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Reise in die

Vergangenheit

Band 5

Roland Wagner

Von der

Ersten Republik

bis zum Zweiten Weltkrieg Arbeitsunterlagen

für den Geschichtsunterricht

Altersgruppe:

8. Schulstufe

Themen:

Die Erste Republik

Inflation und Weltwirtschaftskrise Nationalsozialismus

Der Zweite Weltkrieg Holocaust

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

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Autor: Roland Wagner

geboren 1973; unterrichtet seit 1996 Deutsch und Geschichte an der Neuen Mittelschule Matzen (Bezirk Gänserndorf, Österreich).

Ihm ist das selbstständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler im Unterricht sehr wichtig. Eigenständiges Lesen und Bearbeiten von Texten spielen dabei eine große Rolle. Er veröffentlichte bereits eine Lernhilfe für den Deutschunterricht (Verfassen von Berichten).

In mehreren Leseprojekten konnte er sein Engagement und seine Kreativität unter Beweis stellen. Selbst verfasste Ratekrimis sind etwa hier zu nennen. Er ist stets bemüht, seinen Unterricht abwechslungsreich und spielerisch zu gestalten. Im Geschichtsunterricht kommen neben motivierenden Übungen auch Modelle, die von ihm selbst hergestellt wurden, sowie Filmsequenzen zum Einsatz.

Vertrieb: sbz / Schulbedarfszentrum Erwin Schwarzinger

Syrafeld 20/1 A-3910 Zwettl

Tel.+ Fax: +43(0)2735 / 2598

[email protected] www.lernen.at

Impressum:

Titel: Reise in die Vergangenheit, Band 5; Autor und Layout: Roland Wagner, [email protected];

Lektorat: Barbara Schuhmacher; Verlag: Schulbedarfszentrum, 3910 Zwettl, Syrafeld 20/1; Tel.+ Fax:

+43-2735-2598, E-Mail: [email protected], www.lernen.at; Auflage: 2. Auflage, Zwettl, 2016; ISBN: 978- 3-90-2556-78-3; Kopierrechte: Die Vervielfältigung der Arbeitsblätter ist nur für den Schulgebrauch an einer Schule gestattet. Jede weitere Verwendung bedarf der Zustimmung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Für Veröffentlichung: Quellenangabe.

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Inhalt

Vorwort 6

Erklärung der Symbole 7

ZWISCHENKRIEGSZEIT

Österreich wird Republik 8

Die Nachfolgestaaten der Monarchie Österreich-Ungarn 12 Der Friedensvertrag von Saint Germain 15 Gebietsansprüche der Republik Deutschösterreich 21

Das „Rote Wien“ 25

Technik, Wissenschaft, Kultur und Sport in der Ersten Republik 31

Die Inflation 44

Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 48 Parteien und Wehrverbände in der Ersten Republik 53 Innenpolitik in der Ersten Republik 65

Der Faschismus in Italien 82

Die Sowjetunion unter Stalin 85

Diktatorische Systeme in Europa 91

NATIONALSOZIALISMUS

Die Machtergreifung Adolf Hitlers 98

MERKMALE DES NATIONALSOZIALISMUS 106

1. Führerkult und Rassenwahn 107

2. Die nationalsozialistische Propaganda 108

3. Kunst und Kultur 110

4. Wirtschaft 111

5. Jugend im Nationalsozialismus 112

6. Die Verfolgung der Juden 114

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AUFGABEN 117 FOLIEN 132 LÖSUNGEN 138

ZWEITER WELTKRIEG UND HOLOCAUST

Der Weg in den Zweiten Weltkrieg 144

Der Zweite Weltkrieg

(Vom Einmarsch in Polen bis zum Überfall auf Pearl Harbor) 149

Die Schlacht um Stalingrad 155

Der Bombenkrieg auf deutsche Städte 162

Widerstand gegen Hitler 169

Die Vernichtung der Juden 174

Überleben im Konzentrationslager Auschwitz 179 Die Ermordung der Juden in Auschwitz 182

Das Konzentrationslager Mauthausen 186

Der Atombombenabwurf auf Hiroshima 193

Der Zweite Weltkrieg

(Von der Schlacht um Stalingrad bis zum Atombombenabwurf auf Hiroshima) 200

Die Bilanz des Zweiten Weltkriegs 204

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Vorwort

Diese Mappe enthält Kopiervorlagen für den Geschichtsunterricht in der 8.

Schulstufe. Sie umfasst Arbeitsunterlagen zu Themen der Geschichte der ers- ten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Möglichkeit des selbstständigen Arbeitens der Schüler/innen gesetzt. Die Arbeitsaufgaben sind grundsätzlich ohne die Hilfe der Lehrperson lösbar. Unterstützende Erklärungen erweisen sich jedoch durchaus als hilfreich.

Ein Schwerpunkt in dieser Mappe liegt beim Lesen von Texten. Diese sind schüler/innengerecht aufbereitet, sodass ein eigenständiges Bearbeiten keine Schwierigkeit darstellt.

Oft haben die Schüler/innen die Möglichkeit in Form eines Kurzreferats über ein behandeltes Thema zu sprechen. Die Redeübungen stellen eine geeignete Form der Präsentation dar.

Zahlreiche Lerninhalte können auf spielerische Weise erarbeitet werden.

Dadurch soll den Schülern/innen der Lehrstoff auf eine abwechslungsreiche Art nähergebracht werden.

Einige Aufgaben sind mit der Bezeichnung leicht gekennzeichnet. Diese sind vor allem für Schüler/innen mit sprachlichen Defiziten geeignet. Schwieri- ge Wörter werden erklärt, zusätzliche Hilfestellungen sind gegeben. Die in zweifacher Ausfertigung vorhandenen Übungen sollen einen differenzierten Unterricht im Fach Geschichte ermöglichen.

Die Arbeitsanweisungen zu den einzelnen Aufgaben richten sich in der Regel an die Schüler/innen. Die Vermerke für Lehrer/innen finden sich unter der Be- zeichnung Lehrer/innen .

Zu jeder Übung gibt es im Anschluss eine Lösung ( Lösung ).

Zum Arbeiten mit dieser Mappe sind außer Schere, Klebstoff sowie verschie- denen Farbstiften keine weiteren Arbeitsmaterialien vonnöten.

Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern viel Freude beim Einsatz der Ar- beitsmappe im Unterricht.

Roland Wagner

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Erklärung der Symbole

Einsetzen von Begriffen, Beantwortung von Fragen, Erstellen von Texten

Ausschneiden Kleben

Anmalen

Unterstreichen

Hier wird es den Schülern/innen ermöglicht, erarbeitete Lerninhalte mündlich zu präsentieren.

Hier gelangen die Schüler/innen als Zeitreisende in die Vergan- genheit. Sie haben ein historisches Ereignis hautnah miterlebt und berichten darüber.

Diese Übungen haben spielerischen Charakter.

Hier ist eine Overheadfolie vorhanden.

Hinsichtlich einer mehrmaligen Verwendung ist es ratsam, die Seite zu laminieren.

Lehrer/innen Hier finden sich Erläuterungen für Lehrer/innen.

leicht

Diese Aufgaben sind für Schüler/innen mit sprachlichen Defiziten geeig- net.

Lösung

Zu jeder Aufgabe gibt es eine Lösung. Dadurch wird den Schülern/innen eine Selbstkontrolle ermöglicht.

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Die Gründung der Republik Die Plakatierer in Wien hatten Hochsaison. In

diesen Novembertagen des Jahres 1918 jagte eine Verlautbarung die andere. Lustlos zogen die Männer mit ihren Kleisterkübeln und den Pla- katstößen durch die Straßen. Selbst wenn es noch so aufregende Nachrichten gab, sie ließen sie gleichgültig. Es herrschte nasskaltes Wetter, der Himmel war verhangen und stundenweise regnete es. Es gab kaum Heizmaterial und Wien hungerte. Viele Geschäfte waren mit Brettern verschlagen.

Aber am Nachmittag des 11. November sammel- ten sich Menschentrauben um zwei offizielle Anschläge, die überall nebeneinander klebten:

Wien hatte keinen Kaiser mehr und der Staats- rat1 teilte der Bevölkerung mit, dass morgen die Nationalversammlung2 über die künftige Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich3 entscheiden werde. Die Straßenbahner, die Ei- senbahner und die Arbeiter der Betriebe be- schlossen, am nächsten Tag in die Innenstadt zu ziehen, um dabei zu sein, wenn eine neue Zeit beginnt.

Karl I. von Habsburg, der letzte Kaiser von Ös- terreich, ließ in großen Lettern von den Plakat- wänden verlauten: „Seit Meiner Thronbestei- gung war Ich unablässig bemüht, Meine Völker aus den Schrecknissen des Krieges herauszufüh- ren, an dessen Ausbruch Ich keinerlei Schuld trage. Nach wie vor von unwandelbarer Liebe für alle Meine Völker erfüllt, will Ich ihrer freien Entfaltung Meine Person nicht als Hindernis entgegenstellen. Das Volk hat durch seine Ver- treter die Regierung übernommen. Ich verzichte auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Möge das Volk von Deutschösterreich in Eintracht und Versöhnlichkeit die Neuordnung schaffen und befestigen.“ Karl I. nahm somit zur Kenntnis, dass die Monarchie sowie der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn nicht mehr zu retten seien. Er zog sich am 11. November von den Staatsge- schäften zurück.

Die politische Entwicklung war in der letzten Zeit von den Sozialdemokraten bestimmt. Sie hatten als einzige politische Kraft Vorstellungen

über die Neugestaltung des Staates. Der Sozial- demokrat Dr. Karl Renner übernahm im Staats- rat die Führung. Oberstes Ziel der Sozialdemo- kratie war die Errichtung einer Republik.

Es war knapp nach drei Uhr Nachmittag des 12.

November, als Staatskanzler Dr. Karl Renner erklärte: „Deutschösterreich ist eine demokrati- sche Republik. Sie ist ein Bestandteil der deut- schen Republik.“ Nach dem Zusammenbruch der Monarchie Österreich-Ungarn schien näm- lich sehr vielen der deutschsprachige Teil der Monarchie ein lächerlich kleiner Flecken zu sein.

An die eigene Überlebensfähigkeit glaubte 1918 fast niemand. Man strebte den Anschluss an Deutschland an.

Knapp nach 16 Uhr trat die Nationalversamm- lung auf die Rampe des Parlaments vor die Menschenmenge, die sich auf der Ringstraße versammelt hatte. Als der Präsident der Natio- nalversammlung den Beschluss bekanntgab, Österreich sei ab sofort eine Republik und ein Teil Deutschlands, stieg unbeschreiblicher Jubel auf. Als die neue rot-weiß-rote Fahne gehisst wurde, stürzte sich eine kleine Gruppe Rotgar- disten4 darauf und riss den weißen Mittelteil5 heraus. Sie wollte eine Räterepublik6 nach sowje- tischem Beispiel erzwingen. Zivilisten7 und Rot- gardisten bahnten sich einen Weg auf die Parla- mentsrampe und umringten die Abgeordneten.

Diese sagten den Aufständischen, dass sie mit dem Staatsrat verhandeln müssen. Doch die ra- dikalen Putschisten8 wollten ins Parlament ein- dringen und ihre Ideen mit Gewalt durchsetzen.

Dann ging alles sehr schnell: Glas klirrte, einge- schlagen von einem Gewehrkolben, plötzlich fielen Schüsse, dann ganze Salven9. Menschen weinten, sie versuchten zu fliehen. Es gab ein heilloses Durcheinander. Die Folge der Schieße- rei waren zwei Tote und etwa 30 Verletzte.

Der Putschversuch scheiterte an der schlechten Vorbereitung der Aufständischen und der Hal- tung der versammelten Bevölkerung. Die demo- kratischen Politiker konnten schließlich doch die Ausrufung der Republik Deutschösterreich fei- ern.

1 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Deutschösterreich ein Staatsrat als Regierung eingesetzt.

2 Die Nationalversammlung war das Parlament des Staates Deutschösterreich.

3 Deutschösterreich war der Staatsname Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg.

4 radikale, bewaffnete Anhänger des Kommunismus

5 Die Farbe des Kommunismus ist rot.

6 Eine Räterepublik entspricht einer kommunistischen Diktatur.

7 Personen, die keine Soldaten sind

8 Ein Putsch ist ein Versuch, mit Gewalt die Macht zu erringen.

9 schnelle Abfolge von Gewehrschüssen

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Die Gründung der Republik

Lies dir den Text „Die Gründung der Republik“ gut durch! Beantworte anschließend die folgenden Fragen!

Was tat Karl I. am 11. November 1918? Warum unternahm er seiner Ansicht nach diesen Schritt?

………...……

………...……

………...……

Welche Partei hatte bereits genaue Vorstellungen über die Neugestaltung Öster- reichs? Was war ihr oberstes Ziel?

………...……

………...……

………...……

Was geschah am 12. November 1918 um drei Uhr Nachmittag? Wie kam die An- sicht über die mangelnde Überlebensfähigkeit des Staates Deutschösterreich zum Ausdruck?

………...……

………...……

………...……

Was taten Rotgardisten mit der rot-weiß-roten Fahne? Was wollten sie erzwingen?

………...……

………...……

………...……

Was ereignete sich nach der Verkündung der neuen Regierungsform vor dem Volk? Was war die Bilanz dieser Ereignisse?

………...……

………...……

………...……

Du bist als Mitglied der Nationalversammlung bei der Ausrufung der Republik dabei und verfolgst alle Geschehnisse im und vor dem Parlament. Berichte über deine Beobachtungen!

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Die Gründung der Republik

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Lösung

Die Gründung der Republik

Was tat Karl I. am 11. November 1918? Warum unternahm er seiner Ansicht nach diesen Schritt?

z Er zog sich von den Staatsgeschäften zurück.

z Er wollte nicht mehr als Kaiser den künftigen Entwicklungen der Völker der ehemaligen Monarchie Österreich-Ungarn im Weg stehen.

Welche Partei hatte bereits genaue Vorstellungen über die Neugestaltung Ös- terreichs? Was war ihr oberstes Ziel?

z die Sozialdemokratische Partei

z die Errichtung einer Republik

Was geschah am 12. November 1918 um drei Uhr Nachmittag? Wie kam die Ansicht über die mangelnde Überlebensfähigkeit des Staates Deutschöster- reich zum Ausdruck?

z Dr. Karl Renner erklärte Deutschösterreich als demokratische Republik.

z Weil der Staat Deutschösterreich vielen allein als zu klein und zu schwach er- schien, sollte er ein Teil der deutschen Republik sein.

Was taten Rotgardisten mit der rot-weiß-roten Fahne? Was wollten sie er- zwingen?

z Sie rissen den weißen Mittelteil der Fahne heraus, um so eine rote Fahne zu erhal- ten.

z eine Räterepublik nach sowjetischem Vorbild

Was ereignete sich nach der Verkündung der neuen Regierungsform vor dem Volk? Was war die Bilanz dieser Ereignisse?

z Es kam zu schweren Unruhen, zahlreiche Schüsse fielen. Radikale Putschisten wollten mit Gewalt ihre Ideen umsetzen.

z zwei Tote, etwa 30 Verletzte

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Die Nachfolgestaaten der Monarchie Österreich-Ungarn

Im Oktober und November 1918 überstürzten sich die politischen Ereignisse, die Monarchie löste sich in einzelne Nationalstaaten auf. Setze die folgenden Wörter in die Textzeilen richtig ein!

polnischen – rumänischen – südslawischen tschechoslowakischen – ungarischen

7. Oktober: Proklamation eines unabhängigen ……… Staates in Warschau

28. Oktober: Ausrufung der ……….……… Republik in Prag 1. November: Vereinigung der habsburgisch-……….. Gebiete mit Altrumänien

16. November: Errichtung der ……….……… Republik

1. Dezember: Vereinigung der ……… Gebiete der Monarchie mit Serbien und Montenegro zum „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“

(SHS-Staat oder Jugoslawien)

Beschrifte auf der Karte die folgenden Staaten:

Polen – Rumänien – Jugoslawien – Tschechoslowakei – Ungarn

Male die Staaten Polen, Rumänien, Jugoslawien, Tschechoslowakei und Ungarn in unterschiedlichen Farben an!

Male Österreich in einer eigenen Farbe an!

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Die Nachfolgestaaten der Monarchie Österreich-Ungarn

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Lösung

Die Nachfolgestaaten der Monarchie Österreich-Ungarn

7. Oktober: Proklamation eines unabhängigen polnischen Staates in Warschau 28. Oktober: Ausrufung der tschechoslowakischen Republik in Prag

1. November: Vereinigung der habsburgisch-rumänischen Gebiete mit Alt- rumänien

16. November: Errichtung der ungarischen Republik

1. Dezember: Vereinigung der südslawischen Gebiete der Monarchie mit Ser- bien und Montenegro zum „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“

(SHS-Staat oder Jugoslawien)

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Innenpolitik in der Ersten Republik

Jeweils vier Fragen gehören zu einem der sieben Kapitel. Du musst herausfinden, welche Fragen das sind! Schneide die Texte aus und schreibe die Fragen jeweils unter die betreffenden Texte! Beachte, in welcher Reihenfolge die Fragen in den Texten beantwortet werden! Unterstreiche sowohl die Fragen als auch die Antwor- ten in den Texten in derselben Farbe!

An welchem Tag begann der Bürgerkrieg in Österreich?

An welchem Tag kam es zu schweren Protesten gegen das Urteil von Schatten- dorf?

An welchem Tag wurde Dollfuß ermordet?

In welche Organisation wandelte Dollfuß die Christlichsoziale Partei um?

Wann begann der Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich?

Wann kam es zum Zwischenfall in Schattendorf?

Wann wurde Kanzler Schuschnigg zu Hitler nach Berchtesgaden geladen?

Was erbrachte die Volksabstimmung vom 10. April 1938?

Was geschah am 4. März 1933?

Was geschah am 11. März 1938?

Was geschah am 15. März 1938?

Was geschah mit dem Justizpalast?

Was plante Schuschnigg für den 13. März 1938?

Was taten GESTAPO-Beamte im Zuge des Anschlusses?

Was untersagte Dollfuß den Nationalsozialisten?

Was war der Auslöser für den Bürgerkrieg?

Was war die Bilanz der Ereignisse von Schattendorf?

Was war die Bilanz des Bürgerkriegs?

Was wollten die Nationalsozialisten mit dem Putsch in Österreich erreichen?

Welche Forderungen wurden von Hitler an Schuschnigg bei dem Treffen in Berchtesgaden gestellt?

Welche Tat führten drei Frontkämpfer durch?

Wie endete der Aufstand vor dem Justizpalast?

Wie endete der Gerichtsprozess für die Attentäter von Schattendorf?

Wie endete der Putschversuch in Österreich?

Wie regierte Dollfuß seit dem 4. März 1933?

Wie verhielten sich Schutzbund und Heimwehr vor den Ereignissen von Schatten- dorf zueinander?

Wo fanden hauptsächlich die Kämpfe im Bürgerkrieg statt?

Wo wurde Dollfuß ermordet?

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

leicht

Innenpolitik in der Ersten Republik

Schneide die Texte aus und schreibe die Fragen jeweils unter die betreffenden Texte! Unterstreiche sowohl die Fragen als auch die Antworten in den Texten in derselben Farbe!

Die Schüsse von Schattendorf

Wie verhielten sich Schutzbund und Heimwehr vor den Ereignissen von Schat- tendorf zueinander?

Wann kam es zum Zwischenfall in Schattendorf?

Welche Tat führten drei Frontkämpfer durch?

Was war die Bilanz der Ereignisse von Schattendorf?

Der Brand des Justizpalastes

Wie endete der Gerichtsprozess für die Attentäter von Schattendorf?

An welchem Tag kam es zu schweren Protesten gegen das Urteil von Schatten- dorf?

Was geschah mit dem Justizpalast?

Wie endete der Aufstand vor dem Justizpalast?

Das autoritäre Österreich Was geschah am 4. März 1933?

Wie regierte Dollfuß seit dem 4. März 1933?

In welche Organisation wandelte Dollfuß die Christlichsoziale Partei um?

Was untersagte Dollfuß den Nationalsozialisten?

Der Bürgerkrieg

An welchem Tag begann der Bürgerkrieg in Österreich?

Was war der Auslöser für den Bürgerkrieg?

Wo fanden hauptsächlich die Kämpfe im Bürgerkrieg statt?

Was war die Bilanz des Bürgerkriegs?

Die Ermordung Dollfuß´

Was wollten die Nationalsozialsten mit dem Putsch in Österreich erreichen?

An welchem Tag wurde Dollfuß ermordet?

Wo wurde Dollfuß ermordet?

Wie endete der Putschversuch in Österreich?

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Der Rücktritt Schuschniggs

Wann wurde Kanzler Schuschnigg zu Hitler nach Berchtesgaden geladen?

Welche Forderungen wurden von Hitler an Schuschnigg bei dem Treffen in Berchtesgaden gestellt?

Was plante Schuschnigg für den 13. März 1938?

Was geschah am 11. März 1938?

Der Anschluss Österreichs

Wann begann der Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich?

Was geschah am 15. März 1938?

Was taten GESTAPO-Beamte im Zuge des Anschlusses?

Was erbrachte die Volksabstimmung vom 10. April 1938?

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Innenpolitik in der Ersten Republik

Bei den Schriftstücken handelt es sich um damalige Zeitungsartikel, die über das in- nenpolitische Geschehen in der Ersten Republik berichten. Alle Artikel wurden ge- kürzt.

Suche zu jeder Überschrift den passenden Artikel und erledige die Aufgaben 1 bis 3!

1. Welche Zeitung veröffentlichte den Artikel?

2. Von welchem Tag stammt der Artikel?

3. Übertrage in dein Heft die Texte der Zeitungsartikel! Beachte die heutige Recht- schreibung!

Die Schüsse von Schattendorf (Artikel ………)

1) ……….……….………

2) ………

Der Brand des Justizpalastes (Artikel ………)

1) ……….……….………

2) ………

Das autoritäre Österreich (Artikel ………)

1) ……….……….………

2) ………

Der Bürgerkrieg (Artikel ………)

1) ……….……….………

2) ………

Die Ermordung Dollfuß´ (Artikel ………)

1) ……….……….………

2) ………

Der Rücktritt Schuschniggs (Artikel ………)

1) ……….……….………

2) ………

Der Anschluss Österreichs (Artikel ………)

1) ……….……….………

2) ………

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Artikel 1

Artikel 2

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Artikel 3

(…)

Artikel 4

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(21)

Artikel 5

Artikel 6

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Artikel 7

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Lösung

Innenpolitik in der Ersten Republik Die Schüsse von Schattendorf

Beide großen Parteien der Ersten Republik hatten bewaffnete Schutzverbände ge- gründet. Der Republikanische Schutzbund war der Wehrverband der Sozialdemo- kraten, die Heimwehr stand auf Seiten der Christlichsozialen Partei. Regelmäßig wurden von den Schutzverbänden Aufmärsche organisiert, selbst in kleinen Ort- schaften. Die Stimmung war gereizt, es kam immer wieder zu blutigen Schlägereien.

Am 30. Jänner 1927 erreichten die Zusammenstöße in der burgenländischen Ge- meinde Schattendorf ihren Höhepunkt. In einem Gasthaus hatten sich zahlreiche Frontkämpfer (Männer, die der Heimwehr sehr nahe standen) versammelt. Angehö- rige des Schutzbundes riefen von draußen in die Wirtsstube: „Kummts außi, wanns euch trauts!“ Daraufhin feuerten drei Frontkämpfer aus dem Haus auf die unbe- waffneten Schutzbündler. Es gab fünf Schwerverletzte und zwei Tote: ein Kriegsin- valide (jemand, der durch Kriegshandlungen dauerhaft beeinträchtigt ist) und ein achtjäh- riges Kind.

Wie verhielten sich Schutzbund und Heimwehr vor den Ereignissen von Schattendorf zueinander?

Wann kam es zum Zwischenfall in Schattendorf?

Welche Tat führten drei Frontkämpfer durch?

Was war die Bilanz der Ereignisse von Schattendorf?

Der Brand des Justizpalastes

Ein halbes Jahr nach den Ereignissen von Schattendorf mussten sich die Täter in Wien vor Gericht verantworten. Der Prozess endete mit einem vollständigen Frei- spruch für alle drei Todesschützen. Bei der Arbeiterschaft löste dieses Urteil Wut und Empörung aus. Obwohl die sozialdemokratische Parteiführung keine Protest- kundgebung organisiert hatte, wurde am Morgen des 15. Juli 1927 (dem Tag nach der Urteilsverkündung) die Arbeit in vielen Betrieben aus Protest eingestellt. Tau- sende von Arbeitern zogen in die Wiener Innenstadt. Der Zorn der Demonstranten richtete sich gegen den Justizpalast (Sitz der Rechtsprechung). Personen drangen in das Gebäude ein und warfen Aktenbündel aus den Fenstern. Kurz danach ging der Justizpalast in Flammen auf. Löschversuche der Feuerwehr wurden gewaltsam ver- hindert. Beschwichtigungsversuche der herbeigeeilten sozialdemokratischen Führer fruchteten nichts. Die Revolte wurde durch das harte Eingreifen der Sicherheitskräfte blutig niedergeschlagen. Die Bilanz des Tages: 89 Tote (darunter vier Polizisten) und über 1500 Verletzte.

Wie endete der Gerichtsprozess für die Attentäter von Schattendorf?

An welchem Tag kam es zu schweren Protesten gegen das Urteil von Schattendorf?

Was geschah mit dem Justizpalast?

Wie endete der Aufstand vor dem Justizpalast?

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Das autoritäre Österreich

Am 20. März 1932 bildete der österreichische Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß aus Christlichsozialen, dem Landbund und dem Heimatblock (Wahlliste der Heim- wehr) eine Regierung. Aufgrund einer verhängnisvollen Abstimmung kam es am 4.

März 1933 nach dem Rücktritt aller drei Nationalratspräsidenten zur Selbstausschal- tung (Auflösung) des Parlaments. Diesen Umstand nahm Kanzler Dollfuß zum An- lass, das Wiederzusammentreten des Nationalrats mit Polizeigewalt zu verhindern.

Er regierte fortan autoritär, das heißt ohne gesetzgebende (parlamentarische) Gewalt.

Dollfuß verbot den Republikanischen Schutzbund und die Kommunistische Partei.

Die Christlichsoziale Partei wandelte er in die „Vaterländische Front“ um, eine Or- ganisation, in der alle regierungstreuen Kräfte zusammengefasst waren. Adolf Hitler (deutscher Reichskanzler seit dem 30. Jänner 1933) steuerte zielbewusst auf einen Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich hin. Die Regierung Dollfuß wehrte sich jedoch gegen diesen Anschluss. Sie legte größten Wert auf die Eigenständigkeit Ös- terreichs. Daher verbot Dollfuß jede Betätigung der Nationalsozialisten (Anhänger der Partei Hitlers) in Österreich.

Was geschah am 4. März 1933?

Wie regierte Dollfuß seit dem 4. März 1933?

In welche Organisation wandelte Dollfuß die Christlichsoziale Partei um?

Was untersagte Dollfuß den Nationalsozialisten?

Der Bürgerkrieg

Seit der Auflösung des Republikanischen Schutzbundes war es immer wieder zu provokanten Waffensuchaktionen in sozialdemokratischen Parteilokalen gekommen.

Als am Morgen des 12. Februar 1934 Polizisten im sozialdemokratischen Parteihauptquartier in Linz nach Waffen suchten, leisteten die Sozialdemokraten bewaffneten Widerstand. Die Regierung setzte das Bundesheer, die Heimwehr und die Polizei gegen die sozialdemokratischen Arbeiter ein. Der Bürgerkrieg war ausge- brochen. Die Kämpfe griffen bald auf die Industriestädte Österreichs (wie etwa Steyr, St. Pölten, Bruck an der Mur) über. In Wien verschanzte sich der Schutzbund in den Gemeindebauten, die zu Zentren des Kampfes wurden. Nach vier Tagen kriegsähnli- cher Zustände war der sozialdemokratische Widerstand durch die Übermacht der Regierungstruppen gebrochen. Die Bilanz dieser Kämpfe war verheerend: Allein in Wien hatte der Schutzbund wahrscheinlich 1000 Tote zu beklagen, auf Seiten der Exekutive (Polizei und Bundesheer) gab es insgesamt 124 Tote und mehr als 400 Ver- letzte. 21 Schutzbundführer wurden zum Tod verurteilt, tausende Sozialdemokraten in Haft genommen. Die Sozialdemokratische Partei wurde verboten.

An welchem Tag begann der Bürgerkrieg in Österreich?

Was war der Auslöser für den Bürgerkrieg?

Wo fanden hauptsächlich die Kämpfe im Bürgerkrieg statt?

Was war die Bilanz des Bürgerkriegs?

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Die Ermordung Dollfuß´

Die Regierung Dollfuß setzte sich für die Unabhängigkeit Österreichs ein und war gegen die österreichischen Nationalsozialisten gerichtet. Diese bereiteten schon seit Längerem einen Putsch (Versuch, mit Gewalt die Macht zu erringen) in Österreich vor.

Sie wollten mit einem Schlag die gesamte Bundesregierung ausschalten und selbst die Regierungsgewalt im Staat übernehmen. Am 25. Juli 1934 fand eine Ministerrats- sitzung unter Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß statt. Als Dollfuß von einer ge- planten Aktion gegen das Bundeskanzleramt erfuhr, schickte er die Minister in ihre Ministerien zurück und blieb mit drei Beamten alleine im Kanzleramt. Trotzdem ge- lang es den Nationalsozialisten, als verkleidete Bundesheersoldaten ins Kanzleramt einzudringen. Um kurz nach 13 Uhr traf ein Schuss Kanzler Dollfuß. Er erlag wenig später seinen Verletzungen. Die nationalsozialistischen Putschisten, die im Rundfunk bereits ihre Machtübernahme bekannt gegeben hatten, wurden schnell vom Bundes- heer besiegt. Bei den Kämpfen kam es zu 260 Toten und zu mehreren hundert Ver- letzten. Vier Tage nach dem Mord an Dollfuß wurde Dr. Kurt Schuschnigg zum neu- en Bundeskanzler ernannt. Schuschnigg hielt am autoritären System seines ermorde- ten Vorgängers fest.

Was wollten die Nationalsozialsten mit dem Putsch in Österreich erreichen?

An welchem Tag wurde Dollfuß ermordet?

Wo wurde Dollfuß ermordet?

Wie endete der Putschversuch in Österreich?

Der Rücktritt Schuschniggs

Adolf Hitler lud den österreichischen Bundeskanzler Dr. Kurt Schuschnigg für den 12. Februar 1938 zu einer Unterredung nach Berchtesgaden (Ort in den bayerischen Alpen). Hitler setzte Schuschnigg bei diesem Treffen enorm unter Druck und drohte ihm mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich, wenn folgende Forderun- gen Hitlers von Schuschnigg nicht erfüllt werden: Die österreichische Außenpolitik musste fortan auf die deutsche ausgerichtet und das österreichische Sicherheitswesen (Innenministerium) von dem Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart übernommen werden. Schuschnigg entschloss sich in dieser Situation zur Durchführung einer Volksabstimmung für den 13. März 1938. Die Österreicher/innen sollten ihr Be- kenntnis „für ein freies und einiges Österreich“ abgeben. Es sollte der Welt gezeigt werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich ist. Hitler erkannte die Gefahr, die sich durch diese Volksabstim- mung für seine Pläne ergab. Er bestimmte ihre sofortige Absetzung und stellte weite- re Forderungen, die eine Selbstständigkeit Österreichs unmöglich machten. Schusch- nigg rief das Ausland um Hilfe an, doch es lehnte jegliche Unterstützung Österreichs ab. Am Abend des 11. März 1938 erklärte Schuschnigg in einer Rundfunkrede seinen Rücktritt, da er sich der deutschen Gewalt beugen musste.

Wann wurde Kanzler Schuschnigg zu Hitler nach Berchtesgaden geladen?

Welche Forderungen wurden von Hitler an Schuschnigg bei dem Treffen in Berchtesgaden gestellt?

Was plante Schuschnigg für den 13. März 1938?

Was geschah am 11. März 1938?

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© sbz / Schulbedarfszentrum; Reise in die Vergangenheit 5; Autor: Roland Wagner

Der Anschluss Österreichs

Am 12. März 1938 begann der Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich. Sie stießen auf keinerlei Widerstand. Dem österreichischen Bundesheer war noch von Kanzler Schuschnigg jegliches militärische Eingreifen verboten worden, um sinnloses Blutvergießen zu vermeiden. Von einem Großteil der Bevölkerung wurde das deut- sche Militär sogar begeistert begrüßt, denn viele erhofften sich durch den Anschluss an Deutschland die Chance auf ein besseres Leben. Am 15. März 1938 verkündete Adolf Hitler in einer Rede am Wiener Heldenplatz vor 200.000 Menschen den An- schluss Österreichs an das Deutsche Reich. Österreich ging in „Großdeutschland“ auf und durfte ab nun nur noch als „Ostmark“ bezeichnet werden. Das österreichische Bundesheer wurde umgehend in die deutsche Wehrmacht eingegliedert. Gleichzeitig mit den rund 105.000 deutschen Soldaten gelangten etwa 16.000 Männer der GE- STAPO (Geheime Staatspolizei) nach Österreich und begannen mit einer groß ange- legten Verhaftungsaktion von Gegnern des Nationalsozialismus. Zur nachträglichen Anerkennung des Anschlusses wurde für den 10. April 1938 eine Volksabstimmung anberaumt. Sie erbrachte eine Zustimmung von 99,6% für den Anschluss an das Deutsche Reich. Es war aber keine freie und geheime Abstimmung mehr. Das Aus- land nahm – von wenigen Staaten abgesehen – die Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich ohne Protest zur Kenntnis.

Wann begann der Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich?

Was geschah am 15. März 1938?

Was taten GESTAPO-Beamte im Zuge des Anschlusses?

Was erbrachte die Volksabstimmung vom 10. April 1938?

Die Schüsse von Schattendorf (Artikel 1) 1) Arbeiterzeitung 2) 31. Jänner 1927 3) Von Frontkämpfern ermordet.

Ein Frontkämpferüberfall auf burgenländische Arbeiter. – Ein Kind und ein Invalider erschossen. – Vier Schutzbündler durch Gewehrschüsse verwundet. – Ungeheure Erregung der Arbeiter in Wien, im Wiener Neustädter Gebiet und im Burgenland. – Arbeitseinstellungen in Floridsdorf und im Wiener Neustäd- ter Industriegebiet.

Ganz Wien marschiert heute Nachmittag in die Stadt!

Der Brand des Justizpalastes (Artikel 3)

1) Mitteilungsblatt der Sozialdemokratie Österreichs 2) 16. Juli 1927 3) Arbeiter, Arbeiterinnen, Angestellte!

Genossen und Genossinnen!

Die Freisprechung der Arbeitermörder von Schattendorf hat furchtbarste Erregung hervorgerufen. Die wilde Auflehnung des beleidigten Rechtsgefühls der Arbeiterschaft hat sich in der Niederlegung der Arbeit in vielen Betrieben und in einer stürmischen Demonstration auf der Ringstraße geäußert.

(…) Der Schutzbund hat, obwohl er infolge des spontanen Charakters der Demonstration erst spät und nicht in hinreichender Stärke zur Stelle sein konnte, die ungeheuerlichsten Anstrengungen gemacht, dieses Unglück zu verhüten, das Blutvergießen zu verhindern, der Feuerwehr den Zugang zu den brennenden Gebäuden zu ermöglichen. Es wäre ihm dies unzweifelhaft gelungen, wenn ihn nicht das Verhalten der Polizeiorgane, die nicht Ordnungsdienst versehen, sondern Rache geübt haben, gehindert hätte.

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Das autoritäre Österreich (Artikel 6) 1) Das Kleine Blatt 2) 5. März 1933 3) Krise im Nationalrat!

Die drei Präsidenten zurückgetreten.

Nach einer Kampfabstimmung über den Eisenbahnerstreik.

In der gestrigen Sitzung des Nationalrates kam es über die Frage der Abstimmung eines christlichsozi- alen Antrages zu einem ernsten Konflikt, der den Rücktritt der drei Präsidenten des Nationalrates, Dr.

Renners, Rameks und Strassners, zur Folge hatte. Wenn diese Krise nicht friedlich beizulegen ist, werden Neuwahlen notwendig werden.

Der Bürgerkrieg (Artikel 5)

1) Arbeiterwille 2) 12. Februar 1934

3) Alarm! Alles heraus zum Endkampf gegen den Faschismus!

Generalstreik in ganz Österreich ausgerufen!

Heute früh sollte im Parteihaus in Linz eine Hausdurchsuchung stattfinden. Die Linzer Arbeiter aber ließen sich nicht wehrlos dem Faschismus ausliefern und verteidigten das Parteiheim mit Waffenge- walt. Zum Sturm gegen das Parteiheim wurde Bundesheer eingesetzt, gegen das sich die Linzer Schutzbündler heldenmütig wehrten. In Oberösterreich ist spontan der Generalstreik ausgebrochen, daraufhin haben Partei und Gewerkschaften den Generalstreik in ganz Österreich proklamiert.

Die Ermordung Dollfuß´ (Artikel 7) 1) Kronen Zeitung 2) 26. Juli 1934 3) Bundeskanzler Dr. Dollfuß ermordet.

Von Aufrührern, die sich Uniformen von Heeresangehörigen und Polizei verschafft hatten und dadurch ins Bundeskanzleramt eindringen konnten, wurde Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß tödlich verletzt.

Der Kanzler musste verbluten, da die Aufrührer das Gebäude besetzt hielten, sodass dem schwer verwun- deten Regierungschef keine ärztliche Hilfe gebracht werden konnte.

Der Rücktritt Schuschniggs (Artikel 2) 1) Das Kleine Blatt 2) 12. März 1938 3) Dr. Schuschnigg zurückgetreten.

Dr. Seyß-Inquart Regierungschef.

Gestern um 17. 15 Uhr wurde durch die Ravag mitgeteilt, dass die für Sonntag, den 13. d. (dieses Monats, Anm.) angesetzte Volksbefragung verschoben worden ist.

Um 19. 40 Uhr teilte Bundeskanzler Dr. Schuschnigg durch den Rundfunk mit, dass er sich vom österreichischen Volk verabschiede.

Gegen 20. 30 Uhr trat Innen- und Sicherheitsminister Dr. Seyß-Inquart vor das Mikrofon und stellte fest, dass er sich nach wie vor im Amte befinde und für die Aufrechterhaltung der Ordnung Sorge trage.

In den späten Nachtstunden hat der Bundespräsident Dr. Seyß-Inquart mit der Führung der Regie- rungsgeschäfte betraut.

Der Anschluss Österreichs (Artikel 4) 1) Völkischer Beobachter 2) 14. März 1938 3) Der Anschluss vollzogen

Bundesheer in die deutsche Wehrmacht eingegliedert Freie und geheime Volksabstimmung am 10. April

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Der Zweite Weltkrieg

Vom Einmarsch in Polen bis zum Überfall auf Pearl Harbor

Schreibe die Datumsangaben sowie die Schlagzeilen in der richtigen Reihenfol- ge in dein Heft und klebe den passenden Text dazu! (Die kursiv gedruckten Wör- ter sind zusätzlich genauer erklärt.)

Balkan, 6. 4. 1941

Frankreich, 10. 5. 1940

Dänemark/Norwegen, 9. 4. 1940 Großbritannien, 13. 8. 1940 Hawaii, 7. 12. 1941

Libyen, 12. 2. 1941 Polen, 1. 9. 1939 UdSSR, 22. 6. 1941

„Fall Barbarossa“ – Überfall auf die UdSSR Deutsche besetzen Dänemark und Norwegen Deutscher Blitzfeldzug auf dem Balkan Deutsches Afrikakorps landet in Tripolis Japanischer Überfall auf Pearl Harbor Luftkrieg um England

Wehrmacht marschiert in Polen ein Westoffensive beginnt

Am 10. Mai 1940 marschierten deut- sche Truppen in die neutralen Staa- ten Belgien und die Niederlande ein.

In einem weiteren „Blitzkrieg“ ge- lang es den Deutschen, den nördli- chen Teil Frankreichs zu erobern. Am 22. Juni mussten die Franzosen einen Waffenstillstand mit dem Deutschen Reich unterzeichnen. In Südfrank- reich wurde eine französische Regie- rung gebildet, die von Deutschland geduldet war.

Deutsche Truppen überschritten am 22. Juni 1941 überfallsartig die sowjetische Grenze. Hitler trachtete danach, den deutschen Lebensraum nach Osten zu erweitern. SS-Einhei- ten gingen mit brutaler Härte gegen die Juden und die Zivilbevölkerung der UdSSR vor. Nach anfänglichem zü- gigem Voranschreiten kam die deut- sche Offensive im Dezember vor Mos- kau zum Stehen.

Truppen der deutschen Wehrmacht be- gannen am 6. April 1941 ihren Feld- zug gegen Griechenland und Jugosla- wien. Der Angriff erfolgte deshalb, weil der Versuch der Italiener, Griechenland zu erobern, gescheitert war. Jugoslawien kapitulierte am 17.

April, Griechenland am 21. April 1941.

Die am 13. August 1940 begonnene

„Luftschlacht um England“ sollte die deutsche Luftherrschaft über den britischen Inseln sichern. Dieses Ziel konnte angesichts des erbitter- ten Widerstands Großbritanniens nicht erreicht werden. Die deutsche Kriegsmarine war nicht in der Lage, eine Landung der deutschen Truppen in England zu unterstützen.

Da die Gefahr für Hitler größer wur- de, dass sich die Alliierten in Skandinavien festsetzen könnten, um Deutschland vom dringend benötigten schwedischen Eisenerz abzuschneiden, ließ der deutsche Diktator Dänemark und Norwegen besetzen.

Am 1. September 1939 begann die deut- sche Wehrmacht ihren lange geplanten Einmarsch in Polen. Den überlegenen deutschen Truppen waren die schlecht ausgerüsteten Polen nicht gewachsen.

Nach dreiwöchigem „Blitzkrieg“ war das polnische Heer besiegt.

Japan, ein Verbündeter Deutschlands, überfiel am 7. Dezember 1941 den Hauptstützpunkt der amerikanischen Pazifikflotte in Pearl Harbor auf Hawaii und löste dadurch den Kriegs- eintritt der USA aus. Ein Großteil der US-amerikanischen Pazifikflotte wurde vernichtet.

Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit gegenüber den in Ägypten stationier- ten Briten brach die italienische Front an der ägyptischen Grenze zu- sammen. Dem deutschen Generalfeld- marschall Rommel gelang es dank sei- ner taktischen Gewandtheit ab März 1941 Libyen zurückzuerobern.

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„Blitzkrieg“

eine von der Wehrmacht angewandte Form der Kriegsführung mit schnellen und uner- warteten Vorstößen

„Fall Barbarossa“

Dieser Deckname wurde vom nationalsozialistischen Deutschland für den Angriff auf die Sowjetunion (UdSSR) genutzt.

Alliierten

Die Alliierten waren unter anderem die Großmächte Großbritannien, die Sowjetunion (UdSSR) und (ab 1941) die USA, die gegen die Achsenmächte (Deutschland, Italien, Japan) verbündet waren.

Deutsches Afrikakorps

militärischer Großverband der Wehrmacht, der auf dem nordafrikanischen Kriegsschau- platz zum Einsatz kam

Generalfeldmarschall Rommel

Erwin Rommel war ein deutscher Generalfeldmarschall (hoher militärischer Titel). Sein Einsatz während des „Afrikafeldzugs“ in Nordafrika brachte ihm den Beinamen „Wüsten- fuchs“ ein.

kapitulieren

sich dem Gegner unterwerfen und keinen Widerstand mehr leisten Kriegsmarine

Bezeichnung von Seestreitkräften (Kriegsschiffen) neutral

unparteiisch; Die Neutralität hat die Nichtbeteiligung eines Staates an einem Krieg zur Folge.

Pearl Harbor

Hauptquartier der US-amerikanischen Pazifikflotte (Seestreitkräfte im Pazifik) auf Hawaii SS-Einheiten

SS bedeutet Schutzstaffel. Die mit militärischer Gewalt ausgestattete Organisation der NSDAP unterdrückte jeden Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit brutaler Gewalt. Die SS war maßgeblich an der Vernichtung der Juden (Holocaust) sowie unzäh- ligen NS-Kriegsverbrechen beteiligt.

Tripolis

Stadt in der italienischen Kolonie Libyen Waffenstillstand

Beendigung der Kampfhandlungen Wehrmacht

die nationalsozialistischen Streitkräfte Deutschlands Westoffensive

Als Westoffensive (Westfeldzug) wird die Eroberung der Niederlande, Belgiens, Luxem- burgs und Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht bezeichnet.

Zivilbevölkerung

Personen, die während eines Krieges keinen Streitkräften oder sonstigen Kampforgani- sationen angehören

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Male die Staatsgebiete in fünf verschiedenen Farben an!

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Lösung

Polen, 1. 9. 1939

Wehrmacht marschiert in Polen ein

Am 1. September 1939 begann die deutsche Wehrmacht ihren lange ge- planten Einmarsch in Polen. Den überlegenen deutschen Truppen waren die schlecht ausgerüsteten Polen nicht gewachsen. Nach dreiwöchigem

„Blitzkrieg“ war das polnische Heer besiegt.

Dänemark/Norwegen, 9. 4. 1940

Deutsche besetzen Dänemark und Norwegen

Da die Gefahr für Hitler größer wur- de, dass sich die Alliierten in Skandinavien festsetzen könnten, um Deutschland vom dringend benötigten schwedischen Eisenerz abzuschneiden, ließ der deutsche Diktator Dänemark und Norwegen besetzen.

Frankreich, 10. 5. 1940 Westoffensive beginnt

Am 10. Mai 1940 marschierten deut- sche Truppen in die neutralen Staa- ten Belgien und die Niederlande ein.

In einem weiteren „Blitzkrieg“ ge- lang es den Deutschen, den nördli- chen Teil Frankreichs zu erobern. Am 22. Juni mussten die Franzosen einen Waffenstillstand mit dem Deutschen Reich unterzeichnen. In Südfrank- reich wurde eine französische Regie- rung gebildet, die von Deutschland geduldet war.

Großbritannien, 13. 8. 1940 Luftkrieg um England

Die am 13. August 1940 begonnene

„Luftschlacht um England“ sollte die deutsche Luftherrschaft über den britischen Inseln sichern. Dieses Ziel konnte angesichts des erbitter- ten Widerstands Großbritanniens nicht erreicht werden. Die deutsche Kriegsmarine war nicht in der Lage, eine Landung der deutschen Truppen in England zu unterstützen.

Libyen, 12. 2. 1941

Deutsches Afrikakorps landet in Tripolis

Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit gegenüber den in Ägypten stationier- ten Briten brach die italienische Front an der ägyptischen Grenze zu- sammen. Dem deutschen Generalfeld- marschall Rommel gelang es dank sei- ner taktischen Gewandtheit ab März 1941 Libyen zurückzuerobern.

Balkan, 6. 4. 1941

Deutscher Blitzfeldzug auf dem Balkan

Truppen der deutschen Wehrmacht be- gannen am 6. April 1941 ihren Feld- zug gegen Griechenland und Jugosla- wien. Der Angriff erfolgte deshalb, weil der Versuch der Italiener, Griechenland zu erobern, gescheitert war. Jugoslawien kapitulierte am 17.

April, Griechenland am 21. April 1941.

UdSSR, 22. 6. 1941

„Fall Barbarossa“ – Überfall auf die UdSSR

Deutsche Truppen überschritten am 22. Juni 1941 überfallsartig die sowjetische Grenze. Hitler trachtete danach, den deutschen Lebensraum nach Osten zu erweitern. SS-Einhei- ten gingen mit brutaler Härte gegen die Juden und die Zivilbevölkerung der UdSSR vor. Nach anfänglichem zü- gigem Voranschreiten kam die deut- sche Offensive im Dezember vor Mos- kau zum Stehen.

Hawaii, 7. 12. 1941

Japanischer Überfall auf Pearl Harbor

Japan, ein Verbündeter Deutschlands, überfiel am 7. Dezember 1941 den Hauptstützpunkt der amerikanischen Pazifikflotte in Pearl Harbor auf Hawaii und löste dadurch den Kriegs- eintritt der USA aus. Ein Großteil der US-amerikanischen Pazifikflotte wurde vernichtet.

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Lösung

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Die Schlacht um Stalingrad

Die folgenden Texte stammen aus dem Buch „Stalingrad – Kampf und Gefangen- schaft – Überlebt.“ von Wolfgang Haidin. Der Soldat Josef Schönegger aus St. Pe- ter/Au (Niederösterreich) berichtet darin über die Kämpfe um die Stadt Stalingrad und seine Gefangennahme durch russische Soldaten.

Am Ende jedes Textes stehen drei Stichwörter bzw. Stichwortgruppen. Schreibe auf, was du damit im Zusammenhang mit dem jeweiligen Kapitel verbindest!

Weihnachten 1942

Mitte Dezember wird die Brotration auf 100 Gramm gekürzt (das sind zwei Scheiben). Dazu erhalten wir manchmal eine dünne, meist kalte Suppe, in der man vergeblich irgendeine Einlage sucht, und etwas Kräutertee oder Malzkaffee. Irgendwann einmal in dieser Zeit bekommen wir einen halben Liter Rotwein und eine Tafel Schokolade!

Vor Weihnachten liegen wir noch immer in Pitomnik1. Seit einem Monat haben wir kein Dach mehr über dem Kopf, nicht einmal ein Zelt. Gelegentlich dürfen wir in die Verwunde- tenzelte, um uns etwas aufzuwärmen. Ansonsten sind wir immer unter freiem Himmel und das bei Temperaturen zwischen -30 und -40 Grad. Viele Kameraden sterben an Hunger oder an Erschöpfung oder erfrieren einfach während des Schlafens. Wir haben ja nicht einmal richtige Winterkleidung. Die Wollhandschuhe sind längst zerrissen oder zerfranst.

An manchen Tagen bekommen wir gar nichts zu essen. Trotzdem wird gekämpft und sogar angegriffen. Immer wieder gehen wir gegen die Industriewerke in Stalingrad vor.

Am Heiligen Abend bekommen wir ein knappes halbes Kochgeschirr warme Suppe und ein kleines Stückchen Brot. In unserer Kompanie sind wir noch 30 bis 40 Mann, von 150 Mann Sollstärke. Die meisten sind gefallen, Einzelne ausgeflogen worden, verhungert oder erfroren. Ansonsten mache ich Dienst am Geschütz, trotz grimmiger Kälte. Man darf keine Metallteile angreifen, weil einem sonst die Finger festfrieren und man sie nicht mehr abbe- kommt.

Sonst habe ich an den Heiligen Abend keine Erinnerung mehr. Es war wohl ein grauenvol- ler Tag wie alle anderen auch ...

1 Pitomnik war ein Flugplatz im Kessel von Stalingrad.

1) Ernährung 2) Unterkunft 3) Kleidung

Abtransport der Verwundeten

Ich beobachte, wie eine Tante Ju1 mit Verwundeten an Bord schon in Startposition ist und nicht mehr starten kann, weil knapp vor ihr eine Bombe einschlägt und einen tiefen Krater reißt. Ich sehe auch, dass eine landende oder startende Maschine in einen Krater gerät, und ihr Fahrwerk so stark beschädigt wird, dass sie liegenbleibt und nicht mehr zu gebrauchen ist. Eine Fahrwerksreparatur ist unter diesen Umständen nicht möglich, ohne Werkstätten und Personal. Es spielen sich entsetzliche Szenen ab, wenn die Verwundeten, die sich schon in Sicherheit wähnen, wieder ausgeladen werden. Sie weinen oder schreien. Das ist ihr sicheres Todesurteil. Solche Tragödien muss ich häufig mitansehen.

Allen ist klar, dass ein Flugzeug die einzige Möglichkeit ist, dieser Hölle zu entkommen. So wird von manchen alles versucht, um nur ja mitgenommen zu werden. Sie hängen sich an Tragflächen oder Fahrgestelle der startenden Maschinen und stürzen ab, wenn sie sich nicht mehr halten können.

Ist eine Maschine mit Verwundeten voll, müssen manche mit Waffengewalt daran gehin- dert werden, die Maschine zu stürmen. Auch geraten Verzweifelte beim Zulaufen auf die startende Maschine in den Sog der Propeller und werden buchstäblich in Stücke gehackt.

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Der Atombombenabwurf auf Hiroshima

Am 6. August 1945 wurde um 8 Uhr 15 in der japanischen Stadt Hiros- hima zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit eine Atombombe als Waffe eingesetzt. Am 9. August kam es zu einem weiteren Atom- bombenabwurf auf die Stadt Nagasaki. Die Abwürfe wurden von US- Präsident Harry S. Truman angeordnet. Am 2. September 1945 erfolgte die offizielle Kapitulation Japans, mit der der Zweite Weltkrieg endete.

Der Einsatz der Atombomben sollte das Ende des Krieges beschleunigen und damit vielen US-Soldaten das Leben retten.

Der US-Bomber „Enola Gay“ klinkte die Bombe in 9450 Metern Höhe aus. Mit einem grellen Blitz explodierte sie etwa 600 Meter über dem Stadtzentrum von Hiroshima. Die Atombombenexplosion tötete insge- samt etwa 92.000 Menschen sofort. Zirka 130.000 Menschen starben bis Jahresende an den Folgen des Angriffs, zahlreiche weitere in den Jahren danach. Die Hitzestrahlen und die Druckwelle zerstörten nahezu alle Gebäude in einem Umkreis von zwei Kilometern vom Explosionszent- rum. Der gleißende Blitz der Explosion brannte Schattenrisse von Perso- nen in stehengebliebene Hauswände ein, ehe die Menschen von der Druckwelle fortgerissen wurden. Die Überlebenden der Explosion hatten ihre Häuser und ihre Arbeitsstätten verloren. Trotz allem fingen die Menschen von Hiroshima an, inmitten der Schrecken nach dem Atom- bombenabwurf ihre Stadt wieder aufzubauen und ihr neue Hoffnung zu geben.

Der Atompilz von Hiroshima Zusammensetzung der Energie

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Der Atombombenabwurf auf Hiroshima

Lies dir den Text „Der Atombombenabwurf auf Hiroshima“ durch! Beantworte an- schließend die sechs Fragen!

Was geschah genau?

Atombombenabwurf auf die japanische Stadt Hiroshima, ...

...

Warum?

...

...

...

Wann?

...

Von wem wurde der Abwurf angeordnet?

...

Womit wurde die Bombe nach Hiroshima transportiert?

...

Welche Folgen brachte das Ereignis mit sich?

...

...

...

...

...

...

leicht

Lies dir den Text „Der Atombombenabwurf auf Hiroshima“ durch! Schreibe an- schließend zu den sechs Fragen die richtigen Antworten!

am 6. August 1945 um 8 Uhr 15 - Beschleunigung des Kriegsendes und die Rettung des Lebens von vielen US-Soldaten - Explosion der Bombe in 600 Metern Höhe über dem Stadtzentrum - mit dem US-Bomber „Enola Gay“ - sofortiger Tod von zirka 92.000 Menschen - Tod von zirka 130.000 Menschen bis zum Jahresende - Tod vie- ler Menschen in den weiteren Jahren durch die Folgen der Explosion - von US- Präsident Harry S. Truman - Zerstörung nahezu aller Gebäude durch Hitzestrahlen und Druckwellen in einem Umkreis von zwei Kilometern vom Explosionszentrum

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In der Stadtmitte von Hiroshima blieb nichts außer Gebäuden aus Stahlbeton stehen.

Nur die Straßenreihen zeigen, dass dort ein verkehrsreicher Teil der Stadt war.

Die Opfer des Atombombenabwurfs mussten aufgrund der Zerstörung der Kran- kenhäuser in Spitalszelten notdürftig versorgt werden.

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Die Decke wurde durch die direkt oberhalb des Gebäudes stattfindende Explosion eingedrückt. Die dadurch entstandene Mulde füllte sich in der Folge mit Regenwasser.

Durch die Explosion wurden die Säulen der Brücke nach außen verschoben, die Brückengeländer fielen auf beiden Seiten ins Wasser.

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Der Atombombenabwurf auf Hiroshima

Die Textausschnitte stammen aus dem Buch „Sadako will leben“ von Karl Bruck- ner.

Mache dir Gedanken zu den folgenden Fragstellungen:

Wie reagiert die Besatzungsmannschaft der „Enola Gay“ auf den Atombombenab- wurf?

Wie erlebt die Arbeiterin Yasuko Sasaki, die Mutter von Sadako, den Atombom- benabwurf?

Colonel Tibbets, der Kommandant der B-29 "Enola Gay", steuerte in achttausend Meter Flughöhe das Zentrum der Stadt Hiroshima an. Im Laderaum betätigte der Bombenschütze Major Ferebee den Mechanismus, der den Bombenschacht aufklappte.

Jetzt visierte Ferebee das Ziel an.

Die Bombe fiel.

Mit höllischem Jaulen stürzte das Ungetüm in die Tiefe.

Die Besatzung der „Enola Gay“ riss, wie befohlen, schwarze Schutzbrillen vor die Gläser der Sauerstoffmasken. Keiner der Flieger wusste, welchem Zweck diese Schutzbrillen dienen sollten.

Keiner wusste, was sich in den folgenden Minuten ereignen würde. Sie erfüllten nur einen stren- gen Befehl.

Und sie warteten alle mit fühllos gewordenen Körpern. Und sie lauschten und meinten, das Jaulen der stürzenden Bombe zu vernehmen. Aber es war nicht das Jaulen, sondern das Rauschen der Blutströme, die ihre aufgeregt pochenden Herzen durch die Adern jagten. Und sie starrten alle mit versteinerten Gesichtern blicklos ins Leere, gebannt und gelähmt von dem leisen Erahnen einer Katastrophe, wie die Welt sie noch nie erlebt hatte.

Die Uhr am Handgelenk des Colonel Tibbets störte der harte Pulsschlag nicht. In ihr drehten sich Rädchen. Und mit diesem Drehen wurde eine Sekunde nach der andern zur Vergangenheit. Die Zeiger standen auf acht Uhr vierzehn Minuten und fünfunddreißig Sekunden.

An der Bombe wurde durch einen sinnreich konstruierten Apparat ein Fallschirm entfaltet.

Die Bombe schwebte an dem Fallschirm zur Erde nieder.

Die Uhrzeiger wiesen acht Uhr vierzehn Minuten und fünfzig Sekunden.

Die Bombe befand sich in sechshundert Meter Höhe über dem Boden.

Und als sie sich um acht Uhr fünfzehn Minuten um weitere hundert Meter gesenkt hatte, leiteten Apparate, von Wissenschaftlern ersonnen, im Inneren der Bombe eine Zündung ein: Neutronen spalteten Atomkerne des Schwermetalls Uran 235. Und diese Spaltung wiederholte sich in un- fassbar schneller Kettenreaktion.

Im millionsten Teil einer Sekunde entflammte eine neue Sonne in grellweißem Licht.

Hundertfach heller als die Himmelssonne. Und dieser Feuerball strahlte Millionen Hitzegrade gegen die Stadt Hiroshima.

In dieser Sekunde verbrannten 86.000 Menschen.

In dieser Sekunde erlitten 72.000 Menschen schwere Verletzungen.

In dieser Sekunde wurden 6820 Häuser pulverisiert und vom Sog eines luftleeren Raumes als Staubteilchen kilometerhoch zum Himmel emporgerissen.

In dieser Sekunde stürzten außerdem 3750 Gebäude ein, und die Trümmer begannen zu brennen.

In dieser Sekunde bombardierten tödliche Neutronen- und Gammastrahlen den Explosionsort im Umkreis von anderthalb Kilometern.

In dieser Sekunde hatte das Ebenbild Gottes den ersten Versuch unternommen, sich mit Hilfe der Wissen- schaft selbst zu vernichten.

Der Versuch war gelungen.

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