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Bei der Berechnung des effektiven Wechselkurses durch das WIFO wer-den insgesamt 42 Wa‹hrungen erfasst.

Der US-Dollar wird exportseitig mit einem Anteil von 6% und importseitig mit einem Anteil von 8% gewichtet.

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Der Grund dafu‹r, warum diese Werte geringer ausfallen als bei den Abscha‹t-zungen auf Basis der Zahlungsbilanz-statistik bzw. der Au§enhandelsstatis-tik, liegt darin, dass dabei nur der Handel mit den USA und ein Teil der Energieimporte, die in US-Dollar fakturiert und bezahlt werden, be-ru‹cksichtigt sind.

Wu‹rde man die Annahmen, die im Zusammenhang mit den Au§enhan-delsdaten von Statistik Austria getrof-fen wurden — Zuza‹hlung gewisser La‹nder

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zum US-Dollar — auch hier anwenden, wu‹rde sich auch in diesem Fall ein Anteil des US-Dollar am o‹ster-reichischen Au§enhandel von rund 12% ergeben.

7 Bedeutung des Euro aus Sicht des Euroraums

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Im Ja‹nner 2005 vero‹ffentlichte die Europa‹ische Zentralbank (EZB) den vierten Bericht zur Bedeutung des Euro im internationalen Handel und auf den Finanzma‹rkten (The inter-national role of the Euro). Die vorlie-gende Untersuchung konzentriert sich auf das Gewicht des Euro im Extra-Euroraum wa‹hrend der Jahre 2000 bis 2003.

Neben der Rolle des Euro auf dem internationalen Kredit-, Einlagen-, Devisen- und Anleihenmarkt wird auch ein Augenmerk auf die Verwen-dung des Euro im internationalen

Handel mit Gu‹tern und Dienstleistun-gen gelegt.

Zusammenfassend wird festge-stellt, dass die gemeinsame Wa‹hrung bei grenzu‹berschreitenden Gu‹ter-und Dienstleistungstransaktionen des Euroraums insgesamt sowohl export-als auch importseitig an Bedeutung ge-winnt. Da nicht von allen Mitgliedstaa-ten des Euroraums DaMitgliedstaa-ten zur Verfu‹-gung stehen, werden fu‹r die Anteile jeweils Bandbreiten angegeben (abge-leitet aus Angaben der Einzella‹nder).

Hinsichtlich der Gu‹terexporte hat der Anteil des Euro zwischen 2002 und 2003 um 5 bis 8 Prozentpunkte zuge-nommen und bewegt sich zwischen 47% und 63%. Besonders hohe Zu-wa‹chse bei der Verwendung der ge-meinsamen Wa‹hrung verzeichnen der deutsche und der spanische Au§enhan-del mit dem Extra-Euroraum. Bezu‹g-lich der Importseite sind die entsprech-enden Zuwa‹chse sowie die Bandbreite fu‹r die Niveaus etwas geringer: 2003 bewegte sich der Anteil des Euro zwi-schen 40% und 60%, was einer Erho‹-hung um 2 bis 5 Prozentpunkte gegen-u‹ber 2002 entspricht.

Im Jahr 2000 war der Euro-Anteil fu‹r den Gesamtumsatz in grenzu‹ber-schreitenden Gu‹ter- und Dienst-leistungstransaktionen des Euroraums zwischen 30% und 50% gelegen.

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Diese Angaben sind jedoch nicht un-mittelbar mit den fu‹r 2003 genannten Werten vergleichbar, da sie auf einer kleineren Datenbasis beruhen; sie sol-len nur beispielhaft die Entwicklung skizzieren.

In dem Bericht vom Ja‹nner 2005 fu‹hrt die EZB aus, dass Exporteure

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Hahn et al. (2001), S. 289.

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Die Anteile folgender La‹nder wurden addiert: USA, Mexiko, Argentinien, Brasilien, China, Hongkong, Indien,

Indonesien, Israel, Malaysia, Philippinen, Singapur, Taiwan, Thailand, Su‹dkorea, Su‹dafrika, Russland.

generell in einer besseren Position hin-sichtlich der Wa‹hrungsbestimmung sind als Importeure. Weiters wird auch hier darauf hingewiesen, dass gewisse Gu‹ter, wie z. B. Erdo‹l, in US-Dollar fakturiert und bezahlt werden. Diese beiden Befunde gelten auch fu‹r die o‹sterreichische Situation.

Zusa‹tzlich zur La‹ndergruppe Eu-roraum wird in dem vorliegenden Bericht auch noch auf die Bedeutung des Euro in Drittstaaten eingegangen.

In den meisten neuen EU-Mitglied-staaten nimmt der Anteil des Euro sowohl auf der Exportseite als auch auf der Importseite zu. In Ungarn und Slowenien u‹bersteigt der Euro-Anteil sogar den Au§enhandel mit dem Euroraum. Im Gegensatz dazu sind im Vereinigten Ko‹nigreich und in Da‹nemark wa‹hrend des Beobach-tungszeitraums keine Anstiege der Euro-Anteile zu verzeichnen.

Literaturverzeichnis

EZB. 2002.Review of the International Role of the Euro. Dezember.www.ecb.int EZB. 2005.Review of the International Role of the Euro. Ja‹nner.www.ecb.int

Hahn, F., W. Ko‹ hler-To‹ glhofer, C. Magerl und P. Mooslechner. 2001. Neuberechnung des Indikators der Wettbewerbsfa‹higkeit der o‹sterreichischen Wirtschaft. In: Berichte und Studien 2.

OeNB. 270—311.

A n t e i l d e s U S - D ol l a r u n d d e s E u ro

a m Au § e n h a n d e l O ‹ sterreichs

Wie die Ergebnisse der Umfrage u‹ber das Kreditgescha‹ft im Juli 2005 zeigen, verfolgten die o‹sterreichi-schen Banken im zweiten Quartal 2005 eine relativ expansive Kreditpolitik. Richtlinien und Bedingungen fu‹r Unternehmenskredite wurden gelockert. Insbesondere die Margen fu‹r Ausleihungen an Adressen durchschnittlicher Bonita‹t wurden spu‹rbar reduziert. Parallel dazu ist die Kreditnachfrage der Unternehmen nach Einscha‹tzung der befragten Banken gestiegen. Im Privatkundengescha‹ft haben die Banken im Bereich der Wohnbaufinanzierungen die Kreditrichtlinien leicht und die Kredit-bedingungen zum Teil deutlich gelockert; demgegenu‹ber wurden die Kreditrichtlinien fu‹r Konsumkredite angehoben. Die Kreditnachfrage der privaten Haushalte blieb im zweiten Quartal 2005 konstant.

Gema‹§ den Ergebnissen der Umfrage u‹ber das Kreditgescha‹ft im Juli 2005 haben die o‹sterreichischen Banken ihre Kreditpolitik gegenu‹ber Unter-nehmen und privaten Haushalten im zweiten Quartal 2005 relativ expansiv gestaltet.

Im Firmenkundengescha‹ft wurden die Kreditrichtlinien

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im zweiten Quartal 2005 etwas gelockert. Das galt sowohl fu‹r Kredite an kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) als auch — sogar etwas ausgepra‹gter — fu‹r die Finanzierung von Gro§betrie-ben. Diese A ‹ nderung der Kredit-vergabepolitik war im Wesentlichen wettbewerbsbedingt: Zum einen in-tensivierte sich die Konkurrenz inner-halb des Bankensektors, zum anderen traf die Bankenfinanzierung auf einen verscha‹rften Wettbewerb durch die Mittelaufnahme auf dem Kapital-markt.

Gleichzeitig haben die Banken im zweiten Quartal 2005 die Margen fu‹r Ausleihungen an Adressen durch-schnittlicher Bonita‹t spu‹rbar gelo-ckert. Einige andere Bedingungen

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fu‹r die Vergabe von Unternehmens-krediten — namentlich die Kredit-nebenkosten und die Fristigkeit — wurden hingegen etwas restriktiver gehandhabt.

Gro§betriebe und KMUs weiteten im zweiten Quartal 2005 nach

Ein-scha‹tzung der befragten Banken ihre Kreditnachfrage aus. Vor allem fu‹r die Finanzierung von Fusionen und U ‹ bernahmen bzw. Unternehmensum-strukturierungen sowie von Anlage-investitionen nahmen die Unterneh-men vermehrt Mittel auf. Demgegen-u‹ber verminderte die erho‹hte Verfu‹g-barkeit von anderen Finanzierungs-quellen den Kreditbedarf; sowohl aus der verbesserten Innenfinanzierung als auch aus der Begebung von Schuld-verschreibungen und Aktien standen den Unternehmen mehr Mittel zur Verfu‹gung. Fu‹r das dritte Quartal 2005 erwarten die Banken eine wei-tere Zunahme der Kreditnachfrage der Unternehmen.

Im Privatkundengescha‹ft haben die Banken im Bereich der Wohnbau-finanzierungen die Kreditrichtlinien leicht und die Kreditbedingungen zum Teil deutlich gelockert. Sie ver-ringerten die Margen fu‹r Ausleihun-gen an Schuldner durchschnittlicher Bonita‹t merklich, auch andere Be-dinungen (Sicherheitenerfordernisse, Beleihungsquote, Fristigkeit, Kredit-nebenkosten) wurden gelockert.

Demgegenu‹ber wurden die Kredit-richtlinien fu‹r Konsumkredite — in erster Linie aufgrund einer leicht gea‹nderten Einscha‹tzung der Kredit-wu‹rdigkeit der Haushalte — angeho-ben. Fu‹r das dritte Quartal 2005

er-1

Kreditrichtlinien sind die internen, schriftlich festgelegten und ungeschriebenen Kriterien, die festlegen, welche Art von Krediten eine Bank als wu‹nschenswert erachtet.

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Unter Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen zu verstehen, auf die sich Kreditgeber und Kredit-nehmer geeinigt haben.

Walter Waschiczek

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Umfrage u‹ber das Kreditgescha‹ft — O ‹ sterreich-Ergebnisse des

Euroraum-Bank Lending Survey

im Juli 2005

warten die Banken eine leichte Ver-scha‹rfung der Richtlinien fu‹r Privat-kredite.

Die Nachfrage nach Konsumkre-diten und WohnbaukreKonsumkre-diten der

pri-vaten Haushalte ist im zweiten Quar-tal 2005 unvera‹ndert geblieben und du‹rfte nach Einscha‹tzung der befrag-ten Banken im dritbefrag-ten Quartal 2005 etwas steigen.

Richtlinien für die Gewährung von Krediten an Unternehmen