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Juni 05

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Juni 05

O e s t e r r e i c h i s c h e N a t i o n a l b a n k

E u r o s y s t e m

S t a t i s t i k e n

Bankenstatistisches Jahrbuch 2004

S o n d e r h e f t

(2)

Die unregelma‹§ig erscheinenden Sonderhefte der Serie ªStatistiken — Daten & Analysen berichten ausfu‹hrlich u‹ ber spezielle statistische Themen.

Schriftleitung

Aurel Schubert, Gerhard Kaltenbeck, Eva-Maria Nesvadba

Koordination

Patrick Thienel, Isabel Winkler

Redaktion

Susanne Pelz, Rita Schwarz

Technische Gestaltung

Peter Buchegger (Grafische Gestaltung)

Hausdruckerei der OeNB (Layout, Satz, Druck und Herstellung)

Ru‹ ckfragen

Oesterreichische Nationalbank, Hauptabteilung Statistik/Statistik Hotline oder Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeit

Postanschrift: Postfach 61, 1011 Wien Telefon: Statistik Hotline (+43-1) 40420-5555

Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeit (+43-1) 40420-6666 Telefax: Statistik Hotline (+43-1) 40420-5499

Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeit (+43-1) 40420-6698 E-Mail: [email protected] und [email protected]

Bestellungen/Adressenmanagement

Oesterreichische Nationalbank, Dokumentationsmanagement und Kommunikationsservice Postanschrift: Postfach 61, 1011 Wien

Telefon: (+43-1) 40420-2345 Telefax: (+43-1) 40420-2398 E-Mail: [email protected]

Impressum

Medieninhaber (Verleger), Herausgeber und Hersteller:

Oesterreichische Nationalbank Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien

Gu‹nther Thonabauer, Sekretariat des Direktoriums/O‹ffentlichkeitsarbeit Internet: www.oenb.at

Druck: Oesterreichische Nationalbank, 1090 Wien.

' Oesterreichische Nationalbank, 2005 Alle Rechte vorbehalten.

Reproduktionen fu‹r nicht kommerzielle Verwendungen und Lehrta‹tigkeiten sind unter Nennung der Quelle freigegeben.

DVR 0031577 Wien, 2005

(3)

Vorwort 5 I. Vera‹nderungen in der bankenstatistischen Erhebungslandschaft im Jahr 2004 6

1 Neue Erhebungen 6

1.1 Zahlungssystemstatistik 6

1.2 Leistungs- und Strukturerhebung 7

2 Adaptierungen in bestehenden Meldewesen 7

2.1 Stammdaten 7

2.1.1 Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG 7

2.1.2 Wechselstuben 7

2.2 A‹ nderung des Verfahrens fu‹r Kreditinstituts- und MFI-Feststellung 8

2.3 Monatsausweis Teil A1 — Gescha‹ftsstrukturdaten 8

2.4 Monatsausweis Teil A2 — Anteilsrechte und Beteiligungen 9 2.5 Quartalsausweis der betrieblichen Mitarbeitervorsorgekassen 10

2.6 Investmentfondsstatistik 10

II. Strukturentwicklungen im o‹sterreichischen Bankwesen im Jahr 2004 11

1 Die Entwicklung der Bankstellen 11

2 Entwicklung der Bescha‹ftigten im Bankwesen 12

III. Wirtschaftliche Entwicklung des Bankwesens 14

1 Gescha‹ftsentwicklung der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute unkonsolidiert 14

1.1 Kreditwachstum zieht wieder an 15

1.2 Spareinlagen und Bauspareinlagen weiterhin sehr beliebt 16

1.3 Auslandsgescha‹ft gewinnt sukzessive an Bedeutung 17

1.4 Besondere au§erbilanzma‹§ige Finanzierungsgescha‹fte verlieren an Bedeutung 18 2 Ertragslage der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute unkonsolidiert 19

2.1 Betriebsergebnis 2004 19

2.2 Vorschauwerte fu‹r das gesamte Gescha‹ftsjahr 2004 21

3 Konsolidierte Betrachtung der Ertragslage der fu‹nf gro‹§ten nach ⁄ 59a BWG (IAS)

und der fu‹nf gro‹§ten nach ⁄ 59 BWG (HGB) bilanzierenden Kreditinstitutskonzerne 23

4 Zinssatzentwicklungen 25

5 Entwicklungen im Bausparkassengescha‹ft 27

6 Entwicklung der Investmentfonds 28

7 Entwicklung der Geldmarktfonds 30

8 Entwicklung der Mitarbeitervorsorgekassen 30

Inhalt

(4)

IV. Tabellen und Grafiken 32

1 Vera‹nderung in der Bankenstruktur im Jahr 2004 32

1.1 Neugru‹ndungen von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten auf Basis der Konzessionsvergaben bzw. der Notifikation bei Zweigniederlassungen

ausla‹ndischer Kreditinstitute 32

1.2 Schlie§ung von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten 32

1.3 Fusionen von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten auf Basis

der Firmenbucheintragung 32

1.4 Neugru‹ndungen von Auslandsfilialen von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten 33 1.5 Schlie§ungen von Auslandsfilialen von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten 34 1.6 Neugru‹ndungen bzw. -u‹bernahmen von vollkonsolidierten Auslandsto‹chtern

von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten 34

1.7 Reduzierung von vollkonsolidierten Auslandsto‹chtern von in O‹ sterreich

ta‹tigen Kreditinstituten 34

1.8 Fusionen von vollkonsolidierten Auslandsto‹chtern von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten 34 1.9 Neugru‹ndungen von Repra‹sentanzen von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten 35 1.10 Schlie§ungen von Repra‹sentanzen von in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstituten 35

2 Tabellen und Grafiken zu den einzelnen Erhebungen 36

V. Publikationen der Abteilung fu‹r Bankenstatistik und Mindestreserve im Jahr 2004 51

1 Informationsfolder 51

2 Presseaussendungen 51

3 Analysen in Statistiken — Daten & Analysen 52

4 Sonstige Publikationen 53

VI. U‹ bersicht zu Statistiken — Daten & Analysen 54

I n h a lt

(5)

Im Rahmen des Publikationsangebots u‹ber die von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) produzierten Statistiken erscheinen neben den viertelja‹hrlichen Heften ªStatistiken

— Daten & Analysen auch Sonder- hefte zu speziellen statistischen The- men.

Wie schon die Erstausgabe dieses ªJahrbuchs, bescha‹ftigt sich das vor- liegende Sonderheft mit der Entwick- lung der Bankenstatistik im vergange- nen Jahr und soll einen U‹ berblick u‹ber die Vera‹nderungen im Banken- sektor geben. Dabei werden neben

den wirtschaftlichen Entwicklungen, wie Gescha‹fts- und Ertragsentwick- lung oder der Entwicklung der Kun- denzinssa‹tze, auch strukturelle Vera‹n- derungen, wie z. B. jene der Bank- stellen oder der Bescha‹ftigten, dar- gestellt. Weiters gibt dieses Heft Auskunft u‹ber die im Jahr 2004 stattgefundenen Vera‹nderungen im bankenstatistischen Meldewesen. Eine derartige zusammenfassende Darstel- lung erscheint ja‹hrlich und soll als Nachschlagewerk u‹ber die statisti- schen Entwicklungen im o‹sterreichi- schen Bankwesen dienen.

Vorwort

(6)

Im Jahr 2004 wurden zwei neue bankenstatistische Erhebungen eingefu‹hrt sowie bestehende Meldebelege adaptiert. Neu ist die OeNB-Zahlungssystemstatistik, die im Rahmen der Aufsicht u‹ber die Zahlungssysteme von der OeNB erhoben wird. Weiters ist aufgrund einer Vereinbarung mit der Statistik Austria seit dem Jahr 2004 von ausgewa‹hlten Kreditinstituten die Leistungs- und Strukturerhebung an die OeNB zu u‹bermitteln, deren Ziel es ist, eine auf einheitlichen Defini- tionen beruhende international vergleichbare Wirtschaftsstatistik zu erstellen.

Der bestehende Monatsausweis Teil A wurde zum Beleg MAUS Teil A1, wobei im Sinne einer Vereinfachung und Reduzierung der Meldebelastung vor allem Positionen gestrichen wurden. In einem eigenen Beleg, dem MAUS Teil A2, werden nun die aktivseitigen Beteiligungen und passivseitigen Anteilsrechte o‹sterreichischer Kreditinstitute erfasst. Daru‹berhinaus gab es beim Quartalsausweis der Mitarbeitervorsorgekassen und der Investmentfondsstatistik A‹nderungen bzw. Erweiterungen.

Zusa‹tzlich wurde auf Wunsch der Finanzmarktaufsicht die sektorale Zusammensetzung der in O‹ sterreich ansa‹ssigen Banken gea‹ndert (Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 Bankwesengesetz (BWG) erga‹nzt). Auf Initiative der Europa‹ischen Zentralbank (EZB) wurde die Klassifizierung von Banken als Kreditinstitute nach Gemeinschaftsrecht und die Einteilung der Banken nach ESVG-Sektoren neu geregelt. Die diesbezu‹gliche Einteilung erfolgt nun nach rechtlichen Kriterien — basierend auf dem Konzessionsumfang — und nicht mehr nach einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise.

Au§erdem wurde das Wechselstubengescha‹ft zu einem konzessionspflichtigen Bankgescha‹ft.

1. Neue Erhebungen 1.1 Zahlungssystemstatistik

Seit Beginn des Jahres 2004 wird von der OeNB die Zahlungssystemstatistik erhoben. Gema‹§ ⁄ 44a NBG ist die OeNB zur Ausu‹bung der Aufsicht u‹ber die Zahlungssysteme (ZSA) ver- pflichtet. Die Aufsicht umfasst die Pru‹fung der Systemsicherheit von Zahlungssystemen und das Verlangen von Ausku‹nften u‹ber Ma§nahmen zur Gewa‹hrleistung der Systemsicher- heit und u‹ber die Art und das Volu- men der Zahlungen. U‹ berpru‹ft wer- den auch eventuell vorkommende Systemsto‹rungen bei einzelnen Mel- dern. Die ZSA erstreckt sich auf Betreiber von und Teilnehmer an Zahlungssystemen. Aufgrund der ge- meldeten Daten erha‹lt die OeNB einerseits Informationen zu den Transaktions- und Wertestro‹men, die von o‹sterreichischen Zahlungssyste- men durchgefu‹hrt werden und ande-

rerseits zu auftretenden Systemsto‹- rungen.

Es wird zwischen fu‹nf verschiede- nen Meldeblo‹cken unterschieden:

— Austrian Real Time Interbank Settlement-System/Trans-Euro- pean Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer-Sys- tem (monatliche Meldung der Zahlungsverkehrsabteilung der OeNB);

— Wertpapierhandels-, Clearing- und Settlementsysteme (monatlich);

— Zahlungssystembetreiber (viertel- ja‹hrlich);

— Teilnehmer an einem nicht o‹ster- reichischem Recht unterliegenden Zahlungssystem (viertelja‹hrlich);

— Infrastrukturbetreiber (viertelja‹hr- lich).

Per Dezember 2004 waren 25 Mel- der verpflichtet, die Daten zur Zah- lungssystemstatistik an die OeNB zu melden.

1 Der Autor dankt den Mitarbeitern der Abteilung fu‹r Bankenstatistik und Mindestreserve fu‹r wertvolle Vor- arbeiten.

Patrick Thienel1

I. Vera‹nderungen in der bankenstatistischen

Erhebungslandschaft im Jahr 2004

(7)

1.2 Leistungs- und Strukturerhebung

Zum Berichtstermin 31. Dezember 2003 hatten ausgewa‹hlte Kredit- institute erstmals die Leistungs- und Strukturerhebung an die OeNB zu u‹bermitteln, wobei eine Meldefrist bis spa‹testens Oktober 2004 (zehn Monate nach dem Berichtstermin) be- stand.

Meldepflichtig sind alle Kredit- institute (KI) gema‹§ ⁄ 1 Abs. 1 BWG, die unter Beru‹cksichtigung einer regionalen Schichtung und eines entsprechenden Repra‹sentati- onsgrades von der OeNB ausgewa‹hlt werden (Anzahl der Melder: 108 Kre- ditinstitute).

Die Leistungs- und Strukturerhe- bung ist eine Statistik, die fu‹r das Sta- tistische Amt der Europa‹ischen Ge- meinschaften (Eurostat) von den nati- onalen Mitgliedstaaten der EU zu er- heben ist. Um Doppelerhebungen zu vermeiden und vorhandene Daten zu nutzen, werden die Daten der Leis- tungs- und Strukturerhebung fu‹r den Bereich der Kreditwirtschaft aus- schlie§lich von der OeNB erhoben und an die Statistik Austria weiterge- leitet.

Ziel der Leistungs- und Struktur- erhebung ist es, eine auf einheitlichen Definitionen beruhende, international vergleichbare Wirtschaftsstatistik zu erstellen sowie Basisdaten fu‹r die Er- stellung der Volkswirtschaftlichen Ge- samtrechnungen (VGR) auf nationaler und regionaler Ebene zu liefern. Bei den erhobenen Daten handelt es sich um Strukturdaten, wie z. B. die An- zahl der Bescha‹ftigten nach Bundes- la‹ndern gegliedert, aber auch um Er- trags-, Aufwands- und Investitions- daten der Kreditinstitute.

Die gesetzlichen Grundlagen der Leistungs- und Strukturerhebung sind die Verordnung Nr. 58/97 des Rats der Europa‹ischen Gemeinschaft bzw.

die nationale Leistungs- und Struktur- statistik-Verordnung (BGBl. II Nr.

428/2003).

2 Adaptierungen im bestehenden

Meldewesen 2.1 Stammdaten

2.1.1 Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG

Auf Wunsch der Finanzmarktaufsicht (FMA) a‹nderte die OeNB mit Be- richtstermin Juni 2004 die sektorale Zusammensetzung der in O‹ sterreich ansa‹ssigen Banken insofern, als die ªZweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG nun als eigener Subsektor gefu‹hrt werden.

Diese A‹ nderung wurde von Sektor- umreihungen einzelner Banken be- gleitet, da vor dem Berichtstermin Juni 2004 die ªZweigstellen gema‹§

⁄ 9 BWG in den Sektoren Aktien- banken, Raiffeisenbanken und Sonder- banken enthalten waren.

Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG sind Kreditinstitute aus Mitglied- staaten, die in O‹ sterreich gema‹§ ⁄ 9 BWG u‹ber eine Zweigstelle auf Basis der Niederlassungsfreiheit ta‹tig sind.

Damit beinhaltet der Sektor ªGlobal folgende acht Subsektoren: Aktien- banken, Sparkassen, Landes-Hypothe- kenbanken, Raiffeisenbanken, Volks- banken, Bausparkassen, Sonderbanken und Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG.

2.1.2 Wechselstuben

Nachdem das Wechselstubengescha‹ft zu einem Bankgescha‹ft wurde (⁄ 1 Abs. 1 Z. 22 BWG), haben nach Ab- lauf der U‹ bergangsfrist per 30. Juni 2004 fu‹nf Wechselstuben, die bereits vorher gewerblich betrieben wurden, entsprechende Konzessionsantra‹ge gestellt und in der Folge von der Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Ban- kenkonzession erhalten.

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(8)

2.2 A‹ nderung des Verfahrens fu‹r Kreditinstituts- und

MFI-Feststellung

In O‹ sterreich ansa‹ssige Kreditinstitute sind von der OeNB fu‹r gewisse Zwe- cke gema‹§ ihrer Gescha‹ftsta‹tigkeit in bestimmte Kategorien einzuteilen.

Dies betrifft die Klassifizierung als Kreditinstitute nach Gemeinschafts- recht und die Einteilung der Banken nach ESVG-Sektoren2 (insbesondere als Moneta‹re Finanzinstitute — MFI).

Damit verbunden ist die Pflicht, eine EZB-Moneta‹rstatistik- bzw. EZB-Min- destreserve-Meldung an die OeNB zu liefern und Mindestreserve zu halten.

Bisher basierte das Verfahren der Klassifizierung auf einer wirtschaft- lichen Betrachtungsweise nach dem tatsa‹chlich zu einem bestimmten Stichtag durchgefu‹hrten Bankgescha‹ft (u‹berpru‹ft wurde vor allem das Vor- liegen von Einlagen und Krediten).

Seit Mitte Dezember 2004 erfolgt die diesbezu‹gliche Einteilung nach rechtlichen Kriterien, die auf dem Konzessionsumfang basieren. Die nun- mehrige Umstellung dieser Vorgangs- weise beruht auf einer Stellungnahme der Europa‹ischen Zentralbank im Zusammenhang mit der ªClassification of Credit Institutions (Schreiben vom 29. November 2004). Au§erdem ist damit eine Reihe von Vorteilen (effizi- entere Abwicklung, erho‹hte Trans- parenz, Vermeidung von Problemfa‹l- len in der Abstimmung der MFI-Liste mit der EZB, Konsistenz mit dem ebenfalls konzessionsbasierten Prinzip fu‹r den Beginn der Meldepflicht etc.) verbunden.

Diese Umstellung betraf auch be- reits bestehende Banken, wobei fu‹r diese eine U‹ bergangsfrist bis Septem- ber 2005 gilt. Die Anzahl der Banken in der MFI-Liste wird im Jahr 2005

daher um etwa 30 Institute ansteigen.

Alle 30 Institute haben in weiterer Folge auf die Einhaltung der Mindest- reserve-Bestimmungen zu achten. Wei- tere Verschiebungen wird es zwischen dem Sektor 123 (Sonstige Finanz- intermedia‹re ohne Versicherungsge- sellschaften und Pensionskassen) und dem Sektor 124 (Kredit- und Versi- cherungshilfsta‹tigkeiten) geben.

2.3 Monatsausweis Teil A1 — Gescha‹ftsstrukturdaten

Im Zuge der 7. Monatsausweis-Ver- ordnung wurde der Monatsausweis Teil A (MAUS Teil A) per Berichtster- min 30. Juni 2004 zum Beleg MAUS Teil A1. Im Sinne einer Vereinfachung und Reduzierung der Meldebelastung wurden vor allem viele Positionen in der Erhebung gestrichen.

Folgende A‹ nderungen sind her- vorzuheben:

— Die Ursprungslaufzeitba‹nder ent- fielen (d. h. alle Forderungen und Verpflichtungspositionen sind nur mehr in Summe und nicht mehr nach den Ursprungslaufzei- ten (ta‹glich fa‹llig, bis 1 Jahr, u‹ber 1 Jahr bis 5 Jahre, u‹ber 5 Jahre) zu melden).

— Nicht mehr erforderliche Ein- zelpositionen wurden gestrichen (z. B. Namensschuldverschreibun- gen, u. a.).

— Bei den Gliederungen nach In- land/Ausland sowie Euro/Fremd- wa‹hrungen wurden jeweils Sum- men vorgesehen.

— Im Zuge der Anpassung an das ESVG im Jahr 1995 wurden ªFreie Berufe und selbsta‹ndig Erwerbs- ta‹tige aus dem Sektor ªNicht- finanzielle Unternehmen heraus- genommen und dem Sektor ªPri- vate Haushalte zugerechnet sowie

2 ESVG = Europa‹isches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen.

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der Sektor ªPrivate Organisatio- nen ohne Erwerbszweck aus dem Sektor ªPrivate Haushalte ausgegliedert und als eigener Sek- tor aufgenommen.

— Aufgrund der neuen Sektorenglie- derungen wurde die Kategorie ªZweigstellen im Sinne von ⁄ 9 BWG im Zwischenbankverkehr aufgenommen.

— Hinsichtlich neuer Gescha‹ftsakti- vita‹ten, wie z. B. das Mitarbeiter- vorsorgekassengescha‹ft oder das E-Money-Business, wurden Positi- onen hinzugefu‹gt.

Im MAUS A1 werden die Aktiva und Passiva sowie die au§erbilanz- ma‹§igen Gescha‹fte eines Kreditinsti- tuts in detaillierter Form dargestellt.

Die Gliederung der Daten richtet sich nach dem im BWG vorgegebenen Schema fu‹r den Jahresabschluss von Kreditinstituten. Detailgliederungen betreffen Klassifikationen nach Wa‹h- rungen (Euro, Fremdwa‹hrung), volks- wirtschaftlichen Sektoren, In- und Ausland, bestimmten Instrumenten etc. Zusammenfassend handelt es sich beim MAUS Teil A um eine Art monatliche Rohbilanz, basierend auf den Daten aus der Finanzbuchhaltung der Kreditinstitute.

2.4 Monatsausweis Teil A2 —

Anteilsrechte und Beteiligungen

Mit Berichtstermin 31. Oktober 2004 wurde erstmals der Monatsausweis (MAUS) Teil A2 erhoben. Die gesetz- liche Grundlage bildete die 7. Mo- natsausweis-Verordnung. Diese Mel- dung dient der monatlichen Erfassung der aktivseitigen Beteiligungen und passivseitigen Anteilsrechte o‹sterrei- chischer Kreditinstitute. In der Mel-

dung ist die gesamte direkte und indi- rekte Beteiligungs- bzw. Anteilsrech- tekette (sa‹mtliche Hierarchieebenen:

To‹chter, Enkel usw.) bis zum na‹chs- ten meldepflichtigen Kreditinstitut zu melden. Neben der genauen Infor- mation u‹ber Beteiligungen, dient die Erhebung der Konsistenzpru‹fung des Melderkreises des MAUS Teil D (Kreditinstitutsgruppen nach ⁄ 30 BWG) und der Durchfu‹hrung von Schwellentests zur Feststellung von Finanzkonglomeraten durch die FMA gema‹§ Finanzkonglomerategesetz.

Grundsa‹tzlich haben alle Kredit- institute gema‹§ ⁄ 1 BWG und Zweig- stellen gema‹§ ⁄ 9 BWG ihre direkten bzw. indirekten Beteiligungen und Anteilsrechte der OeNB zu u‹bermit- teln. Der neue MAUS Teil A2, fu‹r den die Meldefrist bis zum zehnten Bankarbeitstag des Folgemonats gilt, wurde erstmals zum Berichtstermin Oktober 2004 von 855 Meldern u‹ber- mittelt.

Der Begriff ªBeteiligungen orien- tiert sich nach der Definition gema‹§

⁄ 2 Z. 2 BWG. Demnach fa‹llt unter Beteiligung ªdas direkte oder indi- rekte Halten von mindestens 20%

der Stimmrechte oder des Kapitals an einem anderen Unternehmen; da- bei ist es unerheblich, ob die Anteile in Wertpapieren verbrieft sind oder nicht. Werden weniger als 20% der Stimmrechte oder des Kapitals an ei- nem anderen Unternehmen gehalten, liegt eine Beteiligung vor, wenn die Anteile dazu bestimmt sind, dem eigenen Gescha‹ftsbetrieb durch eine dauernde Verbindung zu diesem Un- ternehmen zu dienen (Nachhaltig- keitstatbestand).

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2.5 Quartalsausweis der betrieblichen Mitarbeitervorsorgekassen

Mit In-Kraft-Treten des Immobilien- Investmentfondsgesetzes per Septem- ber 2003 wurden Novellierungen des Betrieblichen Mitarbeitervorsorge- kassengesetzes per Dezember 2003 und der 1. Verordnung u‹ber den Quartalsausweis der Mitarbeitervor- sorgekassen per Juni 2004 notwendig.

Einige Positionen (z. B. neue Sum- menpositionen sowie Positionen, die im Zusammenhang mit dem Immobi- lien-Investmentfondsgesetz zu sehen sind) wurden in die Meldung der

betrieblichen Mitarbeitervorsorgekas- sen aufgenommen.

2.6 Investmentfondsstatistik

Bei der Investmentfondsstatistik wurde mit Berichtstermin 31. Ma‹rz 2004 eine Meldungserweiterung vorgenom- men. Den bestehenden Fondskate- gorien wurde die Kategorie ªAlterna- tive Fonds hinzugefu‹gt. Zum selben Berichtstermin wurde die Fonds- typenkategorie ªSonstige Fonds (die in O‹ sterreich ausschlie§lich die Kate- gorie ªAlternative Fonds entha‹lt) erstmals an die EZB gemeldet.

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Der Trend zur Reduktion des Bankstellennetzes in O‹ sterreich hat sich im Jahr 2004 weiter fortgesetzt. Insgesamt ergab sich gegenu‹ber Dezember 2003 ein Ru‹ckgang der Bankstellen um 49 Pla‹tze auf 5.248. Unter der Annahme einer konstanten Einwohnerzahl vera‹nderte sich die Bankstellendichte im Jahr 2004 von 1.537 auf 1.551 Einwohner je Bankstelle. Im Gegensatz dazu erho‹hte sich die Gesamtzahl der Auslandsstandorte der inla‹ndischen Kreditinstitute um 18 Pla‹tze auf 89. Die Zahl der mehrheitlich im Auslandsbesitz befindlichen o‹sterreichischen Kreditinstitute reduzierte sich dagegen geringfu‹gig.

Die Anzahl der Bescha‹ftigten nach Ko‹pfen verringerte sich gegenu‹ber 2003 geringfu‹gig, um 0,1% auf 75.166. Die Ru‹ckga‹nge bei den Vollzeitbescha‹ftigten wurden dabei durch Zuwa‹chse im Teilzeitbereich abgeschwa‹cht. Bei kapazita‹tsorientierter Betrachtung wurden fu‹r das Jahr 2004 65.615 Mitarbeiter ausgewiesen; das ergibt gegenu‹ber 2003 eine Reduktion von 1.848 Bescha‹f- tigten.

1 Die Entwicklung der Bankstellen

Die nachfolgenden Daten basieren auf dem Zeitpunkt der Konzessionsvergabe bei Hauptanstalten bzw. der Notifika- tion bei Zweigniederlassungen ausla‹ndi- scher Kreditinstitute. Die tatsa‹chliche Aufnahme der operativen Gescha‹ftsta‹tig- keit kann sich davon unterscheiden.

Zum Jahresende 2004 waren 882 Unternehmen in O‹ sterreich be- rechtigt, Bankgescha‹fte durchzufu‹h- ren und auch operativ ta‹tig zu sein.

Dies bedeutete per Saldo gegenu‹ber Ende des Jahres 2003 eine Verminde- rung um 14 Hauptanstalten. Im Jahr 2004 fanden 17 Fusionen, 9 Neugru‹n- dungen und 6 Schlie§ungen statt.

Die Anzahl der Zweigstellen redu- zierte sich im Jahr 2004 um 35 Stand- orte, womit sich per Ende des Jahres 2004 eine Gesamtzahl von 5.248 Bank- stellen ergab. Dies bedeutete einen Ru‹ckgang um 49 gegenu‹ber dem Jahr 2003. Im Jahr 2003 hatten sich die Bankstellen in ho‹herem Ausma§ (um 81) reduziert. In den Jahren davor ergab sich ebenfalls kein einheitliches Bild (2002: —85, 2001: —26, 2000:

—48).

Regional gesehen entfiel die gro‹§te Aktivita‹t bei Neugru‹ndungen und Schlie§ungen auf Osto‹sterreich.

Von den 49 Neugru‹ndungen von Bankstellen entfielen 19 auf Wien und sechs auf Niedero‹sterreich. Der

Rest verteilte sich auf Obero‹sterreich und Tirol mit jeweils sieben, Ka‹rnten mit vier, sowie Steiermark und Salz- burg mit jeweils drei neu hinzu- gekommenen Bankstellen. Bei den 98 Schlie§ungen von Bankstellen ent- fielen sogar mehr als zwei Drittel auf die drei o‹stlichsten Bundesla‹nder.

So wurden in der Bundeshauptstadt 38 Bankstellen, in Niedero‹sterreich 20 und im Burgenland neun geschlossen.

Weiters entfielen jeweils acht Schlie§- ungen auf die Steiermark und Tirol, sechs auf Obero‹sterreich, vier auf Ka‹rnten, drei auf Salzburg und zwei auf Vorarlberg.

Die auffa‹llige Anzahl von Schlie§- ungen von Zweigstellen im Sparkas- sensektor war zu fast einem Drittel auf die Erste Bank zuru‹ckzufu‹hren.

Weiters waren 21 Zweigstellen- schlie§ungen im Sektor Raiffeisen sowie 15 im Sektor Aktienbanken und Bankiers zu verzeichnen.

Die Kennzahl Einwohner je Bank- stelle vera‹nderte sich im Jahr 2004 von 1.537 auf 1.551 (+0,9%). Die Vergleichswerte fu‹r Deutschland und die Schweiz beliefen sich auf 2.173 (+2,8%) bzw. 2.080 Einwohner je Bankstelle (+1,8%). Das bedeutet, dass O‹ sterreich eine um etwa ein Drittel ho‹here Bankstellendichte als Deutschland und die Schweiz hatte.

16 in O‹ sterreich ta‹tige Kredit- institute befanden sich zu 100% in

II. Strukturentwicklungen im o‹sterreichischen

Bankwesen im Jahr 2004

(12)

ausla‹ndischem Besitz (2003: 22 Ban- ken). Weitere neun Banken standen mehrheitlich im Auslandsbesitz (2003: 7 Banken).

Weiters gab es 22 Zweignieder- lassungen ausla‹ndischer Banken in O‹ sterreich. Damit ergab sich ge- genu‹ber 2003 keine Vera‹nderung.

Von diesen 22 Zweigniederlassungen stammte lediglich eine Bank (Ameri- can Express Bank) nicht aus der EU.

Das bedeutet, dass 21 Institute auf Basis der im EWR-Raum herrschen- den Niederlassungsfreiheit ihre Bank- gescha‹fte in O‹ sterreich durchfu‹hrten.

Per Ende 2004 waren in O‹ ster- reich ta‹tige Kreditinstitute in 23 La‹n- dern mit Kreditinstitutsbeteiligungen3 vertreten (Ende 2003: 22 La‹nder).

Die gro‹§te Anzahl wies dabei die Tschechische Republik mit acht aus- la‹ndischen Tochterunternehmen auf.

Kroatien und Ungarn folgten mit jeweils sieben sowie Malta mit sechs.

Die Gesamtzahl der Auslandsstan- dorte der inla‹ndischen Kreditinstitute hat sich 2004 um 18 Pla‹tze auf 89 er- ho‹ht. Insgesamt wurden von inla‹ndi- schen Kreditinstituten 40 Filialen und 49 Repra‹sentanzen im Ausland betrieben. Das bedeutete einen beachtlichen Anstieg bei den Filialen um 48 Prozent (2003: 27) bzw.

11 Prozent (2003: 44) bei den Repra‹- sentanzen. Dies verdeutlicht die zu- nehmende internationale Orientie- rung der o‹sterreichischen Kredit- institute.

2 Entwicklung der Bescha‹ f- tigten im Bankwesen

Zum Stichtag 31. Dezember 2004 verringerte sich die Anzahl der Be- scha‹ftigten (nach Ko‹pfen — inklusive Teilzeit, Karenzierte und Pra‹senzdie-

ner, ohne Arbeiter) gegenu‹ber dem Vorjahr von 75.245 um 79 Mitarbei- ter (bzw. 0,1%) auf 75.166. Die Ru‹ckga‹nge bei den Hauptbescha‹ftig- ten (—489) wurden durch Zuwa‹chse im Teilzeitbereich (+410) abge- schwa‹cht. Bei kapazita‹tsorientierter Betrachtung, wo fu‹r das Berichtsjahr 65.615 Mitarbeiter (Quelle: Quar- talsbericht) ausgewiesen wurden, er- gab sich gegenu‹ber 2003 eine Reduk- tion von 1.848 Bescha‹ftigten. Im Quartalsbericht werden jedoch auch Arbeiter und geringfu‹gig Bescha‹ftigte zu den Mitarbeitern gerechnet.

In Wien, das mit 41,1% den gro‹§ten Anteil an Bescha‹ftigen im o‹sterreichischen Bankwesen aufwies, wirkte sich auch der Ru‹ckgang der Bescha‹ftigten mit 513 am sta‹rksten aus. Weiters ging die Bescha‹ftigten- zahl auch in den Bundesla‹ndern Vor- arlberg und Burgenland zuru‹ck. In den anderen Bundesla‹ndern war sogar ein Anstieg der Bescha‹ftigten festzu- stellen.

Bei einer sektoralen Betrachtung zeigte sich aufgrund der Umreihung der BA-CA vom Sparkassensektor in den Sektor Aktienbanken und Bank- iers zum Jahresultimo 2004 ein Ru‹ck- gang im Sparkassensektor (um 44,2%) auf 20,1% der Gesamtbescha‹ftigten und eine Erho‹hung bei den Aktien- banken und Bankiers (um 89,3%) auf 30,6% der Gesamtbescha‹ftigten.

Im, mit 30. Juni 2004, neu ange- legten Sektor fu‹r die im Rahmen der Niederlassungsfreiheit ta‹tigen Zweig- niederlassungen ausla‹ndischer Kredit- institute (Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG) wurden zum 31. Dezember 2004 453 Bescha‹ftige gemeldet; das entspricht 0,6% der Gesamtbescha‹f- tigten.

3 Beteiligungen: das direkte oder indirekte Halten von mindestens 20% der Stimmrechte oder des Kapitals an einem anderen Unternehmen (Ausnahme: Nachhaltigkeits- bzw. Beherrschungstatbestand).

St ru k t u r e n t w i c k l u n g e n i m o‹ s t e r r e i c h i s c h e n B a n k w e s e n i m Ja h r 2 0 0 4

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Die Abnahme der Hauptbescha‹f- tigten (—489) verteilt sich mit 345 auf die weiblichen und mit —144 auf die ma‹nnlichen Mitarbeiter. Der Zu- gang an Teilzeitbescha‹ftigten wurde 2004 fortgesetzt; und zwar fast aus- schlie§lich bei den Frauen mit 407 (Ma‹nner +3).

Siehe dazu:

Tabelle 1 ªAnzahl der Kreditinstitute in O‹ sterreich zum 31. Dezember 2004 Tabelle 2 ªVerteilung der Bescha‹ftigten im o‹sterreichischen Bankwesen nach Geschlecht sowie nach Haupt- und Teil- zeit

St ru k t u r e n t w i c k l u n g e n i m o‹ s t e r r e i c h i s c h e n B a n k w e s e n i m Ja h r 2 0 0 4

(14)

Die in O‹ sterreich ta‹tigen Banken erreichten im Jahr 2004 das ho‹chste unkonsolidierte Bilanz- summenwachstum seit 1999. Hauptverantwortlich dafu‹r war neben der steigenden Kredit- nachfrage vor allem das Auslandsgescha‹ft der Banken.

Das Kreditwachstum wurde im Jahr 2004 von den Krediten in Euro getragen. Zusa‹tzlich er- ho‹hte sich die Nachfrage nach Fremdwa‹hrungskrediten markant. Innerhalb der Fremdwa‹hrungs- kredite waren im Jahr 2004 in O‹ sterreich nach wie vor die Kreditaufnahmen in Schweizer Franken dominierend.

Der Stand der Einlagen wuchs im Jahr 2004 nur geringfu‹gig sta‹rker als im Jahr 2003. Der Anteil der Spareinlagen an allen Einlagen belief sich auf 64,5% und sank in den vergangenen Jahren leicht zugunsten kurzfristigerer Sichteinlagen.

Die Auslandsforderungen erho‹hten sich aktivseitig noch sta‹rker als im Jahr 2003. Mehr als die Ha‹lfte dieses Zuwachses waren Forderungen an ausla‹ndische Kreditinstitute — vorwiegend an die eigenen To‹chter im Ausland.

Die unkonsolidierte Ertragsentwicklung verlief im Jahr 2004 deutlich besser als im Jahr 2003.

Der positive Einfluss der Tochterunternehmen auf das Konzernergebnis der gro§en in O‹ ster- reich ta‹tigen Banken nahm im Jahr 2004 weiter zu.

Vor dem Hintergrund stabiler EZB-Zinsen entwickelten sich die Kundenzinssa‹tze fu‹r nicht- finanzielle Unternehmen und private Haushalte im Jahr 2004 in O‹ sterreich weiterhin vorteilhaft.

Insbesondere bei den Kreditzinsen setzte sich der Abwa‹rtstrend u‹ber weite Strecken des Jahres fort.

Die Attraktivita‹t des Bauspargescha‹fts war auch im Jahr 2004 gegeben. Mehr Neuab- schlu‹sse, eine ho‹here Gesamtvertragssumme sowie ein Zuwachs bei den Bauspareinlagen zeugen davon. Aufgrund der hohen Zahl an Neuabschlu‹ssen vergro‹§erte sich auch der U‹ berschuss der Bauspareinlagen gegenu‹ber den aushaftenden Bauspardarlehen.

Das in Investmentfonds investierte Kapital war im Jahr 2004 wieder ho‹her; die kapital- gewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller o‹sterreichischen Investmentfonds lag mit 6,0% deutlich u‹ber dem u‹blichen zu lukrierenden Zinssatz fu‹r andere Einlagenformen.

1 Gescha‹ ftsentwicklung der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute —

unkonsolidiert

Die in O‹ sterreich ta‹tigen Banken er- reichten im Jahr 2004 mit 7,9% das ho‹chste unkonsolidierte Bilanzsum- menwachstum seit 1999. Die 7,9%

lagen nicht nur u‹ber dem Jahres- durchschnitt der letzten zehn Jahre (+5,9%), sondern auch deutlich u‹ber dem Vorjahreswachstum (+5,5%). Im 10-Jahres-Abstand stieg die Bilanz- summe um 76,9% und belief sich am Ende des Jahres 2004 auf 652,76 Mrd EUR. Hauptverantwort- lich fu‹r diesen starken Bilanzsum- menanstieg war neben der steigenden Kreditnachfrage vor allem das Aus- landsgescha‹ft der Banken.

Dabei erzielten die Aktienbanken mit 212,42 Mrd EUR4 den ho‹chsten Anteil (32,5%) an der gesamten Bilanzsumme. Auf die Raiffeisenban- ken entfiel ein Anteil von 23,3%

(152,25 Mrd EUR), auf die Sparkas- sen 17,9% (116,93 Mrd EUR) auf die Sonderbanken 8,8% (57,70 Mrd EUR), auf die Landes-Hypotheken- banken 8,3% (54,18 Mrd EUR), auf die Volksbanken 5,3% (34,48 Mrd EUR), auf die Bausparkassen 3,1%

(20,28 Mrd EUR) und auf die Zweig- stellen gema‹§ ⁄ 9 BWG 0,7%

(57,70 Mrd EUR).

Per Jahresende 2004 entfiel auf die fu‹nf gro‹§ten Kreditinstitute eine Bilanzsumme von 286,73 Mrd EUR.

Der Marktanteil dieser fu‹nf Einzel- institute an der Gesamtbilanzsumme

4 Zum Berichtstermin Dezember 2004 wurde die Bank Austria Creditanstalt AG aus statistischen Gru‹nden vom Sparkassensektor in den Sektor Aktienbanken und Bankiers umgereiht.

III. Wirtschaftliche Entwicklung des Bankwesens

(15)

sank weiter (wie auch schon im Jahr 2003) und betrug zum 31. Dezember 2004 nur mehr 43,9% (2003:

44,5%).

An der Reihenfolge der zehn gro‹§ten Banken (gereiht nach der Bilanzsumme per Ultimo 2004) hat sich gegenu‹ber dem Vorjahr nichts ge- a‹ndert. Die Bilanzsumme der zehn gro‹§ten in O‹ sterreich ta‹tigen Kredit- institute erho‹hte sich im Vergleich zum Jahr 2003 um 23,06 Mrd EUR bzw. 7,0% und belief sich auf rund 353,03 Mrd EUR. Der Anteil der Top-10 an der gesamten Bilanzsumme betrug 54,1% (2003: 54,5%).

Die zehn groܤten Banken (gereiht nach der Bilanzsumme per Ultimo 2004) waren:

1.Bank Austria Creditanstalt (BA-CA)

2.Erste Bank 3.BAWAG

4.Raiffeisen Zentralbank (RZB) 5.O‹ sterreichische Kontrollbank AG 6.P.S.K.

7.O‹ sterreichische Volksbanken AG (O‹ VAG)

8.Raiffeisen Landesbank Obero‹ster- reich (RLB OO‹ )

9.Raiffeisen Landesbank Nieder- o‹sterreich — Wien (RLB NO‹ - Wien)

10. Kommunalkredit Austria AG

1.1 Kreditwachstum zieht wieder an

Nach einem verhaltenen Kreditwachs- tum im Zeitraum 2003 (+1,6%), zog dieses in der Vergleichsperiode 2004 wieder deutlich um 5,1% an. Ende des Jahres 2004 konnte somit ein Kreditvolumen von 251,57 Mrd EUR ausgewiesen werden.

Das Kreditwachstum wurde 2004 von den Krediten in Euro getragen:

+8,24 Mrd EUR. In relativen Zahlen betrachtet stiegen die Ausleihungen in Euro um 4,2% gegenu‹ber 2,2%

(+4,23 Mrd EUR) im Jahr 2003.

Die Nachfrage nach Fremdwa‹hrungs- krediten erho‹hte sich 2004 markant.

Die Fremdwa‹hrungskredite stiegen 2004 um 3,86 Mrd EUR (+8,8%).5 Diese Entwicklung bewirkte, dass der Anteil der Fremdwa‹hrungskredite an allen vergebenen Krediten inner- halb eines Jahres um 0,6 Prozent- punkte auf 19,0% anstieg.

Bei sektoraler Betrachtung fa‹llt auf, dass nach wie vor die Volksbanken mit einem 26,7-prozentigen Fremd- wa‹hrungskreditanteil in diesem Be- reich am aktivsten waren, dicht ge- folgt von den Sparkassen, die einen 25,4-prozentigen Fremdwa‹hrungskre- ditanteil aufwiesen. Die Bausparkas- sen, die keine Fremdwa‹hrungskredite vergeben, konnten nach Jahren des kontinuierlichen Ru‹ckgangs, im Jahr 2004 erstmals wieder ein Auslei- hungswachstum von 1,4% verbuchen.

Regional6betrachtet lag der Anteil der Fremdwa‹hrungskredite am ge- samten Kreditvolumen in Vorarlberg mit rund 44% am ho‹chsten, gefolgt von Tirol mit rund 35%. In den rest- lichen Bundesla‹ndern schwankte der Fremdwa‹hrungsanteil innerhalb der Bandbreite von 13% (Obero‹sterreich) bis 21% (Ka‹rnten).

Nach Gro‹§enklassengegliedert, be- fanden sich zum Jahresultimo 2004 rund 71% aller Euro-Kredite im Be- reich bis 10.000 EUR7, ein Euro-Kre- dit belief sich auf durchschnittlich 34.800 EUR. Die meisten Fremdwa‹h-

5 Unbereinigt um Wechselkurseffekte.

6 Bundesla‹ndervergleiche sind insofern nur bedingt aussagekra‹ftig, als u‹berregional ta‹tige Kreditinstitute jeweils dem Standort der Hauptanstalt zugerechnet werden (z. B. die BA—CA dem Bundesland Wien).

7 Inklusive U‹ berziehungen bei Girokonten.

Wi rt s c h a f t l i c h e E n t w i c k l u n g d e s B a n k w e s e n s

(16)

rungskredite (33,5%) befanden sich hingegen in diesem Jahr im Segment zwischen 100.000 und 500.000 EUR (Vorjahr: 32,4% im Segment von 50.000 bis 100.000); im Durchschnitt lautete ein Fremdwa‹hrungskredit auf 136.700 EUR.

Innerhalb der Fremdwa‹hrungskre- ditewaren im Jahr 2004 in O‹ sterreich nach wie vor die Kreditaufnahmen in Schweizer Franken (CHF) dominie- rend. Insgesamt hatten die o‹sterrei- chischen Banken ein Kreditvolumen in CHF von 45,0 Mrd EUR an Ansa‹s- sige im Euroraum aushaftend — verg- lichen mit dem Gesamtvolumen von 107,7 Mrd EUR aller Banken im Euroraum. Der o‹sterreichische CHF- Anteil an Ausleihungen im Euroraum lag damit Ende Dezember 2004 bei 42%. O‹ sterreich war somit im Euro- raum fu‹hrend bei der Vergabe von CHF-Krediten. Au§erdem nahmen private Haushalte aus Deutschland zu- nehmend CHF-Kredite bei o‹sterrei- chischen Banken in Anspruch, vor allem Wohnbaukredite, die per Ende 2004 bereits ein Volumen von 731 Mio EUR erreichten.

Der Anteil O‹ sterreichs an Auslei- hungen in japanischen Yen (JPY) im Euroraum lag nahezu unvera‹ndert bei 19%. Das aushaftende JPY-Volu- men belief sich auf 2,8 Mrd EUR.

Im Euroraum (14,7 Mrd EUR) befand sich O‹ sterreich damit an zweiter Stelle hinter Deutschland. Der Anteil O‹ sterreichs an Ausleihungen in US- Dollar (USD) lag mit 2,4 Mrd EUR nur bei 2%.

Vor allem das Privatkundenge- scha‹ft zeigte sich fu‹r den Zuwachs im Jahr 2004 hauptverantwortlich, wogegen die Kreditnachfrage im Firmenkundenbereich, vor allem auf-

grund anderer Finanzierungsquellen stagnierte; — so z. B. Wertpapieremis- sionen, deren Umlaufvolumen er- ho‹hte sich seit Jahresbeginn um 15,9%.

Das Volumen der verbrieften Kre- dite ging im Vergleich zum Jahr 2003 um 5,9% (1,14 Mrd EUR) zuru‹ck und belief sich auf 18,3 Mrd EUR.

Weiterhin wird der Gro§teil der verbrieften Kredite (99,1%) in Euro begeben.

1.2 Spareinlagen und Bauspareinlagen weiterhin sehr beliebt

Der Stand der Einlagen wuchs 2004 mit 4,9% nur geringfu‹gig sta‹rker als im Jahr 2003. U‹ ber dem Durchschnitt lagen die Sonderbanken mit 42,6%

(jedoch absolut nur 0,56 Mrd EUR), die Landes-Hypothekenbanken (8,2%

bzw. 0,67 Mrd EUR) und die Volks- banken (6,7% bzw. 0,84 Mrd EUR).

Die restlichen Bankensektoren8 lagen unter dem prozentuellen Einlagen- wachstumsdurchschnitt.

DerAnteil der Spareinlagenan allen Einlagen belief sich auf 64,5% und sank in den vergangenen Jahren leicht zugunsten kurzfristigerer Sichteinla- gen (das sind z. B. Girokonten). Den- noch waren Spareinlagen — und ins- besondere Bauspareinlagen — nach wie vor bei den Anlegern sehr beliebt.

Erstere stiegen gegenu‹ber Dezember 2003 um 2,8%, allerdings um 0,7 Pro- zentpunkte langsamer als im Ver- gleichszeitraum 2003.

Das Volumen der Bauspareinlagen wuchs mit 4,4% deutlich sta‹rker als die Spareinlagen, wodurch sich der Anteil der Bauspareinlagen am Ge- samtbestand der Spareinlagen auf 13,0% erho‹hte. Statistisch gesehen waren im Dezember 2004 rund 70%

8 Aktienbanken bzw. Sparkassen wurden aufgrund des Wechsels der BA-CA vom Sparkassensektor in den Sektor Aktienbanken und Bankiers ausgeklammert.

Wi rt s c h a f t l i c h e E n t w i c k l u n g d e s B a n k w e s e n s

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aller O‹ sterreicher im Besitz eines Bausparvertrags. Auf jeden O‹ sterrei- cher entfielen im Durchschnitt Spar- einlagen im Wert von 16.700 EUR.

DerJahreszuwachs der Spareinlagen belief sich 2004 auf 3,76 Mrd EUR.

Zum 31. Dezember 2004 wurden kapitalisierte Spareinlagenzinsen in Ho‹he von 2,36 Mrd EUR gemeldet, d. h., ohne Zinsgutschriften wa‹re ein Wachstum von 1,40 Mrd EUR zu verzeichnen gewesen. 2003 hatte sich das Spareinlagenwachstum auf 4,50 Mrd EUR oder +3,5% (hie- von kapitalisierte Spareinlagenzinsen:

2,42 Mrd EUR) belaufen.

Der enorme Sichteinlagenanstieg des Jahres 2003 (+17,8%) konnte 2004 nicht ganz gehalten werden.

Das Wachstum der Sichteinlagen be- zifferte sich trotzdem auf 3,78 Mrd EUR bzw. 7,6%. Der Stand der Sicht- einlagen vergro‹§erte sich damit wei- ter auf einen Stand von 53,33 Mrd EUR per Ultimo 2004. Bei den Termineinlagen konnte eine Trend- umkehr beobachtet werden. Wurde 2003 noch ein markanter Ru‹ckgang gemeldet (—12,7%), so konnte 2004 ein deutlicher Zuwachs (+12,1%

bzw. 2,33 Mrd EUR) im Terminein- lagengescha‹ft verzeichnet werden.

Die halbja‹hrliche Statistik u‹ber die Anzahl und Ho‹he der Einlagenkonten zeigte folgendes Bild: Von den 23,68 Mio EUR an Spareinlagen lauteten Ende 2004 knapp 96% auf Betra‹ge unter 20.000 EUR.9 Weiters existierten 1.265 Sparbu‹cher mit Betra‹gen zwischen 1 Mio EUR und 3 Mio EUR sowie 256 Sparbu‹cher mit Betra‹gen u‹ber 3 Mio EUR.

Neben den Einlagen erho‹hten sich passivseitig auch die eigenen Inlands- emissionen an Nichtbanken mit 8,7% relativ deutlich auf 54,39 Mrd

EUR. Der Zuwachs wurde gro‹§ten- teils von den begebenen Schuldver- schreibungen (zum Bo‹rsenhandel zu- gelassene Papiere) getragen. Innerhalb der eigenen Emissionen erho‹hten sich die begebenen Schuldverschreibungen um 4,29 Mrd EUR oder 20,9%, wa‹h- rend die anderen verbrieften Verbind- lichkeiten um nur 2,2% stiegen.

1.3 Auslandsgescha‹ft gewinnt sukzessive an Bedeutung

Die Auslandsforderungen erho‹hten sich aktivseitig gegenu‹ber 2003 um 26,23 Mrd EUR oder 15,1%, noch sta‹rker als in der Vergleichsperiode des Vorjahres (+19,01 Mrd EUR).

Mehr als die Ha‹lfte dieses Zuwachses waren Forderungen an ausla‹ndische Kreditinstitute — vorwiegend an die eigenen To‹chter im Ausland. Ende 2004 beliefen sich die Auslandsforde- rungen auf 200,45 Mrd EUR. Somit waren im Dezember 2004 rund 31%

aller unkonsolidierten Aktiva im Aus- land veranlagt. Ende 2003 hatte sich dieser Prozentsatz nur auf rund 29%

belaufen.

Der Anteil der Auslandsverbind- lichkeiten gemessen an der Gesamt- bilanzsumme lag 2004 bei rund 30%. Hier waren es hauptsa‹chlich die im Ausland emittierten verbrief- ten Verbindlichkeiten sowie die sons- tigen Auslandsverbindlichkeiten, die mit einem Plus von jeweils mehr als 10% fu‹r den Anstieg (+13,54 Mrd EUR) verantwortlich zeichneten.

Auf der Passivseite stiegen die ausla‹ndischen verbrieften Verbind- lichkeiten (+15,52 Mrd EUR bzw.

+8,6%), als auch die Verbindlich- keiten gegenu‹ber ausla‹ndischen Kre- ditinstituten mit 3,99 Mrd EUR (bzw. +5,5%) markant. Im Jahr 2003 konnten a‹hnliche Entwicklun-

9 Dies ist jene Grenze, bis zu der gema‹§ ⁄ 93 BWG pro Einleger eine Sicherungspflicht besteht.

Wi rt s c h a f t l i c h e E n t w i c k l u n g d e s B a n k w e s e n s

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gen verzeichnet werden. In Summe betrugen die Verbindlichkeiten im Auslandsgescha‹ft 195,28 Mrd EUR.

Die Auslandsforderungen ko‹nnen auf Basis jener Daten, die die BIZ- meldepflichtigen Kreditinstitute vier- telja‹hrlich an die OeNB u‹bermitteln, genauer analysiert werden: Ende 2004 beliefen sich die Auslandsforde- rungen der 26 in O‹ sterreich BIZ- meldepflichtigen Kreditinstitute auf 139,09 Mrd EUR.10 Nach dem erst- malig erreichten Ho‹chststand von 140,83 Mrd EUR im September 2004 sanken die Forderungen um — 1,74 Mrd EUR oder —1,2%. Gegen- u‹ber Ende 2003 konnte ein Zu- wachs der Auslandsforderungen um 14,23 Mrd EUR oder 11,4% ver- zeichnet werden.

Das Forderungsvolumen verteilte sich Ende 2004 zu 60% auf ausla‹n- dische Kreditinstitute und zu 40%

auf Nichtbanken im Ausland, wobei das Kreditvolumen an Kreditinstitute im Ausland um 8,50 Mrd EUR (+11,4%) und jenes an Nichtbanken im Ausland um 5,73 Mrd EUR (+11,5%) stieg.

Bei Betrachtung des Anteils der einzelnen La‹ndergruppen am gesamten Kreditvolumen zeigte sich, dass etwas mehr als die Ha‹lfte (54,6%) der Auslandsforderungen O‹ sterreichs an die Industriestaaten Europas ausste- hend waren. An zweiter Stelle, mit 28,1%, folgten die Forderungen an die ªSchwellenla‹nder Europas11, die die zehn neuen EU-Mitgliedstaaten in- kludieren. Die restlichen 17,3% ver-

teilten sich auf Offshore-Zentren mit 5,4%, sonstige Industriestaaten (Aust- ralien, Kanada, Japan, Neuseeland und die USA) mit 5,2%, Afrika und Mittlerer Osten (2,6%), Asien und Pazifik (3,3%) sowie Lateinamerika (0,8%). Der gro‹§te anteilma‹§ige Anstieg seit Ende 2003 wurde mit 2,5 Prozentpunkten bei den Forde- rungen an die Schwellenla‹nder Euro- pas verzeichnet, der gro‹§te Ru‹ckgang wurde mit 1,7 Prozentpunkten bei den Forderungen an die Industriestaa- ten Europas festgestellt.

In absoluten Zahlen fu‹hrte Deutschland das Ranking der Top-10 Kreditnehmerla‹nder mit 22,44 Mrd EUR, gefolgt vom Vereinigten Ko‹nig- reich mit 17,58 Mrd EUR und Italien mit 7,19 Mrd EUR. Interessant ist, dass sich die Auslandsforderungen gegenu‹ber Deutschland im Jahr 2004 nicht vera‹ndert haben. Erho‹ht haben sich hingegen die Forderungen an das Vereinigte Ko‹nigreich (+3,0 Mrd EUR bzw. +20,8%) und Italien (+1,6 Mrd EUR bzw. +28,3%).

1.4 Besondere au§erbilanzma‹§ige Finanzgescha‹fte verlieren an Bedeutung

Zum Jahresultimo 2004 betrug das Volumen der Derivativgescha‹fte 1.463,14 Mrd EUR. Damit ver- ringerte sich das Volumen der Deriva- tivgescha‹fte um 710,98 Mrd EUR oder 32,7% und entwickelte sich damit entgegen dem Vorjahrestrend (+785,33 Mrd EUR bzw. +56,6%).

Dadurch sank auch das Verha‹ltnis

10 Die Differenz zu den Daten aus dem Monatsausweis Teil A1 (Verbindlichkeiten im Auslandsgescha‹ft:

195,28 Mrd EUR) kann folgenderweise begru‹ndet werden: 1) Die BIZ-Regionalstatistik bezieht sich auf 26 ausgewa‹hlte Kreditinstitute. Im Gegensatz dazu melden 877 Kreditinstitute den Monatsausweis. 2) Im Monats- ausweis werden Betra‹ge in Tausend Euro gemeldet und in der BIZ-Regionalstatistik in Millionen Euro (Rund- ungsdifferenzen; Betra‹ge unter 500.000 Euro werden nicht beru‹cksichtigt).

11 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Mazedonien, Molda- wien, Polen, Ruma‹nien, Russland, Serbien-Montenegro, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Repub- lik, Tu‹rkei, Ukraine, Ungarn, Wei§russland, Zypern.

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der besonderen au§erbilanzma‹§igen Finanzgescha‹fte zur Gesamtbilanz- summe der o‹sterreichischen Kredit- institute auf das rund 2,2fache. Den weitaus gro‹§ten Anteil am Derivativ- gescha‹ft hatten die Zinssatzvertra‹ge, die mit rund 85% des Gesamtvolu- mens einen Stand von 1.239,52 Mrd EUR aufwiesen. Seit dem zweiten Quartal 2004 konnte aber nach Jahren des Aufschwungs ein bis dato anhal- tender Ru‹ckgang beobachtet werden.

Siehe dazu:

Tabelle 3 ªGescha‹ftsentwicklung der Kreditinstitute in O‹ sterreich per Dezem- ber 2004

Grafik 1ªBilanzsumme der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute

Grafik 2 ªDirektkredite an inla‹ndische Nichtbanken

Grafik 3 ªAusleihungen gegliedert nach Fremdwa‹hrungen

Grafik 4ªAnteil der Auslandsforderungen der in O‹ sterreich BIZ-meldepflichtigen KI je La‹ndergruppe per 31. Dezember 2004 Grafik 5 ªGesamte inla‹ndische Sparein- lagen

2 Ertragslage der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute — unkonsolidiert 2.1 Betriebsergebnis 200412

Im Jahr 2004 betrug das vorla‹ufige unkonsolidierte Betriebsergebnis der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinsti- tute 4,74 Mrd EUR und lag um

0,34 Mrd EUR bzw. 7,7% deutlich u‹ber dem Wert der Vergleichsperiode 2003. Das Verha‹ltnis Betriebsergebnis zur durchschnittlichen Bilanzsumme betrug zum Berichtszeitpunkt 0,8%

und konnte gegenu‹ber 2003 gering- fu‹gig gesteigert werden.

Dabei erzielten die Aktienbanken mit 29,2%13 den ho‹chsten Anteil am gesamten Betriebsergebnis. Auf die Raiffeisenbanken entfiel ein An- teil von 25,9%, auf die Sparkassen 20,9%, auf die Sonderbanken 10,6%, auf die Landes-Hypothekenbanken 6,4%, auf die Volksbanken 6,0%, auf die Bausparkassen 0,9% und auf die Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG 0,1%.

Im Jahr 2004 meldeten die in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute eine Steigerung der Betriebsertra‹ge um 0,60 Mrd EUR bzw. 4,3% auf 14,47 Mrd EUR. Die Betriebsaufwen- dungen erho‹hten sich mit 0,26 Mrd EUR bzw. 2,7% auf 9,73 Mrd EUR.

Somit verbesserte sich die Cost- Income-Ratio um 1 Prozentpunkt und belief sich zum Berichtszeitpunkt auf 67,2%.

Die sektorale Betrachtung der Cost-Income-Ratio zeigt gro§e Unter- schiede zwischen den einzelnen Sek- toren: Die Landes-Hypothekenbanken (58,5%), die Sparkassen (63,4%), die Raiffeisenbanken (65,1%), die Volks- banken (66,8%) und die Sonder- banken (67,1%) erzielten eine bessere Cost-Income-Ratio als der Durch- schnitt der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute. Die Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG (97,4%) und die Bausparkassen (89,0%) lagen bei

12 Im Folgenden wird die unkonsolidierte Ertragslage der in O‹sterreich ta‹tigen Kreditinstitute auf Basis des viertelja‹hrlichen Quartalsberichts zum 31. Dezember 2004 dargestellt. Nachdem zu Redaktionsschluss dieses Sonderhefts, die auf Basis der gepru‹ften Jahresabschlussdaten zu meldenden endgu‹ltigen Ertragsdaten noch nicht vorlagen, bezieht sich der nachfolgende Bericht auf im Ja‹nner 2005 von den Kreditinstituten vorgelegte vorla‹u- fige und zum Teil erwartete Ertragsdaten.

13 Zum Berichtstermin Dezember 2004 wurde die Bank Austria Creditanstalt AG aus statistischen Gru‹nden vom Sparkassensektor in den Sektor Aktienbanken und Bankiers umgereiht.

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dieser Kennzahl eindeutig schlechter als der Branchendurchschnitt.

Im Verha‹ltnis zur durchschnitt- lichen Bilanzsumme verringerten sich sowohl die Betriebsertra‹ge als auch die Betriebsaufwendungen geringfu‹- gig.

Der Nettozinsertrag betrug zum Berichtszeitpunkt 7,13 Mrd EUR und lag mit 0,07 Mrd EUR bzw.

1,0% u‹ber dem Wert 2003. Trotzdem reduzierte sich die Relation Netto- zinsertrag zu den gesamten Betriebs- ertra‹gen um 1,6 Prozentpunkte und belief sich zum Berichtszeitpunkt auf 49,3%. Das Verha‹ltnis Nettozinser- trag zur durchschnittlichen Bilanz- summe betrug 1,1% und reduzierte sich gegenu‹ber dem Jahr 2003 gering- fu‹gig.

Die Zinsen und zinsa‹hnlichen Er- tra‹ge beliefen sich auf 21,27 Mrd EUR und lagen um 0,54 Mrd EUR bzw. 2,6% u‹ber dem Vergleichswert 2003. Die Zinsen und zinsa‹hnlichen Aufwendungen erho‹hten sich — mit 0,46 Mrd EUR bzw. 3,4% auf 14,14 Mrd EUR — betragsma‹§ig ge- ringer als die entsprechenden Ertra‹ge.

Die Betrachtung des Anteils der einzelnen Sektoren am Nettozinser- trag zeigt folgendes Bild:14 Die Aktienbanken erzielten 33,3%, die Raiffeisenbanken 25,6%, die Spar- kassen 18,0%, die Landes-Hypothe- kenbanken 7,1%, die Volksbanken 6,5%, die Sonderbanken 6,0%, die Bausparkassen 3,0% und die Zweig- stellen gema‹§ ⁄ 9 BWG 0,4% des ge- samten Nettozinsertrags.

Im Jahr 2004 belief sich der Total Spread15 auf 1,21% und reduzierte sich gegenu‹ber der Vergleichsperiode (2003: 1,27%). Er liegt damit eindeu- tig unter dem Durchschnitt der letz- ten zehn Jahre von 1,42%. Diese Ent- wicklung la‹sst sich auch aus den Daten der EZB-Zinssatzstatistik herleiten.

Die dort beobachtete Spanne u‹ber Neugescha‹ft-Zinssa‹tze sank zwischen Dezember 2003 und Dezember 2004 um 0,19 Prozentpunkte.

Die Ertra‹ge aus dem Wertpapier- und Beteiligungsgescha‹ft betrugen 2,08 Mrd EUR und stiegen mit 0,36 Mrd EUR bzw. 20,9% signifikant an. Wie bereits seit Jahresbeginn 2004 beobachtet werden konnte, ist dies insbesondere auf die Erho‹hung der Ertra‹ge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen (+0,28 Mrd EUR) zuru‹ckzufu‹hren. Nahezu die Ha‹lfte (46,9%) der Steigerungen der Be- triebsertra‹ge lassen sich im Jahr 2004 damit begru‹nden. Die detail- lierte Analyse zeigt, dass dabei ins- besondere die Ertra‹ge aus Anteilen an ausla‹ndischen verbundenen Unter- nehmen (+0,19 Mrd EUR) stark ge- steigert wurden. Es handelt sich dabei vorwiegend um Ausschu‹ttungen von Tochterbanken aus Osteuropa, die die Ertragslage der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute klar verbessert haben.

Auch in den Segmenten Aktien und Anteilsrechte und nicht festver- zinsliche Wertpapiere (+0,09 Mrd EUR) konnte ein Anstieg erzielt wer- den. Die Ertra‹ge aus Beteiligungen entwickelten sich leicht ru‹ckla‹ufig (—0,01 Mrd EUR).

14 Siehe Fu§note 12.

15 Im Rahmen der Total-Spread-Berechnung werden sa‹mtliche verzinste Aktiva mit den verzinsten Passiva verglichen. Die daraus resultierende Zinsspanne wird um den Endowment-Effekt korrigiert (d. h., es werden unterschiedlich gro§e Volumina auf der Aktiv- und Passivseite in der Berechnung beru‹cksichtigt). Es ist darauf hinzuweisen, dass bei dieser Methode die unterschiedlichen Laufzeitstrukturen auf der Aktiv- und Passivseite keine Beru‹cksichtigung finden.

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Der Saldo aus dem Provisionsge- scha‹ft betrug 3,39 Mrd EUR und lag mit 0,20 Mrd EUR bzw. 6,2% deut- lich u‹ber dem Wert der Vergleichspe- riode 2003. Insbesondere die Provisi- onsertra‹ge aus dem Wertpapierge- scha‹ft (+0,24 Mrd EUR) konnten klar gesteigert werden, da der Wertpa- pierhandel im Jahr 2004 signifikant besser verlief als 2003. Weiters konn- ten Anstiege im Bereich der Provisi- onsertra‹ge aus dem Kreditgescha‹ft (0,08 Mrd EUR), dem Dienst- leistungsgescha‹ft (0,07 Mrd EUR) und dem Zahlungsverkehr (0,03 Mrd EUR) erzielt werden. Im Bereich der Provisionsertra‹ge aus dem Devi- sen-, Sorten- und Edelmetallgescha‹ft waren hingegen Einbu§en

(—0,04 Mrd EUR) zu beobachten.

Auf Seiten der Provisionsaufwend- ungen konnten bei jenen aus dem Wertpapiergescha‹ft (0,08 Mrd EUR) und dem Kreditgescha‹ft (0,07 Mrd EUR) nennenswerte Anstiege beo- bachtet werden. Die Relation Saldo aus dem Provisionsgescha‹ft zu den ge- samten Betriebsertra‹gen konnte um 0,4 Prozentpunkte auf 23,4% gestei- gert werden.

Der positive Saldo aus Finanz- gescha‹ften belief sich auf 0,61 Mrd EUR und verringerte sich gegenu‹ber 2003 mit 0,01 Mrd EUR bzw. 1,7%

geringfu‹gig. Dabei ist die Entwicklung in den einzelnen Ertragssegmenten des Finanzgescha‹fts sehr unterschied- lich ausgefallen. Einerseits stieg der Saldo aus sonstigen Finanzgescha‹ften (+0,07 Mrd EUR) und andererseits entwickelte sich der Saldo aus dem Devisen-, Sorten- und Edelmetallge- scha‹ft (—0,05 Mrd EUR) und der Saldo aus Gescha‹ften in Wertpapie-

ren, die nicht wie Finanzanlagen be- wertet werden (—0,03 Mrd EUR), ru‹ckla‹ufig.

Die allgemeinen Verwaltungsauf- wendungen stiegen im Jahr 2004 mit 0,12 Mrd EUR bzw. 1,5% auf einen Stand von 7,97 Mrd EUR. Dies ist auf die Erho‹hung der Personalaufwen- dungen um 0,12 Mrd EUR bzw. 2,5%

auf 4,86 Mrd EUR zuru‹ckzufu‹hren.

Trotzdem reduzierte sich die Relation der Personalaufwendungen zu den gesamten Betriebsaufwendungen um

—0,1 Prozentpunkt geringfu‹gig und betrug zum Berichtszeitpunkt 50,0%.

Die sonstigen Verwaltungsaufwendun- gen (Sachaufwand) beliefen sich auf 3,11 Mrd EUR und blieben gegenu‹ber dem Jahr 2003 unvera‹ndert. Die Rela- tion Sachaufwand zu den gesamten Betriebsaufwendungen betrug 31,9%

und verringerte sich um 0,9 Prozent- punkte.

DieAbschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermo‹gensgegensta‹nde reduzierten sich mit 0,01 Mrd EUR bzw. 1,7% auf 0,73 Mrd EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendun- gen beliefen sich auf 1,03 Mrd EUR und erho‹hten sich mit 0,15 Mrd EUR bzw. 17,7% deutlich.

2.2 Vorschauwerte fu‹ r das gesamte Gescha‹ftsjahr 200416

Die in O‹ sterreich ta‹tigen Kredit- institute erwarten — nach Durchfu‹h- rung sa‹mtlicher Jahresabschlussbu- chungen sowie der Besta‹tigung durch die Wirtschaftspru‹fer und die Be- schlussorgane — fu‹r das gesamte Ge- scha‹ftsjahr 2004 ein endgu‹ltiges Be- triebsergebnis von 4,71 Mrd EUR, das um 0,33 Mrd bzw. 7,6% u‹ber dem er- warteten Wert der Vergleichsperiode

16 Die Vorschauwerte wurden von den in O‹sterreich ta‹tigen Kreditinstituten im Rahmen der Meldung Quartals- bericht Dezember 2004 u‹bermittelt. Definitive Jahresabschlusswerte werden nach Beendigung der Jahres- abschlusspru‹fung im Zuge des 5. Quartalsberichts an die OeNB u‹bermittelt.

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2003 liegt (Vorschauwert im vierten Quartal 2003: 4,37 Mrd EUR). Da- mit liegt das erwartete Jahresbetriebs- ergebnis auch klar u‹ber dem tatsa‹ch- lichen Betriebsergebnis im Jahr 2003 (5. Quartalsbericht 2003: 4,44 Mrd EUR).

Der erwartete Wertberichtigungsbe- darf im Kreditbereich wird mit 1,70 Mrd EUR um 0,05 Mrd EUR bzw. 2,6% unter dem Scha‹tzwert des Jahres 2003 angesetzt. Der zum Berichtstermin erwartete Wert liegt mit 0,15 Mrd EUR bzw. 8,1% unter dem tatsa‹chlichen Wertberichtigungs- bedarf im Kreditbereich im Jahr 2003 (5. Quartalsbericht 2003: 1,85 Mrd EUR). Er errechnet sich zum u‹ber- wiegenden Teil aus Wertberichtigun- gen zu Forderungen an Kunden (2,20 Mrd EUR). Dem ist allerdings hinzuzufu‹gen, dass der Wertberichti- gungsbedarf zu Forderungen an Kun- den gegenu‹ber dem Jahr 2003 um 0,13 Mrd EUR deutlich geringer er- wartet wird. Au§erdem werden Auf- lo‹sungen von bereits geta‹tigten Wert- berichtigungen in einem geringeren Ausma§ erwartet.

Fu‹r das Jahr 2004 wird mit einem ertragswirksamen Saldo aus derBewer- tung von Wertpapieren und Beteiligun- gen in Ho‹he von 0,56 Mrd EUR gerechnet. Der erwartete Saldo im vierten Quartal des Jahres 2003 (0,06 Mrd EUR) sowie der tatsa‹ch- liche Wertberichtigungsbedarf bei Wertpapieren und Beteiligungen sind im Jahr 2003 (0,05 Mrd EUR) deut- lich geringer ausgefallen. Dies ist auf eine markante Steigerung der bereits realisierten Vera‹u§erungsgewinne aus den Aktivposten 5 bis 8 der Bilanz (+0,50 Mrd EUR) zuru‹ckzufu‹hren.

Somit steuern die Bewertung und der Verkauf von Wertpapieren, Aktien, Beteiligungen und Anteilen an ver- bundenen Unternehmen einen au§er-

ordentlich hohen Beitrag zum erwar- teten Ergebnis der gewo‹hnlichen Ge- scha‹ftsta‹tigkeit und folglich zum Jah- resu‹berschuss bei.

Daraus resultierend rechnen die in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute fu‹r das Jahr 2004 mit einem Ergebnis der gewo‹hnlichen Gescha‹ftsta‹tigkeit auf un- konsolidierter Basis von 3,57 Mrd EUR, das mit 0,88 Mrd EUR bzw.

32,8% klar u‹ber dem erwarteten Wert des Jahres 2003 (Vorschauwert Jahr 2003: 2,69 Mrd EUR) und deut- lich u‹ber dem tatsa‹chlichen Wert des Jahres 2003 (5. Quartalsbericht 2003: 2,63 Mrd EUR; +0,94 Mrd EUR bzw. +35,7%) liegt.

Fu‹r das Gescha‹ftsjahr 2004 wird ein au§erordentlicher Aufwand von 0,14 Mrd EUR erwartet, der u‹ber dem Vergleichswert des Jahres 2003 (Vergleichsquartal 2003: 0,13 Mrd EUR) und unter dem tatsa‹chlichen Wert (5. Quartalsbericht 2003:

0,19 Mrd EUR) liegt.

Zum Berichtstermin 2004 betru- gen die erwarteten Steuern 0,45 Mrd EUR (im Vergleichsquartal 2003:

0,41 Mrd EUR; 5. Quartalsbericht 2003: 0,38 Mrd EUR).

Somit rechnen die in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute mit einem unkonsolidierten Jahresu‹berschuss von 2,98 Mrd EUR, der mit 0,84 Mrd EUR bzw. 39,0% deutlich u‹ber dem entsprechenden Vergleichswert des Jahres 2003 liegt. Der zum Berichts- termin erwartete Wert liegt mit 0,91 Mrd EUR bzw. 44,0% signifikant u‹ber dem tatsa‹chlichen Jahresu‹ber- schuss des Jahres 2003 (5. Quartals- bericht 2003: 2,07 Mrd EUR). Dabei ist zu beachten, dass der erwartete Jahresu‹berschuss deutlich u‹ber dem Durchschnitt der erwarteten Werte der letzten fu‹nf Jahre (2,32 Mrd EUR) und markant u‹ber dem Durch- schnitt der erwarteten Werte der Wi rt s c h a f t l i c h e E n t w i c k l u n g d e s B a n k w e s e n s

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letzten zehn Jahre (1,88 Mrd EUR) liegt.

Die Eigenkapitalrentabilita‹t (Re- turn-on-Equity)17betrug zum Berichts- zeitpunkt 9,3% und erho‹hte sich ge- genu‹ber der Vergleichsperiode 2003 mit 2,1 Prozentpunkten deutlich. Da- mit liegt die Eigenkapitalrentabilita‹t u‹ber dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (7,7%) und sichtbar u‹ber dem Durchschnitt der letzten fu‹nf Jahre (8,2%).

Auffallend dabei sind die Unter- schiede zwischen den einzelnen Sekto- ren.18 Die Raiffeisenbanken (13,2%), die Sonderbanken (12,8%) und die Landes-Hypothekenbanken (9,4%) la- gen u‹ber den bereits angefu‹hrten Durchschnittswerten und za‹hlen da- mit zu den rentableren Sektoren.

Die Sparkassen (8,0%), die Bauspar- kassen (7,4%) und die Volksbanken (6,3%) lagen unter dem Branchen- durchschnitt.

Die Gesamtkapitalrentabilita‹t (Re- turn-On-Assets)19 belief sich im Jahr 2004 auf 0,47% und konnte gegen- u‹ber 2003 um 0,11 Prozentpunkte gesteigert werden. Somit liegt die Ge- samtkapitalrentabilita‹t auch sichtbar u‹ber dem Durchschnitt der letzten fu‹nf Jahre (0,40%) und u‹ber dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (0,37%).

Die sektorale Betrachtung zeigt:

Die Raiffeisenbanken (0,87%) lagen bei dieser Kennzahl als einziger Sektor u‹ber dem Branchendurchschnitt. Die Sonderbanken (0,41%), die Volksban- ken (0,39%), die Sparkassen (0,38%), die Aktienbanken (0,35%), die Lan- des-Hypothekenbanken (0,31%), die

Bausparkassen (0,22%) und die Zweig- stellen gema‹§ ⁄ 9 BWG (0,05%) konnten den Durchschnitt der in O‹ sterreich ta‹tigen Kreditinstitute nicht erreichen.

Siehe dazu:

Tabelle 4 ªErtragslage der o‹sterreichi- schen Kreditinstitute vom ersten bis vier- ten Quartal 2004

Grafik 6 ªDie Struktur der Betriebser- tra‹ge zum 31. Dezember 2004

Grafik 7ªCost-Income-Ratio

3 Konsolidierte Betrach- tung der Ertragslage der fu‹ nf gro‹ §ten nach ⁄ 59a BWG (IAS) und der fu‹ nf gro‹ §ten nach ⁄ 59 BWG (HGB) bilanzierenden Kreditinstitutskonzerne (im Vergleich zu den Ergebnissen der jeweiligen

Konzernmu‹ tter)

Im Jahr 2004 erwirtschafteten die fu‹nf gro‹§ten nach International Ac- counting Standard (IAS) bilanzieren- den Konzerne O‹ sterreichs (BA-CA, BAWAG, Erste Bank, RZB, OEVAG) mit 7,37 Mrd EUR einen deutlich ho‹heren Zinsertrag als die jeweiligen Konzernmu‹tter mit 2,24 Mrd EUR.

Mit einem Plus von 10,2% gegenu‹ber dem Jahr 2003 entsprach das Ergebnis der Konzerne dem 3,3fachen Wert der Konzernmu‹tter. Die Betriebser- tra‹gebeliefen sich in der Konzerndar- stellung auf 11,22 Mrd EUR (+9,9%

zum Vergleichsjahr 2003) gegenu‹ber 4,77 Mrd EUR (+6,2% zum Ver-

17 Definition von Return-on-Equity: Verha‹ltnis Jahresu‹berschuss zum Kernkapital.

18 Fu‹r die Zweigstellen gema‹§ ⁄ 9 BWG liegen keine Informationen betreffend Kernkapital vor, daher ist die Berechnung eines return on equity nicht mo‹glich. Zum Berichtstermin Dezember 2004 wurde die Bank Austria Creditanstalt AG aus statistischen Gru‹nden vom Sparkassensektor in den Sektor Aktienbanken und Bankiers umgereiht.

19 Definition von Return-on-Assets: Verha‹ltnis Jahresu‹berschuss zur durchschnittlichen Bilanzsumme.

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(24)

gleichswert 2003) bei den Konzern- mu‹ttern. Die Konzerne wiesen den 2,4fachen Wert der Konzernmu‹tter aus.

Das operative Ergebnis in Relation zur Bilanzsumme betrug bei den Kon- zernen 0,9% (+0,07 Prozentpunkte gegenu‹ber 2003), bei den Konzern- mu‹ttern 0,6% (+0,06 Prozentpunkte gegenu‹ber 2003).

Das Konzernjahresergebnis der fu‹nf gro‹§ten Bankkonzerne fu‹r das Jahr 2004 belief sich auf 1,79 Mrd EUR und war damit um 0,93 Mrd EUR (um das 2,1fache) ho‹her als das ver- gleichbare Jahresergebnis der Kon- zernmu‹tter mit 0,86 Mrd EUR.

Die Konzerne erreichten zum Jahresende 2004 eine Cost-Income- Ratio von 64,5% (Verbesserung um 2,8 Prozentpunkte gegenu‹ber dem Jahr 2003), bei den Konzernmu‹ttern lag diese bei 66,1% (Verbesserung um 3,8 Prozentpunkte gegenu‹ber dem Jahr 2003). Gegenu‹ber den Kon- zernmu‹ttern (47,0%) lukrierten die Konzerne 65,7% ihrer Ertra‹ge durch das traditionelle Zinsgescha‹ft. Die Provisionsertra‹ge in Relation zu den Be- triebsertra‹gen stiegen bei den Konzer- nen gegenu‹ber 2003 auf 27,6% und betrugen mit einem Plus von 0,5 Pro- zentpunkten bei den Konzernmu‹ttern 24,8%. Das Ertragssegment Handels- ergebnis ist mit einem Anteil von 7,1% an den gesamten Ertra‹gen bei den Konzernen nur unwesentlich ho‹her als jenes der Konzernmu‹tter mit 6,3%.

Der Personalaufwand in Relation zu den Betriebaufwendungen war mit 55,0% sowohl bei den Konzernen (—0,5 Prozentpunkte gegenu‹ber 2003)

als auch bei den Konzernmu‹ttern mit 55,3% (—0,4 Prozentpunkte ge- genu‹ber 2003) ru‹ckla‹ufig.Die Relation Sachaufwand zu den Betriebsaufwendun- gen stieg hingegen bei den Konzernen auf 33,4% (+0,6 Prozentpunkte), bei den Konzernmu‹ttern sank er wie- derum auf 31,3% gegenu‹ber 2003 (—0,9 Prozentpunkte).

Die fu‹nf gro‹§ten nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) bilanz- ierenden Konzerne O‹ sterreichs (Kon- trollbank, Oberbank, RLB NO‹ -W, RLB OO‹ , Hypo Alpe-Adria Bank International20) u‹bermittelten zum Jahresende 2004 einen Nettozinser- trag von 1,00 Mrd EUR (+6,6% ge- genu‹ber 2003). Die jeweiligen Kon- zernmu‹tter erzielten 2004 0,53 Mrd EUR. Die Betriebsertra‹ge stiegen bei den Konzernen um 0,18 Mrd EUR auf 1,73 Mrd EUR, bei den Konzern- mu‹ttern sanken sie um 0,07 Mrd EUR auf 0,92 Mrd EUR gegenu‹ber dem Vergleichsjahr 2003.

Das Konzernjahresergebnis betrug fu‹r das Jahr 2004 0,34 Mrd EUR und stieg damit gegenu‹ber 2003 um 24,6% (+0,07 Mrd EUR). Die Kon- zernmu‹tter konnten ihren Jahresu‹ber- schuss um 2,3% auf 0,17 Mrd EUR steigern.

Die Cost-Income-Ratio der fu‹nf nach BWG/HGB bilanzierenden Bank- konzerne betrug zum Jahresende 2004 52,4% und blieb gegenu‹ber 2003 nahezu unvera‹ndert (+0,01 Prozent- punkt). Bei den fu‹nf Konzernmu‹ttern belief sich die Cost-Income-Ratio auf deutlich schlechtere 56,2% (Ver- schlechterung von 5,0 Prozentpunk- ten gegenu‹ber 2003). Die Zinsertra‹ge stellten bei den Konzernen 57,7%,

20 Durch die Umstrukturierung des Hypo Alpe-Adria Konzerns (Aufspaltung der Hypo Alpe-Adria-Bank AG in die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG) haben sich bei den Ergebnissen der Konzernmu‹tter gro‹§ere Differenzen zum Vorjahresquartal ergeben. Die Daten sind daher unter Beru‹cksichtigung dieser Umstrukturierung zu inter- pretieren.

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