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Vergleich des erhobenen Arbeitszeitaufwandes mit dem Standard

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5.1 Ergebnisse

5.1.3 Vergleich des erhobenen Arbeitszeitaufwandes mit dem Standard

ARBEITSZEIT-AUFWANDES MIT DEM STANDARD

In den folgenden Abbildungen 5.1.18 bis 5.1.21 sind die linearen Regressionen zwischen den Ergebnissen der Erhebung und dem mit den Standardverfahren

be-rechneten Arbeitszeitbedarf dargestellt.

Durch den Vergleich von erhobenem Arbeitszeitaufwand mit dem Standard soll gezeigt werden, inwieweit der erho-bene Arbeitszeitaufwand der Modellbe-triebe mit dem Arbeitszeitbedarf, der mit den Standardverfahren berechnet wurde, übereinstimmt. Weiters werden die Grün-de für Abweichungen erläutert.

5.1.3.1 Feldarbeit

In Abbildung 5.1.18 ist der erhobene Arbeitszeitaufwand fü r die Feldarbeit dem mit den Standardwerten berechne-ten Arbeitszeitbedarf gegenübergestellt.

Für 9 der 25 Betriebe wurde mit den Standardverfahren ein höherer zeitbedarf errechnet als mit dem Arbeits-tagebuch erhoben, d. h. die Differenz zwischen Standardverfahren und Erhe-bung ist positiv. Die größten positiven Abweichungen hatten die Betriebe 8 (499 AKh oder 94 %), 5 (280 AKh oder 35 %), 11 (127 AKh oder 45 %), 18 (110 AKh oder 76 %) und 15 (70 AKh oder 24 %). Die Betriebe 8, 11 und 18 wirt-schafteten biologisch. Sie hatten keine Probleme mit Beikräutern. Die Betriebe 8, 5, 11 und 15 verwendeten eine sehr schlagkräftige Mechanisierung, die teil-weise überbetrieblich eingesetzt wurde.

Bei den Betrieben 11 und 18 wirkte sich die geringe Feld-Hof-Entfernung posi-tiv aus. Die größten negaposi-tiven Abwei-chungen gab es bei den Betrieben 14 (-608 AKh oder -66 %), 3 (-424 AKh oder -34 %), 10 325 AKh oder -36 %), 13 (-227 AKh oder -36 %), 1 (-217 AKh oder -26 %), 4 197 AKh oder -17 %), 20

(-115 AKh oder -25 %), 21 (-123 AKh oder -15 %), 24 (-96 AKh oder -20 %) und 16 (-81 AKh oder -18 %). Die überdurch-schnittliche Flurzersplitterung wirkte sich bei den Betrieben 14, 10, 13, 1 und 4 negativ aus. Bei den Betrieben 10 und 14 kamen überdurchschnittlich viele Schläge mit einer ungünstigen Form dazu. Die Betriebe 3, 1, 4 und 24 wiesen eine überdurchschnittlich große Feld-Hof-Entfernung auf. Die Betriebe 20, 21 und 24 wendeten viel Zeit für die Grün-landpflege auf, wobei die Betriebe 20 und 21 biologisch wirtschafteten.

Überdurchschnittlich viele Arbeiten bei der Grünlandernte wurden auf den Be-trieben 21 und 16 händisch erledigt.

Bei den Betrieben mit einem Arbeits-zeitaufwand von über 800 APh wurde der Arbeitszeitbedarf mit dem Standard durchwegs unterschätzt. Die Steigung der Regressionsgeraden in Abbildung 5.1.18 beträgt 0,67 AKh/APh. Diese ist deutlich niedriger als in Abbildung 5.1.13. Hauptursache war die Standar-disierung der Schlaggröße. Zusätzlich wirkten sich die Standardisierung der Verfahren, der Mechanisierung, der mittleren Feld-Hof-Entfernung und der Schlagform aus. Diese Standardisie-rungen vergrößern auch die Abwei-chungen von der Regressionsgeraden, wodurch das Bestimmtheitsmaß auf 0,59 sinkt.

Bei der Bewertung der Lage der Regres-sionsgeraden muss auch bedacht werden, dass es sich bei d en 25 Betrieben, um Abbildung 5.1.19: Gegenüberstellung von erhobenem Arbeitszeitaufwand und berechnetem Standardarbeitszeitbedarf für den Bereich Tierhal-tung

11

20 18

13 10

14

1 21 9 4

25

6 24 15

8

19

7 22

12

23

16 17 3

y = 0,73x + 228,25 R2 = 0,74

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000

Arbeitszeitaufwand Erhebung [APh]

Arbeitszeitbedarf Standard [AKh]

keine repräsentative Stichprobe aus al-len österreichischen Betrieben handelt, sondern um 25 Modellbetriebe, an Hand derer die Auswirkungen der Standards am Einzelbetrieb gezeigt werden. Eine Änderung des Standards würde im Mit-tel keine Verringerung der Abweichung zwischen Erhebung und Standard brin-gen. Eine Verringerung beispielsweise der mittleren Schlaggröße würde den Ar-beitszeitbedarf im Durchschnitt erhöhen und die jetzt negativen Abweichungen verkleinern, aber auch die jetzt positiven vergrößern.

5.1.3.2 Tierhaltung

Abbildung 5.1.19 stellt den erhobenen Arbeitszeitaufwand für die Tierhaltung und den, mit den Standardverfahren be-rechneten Arbeitszeitbedarf gegenüber.

Nur 4 der 23 Betriebe, nämlich die Be-triebe 8 (406 AKh oder 14 %), 18 (210 AKh oder 26 %), 11 (114 AKh oder 12 %) und 10 (61 AKh oder 6 %) wie-sen nach der Berechnung mit den Stan-dardverfahren einen höheren Arbeits-zeitbedarf auf als mit dem Arbeitstage-buch erhoben. Die relativ großen positi-ven Abweichungen bei den Betrieben 8 und 18 waren auf die optimale Gestal-tung der Arbeitsabläufe im Bereich der Tierhaltung zurückzuführen. Beide Be-triebe wirtschafteten biologisch. Die größten negativen Abweichungen traten bei den Betrieben 1 (1662 AKh oder -45 %), 21 1660 AKh oder -42 %), 6 (-862 AKh oder -29 %), 23 (-777 AKh oder -31 %), 7 637 AKh oder -29 %), 14 (-553 AKh oder -37 %), 25 (-540 AKh oder -18 %), 16 (-454 AKh oder -26 %), 3 (-408 AKh oder -28 %), 24 (-361 AKh oder -12 %), 13 (-307 AKh oder -42 %) und 17 (-273 AKh oder -21 %) auf. Die Hauptursachen für die Unterschätzung des Arbeitszeitbedarfes mit den Stan-dardverfahren waren:

· Betrieb 1: Das vorhandene Stallsystem entsprach bei 33 Zuchten und 352 Mastplätzen keineswegs dem österrei-chischen Durchschnitt (händische Trok-kenfütterung und Festmist).

· Betrieb 21: Der Betrieb bestand aus zwei Teilbetrieben, wobei die Kühe während des Jahres den Betrieb wech-selten. Auf drei Almen waren Jungrin-der zu betreuen und Jungrin-der Stallumbau war noch nicht abgeschlossen.

· Betrieb 6: Die Schweinestallungen waren räumlich getrennt (Wartestall (händische Fütterung), Deckstall

(hän-dische Fütterung), Abferkelstall, Fer-kelaufzucht im ersten Stock, 3 Mast-ställe). In der Scheune befand sich ein Notstall (händische Fütterung).

· Betrieb 23: Im Rinderbereich (Milchkü-he und Jungrinder) war die Stallsituati-on ungünstig (händische Entmistung).

Zusätzlich wurden die Milchkühe auf der Alm vom Heimbetrieb aus betreut, wodurch erhöhte Fahrzeiten anfielen.

· Betrieb 7: Die Schweinestallungen waren räumlich getrennt (Warte- und Deckstall, Abferkelstall, Ferkelauf-zucht in 3 Ställen, Maststall) und der Anteil händischer Entmistung und Füt-terung war überdurchschnittlich hoch.

· Betrieb 14: Neben den Mastschweinen wurden 3 Mastkalbinnen, 2 Pferde, 10 Legehennen und 6 Häsinnen gehalten.

Rinder und Pferde waren in rund 200 m voneinander entfernten Gebäuden untergebracht. Zusätzlich waren die arbeitswirtschaftlichen Bedingungen in den Gebäuden aufgrund ihres Alters sehr ungünstig.

· Betrieb 25: Das Abholen und Verfüt-tern von Speiseresten aus Hotels und die Betreuung der Milchkühe auf der Alm vom Heimbetrieb aus (Fahrzeiten) erklären teilweise den erhöhten Arbeits-aufwand. Zusätzlich war die Stallsitua-tion am Betrieb etwas ungünstiger als im Standard vorgesehen.

· Betrieb 16: Der Milchtransport nahm täg-lich 25 AKmin in Anspruch und die Aus-stattung des Stalles war im Zeitraum der Erhebung noch unterdurchschnittlich.

· Betrieb 3: Die in Folge zahlreicher Um-und Zubauten arbeitswirtschaftlich nicht optimale Aufstallung für die Maststiere und die damit verbundene Fütterungs-technik wirkten sich negativ aus.

· Betrieb 24: Die Umbauarbeiten im Stall störten die Arbeitsabläufe. Die Milch-kühe wurden auf der Alm vom Heim-betrieb aus betreut, wodurch erhöhte Fahrzeiten anfielen.

· Betrieb 13: Durch Umbauarbeiten wa-ren die Arbeitsabläufe im Stall behin-dert. Die Mastschweine wurden hän-disch gefüttert, was bei dieser Bestan-desgröße nicht dem österreichischen Durchschnitt entsprach.

· Betrieb 17: Der Betrieb hatte Anbinde-haltung, während das Standardverfah-ren bei 15 Mutterkühen mehr als 90 % Laufstallhaltung unterstellt.

In Abbildung 5.1.19 weist die Regressi-onsgerade eine Steigung von 0,73 AKh/

APh auf. Aufgrund der Standardisierung der Haltungssysteme und der Stalltech-nik nehmen die Abweichungen von der Regressionsgeraden im Vergleich zur Abbildung 5.1.14 zu. Dies drückt sich auch in der Abnahme des Bestimmtheits-maßes von 0,90 auf 0,74 aus. Die wich-tigsten Gründe sind oben bei den einzel-nen Betrieben angeführt. Im Vergleich zur Feldarbeit ist sowohl die Abnahme der Steigung der Regressionsgeraden als auch des Bestimmtheitsmaßes deutlich geringer. Dies bedeutet, dass die Stan-dards in der Tierhaltung den Arbeitsauf-wand der Modellbetriebe besser erfas-sten als in der Feldarbeit.

9

24 25

8

4 15

16 21

3 23 19 12 14 17

7 22 6

11

1 10 13 18

20

y = 0,65x + 21,17 R2 = 0,58

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200

Arbeitszeitaufwand Erhebung [APh]

Arbeitszeitbedarf Standard [AKh]

Abbildung 5.1.20: Gegenüberstellung von erhobenem Arbeitszeitaufwand und berechnetem Standardarbeitszeitbedarf für den Bereich Wirt-schaftsdünger

5.1.3.3 Wirtschaftsdünger

Der auf den Betrieben erhobene Arbeits-zeitaufwand ist in Abbildung 5.1.20 dem errechneten Arbeitszeitbedarf gegen-übergestellt. Der mit den Standardverfah-ren errechnete Arbeitszeitbedarf war bei 7 Betrieben höher als der erhobene Ar-beitszeitaufwand. Die größten positiven Abweichungen wurden bei den Betrieben 11 (21 AKh oder 26 %), 25 (21 AKh oder 15 %), 6 (18 AKh oder 25 %) und 18 (16 AKh oder 32 %) festgestellt. Hauptursa-chen für die Abweichungen waren bei Betrieb 11 die schlagkräftige Mechanisie-rung, bei Betrieb 25 der höhere Dünger-anfall im Standardverfahren, bei Betrieb 6 der höhere Festmistanteil im Standard-verfahren und bei Betrieb 18 die sehr gün-stige innere Verkehrslage. Die größten negativen Abweichungen traten bei den Betrieben 16 79 AKh oder -61 %), 4 (68 AKh oder 51 %), 23 (45 AKh oder -40 %), 8 (-39 AKh oder -27 %), 9 (-37 AKh oder -19 %), 24 (-22 AKh oder -14

%), 13 (-15 AKh oder -28 %) und 3 (-15 AKh oder -17 %) auf. Die Betriebe 16, 4, 8 und 24 wiesen überdurchschnittliche Feld-Hof-Entfernungen auf. Bei Betrieb 16 kamen das händische Verteilen und das Anlegen von Feldmieten dazu. Die Fest-mistkette und die ganzjährige Stallhaltung wirkten sich bei Betrieb 4 negativ aus.

Betrieb 23 verflüssigte einen Teil des Fest-mistes und das Ausbringverfahren mit Schläuchen erforderte zwei Arbeitskräf-te. Gülleverdünnung wurde auf den Be-trieben 8 und 3 praktiziert. Bei Betrieb 9 traten beim Güllefass immer wieder tech-nische Probleme auf. Betrieb 24

ver-schlauchte auf der Alm die Gülle vom Vakuumfass weg und bei Betrieb 13 kam die Flurzersplitterung zum Tragen.

Mit 0,65 AKh/APh ist die Steigung der Regressionsgeraden in Abbildung 5.1.20 nur geringfügig geringer als jene in Ab-bildung 5.1.15. Die Standardisierung der Verfahren in der Tierhaltung, der Mecha-nisierung, der Feld-Hof-Entfernung, der Schlaggröße und der Schlagform be-wirkte eine Vergrößerung der Abwei-chungen von der Regressionsgeraden im Vergleich zur Abbildung 5.1.15, wodurch es auch zu einer Abnahme des Bestimmt-heitsmaßes von 0,86 auf 0,58 kommt.

Die Standards im Bereich der Wirt-schaftsdünger erfassten den Arbeitsauf-wand der Modellbetriebe somit ähnlich gut wie im Bereich der Feldarbeit.

5.1.3.4 Gesamtarbeit

Die Arbeitszeiten für die Feldarbeit, die Tierhaltung, die Wirtschaftsdünger und die Restarbeit wurden zur Gesamtarbeits-zeit zusammengefasst. Da der ArbeitsGesamtarbeits-zeit- Arbeitszeit-bedarf für die Restarbeit bereits in der Literatur weitgehend standardisiert ist (siehe Kapitel 5.1.2.4), wurde er vom Voranschlag übernommen. Der auf den Betrieben erhobene Gesamtarbeitszeitauf-wand und der mit den Standardverfahren errechnete Gesamtarbeitszeitbedarf sind in Abbildung 5.1.21 gegenübergestellt.

Von den 25 Betrieben wurde für 8 Be-triebe ein kleinerer Gesamtarbeitszeit-aufwand erhoben als mit den Standard-verfahren errechnet, d. h. die Differenz zwischen Standard und Erhebung ist positiv. Die größten positiven

Abwei-chungen traten bei den Betrieben 8 (1.463 AKh oder 33 %), 11 (598 AKh oder 25 %) und 18 (512 AKh oder 30 %) auf. Alle drei Betriebe wirtschafteten bio-logisch. Die Hauptgründe für die positi-ve Abweichung waren:

· Betrieb 8 (Er schwerniszone 1): Er konnte durch eine schlagkräftige Maschinenringmechanisierung und dem Fehlen von problematischen Bei-kräutern bei den Feldarbeiten deutlich unter dem Standard bleiben. Auch im Bereich der Tierhaltung (Milchkühe) lag der Standardarbeitszeitbedarf über dem erhobenen Arbeitszeitaufwand, was auf die optimale Gestaltung der Ar-beitsabläufe in den Wirtschaftsgebäu-den zurückzuführen war. Die negative Differenz bei den Wirtschaftsdüngern konnte durch die große Feld-Hof-Ent-fernung und durch die Verdünnung der Gülle erklärt werden. Aufgrund der ef-fizienten Arbeitsweise des Betriebes und dem im Verhältnis zu Vergleichs-betrieben deutlich kleineren Maschi-nenpark lag dieser Milchviehbetrieb auch bei den Restarbeiten unter den Standardarbeitszeitvorgaben.

· Betrieb 11 (Erschwerniszone 1): Dieser Betrieb benötigte aufgrund der geringen Feld-Hof-Entfernungen, der schlagkräf-tigen Maschinenringmechanisierung und dem Fehlen von problematischen Beikräutern deutlich weniger Arbeitszeit für Feldarbeiten und für die Wirtschaftsdüngerausbringung als im Standard vorgegeben. Auch in der Tier-haltung (Mutterkühe) konnte der Betrieb aufgrund seiner Rundballenraufenfütte-rung unter dem errechneten Standard bleiben. Bei den Restarbeiten blieb der Betrieb unter den Vorgaben des Stan-dards, da freie Arbeitskapazitäten in die Waldarbeit und in die Kompostierung für die Gemeinde investiert wurden.

· Betrieb 18: Der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Arbeiten im mut-terkuhhaltenden Betrieb der Erschwer-niszone 3 wurde vom Betriebsführer erledigt, da die Bäuerin einer außer-landwirtschaftlichen Tätigkeit nach-ging. Aus diesem Grund war der Be-triebsführer gezwungen die arbeits-wirtschaftliche Situation des Betriebes kontinuierlich zu verbessern. Dadurch konnte der Betrieb den mit den Stan-dardverfahren errechneten Arbeitszeit-bedarf deutlich unterschreiten, wobei bei den Feldarbeiten auch die günstige innere Verkehrslage zum Tragen kam.

22

10 23 7

3 1519

8

24

6 9

25 12

1 21

4

14 5

11

20 13 18

2

17 16

y = 0,75x + 567,52 R2 = 0,73

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000

Arbeitszeitaufwand Erhebung [APh]

Arbeitszeitbedarf Standard [AKh]

Abbildung 5.1.21: Gegenüberstellung von erhobenem Gesamtarbeits-zeitaufwand und berechnetem Gesamtstandardarbeitszeitbedarf

Die größten negativen Abweichungen tra-ten bei den Betrieben 1 (-1.829 AKh oder -30 %), 4 1.821 AKh oder -24 %), 21 (-1.694 AKh oder -28 %), 14 (-1.388 AKh oder -40 %), 3 (-1.078 AKh oder -26 %), 7 (-875 AKh oder -22 %), 23 (-828 AKh oder -21 %), 6 (-810 AKh oder -17 %), 10 (-772 AKh oder -21 %), 25 (-654 AKh oder -13 %) und 16 (-582 AKh oder -19

%) auf. Die Hauptursachen bei den ein-zelnen Betrieben waren:

· Betrieb 1: Er hatte aufgrund der großen Anzahl von Feldstücken und der zum Teil großen Feld-Hof-Entfernungen eine deutlich höhere Feldarbeitszeit als im Standard vorgegeben. Noch größer war die Diskrepanz bei der Tierhaltung (Zuchtsauen und Schweinemast), wo beim Standardverfahren auf die veral-teten Schweinestallungen mit der hän-dischen Trockenfütterung und der Fest-mistkette nicht Rücksicht genommen wurde. Die Arbeiten für die Wirt-schaftsdünger und die Restarbeit konn-ten gut abgeschätzt werden.

· Betrieb 4: Dieser Betrieb wies aufgrund seiner großen mittleren Feld-Hof-Entfer-nung und der großen Flurzersplitterung einen deutlich höheren Feldarbeitszeit-aufwand auf als laut Standard unterstellt.

Wegen der sehr gewissenhaften Erledi-gung der Arbeiten wurde auch im Be-reich der Tierhaltung (Zuchtsauen und Milchkühe) und bei den Restarbeiten deutlich mehr Arbeitszeit benötigt. Ein weiterer Teil der hohen Restarbeiten war durch den besonders großen Maschinen-park und den damit verbundenen War-tungs- und Reparaturarbeiten bzw. dem zeitaufwendigen Verkauf von Tieren auf Kälber- und Ferkelmärkten erklärbar.

Der bei der Wirtschaftsdüngerausbrin-gung deutlich über dem Standard lie-gende Zeitaufwand war auf die große mittlere Feld-Hof-Entfernung, das Fest-mistsystem und die ganzjährige Stallhal-tung zurückzuführen.

· Betrieb 21: Die umfangreichen Grün-landpflegemaßnahmen (Ampferbe-kämpfung, nachmähen) des biologisch wirtschaftenden Betriebes und Handar-beiten bei der Grünlandernte (Erschwer-niszone 3) waren dafür verantwortlich, dass die ausgewiesene Feldarbeitszeit des Standards geringer war als die erho-bene. Die erhebliche Abweichung zwi-schen Standard und Erhebung im Be-reich der Tierhaltung war durch die un-günstige betriebliche Situation (zwei Betriebe, Milchkühe wechselten

wäh-rend des Jahres den Betrieb, drei Almen mit Jungvieh, Stallumbau noch nicht ab-geschlossen) erklärbar. Bei den Restar-beiten konnte der Betrieb die Vorgaben des Standardverfahrens unterschreiten, da der Betriebsführer einerseits einem außerlandwirtschaftlichen Erwerb nach-ging und andererseits Arbeitskapazität in den Stallbau investierte und somit bei den Restarbeiten sparte. Die Arbeitszeit für Wirtschaftsdünger konnte gut abge-schätzt werden.

· Betrieb 14: Bei der Feldarbeit kam es durch eine enorme Flurzersplitterung samt ungünstiger Grundstücksausfor-mung zu einer großen Abweichung zwi-schen Erhebung und Standard. Im Be-reich der Tierhaltung war zwar der Schweinemaststall vorbildlich, doch herrschten im Pferde- und Rinderstall arbeitswirtschaftlich ungünstige Bedin-gungen, die zu deutlich höheren Arbeits-zeitaufwendungen führten. Weiters in-vestierte der Betrieb viel Zeit in die War-tung und Reparatur von Maschinen und in die Gebäudeinstandsetzung. Die Ar-beitszeit für Wirtschaftsdünger konnte gut abgeschätzt werden.

· Betrieb 3: Wegen der kleinen Schläge und der großen Feld-Hof-Entfernung lag die erhobene Feldarbeitszeit deutlich über dem Standard. Im Bereich der Tier-haltung (Maststiere) war der Mehrauf-wand durch eine Rindergrippe und die in Folge zahlreicher Um- und Zubauten arbeitswirtschaftlich nicht optimalen Aufstallungen für Maststiere und der damit verbundenen Fütterungstechnik erklärbar. Der höhere Zeitaufwand bei der Wirtschaftsdüngerausbringung war durch die am Betrieb praktizierte Gülle-verdünnung begründbar. Die höheren Restarbeiten des Betriebes standen in Zusammenhang mit dem Hallenneubau (Planung, einholen von Angeboten, etc.).

· Betrieb 7: Die Feldarbeitszeit konnte gut abgeschätzt werden. Bei der Tierhaltung, wo beim Standardverfahren die große Aufsplitterung der Stallungen und der hohe Handarbeitsanteil nicht berück-sichtigt wurden, lag der erhobene Ar-beitszeitaufwand deutlich über dem Standard. Bei der Wirtschaftsdüngeraus-bringung wurde in der Zuchtsauenhal-tung ein geringerer Festmistanteil unter-stellt, was im Vergleich zur Erhebung einen geringeren Zeitbedarf für die Wirt-schaftsdüngerausbringung ergab. Der höhere Arbeitszeitbedarf für Restarbei-ten war den vermehrRestarbei-ten RestarbeiRestarbei-ten im

Stallbereich (häufiges Umsperren, etc.) und dem Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit am gesamten Betrieb zuzu-schreiben.

· Betrieb 23: In der Tierhaltung wurde deutlich mehr Arbeitszeit benötigt als mit den Standardwerten errechnet. Dies war einerseits durch die ungünstige Stallsituation des Betriebes und anderer-seits durch die Betreuung der Milchkü-he auf der Alm vom Heimbetrieb aus erklärbar. Bei der Wirtschaftsdüngeraus-bringung war beim Standard weder das teilweise Verflüssigen des Festmistes noch die technisch bedingte Zweimann-arbeit bei der Gülleausbringung berück-sichtigt. Die Feldarbeit (Erschwerniszo-ne 3) und die Restarbeit konnten gut ab-geschätzt werden. Der Betrieb wirtschaf-tete biologisch.

· Betrieb 6: Die geringfügig über dem Standard liegende erhobene Feldarbeits-zeit war auf die überdurchschnittliche Flurzersplitterung und ungünstige Grundstücksausformung zurück-zuführen. Aufgrund der räumlichen Trennung der Stallungen samt Notstall in der Scheune kam es in der Tierhal-tung (Zucht- und Mastschweine) zu ei-ner großen negativen Differenz zwi-schen Standard und Erhebung. Der ge-ringere erhobene Zeitaufwand für die Wirtschaftsdüngerausbringung war auf den im Standard unterstellten höheren Festmistanteil zurückzuführen. Auch bei den Restarbeiten lag der Betrieb unter dem Standard, wofür der Zuerwerb der Bäuerin und das zu betreuende Klein-kind möglicherweise Gründe waren.

· Betrieb 10: Die im Vergleich zum Stan-dardverfahren kleine mittlere Schlaggrö-ße und ungünstige Schlagausformung be-wirkte eine große negative Abweichung von der erhobenen Feldarbeitszeit. Im Bereich der Tierhaltung (Mastschweine und Legehennen) war die Abweichung leicht positiv. Die im Vergleich zum Stan-dardverfahren größere Arbeitszeit im Be-reich Wirtschaftsdünger bei der Erhebung war auf das Ausbringen von zugekauf-tem Kompost zurückzuführen. Die gro-ße negative Abweichung bei der Restar-beit war einerseits durch den hohen Zeit-aufwand für die Betriebsführung und an-dererseits durch die überdurchschnittliche Pflege, Wartung und Reparatur von Ma-schinen erklärbar.

· Betrieb 25: Die standardisierte Feldar-beitszeit konnte vom Betrieb

(Erschwer-niszone 4) geringfügig unterschritten werden. Bei der Tierhaltung hingegen lag die erhobene Arbeitszeit aufgrund der Abholung und Verfütterung von Speiseresten aus Hotels, der Betreuung der Milchkühe auf der Alm vom Heim-betrieb aus (Fahrzeiten) und der ungün-stigeren Stallsituation deutlich über dem Standard. Bei der Wirtschaftsdüngeraus-bringung wurde im Standard unterstellt, dass 55 % der Milchkühe ganzjährig im Stall gehalten werden, was einen höhe-ren Düngeranfall und somit mehr Ar-beitszeit für die Ausbringung laut Standardverfahren erforderte. Bei den Restarbeiten wurden die Vorgaben des Standards infolge der b esonders gründ-lichen Betriebsführung beachtlich über-schritten.

· Betrieb 16: Der auf dem Betrieb (Er-schwerniszone 4) übliche hohe Handar-beitsanteil auf mit Maschinen befahrba-ren Flächen wurde bei der Feldarbeit im Standardverfahren nicht berücksichtigt.

Dadurch lag der erhobene Arbeitszeit-aufwand über dem errechneten. Bei der Tierhaltung wurden im Standard weder der tägliche, 25 AKmin dauernde Milchtransport noch die geringe techni-sche Ausstattung des Stalles berücksich-tigt. Dies erklärte den deutlich höheren erhobenen Zeitaufwand für die Tierhal-tung. Der deutlich über dem Standard liegende Zeitbedarf für die Wirtschafts-düngerausbringung war auf das im Stan-dard nicht berücksichtigte Anlegen von Feldmieten und die händische Verteilung von Festmist auf 2,5 ha zurückzuführen.

Bei den erhobenen Restarbeiten kam es zu einer geringfügigen Unterschreitung des Standards, da im Wirtschaftsgebäu-de umgebaut wurWirtschaftsgebäu-de. Der Betrieb wirt-schaftete biologisch.

Bei den 25 Betrieben handelt es um kei-ne repräsentative Stichprobe aus allen österreichischen Betrieben, sondern um 25 Modellbetriebe, an Hand derer die Auswirkungen der Standards am Einzel-betrieb gezeigt werden. Dies muss bei der Bewertung der Regressionsgeraden in Ab-bildung 5.1.21 berücksichtigt werden.

Ihre Steigung ist mit 0,75 AKh/APh et-was kleiner als beim Vergleich der Erhe-bung mit dem Voranschlag in Abbildung 5.1.17. Die Regressionsgerade schneidet die fiktive Gerade, die durch den Ur-sprung geht und die Steigung 1 aufweist (Erhebung = Standard) bei einem

erho-benen Arbeitszeitaufwand von 2.234 APh.Darunter überschätzt sie ihn und darüber unterschätzt sie ihn. Die Abwei-chung vom Sollwert beträgt beispielswei-se bei einem erhobenen Arbeitszeitauf-wand von 1.250 APh +20 % und bei 7.500 APh –17 %. Aufgrund der Standardisie-rung der Verfahren nehmen die Abwei-chungen von der Regressionsgeraden im Vergleich zur Abbildung 5.1.17 zu. Dem-zufolge sinkt das Bestimmtheitsmaß auf 0,73. Es ist aber deutlich höher als jenes der Bereiche Feldarbeit (Abbildung 5.1.18), Wirtschaftsdünger (Abbildung 5.1.20) und Restarbeit (Abbildung 5.1.16).

Dies bedeutet, dass sich die großen Ab-weichungen in den einzelnen Bereichen zum Teil ausgleichen.

Eine Änderung der Standardverfahren würde in erster Linie den mittleren Ar-beitszeitbedarf der Betriebe verändern.

Die Abweichungen zwischen Erhebung und Standard würden sich im Mittel nicht verringern, da eine bessere Anpassung des Standards bei einem Betrieb in der Regel eine Verschlechterung bei einem anderen zur Folge hätte. Zur Verringerung der Abweichungen dürften Einflussfaktoren, wie beispielsweise die mittlere Schlaggrö-ße im Bereich der Feldarbeit, nicht dardisiert werden. Zusätzliche nicht stan-dardisierte Einflussfaktoren erhöhen den Aufwand für die Datenerfassung.

Im Dokument in der (Seite 33-37)