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Wichtige Entwicklungen in der Tierhaltung

Rinderzucht

Die Implementierung der Genomselektion in die Zuchtprogramme von Fleckvieh, Braun-vieh und Holstein war zentrales Thema im Jahr 2012. Mit der Einführung der Genoms-elektion waren umfangreiche Informationsveranstaltungen für die Züchter sowie Ände-rungen organisatorischer Abläufe im Zuchtprogramm umzusetzen. Die GENOSTAR Rinderbesamung GmbH bietet den Züchtern die Übernahme der Genotypisierungskos-ten auf vertraglicher Basis an. Im Besamungsgebiet von GENOSTAR wurden mehr als die Hälfte aller Genotypisierungen von Stierkälbern innerhalb Österreichs durchgeführt, womit die Konkurrenzfähigkeit des Besamungsunternehmens innerhalb Österreichs gestärkt werden konnte. Der Besamungsanteil mit Jungstieren konnte 2012 bei der Hauptrasse Fleckvieh beispielsweise auf über 50 Prozent aller Besamungen gesteigert werden. Dadurch wurde das genetische Niveau der Besamungen deutlich angehoben.

Guter Absatz

Im Jahr 2012 wurden 2.946 Zuchtrinder mit einem Nettoumsatzvolumen von 4,1 Millio-nen Euro über die Zuchtrinderversteigerungen in Leoben, Greinbach und St. Donat ver-marktet, weiteres wurden 2.350 Kalbinnen über organisierte Exportankäufe vermark-tet. Im gleichen Zeitraum wurden 21.323 Kälber und Nutzrinder mit einem Nettoumsatz von 12,9 Millionen Euro auf den Vermarktungsstandorten Greinbach und Leoben sowie über die Vermittlung von Milchrassekälbern im Ennstal vermarktet.

Rinderbesamung

Die GENOSTAR Rinderbesamung GmbH konnte ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 abschließen. Am Standort Gleisdorf wurden 419.492 Samendosen am nationalen und internationalen Markt verkauft. Im Besamungsverbund mit Niederösterreich gelang es, die Qualität des Angebotes für die Rinderzüchter in der Steiermark im Hinblick auf die internationale Konkurrenzfähigkeit zu sichern. Am Standort Gleisdorf wurde 2012 mit der Neuerrichtung eines Betriebs- und Produktionsgebäudes (Sprunghalle, Labor, Ver-waltung) begonnen, die Fertigstellung des Gebäudes wird im Mai 2013 erfolgen.

Milchwirtschaft

Die österreichische Milchwirtschaft war ab dem Frühjahr geprägt von sinkenden Erzeu-germilchpreisen und steigenden Futtermittelkosten. Die Milchanlieferung lag bis

Jah-resmitte deutlich über, danach jedoch unter dem Vorjahresniveau. In Summe wurden im Kalenderjahr 2012 um 2,3 Prozent mehr Milch an die österreichischen Verarbeiter geliefert als im Jahr davor. Bezogen auf das Wirtschaftsjahr 2012/2013 lag die Anlie-ferung bis Ende November 2012 um 4,6 Prozent oder rund 86.500 Tonnen über der Quotenlinie. Daher ist auch für das Wirtschaftsjahr 2012/2013 mit einer Überschuss-abgabe zu rechnen. Bedingt durch die hohe ÜberschussÜberschuss-abgabe im vorangegangenen Wirtschaftsjahr in der Höhe von 7,968 Cent (Basisüberschussabgabe) und 19,921 Cent (Überschussabgabe mit Zuschlag) sind die Quotenpreise trotz des nahenden Endes der Quotenregelung wieder stark gestiegen und erreichten Werte von 20 Cent und mehr.

Im Laufe des Jahres 2012 haben die Ennstal Milch, die Berglandmilch und die Obers-teirische Molkerei ihre Liefermodelle für die Zeit nach dem Auslaufen der staatlichen Quotenregelung bekannt gegeben.

Schweinezucht

Im Jahr 2012 konnten 6.725 Jungsauen (plus 25 gegenüber 2011) und 35 Edelschweine-ber (plus zwei gegenüEdelschweine-ber 2011)) von den steirischen Herdebuchzuchtbetrieben verkauft werden. Damit ist die Anzahl gegenüber dem Jahr 2011 annähernd gleich geblieben.

Das kann als Erfolg gewertet werden, da der Sauenbestand in der Steiermark weiter zurückgegangen ist. Der Edelschweineberabsatz konzentrierte sich fast ausschließlich auf die Schweinebesamungen und Exporte nach Deutschland, Slowenien und Kroatien.

Auf Grund des PRRS Einbruchs in der Besamungsstation Steinhaus in Oberösterreich im Juni 2012 konnte die Zahl der verkauften Pietraineber von 308 auf 361 (plus 53) gesteigert werden. Insgesamt wurden 51 Pietrain- und sechs Edelschweineber nach Oberösterreich verkauft.

Gesundheitsmaßnahmen

Mit Unterstützung des Steirischen Tiergesundheitsdienstes konnte das Screening (drei Durchgänge je Herdebuchzuchtbetrieb) auf PRRS (Porzine Reproduktive Respiratori-sche Syndrom) weitergeführt werden. Zehn Herdebuchzuchtbetriebe (plus ein Betrieb) nahmen am Projekt teil. Alle 605 gezogenen Blutproben waren negativ. Der Probe-numfang wurde im Rahmen des Österreichischen Tiergesundheitsdienst-Programms risikoorientiert ab dem zweiten Durchgang angepasst, um die PRRS-Freiheit der steiri-schen Zuchtbetriebe auch weiterhin garantieren zu können.

Leistungsprüfung

Im Jahr 2012 wurden 428 Prüftiere der Rasse Weißes Edelschwein, 168 Prüftiere der Rasse Pietrain und 103 Kreuzungs eber, 29 Landrasse-, drei Duroceber und ein Duroc x Pietrain-Prüftier in der Österreichischen Schweineprüfanstalt in Streitdorf geprüft.

Weiters wurden nach vorgegebener Pietrain-Eberauswahl durch die Schweinebesa-mungsanstalt Gleisdorf dreizehn Ebernachkommen geprüft. Bei der Rasse Weißes Edelschwein ist der Wert für das intramuskuläre Fett von 1,69 auf 1,71 wiederum leicht gesteigert worden.

Milch: Bezogen auf das Wirtschaftsjahr 2012/2013 lag die Anlieferung bis Ende November 2012 um 4,6 Prozent oder rund 86.500 Tonnen über der Quotenlinie.

Schweinebesamung

Die Tiergesundheit spielt bei der Schweinebesamungsstation eine zentrale Rolle. Im Jahr 2012 ist sie aufgrund eines PRRS Einbruches in der Besamungsstation Steinhaus wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

In der Besamungsstation Gleisdorf wird höchster Wert auf Biosicherheitsmaßnahmen gelegt. Nur ausreichend lange in Quarantäne stehende Jungeber mit dementsprechend zweimal negativen Befunden werden in die Besamungsstation verbracht. Auf PRRS müssen die Eber dreimal negativ untersucht sein. Tier- und Personenverkehr sind am Gelände der Schweinebesamungsanstalt Gleisdorf streng reglementiert.

Daneben ist die Besamungsstation EU-akkreditiert, das heißt alle gesetzten Maßnah-men werden zudem zweimal jährlich vom Amtstierarzt unabhängig kontrolliert. Dies garantiert ein höchstes Maß an Sicherheit. Die Prüfung der Ebernachkommen wurde auch 2012 weiter fortgeführt. Die durchschnittlichen Leistungen lagen hierbei bei 864 Gramm Tageszunahmen, einer Futterverwertung von 2,67 Kilogramm und einem Magerfleischanteil von 63,8 Prozent. Dies bestätigt die hervorragenden Leistungen der in der Besamungsstation Gleisdorf aufgestallten Eber. Die Anzahl der verkauften Samenportionen konnte auf 178.661 (plus 10,75 Prozent) gesteigert werden.

Geflügelhaltung Masthühner

Im Jahr 2012 wurde die Fütterung bei den Masthühnern auf GMO freie Fütterung umgestellt und das AMA-Gütesiegel für Geflügelfleisch eingeführt.

Legehennen

Das bereits seit Jänner 2009 in Österreich geltende Verbot der konventionellen Käfig-haltung bei Legehennen wurde per 1. Jänner 2012 in allen EU Mitgliedsstaaten ver-pflichtend umgesetzt. Trotz des Verbotes werden in der EU per Ende 2012 noch immer 30 bis 50 Millionen Legehennen in der verbotenen konventionellen Käfighaltung gehal-ten. Die österreichischen Legehennenhalter haben in den letzten Jahren ca. 100 Mil-lionen Euro in neue tierfreundliche Stallungen investiert. Es ist gelungen, den heimi-schen Selbstversorgungsgrad bei Eiern (Dezember 2012: 82 Prozent) wieder auf das ursprüngliche Niveau von 2008 anzuheben.

Im Berichtszeitraum wurde in der Steiermark die erste österreichische Trockeneier-pulvererzeugung mit ausschließlich österreichischen, gentechnikfreien AMA-Gütesie-gel-Eiern fertig gestellt.

Fütterungsversuche

In Zusammenarbeit mit der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirt-schaft Raumberg-Gumpenstein wurden Versuche über Auswirkungen einer Eiweiß- und Phosphorreduktion im Futter auf Immissionen und Wirtschaftsdüngergehalte durchgeführt.

Trotz des Verbotes werden in der EU per Ende 2012 noch immer 30 bis 50 Millionen Legehennen in der verbotenen konventionellen Käfighaltung gehalten.

Projekt Weidegänse

Für das Projekt Steirische Weidegans konnte nach zweijähriger Suche ein Schlachthof-betreiber gefunden werden. Der Schlachthof verfügt über alle notwendigen Zulassun-gen sowie über eine EU-Zertifizierung. Insgesamt nahmen im Jahr 2012 in der Steier-mark 16 Betriebe mit 1.650 Weidegänsen am Projekt Weidegans teil (Österreich: ca.

200 Betriebe mit 26.000 Gänsen). Der Selbstversorgungsgrad lag bei 25 Prozent.