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Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie
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Riederer F
Journal für Neurologie
Neurochirurgie und Psychiatrie
2021; 22 (2), 86-88
Unsere Räucherkegel fertigen wir aus den feinsten Kräutern und Hölzern, vermischt mit dem wohlriechenden Harz der Schwarzföhre, ihrem »Pech«. Vieles sammeln wir wild in den Wiesen und Wäldern unseres Bio-Bauernhofes am Fuß der Hohen Wand, manches bauen wir eigens an. Für unsere Räucherkegel verwenden wir reine Holzkohle aus traditioneller österreichischer Köhlerei.
www.waldweihrauch.at
»Feines Räucherwerk
aus dem «
» Eure Räucherkegel sind einfach wunderbar.
Bessere Räucherkegel als Eure sind mir nicht bekannt.«
– Wolf-Dieter Storl
yns
thetische
Z u sOHNEätze
F. Riederer
Headache: A striking prodromal and persistent symptom, predictive of COVID-19 clinical evolution
Caronna E, Ballve A, Llaurado A, et al. Cephalalgia 2020; 40: 1410–1.
Abstract
Objective: To define headache charac- teristics and evolution in relation to COVID-19 and its inflammatory re- sponse.
Methods: This is a prospective study, comparing clinical data and inflamma- tory biomarkers of COVID-19 patients with and without headache, recruited at the Emergency Room. We compared baseline with 6-week follow-up to eval- uate disease evolution.
Results: Of 130 patients, 74.6% (97/130) had headache. In all, 24.7% (24/97) of patients had severe pain with migraine-
like features. Patients with headache had more anosmia/ageusia (54.6% vs.
18.2%; p < 0.0001). Clinical duration of COVID-19 was shorter in the head- ache group (23.9 ± 11.6 vs. 31.2 ± 12.0 days; p = 0.028). In the headache group, IL-6 levels were lower at the ER [22.9 (57.5) vs. 57.0 (78.6) pg/mL; p = 0.036]
and more stable during hospitalisation.
After 6 weeks, of 74 followed-up pa- tients with headache, 37.8% (28/74) had ongoing headache. Of these, 50%
(14/28) had no previous headache his- tory. Headache was the prodromal
symptom of COVID-19 in 21.4% (6/28) of patients with persistent headache (p = 0.010).
Conclusions: Headache associated with COVID-19 is a frequent symptom, pre- dictive of a shorter COVID-19 clinical course. Disabling headache can persist after COVID-19 resolution. Patho- physiologically, its migraine-like fea- tures may reflect an activation of the trigeminovascular system by inflamma- tion or direct involvement of SARS- CoV-2, a hypothesis supported by con- comitant anosmia.
Kopfschmerz, ein wichtiges Prodromalsymptom und persistierendes Symptom bei COVID-19 mit prädiktiver Wertigkeit
Einleitung: Ziel dieser prospektiven Beobachtungsstudie [1]
war es, Kopfschmerz im Rahmen einer COVID-19-Infektion näher zu definieren. Es wurden klinische Parameter sowie in- flammatorische Biomarker zwischen COVID-19-Patienten mit und ohne Kopfschmerzen verglichen.
Methoden: In Spanien waren während der ersten COVID- 19-Welle Neurologen als Allgemeinmediziner an Notfall- ambulanzen an der Pandemiebewältigung direkt beteiligt. So war es möglich, vom 28.03. bis 22.04.2020 an einem tertiären Zentrum in Barcelona 130 Patienten prospektiv einzuschlies- sen und hinsichtlich Kopfschmerzen zu interviewen.
Ergebnisse: Von den 130 Patienten hatten 97 Kopfschmerzen (74,6 %). Davon hatten 24 (24,7 %) starke migräneartige Kopf- schmerzen. Patienten mit Kopfschmerzen hatten signifikant häufiger Anosmie/Ageusie (54,6 % vs. 18,2 %). Die Dauer der COVID-19-Erkrankung war bei den Patienten mit Kopf- schmerzen signifikant kürzer (23,9 ± 11,6 vs. 31,2 ± 12,0). In der Gruppe mit Kopfschmerzen waren die Interleukin-6-Spiegel bei Aufnahme signifikant niedriger und blieben im Verlauf stabiler. Von den 74 Patienten mit Kopfschmerzen, für die es ein telefonisches Follow-up gab, hatten 28 (37,8 %) persistie- rende Kopfschmerzen, wovon die Hälfte keine vorbestehenden Kopfschmerzen hatte. Von den Patienten mit persistierenden Kopfschmerzen war Kopfschmerz bei 21,4 % ein prodromales Symptom.
Konklusion: Die Autoren schlussfolgern, dass Kopfschmerz bei COVID-19 ein häufiges Symptom ist, das mit einem kür- zeren Krankheitsverlauf assoziiert ist. Starke Kopfschmerzen können persistieren. Migräneartige Symptome deuten auf eine Aktivierung des trigemino-vaskulären Systems hin.
News-Screen Neurologie
Kommentar und Fazit für die Praxis
Kopfschmerzen sind bei COVID-19 sehr häufig, wobei sich je nach Studie unterschiedliche Angaben finden, die insgesamt bei etwa 50 % liegen. In der vorliegenden Studie waren Kopf- schmerzen bei Frauen häufiger als bei Männern sowie bei jün- geren Patienten häufiger als bei älteren. Kopfschmerzen traten auch als Erstsymptom einer COVID-19- Infektion auf, zudem konnten die Kopfschmerzen auch länger als 6 Wochen hinaus persistieren, sogar bei Patienten ohne vorbestehende Kopf- schmerzen. Als Wermutstropfen können wir COVID-19-Patien- ten mit Kopfschmerzen sagen, dass sie möglicherweise eine günstigere Prognose hinsichtlich der COVID-19-Erkrankung haben, wobei dies aber noch weiter bestätigt werden muss.
Pathophysiologisch wird beim COVID-19-assoziierten Kopf- schmerz eine Sensitivierung des trigemino-vaskulären Sys- tems ähnlich wie bei der Migräne angenommen, da die Kopf- schmerzen phänomenologisch auch einer Migräne ähneln können. Eine Meningitis oder Enzephalitis scheint im Rahmen einer COVID-19-Infektion eine Rarität zu sein, das SARS-CoV2 wurde bis jetzt in anderen Studien nur selten im Liquor nach- gewiesen. Man sollte aber an seltene Komplikationen im Rahmen von COVID-19 denken, welche zu Kopfschmerzen führen können. Als solche sind z. B. Sinusvenenthrombosen beschrieben [2, 3], welche auch früh im Rahmen der Erkran- kung auftreten. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit nicht diskutiert.
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News-Screen Neurologie
88 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2021; 22 (2)
Literatur:
1. Caronna E, Ballve A, Llaurado A, et al. Headache: A striking prodromal and persistent symptom, predictive of COVID-19 clinical evolution. Cephalalgia 2020; 40: 1410–1.
2. Hameed S, Wasay M, Soomro BA, et al. Cerebral venous thrombosis associated with COVID-19 infection: An observational, multicenter study. Cerebrovasc Dis extra 2021; 11:
55–60.
3. Dakay K, Cooper J, Bloomfield J, et al. Cerebral venous sinus thrombosis in COVID-19 infection: A case series and review of the literature. J Stroke Cerebrovasc Dis 2021; 30:
105434.
Korrespondenzadresse:
Priv.-Doz. Dr. Franz Riederer
Lehrbeauftragter der Universität Zürich Krankenhaus Hietzing Abteilung Neuro- logie
Karl-Landsteiner-Institut für Klinische Epilepsieforschung & Kognitive Neurologie A-1130 Wien, Wolkersbergenstraße 1 E-Mail: [email protected]