel und nach außen gegen die Silofolie absolut luftdicht abgedichtet, um O2-Störungen von außen zu unterbinden. Ein Teil der Sensoren wurde für die Messung manuell mit einem akkubetriebenen Hand- heldgerät betreut. Für drei Sensoren wurde eine eigene Messtechnik konstruiert, um die Sauerstoffkonzentration quasi permanent messen zu können.

Die weltweit ersten Versuchserfahrungen zum Einsatz von opto-chemischen Sauerstoffsensoren von Joanneum Re- search in Grassilage brachten wichtige Erkenntnisse über die Performance der verwendeten Sensoren und Messtechnik und plausible Messdaten der Sauerstoffkonzentration zu Beginn der Silierung, während der Lagerungsphase und ins- besondere nach Siloöffnung unter Luftstress. Der Sauerstoff wurde nach Fertigstellung des Siloballens innerhalb von 1:35 Stunden fast vollständig verbraucht. Nach Siloöffnung kam es zu mehr oder weniger starken Anstiegen in der Sau- erstoffkonzentration und es konnten deutliche Differenzen in der Zunahme der O2-Konzentration in Abhängigkeit der Distanz zur geöffneten Ballenseite beobachtet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass sich die eingesetzte optochemische Messtechnik für Exaktversuche als praxist- augliche Technologie eignet, um die Sauerstoffkonzentrati- on in Gärsubstraten verfolgen zu können.

Anhand der Erfahrungen aus dem Versuch könnte künftig eine noch exaktere Anpassung der Implementierung der Sensorsysteme an die Erfordernisse solcher Versuche vorgenommen werden, um diese Messtechnik für verschie- dene Fragestellungen der Gärungsforschung anwenden zu werden.

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Einfluss der Frühjahrsbeweidung auf den Pflanzenbestand von Schnittwiesen – Exaktversuch

Impact of early spring grazing on the botanical composition of permanent grassland meadows – field trial

DI Walter Starz

Projektlaufzeit: 01. April 2011 - 2. Mai 2017

Die Frühjahrsbeweidung von Schnittwiesen wird von Be- trieben als positiv beurteilt und nachhaltige Verbesserungen des Pflanzenbestandes vermutet. Diese Methode wurde im Rahmen einer vierjährigen Untersuchung am Bio-Institut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein überprüft. Dazu wurde eine zweifaktorelle Streifenanlage angelegt, wobei als ein Faktor die Frühjahrsweide, eine Bearbeitung der Fläche mit einem Stark-Striegel und eine unbehandelte Kontrolle zur Anwendung kamen. Als zweiter Faktor erfolgte in jeder der drei Behandlungen eine Übersaat mit 2 Weidemischungen, Wiesenrispengras und als vierte Variante eine nicht über- gesäte Kontrolle.

Im Pflanzenbestand konnte sowohl zwischen den mecha- nischen Behandlungen und den Übersaatmischungen keine Unterschiede festgestellt werden. Über den Versuchszeit- raum konnte eine generelle Veränderung festgestellt werden.

In allen Varianten nahm der Weißkleeanteil (von 16 auf 3 Flächen-%) ab und der Flächenanteil von Englischem Ray- gras (von 20 auf 32 Flächen-%) sowie von Gemeiner Rispe (von 11 auf 22 Flächen-%) zu. Während der Versuchsjahre mit den mechanischen Behandlungen im Frühling (2011, 2012 und 2013) erreichen die Varianten Frühjahrsweide (9.942 kg TM/ha) und Stark-Striegel (10.727 kg TM/ha) signifikant geringere Jahreserträge als die unbehandelte Kontrollvariante (11.060 kg TM/ha).

Im Letzten Versuchsjahr 2014 konnten hingegen keine Ertragsunterschiede mehr gemessen werden (im Mittel 10.800 kg TM/ha).

Effekte durch eine Frühjahrsbeweidung hängen wesentlich vom Ausgangsbestand, dem Standort, der Witterung und der Übersaat ab. Weshalb diese Maßnahme nicht auf jedem Betrieb zum schnell zum gewünschten Erfolg führt.

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Eignung von getrockneten Heidelbeeren und Trockentorf zur Durchfallprophylaxe bei Bio-Absetzferkeln

Usage of dried blueberry and peat for diarrhoea prevention in weaning piglets

Dr. Werner Hagmüller

Projektlaufzeit: 01. Juni 2016 - 3. Juli 2017

Das Absetzen stellt eine kritische Phase im Leben eines Ferkels dar. Durch das hochverdauliche Absetzfutter wer- den im Verdauungstrakt der Ferkel optimale Bedingungen für mikrobielles Wachstum geschaffen. Besondere Bedeu- tung kommt hier dem pathogenen Bakterium Escherichia coli, einem häufigen Verursacher von Absetzdurchfall, zu.

Im Zuge dieser wissenschaftlichen Tätigkeit wurde der Einfluss prophylaktischer Verabreichung von Trockentorf und getrockneten Heidelbeeren nach dem Absetzen auf das Durchfallauftreten bei Absetzferkeln untersucht. Hei- delbeeren haben aufgrund ihres Gehaltes an Gerbstoffen eine antidiarrhoeische Wirkung. Die Wirkung des Torfes beruht auf den antimikrobiellen und adstringierenden Wirkungen der darin enthaltenen Huminsäuren. Während des Fütterungsversuches wurden insgesamt 159 frisch abgesetzten Ferkeln 14 Tage lang vier unterschiedliche Rationen gefüttert. Diese Rationen waren ein am Betrieb

übliches Absetzfutter (Kontrollgruppe), versetzt mit 5 % Heidelbeeranteil (Heidelbeergruppe), mit 5 % Torfanteil (Torfgruppe) und mit 2,5 % Heidelbeere und 2,5 % Torf (Heidetorfgruppe). In den Ergebnissen zeigte sich mit Kotbonitursummen von 44 und 45 für Rationen mit Hei- delbeeren und Summen von 89 für die Kontrolle und 106 für die Torfration ein deutlicher positiver Effekt durch eine Heidelbeerzugabe. Die Anzahl der behandelten Ferkel war in den beiden Heidelbeerrationen mit fünf und sechs Tieren je Gruppe nur halb so hoch wie in den Gruppen Kontrolle und Torf mit je zwölf Ferkeln. Statistisch absichern ließen sich diese Ergebnisse jedoch nicht. Auf die leistungsbezo- genen Parameter Lebendmasse, Tageszunahmen, Futterauf- nahme und Futteraufwand konnte kein relevanter Einfluss festgestellt werden. Die Einmischung von Torf ins Futter hat sich in diesem Versuch als nicht erfolgsversprechend herausgestellt.

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Gärungseigenschaften, Massenverluste und aerobe Stabilität von „Wet Cake“ in Big Bags

Fermentation characteristics, mass losses and aerobic stability of ‚wet cake‘ in big bags

Ing. Reinhard Resch

Projektlaufzeit: 12. Juli 2016 - 29. August 2017

Wet Cake aus der Bioethanolproduktion von vier ver- schiedenen Produktionschargen wurde mit einer neuen Verpackungstechnik in einem in Big Bags befindlichen PE-Beutel vakuumiert und an der HBLFA Raumberg- Gumpenstein auf Futter- und Gärqualität sowie aerobe Stabilität bei unterschiedlicher Lagerungsdauer untersucht.

Während der bis zu 308 Tage dauernden Lagerung von Juli 2016 bis Mai 2017 lief in allen Big Bags ein Gärprozess mit Gasbildung ab, was zu einem Verlust des Vakuums im Kunststoffbeutel führte. Die Formstabilität der Ballen ging dadurch teilweise verloren. Die vier Chargen unter- schieden sich im Rohproteingehalt um bis zu 50 g/kg TM, aber auch die Trockenmasse- (288 bis 376 g/kg FM) und Rohfettmittelwerte (98 bis 121 g/kg TM) unterlagen zum Teil signifikanten Differenzen. Die zehnmonatige Lagerung der Wet Cakes hatte keine negativen Auswirkungen auf die Inhaltsstoffgehalte.

Die gärungsbedingte Säurebildung senkte den pH-Wert der Wet Cakes in den ersten Lagerungsmonaten bis in den Grenzbereich der geforderten Stabilität. Die gewünschte Milchsäuregärung war nur bei der Charge mit dem höchs- ten TM-Gehalt festzustellen. Im Großteil der Big Bag´s fand eine essigsäurebetonte Gärung mit durchschnittlichen Gehalten von 24 g/kg TM statt. In allen Wet Cakes wurde Buttersäure gebildet, d.h. es waren Clostridiensporen im Ausgangsmaterial vorhanden und aktiv im Gärprozess beteiligt. In zwei Big Bags lag eine deutliche Buttersäu- regärung und damit eine Fehlgärung vor. Der Abbau von Protein zu Ammoniak war sehr gering, ebenso die Bildung von Ethanol durch Hefepilze. Im weiteren Lagerungsver- lauf kam es bei allen Wet Cakes zu einem deutlich Säu- reabbau, insbesondere von Essig- und Propionsäure. Der Säureabbau bewirkte nur in einer Charge eine Erhöhung des pH-Wertes und ein buttersäurelastiges Gärsäurenmus-

ter. In zwei Chargen konnte eine pH-Senkung beobachtet werden. Die Gärqualitäten der Wet Cakes lagen nach 10 Monaten Lagerung laut DLG-Bewertung in einer Charge bei durchschnittlich 85 Punkten (gut) und bei drei Chargen auf dem Maximalpunktewert 100 (sehr gut).

Auf der Oberfläche der Wet Cakes konnte eine leichte Verfärbung und mehr oder weniger ausgeprägte mikrobio- logische Besiedelung festgestellt werden. Diese verfärbten Oberflächenstellen sind aus futterhygienischer Sicht nicht zur Vorlage an Nutztiere geeignet und müssten sachgemäß kompostiert werden. Nach 10 Monaten lagen die Keimzah- len von allen untersuchten Keimgruppen zum Zeitpunkt der Siloöffnung unterhalb der VDLUFA-Orientierungswerte für Futterverderb, d.h. die Futterhygiene war für die unter- suchten Keimgruppen unbedenklich. Nach vier Monaten Lagerung wurden keine pathogenen Keime (Clostridium perfringens, Listeria monocytogenes, Salmonella) in den Wet Cakes gefunden. In der trockeneren Charge 4 wurde nach 10 Monaten Lagerung Listeria moncytogenes nach- gewiesen. Die Hintergründe des Auftretens müssen noch abgeklärt werden. Die Prüfung der aeroben Lagerstabilität von vier Monate gelagerten Wet Cakes zeigte unter Luft- stress, dass bei täglicher Entnahme von mindestens 5 cm unter kalten Verhältnissen eine gute hygienische Stabilität – unabhängig von der Entnahmemenge bzw. Säurebehand- lung – vorlag. Unter höheren Lufttemperaturen zeigten sich in Abhängigkeit der Entnahme nach 10 Monaten Lagerung deutliche Differenzen bei den Hefekeimzahlen. Die hygie- nische Qualität von Wet Cake konnte durch Entnahme von 15 cm täglich bzw. Behandlung der Oberfläche mit Propi- onsäure bei 5 cm täglicher Entnahmemenge sichergestellt werden. Bei Tagestemperaturen über 15°C (Zeitraum 7 bis 19 h) wird empfohlen die tägliche Entnahmemenge auf mindestens 15 cm zu erhöhen oder die Wet Cake-

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Oberfläche nach jeder Entnahme mit einer verdünnten Propionsäure (1 : 5) zu behandeln.

Abschließend kann festgehalten werden, dass Wet Cake aus der Bioethanolproduktion gewissen qualitativen

Schwankungen hinsichtlich Inhaltsstoffe und Gärverlauf unterlag, dennoch war die futterhygienische Sicherheit und mikrobiologische Stabilität nach Siloöffnung selbst nach 10 Monaten Lagerung in hohem Maße gewährleistet.

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Qualität und Schwermetallgehalt von Reh-, Rot- und Gamswild im Frühjahr und Herbst

Quality and heavy metal content of roe deer, red deer and chamois in spring and autumn

Roland Kitzer

Projektlaufzeit: 01. Mai 2015 - 29. August 2017

Das Projekt „Genusswert Wild“ ist ein Folgeprojekt des abgeschlossenen Projekts „Wildfleischqualität“ und ein Kooperationsprojekt der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, den steiermärkischen Landesforsten, dem Nationalpark Gesäuse und der Karl-Franzens-Universität Graz. Im Gegensatz zum vorangegangenen Projekt stammten alle Tiere aus einem Forstbetrieb, die Wildtiere wurden aus- schließlich von Berufsjägern erlegt und es wurden von jedem Tier detaillierte Informationen (Kaliber, Geschossart, Alter, Geschlecht, Fluchtstrecke usw.) erhoben. Anhand dieses Projektes soll überprüft werden, ob Unterschiede hinsichtlich der Fleischqualität zwischen im Frühjahr und im Herbst erlegtem Wild bestehen. Ein weiteres Ziel war, die Schwermetallgehalte von Fleisch von Tieren, welche mit bleihaltiger bzw. bleifreier Munition erlegt wurden, zu vergleichen.

Die Probennahme war ursprünglich über zwei Jahre geplant (jeweils im Frühjahr und Herbst 2015 und 2016 10 Reh- und 10 Rotwildproben), jedoch musste der Probenumfang auf ein Jahr eingeschränkt werden, da es von Seiten des Kooperationspartners nicht möglich war, ein zweites Jahr Proben zur Verfügung zu stellen. Insgesamt wurde daher bei 20 Reh- und Rotwildproben die sensorische (Fleischfarbe, Saftigkeit, Zartheit und Geschmack) sowie die chemische Fleischqualität (Fett-, Eiweiß- Mengenelement-, Spuren-

element- und Schwermetallgehalt sowie Fettsäuremuster) untersucht. Als Einflussfaktoren wurden Tierart, Jahreszeit und Alter der Tiere berücksichtigt.

Das Fleisch von Rehen war signifikant heller und zarter und hatte einen deutlich höheren intramuskulären Fett- gehalt als jenes der Hirsche. Die Jahreszeit beeinflusste die Färbung des Fleisches (helleres und weniger intensiv gefärbtes Fleisch im Frühjahr) und den intramuskulären Fettgehalt (höherer Fettgehalt im Herbst), nicht jedoch die Zartheit im Durchschnitt beider Tierarten. Eine genauere Analyse zeigte jedoch, dass Rehfleisch im Herbst und Hirschfleisch im Frühjahr zarter war als in der jeweils an- deren Jahreszeit. Der Gehalt an ernährungsphysiologisch wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren war beim Rotwild im Frühjahr deutlich höher als beim Rehwild im Herbst. Im Mengen- und Spurenelementgehalt wurden kaum Unterschiede zwischen den Tierarten und Jahreszei- ten festgestellt. Der Bleigehalt im Fleisch war jedoch bei Verwendung von bleihaltiger Munition deutlich höher als bei Verwendung von bleifreier Munition. Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass die Unterschiede in der Fleisch- qualität zwischen den Jahreszeiten eher gering sind, aber Unterschiede zwischen den Tierarten bestehen. Im Sinne der Produktion von gesunden, hochqualitativen Lebensmit- teln sollte in Zukunft auf bleifreie Munition gesetzt werden.

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Zusammenhänge zwischen der Vormagentemperatur und der inneren Körpertemperatur von Rindern

Continuous measurement of the reticular temperature in dairy cattle and correlation with core body temperature

Dr. Johann Gasteiner

Projektlaufzeit: 01. Mai 2014 - 6. Oktober 2017

Durch die Messung der Körpertemperatur können Rück- schlüsse auf die Gesundheit, die Brunst und den Abkalbe- Zeitpunkt von Milchkühen gemacht werden. Es ist bekannt, dass vor der Abkalbung die Körpertemperatur um bis zu 1°C sinkt und bei einer Brunst kurzfristig um bis zu 1°C und mehr steigt. Aufgrund dieser Temperaturveränderun- gen könnten automatisierte Systeme zur Vorhersage von Abkalbungen und zur Brunsterkennung entwickelt wer- den. Jedoch ist die Messung der Körpertemperatur meist mit hohen Arbeitszeitaufwand verbunden. Seit einigen Jahren bieten jedoch Pansen-Sensoren die Möglichkeit einer automatisierten und arbeitsextensiven Erhebung der Reticuloruminalen Temperatur (RT) oder auch Vormagen- temperatur. Das Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden ob und wie stark die RT bei Milchkühen durch die Brunst bzw. Abkalbung beeinflusst wird und ob es in weiterer Folge möglich ist aufgrund einer möglichen Veränderung der RT Rückschlüsse auf eine Brunst oder eine Abkalbung zu machen.

Die für die statistische Auswertung verwendeten Daten wurden von Oktober 2012 bis Juli 2013 am BIO Lehr- und Forschungsbetrieb Moarhof in Trautenfels erhoben. Es wurden 27 Brunstvorkommen und 19 Abkalbungen von 21 Milchkühen (Braunvieh und Holstein Friesian) dokumen- tiert. Die Messung der RT erfolgte alle zehn Minuten mit speziellen Temperatur-Messsensoren. Durch das Trinken beeinflusste RT-Messwerte wurden entfernt. Die mittlere Umgebungstemperatur betrug während des gesamten Un- tersuchungszeitraums 4,43°C (±7,86). Untersucht wurden zu Beginn die allgemeine Einflussfaktoren (Tageszeit, Fütterung, Rasse, Laktation) auf die RT, wobei unterschie- den wurde in Stall- und Weidehaltung. Weiters wurden die RT-Tagesmittelwerte fünf Tage vor bis zwei Tage nach der Brunst, die RT-Vierstundenmittelwerte 48 Stunden vor bis

20 Stunden nach dem Temperaturmaximum bei der Brunst und die RT-Tagesmittelwerte zehn Tage vor bis fünf Tage nach der Abkalbung analysiert.

Die mittlere RT im Untersuchungszeitraum betrug 39,23°C (±0,33). Die Brunst beeinflusste die RT (P<0,001). Die mitt- lere RT am Tag der Brunst war um 0,15°C signifikant höher als am Tag davor. Der maximale RT-Vierstundenmittelwert zur Brunst (39,71°C) war signifikant höher als 24 Stunden davor (39,25°C). Ebenfalls nahm die Abkalbung einen sig- nifikanten Einfluss. Zwei Tage vor der Abkalbung auf einen Tag vor der Abkalbung war ein signifikanter RT-Rückgang von 0,43°C festzustellen.

Weiters nahm die Tageszeit einen signifikanten Einfluss.

Die maximale RT wurde zwischen 04:00 und 08:00 erreicht, die minimale zwischen 08:00 und 16:00, wobei diese wäh- rend der Stallhaltung und zur Brunstauswertung zwischen 12:00 und 16:00 und während der Weideperiode zwischen 08:00 und 12:00 dokumentiert wurde. Einen weiteren Einfluss auf die RT nahm die Umgebungstemperatur. 44 Während der Stallhaltung war mit zunehmender Umge- bungstemperatur ein leichter RT-Rückgang zu verzeichnen, während der Weidehaltung eine leichte RT-Steigerung.

Der nächste Schritt war die Auswertung zur Brunster- kennung und Erkennung einer nahenden Abkalbung.

Diese wurden zusätzlich auch an einem zweiten Datensatz durchgeführt. Die Daten dieser zweiten Versuchsherde wurden von Juli 2011 und Juli 2013 am Versuchsstandort Gumpenstein erhoben. Zur Verfügung standen hier die Messergebnisse von 16 Brunstvorkommen und sechs Ab- kalbungen. Das Ergebnis zur Brunsterkennung zeigte eine AUC (area under curve) von im Durchschnitt 0,81 (1 wäre perfekt), dies kann als mäßig genauer diagnostischer Test eingestuft werden. Es trat jedoch ein hoher Anteil

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an Falsch-Positiv-Ergebnisse auf, sprich es kam während Nicht-Brunstphasen des Öfteren zu Temperaturerhöhungen, welche eine Brunst signalisierten. Darum sollte diese Me- thode zur Brunsterkennung vorwiegend in Kombination mit anderen Systemen verwendet werden. Bei der Erkennung einer nahenden Abkalbung innerhalb von 24 und 48 Stun- den wurde eine AUC von 0,99 dokumentiert. Diese kann

als sehr gutes, nahezu perfektes Testergebnis eingestuft werden. Bis zu einem Temperaturgrenzwert von ≥0,40°C wurden jeweils 100% der Abkalbungen innerhalb von 24 bzw. 48 Stunden erkannt, bei einer gleichzeitigen Spezifität von 93% bzw. 89%. Diese Ergebnisse lassen schließen, dass die Methode sehr gut zur Erkennung von nahenden Abkalbungen geeignet ist.

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Herdenmanagement auf Milchvieh-Weidebetrieben bei Verwendung von automatischen Melksystemen (AMS) –

Erhebungen auf Praxisbetrieben in Österreich

Management strategies on dairy farms combining automatic milking with grazing – case studies in Austria

Priv.-Doz. Dr. DI Andreas Steinwidder

Projektlaufzeit: 01. Februar 2016 - 31. Oktober 2017

Die Kombination von Weidehaltung mit automatischen Melksystemen (AMS) stellt besondere Herausforderungen an das Betriebs-, Fütterungs- und Weidemanagement. In der vorliegenden Arbeit wurden Ergebnisse und Erfahrungen von 10 österreichischen Bio-AMS-Weidebetrieben erfasst.

Der Kuhbestand der Betriebe war mit 36 Kühen gering, die AMS-Auslastung lag im Mittel bei nur 44 % (26 bis 60 %).

Die Betriebe stockten den Kuhbestand nach Umstellung auf AMS auf und reduzierten das Weideangebot leicht (-12 %), jedoch wurden hier große Streuungen festgestellt (-50 bis + 60 %). Bei der Entscheidung auf das AMS umzustellen waren arbeitswirtschaftliche Überlegungen wichtiger als ökonomische Gesichtspunkte. Die Melkfrequenz lag mit 2,4 Melkungen pro Kuh und Tag während der Weidepe- riode signifikant niedriger als während der Stallperiode mit 2,6.

Die Milchmenge pro Kuh und Tag war trotz der geringe- ren Melkfrequenz während der Weideperiode signifikant höher als während der Stallperiode (20,9 kg Milch zu 19,4 kg Milch), wobei jedoch Wechselwirkungen zwischen Betrieb und Periode bestanden. Die Weidesysteme und

Weidestrategien auf den untersuchten Betrieben waren sehr unterschiedlich und wurden auch im Verlauf der Vegetati- onsperiode gewechselt. Weidezugang wurde den Kühen im Mittel während der Hauptperiode für 11 Stunden (3 bis 24) pro Tag gewährt, im Frühling und Herbst lag die mög- liche Weidezugangszeit im Mittel bei 8 bzw. 6,5 Stunden, die betrieblichen Unterschiede waren jedoch groß. Der Kuhverkehr zwischen Stall und Weide war bei 70 % der Betriebe über die gesamte Vegetation frei. Nur ein Betrieb setzte Selektionstore nach dem AMS bzw. ein Einwegtor beim Rückweg in den Stall ein. Vollweidehaltung wurde auf keinem Betrieb umgesetzt und von den Betriebsleiter/innen auch als nicht realisierbar eingestuft. Der Mehraufwand durch Weidehaltung wurde im Mittel als gering (+3 %) an- gesehen. Die sehr unterschiedlichen Weide-AMS-Lösungen weisen darauf hin, dass betriebsindividuelle Ansätze bei AMS-Weide-Kombinationen notwendig sind.

Aus Ergebnisse vergleichbarer internationaler Studien sowie den vorliegenden Daten wurden Beratungsempfehlungen für biologisch wirtschaftende Betriebe mit AMS abgeleitet (Eilers et al., 2017b).

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Forschungsprojekt Pro-SAU: Evaluierung von Abferkelbuchten

mit der Möglichkeit zur temporären Fixierung der Sau - Bereich Erörterung der kritischen Lebensphase, Verlustanalysen und Ökonomie

(Gesamtprojektleitung und Integration Praxisteil)

Evaluation of farrowing systems with the possibility of temporary crating of the sow

Dipl.-Ing. Birgit Heidinger

Projektlaufzeit: 05. September 2013 - 13. November 2017

Die in Europa seit den 70er Jahren praktizierte Haltung von Sauen während der Geburts- und Säugeperiode im Kasten- stand der Abferkelbucht war in den vergangenen Jahren wiederholt Gegenstand öffentlicher Diskussionen, welche in Österreich in einem amtswegigen Prüfungsverfahren der Volksanwaltschaft zur Klärung der Rechtskonformität der 1. Tierhaltungsverordnung mündeten. Ergebnis dieses Verfahrens war die mit 9. März 2012 veröffentlichte Än- derung der 1. THVO (BGBl. II Nr. 61/2012). Diese sieht unter anderem vor, dass bis spätestens 1. Jänner 2033 alle in Österreich eingebauten Abferkelbuchten eine Min- destfläche von 5.5 m2 aufweisen müssen, dabei darf eine Mindestbreite der Bucht von 160 cm nicht unterschritten werden. Des Weiteren dürfen die Sauen nur mehr bis zum Ende der „kritischen Lebensphase“ der Ferkel zum Schutz dieser fixiert werden. Die Abferkelstände müssen sowohl in Quer- als auch Längsrichtung auf die Körpergröße der einzelnen Sauen einstellbar sein.

Die geänderten Rechtsvorschriften für die Haltung in Ab- ferkelbuchten zogen zahlreiche Fragestellungen hinsichtlich der baulichen Ausführung, der Tiergerechtheit, der Wirt- schaftlichkeit und der Produktionssicherheit nach sich, die im Zuge des vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF) sowie Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) im Herbst 2013 beauftragten Projekts „Pro-SAU“ bearbeitet und analysiert werden sollten. Die Projektpartner (Land- wirtschaftskammern, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Veterinärmedizinische Universität Wien, Universität für Bo- denkultur Wien, AGES Graz, HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg, VÖS) haben sich auf eine Untergliederung des Gesamtprojekts in folgende drei Teile festgelegt:

• Projekt der HBLFA Raumberg-Gumpenstein (HBLFA- Projekt), Konsortialführerschaft und Gesamtprojektlei- tung durch DI Birgit Heidinger

• Projekt der Landwirtschaftskammer Österreich zur

„Weiterentwicklung bestehender Abferkelbuchten – praktischer Teil“ (LK-Projekt) unter der Leitung von DI Johann Stinglmayr

• Projekt der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni-Projekt) unter der Leitung von Ass.-Prof.

Dr.med.vet. Johannes Baumgartner

Ziel von Pro-SAU war die wissenschaftliche Beurteilung von Abferkelsystemen mit temporärer Fixierungsmöglich- keit der Sau. Zu den Beurteilungskriterien zählten neben der Rechtskonformität auch Parameter des Wohlbefindens der Tiere, der Tierbetreuung sowie arbeitswirtschaftliche und ökonomische Aspekte. Eine zentrale Fragestellung war die Erörterung der im Gesetz genannten „kritischen Lebensphase von Saugferkeln“.

Dem HBLFA-Teilprojekt waren innerhalb des Gesamt- projekts folgende Aufgabenbereiche und Kompetenzen zugeordnet:

• Konsortialführerschaft und Leitung des Gesamtprojekts (DI Heidinger)

• Inhaltliche Koordination des Projekts sowie interne Kommunikation zwischen den Projektpartnern

• Erhebung von Datengrundlagen zu folgenden Themen- bereichen in den Forschungsbetrieben Gießhübl und Hatzendorf:

- Produktionsdaten und biologische Leistungen - Erdrückungsereignisse (Videoaufnahmen)

- Haltungsbedingte Schäden und Verletzungen an Sauen und Ferkeln

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- Verschmutzung von Sauen und Buchten

- Ferkelverlustursachen anhand pathoanatomischer Unter- suchungen (Sektionen) verendeter Ferkel

- Stallklimatische Bedingungen (Voruntersuchungen und begleitende Erhebungen)

- Tierbehandlungen (Sauen und Ferkel)

• Datenerhebungen zu haltungsbedingten Schäden und Verletzungen an Sauen und Ferkeln sowie der Tier- und Buchtenverschmutzung in drei von sechs Praxisbetrieben des LK-Projekts (drei Betriebe wurden durch die LK OÖ bzw. LK NÖ betreut)

• Datenhoheit, -aufbereitung und -auswertung zu folgenden Forschungsbereichen:

- Produktionsdaten bzw. biologische Leistungen in allen Projektbetrieben

- Erörterung der „kritischen Lebensphase von Saugferkeln“

in den drei Forschungsbetrieben

- Videoanalyse von Erdrückungsereignissen aus den Be- trieben Gießhübl und Hatzendorf

- Stallklima-Analysen und Dokumentation in allen betei- ligten Projektbetrieben

- Sektionen der Ferkel aus den Betrieben Gießhübl und Hatzendorf

- Haltungsbedingte Schäden und Verletzungen in den Praxisbetrieben

- Verschmutzung von Sauen und Buchten

• Unterstützung der „AG Ökonomie“ bei Konzeption der arbeitswirtschaftlichen und ökonomischen Erhebungen

• Unterstützung der „AG Umsetzung und Beratung“ in allen Belangen der Kampagnisierung und des Wissen- stransfers in die Praxis

• Unterstützung und fachliche Begleitung von Masterstu- dentInnen der BOKU bei Auswertungen zur Verschmut- zung von Tieren und Buchten sowie zur Herzfrequenz- variabilität

• Koordination und Zusammenführung der Berichte aus den Teilprojekten sowie der AG Ökonomie und Ar- beitswirtschaft in einen gemeinsamen Zwischen- sowie Abschlussbericht; dessen Endredaktion und Einreichung bei den Projektauftraggebern

Im dreijährigen Hauptversuch wurden fünf verschiedene Abferkelbuchtentypen untersucht. Drei dieser Buchtentypen entstammen einer Entwicklungsarbeit von österreichischen Partnern aus Wissenschaft, Beratung, Stallbaubranche und Praxis („LK-Buchten“). Es sind dies die Flügelbucht, die Knickbucht und die Trapezbucht. Zusätzlich wurden zwei zu Projektbeginn am europäischen Markt angebotene, ausländische Buchtentypen (SWAP-Bucht und Pro Dromi- Bucht) getestet.

Als Versuchsbetriebe für das Forschungsvorhaben stan- den neben drei Forschungsbetrieben (LFS Hatzendorf, Schweinezentrum Gießhübl GmbH und Schweinebetrieb Medau der Veterinärmedizinischen Universität Wien) auch sechs bäuerliche ferkelerzeugende Betriebe zur Verfügung.

Die Einbindung von Praxisbetrieben in das gegenständli-

che Projekt war von besonderer Bedeutung, um die neu entwickelten Buchtensysteme auch unter praktischen Bedingungen testen und die entsprechenden Erfahrungen der LandwirtInnen erheben zu können. Dadurch konnten insgesamt robustere Ergebnisse gewonnen werden.

Die Untersuchung der kritischen Lebensphase der Saug- ferkel fand in den drei Forschungsbetrieben statt. Die Da- tenaufbereitung und -auswertung erfolgte im Rehmen des HBLFA-Teilprojekts. In den genannten fünf Buchtentypen wurden die Sauen in vier Fixierungsvarianten gehalten:

In FV 3 waren die Sauen vom Ende der Geburt bis zum 4. Lebenstag der Ferkel im Abferkelstand fixiert, in FV 4 wurden sie am Tag vor dem errechneten Geburtstermin ebenfalls bis zum 4. Lebenstag der Ferkel fixiert und in FV 6 vom Tag vor dem errechneten Geburtstermin bis zum 6.

Lebenstag der Ferkel. Als Kontrollvariante diente die FV 0, in welcher keine Fixierung der Sauen erfolgte. Die Buch- tentypen und Fixierungsvarianten wurden hinsichtlich der Auswirkungen auf die Ferkelmortalität, das Tierverhalten und die haltungsbedingten Schäden miteinander verglichen.

Ebenso wurden Effekte in Hinblick auf Arbeitswirtschaft und Ökonomie erörtert.

Eine Fixierung der Sau in der FV 4 stellt eine effektive Maß- nahme zur Reduktion der Ferkelverluste dar. Die höchsten Verlustraten sind hingegen bei Anwendung der FV 0 zu er- warten. Die Fixierung der Sau nach Ende der Geburt (FV 3) führt zu signifikant geringeren Gesamtverlusten verglichen mit der FV 0 und zu tendenziell höheren Ferkelverlusten verglichen mit FV 4. Darüber hinaus werden bei Anwendung der Fixierungsvariante 3 aus arbeitswirtschaftlicher Sicht besondere Anforderungen an das Betreuungspersonal ge- stellt. In der Fixierungsvariante 6 sind gegenüber Variante 4 keine Vorteile bezüglich der Ferkelsterblichkeit festzu- stellen. In den untersuchten Buchtensystemen und unter Anwendung der definierten Fixierungsvarianten haben die Wurfgröße und die Wurfzahl (Alter der Sau) einen signifi- kanten Einfluss auf die Ferkelmortalität.

Generell zieht die Fixierung der Sau eine qualitative und quantitative Einschränkung der Verhaltensmöglichkeiten für das Tier nach sich und hat einen signifikanten Einfluss auf die Aktivität der Sauen vor bzw. nach der Geburt. In der Nestbauphase zeigen im Stand eingesperrte Sauen vermehrt Positionswechsel. Das Nestbauverhalten dauert bei nicht- fixierten Sauen länger an und ist gekennzeichnet durch höhere Aktivität verglichen mit fixierten Tieren. Ebenso sind nicht-fixierte Sauen bei der Geburt aktiver und wechseln öfter die Liegeposition. Die Fixierungsvariante hat keinen Einfluss auf die Geburtsdauer.

Die Aktivität der Sauen ist am Tag nach der Geburt mit und ohne Fixierung gering und steigt danach deutlich an.

Fixierte Sauen zeigen jeweils am Tag des Öffnens des Standes erhöhte Aktivität.

Die Fixierungsvariante hat keinen Einfluss auf die Tier- und Buchtenverschmutzung.

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Bei Sauen und Ferkeln ist kein eindeutig gerichteter Effekt auf die beurteilten haltungsbedingten Schäden und Verlet- zungen festzustellen. In den Buchtentypen treten unter- schiedliche haltungsbedingte Schäden und Verletzungen gehäuft auf. Diese stehen häufig in engem Zusammenhang mit der gewählten Bodenausführung und der jeweiligen Standkonstruktion. Einige haltungsbedingte Verletzungs- risiken konnten im Projektverlauf durch entsprechende Adaption der Buchten beseitigt werden.

Hinsichtlich der Systembeurteilung kann gesagt werden, dass die drei im Projekt entwickelten LK-Buchten rechts- konform ausgeführt sind. Rechtskonformität ist grundsätz- lich auch für die ausländischen Buchtentypen SWAP und Pro Dromi gegeben. Diese Buchtentypen weisen jedoch Mängel in der Rutschfestigkeit des Bodens, der Verstellbarkeit der Abferkelstände und in Bezug auf Arbeitswirtschaft und Arbeitssicherheit auf.

Einer entsprechenden Stabilität und Verstellbarkeit des Abferkelstandes sowie einfach zu bedienenden Mecha- nismen zum Öffnen und Schließen des Standes kommt in Hinblick auf die Tiergerechtheit (Verletzungsträchtigkeit, Erdrückungsgefahr) sowie Arbeitswirtschaft besondere Bedeutung zu.

In allen untersuchten Buchtentypen ist die Bewegungsfrei- heit der Muttersau gegeben, wobei bei einer Mindestfläche von 5.5 m2 das für jede LK-Bucht entsprechend definierte Längen- und Breitenverhältnis von entscheidender Relevanz in Hinblick auf die Funktionalität ist.

Im Durchschnitt der LK-Buchten sind die Aufzuchtleistun- gen (in den Fixierungsvarianten 4 und 6) mit jenen in kon-

ventionellen Abferkelbuchten – mit permanenter Fixierung der Sau – vergleichbar. Die aufgetretene Variabilität zwi- schen den einzelnen LK-Buchtentypen ist nicht signifikant.

Die Wirtschaftlichkeit der Ferkelproduktion in den neu- artigen Abferkelbuchten mit Bewegungsmöglichkeit der Sau ist bei gleichen Produktionsleistungen dennoch durch deutlich höhere Investitionskosten und die Mehrkosten für Arbeit vermindert.

Das Projekt Pro-SAU war gekennzeichnet durch eine einzigartige und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Beratung, Stallbaubranche und Praxis. Durch eine breitabgestützte forschungsorientierte Auslegung des Projekts unter Beteiligung der Praxis konnten valide, robus- te und vor allem praxisrelevante Daten generiert werden.

Die Erkenntnisse sollen den auftraggebenden Ministerien (BMGF und BMLFUW) als Entscheidungsgrundlage für die notwendige Änderung der 1. Tierhaltungsverordnung hinsichtlich der Haltung von Schweinen in Abferkelbuchten dienen. Ebenso bilden die Ergebnisse dieses Projekts die Basis für die erforderliche Begutachtung der neuen Ab- ferkelbuchtensysteme durch die gesetzlich implementierte Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung und Tierschutz.

Für das Fortbestehen einer wirtschaftlichen Ferkelpro- duktion in Österreich war es von besonderem Stellenwert, frühzeitig praxistaugliche Systemalternativen – in welchen sich die Sauen innerhalb definierter Zeiträume frei bewegen können – sowie geeignete Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um die Umstrukturierungen in der Branche bis spätestens 1. Jänner 2033 zu einem Abschluss bringen zu können.

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Raumzeitliches Monitoring agrarmeteorologischer Parameter für Österreich (Teil der vom Klima- und Energiefonds geförderten Forschungsprojekte

AgroDroughtAustria und ADAPT-CATMILK)

Spatiotemporal Monitoring of Agrometeorological Parameters for Austria

Mag. Dr. Andreas Schaumberger

Projektlaufzeit: 01. Juli 2014 - 13. Dezember 2017

Agrarmeteorologische Parameter beschreiben die Wirkung der Witterung und des Klimas auf die Landwirtschaft, insbesondere auf den Pflanzenbau. Ausreichende Was- serversorgung und die für die unterschiedlichen Kulturen erforderlichen Temperaturen sind für die erfolgreiche Be- wirtschaftung ebenso wichtig wie Bodenqualität und land- wirtschaftliches Management. Der Einfluss des Wetters in einer Vegetationsperiode entscheidet somit maßgeblich über Erfolg und Misserfolg aller Aktivitäten des Landwirts rund um Anbau, Pflege und Ernte seiner Kulturen. Langfristige Veränderungen des Klimas und eine Zunahme von Extre- mereignissen wie Trockenheit, Hitze, Starkniederschläge, Hagel und Überflutungen stellen ein zunehmend größeres Risiko für die Landwirtschaft dar. Klimaszenarien gehen davon aus, dass es in den nächsten Jahrzehnten zu einer deutlichen Erhöhung der mittleren Temperaturen kommt.

Zudem zeichnet sich in den Modellrechnungen ab, dass die regelmäßige Verteilung der Niederschläge innerhalb der Vegetationsperiode abnimmt. All dies führt in vielen Produktionsgebieten zu einer Verminderung der Wasserver- sorgung und damit zu witterungsbedingten Ertragseinbußen.

Das Projekt AgroMet-Monitor fasst verschiedene For- schungsansätze zum Themenbereich Klima und Klima- veränderung und deren Relevanz für die Landwirtschaft zusammen. In vier Teilbereichen wurden auf Basis von langjährigen Wetterdaten und Klimaszenarien Verände- rungen von Erträgen, insbesondere jene im Grünland, der Vegetationsdauer und der Wasserversorgung für landwirt- schaftliche Nutzflächen berechnet. Jeder dieser Teilbereiche in AgroMet-Monitor umfasst die Beteiligung der HBLFA Raumberg-Gumpenstein an Forschungsprojekten mit unterschiedlichen Kooperationspartnern. Es handelt sich dabei um Projekte des Austrian Climate Research Program (ACRP) und des BMLFUW.

In aufwendigen Rechenprozessen wurden verschiedene agrarmeteorologische Parameter für lange Zeitreihen in der Vergangenheit auf Basis von Wetterbeobachtungen sowie für zukünftige Perioden auf Basis von verschiede- nen Klimaszenarien berechnet. Es handelt sich dabei um räumliche Datensätze, die in hoher Auflösung (500 Meter bzw. 1 Kilometer) für das gesamte Bundesgebiet und auf Tagesbasis erstellt wurden. Zur Bewältigung der großen Datenmenge bei den mehrere Jahrzehnte umfassenden Berechnungen auf Tagesbasis brauchte es effiziente und ressourcenschonende Algorithmen, die über mehrere Jahre hinweg entwickelt wurden.

Als Ergebnisse stehen lange Zeitreihen zur Beschreibung der Vegetationsperiode (Beginn, Ende und Dauer), der Bodenwasserverhältnisse, dem Auftreten von Trocken- perioden und von Grünlanderträgen zur Verfügung. Die bereitgestellten Karten zeigen Risikoregionen für künftige negative Entwicklungen der klimatischen Standortvoraus- setzungen und können für strategische Entscheidungen bzw.

für die Entwicklung von regionalen Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft genutzt werden. Für die Abschätzung von Dauer, Intensität und räumliche Ausbreitung aktueller Trockenperioden wurde ein operationell einsetzbares und über Internet abrufbares Trockenmonitoring entwickelt, mit dem auch eine kurzfristige Vorhersage möglich ist. Grund- lage dafür bildet ein langjähriger räumlicher Datensatz, mit welchem die Regionen hinsichtlich ihrer Vulnerabili- tät gegenüber Trockenheit in Abhängigkeit der Kulturart statistisch beurteilt und mit der aktuellen Wettersituation verglichen werden. Für Grünland, Winterweizen, Mais und Zuckerrübe können Karten tagesaktuell abgefragt werden, welche agrarmetorologische Kennwerte sowie die nach Klassen gruppierte Intensität von Trockenheit und deren regionale Ausdehnung aufzeigen.

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Bio-Abferkelställe in Modulbauweise: Vor- und Nachteile des Fertigteilbaus im Vergleich zu herkömmlicher Bauweise

Modular concept for free farrowing pens - pros and cons of system building constructions compared to traditional building

Dr. Werner Hagmüller

Projektlaufzeit: 01. März 2016 - 15. Dezember 2017

Im Zuge dieses Projektes wurde am Standort Thalheim/

Wels des Instituts für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere ein modular aufgebauter Bio- Abferkelstall errichtet. Dabei wurden in Zusammenarbeit mit Experten des Holz-, Beton- und Stallbaues serienreife Beton- und Holzfertigteile entwickelt, die die Grundlage

für weitere Stallbauvorhaben bilden.

Bei einem neu errichteten Stall in Oberösterreich kamen diese Serienteile bereits zur Anwendung. An der Mist- heizung wird noch gearbeitet, erste Ergebnisse zu den möglichen Leistungen der Mistheizung sind im Frühling 2018 zu erwarten.

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Laufende Projekte

Determining the quality of beef with methods measuring electrical conductivity and impedance of meat

Roland Kitzer

Projektlaufzeit: 01. März 2017 - 31. Dezember 2018

Bestimmung der Rindfleischqualität anhand der Leitfähigkeit und Impulsimpedanz von Fleisch

Dieses Projekt hat zum Ziel, Methoden zu evaluieren, die eine zerstörungsfreie Messung der Rindfleischqualität ermöglichen sollen. Konkret geht es um die Messung der elektrischen Leitfähigkeit und der Impulsimpedanz, welche sich, wie anderer Fleischqualitätsparameter, während der Fleischreifung verändern. Neben dem Vergleich von Leitfä- higkeit und Impulsimpedanz mit Fleischqualitätsparametern zur gleichen Reifezeit, soll auch überprüft werden, ob es möglich ist mithilfe der Messung der Leitfähigkeit 2 Tage nach der Schlachtung, die Fleischqualität 14 Tage nach der Schlachtung (empfohlene Mindestreifezeit von Rindfleisch) vorauszusagen.

Im Konkreten werden folgende Ziele verfolgt:

• Ermittlung des Verlaufs von elektrischer Leitfähigkeit und Impulsimpedanz während der Fleischreifung mithilfe eines neu entwickelten Gerätes

• Vergleich der Leitfähigkeit und Impulsimpedanz mit anderen Fleischqualitätsparametern (z.B. Farbe, Wasser- bindungsvermögen, Scherkraft)

• Ermittlung von Korrelationen zwischen den genannten Parametern

• Überprüfung, ob eine Beurteilung der Fleischqualität in der Praxis mit Hilfe eines Gerätes zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit oder Impulsimpedanz möglich ist und verlässliche Ergebnisse liefert

• Publikation der Ergebnisse in Fachzeitschriften und bei Tagungen bzw. Workshops

• Bei etwaiger Eignung soll der Einsatz dieses Geräts in Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner auf die Praxis ausgeweitet werden

Durch die Einbeziehung aller Fleischproben, die im Rah- men der Versuche an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein verarbeitet werden, soll gewährleistet dass ein möglichst großes Spektrum an unterschiedlichen Fleischqualitäten ge- testet wird und somit möglichst aussagekräftige Ergebnisse über die Eignung des neu entwickelten Gerätes getroffen werden können.

Im Zuge der Untersuchungen sollen Fleischproben von unterschiedlichen Kategorien (Jungrinder, Kalbinnen, Ochsen, Stiere und Kühe) und Rassen (Fleckvieh, Holstein Friesian, Angus, Limousin, Kreuzungen,…) untersucht werden.

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Nutritive value and fermentation of whole plant silages from different sorghum varieties in cattle feeding

Dipl.-Ing. Georg Terler

Projektlaufzeit: 01. September 2016 - 31. Dezember 2019

Futterwert und Siliereignung von Ganzpflanzensilagen verschiedener Hirse- Sorten in der Rinderfütterung- EIP-Projekt Innobrotics

Im Rahmen dieses Projektes sollen zum ersten Mal in Öster- reich umfassende Untersuchungen zum Futterwert von Hirse-Silagen in der Rinderfütterung durchgeführt werden.

Durch die Wahl verschiedener Hirse-Typen (Silo-, Körner- und Biomassehirse) und verschiedener Erntezeitpunkte (früh, mittel, spät) können wertvolle Informationen über den Einsatz von Hirse in der praktischen Wiederkäuer-Fütterung gewonnen werden.

Um zuverlässige Aussagen über den Futterwert von Hirse treffen zu können, werden folgende Untersuchungen durch- geführt:

• Bestimmung des Kolben- und Restpflanzenanteils

• Analyse der Inhaltsstoffe von Kolben, Restpflanze und Gesamtpflanze im frischen Zustand

• in vitro-Bestimmung der Verdaulichkeit von Kolben, Restpflanze und Gesamtpflanze im frischen Zustand (Cellulase-Methode)

• Untersuchung der Siliereignung und der Gäreigenschaf- ten (Pufferkapazität, pH-Wert, Säurebildung, Massenbi- lanzierung) der Hirse-Silagen

• in vivo-Bestimmung der Verdaulichkeit von Hirse- Silagen an Hammeln

• Untersuchung der ruminalen Trockenmasse- und Nähr- stoffabbaubarkeit der Hirse-Silagen (in situ-Methode) Da vermutet wird, dass die untersten Teile der Restpflanze besonders stark verholzt sind, soll der Bereich bis etwa 65 cm vom Boden gesondert analysiert werden, sodass auch Aussagen über die optimale Schnitthöheneinstellung bei der Ernte ermöglicht werden. Damit die Vergleichbarkeit mit Silomais gegeben ist, wird auch eine für das Anbaugebiet standorttypische Silomais-Sorte untersucht.

Die Ergebnisse dieses Projekts sollen den Pflanzenbau- und Fütterungsberatern als Grundlage dienen, um Empfehlun- gen zum Einsatz von Hirse in der Rinderfütterung geben zu können und Praktikern helfen, Hirse in Rationen gezielt einzusetzen. Bislang stehen in der landwirtschaftlichen Beratung und Praxis kaum Anhaltspunkte zur Verfügung, anhand welcher Hirse-Silagen in der Rinderfütterung be- wertet werden können.

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Establishment and utilisation of permanant greening in orchards and wineyards

Dr. Bernhard Krautzer

Projektlaufzeit: 30. Mai 2017 - 31. Dezember 2018

Anlage und Pflege von Dauerbegrünungen im Obst- und Weinbau

Klimawandel (vermehrte Starkregenereignisse) und mo- dernes Pflegemanagement von Wein- und Obstgärten führt zunehmend zu Belastungen der Fahrgassen zwischen den Pflanzzeilen, denen die Vegetation nicht mehr ausreichend standhält. Dies führt zu Fehlstellen und Erosion bzw. der Entwicklung unerwünschter Vegetation und in Folge zu erheblichen Mehrkosten für Pflege und Sanierung bzw.

erschwerten Bewirtschaftungsbedingungen durch schlech- te Befahrbarkeit dieser Flächen. Dauerbegrünungen der Fahrgassen sind vom Management her wie intensiv be- wirtschaftete Grünlandflächen zu betrachten. Durch einen Know How Transfer aus dem Grünlandbereich, verbunden mit der Entwicklung spezifischer Saatgutmischungen und Begrünungsstrategien kann eine deutliche Verbesserung bzw. Problemlösung auf allen Wein- und Obstbauflächen mit dauerbegrünten Fahrgassen erreicht werden.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Auswirkung von Weinbau-Dauerbegrünungen auf Zikaden wurde von Seiten der BK Feldbach (LK Steiermark) Kontakt zur HBLFA aufgenommen mit der Bitte um eine Kooperation zur Ent- wicklung von Saatgutmischungen für Dauerbegrünungen, wie sie im Obst- und Weinbau der Steiermark üblich sind sowie von Strategien zur Anlage und Erhaltung dieser Mi- schungen. Aus dieser losen Zusammenarbeit entwickelten sich in den letzten Monaten ganz konkrete Forschungs- vorhaben mit dem Ziel, bestehende Grünlandtechnik im Wein- und Obstbau zu etablieren sowie neue Strategien bei Zusammensetzung, Etablierung und Pflege von Dauerbe- grünungen zu entwickeln.

Nachdem diese Problematik prinzipiell für alle Obst- und Weinbauflächen mit Dauerbegrünung der Fahrgassen von Interesse ist, wurde auch Kontakt zur HBLFA Klosterneu- burg aufgenommen. Auch hier herrscht großes Interesse, die nachstehend angedachten Strategien auf ihre Praxist- auglichkeit in entsprechenden Versuchen zu überprüfen.

Zusätzlich kann durch die Verwendung von Begrünungs- pflanzen mit spezifischen Eigenschaften (tiefwurzelnde Kräuter, ausdauernde Leguminosen) eventuell auch eine positive Beeinflussung der Traubenqualität erreicht wer- den.

Auf geeigneten Flächen des Wein- und Obstbauzentrums Silberberg sollen in den nächsten Jahren die folgenden Forschungsvorhaben umgesetzt werden:

• Entwicklung und Einsatz neuer Begrünungsmischungen

• Sanierung/Verbesserung bestehender Begrünungen mit- tels Nachsaat

• Neuanlage mit geteilten Mischungen

• Nachträgliche Etablierung von geteilten Mischungen

• Einsatz alternativer Deckfrüchte

Auf geeigneten Flächen der HBLFA Klosterneuburg sollen in den nächsten Jahren die folgenden Forschungsvorhaben umgesetzt werden:

• Entwicklung und Einsatz neuer Begrünungsmischungen

• Sanierung/Verbesserung bestehender Begrünungen mit- tels Nachsaat

• Neuanlage mit geteilten Mischungen

Referenzen

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