2.1 2.1 Wirtschaftsentwicklung in NÖ im Jahre 2002
4.2 Zweige der bäuerlichen Sozialversicherung .1 Krankenversicherung
In der Krankenversicherung (BSVG) sind Betriebsführer eines land(forst)wirtschaftlichen Betriebes pflichtversichert, wenn der Einheitswert des bewirtschafteten Betriebes EUR 1.500,– erreicht bzw. übersteigt oder der Lebensunterhalt überwiegend aus den Ein-künften der Land- und Forstwirtschaft bestritten wird. Versichert sind auch der Ehegatte, Kinder, Enkel-, Wahl- und Stiefkinder, sofern sie im Betrieb hauptberuflich beschäftigt sind. Hofübergeber können sich mit der halben Beitragsgrundlage in der Kranken- und Pensionsversicherung als hauptberuflich beschäftigter Angehöriger versichern lassen.
Darüber hinaus sind auch die Bauern-Pensionisten nach dem BSVG krankenversichert.
Vergleicht man die Jahre 2001 und 2002 zeigt sich, dass die Zahl der Betriebsführer leicht gesunken ist. Bei den hauptberuflich beschäftigten Angehörigen ist ein gegentei-liger Trend zu verzeichnen – ein Anstieg um 6,1 %. Neu ist, dass erstmals die Kinder-betreuungsgeldbezieher aufscheinen, die bei der SVB krankenversichert sind.
4.2.2 Unfallversicherung
Pflichtversicherung besteht, wenn der Einheitswert des Betriebes EUR 150,– erreicht oder übersteigt bzw. wenn der Lebensunterhalt überwiegend aus dem Betriebseinkom-men bestritten wird. Bei der bäuerlichen Unfallversicherung handelt es sich um eine Betriebsversicherung. Der Unfallversicherungsschutz erstreckt sich somit neben dem Betriebsführer auch auf die im Betrieb mittätigen Angehörigen (auch die mittätigen Geschwister des Betriebsführers).
2001 2002
Pflichtversicherte Selbständige 36.132 35.888
Hauptberuflich beschäftigt. Ehegatten 781 829
Hauptberuflich beschäftigt. Übergeber 17 33
Pflichtversicherte Kinder 2.167 2.141
Freiwillig Versicherte 54 47
Kinderbetreuungsgeld-Bezieher - 87
Pflichtversicherte Pensionisten 43.121 43.399
Versichertenstand in der Krankenversicherung Niederösterreich
Wien NÖ Bgld. OÖ Sbg. Tirol Vorarlberg Stmk. Kärnten
1.963
15.844
61.546
13.608
17.031 82.424
5.182
60.577
21.851
0 20000 40000 60000 80000 100000
Versichertenstände 2002 gegliedert nach Bundesländer
Soziale Lage
4.2.3 Pensionsversicherung
In der Bauern-Pensionsversicherung sind alle Personen, die einen land- bzw. forstwirt-schaftlichen Betrieb führen oder im Betrieb des Ehepartners, der Eltern, Groß-, Wahl-, Stief- und Schwiegereltern hauptberuflich beschäftigt sind, versichert. Seit 2001 kön-nen sich auch Hofübergeber als hauptberuflich beschäftigter Angehöriger in der Pen-sionsversicherung versichern lassen. Pflichtversicherung besteht, wenn der Einheits-wert des Betriebes den Betrag von EUR 1.500,– erreicht oder übersteigt bzw. der Lebensunterhalt überwiegend aus den Einkünften der Land- und Forstwirtschaft bestritten wird.
Im Jahr 2002 waren durchschnittlich 71.853 Betriebe unfallversichert. Im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % weniger (73.647 Betriebe). Auch hier lässt sich also der Trend eines Rückgangs bei den land(forst)wirtschaftlichen Betrieben feststellen.
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhüten, ist die erste Aufgabe der Unfallversi-cherung. Ganz kann das aber nie gelingen. Im Jahr 2002 gab es in Niederösterreich 1.339 Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten. Dabei nahmen 25 einen tödlichen Verlauf. Bei den Arbeitsunfällen war die häufigste Unfallursache Sturz und Fall von Personen. 1.156 Ver-sicherte mussten sich nach Arbeitsunfällen einer Behandlung im Spital unterziehen.
Die Zahl der Betriebsführer ist im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 % gesunken und entspricht somit dem allgemeinen Trend. Auch die Zahl der pflichtversi-cherten Kinder sinkt kontinuierlich im Vergleich zu den Vorjahren. Die Zahl der hauptberuflich beschäftigten Ehegatten ist allerdings um 4,5 % gestiegen. Seit 2001 gibt es zudem das neue Modell der Hofübergeberversicherung. Dabei kann sich der Übergeber als hauptberuflich beschäftigter (Groß)Elternteil in der Kranken- und
2001 2002
Pflichtversicherte Selbständige 48.404 47.276
Hauptberuflich beschäftigt. Ehegatten 867 906
Hauptberuflich beschäftigt. Übergeber 20 38
Pflichtversicherte Kinder 2.300 2.231
Freiwillig Weiterversicherte 96 76
Versichertenstand in der Pensionsversicherung in Niederösterreich
Wien NÖ Bgld. OÖ Sbg. Tirol Vorarlberg Stmk. Kärnten
21
200
1.532
333
414 1.339
115
1.870
692
0 500 1000 1500 2000
Anerkannte Versicherungsfälle pro Bundesland 2002
90 Der Grüne Bericht 2002 Soziale Lage
Grundsätzlich ist bei der Zahl der Pensionsempfänger in Niederösterreich – außer bei Erwerbsunfähigkeitspensionen – ein Rückgang festzustellen. Besonders bei der vorzei-tigen Alterspension wegen Erwerbsunfähigkeit – minus 15,6 % – und bei der vorzeiti-gen Alterspension bei langer Versicherungsdauer – minus 14,3 % – ist dieser Trend besonders auffällig. Insgesamt gab es in Niederösterreich im Jahr 2002 im Bereich der Erwerbsunfähigkeitspensionen 629 Neuzugänge und bei den Alterspensionen 603.
Vergleicht man die durchschnittliche Pensionsleistung der Bauern (EUR 618,–) mit denen anderer Berufsgruppen, kann man deutliche Unterschiede feststellen. Die höch-sten Pensionen werden im Bereich der Versicherungsanstalt des österreichischen Berg-baus ausbezahlt (EUR 1.450,–). An zweiter Stelle liegen die Pensionen der Angestellten mit einem Betrag von EUR 1.162,–. Die niedrigsten Pensionen haben neben Bauern auch Arbeiter (EUR 703,–). Die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirt-schaft liegt im Mittelfeld mit einem Betrag von EUR 1.055,–.
Interessant ist auch ein Vergleich der Pensionsbelastungsquote – also wie viele Pensio-nen auf je 1.000 Pensionsversicherte entfallen. Sie zeigt deutlich den hohen Anteil an Pensionisten im Vergleich zu den Aktiven im bäuerlichen Bereich.
Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter 801
Versicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen 784
Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten 430
Versicherungsanstalt des österreichischen Bergbaus 2.688
Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft 543
Sozialversicherungsanstalt der Bauern 1.013
Pensionsbelastungsquote 2002
Pensionsversicherung versichern lassen. Eine gesetzliche Maßnahme, um zeitgerechte Betriebsübergaben zu ermöglichen.
Zahl der Pensionsempfänger (Dauerscheck und Übergangsrecht) in NÖ Dez. 2001 Dez. 2002
Erwerbsunfähigkeitspension 12.227 12.305
Alle Alterspensionen 27.037 26.702
Davon vorz. Alterspension wegen Erwerbsunfähigkeit 2.657 2.242 Davon vorz. Alterspension bei langer Versicherungsdauer 2.502 2.144
Witwen(r)pension 12.815 12.560
Waisenpension 1.372 1.313
Wien
Österreich NÖ Bgld. OÖ Sbg. Tirol Vorarlberg Stmk. Kärnten
618,03
748,19
629,53
590,01
558,76 517,5 723,85
527,78 536,49
613,49
0 100 200 300 400 500 600 700 800
Durchschnittliche Alterspension pro Bundesland (in EURO) – Dez. 2002
Soziale Lage
4.2.4 Pflegegeld
Das Pflegegeld wird abhängig vom Ausmaß des Pflegebedarfs gewährt. Je nach Zeit-aufwand des notwendigen, ständigen Pflegebedarfs erfolgt die Einstufung in die Stufen 1 bis 7 durch die SVB.
4.2.5 Ausgleichszulage
Erreicht die Summe aus Bruttopension und sonstigem Nettoeinkommen des Pensio-nisten (und dessen Gattin/Gatte) sowie Unterhaltsansprüche nicht den in Frage kom-menden Richtsatz, gebührt der Differenzbetrag als Ausgleichszulage. Damit wird für Pensionisten mit sehr kleinen Pensionen ein Mindesteinkommen sichergestellt. Die Ausgleichszulagen haben daher besonders für den bäuerlichen Bereich eine große Bedeutung.
Niederösterreich liegt knapp unter dem österreichweiten Durchschnitt.
Bgld. OÖ Sbg. Tirol
NÖ Vorarlberg Stmk. Kärnten
2.903
6.898
1.191
1.849 9.244
548
7.927
2.589
0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000
Wien 216
Pflegegeldbezieher pro Bundesland – Stand Dez. 2002
Wien
Österreich NÖ Bgld. OÖ Sbg. Tirol Vorarlberg Stmk. Kärnten
28,7
17,8
24,3
18,0
28,0
56,3
25,6
47,8
38,2 36,9
0 10 20 30 40 50 60
Ausgleichszulagenbezieher auf 100 Pensionen pro Bundesland – Dez. 2002
92 Der Grüne Bericht 2002 Soziale Lage
Vergleicht man die SVB-Zahlen mit denen anderer Berufsgruppen, erkennt man sehr deutlich die Bedeutung der Ausgleichszulagen für den bäuerlichen Bereich. Im Bereich der bäuerlichen Pensionsversicherung liegt der Wert bei 28,7 % – also zu 100 Pensio-nen gebührt in 28,7 Fällen eine Ausgleichszulage. Die günstigsten Werte haben die ehemalige Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten mit 2,7 Ausgleichszulagen je 100 Pensionen und die Versicherungsanstalt des österreichischen Bergbaus mit 8,3 %.
Die ehemalige Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter (14,0 %) und die Sozialversi-cherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft liegen im Mittelfeld (12,6 %).