Semesterumfrage
29.10.2020
Wichtigste Erkenntnisse
Auch wenn die Zufriedenheit der Studierenden mit den digitalen Angeboten erfreulich hoch ist, täuscht das nicht hinüber hinweg, dass es (1) noch einige Probleme bei der Umsetzung der digitalen Lehre gibt, (2) - wie zur C-UHV bereits angemerkt - es eine studienrechtliche Divergenz gibt, zwischen dem was Lehrende im Covid-19 Semester dürfen, und dem was Studierende im Gegenzug garantiert bekommen.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
1) Für die Hälfte (50,2%) der Studierenden war die Umstellung auf digitale Lehre mit einem höheren oder viel höheren Arbeitsaufwand verbunden.
2) Fast die Hälfte (49%) der Studierenden hatten mindestens eine Onlineprüfung mit “zu wenig Zeit”.
3) Mängel bei der digitalen Lehre nannten 43,5% der Studierenden, die sich von Lehrveranstaltungen abmeldeten, als Grund.
4) Das Sommersemester 2020 wurde von vielen Student_innen als
“Ausnahmesemester” angesehen, was die qualitative Analyse zeigt.
Die zum Teil positiven Rückmeldungen zur Lehrveranstaltungsqualität sind daher nicht mit Umfragen voriger Semester zu vergleichen.
5) Vor allem die qualitative Auswertung zeigt, dass die Studierenden große Divergenzen wahrnehmen in puncto Qualität und Bemühen in der digitalen Lehre und der Kommunikation in und rund um die Kurse.
6) Positiv an der digitalen Lehre ist für viele Studierende die bessere zeitliche Einteilbarkeit; gerade in Hinblick auf Terminüberschneidungen,
Betreuungspflichten und Erwerbsarbeit.
7) Als negativ empfanden viele Studierende auch unklare
Leistungsbeurteilungen oder keine Adaptierung an die neue Situation.
8) Die Student_innen der Universität Wien blickten überragend pessimistisch auf das kommende Semester. Mehr als 40% blickten eher negativ bis negativ auf die kommenden Monate.
9) Anhand der Abschlusszahlen im Vergleich zum Vorsemester und neu entstandenen Hürden wie Technik und schlechter Adaption von
Lehrveranstaltungen und Prüfungen ist für einen beträchtlichen Anteil der Studierenden eine Studienzeitverzögerung ersichtlich.
10) Die Erwerbssituation der Studierenden hat sich im Vergleich zum April gebessert, dennoch ist der Anteil erwerbstätiger Student_innen um 10,6%
niedriger als zur Studierendensozialerhebung 2019. Auf Erwerbstätige Student_innen im Stundenausmaß von 0-20h fielen in unserem Datensatz 82,5% der Kündigungen (davon 44% auf geringfügige und 38,5% auf 10-20h Beschäftigte).
11) Die Hälfte der Studierenden schätzte ihre Konzentrationsfähigkeit schlechter als sonst ein. Dieser Wert ist zwar geringer als im April, in Kombination mit den anderen Ergebnissen ist hier auch eine Studienzeitverzögerung zu befürchten.
12) Die Pandemie wirkte sich auch auf den Sozialkontakt aus: Für 35,7% hat sich der Kontakt zu den eigenen Kolleg_innen verschlechtert, für 16,8% sehr verschlechtert.
13) 8,7% der Studierenden gaben an, von Pflegeverpflichtungen (wie ältere Angehörige und Kinder) betroffen zu sein. Für 60% ist der Pflegeaufwand seit der Pandemie gestiegen.
Unsere wichtigsten Forderungen im Überblick:
1) Alle Lehrveranstaltungen und Prüfungen, bei denen es möglich ist, müssen digital abgehalten werden.
2) Gute digitale Lehre inklusive Qualitätssicherung und definierten Mindestanforderungen: Die Lehrformate müssen angepasst werden;
Aufnahmen von Vorlesungen sollen auch zu späteren Zeitpunkten abrufbar sein.
3) Aufwand der digitalen Formate muss mit dem Aufwand bei nicht-digitalen Formaten vergleichbar sein und sollte den ECTS-”Wert” nicht übersteigen.
4) Die Flexibilität im Studium muss ermöglicht und gefördert werden - anti neues Anmeldesystem der Uni Wien, anti Pläne neues Studienrecht!
5) Soziale Absicherung der Studierenden seitens der Regierung, insbesondere in der Coronakrise: Einrichtung eines staatlichen Krisenfonds für Studierende.
6) Erlass bzw Rückerstattung der Studiengebühren für alle Studierenden (auch Drittstaatsstudierende, die ja doppelte Studiengebühren bezahlen müssen) zumindest für das “Ausnahme”-Sommersemester 2020.
7) Zwei neutrale Semester / zusätzliche Toleranzsemester für alle -
“Ausnahmesemester” dürfen nicht zu Studiendauer zählen!
8) Entkopplung der Studivisa von Prüfungsaktivität und bedingungslose Verlängerung
9) Fristverlängerungen für alle auslaufenden Curricula
10) Beibehaltung einer online Option bei Lehrveranstaltungen für zukünftige Semester nach der Pandemie.
ÖH Uni Wien
Semesterumfrage 1
Wichtigste Erkenntnisse 2
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick 2
Unsere Forderungen 3
Durchführung und Auswertung 7
1. Grundsätzliche Darstellungen 8
Studienabschnitte 8
Altersverteilung im Datensatz 8
Verteilung Wohnformen 8
Genderverteilung im Datensatz 10
2. Verteilung Lehrveranstaltungen 14
Verteilung LV Anmeldungen 14
Verteilung LV mit E-learning 14
Verteilung LV Abschlüsse 15
Abschluss von Lehrveranstaltungen im Vergleich 16
3. Themenfeld digitale Lehre 17
Arbeitsaufwand 19
Umsetzung des digitalen Unterrichts 21
4. Themenbereich Onlineprüfungen 21
5. Qualitative Analyse digitaler Lehrveranstaltungen 26
Positive Aspekte digitaler Lehrveranstaltungen 26
Flexibilität 27
Bessere Kommunikation 27
Bessere Beteiligung aller Studierenden: 27
Onlineprüfungen 28
Negative Aspekte digitaler Lehrveranstaltungen 28
Hoher Workload: 28
Unklare Leistungsbeurteilung 29
Kommunikation mit Lehrenden 29
Qualitätsprobleme Technik 30
Keine Adaptierung an die neue Situation 30
Fehlender direkter Austausch mit Lehrenden und Studienkolleg_innen 31
Sommersemester 2020 als “Ausnahmesemester” 31
6. Abmeldung von Lehrveranstaltungen 33
7. Themenbereich Ausblick auf das kommende Semester 35
8. Allgemeiner Zustand/Studienfokus/Konzentration 39
9. Berufstätigkeit bei Studierenden 43
10. Lehrveranstaltungen im Sommer 47
11. Themenbereich Beratung und Kontakt 48
12. Wünsche an die Universitätsvertretung 50
13. Lehrveranstaltungstypen nach Präsenz oder Online 51
Durchführung und Auswertung
Die Umfrage wurde über den SoSci Survey Server der Universität Wien durchgeführt.
Konzeption und Auswertung erfolgten durch die ÖH Uni Wien in Zusammenarbeit mit einem Sozialwissenschaftler. Die Auswertung erfolgte mit SPSS, einzeln wurden Analysen von uns mit python ergänzt.
Insgesamt wurden 4.306 Fälle in die Auswertung einbezogen. Hierbei wurden nur komplett abgeschlossene (Kriterium: Studierende bejahten, dass sie an der Universität Wien
studierten und füllten die letzte Seite des Bogens aus) inkludiert.
Die Aussendung erfolgte mittels individualisierten Teilnahmelinks an alle 80.220 E- Mailadressen der Studierendenevidenz der Uni Wien vom 9. September 2020 (wobei nur 79.706 Mails zugestellt werden konnten). Hierdurch konnte eine Mehrfachteilnahme an der Umfrage ausgeschlossen werden. Zur Wahrung des Datenschutzes wurden
abgeschlossene Interviews softwareseitig automatisch anonymisiert.
Die Befragung selbst lief vom 17. bis 24. September 2020.
1. Grundsätzliche Darstellungen
Studienabschnitte
Altersverteilung im Datensatz
Verteilung Wohnformen
Bei den Respondent_innen sind die verschiedenen Wohnformen relativ ähnlich verteilt.
Auffalend ist hier, wie niedrig der Anteil jener in Studierendenwohnheimen ist. Dies könnte damit verbunden sein, dass einige Studierende aus den Bundesländern mit dem Umstieg auf Onlineunterricht zurück zu ihren Eltern gezogen sind, wie mehrere Personen in den qualitativen Antworten äußerten.
Solche Veränderungen während dem abgefragten Zeitraum kann der Fragebogen in den quantitativen Teil nicht abbilden und müsste bei zukünftigen Umfragen bedacht werden.
Ansonsten ist die Verteilung relativ ähnlich zu jener der Studierendensozialerhebung 2019 (Elternhaushalt 20%, Wohnheim 11 %, Wohngemeinschaft 25 %, Einzelhaushalt 16 %, Haushalt mit Partner_in 28%).
Genderverteilung im Datensatz
Bei der Genderverteilung fällt auf, dass Frauen in der Stichprobe leicht überrepräsentiert sind im Vergleich zur Ursprungspopulation. In der Studierendenevidenz von 10. September sind 62,6 % als weiblich und 37,4 % als männlich verzeichnet. Nicht-binäre Identitäten sind hierin nicht aufgelistet.
Gender Minorites, Transgender und Grenzen der Statistik
Die ÖH Uni Wien verfolgt grundsätzlich eine inklusive Politik. Daher haben wir einerseits das Geschlecht abgefragt, um mögliche geschlechtsspezifische
Auswirkungen identifizieren zu können, andererseits haben wir uns hier nicht nur auf binäre Optionen beschränkt.
So wichtig es ist, Informationen über mögliche Probleme von Minderheiten
einzuholen, stoßen wir hier nun an Grenzen, da Daten über so einen kleinen Anteil
von Personen wiederum eine begrenzte Aussagekraft haben.
Es lässt sich aber dennoch bei verschiedenen Antworten ein pessimistischeres Bild abzeichnen als für Personen, die sich einem binären cis-Geschlecht zuweisen.
Dies mag damit zusammenhängen, dass bei non-binary, inter, agender oder trans Personen Alltagsprobleme und -diskriminierung in der Pandemie verstärkt auftreten können. Mögliche Quellen hierfür sind
-
Misgendern & Outing in Onlinekursen, da ständig der Deadname (zur Geburt zugewiesener Name) angezeigt wird
-
erschwerter Jobsuche bei Covid-19 bedingten Verlust an Erwerbsarbeit
-
höhere Prävalenz (bedingt durch gesellschaftliche Umstände) an psychischen Erkrankungen, deren Symptome durch die äußeren pandemie-assoziierten Einflüsse verstärkt werden können
Dennoch wären hier für klare Aussagen weitere Studien nötig.
2. Verteilung Lehrveranstaltungen
Verteilung LV Anmeldungen
Verteilung LV mit E-learning
Verteilung LV Abschlüsse
Abschluss von Lehrveranstaltungen im Vergleich
Abschluss von LVs im Vergleich zum WiSe
k.A. mehr LVs gleichviele LVs weniger LVs
Alle_Fälle 0,0% 22,7% 39,2% 38,1%
Frauen 0,0% 23,1% 40,1% 36,8%
Männer 0,0% 21,6% 36,2% 42,3%
anderes Geschlecht 0,0% 19,0% 32,0% 49,0%
Risikogruppe 0,0% 23,5% 32,9% 43,6%
Arbeit_vollzeit 0,0% 21,0% 35,9% 43,1%
Arbeit_teilzeit 0,0% 21,7% 39,1% 39,2%
ohne_Arbeit 0,0% 22,6% 39,3% 38,1%
Pflegeverpflichtung 0,0% 22,6% 38,5% 38,8%
Bei der Frage nach dem Abschluss von Lehrveranstaltungen im Vergleich zum vorigen Wintersemester geben 22,7% an mehr, 39,2% gleich viele und 38,1% weniger
Lehrveranstaltungen abgeschlossen zu haben. Damit konnten mehr als ein Drittel der Studierenden weniger Lehrveranstaltungen abschließen als im Vergleichssemester. Hier zeigt sich, dass insgesamt durch die Auswirkungen der Covid Pandemie eine, mutmaßlich unfreiwillige, Verlängerung der Studienzeiten zu erwarten ist. Hiervon sind Männer stärker betroffen als Frauen, die sowohl seltener angeben mehr Lehrveranstaltungen
abgeschlossen zu haben, als auch häufiger angeben weniger Lehrveranstaltungen abgeschlossen zu haben. Menschen mit Pflegeverpflichtungen haben ebenfalls öfter
weniger Lehrveranstaltungen abgeschlossen als jene ohne Pflegeverpflichtungen (43,6% zu 38%). Ähnlich verhält es sich in der Gruppe der Covid Risiko Patienten die zu 43,1%
angeben weniger Lehrveranstaltungen abgeschlossen zu haben als im vorigen Semester.
Über die Gründe lässt sich nur spekulieren, bei Menschen mit Pflegeverpflichtungen und insbesondere jenen aus der Covid Risikogruppe kann jedoch vermutet werden dass im Zuge der Pandemie eine Reihe anderer Belastungen, mehr noch als im Durchschnitt,
dazugekommen ist, was ein Grund für die niedrigere Quote an abgeschlossenen Lehrveranstaltungen sein könnte.
3. Themenfeld digitale Lehre
Zufriedenheit mit der digitalen Lehre und dem Angebot der digitalen Lehre
Zufriedenheit mit der digitalen Lehre
“Wie zufrieden bist du mit der digitalen Lehre?”
k.A. zufrieden
eher zufrieden
eher
unzufrieden unzufrieden
Alle_Fälle 0,0% 24,8% 40,8% 24,8% 9,5%
Frauen 0,0% 26,3% 41,0% 24,4% 8,2%
Männer 0,0% 20,0% 40,3% 26,1% 13,6%
anderes Geschlecht 0,0% 16,8% 36,1% 30,9% 16,2%
Pflegeverpflichtung 0,0% 32,8% 34,4% 22,3% 10,5%
Risikogruppe 0,0% 30,3% 35,6% 22,7% 11,4%
Arbeit_vollzeit 0,0% 35,4% 37,0% 20,1% 7,5%
Arbeit_teilzeit 0,0% 22,8% 40,0% 27,0% 10,2%
ohne_Arbeit 0,0% 22,6% 42,2% 24,9% 10,3%
Insgesamt ist die Zufriedenheit mit der digitalen Lehre relativ hoch. Über alle Fälle hinweg zeigen sich fast zwei Drittel der Befragten entweder als zufrieden oder eher zufrieden mit dem digitalen Lehrangebot. Die Zufriedenheit kann auch damit in
Verbindung gebracht werden, dass der allgemeine Zuspruch für digitale Lehre,
beziehungsweise die Notwendigkeit der digitalen Lehre als hoch bewertet wird; wie die Erwartungen der Studierenden für das Wintersemester zeigen.
Am zufriedensten zeigen sich dabei jene die angeben hauptsächlich zu arbeiten und nebenbei zu studieren (Arbeit_vollzeit), mit 35% in der höchsten und 37% in der
zweithöchsten Kategorie. Man kann vermuten dass Menschen die hauptsächlich arbeiten und das Studium nebenbei betreiben einerseits bereits Erfahrungen damit haben terminliche Konflikte und Unwägbarkeiten auszugleichen und andererseits auch in “normalen”
Semestern nur eingeschränkt an Präsenzveranstaltungen teilnehmen (können). Damit kommt diesen Studierenden ein Ausbau der digitalen Lehre entgegen. Leicht
überdurchschnittlich zufrieden sind auch Angehörige der Risikogruppen und jene mit Pflegeverpflichtungen. Der Grund für die leicht höhere Zufriedenheit kann vermutlich darin
gefunden werden dass Präsenzlehrveranstaltungen hier oftmals keine Alternative darstellen.
Am unzufriedensten mit der digitalen Lehre, über alle Fälle hinweg, zeigen sich Männer, spezifische Gründe können dafür nicht abgeleitet werden, möglicherweise zeigt sich hier die Tendenz weniger nach sozialer Erwünschtheit zu antworten. Auch leicht überdurchschnittlich unzufrieden sind Studierende, die nebenbei arbeiten. Möglicherweise ergibt sich dies, weil diese digitale Lehre als Einschränkung empfinden und eher als andere Gruppen auf zügiges Studieren hin abzielen. Außerdem kann bei diesen oftmals eine Doppelbelastung, Beruf und Studium, vermutet werden.
Zufriedenheit mit E-learning
“"Wie zufrieden warst du im Allgemeinen mit dem Angebot an digitaler Lehre?"
k.A. sehr
zufrieden
zufriede n
teils teils unzufrieden sehr unzufrieden
Alle_Fälle 0,4% 12,1% 25,2% 36,3% 17,8% 8,1%
Frauen 0,3% 12,6% 25,3% 36,6% 17,6% 7,7%
Männer 0,6% 10,6% 25,1% 35,6% 18,4% 9,6%
anderes Geschlecht 1,0% 7,0% 22,0% 34,0% 21,5% 14,5%
Pflegeverpflichtung 1,0% 17,5% 24,0% 33,4% 14,6% 9,4%
Risikogruppe 0,4% 13,5% 23,5% 34,2% 18,5% 10,0%
Arbeit_vollzeit 1,3% 18,0% 23,4% 34,1% 15,5% 7,8%
Arbeit_teilzeit 0,2% 11,2% 23,7% 36,1% 19,3% 9,5%
ohne_Arbeit 0,3% 10,4% 27,0% 37,2% 17,7% 7,4%
Im Gegensatz zur Zufriedenheit mit der digitalen Lehre insgesamt sinkt die
Zufriedenheit bei der Frage nach den konkreten digitalen Angeboten in allen Gruppen ab. So sind in den Kategorien zufrieden und sehr zufrieden nur noch rund 37% aller
Befragten vertreten. Bei dieser Frage wurde auch eine neutrale oder Mittelkategorie,
teils/teils, abgefragt was die Vergleichbarkeit einschränkt. Als teils/teils zufrieden zeigen sich über alle Gruppen hinweg etwas mehr als ein Drittel der Studierenden. Entsprechend sinkt auch der Anteil der Unzufriedenen im Vergleich zur vorigen Frage ab. Allerdings nicht so stark wie der Anteil der positiven Bewertungen. Daran wird ersichtlich dass der Anstieg der mittleren Kategorie sich hauptsächlich aus jenen Befragten speist, die bei anderer
Fragestellung mit zufrieden oder sehr zufrieden antworten. Die Verteilung zwischen den Gruppen ist hier sehr ähnlich wie bei der Frage nach der digitalen Lehre insgesamt. Am
zufriedensten zeigen sich wieder die hauptsächlich Berufstätigen, gefolgt von jenen mit Pflegeverpflichtungen und aus der Covid Risikogruppe. Die höchste Unzufriedenheit geben Studierende an, die nebenbei arbeiten, außerdem Männer und Menschen aus Covid Risikogruppen.
Arbeitsaufwand
Arbeitsaufwand Online LVs im Vergleich zu Präsenz LVs
"Wie hoch war der Arbeitsaufwand bei digitaler Lehre verglichen zu Präsenzlehre?"
k.A. viel niedriger niedriger gleich höher
viel höher
Alle_Fälle 0,9% 2,1% 10,5% 36,4% 36,1% 14,1%
Frauen 0,8% 1,9% 10,1% 35,6% 36,9% 14,8%
Männer 1,1% 2,7% 11,9% 39,0% 33,5% 11,8%
anderes Geschlecht 1,0% 2,0% 11,0% 31,0% 32,5% 22,5%
Pflegeverpflichtung 1,6% 1,8% 9,7% 39,2% 29,8% 18,0%
Risikogruppe 0,0% 2,5% 9,6% 30,6% 34,9% 22,4%
Arbeit_vollzeit 2,7% 1,9% 10,2% 40,6% 29,4% 15,3%
Arbeit_teilzeit 0,3% 2,0% 11,7% 36,1% 35,7% 14,2%
ohne_Arbeit 0,8% 2,3% 9,4% 34,3% 38,8% 14,5%
Eine der stärksten Auswirkungen der Umstellung von Präsenz- auf Onlineunterricht stellte der für fast alle Studierenden stark gestiegene Arbeitsaufwand dar. So geben über alle Gruppen hinweg 14,1% der Befragten an, ihr Arbeitsaufwand sei jetzt viel höher als zuvor. Weitere 36,1% geben an dass ihr Arbeitsaufwand “nur” höher ist. Für 36,4% ist der Arbeitsaufwand im Vergleich zu regulären Lehrveranstaltungen gleich geblieben und nur 10,5% geben an dass ihr Arbeitsaufwand niedriger oder (2,1%) viel niedriger ist. Hier zeigt sich dass Präsenzlehre und Onlinelehre in einem sehr wichtigen Aspekt deutliche
Unterschiede aufweisen und dass mehr als die Hälfte aller Studierenden mit einem höheren oder viel höheren Arbeitsaufwand umzugehen hat. Hier zeigt sich auch ein Unterschied nach Geschlechtern, da Frauen angeben häufiger einen höheren (36,9%) oder viel höheren (14,8%) und seltener angeben einen niedrigeren (10,1%) oder viel niedrigeren (1,9%) Arbeitsaufwand zu haben, als Männer. Menschen aus der Covid Risiko Gruppe haben subjektiv den höchsten Anteil an Mehrarbeit und geben zu 22,4% an dass ihr
Arbeitsaufwand jetzt sehr viel höher ist. Hier kann vermutet werden dass neben dem
tatsächlich vorhandenen Mehraufwand auch andere Alltagsbelastungen mit hineinspielen, da Angehörige von Risikogruppen in vielen Fällen, vom Beruf bis zum Privatleben,
Einschränkungen unterworfen werden, die sich auch auf das Studium auswirken können.
Den höchsten Anteil an der Kategorie gleich hoher Aufwand stellen die hauptsächlich berufstätigen Studierenden, möglicherweise weil diese auch in anderen Semestern Angebote an digitaler Lehre nutzen und damit an das Lehrveranstaltungsformat gewöhnt sind.
Umsetzung des digitalen Unterrichts
Umsetzung des digitalen Unterrichts
"Weiters wüssten wir gerne, wie weit du folgenden Aussagen zustimmst, ...”
k.A
. trifft nicht zu trifft eher nicht zu
trifft eher
zu trifft zu
Powerpoint & schriftl. Unterlagen 1,2
%
6,2% 9,1% 28,6% 54,9%
Audioaufzeichnungen &
Konferenzen
0,9
%
14,1% 17,6% 33,9% 33,5%
Videoaufzeichnungen &
Konferenzen
1,4
%
12,8% 19,0% 33,5% 33,4%
Ausgleich_Online_Präsenz 2,5
%
15,7% 21,3% 32,8% 27,7%
Bei der Umsetzung der E-Lehre wurde abgefragt ob die Befragten den Aussagen im Bezug auf ihre Lehrveranstaltungen zustimmen. Dabei zeigt sich dass in den meisten
Lehrveranstaltungen Powerpoint-Folien & schriftliche Unterlagen zur Verfügung gestellt werden. Bei anderen Tools der digitalen Lehre zeigt sich jedoch ein deutlicher Abfall um etwa 20 Prozentpunkte in der höchsten Kategorie. So wurden Audio und/oder Video
Aufzeichnungen- und Konferenzen nur in einem Drittel der Lehrveranstaltungen in einer Art geboten dass die Befragten der Aussage voll zustimmen konnten. Umgekehrt wurde bei Audio- und Videotools in rund einem Drittel der Fälle angeben dass deren Verwendung eher nicht oder nicht zutrifft. Entsprechend fällt auch die Bewertung der Frage nach dem
Ausgleich zwischen Online und Präsenzlehre aus, wobei in insgesamt 37% der Fälle
angegeben wurde dass dies nicht oder eher nicht zutreffe. Daraus kann man schließen dass es viele Lehrveranstaltungen gab, in denen abgesehen von Folien und schriftlichen Unterlagen keine oder unzureichend E-learning Tools Verwendung fanden. Da Folien erfahrungsgemäß auch in Präsenzlehrveranstaltungen sehr häufig eingesetzt wurden zeigt sich hier dass
Lehrveranstaltungen nicht durchgehend an das geänderte Format angepasst wurden, sondern vielmehr einfach ohne oder mit reduzierter Präsenz aber ansonsten unverändert weitergeführt wurden.
4. Themenbereich Onlineprüfungen
Zur Auswertung der Fragen nach Onlineprüfungen wurden die entsprechenden Fragen nach Gruppen ausgewertet und dann gesammelt interpretiert.
Ablauf von Onlineprüfungen
"Wie war der Ablauf der Prüfung/en, die du online absolviert hast?"
k.A. sehr gut gut befriedige
nd
genügend ungenüge nd
Alle_Fälle 0,5% 29,7% 39,1% 19,7% 7,2% 3,7%
Frauen 0,5% 30,3% 39,2% 19,6% 7,1% 3,4%
Männer 0,7% 28,0% 38,5% 20,2% 7,7% 5,0%
anderes Geschlecht 0,0% 19,9% 39,1% 21,2% 13,5% 6,4%
Pflegeverpflichtung 0,3% 31,1% 34,1% 22,3% 7,9% 4,3%
Risikogruppe 0,5% 36,7% 32,4% 17,9% 6,8% 5,8%
Arbeit_vollzeit 0,7% 37,3% 35,5% 13,4% 6,8% 6,4%
Arbeit_teilzeit 0,5% 28,1% 39,5% 20,1% 7,5% 4,3%
ohne_Arbeit 0,4% 28,1% 39,5% 21,6% 7,8% 2,6%
Zeit bei Onlineprüfungen
"Wie gut kamst du mit der Prüfungszeit bei Onlineprüfungen zurecht?"
k.A. sehr gut gut schlech
t
sehr schlecht
Alle_Fälle 0,7% 18,8% 49,5% 22,9% 8,2%
Frauen 0,7% 18,8% 49,5% 22,9% 8,1%
Männer 0,7% 18,6% 49,2% 22,8% 8,7%
anderes Geschlecht 0,6% 17,3% 47,4% 22,4% 12,2%
Pflegeverpflichtung 0,3% 20,0% 47,2% 22,0% 10,5%
Risikogruppe 0,5% 20,8% 45,4% 22,7% 10,6%
Arbeit_vollzeit 0,7% 23,2% 46,4% 19,1% 10,7%
Arbeit_teilzeit 0,6% 18,8% 50,0% 21,9% 8,8%
ohne_Arbeit 0,7% 17,4% 49,5% 25,1% 7,3%
Zu wenig Zeit bei einer Onlineprüfung
"Hast du eine digitale Prüfung geschrieben, bei der die Zeit nicht ausreichte?"
k.A. ja nein
Alle_Fälle 0,7% 49,0% 50,3%
Frauen 0,7% 49,4% 49,9%
Männer 0,8% 47,7% 51,5%
anderes Geschlecht 0,0% 48,7% 51,3%
Pflegeverpflichtung 0,7% 53,1% 46,2%
Risikogruppe 1,0% 50,2% 48,8%
Arbeit_vollzeit 0,7% 42,5% 56,8%
Arbeit_teilzeit 0,6% 50,6% 48,8%
ohne_Arbeit 0,7% 49,2% 50,0%
Technik bei Onlineprüfungen
"Wie gut hat bei dir die Technik bei Onlineprüfungen funktioniert?"
k.A. sehr gut gut schlecht
sehr schlecht
Alle_Fälle 0,7% 42,0% 47,6% 7,9% 1,8%
Frauen 0,7% 41,6% 48,2% 8,0% 1,5%
Männer 0,9% 43,0% 45,5% 7,7% 2,9%
anderes Geschlecht 1,3% 30,8% 52,6% 14,1% 1,3%
Pflegeverpflichtung 0,3% 41,3% 46,6% 9,8% 2,0%
Risikogruppe 0,5% 38,6% 49,3% 9,7% 1,9%
Arbeit_vollzeit 0,7% 45,2% 43,2% 8,4% 2,5%
Arbeit_teilzeit 0,6% 40,4% 49,5% 7,9% 1,7%
ohne_Arbeit 0,8% 41,3% 47,7% 8,5% 1,6%
Ankündigungen Onlineprüfungen
"Wie gut hast du dich durch die Ankündigungen der Lehrenden auf das Prüfungsformat vorbereitet gefühlt?"
k.A. sehr gut gut schlecht
sehr schlecht
Alle_Fälle 0,8% 27,2% 50,3% 18,1% 3,6%
Frauen 0,7% 27,4% 50,6% 17,9% 3,3%
Männer 1,2% 26,5% 49,4% 18,5% 4,4%
anderes Geschlecht 1,3% 23,7% 47,4% 23,1% 4,5%
Pflegeverpflichtung 0,3% 29,2% 45,6% 20,7% 4,3%
Risikogruppe 0,5% 27,1% 50,2% 18,8% 3,4%
Arbeit_vollzeit 0,7% 34,5% 48,4% 12,7% 3,6%
Arbeit_teilzeit 0,7% 24,4% 50,0% 20,7% 4,2%
ohne_Arbeit 0,9% 27,4% 51,0% 17,8% 3,0%
Anpassung von Prüfungen an Onlineformat
"Wie gut waren deine Prüfungen an das neue Onlineformat angepasst?"
k.A. sehr gut gut schlecht
sehr schlecht
Alle_Fälle 1,1% 25,5% 52,9% 16,8% 3,6%
Frauen 1,0% 26,0% 53,0% 16,7% 3,3%
Männer 1,4% 23,7% 52,7% 17,3% 4,8%
anderes Geschlecht 1,9% 19,9% 53,8% 20,5% 3,8%
Pflegeverpflichtung 0,3% 28,9% 50,5% 14,4% 5,9%
Risikogruppe 0,5% 30,0% 42,0% 21,7% 5,8%
Arbeit_vollzeit 1,1% 33,9% 47,5% 13,2% 4,3%
Arbeit_teilzeit 0,8% 24,4% 51,7% 18,7% 4,5%
ohne_Arbeit 1,3% 23,5% 56,0% 16,5% 2,7%
Bei den Fragen nach dem Ablauf der Onlineprüfungen zeigt sich insgesamt, dass die Studierenden diese überwiegend positiv beurteilen. Die Frage nach dem insgesamten Ablauf, die auf eine Gesamtbilanz abzielt, zeigt dass annähernd ein Drittel (29,7%) der Befragten diese mit der besten Kategorie bewerten. Weitere 39% geben an, dass der Ablauf ihrer Onlineprüfungen insgesamt als gut zu bewerten ist. 19,7% bezeichnen den Ablauf als befriedigend. Negative Bewertungen machen nur knapp 11% aller Bewertungen aus, wobei die “Note” Genügend in 7,2% der Fälle, und die schlechteste Bewertung, ungenügend, nur in 3,7 % der Fälle vergeben wurde. Studierende scheinen also mit dem Tool der
Onlineprüfung grundsätzlich gut umgehen zu können und dieses auch nicht abzulehnen. Allerdings muss bedacht werden dass die Frage nicht unbedingt als Vergleich zu “herkömmlichen” Prüfungen verstanden werden muss. Zunächst muss die große Zustimmung also “für” und im Vergleich zu anderen Onlineprüfungen betrachtet werden. Bei den Fragen nach der ausreichenden Zeit für Onlineprüfungen zeigt sich eine
interessante Diskrepanz. Bei der Benotungsfrage geben rund 20% der Studierenden an sehr gut mit der Zeit zurecht gekommen zu sein, dann fast die Hälfte immer noch gut (49,6%).
Schlecht (23,1%) oder sehr schlecht (8,5%) kam rund ein Drittel der Studierenden mit der Zeit für Onlineprüfungen zurecht. Die Frage ob es bei irgendeiner Prüfung subjektiv zu wenig Zeit gab, bejahen jedoch 49% der Befragten. Es zeigt sich also, dass viele der Onlineprüfungen mit ausreichend Zeit abgehalten werden, trotzdem haben es jedoch die Hälfte der Studierenden bereits erlebt, Prüfungen mit zu wenig Zeit schreiben zu müssen. Besonders im digitalen Format, ohne direkten face to face Kontakt zu den Lehrenden kann das eine schwierige Situation darstellen, weil die Möglichkeit zur
niederschwelligen Ansprache fehlt. Die Frage nach der Technik, beziehungsweise deren Funktionieren ist im gesamten Themenblock Onlineprüfungen jene mit der höchsten positiven Bewertung. Mit 41,3% der Bewertungen als sehr gut und 47,9% als gut, ergeben sich zusammen fast 90% positive Bewertungen der Technik. Auch von den verbleibenden 10% werden immerhin mit 8,3% der Großteil mit der relativ besseren Kategorie bewertet während nur 1,7% die schlechtest mögliche Bewertung vergeben. Diese positive Bewertung zeigt sicherlich einerseits die, zu erwartende, hohe Technikaffinität der meisten
Studierenden aber auch eine relativ gute (technische) Umsetzung durch die Lehrenden beziehungsweise die Universität. Zu bedenken ist allerdings dass die Frage nach
funktionierender Technik im Normalfall bei den meisten regulären Prüfungen grundsätzlich keine Frage darstellt mit der sich Studierende auseinanderzusetzen haben. Aus dieser Perspektive betrachtet kann die Zahl von rund 10% der Befragten, die angeben
Probleme mit der Technik gehabt zu haben zumindest kritisch gesehen werden, da es sich hierbei um Probleme handelt, die im Normalbetrieb gar nicht aufgetreten wären und damit auch als eine neu hinzugekommene Hürde interpretiert werden müssen, die zumindest jede_n zehnte_n Studierende_n betrifft.
Bei der Frage nach der Qualität oder Zufriedenheit mit der Ankündigungspraxis sinkt die Zustimmung, wenn auch auf einem hohen Niveau, relativ wieder ab. Positive Bewertungen ergeben zusammen genommen jedoch immer noch rund 77,9% der Antworten, wobei 26,9%
eine sehr gute und 50,2% eine gute Bewertung abgeben. Die sehr schlechten Bewertungen sind mit 3,7% nur sehr gering vertreten während die schlechten Bewertungen mit 18,3%
rund ein Fünftel ausmachen. Bei der Frage nach der Anpassung der Prüfungen an das online Format ergibt sich ein sehr ähnliches Bild wie in der vorangegangen Kategorie und die Bewertungen gehen von sehr gut mit 25,1%, über gut mit 52,9%, schlecht mit 17,1% bis
sehr schlecht mit 3,7%. Bei den letzten beiden Kategorien, und hier besonders bei der Frage der Anpassung, lässt sich Ähnliches sagen wie bei der Frage nach der Technik:
Hier können durch das digitale Format Hürden und Probleme auftauchen, die in klassischen Prüfungsmodi nicht oder nur sehr eingeschränkt vorkommen. Dass von diesen neu aufgetauchten Hürden fast ein Fünftel der Studierenden betroffen ist zeigt, dass hier durchaus starker Verbesserungsbedarf herrscht. Die insgesamt hohen
Zustimmungsraten sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine erkleckliche Zahl von Studierenden sich im Rahmen der Onlineprüfungsformate mit Problemstellungen konfrontiert sieht, die unerwartet und ohne Vorbereitungszeit aufgetaucht sind.
5. Qualitative Analyse digitaler Lehrveranstaltungen
Zur qualitativen Analyse wurden Antworten ausgewertet, die von den Befragten als offene Texteingabe beantwortet wurden. Es wurden die in der folgenden Tabelle aufgelisteten vier Fragen einbezogen.
Grundsätzlich lässt sich kein abschließendes Bild zu den Einstellungen zum digitalen Lehrangebot zeichnen. Die Antworten zeigen jedoch vor allem, dass (auch) dieselben Studierenden sehr diverse Erfahrungen in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen gemacht haben und andererseits auch, wie unterschiedlich die Erwartungen und Bedürfnisse der Befragten aussehen.
Beispiele:
“Stark abhängig vom Engagement der Lehrpersonen - bei engagierten lief es gut, bei anderen fehlte das Unterstützungsangebot”
“Leider gibt es einzelne Professor*innen, die keine ordentliche Alternative zum Präsenzunterricht gefunden haben... Oftmals wurden nur die Vorlesungsfolien hochgeladen”
[LZ 23] ”Was lief gut bei der digitalen Lehre?”
[LZ 24] ”Was lief schlecht bei der digitalen Lehre?”
[LZ 18] "Gab es eine digitale Lehrveranstaltung im Sommersemester, die besonders gut war?
Wenn ja, was machte diese aus?"
[LZ 19] "Gab es eine digitale Lehrveranstaltung im Sommersemester 2020, die besonders schlecht war? Wenn ja, was machte diese aus?”
Positive Aspekte digitaler Lehrveranstaltungen
Wie auch die quantitative Auswertung zeigt, haben die Studierenden ein überwiegend positives Bild von digitalen Lehrangeboten. In den Antworten werden einerseits
allgemein positive Aspekte, wie Flexibilität oder Prüfungsmodalitäten, genannt, aber es wird auch oft erwähnt, dass sehr viel von den einzelnen Lehrenden und deren Engagement abhängt.
Flexibilität
Viele Studierende schätzen die höhere Flexibilität die Ihnen durch digitale Lehrveranstaltungen geboten wird. Dazu gehört, dass Vorträge nachgehört oder Veranstaltungen auch bei Terminüberschneidungen besucht werden können. Auch die Zeitersparnis durch wegfallende Wegzeiten wird öfter erwähnt. Berufstätige empfinden die digitalen Lehrveranstaltungen oft als besser mit dem Beruf vereinbar.
Beispiele:
“(...)für mich besonders toll, da ich mir so den Anfahrtsweg nach Wien (2 Stunden) sparen konnte.”
“(...)-online videos konnte man immer nachschauen& eigener rythmus(...),”
“Anwesenheitspflicht war als beruftätige Person sehr viel leichter zu bewältigen; zum Teil sehr kreative Lösungen”
Bessere Kommunikation
Einige Studierende fühlen sich im Rahmen des digitalen Unterrichts besser und intensiver betreut, da Feedback häufiger schriftlich oder beispielsweise in Form von Einzelchats gegeben wird. Auch die Kommunikation, via Chat oder Videokonferenz, mit Lehrenden wird von machen als niederschwelliger als in Präsenzlehrveranstaltungen wahrgenommen.
Beispiele:
“Die LV-Leiter waren immer erreichbar, wodurch sich Probleme schnell lösen ließen(...)”
“(...)mehr Infos zu Themen und Prüfungen, mehr Kontakt mit der Lehrperson”
“Die Kommunikation online (KollegInnen und LeiterInnen) hat meistens sehr gut funktioniert und war teils sogar intensiver, besonders in der Klausurenphase(...)”
Bessere Beteiligung aller Studierenden:
Es wurde auch erwähnt, dass einige Studierende das Gefühl haben unbefangener an Diskussionen und Gesprächen in den Lehrveranstaltungen teilnehmen zu können. Dabei wird das sichere Umfeld des eigenen Zuhauses erwähnt, aber auch dass es in
Videokonferenzen oder Chats leichter fällt sich einzubringen, was auf eine bessere Gesprächskultur schließen lässt und von manchen als inklusiver empfunden wird.
Beispiele:
“Man hat sich auf jeden Fall sicherer gefühlt. Es war gemütlicher(…)”
“(...)das eigene Bild blieb also anonym, wodurch auch ich mich öfters getraut habe, Input zu geben und in den Chat zu schreiben.”
“Die Kommunikation miteinander. Man konnte sich sehr gut einbringen und austauschen(...)”
Onlineprüfungen
Viele erwähnten auch, dass online durchgeführte Prüfungen ihnen gut gefallen haben. Durch andere Prüfungsformate wurde laut manchen Befragten mehr auf Verständnis hin geprüft und die Onlineprüfungen wurden auch teilweise als innovativ empfunden.
Beispiele:
“(...)Man konnte Prüfungen gut online absolvieren.”
“(...)außerdem werden bei uns die Prüfungsmethoden innovativer (Open Book, Take Home, etc)”
“(...)Prüfungen wurden im open-book Format abgehalten, dadurch wurden eher Verständnisfragen gestellt, man musste nicht auswendig lernen, sondern den Stoff verstehen.”
Negative Aspekte digitaler Lehrveranstaltungen
Aus der quantitativen Auswertung geht hervor, dass die negativen Erfahrungen mit der digitalen Lehre nicht alle Studierenden gleichermaßen betreffen. Trotzdem hat eine nicht unwesentliche Zahl der Befragten zumindest teilweise von negativen Erfahrungen berichtet, manche ausschließlich. Viele Studierende heben hervor, dass manche Lehrveranstaltungen sehr positiv, andere sehr negativ wahrgenommen wurden. Keinesfalls kann also von einer einheitlichen Qualität der digitalen Lehre gesprochen werden.
Die qualitative Auswertung zeigt, dass negative Erfahrungen ein breites Spektrum umfassen können. Einiges schreiben die Studierenden dem Unwillen bzw der mangelnden Motivation oder Kompetenz der Lehrenden zu, andere Kritik bezieht sich grundsätzlich auf das Format von digitalen Lehrveranstaltungen.
Hoher Workload:
Viele Studierende beklagen den gestiegenen Arbeitsaufwand durch die regelmäßigen Abgaben und viele Verschriftlichungen. Auch wurden Abgaben als Ersatz für
Unterricht/Vortrag empfunden. Gruppenarbeiten wurden teilweise als Belastung und schwer zu organisieren bezeichnet.
Beispiele:
“Chaotisch, mehr Arbeitsaufwand, wenig Diskussionen. Internetprobleme, Qualität leidet.”
“Bei der UEs gab es fast nur Aufgaben zu erledigen, nicht wirklich Unterricht. “
“Der Arbeitsaufwand bei den Aufträgen im Home learning war ungefähr 5xhöher!”
“Lernaufwand viel höher, da teils prüfungen viel schwerer wurden”
Unklare Leistungsbeurteilung
Es wird berichtet dass den Studierenden die für eine positive Beurteilung notwendigen Arbeitsschritte nicht oder nur unvollständig kommuniziert wurden. Auch bei grundsätzlich verständlichen Leistungskriterien wurden Zwischenabgaben nicht immer beurteilt.
Beispiele:
“Es war oft schwer, mitzukommen welche Arbeitsaufträge noch ausständig waren.”
“In manchen LVs war nicht klar welche Zusatzleistungen wir erbringen müssen um positiv zu sein”
“Wenig bis gar kein Feedback zu meinen Leistungen(…)”
“Regeln für online Prüfungen oft nicht zu 100% klar”
Kommunikation mit Lehrenden
Manche Befragte schreiben, dass zwischen Studierenden und Lehrenden teilweise
eingeschränkter oder auch gar kein Kontakt bestand. Das führt zu Unsicherheiten bezüglich Leistungsüberprüfungen und auch zu erhöhtem Stress, wenn Unterlagen erst knapp vor Prüfungen zur Verfügung gestellt werden.
Beispiele:
“Gar keine Onlinetermine, Professor war bis April nicht erreichbar und hat sich dann erst wieder nach einer Abgabe mit der Note gemeldet.”
“Ja; die Lehrpersonen waren praktisch nicht vorhanden(…)”
“wochenlang keine Kommunikation zwischen Lehrperson und Studierenden; keine neuen Inhalte auf Moodle; keine Arbeitsaufträge/Feedback”
“(…) manche Professoren stellten ihre Unterlagen für das ganze Semester erst zwei Wochen vor der Prüfung hoch(...)”
Qualitätsprobleme Technik
Es wird von Problemen mit der technischen Umsetzung der digitalen Lehre berichtet. Meist geht es um Ton-, Video,- und Verbindungsprobleme. Dadurch wurden manche Studierende, trotz digitaler Anwesenheit, an der Teilnahme gehindert.
Beispiele:
“(...)Manche Online-Kurse bestanden vor allem aus knisternden Sprachaufnahmen oder Folien ohne Beschreibung.”
“Equipment der Vortragenden (Lüfter lauter als Stimmen im Mikrofon)”
“Oft gab es technische Probleme und der Professor oder ein Student konnte nichts sehen oder hören (und es dauerte sehr lang bis dann Folien geladen haben) bzw. wurden Personen komplett aus einem Meeting geworfen(...)”
Keine Adaptierung an die neue Situation
Studierende berichten, dass es in Lehrveranstaltungen keine oder keine ausreichende Anpassung an das digitale Format gab. Dadurch wurden Lehrveranstaltungen als unvollständig oder schwieriger empfunden. Dabei geht es sowohl um unzureichende Umsetzung durch Lehrende, als auch um grundsätzliche Hürden durch digitale Lehrveranstaltungen.
Beispiele:
“Die meisten Lehrangebote wurden direkt vom Präsenzmodell adaptiert. Dabei wurde nicht berücksichtigt, dass im Selbsstudium wesentlich mehr Zeit benötigt wird. “
“Manche Lehrende haben sich gar keine Mühe gegeben ordentlich auf digitales Lernen umzustellen.”
“Manche Vortragende setzten die Lehrinhalte nur sehr verkürzt für die Online-Lehre um, was besonders bei didaktischen LV's ärgerlich ist.”
Fehlender direkter Austausch mit Lehrenden und Studienkolleg_innen
Oft wird beklagt, dass der direkte und unmittelbare Austausch vonPräsenzlehrveranstaltungen fehlt. Das gilt einerseits weil Lehrinhalte mitunter schlechter vermittelt werden können, bezieht sich jedoch auch auf die zwischenmenschliches Aspekte.
Beispiele:
“Kein soziales Gefüge, keine Diskussion, kein Austausch, kein direkter Kontakt zu den Themen in einem Lernumfeld(...)”
“Bildschirme ersetzen keine Personen! Gerade in Sprachen kann man nicht vom Bildschirm lernen, (...)”
“Ich vermisste den Kontakt mit den Studierenden, da man ja in der digitalen Lehre nicht so ohne weiteres mit den KollegInnen konversieren kann.”
Sommersemester 2020 als “Ausnahmesemester”
Aus einem Teil der offenen Antworten kann man schließen dass die positive Bewertung der digitalen Lehre teilweise auch auf dem Verständnis beruhen, dass das Sommersemester 2020 durch die Covid-Pandemie kein “normales” Semester darstellte. In vielen positiven Berichten wird erwähnt, dass trotz schwieriger Umstände, versucht wurde die Lehre weiter zu ermöglichen.
Wie stark dieser vermutete Effekt gegebenenfalls ist, kann aus der quantitativen Erhebung nicht geschlossen werden. Im folgenden sollen dafür beispielhafte, aus der qualitativen Analyse stammende, Zitate angeführt werden.
“Sehr nahe an der Präsenz mit viel Verständnis für die schwierige Zeit”
“Sie haben versucht, den Alltag weitergehen zu lassen, sie wussten aber auch, dass wir uns in einer aussergewöhnlichen Situation befinden(…)”
“Rückmeldungen, faire Notenvergabe die an die Situation angepasst wurde”
“(...)meine Vorlesungen bestmöglich auf online umgestellt. Lediglich der mündliche Austausch fehlte.”
“(...)ein Seminar, das trotz der nochmals erschwerten Bedingungen(...)gut organisiert war”
“Ein paar meiner LV-Leiter*innen haben sich richtig ins Zeug gelegt, um sehr kurzfristig ein gutes Alternativprogramm auf die Beine zu stellen, und auch wenn nicht alles immer glatt gelaufen ist(...)”
“(...)man ist mir als Student*in generell mehr entgegengekommen, als das im Regelbetrieb der Fall ist.”
“Grundkurs (...) bei (..:) Sehr bemüht seinen Studenten trotz Online-Lehre ein Studium nahe an den Präsenzveranstaltungen zu bieten”
“Die Lehrenden waren deutlich mehr bemüht als sonst in dieser Ausnahmesituation für uns erreichbar zu sein”
“(...)it was an absolute farce (...) Given the unusual circumstances of SS2020, I think a degree of leniency was required(…)“
“(...)große Bemühungen seinerseits, die EX trotz Covid-Auflagen als EX für jeden Einzelnen zu Gestalten(…)”
Der Großteil der Lehrenden versuchten das Beste aus der Situation zu machen (...)in Bezug auf die LV und ECTS sowie auf die veränderte Situation.
6. Abmeldung von Lehrveranstaltungen
Abmeldung von LVs im SoSe 2020
k.A. ja nein
Alle_Fälle 0,0% 30,3% 69,7%
Frauen 0,0% 30,5% 69,5%
Männer 0,0% 29,6% 70,4%
anderes Geschlecht 0,0% 37,5% 62,5%
Pflegeverpflichtung 0,0% 31,1% 68,9%
Risikogruppe 0,0% 32,7% 67,3%
Arbeit_vollzeit 0,0% 30,6% 69,4%
Arbeit_teilzeit 0,0% 30,7% 69,3%
ohne_Arbeit 0,0% 30,4% 69,6%
Rund 30% der Studierenden haben sich im vergangenen Semester von Lehrveranstaltungen abgemeldet, dabei ist der Anteil lediglich bei Angehörigen der Covid Risikogruppe leicht, um etwa 2,5% Punkte, und jenen, die sich keinem binären Geschlecht zuorndnen, erhöht. Wenn nach den Gründen für die Abmeldungen gefragt wird zeigt sich folgendes Bild.
Gründe Abmeldung von LVs im SoSe 2020
Unzureichendes digitales Lehrangebot
Berufliche Gründe
Krankheit oder Unfall
Pflege verpflichtun
g
Andere Gründe
Alle_Fälle 15,2 % 4% 1,4% 1,3% 13,2%
Abgemeldete 43,5% 11,1% 4,1% 3,1% 38%
Es haben sich also rund 15% aller Studierenden aufgrund mangelnder digitaler Lehre von Lehrveranstaltungen abgemeldet. Interessanter und relevanter wird die Betrachtung jedoch wenn nur jene Studierenden betrachtet werden die sich, aus welchen Gründen auch immer, von Lehrveranstaltungen abgemeldet haben. Hier macht die mangelnde digitale Lehre bereits 43,5% der Nennungen aus. Damit ist das unzureichende digitale Lehrangebot der Hauptgrund für Abmeldungen und damit mutmaßlich auch für verlängerte Studienzeiten. Das digitale Lehrangebot an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen wäre demnach die beste Möglichkeit um unnötige
Studienzeitverlängerungen, zum Schaden der Studierenden, zu vermeiden. Berufliche Gründe werden immer noch von 10% der Studierenden als Grund für ihre Abmeldungen genannt. Hier dürfte das klassische Problem des auf Vollzeit ausgerichteten Studiums wirksam werden. Krankheit und Pflegeverpflichtungen werden in 3%, respektive 4% der Fälle genannt. Warum diese Faktoren zu Abmeldungen führen können scheint offensichtlich, obwohl bei Pflegeverpflichtungen ausreichende Unterstützung durch entsprechende
Institutionen sicherlich eine Verbesserung schaffen könnte. Die 38% an “anderen Gründen”
können definitionsgemäß nicht interpretiert werden.
Absage von LVs im SoSe 2020
k.A. ja nein
Alle_Fälle 0,0% 13,7% 86,3%
Frauen 0,0% 13,3% 86,7%
Männer 0,0% 14,7% 85,3%
anderes Geschlecht 0,0% 18,5% 81,5%
Pflegeverpflichtung 0,0% 17,8% 82,2%
Risikogruppe 0,0% 14,9% 85,1%
Arbeit_vollzeit 0,0% 12,0% 88,0%
Arbeit_teilzeit 0,0% 15,8% 84,2%
ohne_Arbeit 0,0% 12,5% 87,5%
Einen weiteren Grund für Studienzeitverlängerungen können auch die Absage(n) von Lehrveranstaltungen darstellen. Darum sollen auch Daten zur Absage von
Lehrveranstaltungen durch die Universität bzw. Ihre Organe gezeigt werden. Grundsätzlich sollte man hier vermuten, dass keine besonderen Unterschiede zwischen den Gruppen vorliegen, beziehungsweise diese eher dem Zufall geschuldet sind. Da Menschen mit Pflegeverpflichtung jedoch, mehr als 4% Punkte öfter mit ja antworten könnte eine Interpretation lauten, dass die Frage auch im Sinne einer unfreiwilligen
Abmeldung/nicht Teilnahme aufgrund von Betreuungsverpflichtungen verstanden wurde.
7. Themenbereich Ausblick auf das kommende Semester
Ausblick kommendes Semester
"Wie blickst du derzeit auf das kommende Wintersemester?"
k.A. positiv eher positiv eher negativ negativ
Alle_Fälle 0,2% 14,2% 41,5% 35,5% 8,6%
Frauen 0,1% 14,8% 41,8% 35,5% 7,7%
Männer 0,4% 15,0% 40,3% 35,2% 9,0%
anderes Geschlecht 0,0% 12,0% 30,0% 44,0% 14,0%
Pflegeverpflichtung 0,0% 17,5% 39,2% 31,6% 11,7%
Risikogruppe 0,4% 17,8% 36,3% 32,4% 13,2%
Arbeit_vollzeit 0,3% 19,5% 43,3% 27,5% 9,4%
Arbeit_teilzeit 0,2% 14,2% 40,0% 38,7% 6,9%
ohne_Arbeit 0,1% 13,7% 41,0% 35,8% 9,4%
Das zunächst wichtigste Ergebnis ist dass mehr als 44% der Befragten angeben, das kommende Semester “eher negativ” oder gänzlich “negativ” einzuschätzen. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein so hoher Wert nicht den Normalzustand unter den Studierenden darstellt. Unter tendenziell jüngeren und Menschen die tertiäre Bildungseinrichtungen besuchen - beides trifft auf die Befragten zu - ist grundsätzlich eher ein positiver Bias bezüglich der Zukunftsaussichten zu erwarten. Man kann vermuten, dass die Studierenden hier ihre Erfahrungen aus dem Sommersemester auf das Wintersemster umlegen. Allerdings muss ein negativer Ausblick auf das kommende Semester nicht ausschließlich mit Studienbedingungen im engeren Sinn zusammenhänge,n sondern könnte die gesamten Lebensumstände mit einschließen.
Wunsch nach Präsenzlehrveranstaltungen
"Wie sinnvoll findest du Präsenzlehrveranstaltungen im kommenden Wintersemester?"
Häufigkeit Prozent Gültige Prozente Kumulierte Prozente
keine Antwort 12 0,3 0,3 0,3
sinnvoll 861 19,9 20,0 20,3
eher sinnvoll 923 21,3 21,5 41,7
eher nicht sinnvoll 1239 28,6 28,8 70,5
nicht sinnvoll 1267 29,3 29,5 100,0
Gesamt 4302 99,4 100,0
Wunsch nach Hybridlehrveranstaltungen
"Wie sinnvoll findest du das derzeitige Konzept hybrider Lehrveranstaltungen der Universität Wien?"
Häufigkeit Prozent Gültige Prozente Kumulierte Prozente
keine Antwort 54 1,2 1,3 1,3
sinnvoll 746 17,2 17,3 18,6
eher sinnvoll 1858 42,9 43,2 61,8
eher nicht sinnvoll 1032 23,8 24,0 85,8
nicht sinnvoll 612 14,1 14,2 100,0
Gesamt 4302 99,4 100,0
Wunsch nach Onlinelehrveranstaltungen
"Wie sinnvoll findest du Onlinelehrveranstaltungen im kommenden Wintersemester?"
Häufigkeit Prozent Gültige Prozente Kumulierte Prozente
keine Antwort 17 ,4 0,4 0,4
sinnvoll 2221 51,3 51,6 52,0
eher sinnvoll 1396 32,2 32,5 84,5
eher nicht sinnvoll 480 11,1 11,2 95,6
nicht sinnvoll 188 4,3 4,4 100,0
Gesamt 4302 99,4 100,0
Beim Blick auf das kommende Semester entsprechen die Wünsche nach
Lehrveranstaltungstypen etwa dem, was man in einer Pandemie erwarten würde. Die Zustimmung zu bestimmten Lehrveranstaltungstypen steigt umso mehr an, je weniger Präsenz an der Universität damit verbunden wird. Damit ist die Zustimmung bei Onlinelehrveranstaltungen mit fast 85% sehr stark ausgeprägt, bei Hybriden
Lehrveranstaltungen immer noch über 60% und sinkt bei Präsenzlehrvanstaltungen auf nur noch rund 40% ab. Bei der Ablehnung zeigt sich entsprechend ein umgekehrtes Bild. Aber es scheint erwähnenswert, dass Präsenzlehrveranstaltungen als unbeliebtester LV-Typ im kommenden Semester immer noch eine Zustimmung von gesamt fast 42% aufweisen, während Onlinelehrveranstaltungen als beliebtester Typ nur von etwa 15% der Befragten abgelehnt werden. Daraus kann man schließen, dass viele Studierende trotz des Wunsches nach einem ausgebauten Angebot an Onlinelehrveranstaltungen auch Präsenz an der Universität als wichtig erachten.
8. Allgemeiner Zustand/Studienfokus/Konzentration
Allgemeinzustand nach Wohnform
"Wie geht es dir im Allgemeinen momentan?"
k.A. sehr gut gut
befriedige
nd schlecht
sehr schlecht
Alle_Fälle 0,2% 14,1% 41,0% 33,0% 10,2% 1,6%
Eltern 0,5% 13,9% 41,5% 32,9% 9,5% 1,8%
Wohnheim 0,3% 12,5% 38,8% 34,6% 11,9% 1,8%
WG 0,2% 10,0% 39,8% 36,7% 11,5% 1,8%
Alleine 0,0% 13,9% 36,3% 36,8% 11,0% 1,9%
Partner_Innenschaft 0,2% 17,9% 43,7% 27,6% 9,4% 1,3%
Allgemeinzustand nach Gruppen
"Wie geht es dir im Allgemeinen momentan?"
k.A. sehr gut gut befriedigend schlecht
sehr schlecht
Alle_Fälle 0,2
%
14,1% 41,0% 33,0% 10,2% 1,6%
Frauen 0,2
%
13,3% 40,4% 34,4% 10,1% 1,7%
Männer 0,1
%
16,6% 42,8% 28,8% 10,3% 1,5%
anderes Geschlecht 2,5
%
7,5% 31,5% 37,5% 17,0% 4,0%
Pflegeverpflichtung 0,0
%
11,7% 32,1% 37,1% 14,6% 4,4%
Risikogruppe 0,0
%
21,7% 31,0% 31,0% 14,6% 1,8%
Arbeit_vollzeit 0,3
%
15,5% 44,4% 28,9% 9,5% 1,4%
Arbeit_teilzeit 0,2
%
13,2% 41,3% 34,5% 9,4% 1,4%
ohne_Arbeit 0,3
%
13,9% 38,3% 33,6% 11,8% 2,1%
Im Themenbereich Allgemeinzustand zeigt sich, dass lediglich rund 50% ihren allgemeinen Zustand als “gut” oder “sehr gut” bezeichnen. Männer haben hier leicht höhere Werte als Frauen. Personen anderen Geschlechts beschreiben ihren Allgemeinzustand durchgehend schlechter als Frauen und Männer. Auffallend ist, dass bei der Frage nach dem
Allgemeinzustand die Risikogruppen mit dem höchsten Wert in “sehr gut” aufscheinen. Am häufigsten “sehr schlecht” bewerten Menschen mit Pflegeverpflichtung, mit 4,4% allerdings immer noch in geringem maße. Auch die Wohnform zeigt im wesentlichen keine drastischen Auswirkungen auf den Allgemeinzustand, lediglich Menschen in Partner_innenschaften
geben etwas häufiger einen sehr guten allgemeinen Zustand an.