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FINANZMARKT- STABILITÄTSBERICHT 18

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK

E U R O S Y S T E M

NANZMARKTNANZMARKTNANZMARKTNANZMARKTNANZMARKTSTABILITÄTSBERICHT 18STABILITÄTSBERICHT 18STABILITÄTSBERICHT 18STABILITÄTSBERICHT 18STABILITÄTSBERICHT 18DEZEMBER 2009DEZEMBER 2009

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Berichtsteil

Maßnahmenpakete von Regierungen und Notenbanken zeigen Wirkung 6

Abflauen der globalen Krise 8

Rückläufige Finanzierungsvolumina der realwirtschaftlichen Sektoren 24

Finanzsektor profitiert von Entspannung auf den Finanzmärkten 37

Schwerpunktthemen

Rezente Entwicklung der Liquiditätssituation des österreichischen Bankensystems

und der internationalen regulatorischen Debatte 62

Stefan W. Schmitz, Florian Weidenholzer

Investor Commitment Tested by Deep Crisis: Banking Development in Ukraine 69

Stephan Barisitz, Mathias Lahnsteiner

Die österreichische Versicherungswirtschaft aus Sicht der Finanzmarktstabilität:

eine Analyse der Jahre 2002 bis 2008 78

Gernot Ebner, Eva Ubl

Quantifying the Cyclicality of Regulatory Capital – First Evidence from Austria 96

Stefan Kerbl, Michael Sigmund

Tabellenanhang 107

Hinweise

Abkürzungen 126

Zeichenerklärung 127

Schwerpunktthemen im Finanzmarktstabilitätsbericht 128

Periodische Publikationen der Oesterreichischen Nationalbank 129

Publikationen der Bankenaufsicht 131

Adressen der Oesterreichischen Nationalbank 134

Redaktionsschluss: 20. November 2009

Die von den Autoren in den Studien zum Ausdruck gebrachte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Oesterreichischen Nationalbank oder des Eurosystems wieder.

Da nicht alle Beiträge zu den Schwerpunktthemen in deutscher Übersetzung vorliegen, erscheinen einige Studien nur in englischer Sprache.

Inhalt

(4)
(5)

Berichtsteil

(6)

Wachstumsaussichten verbessern sich

Nach der ersten globalen Rezession seit Jahrzehnten kam es nicht zuletzt auf- grund des entschiedenen Handelns der Geld- und Fiskalpolitik zu einer Stabili- sierung der Wirtschaftslage. Das Ab- flauen der realwirtschaftlichen Krise spiegelt sich auch auf den internationa- len Finanzmärkten wider, auf denen die Risikoaversion der Anleger wieder merkbar gesunken ist. So sind die Risi- koaufschläge sowohl auf dem Geld- markt als auch bei Staats- und Unter- nehmensanleihen mittlerweile weit von ihren Höchstständen entfernt. Einen we- sentlichen Unsicherheitsfaktor für die weiteren Wachstumsaussichten stellt jedoch die dauerhafte Unterstützung der wirtschaftspolitisch herbeigeführ- ten Beendigung der Rezession durch die private Nachfrage auf Konsum- und Investitionsseite dar.

Auch in den Volkswirtschaften Zent- ral-, Ost- und Südosteuropas (CESEE) gibt es mehrheitlich erste An zeichen der Stabilisierung. Zugleich bestehen weiterhin große Unterschiede inner- halb der Region: Während es in Polen zu keiner Rezession gekommen ist, ha- ben andere Länder tiefe Einbrüche ihres Bruttoinlandsprodukts zu überwinden.

Insbesondere die abgestimmte Vorge- hensweise von IWF, der EU und inter- nationalen Finanzinstituten gemeinsam mit den in der Region aktiven ausländi- schen Kommerzbanken im Rahmen der

„European Bank Coordination Initia- tive“ hat sich als stabilisierender Faktor sowohl für die Finanzmärkte als auch für die Realwirtschaft dieser Länder erwiesen und zu einem verantwor- tungsvollen Handeln aller Be teiligten beigetragen. Jedoch bleibt der Ausblick nach wie vor aufgrund globaler, regio- naler und länderspezifischer Faktoren mit großer Unsicherheit behaftet.

Finanzierungsbedingungen bleiben schwierig

Auch wenn die österreichische Wirt- schaft im zweiten Halbjahr zu positi- vem Wachstum zurückkehren konnte, waren in den Unternehmensbilanzen die Spuren der Krise in zunehmen- dem Ausmaß erkennbar. So nahmen die Unternehmensgewinne im zweiten Quartal 2009 um 12 % ab. Somit redu- zierte sich angesichts gleichbleibender Verschuldung auch die Schuldendienst- fähigkeit des Unternehmenssektors.

Gleichzeitig kam es zu einem deutli- chen Rückgang der Außenfinanzierung.

Während die Anleihenfinanzierung im internationalen Gleichklang im Verlauf des Jahres 2009 wieder deutlich an Dy- namik gewann, hat sich das Kredit- wachstum abgeschwächt und die Fi- nanzierung über börsennotierte Aktien konnte sich nach dem bereits im Jahr 2008 erfolgten Einbruch nicht erholen.

Die Abschwächung der Finanzierungs- volumina der Unternehmen dürfte so- wohl angebots- wie auch nachfragesei- tige Ursachen gehabt haben. Dank niedrigerer Zinsen, der Unterstützung durch die Wirtschaftspolitik sowie ge- ringerer Risikoprämien haben sich die Finanzierungsbedingungen der Unter- nehmen allerdings zuletzt wieder ver- bessert.

Die Geldvermögensbildung der pri- vaten Haushalte war angesichts der ein- getretenen Kursverluste bei Kapital- marktprodukten seit Beginn der Krise von sicheren Anlageformen – und hier vor allem Einlagen – geprägt.

Nachdem die Finanzmarktturbulenzen das Risikopotenzial von Fremd- währungskre diten in Form von Bewer- tungsverlusten von Tilgungsträgerpro- dukten, aber auch in Form von Wäh- rungsschwankungen gezeigt hatten, kam es seit dem Jahresende 2008 zu einem deutlichen Rückgang im Bestand

Maßnahmenpakete von Regierungen und

Notenbanken zeigen Wirkung

(7)

Maßnahmenpakete von Regierungen und Notenbanken zeigen Wirkung

von Fremdwährungskrediten bei priva- ten Haushalten, deren Niveau mit rund 36 Mrd EUR jedoch nach wie vor hoch bleibt. Im Zuge der schwierigen Arbeitsmarktentwicklung ist angesichts eines insgesamt stabilen Schuldenstands insbesondere das Einkommensrisiko des Haushaltssektors in den Vorder- grund gerückt, wenngleich eine Erhe- bung der Oesterreichischen National- bank zeigt, dass das Verschuldungsvo- lumen bei den höheren Einkommen konzentriert ist.

Österreichische Banken

profitieren von besseren Rahmen- bedingungen – Kreditausfälle steigen jedoch weiterhin

International hat sich angesichts gestie- gener Handels- und Provisionserträge die Rentabilität im Herbst 2009 zum Teil markant verbessert. Die verstärkte Ertragsgenerierung aus dem Kapital- marktgeschäft deutet jedoch darauf hin, dass die Erholung weiterhin star- ker Volatilität unterliegen dürfte.

Auch in Österreich zeigt sich ein ker Volatilität unterliegen dürfte.

Auch in Österreich zeigt sich ein ker Volatilität unterliegen dürfte.

positiver Trend – ebenfalls getrieben durch ein besseres Handelsergebnis so- wie ein dynamisches Zinsgeschäft. Das unkonsolidierte Betriebsergebnis stieg im dritten Quartal 2009 um rund 14,1 % auf 4,9 Mrd EUR. Dieser starke Anstieg ist jedoch auch auf das relativ schlechte Ergebnis im Vorjahr zurück- zuführen. Das Nettozinsergebnis stieg im Jahresvergleich um 9,2 % an. Das Handelsgeschäft lieferte ebenfalls wie- der einen positiven Ergebnisbeitrag.

Das Provisionsgeschäft, über die letz- ten Jahre ein Wachstumstreiber, fiel je- doch im Jahresvergleich um 16,2 %.

Die gute operative Ertragslage konnte bislang in Summe sowohl im In-

land als auch im Ausland die zum Teil stark steigenden Wertberichtigungen auf Kredite kompensieren. Die Tatsa- che, dass sich der Wachstumseinbruch erst verzögert in den Büchern der Ban- ken niederschlägt, bewirkt jedoch, dass noch ein beträchtlicher Teil der Wert- berichtigungen bevorsteht. Ein weite- rer deutlicher Anstieg der Wertberich- tigungsquote von Tochterbanken in CESEE, die sich seit ihrem Tief von 2,7 % im dritten Quartal 2008 stetig auf 4 % im zweiten Quartal 2009 er- höht hat, aber auch in Österreich, wo sie im dritten Quartal 2009 auf 2,6 % gestiegen ist, stellt somit eines der primären Risiken für den österreichi- schen Bankensektor dar. Der anhaltend hohe Fremdwährungskreditanteil im CESEE-Portfolio der österreichischen Banken erhöht dieses Risiko zusätzlich.

Die regelmäßig durchgeführten Stress tests bescheinigen den österrei- chischen Banken insgesamt jedoch eine ausreichende Risikotragfähigkeit, wenn- gleich die Notwendigkeit, mittelfristig die Eigenkapitalausstattung weiter zu stärken, nicht zuletzt auch durch den international angelaufenen Diskussions- prozess in dieser Frage (Qualität der Zusammensetzung und Höhe) offen- kundig geworden ist.

Der österreichische Versicherungs- sektor hat zwar von der Erholung der Kapitalmärkte ebenfalls profitiert, gleichzeitig entwickelten sich die Prä- mieneinnahmen jedoch angesichts der realwirtschaftlichen Rahmenbedin- gungen verhalten. Auch die Nachfrage nach österreichischen Investmentfonds hat sich nach deutlichen Rückgängen wieder stabilisiert.

(8)

Industrieländer: Wachstum nach vier Quartalen des Rückgangs In den industrialisierten Ländern scheint sich die Wirtschaftslage nach den star- ken Einbrüchen im vierten Quartal 2008 und im ersten Quartal 2009 auf tiefem Niveau stabilisiert zu haben. Zur Stabilisierung dürften die in vielen Län- dern gesetzten umfangreichen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen bei- getragen haben. In der aktuellen Prog- nose des IWF vom Oktober 2009 ist das BIP-Wachstum 2010 für die USA, den Euroraum und Japan gegenüber April nach oben revidiert worden.

In den USA stieg das reale BIP im dritten Quartal 2009 um 0,9 % gegen- über dem Vorquartal (3,5 % annuali- siert), lag allerdings noch um 2,3 % niedriger als im entsprechenden Vor- jahresquartal. Das Einsetzen des Wachs- tums ist vor allem den stimulierenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen zu verdanken. Positive Meldungen gab es zuletzt auch zum Markt für Wohnim- mobilien: Insbesondere Steuervergüns- tigungen für Hauskäufer dürften zur Belebung des Immobilienmarktes bei- tragen. Im Juni 2009 ist der Case-Shil-

ler-Preisindex für Einfamilienhäuser erstmals seit etwa drei Jahren gestie- gen. Die Finanzmarktkrise hat zu einem teilweisen Abbau der globalen Ungleichgewichte geführt. So dürfte das Leistungsbilanzdefizit der USA im Jahr 2009 mit voraussichtlich 2,6 % des BIP weniger als halb so hoch wie im Jahr 2006 (6 % des BIP) ausfallen. Der Rückgang des Verbraucherpreisindex im Vorjahresvergleich erreichte im Juli 2009 2,1 % und mäßigte sich bis Sep- tember 2009 auf 1,3 %. Die Kerninfla- tionsrate lag konstant bei 1,5 % im Jah- resabstand. Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank ließ die Zielspanne für die Federal Funds Rate bei der Sit- zung am 22./23. September 2009 un- verändert bei nahe 0 %. Parallel zur Zinsentscheidung wurde die Verlänge- rung von Kaufprogrammen für Hypo- thekaranleihen beschlossen. Bereits im August war beschlossen worden, das Programm zum Ankauf von US-Staats- anleihen mit Ende Oktober 2009 zu beenden.

Auch im Euroraum zeigten die sti- mulierenden Maßnahmen der Wirt- schaftspolitik ihre Wirkung: Das reale

Abflauen der globalen Krise

Tabelle 1

Vergleichender Wirtschaftsausblick für Industrieländer laut IWF

BIP (reale jährliche Änderung) VPI (jährliche Änderung) Leistungsbilanz Apr.09 Okt.

09 Apr.

09 Okt. 09 Apr.

09 Okt.

09 Apr.

09 Okt. 09 Okt. 09

2008 2008 20091 20091 20101 2008 2008 20091 20091 20101 2008 20091 20101

in % in % in % des BIP

Industrieländer 0,9 0,6 –3,8 –3,4 1,3 3,4 3,4 –0,2 0,1 1,1 –1,3 –0,7 –0,4

USA 1,1 0,4 –2,8 –2,7 1,5 3,8 3,8 –0,9 –0,4 1,7 –4,9 –2,6 –2,2

Euroraum 0,9 0,7 –4,2 –4,2 0,3 3,3 3,3 0,4 0,3 0,8 –0,7 –0,7 –0,3

Deutschland 1,3 1,2 –5,6 –5,3 0,3 2,8 2,8 0,1 0,1 0,2 6,4 2,9 3,6

Frankreich 0,7 0,3 –3,0 –2,4 0,9 3,2 3,2 0,5 0,3 1,1 –2,3 –1,2 –1,4

Italien –1,0 –1,0 –4,4 –5,1 0,2 3,5 3,5 0,7 0,8 0,9 –3,4 –2,5 –2,3

Österreich 1,8 2,0 –3,0 –3,8 0,3 3,2 3,2 0,5 0,5 1,0 3,5 2,1 2,0

Vereinigtes Königreich 0,7 0,7 –4,1 –4,4 0,9 3,6 3,6 1,5 1,9 1,5 –1,7 –2,0 –1,9

Japan –0,6 –0,7 –6,2 –5,4 1,7 1,4 1,4 –1,0 –1,1 –0,8 3,2 1,9 2,0

Quelle: IWF (World Economic Outlook), April 2009 und Oktober 2009.

1 Prognose

(9)

Abflauen der globalen Krise

BIP stieg im dritten Quartal 2009 um 0,4 % gegenüber dem Vorquartal, lag allerdings noch um 4,1 % niedriger als im entsprechenden Vorjahresquartal.

Neben dem Außenbeitrag kamen auch vom privaten und vom öffentlichen Konsum positive Wachstumsimpulse.

Nach Ländern betrachtet ist das Quar- talswachstum vor allem in Österreich, Deutschland, Portugal und Italien weit überdurchschnittlich positiv ausgefal- len. Die jährliche HVPI-Inflationsrate war von Juni bis September 2009 nega- tiv, wesentlich aufgrund des im Jahres- vergleich deutlich niedrigeren Rohöl- preises. Der EZB-Rat hat den Leitzins- satz seit Mitte Mai 2009 bei 1 % belas- sen. Im Rahmen der erweiterten Maß- nahmen zur Unterstützung der Kredit- vergabe sind Käufe von gedeckten Schuldverschreibungen sowie längerfris- tige Refinanzierungsgeschäfte mit ein- jähriger Laufzeit durchgeführt worden.

Die japanische Wirtschaft wuchs bereits im zweiten Quartal 2009 wie- der (+0,7 % gegenüber dem Vorquar- tal), lag jedoch noch um 7 % unter dem

Wert des entsprechenden Vorjahres- quartals. Das Wachstum war dabei pri- mär von den Exporten, vor allem nach Asien, und den staatlichen Investitions- programmen getragen. Die privaten In- vestitionen waren weiter stark rückläu- fig. Im September 2009 lag die jährli- che Inflationsrate bei –2,2 %. Die Bank of Japan wird vorerst an ihrer Nullzins- politik und der großzügigen Liquidi- tätsversorgung festhalten. Die wich- tigsten im Zuge der Krise eingeführten Programme wurden bis Jahresende 2009 verlängert.

Auf den Geldmärkten in den USA und im Euroraum sind die LIBOR- und EURIBOR-Zinssätze weiter gefallen.

Dabei haben sich die Risikoaufschläge auf dem US-amerikanischen Geld- markt in stärkerem Maße verringert als im Euroraum. Auf den Staatsanleihe- märkten stiegen die langfristigen Zinsen bis Juni 2009 im Zuge der Kursrallye auf den Aktienmärkten an. Seither sind die langfristigen Zinsen wieder gefal- len. Die Unterschiede bei Staatsanlei- herenditen im 10-jährigen Laufzeitseg-

Euroraum, USA, Japan: Inflation und Leitzinssätze

Grafik 1

in % p.a.

Quelle: Eurostat: Eurostat: Eurostat, Eurostat nationale Statistikämte,, nationale Statistikämte, r,r,rThomson Reutersrsr , OeNB., OeNB., 6

5 4 3 2 1 0 –1 –2 –3

Jän.

2005 2006 2007 2008 2009

Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt.

Leitzins (Euroraum) VPI (Euroraum)

Leitzins (USA) VPI (USA)

Leitzins (Japan) VPI (Japan)

(10)

Abflauen der globalen Krise

ment zwischen Deutschland und ande- ren Ländern des Euroraums sind weiter zurückgegangen.

Die weltweite Erholung auf den Ak- tienmärkten seit März 2009 hat insge-

samt weiter angehalten. Bei Finanz- unternehmen waren die Kursgewinne besonders hoch. Die Kursrallye spiegelt vor allem eine Rückkehr einer gewis- sen Risikobereitschaft sowie eine Auf-

Euroraum, USA, Österreich: 3-Monats-Geldmarktsätze und Renditen 10-jähriger Staatsanleihen

Grafik 2

in % p.a.

7 6 5 4 3 2 1 0

Rendite 10-jähriger Staatsanleihen (Euroraum)

Quelle: Thomson Reutersrsr , OeNB., OeNB., Jän.

2005 2006 2007 2008 2009

Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt.

3-Monats-Interbankensatz (Euroraum)

3-Monats-Interbankensatz (USA) Rendite 10-jähriger Staatsanleihen (USA) Rendite 10-jähriger Staatsanleihen (Österreich)

AAA-Unternehmensanleihen (Euro) AAA-Unternehmensanleihen (US-Dollar)

Euroraum und USA: Spreads von 7- bis 10-jährigen Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen

Grafik 3

in Basispunkten

BBB-Unternehmensanleihen (US-Dollar) BBB-Unternehmensanleihen (Euro) Quelle: Thomson Reutersrsr , OeNB.

900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 –100

Jän.

2005 2006 2007 2008 2009

Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt.

(11)

Abflauen der globalen Krise

hellung der allgemeinen Stimmung wi- der. Die Renditeaufschläge bei Unter- nehmensanleihen in den USA und im Euroraum haben sich aufgrund niedri- gerer Liquiditäts- und Risikoprämien sowohl für AAA- als auch für BBB-An- leihen weiter zurückgebildet.

Auf den Devisenmärkten hat der Euro gegenüber anderen wichtigen Währun- gen aufgewertet. Diese Entwicklung ist als Reaktion auf gegenläufige Trends rund um den Höhepunkt der Finanz- krise zu sehen, als der Euro wegen der

Euroraum, USA, Japan: Aktienmarktindizes und Subindizes für Aktien von Finanzinstituten

Grafik 4

1. Jänner 2005 = 100. Jänner 2005 = 100.

DJ EURO STOXX Financials DJ EURO STOXX

DJ TM Financials S&P 500 COMPOSITE Quelle: Thomson Reutersrsr , OeNB., OeNB.,

180 160 140 120 100 80 60 40 20 0

TOKYO SE (TOPIX) Jän.

2005 2006 2007 2008 2009

Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt.

Industrialisierte Länder: Wechselkurse gegenüber dem Euro

Grafik 5

1. Jänner 2005 = 100 (Aufwä. Jänner 2005 = 100 (Aufwä. rtsbewegung = Euro-Aufwertung)

Quelle: Thomson Reutersrsr , OeNB, OeNB, .

Anmerkungrkungrkung:kung Nationale:: Nationale: Währung je Einheit Euroung je Einheit Euroung je Einheit Eur . 150

140 130 120 110 100 90 80

Jän.

2005 2006 2007 2008 2009

Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt. Jän. Apr.r.r Juli Okt.

Schweizer Franken Schwedische Krone Pfund Sterling

Japanischer Yen US-Dollar

(12)

Abflauen der globalen Krise

Krisenbetroffenheit des Euroraums an Wert verlor.

CESEE im Vergleich mit anderen aufholenden Volkswirtschaften (Emerging Markets)

Für das Jahr 2010 setzte der IWF im Herbst 2009 seine Prognosen für sämt- liche Weltregionen der aufholenden Volkswirtschaften (mit Ausnahme Af- rikas) parallel zu jener für die indust- rialisierten Länder gegenüber dem Frühjahr 2009 um etwa 1 Prozent- punkt hinauf. Für das Jahr 2009 hin- gegen revidierte er für die drei Regio- nen Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE, hier ohne GUS), GUS und Lateinamerika seine Prognosen um etwa 1 bis 1½ Prozentpunkte weiter nach unten, während er sie für die USA und den Euroraum kaum veränderte bzw. für Japan und die asiatischen Ent- wicklungsländer um etwa dieses Aus- maß hinaufrevidierte. Zugleich be-

stehen selbstverständlich innerhalb der einzelnen Wirtschaftsräume, wie zum Beispiel in CESEE, zum Teil große Unterschiede.

Der Einbruch der Importnachfrage der industrialisierten Länder vertiefte sich im industrialisierten Länder vertiefte sich im industrialisierten Länder

Jahr 2009 mit zweistelligen Jahresra- ten, nachdem er in den USA bereits seit dem vierten Quartal 2007 und im Euroraum seit dem zweiten Quartal 2008 in Gang war. Dieser drastische Rückgang der ausländischen Nachfrage stellte sämtliche exportorientierte auf- holende Volkswirtschaften vor große Herausforderungen. Das stark export- orientierte China, das vor der Krise trotz hoher außenwirtschaftlicher Über- schüsse eine deutliche effektive Auf- wertung seiner Währung vermieden hatte, geriet jedoch nicht unter Abwer- tungsdruck und konnte durch eine (be- reits im November 2008 beschlossene und rasch umgesetzte) massive Stimu- lierung der Binnennachfrage in Höhe

Aufholende Volkswirtschaften und ausgewählte Industrieländer: BIP-Prognose

Grafik 6

zu konstanten Preisen, jäh, jäh, rliche VerändeVerändeV rung in %

Quelle: IWF (WoWoW rld Economic Outlook), Oktober 2009.

1 Prognose.

Anmerkung: CESEE exklusive der europäischen GUS-Länder. Asien exklusive der (neu) industrialisierten Länder Asiens. Lateinamerika inklusive der karibischen Länder.

11 9 7 5 3 1 –1 –3 –5 –7 –9

2008 20091 20101

0,4 0,4

–2,7 –2,7

1,5 0,70,7 0,30,3 3,2

1,8 5,5

2,1 5,4

2,0 4,2 4,2

5,2

1,7 4,0

7,6 6,2

7,3

4,2 2,9 2,9

–2,5 –2,5

–5,0

–6,7 –6,7 –4,2

–4,2

USA Euroraum CESEE GUS Naher Osten Afrika Asien Lateinamerika

(13)

Abflauen der globalen Krise

von 15 % des BIP (auf Basis zuvor akku- mulierter Überschüsse) die Abschwä- chung des Wachstums in Grenzen hal- ten: Das jährliche BIP-Wachstum be- schleunigte sich im dritten Quartal 2009 auf fast 9 %, nachdem es zuvor bis ins erste Quartal 2009 auf 6 % gefallen war – von 10 % im zweiten Quartal 2008 und 14 % im zweiten Quartal 2007. Dies prägte die Entwicklung der Gesamtheit der asiatischen Entwick- lungsländer.

Im Gegensatz dazu verzeichneten insbesondere jene Volkswirtschaften der CESEE-Region und der GUS-Region über- durchschnittliche BIP-Rückgänge, die aufgrund ihrer (durch Überhitzung der durchschnittliche BIP-Rückgänge, die aufgrund ihrer (durch Überhitzung der durchschnittliche BIP-Rückgänge, die Inlandsnachfrage überhöhten) Leis- tungsbilanzdefizite, ihrer externen Ver schuldungsstände oder ihrer inlän- dischen Fremdwährungskreditver gabe einen hohen Finanzierungsbedarf in Fremdwährung aufwiesen. Aber auch Russland, das auf Basis hoher Rohstoff- preise Überschüsse akkumuliert hatte,

gelang es nicht, den Wirtschaftsein- bruch zu vermeiden. Allerdings war er nicht zuletzt aufgrund der umfangrei- cheren fiskalpolitischen Gegensteue- rung geringer als in der Ukraine, die neben der Verschlechterung des Ver- hältnisses zwischen Export- und Im- portpreisen und dem Kapitalabzug (so- wohl von westlichen als auch von russi- schen Investoren) zudem auch Probleme der politischen Instabilität aufweist.

Parallel zum Abbau der globalen Ungleichgewichte zwischen den Indus- trieländern, verringerten sich im Jahr 2009 auch die externen Ungleichgewichte der aufholenden Volkswirtschaften.

Während der Verfall der Rohstoffpreise Überschussregionen traf, kam es in den Defizitregionen ausgehend von Export- rückgängen, negativen Exportaussich- ten und Einschränkungen der Handels- finanzierungen zu Währungsabwer- tungen und zum Einbrechen der In- landsnachfrage und in Summe daher zu sehr starken Importrückgängen.

Aufholende Volkswirtschaften: Leistungsbilanzsalden und Nettokapitalzuflüsse

Grafik 7

in % des BIP (zum Wechselkurs)

Quelle: IWF, OeNB.

1Prognose

Anmerkung: Negative Nettokapitalzuflüsse (an den öffentlichen Sektor) bedeuten Nettokapitalabflüsse aus dem öffentlichen Sektor in die Industrieländer. Änderung der offiziellen Bruttoreserven: negative Zahl = Anstieg. CESEE exklusive der europäischen GUS-Länder, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Sloweniens; Asien exklusive Südkorea, Taiwan, Hongkong und Singapur.

25 20 15 10 5 0 –5 –10 –15

2008 20091 2008 20091 2008 20091 2008 20091 2008 20091 2008 20091

Leistungsbilanzsaldo

CESEE GUS Naher Osten Afrika Asien Lateinamerika

Kapitalzuflüsse an den öffentlichen Sektor (netto) Kredite und andere Zuflüsse an den Privatsektor (netto) Portfolioinvestitionszuflüsse an den Privatsektor (netto)

Direktinvestitionszuflüsse an den Privatsektor (netto)

Änderung der Bruttodevisenreserven der Zentralbank –8,0

–8,6 –8,6

–2,7

–2,7 –4,2–4,2 –3,1

–6,1 –4,3–4,3–4,3 –1,2 –1,2 –0,8–0,8–0,5–0,5–0,5–0,5–0,5–0,5 –0,7

–0,7 –0,7 –0,7 –0,7 –0,7 –0,3 –0,7

–0,3 –0,3

–3,1

4,9 2,9 2,6 2,5

1,2 1,2

5,9 5,0

18,3

1,5 1,5 1,5 1,31,31,31,3 –0,1

–0,1 –0,1 –0,1 –0,1

(14)

Abflauen der globalen Krise

Nachdem das Jahr 2009 etlichen CESEE-Ländern sowie der GUS Ver- luste im Konvergenzprozess der durch- schnittlichen Pro-Kopf-Einkommen zum Euroraum gebracht hatte, dürfte es im Jahr 2010 in den meisten Fällen zum Wiedereinsetzen des Aufholpro- zesses kommen.

Die grenzüberschreitenden Kreditfor- derungen an aufholende Volkswirtschaf- ten der an die BIZ berichtenden Banken, die überwiegend aus den Industrielän- dern stammen, zeigten im zweiten Quartal 2009 nach zwei Quartalen mit Rückgängen (insbesondere gegenüber asiatischen und lateinamerikanischen Volkswirtschaften) eine Stabilisierung.

Die gesamten Kredite der an die BIZ berichtenden Banken sind, nach Regio- nen gegliedert, gegenüber CESEE (ohne GUS) besonders hoch, sowohl gemessen in Absolutbeträgen als auch relativ zum BIP der empfangenden Region. Den Hauptgrund für diese prominente Stellung der CESEE- Region bildet der Umstand, dass die Bankensektoren der meisten dieser Länder fast zur Gänze im Eigentum von an die BIZ berichtenden Banken (vor allem aus dem Euroraum) stehen.

Einen substanziellen Teil der gesam- ten Kredite der an die BIZ berichten- den Banken gegenüber der CESEE- Region bilden daher auch jene inner- halb dieser Länder vergebenen Kre- dite, die durch Einlagen aus diesen Ländern finanziert sind. Aufgegliedert nach einzelnen CESEE-Ländern und nach Herkunftsländern der an die BIZ berichtenden Banken lässt sich erken- nen, dass österreichische, italienische, deutsche und französische Banken in den meisten Ländern der Region be- achtliche For derungsanteile haben und auch belgische und niederländische (so- wie im Baltikum auch schwedische) Banken in einzelnen Länder stärker vertreten sind.

Auf den Finanzmärkten (Aktienmarkt, Eurobondmarkt) für aufholende Volkswirt- schaften reflektierten die Kursanstiege bzw. Spreadrückgänge seit Februar 2009 neben dem Umschwung auf den entsprechenden Märkten der In- dustrieländer vor allem (Antizipationen auf) die Beschlüsse der G-20 Anfang April 2009 (neue IWF-Mittel und -Fazili täten), die Erhöhung der EU- Zahlungs bilanzhilfsmittel und die konkrete Vereinbarung von IWF/

EU- Kreditabkommen mit einzelnen Ländern dieser Region samt ergän- zenden Stabilisierungsmaßnahmen.

Während in den asiatischen und la- teinamerikanischen Volkswirtschaften bis November 2009 die Verluste bzw. Spreadanstiege seit Herbst 2008

CESEE und GUS: Volumen inländischer und grenzüberschreitender Kredite von an die BIZ berichtenden Banken an die CESEE- und GUS-Regionen

Grafik 8

in Mrd EUR, Kreditstände per Ende Juni 2009, Kreditstände per Ende Juni 2009,

CESEE GUS

1.000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0

70

60

50

40

30

20

10

0 in % des BIP1 65,0

101

38,7

723

16,5 28 28

7,9 141

Euroraum-Banken (linke Achse) Andere Banken (linke Achse)

Kreditstände in % des BIP zur Kaufkraftparität (rechte Achse) Andere europäische Banken (linke Achse)

Kreditstände in % des BIP zum Wechselkurs (rechte Achse) Quelle: BIZ, IWF, OeNB.

1 Prognose.

Anmerkung: CESEE exklusive der europäischen GUS-Länder.

Näherungswert für Euroraum-Banken (inklusive dänischer und norwegischer, exklusive luxem- burgischer Banken). Punkte: Kreditstände aller an die BIZ berichtenden Banken in % des BIP der empfangenden Region (rechte Achse)

(15)

Abflauen der globalen Krise

überwiegend bereits mehr als wett- gemacht wurden, wurde in den CESEE- und GUS-Ländern meist ein

Großteil der Verluste wieder ausge- glichen – analog zum Aktienmarkt im Euroraum und in den USA.

CESEE und GUS: Volumen inländischer und grenzüberschreitender Kredite von an die BIZ berichtenden Banken an CESEE- und GUS-Länder

Grafik 9

in Mrd EUR, Kreditstände per Ende Juni 2009, Kreditstände per Ende Juni 2009,

Slowakei Tschechische Republik

Polen Ungarn Bulgarien Rumänien Kroatien Ukraine Russland

Quelle: BIZ: BIZ: BIZ, BIZ IWF, IWF IW ,F,F OeNBF OeNBF .

Anmerkung: Österreichische Banken exkl. UniCredit Bank. UniCredit Bank. Austria (wird zu Italien gerechnet) und Hypo Alpe Adria-Gruppe (wird zu Deutschland gerechnet). Punkte. Punkte. : Kreditstände aller an die BIZ berichtenden Banken in % des BIP (zum: Kreditstände aller an die BIZ berichtenden Banken in % des BIP (zum: WechselkuWechselkuW rs) des emprs) des empr fangenden Landesfangenden Landesf (rechte Achse).

Österreichische Banken Italienische Banken Belgische Banken

Deutsche Banken Französische Banken

Niederländische Banken

Kreditstände in % des BIP zum Wechselkurs (rechte Achse) Andere (meist europäische) Banken

in % des für 2009 prognostizierten BIP 200

180 160 140 120 100 80 60 40 20 0

140

120

100

80

60

40

20

0 21

39

10 26

4 4

30 17

7 2 13

1716,716,7 34,4

9 21 71,9

21

94,9 119,1

6 6 19

28 61,9 61,9 61,9

10 91,1

13 81,1

Aufholende Volkswirtschaften: Spreads staatlicher Eurobonds in Fremdwährung

Grafik 10

JP Morgan’s euro emergan’s euro emer rging marging mar rkrkr et bond index Euro EMBI spread,x Euro EMBI spread,x Euro EMBI spread Niveau in Basispunkten, Niveau in Basispunkten,

Quelle: Bloombergrgr ,g,g Thomson Reutersrsr , OeNB.

Anmerkung: Als Spreads sind die Renditeabstände gegenüber Staatsanleihen gleicher Laufzgenüber Staatsanleihen gleicher Laufzgenüber Staatsanleihen gleicher Lauf eit des Euroraums ausgraums ausgr ewiesen. Für Russland. Für Russland. Für Russland, Für Russland Indonesien und Argentinien, rgentinienr : (USD-basie: (USD-basie: rter) EMBI und US-Staatsanleihen. Für die. Für die. Tschechische Republik,lik,lik Thailand und Korea dient die 5-jährige staatliche CDS-Prämie als Näherung.

2.500 2.000 1.500 1.000 500 0

Durchschnitt H1 07 Durchschnitt Feb. 09 Tsche-

chische Republik

Polen Ungarn Rumä-

nien Kroatien Ukraine Russland

23 34 33 33 35 145145 142142 60 161 115115 38 17

239

239 72 81

303

303 280 469 648

471

685 422

422 522

146

779 594

273 387387 1.645

360 360 429429 78 120120 203 300300 261

1.013 1.013 1.013

251

251 172172 212212 50

301 308

111 111 101101

732 732

131 232232 27146

27146 102

102 n.a.

2.322 2.322

Türkei Südafrika China Indien Indo- nesien Philip-

pinen Thailand Korea Argen-

tinien Brasilien Mexiko Durchschnitt Nov. 09

(16)

Abflauen der globalen Krise

CESEE: Erste Anzeichen der Stabilisierung1

Im Jahr 2009 war die Entwicklung auf den Finanzmärkten (Währungsmärk- ten, Staatsanleihemärkten in nationa- ler Währung, Kreditmärkten) in den CESEE-Ländern (hier einschließlich des europäischen Teils der GUS) pri- mär durch den Verlauf der globalen Krise und die internationalen Stabilisie- rungsmaßnahmen geprägt.2 Hinzu tra- ten bedeutsame länderspezifische Be- sonderheiten, die sich meist bereits in den Jahren vor der Krise herausgebildet hatten. Die globale Finanz- und Wirt- schaftskrise und die wirtschaftspoliti- schen Reaktionen wirkten auf die Fi- nanzmärkte der Länder dieser Region sowohl direkt auf der Finanzierungs- seite als auch über die realwirtschaftli- che Entwicklung.

Im Einklang mit der globalen Wirt- schaftsentwicklung und insbesondere jener im Euroraum (vor allem in Deutschland) machten sich im zweiten und dritten Quartal 2009 erste An- zeichen einer realwirtschaftlichen Stabili- sierung bemerkbar. Gemessen an den saisonbereinigten Wachstumsraten des realen BIP im Quartalsabstand verlang- samte sich die Geschwindigkeit des Ab- schwungs in Ungarn und Rumänien. In Slowenien, der Slowakei und der Tsche- chischen Republik konnten bereits im zweiten Quartal 2009 positive Wachs- tumsraten erzielt werden; das Wachs- tum beschleunigte sich im dritten Quartal. Polen, das einzige Land der Region sowie der gesamten EU, das nicht in eine Rezession gerutscht war,

erfuhr eine Beschleunigung des viertel- jährlichen Wachstums im Lauf des ers- ten Halbjahres 2009. In Russland legte das BIP nach drei negativen Quartalen im dritten Quartal 2009 um 0,6 % gegenüber dem Vorquartal saisonberei- nigt zu.

Im Vergleich zum Vorjahr lag das reale BIP im zweiten bzw. dritten Quartal 2009 jedoch in fast allen Ländern noch auf einem um 4 % bis 6 % (Slowakei, Tschechische Republik, Bulgarien), 8 % bis 10 % (Slowenien, Ungarn, Rumänien, Russland) bzw.

18 % (Ukraine) niedrigeren Niveau – als Folge des Ende 2008 begonne- nen markanten Wirtschaftseinbruchs.

Polen stellte mit einem BIP-Anstieg von 1,1 % die einzige Ausnahme dar.

Das geringere Gewicht der Exporte relativ zur gesamten Nachfrage, die starke Währungsabwertung, die Fis- kalpolitik und (zum Teil EU-fi- nanzierte) Infrastrukturinvestitionen tragen hier zur Erklärung bei. In der gesamten Region resultierte die Wirt- schaftskrise primär aus der schrump- fenden Auslandsnachfrage, die zu Ein- brüchen bei der Exportnachfrage und daher auch bei den Anlageinvestitio- nen, zum Lagerabbau und (meist zu- letzt) auch zu Rückgängen beim priva- ten Konsum geführt hatte. In den meis- ten Ländern der Region fielen die Importe stärker als die Exporte, und so dämpfte ein positiver Beitrag der Net- toexporte den BIP-Einbruch bzw. trug zur Stabilisierung der BIP-Entwicklung bei. Dies ging meist mit einer Verrin- gerung des Defizits in der kombinier-

1 Für eine detaillierte Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dieser Länder siehe den Beitrag „Recent Economic Developments“ in der OeNB-Publikation Focus on European Economic Integration Q4/09.

2 Auf die bereits zuvor kurz behandelten Eurobond- und Aktienmärkte wird hier nicht näher eingegangen; aller- dings trifft ein Großteil der folgenden Ausführungen auch auf diese Märkte zu.

(17)

Abflauen der globalen Krise

ten Leistungs- und Kapitalbilanz3 ein- her.Nachdem vor allem die Länder Süd- osteuropas bis zum Jahr 2008 hohe und zum Teil steigende Defizite in der kom- binierten Leistungs- und Kapitalbilanz ausgewiesen hatten, die primär auf die Güter- und Dienstleistungsbilanz zu- rückzuführen waren, kam es im Jahr 2009 zu einer Korrektur. Aber auch in den Ländern Zentraleuropas erfolgte im Jahresvergleich eine starke Verrin- gerung der (hier überwiegend aus den Gewinn- und Zinsüberweisungen an das Ausland resultierenden) Leistungs- bilanzdefizite, sodass sich im ersten Halbjahr 2009 in Slowenien, der Tsche- chischen Republik, Polen und Ungarn sogar Leistungsbilanzüberschüsse von 0,5 % bis 1,5 % des BIP ergaben. In Südosteuropa und der Ukraine war die

Korrektur im Jahresvergleich noch stärker ausgeprägt: In Bulgarien, Ru- mänien und der Ukraine verringerten sich die hohen Defizite von rund 28 %, 15 % bzw. 8 % des BIP im ersten Halb- jahr 2008 auf rund 12 %, 5 % und 1 % des BIP im ersten Halbjahr 2009. Ne- ben der Schrumpfung der Binnennach- frage trug in einigen Ländern auch die Währungsabwertung zur Defizitver- ringerung bei. Durch die starke Ver- ringerung bzw. die Eliminierung von Leistungsbilanzdefiziten trugen die Länder dieser Region einen großen Teil der durch die Krise entstandenen Last der Anpassung an die geänderten Rah- menbedingungen.

Die Probleme auf den internationa- len Finanzmärkten und die gestiegene Risikoaversion der Investoren zeigten sich im ersten Halbjahr 2009 auch in

3 Gemäß den geltenden Zahlungsbilanzdefinitionen des IWF umfasst die Kapitalbilanz nur wenige Transaktionen.

Zu diesen gehören vor allem solche, die zuvor in der Leistungsbilanz miterfasst wurden (als Teil der Transferbi- lanz). Jene (meist viel umfangreichere) Transaktionen, die bisher unter dem Begriff „Kapitalbilanz“ erfasst wurden (wie z. B. Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Kredite), gehören nunmehr zur sogenannten Finanzierungs- bilanz ( „financial account“).

50 40 60 20 10 0 –10 –20 –30 –40

gleitende Summe von vier Quartalen in % des BIP dieser Gleitperiode

Leistungs- und Kapitalbilanzsaldo Direktinvestitionszufluss (netto)

Portfolioinvestitionszufluss (netto) Kredit- und anderer Investitionszufluss (netto)

Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 Q2 08 Q2 09 –5,5 –3,9 –2,1–2,1–2,1 –1,8–1,8 –3,4–3,4 –1,9–1,9 –5,4 –3,1–3,1

–28,3 –28,3

–17,1

–17,1 –13,6–13,6 –7,8 –9,3 –6,0 –6,2 –4,3

6,1 3,83,8

Leistungs- und Kapitalbilanzsaldo und seine Komponenten

Grafik 11

Quelle: Eurostat: Eurostat: Eurostat, Eurostat nationale Zentralban, ralbanr ken, OeNB.

Polen Slowakei Tschechische

Republik Ungarn Bulgarien Rumänien Kroatien Ukraine Russland

(18)

Abflauen der globalen Krise

einem drastischen Rückgang des Über- schusses der Finanzierungsbilanz im Jah- resvergleich in allen Ländern der Re- gion – in der Ukraine und Russland entstand sogar ein Defizit, also insge- samt ein Nettokapitalabfluss. In der Slowakei, der Tschechischen Republik, Ungarn, Bulgarien und Rumänien blieb zwar die gesamte Finanzierungsbilanz positiv, einzelne Komponenten wurden jedoch negativ. Dabei kam es in der Slo- wakei und in Ungarn (sowie auch in Russland) auch zu einem moderaten Abfluss bei den direkten Auslandsin- vestitionen.

Im Rahmen der internationalen Sta- bilisierungsbemühungen hatten unter den hier betrachteten Ländern Ungarn und die Ukraine bereits im vierten Quartal 2008 und Rumänien Anfang des zwei- ten Quartals 2009 Kreditabkommen mit dem IWF und (im Fall der EU-Mit- gliedstaaten) mit der EU geschlossen.

Ende September 2009 wurde das Ab- kommen mit Ungarn nach dem dritten Prüfbericht bis Oktober 2010 ver- längert und die Auszahlung einer wei- teren Tranche genehmigt. Auch für Rumänien und die Ukraine wurden weitere Tranchen (über 1,8 Mrd EUR bzw. 3,3 Mrd EUR) freigegeben, nach- dem Einigungen unter anderem über eine Lockerung der fiskalpolitischen Bedingungen angesichts der Tiefe des Wirtschaftseinbruchs erreicht werden konnten. Zu Rumänien erklärten EU und IWF in einer gemeinsamen Stel- lungnahme Anfang November 2009 angesichts der Regierungskrise, dass die jüngste Entwicklung der Wirtschaft ermutigend und der Reformfortschritt im Rahmen der Abkommen zufrieden- stellend seien, die aktuelle politische Situation jedoch eine Beschlussfassung über das Budget 2010 (in Übereinstim- Situation jedoch eine Beschlussfassung über das Budget 2010 (in Übereinstim- Situation jedoch eine Beschlussfassung mung mit den getroffenen Vereinba- rungen) verhindere. Sobald die politi- sche Situation geklärt sei, könne wie-

der an einem erfolgreichen Abschluss des nächsten Prüfberichts gearbeitet werden. Der IWF verschob die Aus- zahlung der für November 2009 vorge- sehenen Tranche an die Ukraine, da vor dem Hintergrund der für Jänner 2010 angesetzten Präsidentschaftswahlen ge- troffene Vereinbarungen nicht einge- halten wurden, indem der Präsident kein Veto gegen ein Gesetz zur Anhe- bung der Mindestlöhne und Pensionen einlegte und die Regierung keine Erhö- hungen des Erdgaspreises für private Haushalte durchsetzte.

In Verbindung mit den IWF/EU- Abkommen mit Ungarn und Rumänien übernahmen auch die größten in diesen Ländern operierenden Banken im Zuge der sogenannten Wiener Initiative die Verpflichtung, die von ihnen grenz- überschreitend oder innerhalb der Län- der gehaltenen Volumina an Krediten gegenüber Kreditnehmern in diesen Ländern aufrechtzuerhalten. Zusam- men mit den Kreditauszahlungen durch den IWF bzw. die EU dienten diese Maßnahmen, die auch positive externe Wirkungen auf weitere Länder der Re- gion hatten, der Stabilisierung der Fi- nanzierungsbilanz und somit der Be- grenzung der von diesen Ländern zu tragenden Anpassungslasten.

Die Rezession führte in allen Län- dern der Region zu einer angespannten Lage im Fiskalsektor. In den meisten Fäl- len ist der Defizitanstieg ausschließlich durch das Wirken der automatischen Stabilisatoren (insbesondere des Ein- bruchs der Staatseinnahmen) verur- sacht, obwohl dieses zum Teil sogar durch prozyklische Maßnahmen be- grenzt wurde. Parallel wird auch die Staatsverschuldung generell ansteigen, sie ist jedoch im europäischen Vergleich meist immer noch relativ niedrig – le- diglich in Polen und vor allem in Ungarn ist sie auf einem bereits relativ hohen Ausgangsniveau. Die (Re-)Fi-

(19)

Abflauen der globalen Krise

nanzierung auf den Kapitalmärkten hat sich allerdings generell – und somit auch für Länder mit niedrigerem Ver- schuldungsniveau – tendenziell er- schwert.

Die Herausbildung einer stark nega- tiven Produktionslücke (zwischen tat- sächlichem und potenziellem Output) und die Korrektur der internationalen Energie- und Lebensmittelpreise führte im Großteil der Länder im Jahr 2009 zu einem Inflationsrückgang. In einem Teil der Länder wurden diese Effekte jedoch zum Teil durch die Auswirkung der Währungsabwertung ausgeglichen.

So verzeichneten die Ukraine und Russland trotz eines beachtlichen Infla- tionsrückgangs noch zweistellige Infla- tionsraten.

Die Entwicklung der Währungen der hier betrachteten Länder im Jahr 2009 war durch zwei Gruppen von Faktoren geprägt: erstens die interna- tionalen und zweitens die länderspezi- fischen. Die internationalen Stabilisie- rungsmaßnahmen, die Erholung auf den internationalen Finanzmärkten und die im Zuge der Rezession starke

Verringerung der Leistungsbilanzdefi- zite trugen bei allen Währungen der hier betrachteten Länder, die keine feste Wechselkursanbindung verfolgen, zur Wechselkursstabilisierung (gegen- über ihrer Ankerwährung) oder zur Aufwertung bei. Zuvor hatten die Pro- bleme auf den internationalen Finanz- märkten (z. B. auf dem Interbanken- markt für Swapgeschäfte), der sprung- hafte Anstieg der Risikoaversion und die drastische Verschlechterung der Export- und Wachstumsaussichten von September 2008 bis Mitte Februar/An- fang März 2009 zu markanten Wert- verlusten geführt. Die in mehrfacher Weise bestehenden Unterschiede zwi- schen den Ländern der Region waren dafür entscheidend, wie hoch die Wert- verluste jeweils ausfielen und ob bzw.

in welchem Ausmaß es danach zu einer Wiederaufwertung kam. Neben dem Währungsregime sind hier als wichtige Faktoren unter anderem zu nennen:

das Ausmaß der (Verringerung der) Leistungsbilanzdefizite; die Höhe der Aufwertung vor der Krise und das (teils damit zusammenhängende) Ausmaß an

Nationale Währungen und der Euro

Grafik 12

Euro pro Einheit nationaler Währung,ung,ung Verände, Verände, rung in %

Quelle: Thomson Reutersrsr , OeNB.

40 30 20 10 0 –10 –20 –30 –40

31. Dezember 2004 bis 29. Juni 2007

6,1 8,48,4

–0,1 0,0

25,7

1,6

6,7

6,7 3,8

17,5 17,5

11,9

2,7 0,0

–13,1

2,7 0,1

–3,6

–31,0

–22,0

0,0

–16,2 –13,1

–16,2 –13,1

–4,9

–34,6

–21,1 15,6

15,6 17,817,8

13,3

0,0 0,1 0,7

–14,8 –14,8

6,4 6,4

–17,1 –17,1

Tschechische

Republik Polen Ungarn Bulgarien Rumänien Kroatien Ukraine Russland

12. September 2008 bis 17. Februar 2009

29. Juni 2007 bis 12. September 2008 17. Februar 2009 bis 13. November 2009

(20)

Abflauen der globalen Krise

Verlusten aus Devisenoptionsgeschäf- ten von Exportunternehmen; die Höhe des Refinanzierungsbedarfs an Fremd- währung aufgrund des ausstehenden Volumens an Fremdwährungskrediten;

die Höhe der trotz Rückgangs verblie- benen Inflation; die Höhe der Zinsdif- ferenzen; und nicht zuletzt die politi- sche Situation im jeweiligen Land.

Auch die ukrainische Griwna, die bis Ende Februar 2009 die stärkste Ab- wertung hinnehmen musste, wertete bis Juli 2009 gegenüber ihrer Anker- währung, dem US-Dollar, auf und er- reichte trotz der nachfolgenden Abwer- tung bis November 2009 noch nicht die Tiefststände vom Februar 2009. Hin- tergrund für diese Stabilisierung waren erstens die Unterstützungen im Rah- men des IWF-Stand-by-Arrangements, zweitens die Verringerung des Leis- tungs- und Kapitalbilanzdefizits und drittens die Maßnahmen der ukraini- schen Währungs- und Aufsichtsbehör- den (Interventionen, regulative Be- schränkungen). Der rumänische Leu zeigte einen ähnlichen Verlauf: Nach einer geringfügigen Wiederaufwertung bis in den Sommer kam er bis Novem- ber 2009 wieder in die Nähe der Tiefst- stände vom Februar 2009.

Im Gegensatz dazu machten die tschechische Krone, der polnische Zloty, der ungarische Forint, die kroa- tische Kuna sowie der russische Rubel (gegenüber seinem Referenz-Wäh- rungskorb aus US-Dollar und Euro) bis November 2009 wieder einen substan- ziellen Teil der vorherigen meist (mit Ausnahme der kroatischen Kuna) star- ken Abwertung wett. Insbesondere der Zloty, der Forint und der Rubel liegen jedoch weiterhin noch deutlich unter dem Niveau des dritten Quartals 2008, was den Wachstumsbeitrag der Netto-

exporte stützen könnte. Dem steht je- doch insoweit ein dämpfender Effekt auf die Inlandsnachfrage in Ländern mit einem hohen Anteil von Fremd- währungsschulden der privaten Haus- halte gegenüber, als diese Kredite nicht überwiegend an Haushalte mit rela- tiv hohem Einkommen vergeben wur- den.Auf den Anleihemärkten war die Ren- dite der 10-jährigen Staatsanleihen in nationaler Währung im dritten Quartal 2009 im Großteil der hier betrachteten Länder gegenüber dem ersten Quartal 2009 unverändert oder niedriger, nach- dem sie zuvor deutlich angestiegen war.

Die Renditerückgänge waren in Ungarn und in Russland besonders ausgeprägt.

Auch auf diesen Märkten spiegelte sich somit die allgemeine Stabilisierung auf den Finanzmärkten, die seit März 2009 einsetzte, wider. Nur Rumänien bil- dete hier eine Ausnahme, indem die Rendite im zweiten Quartal 2009 nochmals deutlich anstieg und dann nur geringfügig zurückging. Mit Aus- nahme von Kroatien sanken in allen Ländern die kurzfristigen Interbanken- zinssätze im Einklang mit der meist stark rückläufigen Inflation bzw. ent- sprechenden Inflationserwartungen.

Diese Entwicklung ging in den meisten Ländern mit Senkungen des Leitzinses einher. In der Slowakei, der Tschechi- schen Republik, Polen, Bulgarien und Rumänien lag somit Ende des dritten Quartals 2009 eine (zum Teil noch steiler) ansteigende Zinsstrukturkurve vor, während sie in Ungarn flach war und in Russland weiterhin abfallend, wenn auch in einem geringeren Aus- maß als zuvor.

Auf den Kreditmärkten sind die aus- stehenden Volumina an grenzüber- schreitenden Finanzkrediten4 und an

4 Kredite ohne Handelskredite, die zwischen Unternehmen gewährt werden, und ohne zwischenbetriebliche Kredite, die innerhalb von Konzernen als Teil der Direktinvestitionen gewährt werden.

(21)

Abflauen der globalen Krise

inländischen Krediten an private Nicht- banken in sämtlichen hier betrachteten Ländern im Jahresabstand bis Mitte 2009 (wechselkursbereinigt) gestiegen.

Dass die ausstehenden Kreditvolumina nicht stark eingebrochen sind, kann auch als Ergebnis der internationalen Stabilisierungsbemühungen interpre- tiert werden. Zugleich war jedoch der Anstieg markant geringer als in den zwölf Monaten davor. Besonders stark rückläufig war das Kreditwachstum in Bulgarien, Rumänien, der Ukraine und Russland. Während in der Slowakei, der Tschechischen Republik, in Polen, Ungarn und Bulgarien der Anstieg der Inlandskredite an den Haushaltssektor eher moderat zurückging, war der An- stieg der Inlandskredite an den Unter- nehmenssektor stark rückläufig. Im nehmenssektor stark rückläufig. Im nehmenssektor

Gegensatz dazu stagnierte in Russland die Inlandskreditvergabe an die Haus- halte bzw. brach in der Ukraine ein, während die Inlandskreditvergabe an die Unternehmen mit einer starken

Abschwächung des Anstiegs davonkam.

In Rumänien stagnierte die Kreditver- gabe an beide Sektoren. Im Lauf des ersten Halbjahres 2009 stagnierten grosso modo die Kreditaggregate in al- len hier betrachteten Ländern trotz des realen BIP-Rückgangs.

Der Anteil der Fremdwährungskredite an den Krediten an private Haushalte war im dritten Quartal 2009 insbesondere in Ungarn, Rumänien, Kroatien und der Ukraine weiterhin hoch, im Jahres- vergleich ist er (wechselkursbereinigt) allerdings stabil geblieben, mit Aus- nahme eines leichten Anstiegs in Kroa- tien (und in Bulgarien). Im Gegensatz dazu ist der Anteil der Fremdwäh- rungskredite an private Haushalte in der Tschechischen Republik und in der Slowakei äußerst gering.

Ende des zweiten Quartals 2009 überstieg das ausstehende Kreditvolu- men jenes der Einlagen (gemessen an den gesamten Aktiva) in besonders starkem Ausmaß in der Ukraine, Russ-

Ausstehende gesamte (inländische und grenzüberschreitende) Kredite an private Haushalte und Unternehmen

Grafik 13

Quelle: EZB: EZB: , Eurostat, Eurostat, Eurostat, Eurostat nationale Zent,, nationale Zent, ralbanralbanr ken, nationale Statistikämte, nationale Statistikämte, r,r,r OeNB, OeNB, .

Anmerkungrkungrkung:kung :: : LW = Lokalwährung,ung,ung FW = Fremdwäh, FW = Fremdwäh, rung. Fremdwäh. Fremdwäh. rungskredite inkludieren auch an die Fremdwährung indexierte Kredite in nationalerrte Kredite in nationalerr Währung. Ausländische Kredite umfassen nicht Handelskredite und konfassen nicht Handelskredite und konf zerninterne Kredite. Punkte. Punkte. : Anteile der Fremdwährungskredite an private Haushalte an sämtlichen Krediten an pvate Haushalte an sämtlichen Krediten an pv rivate Haushalte in % (rechtevate Haushalte in % (rechtev Achse).

in % der gleitenden Summe des BIP von vier Quartalen, Kreditstände per Ende Juni 2009, Kreditstände per Ende Juni 2009, 120

100 80 60 40 20 0

Anteile der FW Anteile der FW

Anteile der F -Kredite an Krediten an Haushalte (rechteW-Kredite an Krediten an Haushalte (rechteW Achse) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 in %

Ausländische Kredite an Unternehmen (linkekek Achse)

Inländische Kredite in FW an Haushalte (linkekek Achse) Inländische Kredite in LW an Haushalte (linLW an Haushalte (linL kekek Achse)

Inländische Kredite in FW an Unternehmen (linkekek Achse) Inländische Kredite in LW an UnteLW an UnteL rnehmen (linkekek Achse)

Slowakei Tschechische Republik

Polen Ungarn Bulgarien Rumänien Kroatien Ukraine Russland 39

0 0 0 0 0 00 0 0 0 0 0 0

0 0 0 0 0 00 0 0 0 0

66

30

60

69

69 72

12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12

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