Kernöl bleibt

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Inhalt

Berater-Tagung

Über 300 Agrar-Berater aus zehn Nationen tagten vier Tage lang in Seggau. Seiten 2, 3

Kernöl bleibt

EU fand gute Lösung im Streit mit Slowenien über Kernöl und Käsekrainer. Seite 4

Genusskrone

Sechs steirische Sieger bei der höchsten Auszeichnung für Direktvermarkter. Seite 6

Steirerglück

Weitere Schweinefleisch-Marke setzt auf Qualität und Herkunft aus der Steiermark. Seite 7

Strukturwandel

Obwohl Arbeitskräfte zurück- gingen bleiben Bauern Wirt- schaftsmotor am Land. Seite 9

Stallfliegen

Die Plagegeister wird man nur mit konsequenter Bekämpfung zuverlässig los. Seite 13

Terminkalender

Die wichtigsten Veranstal- tungen, Kurse und Sprechtage im Steirerland. Seiten 10, 11

meInung

Wieder massive Unwetter-Schäden

d

er Grazer Hauptplatz voll mit aufeinanderge- pferchten, traurigen Schweinen. Mit solchen auf- wühlend-grausamen Bildern – selbst Hartgesottenen wird beim Anblick angst und bange – be- treiben radikale Tierschützer übelste Meinungsmache gegen die Schweinebauern und gegen die bäuerliche Landwirtschaft.

Was wollen sie erreichen? Ihr stärkstes Motiv zu allererst: Mit einer aufgescheuchten Öffent- lichkeit wollen sie den zuletzt ins Stottern geratenen Spendenzug wieder in Fahrt bringen. Zwei- tens: Neu-, Zu- und Umbauten

von Ställen blockieren, um ein Verbot der Tierhaltung zu er- wirken. Hier plustern sich ver- meintlich unschuldige Aktivis- ten in verbissener Tateinheit mit hartnäckigen Bürgerinitiativen auf. Und drittens: einen gänzli- chen Verzicht auf Fleisch, denn nur Vegetarier und Veganer sind in Tierschutzdenke moralisch in Ordnung.

Die Bauern sind hier Opfer ei- ner gemeinen Hetzjagd und nicht Täter, wie Tierschützer sie künstlich hochstilisieren wollen.

Stalleinbrüche – eigentlich ein krasses Eigentumsdelikt – sind für sie nur ein Kavaliersakt, um nicht vorhandene! Haltungs- skandale aufzudecken und um zu emotionalisieren. Der Scha- den aber bleibt den Bauern:

Stallbauten werden zu einem schmerzhaften und teuren Hür- denlauf, ihr gutes Image beschä- digt, viele verzweifeln und geben auf. Das ist der wahre Skandal.

Rosemarie Wilhelm

u

ngewöhnlich heftige Ge- witter gingen am 21. Juni in der Ober- und Oststeier- mark nieder. Besonders hart traf es die Bezirke Hartberg, Weiz, Liezen, Leoben, Bruck/Mur und Mürzzu- schlag. Während in der Obersteier- mark hunderte Hektar Grünlandflä- chen überflutet und vermurt wur- den, wüteten in der Oststeiermark sowie in den Bezirken Mürzzu- schlag und Bruck/Mur Hagel und Sturm.

Nach derzeit vorliegenden Mel- dungen sind rund 10.000 Hektar massiv betroffen, davon sind rund

850 Hektar durch Vermurungen und Überschwemmungen in Mitleiden- schaft gezogen. Auch Forststraßen, Zufahrtswege und Brücken wurden beeinträchtigt, deren Wiederherstel- lung jedenfalls mehrere Monate in Anspruch nehmen wird.

Die österreichische Hagelversiche- rung geht in einer ersten Schätzung von Hagelschäden an Acker- und Spezialkulturen in der Höhe von 4,4 Millionen Euro aus.

Die Bezirkskammer Oststeiermark, die ab 1. Juli die Service- und Bera- tungsleistungen für die Bauern der Bezirke Hartberg und Fürstenfeld

anbietet, hat für unwettergeschä- digte Betriebe eine Futtermittelbör- se eingerichtet. Unter der Telefon- nummer 03332/62 6 23-4626 wer- den ab sofort Körnermais für CCM, Ganzkornsilage sowie Siliermais für Rinder vermittelt. Kammerob- mann Johann Reisinger ersucht An- bieter und Betriebe, die Futter be- nötigen, um entsprechende Mel- dungen. Schäden an Gebäuden und baulichen Anlagen können mittels Privatschadensausweis nur mehr unter www.agrar.steiermark.at ge- meldet werden. Die Gemeinden helfen beim Ausfüllen. Seite 4

SchweIne

Zuchtwerte

Seite 14 Fitness macht ab Juli 15 Prozent vom Gesamt- zuchtwert aus.

ackerbau

Zwischenfrucht

Seite 12 Bodenbearbei- tung ist auch bei Zwischenfrüchten das Um und Auf.

Bei Bioflächen EU-weit Nummer 1

Österreich hat in der EU mit 18,5 Prozent den höchsten Anteil an Bio-Anbauflächen. Dahinter folgt Schweden mit 12,6 Prozent, Est- land kommt auf 10,5 und Tsche- chien auf 9,4 Prozent.

Ein in Brüssel präsentierter Son- derbericht des EU-Rechnungshofs über die Prüfung des Kontrollsy- stems, das Produktion, Verarbei- tung, Vertrieb und Einfuhr von öko- logischen/biologischen Waren re- gelt, zeigt Schwachstellen auf. So sollten die Behörden der einzelnen Länder die Aufsicht über die Kon- trollstellen stärker wahrnehmen.

Berater besuchten Betriebe

Opfer

Lokalaugenschein: Hagel ließ nicht viel übrig. Bezirkskammer Oststeiermark richtet Futterbörse ein BB

P.b.b. – GZ 02Z032405 M Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8020 Graz Seit 1852 die Zeitung der Landeskammer

für Land- und Forstwirtschaft Steiermark

Ausgabe Nummer 13, Graz, 1. Juli 2012 Sie finden uns im Internet unter www.lk-stmk.at

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Seite 15 Basisabgabe 7,97 Cent, mit Zu- schlag 19,92 Cent je 100 Kilo.

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2 Landwirtschaftliche MitteiLungen T o p -T h e m a 1. Juli 2012

kritische ecke

kammerobmann Allerheiligen/Wildon LKR Josef Kowald

B

auernsterben hieß es kürzlich in den Medien. In den vergangenen elf Jahren hat fast jeder fünfte Bau- er aufgegeben. Besonders in den Ackerbau- gebieten mit Veredelung und Tierhaltung haben wir den größten Rückgang. Im Zuge eines ORF-Interviews am Hof wurde ich mit der Situation konfrontiert. Natürlich habe ich die gesamte Lage der Landwirt- schaft aufgezeigt, weil es zu einem deut- lichen Rückgang der Rinder-, Schweine- und Geflügelhalter gekommen ist.

Früher konnten Höfe mit kleineren Tierbe- ständen ein lebensfähiges Einkommen er- wirtschaften. Durch Erzeuger- und Ver- kaufsgemeinschaften haben auch Kleinbe- triebe im Voll- und Nebenerwerb gleiche Marktchancen. So haben sich kleinere Hö- fe ebenso entwickelt wie größere sich ver- kleinert haben. Es war nicht nur die Markt- lage ausschlaggebend. Familiäre und ge- sundheitliche Gründe sowie eine unklare

Generationenfolge sind mitverantwortlich für die Veränderungen. Durch Vorbild und durch den Marktdruck sind auch bei uns größere Tierbestände im Voll- und Neben- erwerb notwendig geworden. Um eine ent- sprechende Wertschöpfung zu erreichen, blieb nichts anderes übrig als den Betrieb zu vergrößern. Wenn aber jemand durch Zuerwerb und aufgrund der familiären Verhältnisse mit weniger Tieren auskommt, dann ist dies sehr anerkennenswert. Trotz- dem dürfen größere Einheiten eine Chance haben. Der Strukturwandel bewirkt auch, dass die Zahl der Fremdarbeitskräfte hö- her geworden ist.

Dass beispielsweise in Medienberichten oft nur ein kleiner Ausschnitt und betriebs- fremde Bilder ausgestrahlt werden, liegt nicht in unserem Einflussbereich. Mancher könnte sagen, dass die jeweilige Sparte nicht genug berücksichtigt wird.

Leider gibt es auch bei Betriebsfestigungen und Weiterentwicklungen speziell bei not- wendigen Stallbauten Widerstand. Oft leis- ten Nachbarn einen Beitrag zu hohen Gut- achterkosten, Verzögerungen, Freudlosig- keit und Betriebsaufgaben. Es ist auch zu hinterfragen, wer im politischen Bereich uns dies antut.

Viele Außenstehende versuchen auch, uns Vorschriften für unsere Arbeit in der Land- wirtschaft zu machen. Ich kritisiere die vie- len Belastungen und Vorschriften, welche zu Betriebsaufgaben führen. Gleichzeitig appelliere ich an die Berufskollegen und Nachbarn, den zukunftsorientierten jungen Menschen und der heimischen Lebensmit- tel-Produktion eine Zukunft zu geben.

Bauernsterben

Brennpunkt: Einkommen und Lebensqualität

Herausforderung der Bauernfamilien: Einkommen, Markt anforderungen und Wohlbefinden unter einen Hut bringen

Mehr als 300 europäische Berater beschäftigten sich in der Steiermark mit Zukunftsfragen.

Die Zukunft der Landwirt- schaft mit Blick auf das Jahr 2020 ist wohl für jede steirische Bauernfamilie von größter Be- deutung. Wie für jedes Unter- nehmen gilt es, die vielfältigen Marktanforderungen zu be- rücksichtigen, um ein entspre- chendes Familieneinkommen zu erzielen. Dabei sollte auf die Lebensqualität nicht verges- sen werden. Im Rahmen einer internationalen Tagung von mehr als 300 Agrarberatern aus zehn Staaten wurden genau die

Fragen Marktanforderungen, Einkommen und Lebensquali- tät in den Mittelpunkt gestellt.

Herausforderungen

Bäuerinnen und Bauern sind selbstständige Unternehmer.

Sie sind für ihren Erfolg in ho- hem Ausmaß selbst verantwort- lich. Das Erreichen eines Haus- haltseinkommens von 35.000 bis 40.000 Euro bei gleichzei- tiger Lebensqualität stellt viele vor große Herausforderungen.

Dabei ergeben sich viele Fra- gen: Wie gelingt es mit durch- schnittlich knapp 14 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflä- che diese Ziele zu erreichen?

Welche Produkte sind in Zu- kunft gefragt? Wie geht es mit den Agrarpreisen weiter? Kann

oder soll ich meinen Betrieb noch ausweiten, bekomme ich für eine Stallerweiterung über- haupt eine Baugenehmigung?

Gibt es auch in Zukunft noch Möglichkeiten, um im Neben- erwerb in vertretbarer Nähe Arbeit zu finden? Wie können wir den bisherigen Lebensstan- dard bei einer jährlichen Stei- gerungen der Lebenshaltungs- kosten von 1.100 Euro erhal- ten? Findet mein Betrieb einen Nachfolger?

Fragen über Fragen, mit deren Beantwortung sich viele über- fordert fühlen. Die Beratung der Landwirtschaftskammer Steiermark versucht durch ein vielfältiges Angebot in den Be- zirkskammern, den Fachabtei- lungen der Landeskammer und

mit Arbeitskreis- und Spezial- beratungsprojekten Unterstüt- zung anzubieten und als Weg- weiser zu fungieren.

Betriebsbesuche

Alle 25 im Rahmen von Fach- exkursionen besichtigten Be- triebe in den unterschiedlichs- ten Betriebszweigen haben eines gezeigt: Die Freude zur Arbeit, zum eigenen Tun und das gedeihliche Miteinander der Generationen am Hof sind entscheidende Erfolgsfaktoren.

Bäuerliche Unternehmen sind in den meisten Fällen Famili- enbetriebe. Gelingt es die ver- schiedenen Familienmitglieder – die Eltern sowie die Hof- nachfolger – gut in Betriebs- entscheidungen einzubinden,

Ideen und Innovationen spinnen

Stillstand ist Rückschritt: Um weiter zu kommen brauchen wir Visionen und Ziele

„i

ch muss meine Ziele kennen und überlegen, wie ich sie erreichen kann. Innovation braucht Zeit und die richtigen Schritte. Wir brauchen Visionen und Ideen“, erklärte Hans Lercher, Unter- nehmensberater vor den euro- päischen Agrarberatern in Seg- gauberg. Kreativ und innovativ zu sein funktioniert jedoch nicht auf Knopfdruck. Ideen müssen reifen und der Kopf muss frei sein.

Auch für die bäuerlichen Fami- lien wird es immer wichtiger,

innovative Projekte und Ge- schäftsideen in Angriff zu neh- men. „Ich muss meine Flughö- he überdenken. Die Betriebs- führer sollten Wünsche der Kunden kennen und das Ange- bot soll Emotionen wecken“, führte Lercher ferner aus.

Dazu das Beispiel Urlaub am Bauernhof: Beim alleinigen Vermieten von Zimmern wer- den kaum Emotionen geweckt, der Erfolg wird nicht groß sein. Wird aber diese Zweck- mäßigkeit, eine Unterkunft zu vermieten, mit Emotionen an-

gereichert, eröffnen sich neue Chancen. Das Vermitteln des bäuerlichen Lebens und von Ursprünglichkeit sind emo- tionsgeladene Aspekte. Trifft sich das mit dem Ziel der Gäste, eröffnen sich für die Betriebs- führer neue Vermarktungswe- ge, der Erfolg stellt sich ein.

Kooperationen, Authentizi- tät und Transparenz sind Stär- ken der Bauernschaft. Sich zu vernetzen, die Konkurrenz als Partner zu sehen und sich mit Branchen zu verbinden, das sei unumgänglich.

Netzwerk statt Konkurrenz

Glückliche Kunden-Gesichter

Karina Neuhold: Ich wachse mit den Herausforderungen

Durch Not zum Erfolg

Der Kärntner Hannes Zechner führt mit Berufskollegen einen Milchhof

i

nnovation bedeutet für die Naaser Schafbäuerin und Wollexpertin, „aus den vorhandenen Ressourcen das Bestmögliche machen“. Das Geheimnis ihres Erfolges ist die Wertschätzung der Natur und der Tiere sowie die Freude am Beruf Bäuerin.

Für die kommenden Jahre nimmt sich die Vermarkte- rin von Wollprodukten vor, den Wert der Schafwol- le weiter zu steigern, Wol- le von anderen Betrieben zu übernehmen und so Exi- stenzgrundlagen zu schaf- fen. Weiters möchte sie ihr Produktsortiment ausbau-

en und ihr kleines „Woll-Unternehmen“ fit für den Export machen. Denn der Grundsatz von Karina Neuhold ist: „Was denkbar ist, ist auch machbar“. Sie wachse mit den He- rausforderungen. Kreativität und Innovation seien hierbei besonders wichtig. „Eine Idee muss solange reifen, bis ich mich voll identifizieren kann“, sagt sie. Und weiter:

„In glückliche Kunden-Ge- sichter zu blicken, entschä- digt mich für viel Denkar- beit und so manche Mühe – für mich ist das ein Beitrag zur Lebensqualität“, führt Neuhold aus. Elisabeth Reith

e

ine regionale Erfolgsgeschichte ist der bäuerliche Milchhof Sonnenalm in St. Paul, der 1997 von einer Bau- erngruppe gegründet wurde. Eine Handvoll Schulen waren damals Kunden, heute bezie- hen 120 Schulen und Kindergärten, 200 Fili- alen von Spar bis Rewe,

Metro und Pfeiffer sowie Großküchen, Senioren- heime und Gastwirte Milch und Milchprodukte vom Sonnenhof.

Drei Grundwerte bestim- men das Handeln der Bau- erngruppe:

uEin fairer Milchpreis.

Karina Neuhold IALB Hannes Zechner IALB

Am 19. Juni machten sich die internationalen Agrar- und hauswirtschaftsberater bei sechs exkursionen ein Bild der Landwirtschaft in unserer region.

Almenland: stärkung des Berggebietes durch koope- rationen: Milch- und Mutterkühe.

Halbenrain: eU-herkunftsschutz (g.g.A.) und regio- nale Projekte als entwicklungsimpulse.

Feldbach: Obst und Gemüse sichert die existenz von Betrieben mit kleinen strukturen und Flächen.

Mureck: Landwirtschaft im spannungsfeld rechtlicher Vorgaben, raumordnung und Wasserschutz.

Kärnten: erwerbskombination durch Direktvermark- tung und Gästebeherbergung im Lavanttal.

Slowenien: einblick in die Landwirtschaft unserer südlichen Nachbarn: Milchkühe, Wein, Gemüse und Direktvermarktung standen am Programm.

exkUrsiONeN

PIxELIo

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Landwirtschaftliche MitteiLungen

1. Juli 2012 T o p -T h e m a

Brennpunkt: Einkommen und Lebensqualität

Herausforderung der Bauernfamilien: Einkommen, Markt anforderungen und Wohlbefinden unter einen Hut bringen

werden sie mit Freude und Be- geisterung mitarbeiten und an der Entwicklung des Hofs teil- nehmen. Notwendige Verände- rungen auf dem Hof – Erwei- terung der Produktion, durch Umstellung auf neue Betriebs- zweige, Dienstleistungen oder ein Übergang vom Voll- zum Nebenerwerb – werden ge- meinsam umgesetzt.

Vernetzung

Das Miteinander in der Zusam- menarbeit mit anderen Bauern oder mit Vermarktern gewinnt gleichfalls an Bedeutung. So zeigt zum Beispiel das Mar- kenfleischprogramm Almo die Stärke in der Zusammenarbeit der bäuerlichen Produzenten mit der Firma Schirnhofer.

Wie können Bildung und Bera- tung diesen Weg unterstützen?

Ausbildung, Weiterbildung und Beratung sind wichtige Schlüssel zum Erfolg. Dazu Franz Paller vom Landwirt- schaftsministerium: „Es gibt in Österreich, wie kaum in einem anderen Land, eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft.

Angefangen von Ausbildungen zum Facharbeiter, Meister, hö- here Bundeslehranstalten, Uni- versität für Bodenkultur, den vielfältigen Bildungsangeboten der ländlichen Fortbildungs- institute bis hin zur hochwer- tigen Beratung werden Mög- lichkeiten für das lebenslange Lernen geboten.“ Die im Rah- men der Fachexkursionen be-

sichtigten Betriebe haben diese Notwendigkeit des lebenslan- gen Lernens bestätigt. Dazu die Vorauer Milchbäuerin Rose- marie Kernegger, die auch die Universität für Bodenkultur ab- solviert hat: „Meinem Gatten und mir haben die zusätzlichen Ausbildungen wie BFU, BUS und der Arbeitskreis viel ge- bracht. Wir haben unsere Ziele sogar mehr als erreicht.“

Betrieb und Zukunft

Generalsekretär Reinhold Mang vom Landwirtschaftsmi- nisterium und der oberösterrei- chische Kammerdirektor Fritz Pernkopf sind sich einig: Die Bildungs- und Beratungskam- pagne „Mein Betrieb – Meine Zukunft“ ist eine Antwort auf

die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen. Mang:

„Die Offensive ‚Unternehmen Landwirtschaft 2020‘ soll mit- helfen, die Wettbewerbsfähig- keit und die Lebensmittelsi- cherheit zu steigern und dabei wichtige Umwelt- und Klima- ziele zu erreichen.“ Und Pern- kopf ergänzt: „Es gibt nicht nur eine Lösung. Einkommens- wachstum soll in Vielfalt erfol- gen und auf die persönlichen Fähigkeiten und Interessen so- wie betrieblichen Möglich- keiten abgestimmt sein.“ So stiften verschiedene Beratungs- produkte, wie die „Betriebspla- nung“, der „Waldwirtschafts- plan“ bis hin zur Arbeitskreis- beratung guten Nutzen.

Elisabeth Reith, Fritz Stocker 300 Bera- ter aus ganz Europa tra- fen sich in der Steier- mark und besuchten dabei auch Betriebe verschie- dener Spar- ten

MUScH (1), IALB (4)

Wir sollten auf den Bauch hören

Trotz Zahlen und Fakten beeinflussen Gefühle unsere täglichen Entscheidungen

S

ehr oft lassen wir uns von Zahlen und Fak- ten leiten und treffen Entscheidungen, die sich im Nachhinein als falsch erwei- sen“, stellte Roman Szeliga, Internist und Kommunikations- trainer fest.

Den europäischen Agrarbera- tern versuchte er auf humor- volle Weise zu vermitteln, dass es wichtig ist Zahlen und Fak- ten zu kennen und sich dieser bewusst zu sein. Allerdings be- stimmen die Emotionen und das Bauchgefühl die Entschei-

dungen mit, die wir täglich tref- fen. Um ein Unternehmen oder einen landwirtschaftlichen Be- trieb erfolgreich zu führen, ist Kompetenz erforderlich. Wei- ters dürfen aber Humor, Krea- tivität, Wertschätzung und Lob oder auch Beziehungen und Kommunikation nicht fehlen.

Ein altes Sprichwort bestätigt:

„Der Ton macht die Musik“.

Vielfach kommunizieren wir, aber nur selten reden wir auch wirklich miteinander. Dabei spielt gerade das Miteinander- Reden eine wesentliche Rolle

für eine gute Weiterentwick- lung des Hofes. Besonders be- deutsam ist das Miteinander- Reden, um Mitmenschen zu motivieren. Um die Familie, die Kinder, Mitarbeiter oder Kunden zu motivieren – das Ergebnis ist dasselbe – ist Be- gegnung wichtig. Nur wenn ich mit meinen Mitmenschen von Angesicht zu Angesicht in der Wahl der richtigen, motivie- renden und aufrichtigen Worte rede, entsteht Beziehung und Wertschätzung.

Elisabeth Reith Nicht nur Zahlen vertrauen

Durch Not zum Erfolg

Der Kärntner Hannes Zechner führt mit Berufskollegen einen Milchhof

Eine starke Frau der Taten

Mateja Jaklic sind die Wünsche und Anregungen der Kunden wichtig

uWertschöpfung und Schaffung von Ar- beitsplätzen für die Menschen in der Region.

uHerstellen von Milchprodukten mit reins- ter Qualität für jene, die sie wertschätzen.

Für Zechner bedeutet Innovation: „Mo- dernste Technik zur Herstellung traditio- neller Lebensmittel. Weiters Querdenken und anderen einen Schritt voraus sein.“

Kombiniert mit einer kon- sequenten Umsetzung will das Unternehmen mit inno- vativen Produkten für alle beteiligten Bauern einen ge- rechten Milchpreis erwirt- schaften. Elisabeth Reith

D

ie Arbeit mit immer neuen Heraus- forderungen bereichert und prägt das Leben von Mateja Jaklic, Verkaufs- und Marketing-Leiterin der Messe Gornja Radgona. Obwohl die Ausstellungen stark auf Tradition ausgerichtet sind, setzt die Mar- ketingleiterin auf innovative

und zukunftsträchtige Aus- stellungsthemen.

Jaklic ist eine Frau der Ta- ten. Ihr ist es wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Kun- den ein gesundes Arbeits- verhältnis pflegen. Jak- lic: „Offenheit und gegen- seitiger Respekt tragen

zum Erfolg bei“. Und weiter: „Mir ist es ein großes Anliegen, meine Kunden weitgehend persönlich zu kennen. Mich interessieren ih- re Wünsche und Anregungen. Nur so kann es gelingen, ein hohes Maß an Zufriedenheit zu erreichen.“ Innovation bedeutet für die Mar-

ketingleiterin: „Sei aktuell und frisch, sei gleich und anders.“

Ein Geheimnis ihres Er- folges verrät Jaklic auch:

„Mit jungen Mitarbeitern können aktuelle Trends und Ideen eingefangen und ge- meinsam mit Fachleuten umgesetzt werden.“ E. Reith

Hannes Zechner IALB Mateja Jaklic IALB

u Die 1961 gegründete Internationale Akademie für land- und hauswirtschaftliche Beraterinnen und Berater (IALB) ist eine internationale Plattform zum Informations- und Erfahrungsaustausch für Berate- rinnen und Berater.

u Einmal im Jahr trifft sich die IALB, heuer vom 17. bis 20. Juni im Schloss Seggau in der Steiermark.

Über 300 Berater aus zehn Nationen nahmen an die- ser Veranstaltung teil.

u Die IALB umfasst Mitglieder aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol sowie aus vielen weiteren europäischen Ländern. Mit dem grenzüber- schreitenden Erfahrungsaustausch und der fachlichen und methodischen Weiterbildung leistet die IALB ei- nen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Beratung.

WofÜr IALB StEht AuS MEINEr SIcht

Kammerdirektor Landwirtschaftskammer Werner Brugner

D

ie internationale Beratertagung in Seggauberg wurde mit großer An- erkennung und Wertschätzung der über 300 Beraterinnen und Berater erfolg- reich abgeschlossen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landwirtschaftskam- mer Steiermark haben unter Einbindung der Kammern in Kärnten und Slowenien gezielt und sehr gekonnt die Vielfalt der Landwirtschaft, aber auch jene in der Bil- dungs- und Beratungsarbeit präsentiert.

„Mein Betrieb – Meine Zukunft“ stand da- bei im Mittelpunkt der Tagung. Als Neben- erwerbsbauer und Kammerdirektor weiß ich um die vielfältigen Herausforderungen, die tagtäglich an unsere Bäuerinnen und Bauern gestellt werden. Mit gezielten Bil- dungs- und Beratungsangeboten wollen wir Hilfestellung leisten. Wir bieten dabei An- gebote für die verschiedenen Phasen in der Unternehmensführung. Hier sind beson- ders die Fragen „Wo stehe ich jetzt?“, „Wo

will ich hin?“, „Was ist zu tun?“ und „Was bringt die Entwicklung mit sich?“ im Vor- dergrund. Basierend auf einer guten Schul-, Facharbeiter- und Meisterausbildung set- zen Weiterbildung und Beratung konkrete Angebote. Jeder findet das für sich pas- sende Produkt, sei es der Self-Check, das Seminar „Unsere Erfolgsstrategie“ speziell für Nebenerwerbsbauern, die Produkte Be- triebskonzept, Betriebsplanung, Waldwirt- schaftsplan bis zu den Aktivitäten in den acht Arbeitskreisprojekten. Im Mittelpunkt all dieser Angebote steht die Steigerung der unternehmerischen Kompetenz. Die Bäue- rinnen und Bauern, deren Höfe im Rahmen der Exkursionen besichtigt wurden, haben diese Unternehmerkompetenz eindrucks- voll unter Beweis gestellt. Ich bin stolz auf die Leistungen der steirischen Bauernfami- lien, die mit großem Fleiß und Einsatz ih- re Höfe bewirtschaften. Mich freuen aber auch besonders die Rückmeldungen der europäischen Tagungsteilnehmer, wo viele trotz wesentlich größerer Strukturen in ih- ren Heimatländern mit Interesse die Akti- vitäten in der Steiermark verfolgen. Dabei wurde unseren Bäuerinnen und Bauern be- sondere Wertschätzung entgegen gebracht, aber auch unserem Bildungs- und Bera- tungsschwerpunkt. Dies ist für mich ein wei- terer Anlass auf diese vielfältigen Weiter- bildungsangebote hinzuweisen. Die Land- wirtschaftskammer Steiermark wird durch ihre Arbeit alles daran setzen, das Thema der Beratertagung „Unternehmen Land- wirtschaft 2020 – Einkommen, Marktanfor- derungen und Lebensqualität in Einklang bringen“, erfolgreich umzusetzen.

Neues lernen

PIxELIO

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4 Landwirtschaftliche MitteiLungen A g r A r p o l i t i k 1. Juli 2012

Kürbiskernöl bleibt steirisch

Käsekrainer und Kernöl: Namensstreit mit Slowenien beigelegt

Brüssel hat die österreichischen Argumente ernst genommen: Gute Lösung erzielt.

Persönlich überbrachten Land- wirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, Landwirtschafts- kammer-Präsident Gerhard Wlodkowski und Agrarlandes- rat Johann Seitinger kürzlich den Produzenten die Frohbot- schaft, dass Steirisches Kür- biskernöl weiterhin steirisch bleiben kann und auch die Na- men Krainer beziehungswei- se Käsekrainer in Österreich erhalten bleiben. „Steirisches Kürbiskernöl und Käsekrai- ner sind wichtige kulinarische Highlights in unserem Land.

Die jetzt erzielte Lösung bringt Vorteile für die Wirtschaft, die Landwirtschaft und für die Ös- terreicherinnen und Österrei- cher“, betonte Berlakovich.

Doppelt durchgesetzt

Präsident Gerhard Wlodkowski sieht die Bedenken und Ein- wände von Brüssel ernst ge- nommen. „Wir haben uns dop- pelt durchgesetzt. Die Steirer brauchen auf ihre lieb gewor- denen Spezialitäten nicht ver- zichten, viele landwirtschaft- liche Betriebe können wieder optimistisch in die Zukunft bli- cken.“

Kernöl-Streit beigelegt

Stein des Anstoßes war, dass Slowenien 2009 bei der EU den Antrag auf Herkunftsschutz für

die Bezeichnung „Steirisches Kürbiskernöl jenseits der Mur“

gestellt hat. Nach gescheiterten Verhandlungen im Jahr 2010 wurde von der EU eine Ent- scheidung erwartet. Das kon- krete Ergebnis bedeutet nun, dass Slowenien, ihr Kürbis- kernöl nicht „steirisch“ nen- nen darf. Außerdem muss am Etikett „Slowenien“ als Her- kunftsland angege-

ben werden. „Produ- zenten und Konsu- menten können jetzt erleichtert aufatmen.

Ich freue mich sehr, dass unsere hochge- schätzten regionalen Spezialitäten – Stei- risches Kürbiskern- öl und Käsekrainer – erhalten bleiben“,

so Seitinger abschließend.

Eine Einigung mit Slowenien gibt auch bei der Bezeichnung Krainerwurst.

Krainerwurst

Slowenien hatte beim europä- ischen Patentamt zu Jahresbe- ginn einen Antrag auf Schutz der Bezeichnung „Kranjs- ka Klobasa“ gestellt. Dieser

Schutz hätte zur Fol- ge, dass der Name Krainer in Österreich nicht mehr verwen- det werden hätte dür- fen. Die erzielte Lö- sung sieht vor, dass Österreich die Na- men „Käsekrainer“

oder „Krainer aus Österreich“ benützen darf. R. Wilhelm Überbrachten die gute Nachricht: Minister Berlakovich (3.v.l.), Landesrat Seitinger (2.v.l.) und Präsident Wlodkowski (4.v.l.)

Krainer-Produ- zent Messner:

Gute Lösung

Sonderprüfung entkräftet Vorwürfe

Die Behauptungen des Vereins für Konsu- menteninformation, wonach Kürbiskernöl g.g.A der Ölmühle Pelzmann nicht zur Gänze aus heimischen Kürbiskernen gepresst worden sei, sind jetzt entkräftet. Die von der Gemein- schaft Steirisches Kürbiskernöl angestrengte Sonderprüfung beim Ölmühlen-Mitgliedsbe- trieb Pelzmann durch die staatlich beeidete, un- abhängige Kontrollfirma Lacon ergab, dass es keine Verfehlungen bei der Herstellung gab.

Umfassend geprüft wurde die lückenlose Nach- vollziehbarkeit des gesamten Mengenflusses vom Anbau über die Ernte, Lagerung und die Verpressung der Kürbiskerne.

„Um das Vertrauen bei den Kunden zu stärken, werden wir künftig zusätzlich zu den bestehen- den Kontrollen jährlich zehn umfassende Son- derprüfungen entlang der ganzen Produktions- kette durchführen“, kündigte Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft Steirisches Kürbis- kernöl, an.

USA fördern pro Kopf dreimal mehr

Die Beihilfen für landwirtschaftliche Betriebe in den USA sind pro Kopf fast dreimal so hoch wie in der Europäischen Union. Das hat eine Untersuchung der Bewegung für eine globale Organisation der Landwirtschaft (Momagri) er- geben. Nach Berechnungen der französischen Expertenkommission unterstützten die USA ih- re Landwirtschaft 2010 mit über 172 Milliar- den Dollar im Vergleich zu 76 Milliarden Eu- ro in der EU. Pro Kopf der Bevölkerung ergibt dies bei einem durchschnittlichen Wechselkurs Dollar zu Euro von 0,755 im Berichtsjahr ei- nen Stützbetrag von umgerechnet 422 Euro pro Kopf der US-Bevölkerung gegenüber 151 Eu- ro in der Europäischen Union. Kritik übt Mo- magri an den direkten Beihilfen. Damit könne die EU nicht effizient auf Preisschwankungen reagieren. Die Preise und landwirtschaftlichen Einkommen müssten stabilisiert werden.

Wieder große Schäden nach Unwettern

Überschwemmungen, Vermurungen und Hagelschläge in Ober- und Oststeiermark

D

ie Unwetter vom 21.

Juni haben schwere Schäden in der Land- wirtschaft angerichtet. Schuld daran waren sehr feuchte Luft- massen und hohe Tempera- turen, die zu Niederschlags- mengen von bis zu 100 Liter pro Quadratmeter und darüber hinaus in wenigen Stunden, führten. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) sind solche Wasser- mengen nur einmal alle zehn bis 20 Jahre zu erwarten. In weiten Teilen der Obersteier-

mark kam es zu beträchtlichen Schäden durch Vermurungen und Überschwemmungen.

Forstwege weggerissen

Zum Beispiel wurden im Be- zirk Leoben in den Gemein- den, Kalwang, Mautern und Wald/Schoberpass Forstwege zur Gänze weggerissen, sodass einige Almen und Waldgebiete nicht erreichbar sind.

Hagelschäden

In der Oststeiermark gab es zu- dem massive Hagelschäden.

Besonders betroffen war der Raum Hartberg. Hier wurden rund 1.500 Hektar landwirt- schaftliche Kulturen total zer- stört. Kleinräumig kam es auch zu Hangsetzungen und Rut- schungen. Nach derzeit vorlie- genden Meldungen sind rund 10.000 Hektar massiv betrof- fen, davon sind rund 850 Hek- tar durch Vermurungen und Überschwemmungen in Mit- leidenschaft gezogen. Seitens der Hagelversicherung wur- den die Schäden durch Hagel an Acker- und Spezialkulturen

mit 4,4 Millionen Euro bezif- fert. Die Wiederherstellung der Infrastruktur (Forststraßen, Zu- fahrtswege Brücken) wird je- denfalls mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Futter, Schadensmeldung

Die Bezirkskammer Oststeier- mark (03332/62623-4626) hat eine Futterbörse eingerichtet.

Bei Schäden an Gebäuden und Anlagen kann online ein Pri- vatschadensausweis ausgefüllt werden. Die Gemeinden helfen beim Ausfüllen. Arno Mayer Hagel ließ von Mais nicht viel übrig HV

In der Obersteiermark wurden viele Wiesen überflutet. Wenn sich das Wasser zurückzieht bleibt der Schlamm zurück LK

Muren zerstörten auch Infra- struktur.

Die Wasser- massen sorgten auch für starke Erosion

KONSTANTINOV

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Landwirtschaftliche MitteiLungen

1. Juli 2012 F a m i l i e & l a n d j u g e n d

G

rillen ist Männersache! Aber nur auf den ersten Blick. Wenn die Männer stolz die Koteletts auf dem Rost wenden, haben meist die Frauen im Hintergrund die Aufgabe den Tisch zu de- cken, die Beilagen, Soßen und Salate zuzu- bereiten, die Gäste mit Getränken zu ver- sorgen. Und während er sich nach dem Es- sen als der beste, tollste und perfekteste Outdoor-Koch aller Zeiten feiern lässt, räumt sie auf und wäscht ab.

Zugegeben ist das ein Klischee, aber ganz von ungefähr kommt es auch wieder nicht.

Ich als Mann kann mich über diese Arbeits- teilung auch nicht beschweren, halte ich´s zuhause ja auch nicht viel anders. Und die Koteletts auf den Punkt zu bringen und zum richtigen Zeitpunkt zu wenden, braucht die

ungeteilte Aufmerksamkeit des Grillmeis- ters. Nicht zu vergessen, die körperliche An- strengung – immerhin ist es am Grill ja sehr heiß. Aber man sollte schon auch Dankbar- keit dafür zeigen, dass die meiste Arbeit nicht der am Grill macht. Eigentlich sind Gastgeber ja ein Team und als solches darf man sie auch feiern.

Ich war letztes Wochenende auf einer Grill- party für 40 Personen eingeladen. Die Gastgeberfamilie hatte da alle Hände voll zu tun. Vorbildlich haben Männer und Frauen zusammengearbeitet und sich als tolles Team präsentiert. Begeistert davon und aus Dankbarkeit fing ich an zu klat- schen – nur leider hat niemand in meinen Applaus mit eingestimmt. Schade!

Redakteur Greinbach Roman Musch

bRennpunkt

Grillmeister

k

aum, dass die europäischen Staa- ten die Gürtel enger geschnallt ha- ben, werden schon wieder Stimmen laut, die neue Konjunkturprogramme for- dern. Dass diese durch neue Schulden fi- nanziert werden, versteht sich. Genau das wäre der falsche Weg. Vielleicht würde so- gar der Konjunkturmotor wieder ansprin- gen, aber in zehn oder 20 Jahren hätten wir dieselbe Krise. In Österreich haben wir

Jahrzehnte lang über unsere Verhältnisse gelebt. Daran, dass dieser geborgte Luxus eines Tages zurückgezahlt werden muss, hat niemand gedacht. Der Verlust des „Tri- ple-A“ ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, der uns zeigt, dass die Zeit gekommen ist, grundlegende Reformen anzupacken.

Egoismus und kurzsichtiges Denken haben viele Reformen verwässert. Das Pensions- system ist noch immer nicht finanzierbar und auch die Strukturreform hat mit hef- tigem Gegenwind zu kämpfen.

Das „Kirchturmdenken“ muss endlich aufhören, damit die nötigen Reformen in vollem Umfang umgesetzt werden können.

Jetzt ist es für die Politik an der Zeit, die nötigen Schritte zu setzen, alles andere wä- re unverantwortlich gegenüber den Gene- rationen von morgen!

JunG & fRech

Stv. Landesobmann Schäffern Franz Dunst

Zeit für Reformen

Manche mögen´s heiß

Grillen ist mehr als Nahrungsaufnahme – es ist ein Ereignis

Damit´s nicht in Stress ausartet, sollte man sich gut vorbereiten. Weniger ist dabei oft mehr.

Gäste wollen verwöhnt wer- den. In der Sommerzeit ist vor allem Grillen sehr beliebt.

Vieles dazu lässt sich gut vor- bereiten, sodass schlussendlich die Gastgeber mit den Gästen in Ruhe bei Tisch sitzen und mitgenießen können. Es ist nur eine Frage der Organisation.

Sportsgeist

Kein falscher Sportsgeist bit- te! Überbieten Sie sich nicht gegenseitig mit einem zu gro- ßen Speisenangebot. Einige be- sondere Gustostückerl sind für eine Party ausreichend. Durch Abwechslung sind die Gäste immer neugierig und Essen ist dann nicht nur Nahrungsauf- nahme, sondern immer wieder ein tolles Geschmackserlebnis.

Auszeichnen kann man sich als Gastgeber durch die Ver- wendung bester, frischer hei- mischer Produkte. Man weiß einfach, woher diese kommen und kann dann ein Steak vom Huber-Bauern vom Nachbarort präsentieren. Die Zutaten soll- ten immer nach Saison ausge- wählt werden.

Was auf den Grill kommt

Fleisch von allen Tieren: Beim Schweinefleisch eignen sind die Gustostücke wie Karree

und Schopf, Filet, Teile vom Schlögel, Bauchfleisch und sogar Schulterscheiben. Bei Rindfleisch wird Beiried, Lun- genbraten, Huftsteak (Hüferl), Nusssteak (Kugel) empfohlen.

Von Kalb, Lamm, Kitz, Geflü- gel ist das Fleisch von allen gu- ten Fleischteilen verwendbar.

Fisch kann im Ganzen oder als Filet verwendet werden. Ge- müse: Nicht zu vergessen sind fast alle Gemüsesorten, im be- sonderen Fruchtgemüse wie Tomaten, Zucchini, Kürbis, Melanzani, Paprika aber auch Zwiebel, Fenchel, Mais, Pil- ze, usw. Obst: Schmackhaft ist auch gegrilltes Obst zu hellem Fleisch (Pfirsich, Marille, Äp- fel, Birnen,…). Soßen können schon am Vortag vorbereitet werden.

Nur Salz und Pfeffer

Fleisch guter Qualität bedarf keiner besonderen Würzung oder Beizung. Es hat einen sehr guten Eigengeschmack, der sich durch die einfache Zube- reitung richtig entfalten kann.

Würzmischungen drohen ihn zu übertönen. Es ist ausrei- chend, das Fleisch kurz vor der Zubereitung leicht zu sal- zen und zu pfeffern. Gekühltes Fleisch erst vor der Zubereitung in Portionen schneiden, damit der Fleischsaft nicht ausrinnt.

Grillgut kann Zimmertempera- tur haben, da es damit auf dem Griller schneller auf Tempera- tur kommt und nicht geschockt wird. Elisabeth Pucher-Lanz u Die Agrarmarkt Austria (AMA)

trägt viel zur popularität des Grillens in Österreich bei. Über den AMA-Grillclub, der bereits 40.0000 Mitglieder zählt, werden Rezepte und Zubereitungstipps für heimische produkte bereit gestellt.

u Die Mitgliedschaft im AMA-Grill- club ist kostenlos. Wer dabei ist, bekommt das Magazin „GrillZeit“ zur Saison dreimal gratis ins haus und erhält auf dem Webportal www.

amagrillclub.at wertvolle Zusatz-

informationen oder kann günstig im clubshop einkaufen.

u Rezepte und tipps für perfekte Grilltechnik gibt es auf www.

amagrillclub.at auch für nicht- Mitglieder.

u Die Anmeldung ist online kostenlos und unver- bindlich.

AMA-GRiLLcLub

Gut vorbereitet macht ist die Grillparty ein Spaß für alle AMA

Die Skulptur wird in allen Bezirken aufgestellt MONTAGE/PIxELIO

Landjugend sucht Energie-Skulptur

Wettbewerb für kreative Köpfe bis 30 Jahre wurde bis 10. Juli verlängert

„D

enkmal ist für mich ein lebenslanger Im- perativ, der aus zwei Wörtern besteht.“ Dieses Zitat stammt von Fritz Grünbaum, einem österreichischen Schau- spieler und Bühnenautor.

Skulpturen sollen zum Nach- denken über Etwas anregen.

Und weil die Landjugend die- ses Jahr das Motto „Energize me – Kraft für di & mi“ hat, ist sie auf der Suche nach einem Design für eine Skulptur, einem Denkmal, das sich mit diesem Motto beschäftigt.

In allen Bezirken

Im Herbst soll der Siegerent- wurf in allen steirischen Be- zirken aufgestellt werden und Passanten zum Nachdenken über Energie in allen mög- lichen Formen anregen: En- ergie für Strom, Wärme und Mobilität aber auch für Arbeit, Glauben und Leben. Dafür sind jetzt aber Entwürfe gefragt. Er- laubt ist, was einem zu diesem Thema so alles einfällt.

Wettbewerb

Noch bis 10. Juli können al- le Jugendlichen bis 30 Jah- re, also nicht nur Landjugend- Mitglieder, ihre Entwürfe an das Landjugend-Referat in der Krottendorferstraße 81, 8052 Graz, [email protected] einreichen. Dem Sieger oder

der Siegerin winken 400 Euro und die Ehre, die Skulptur in der ganzen Steiermark wieder- zufinden. Einige Entwürfe sind bereits eingetroffen und die Zeit ist knapp: Also schnell sei- nen Geist blitzen und diese En- ergie in den Entwurf der Skulp- tur fließen lassen.

Kriterien für die Skulptur

Gesucht ist ein Kunstwerk zum Thema „Energie“, das bis zu drei Meter hoch sein kann und pro Skulptur Materialko- sten von höchstens 400 Euro hat. Sie sollte überwiegend aus witterungsbeständigen Natur- materialien bestehen und das Landjugend-Logo sowie der Wortlaut „Energize me“ müs- sen eingebaut sein. Es ist auch Platz für eine Erläuterungstafel mit 50 mal 30 Zentimetern.

Auswahlmodus

Nach der Entwurfsphase wer- den von einer Jury die besten fünf Ideen ausgewählt. Die- se fünf Entwürfe werden dann von ihren Schöpfern als Mo- dell gebaut und vor der Jury präsentiert. Das Siegerprojekt darf dann vom Gewinner im Original gebaut werden. Diese Skulptur wird dann für die stei- rischen Bezirke kopiert, um sie rechtzeitig bis zum Herbst auf- stellen zu können.

Roman Musch

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6 Landwirtschaftliche MitteiLungen M a r k t & W i r t s c h a f t 1. Juli 2012

Sechs Genusskrone-Sieger

22 steirische Direktvermarkter erreichten das Österreich-Finale

Mit Käse im Fina- le dabei:

Vinzenz Stern (l.) und Franz Deutsch-

mann

Annemarie und Hubert Schröcker (l.) und Heinrich Holler (r.) veredeln heimischen Fisch zu Spitzenpro-

dukten

Brot aus der Steier- mark war dreifach im Finale:

Astrid Wag- ner, Andrea Wurzer so- wie Silvia und Mar- kus Lanz Die stolzen Genusskrone-Sieger 2012/13 gubisch (6)

Die steirischen Finalisten der Kategorie Rohpökelwaren

Die Perlen des steirischen Obstes, im Finale der GenussKrone

Gratulationen zum 40. Jubiläum uab

A

ls Finalisten kamen sie ins kärntnerische Vel- den, als genuss-Kro- ne-sieger fuhren sie nach hau- se: Franz und Monika Mitter- egger aus Mautern (Kräuter- speck), Eduard skraban aus bad Radkersburg (Karree- speck), der Fehringer Franz Reindl (apfelsaft klar), der unterweißenbacher Karl haas (Kronprinz Rudolf-apfelmost lieblich), anton und Theresia haspl aus Vorau (Rubinette apfelmost trocken) sowie hu- bert schröcker aus Weiz (stör geräuchert).

Vermarktungsvorteile

„Mit dieser höchsten auszeich- nung, die Direktvermarkter in Österreich bekommen können, lassen sich Marktvorteile nut-

zen“, sagt grete Reichsthaler, steirische Direktvermarktungs- chefin. insgesamt ritterte die steiermark mit 22 von 130 Fi- nalisten – so viele wie kein an- deres bundesland – um die spitzenplätze (links).

um das Finale zu erreichen, müssen die betriebe die jewei- ligen Landesprämierungen er- folgreich bestehen. „Wer dort zu den besten zählt, kann ins Finale kommen“, so Reichs- thaler. Rund 2.000 steirische Prämierungs-Teilnehmer ha- ben die 22 steirer-Finalisten jedenfalls hinter sich gelassen.

Kontrapunkt

„Durch die genusskrone soll die Qualität regionaler Lebens- mittel weiter optimiert werden.

sie ist ein Kontrapunkt zum

internationalen Einheitsge- schmack und fördert die Viel- falt regionaler Lebensmittel und die regionaltypische Ver- arbeitung“, unterstreicht Land- wirtschaftskammer-Präsident gerhard Wlodkowski.

Die auszeichnung mit der ge- nusskrone gilt für zwei Jahre, konkret für 2012/13. Die ge- nusskrone ist eine initiative des agrarprojektvereins in Koope- ration mit den Landwirtschafts- kammern Österreichs.

Alles muss heimisch sein

alle österreichischen Fina- listen und sind unter www.ge- nusskrone.at zu finden. Vo- raussetzung, um ins Finale zu kommen ist, dass die Lebens- mittel nicht nur in österreichi- schen Kleinbetrieben herge-

Monika und Franz Mitteregger, Mautern, Kräuterspeck; Eduard Skraban, Laafeld bei Bad Rad- kersburg, Karreespeck; Franz Reindl, Höflach bei Fehring, Ap- felsaft klar; Roswitha und Karl Haas, Poppendorf bei Gnas, Kronprinz Rudolf-Apfelmost lieblich; Theresia und Anton Haspl, Reigersbach bei Vorau, Rubinette-Apfelmost trocken;

Annemarie und Hubert Schrö- cker, Sturmberg bei Weiz, Stör geräuchert.

u Käse: Renate und Johann Grabenhofer, St. Ka- threin am Hauenstein, Ziegenfrischkäse mit Knob- lauch; Elisabeth und Alois Thaller, Bad Waltersdorf, Frischkäse-Kürbisroulade; Vinzenz Stern, Rohrbach, Steiermark-Herz-Camembert; Franz Deutschmann, Frauental, Bio-Mini-Fasslkäse.

u Rohpökelwaren: Margit und Karl Pechtigam, Mettersdorf, Schinkenspeck; Christine und Josef Neuhold, St. Nikolai im Sausal; Manfred Weber, Auf- fen bei Sebersdorf, Straußenschinken; Waltraud und Manfred Zeiner, St. Peter am Kammersberg, Speck- bauers Specksalami.

u Obstprodukte: Manfred Fauster, Graz, Mustum esprit – Apfelfrizzante rosé; Christof Krispel, Markt Hartmannsdorf, Apfel-Isabellatrauben-Saft; Johann Temmel, Kitzeck, Birnennektar; Franz Farmer-Raben- steiner, Bad Gams, Holunderessig.

u Brot: Astrid Wagner, Markt Hartmannsdorf, Klassisches Bauernbrot; Silvia und Markus Lanz, Ne- stelbach, Vollkornbrot; Andrea Wurzer, Gschmaier, Andreas Bauernnussbrot.

u Fischprodukte: Heinrich Holler, Preding, Räu- cheraufstrich vom Karpfen; Annemarie und Hubert Schröcker, Sturmberg bei Weiz, Lachsforellenfilet geräuchert.

diE SiEGER dIE FINALISTEN

stellt werden, auch alle Roh- stoffe müssen aus Österreich kommen. Rosemarie Wilhelm

Wechsellandkorb wurde vorgestellt

Die Wirtschaftsplattform Wechselland hat sich für einen kulinarischen botschafter der Re- gion entschlossen: ein Korb mit Leckerbissen aus der steiermark und Niederösterreich. brot, Fleischwaren, honig, Kernöl, saft, Most und bier sind darin ebenso zu finden, wie eine be- stickte serviette oder eine Wechselland-Wan- derkarte. herbert schwengerer, Obmann der Wirtschaftsplattform: „Wir möchten Produzen- ten eine Plattform bieten, Direktvermarkter zu- sammen bringen und dem regionsbewussten Konsumenten ein attraktives angebot machen.“

Mehr dazu auf www.wechselland.at.

Urlaub am Bauernhof:

Seitinger dankt

„urlaub am bauernhof“ feiert heuer das 40-jäh- rige bestandsjubiläum in der steiermark. Per- sönlich hat Landesrat Johann seitinger kürzlich die glückwünsche auf dem Vorzeigehof glett- ler in semriach überbracht: „Nur den Leistun- gen und dem Engagement der Menschen hin- ter jedem einzelnen urlaubs-bauernhof ist es zu verdanken, dass die Qualität und die servicelei- stungen für die gäste kontinuierlich verbessert werden konnten.“

Der Verband „urlaub am bauernhof“ hat 513 basismitglieder, die 7.500 gästebetten anbie- ten. im schnitt werden jährlich rund 570.000 Nächtigungen gezählt. „urlaub am bauernhof bietet den landwirtschaftlichen betrieben eine zusätzliche Einkommensquelle, viele betriebe können so gesichert werden. außerdem sind wir botschafter der bäuerlichen Welt und von Lebensmitteln“, sagt Obmann hans schwaiger.

A

b Montag dem 2. Juli 2012 gilt für die ge- samte steiermark eine neue einheitliche Telefonnum- mer für Rindermeldungen.

Diese lautet 0316/8050-9650.

unter dieser Nummer können steirische Rinderhalter mon- tags bis freitags von 7.30 bis 12 uhr künftig ihre Tierbewe- gungsmeldungen abwickeln.

Fax-Meldungen können unter der Nummer 0316/8050-9651 übermittelt werden. Mit aus-

nahme der Rufnummer gibt es Nur mehr eine Nummer KK

keine Änderungen bei telefo- nischen Meldungen. Mel- dungen über das internetportal eaMa werden wie gewohnt abgewickelt.

Rewe und Spar gewinnen

Hofer und Zielpunkt verlieren Marktanteile

Tierkennzeichnung

Neue steiermarkweite Telefonnummer: 0316/8050-9650

A

uch wenn es im öster- reichischen Lebens- mittelhandel im Vor- jahr keine großen Verände- rungen gegeben hat, so haben, laut dem branchenmagazin

„Key account“, die beiden Marktführer, Rewe und spar, ihre anteile dennoch leicht (+0,3% auf 34,9%; +0,4% auf 29,6%) ausgebaut. hofer verlor hingegen bereits das dritte Jahr in Folge Marktanteile (-0,2%

auf 19,1%), ebenso wie Mar- kant (-0,3% auf 4,7%) und

Zielpunkt (-0,1% auf 3,5%), während der Diskonter Lidl bei 4,1% stagnierte.

hofer nähere sich den klas- sischen supermärkten wie spar und billa an, heißt es in dem bericht. seit diese ihre Eigen- markenanteile ausbauen und mit bestpreisgarantien locken, verliere hofer Kunden. Wäh- rend früher nur auf Eigen- marken gesetzt wurde, hole der Diskonter nun eine Marke nach der anderen ins boot. auch ab- backstationen sollen kommen.

0316/

8050-9650

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Landwirtschaftliche MitteiLungen

1. Juli 2012 M a r k t & W i r t s c h a f t

Steirerschweine hoch im Kurs

Die zweite, rein steirische Schweinfleisch-Marke ist da

Steirerglück heißt die neue Marke. 52 Produzenten erfül- len die steirischen Anforderungen.

Die Firma Steirerfleisch hat jetzt nachgezogen. Nach dem Gespann Macher/Messner, das hinter der Marke „absolut stei- risch“ steht, gibt es seit kurzem eine zweite steirische Schwei- nefleischmarke: Steirerglück, so der klingende Name. Für die Konsumenten wird dieses stei- rische Schweinefleisch mit der Wortbild-Marke, die ein vier- blättriges Kleeblatt zeigt, er- kennbar sein.

„32 Produzenten zählen be- reits zu unseren Lieferanten.

205 könnten es bald sein, so- viele erfüllen nämlich die An- forderungen der Marke“, be- tont Alois Strohmeier, Ge- schäftsführer der Firma Steirer-

fleisch in Wolfsberg, die diese Marke kürzlich eingeführt hat.

Jährlich will man zumindest 150.000 Steirerglück-Schwei- ne vorwiegend in der Steier- mark aber auch im übrigen Ös- terreich absetzen.

Regional-Zuschlag

Für die Produzenten gibt es ei- nen Regional-Zuschlag. „Das sind zusätzlich zu den 3,5 Cent AMA-Gütesiegelzuschlag wei- tere vier Cent pro Kilo“, so Strohmeier und verspricht:

„Dieser Bonus wird sofort mit jeder Lieferung ausbezahlt“.

Außerdem zahlt die Firma Stei- rerfleisch als „Anerkennung für die Wirtschaftsweise“ einen einmaligen Einstiegsbonus von 1.000 Euro, so Strohmeier.

Anforderungen

Die Kritierien für die Produ- zenten sind vergleichbar mit jenen der Marke „absolut stei-

risch“. Strohmeier: „Geboren, gemästet, geschlachtet, zer- legt, sortiert und verpackt in der Steiermark ist unser Credo, was die Herkunft betrifft“. Und hinsichtlich Qualität sind die AMA-Gütesiegel-Standards Voraussetzung, um als Steirer- glück-Lieferant auf-

genommen zu wer- den.

Willkommen

In der Branche und bei der Politik kommt diese Intitative sehr gut an. So begrüßt Kammer- Präsident Gerhard Wlodkow- ski die Marke als Wertschät- zung gegenüber den Produ- zenten. Sie helfe mit die Wert- schöpfung zu verbessern. Das sei das Ausschlaggebende für die Produzenten – er sei um die Schweinehalter sehr besorgt, weil viele Betriebe das Hand- tuch werfen. Auch Landesrat

Johann Seitger unterstützt die- se regionale Intitative. Er zeigte sich optimistisch, dass die Mar- ke bei der Bevölkerung gut an- kommen werde. Seitinger: „Je- der von uns hat schon einmal in einer Wiese den vierblätt- rigen Klee gesucht. Die Marke

bringt Glück und läßt sich sogar im Super- markt pflücken“. Und der Leibnitzer Kam- merobmann Josef Ko- wald ist überzeugt:

„Steirerglück ist eine Bestätigung für den steirischen Weg und gibt Zu- kunftschancen. Vor allem jun- ge Schweinbauern können ver- trauen und durchstarten“. Für eine lückenlose steirische Her- kunft des Schweinefleisches legt Alois Strohmeier die Hand ins Feuer: „Zwei Mitarbeiter kontrollieren den Warenfluß von Ferkel bis zum Endkun-

den“. R. W .

Glückliche Lieferanten von Steirer-Glück-Schweinefleisch bei der Präsentation in Graz KK

„Wir suchen Steirerglück-Betriebe“

Strohmeier: Je mehr regionales Schweinefleisch angeboten wird, desto besser

W

arum haben Sie denn die Marke Steirer- glück aus der Taufe gehoben?

Alois Strohmeier: Regionali- tät liegt im Trend. Immer mehr Kunden fragen nach regio- nalen Lebensmitteln. Mit un- serer neuen Marke Steirerglück wollen wir auf einem generell rückläufigen Markt neue Im- pulse für heimisches Schwei- nefleisch setzen.

Erst kürzlich hat ein groß- er Mitbewerber eine Schwei- nefleischmarke mit ausschließ-

lich steirischer Herkunft auf den Markt gebracht. Sind ihre Marktchancen intakt?

Selbstverständlich, jeder hat seinen Platz. Je mehr

regionales Schwei- nefleisch angebo- ten wird, desto mehr grenzen wir uns ge- meinsam von den ausländischen Pro- dukten ab. Auch bei heimischem Rind- fleisch gibt es zahl- reiche Marken ver- schiedener Anbieter.

Wo soll die Marke Steirer- glück in fünf Jahren stehen?

Ein Großteil der Konsumenten soll unsere Marke kennen. Da wir jetzt schon bei Metro und Karnerta gelistet sind, ist die Gastronomie unser wichtigster Abneh- mer. Und mit dem Le- bensmittelhandel lau- fen Gespräche. Wir suchen daher weitere Steirerglück-Bauern.

Die Gas- tronomie ist bei der

Kennzeichnung eher zurück- haltend.

Beim AMA-Gastrosiegel steht beispielsweise auf der Spei- sekarte die Herkunft des Flei- sches. Trotzdem: Wir verlan- gen, dass die gesamte Gastro- nomie Herkunft und Marke des Fleisches sichtbar auf der Speisekarte festhält.

Wird es auch Steirerglück- Verarbeitungsprodukte geben?

Das ist geplant. Es ist aber jetzt noch zu früh, um darüber seri- öse Auskunft zu geben.

Interview: Rosemarie Wilhelm Steirerfleisch-

Geschäftsführer Strohmeier

Neue Bezirkskammer Oststeiermark

Bezirke Hartberg und Fürstenfeld haben gemeinsames Sekretariat in Hartberg

M

it 1. Juli 2012 werden die Sekretariate der beiden Bezirkskam- mern Hartberg und Fürstenfeld in Hartberg gemeinsam ge- führt. Die neue Dienststelle heißt Bezirkskammer Ost- steiermark, Hartberg-Fürsten- feld. In Füstenfeld ist eine Ser- vicestelle im Gebäude der Be- zirkskammer Fürstenfeld ein- gerichtet. Diese ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr tele- fonisch (03382/52 3 46) oder per e-mail ([email protected]

lk-stmk.at) zu erreichen. Bera- tungen werden in der Ge- schäftsstelle Fürstenfeld nur gegen Voranmeldung durchge- führt, vornehmlich donners- tags. Aus kammerrechtlichen Gründen bleiben die für die laufende Wahlperiode gewähl- ten Bezirkskammerfunktionäre von Hartberg und Fürstenfeld bis zum Ende der Wahlperiode in ihren Ämtern. Zulässig sind zwar gemeinsame Versamm- lungen der Organe der beiden Bezirkskammern, allerdings

sind deren Beschlüsse bis zum Ende der laufenden Wahlperio- de getrennt zu fassen bezie- hungsweise auch zu protokol- lieren. Der bisherige Fürsten- felder Kammersekretär, Johann Kaufmann, wird der Bezirks- kammer Feldbach zugeteilt, der Hartberger Kammersekre- tär, Ferdinand Kogler, wird mit der Leitung der Bezirkskam- mer Oststeiermark einschließ- lich deren Geschäftsstelle Für- stenfeld mit 1. Juli 2012 be- traut. Dietmar Moser

Johann Huss aus Wagna: Ich unter- stütze diese Regional-Initiative des- halb, weil sie unsere betrieblichen Chancen verbessert. Der Regional- zuschlag ist für unseren Betrieb ein wirklich wichtiges Zubrot. Ich hoffe, dass auch die Konsumenten mitge- hen. Besonders wichtig ist mir, dass auch die Gastronomie verstärkt auf die Regionalität auf- springt. Auf den Speisekarten sollte unbedingt die Herkunft des Fleisches stehen, egal woher das Fleisch kommt.

Gerhard Holler aus Stocking: Un- serem Schweinefleisch einen regio- nalen Stempel aufzudrücken – das ist eine gute Sache. Auch der erfasste ökologische Fußabdruck für unser Schweinefleisch ist extrem niedrig, weil wir die Schweine ja mit eigenem Getreide und Mais füttern. Gleichzei-

tig haben wir am Hof eine Fotovoltaik-Anlage, womit wir unsere Umweltmaßnahmen nochmals verstärken. Mit der Marke Steirerglück gewinnt unsere Arbeit an Wert.

Andrea Picker aus Groß St. Florian:

Die Marke Steirerglück ist sehr an- sprechend gestaltet und ich hoffe, dass damit die Nachfrage angekur- belt wird. Ich freue mich, dass ich als Schweinebäuerin alle Anforderun- gen erfülle – dazu gehören auch die steirische Herkunft der Ferkel sowie die strengen AMA-Gütesiegel-Bestimmungen. Besonders schlimm finde ich, dass Stallbauten vielfach verhindert werden. Das raubt uns unsere Entwicklungs-Chancen.

Johann Obendrauf aus St. Georgen/

Stiefing: Regionalität hat Zukunft, deshalb bin ich bei Steirerglück dabei.

Als langjähriger Lieferant der Firma Steirerfleisch war mir Regionalität schon immer ein Anliegen. Als ge- schlossener Betrieb schätze ich neben der Nähe auch die gesicherte Abnah-

me unserer steirischen Schweine durch das Unternehmen Scheucher. Und vom Regionalzuschlag in der Höhe von vier Cent profitiert die Landwirtschaft natürlich.

Als steirische Regionalmarke soll Steirerglück- Schweinefleisch österreichweit Fuß fassen:

u Erhältlich ist die neue Schweinefleisch-Marke bei Metro und Karnerta.

u Der Preis für das Produkt liegt zwischen 40 und 50 Cent über konventioneller Ware.

u Das Familienunternehmen Steirerfleisch in Wolfs- berg im Schwarzautal schlachtet und zerlegt jedes Jahr rund 550.000 Schweine, davon kommen zwi- schen 85 und 87 Prozent aus Österreich.

u Steirerfleisch ist ein potentes Unternehmen mit 450 Mitarbeitern. Den Umsatz steigerte die Firma im vergangenen Jahr um 24 Prozent auf 145 Millionen Euro. Heuer sollen es 155 Millionen Euro werden.

u Die Exportquote beträgt stolze 40 Prozent, ver- kauft wird in 17 Länder bis nach Korea.

ZaHLEn UnD FaKtEn MEinUngEn

BK Oststeiermark auf Schiene: Kogler, Reisinger, Tauschmann, Brugner (v.l.n.r) BK

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