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Entwicklung des Dienstleistungshandels nach Hauptgruppen

Entwicklung des Dienstleistungshandels nach Hauptgruppen 95

1.2 Langfristige Entwicklung seit 2002

Im zehnjährigen Rückblick entwickelte sich der österreichische Dienstleis-tungshandel trotz der Krise im Jahr 2009 äußerst positiv und verzeichnete hohe durchschnittliche jährliche Wachstumsraten sowohl beim Export (6,0%) als auch beim Import (5,4%). Der Anteil der Dienstleistungsexporte am nomi-nellen BIP ist zwischen 2002 und 2012 von 12,5% auf 15,4% angewachsen, der Importanteil ist von 9,0% im Jahr 2001 auf 10,7% im Jahr 2012 gestiegen.

Während die Leistungsbilanz erst seit 2002 einen positiven Saldo aufweist, verzeichnete die Dienstleistungsbilanz sowohl vor zehn Jahren als auch 2012 einen Überschuss. Im Jahr 2002 wies der Überschuss etwas mehr als 7,7 Mrd.

Euro auf und steigerte sich kontinuierlich bis zu seinem vorübergehenden Höchststand im Jahr 2008 von 14,2 Mrd. Euro. Im Jahr 2012 erreichte der Dienstleistungshandel mit einem Überschuss von 14,7 Mrd. Euro einen neuen Höchststand. Der Anteil des Überschusses am Dienstleistungsexport betrug im Jahr 2002 28,0% und steigerte sich bis 2008 auf 32,8%. Im Jahr 2012 belief sich dieser auf 30,7%.

Österreichs Außenhandel mit Dienstleistungen 96

Abbildung 18: Wichtige Kategorien im Dienstleistungshandel

steigerte sich kontinuierlich bis zu seinem vorübergehenden Höchststand im Jahr 2008 von 14,2 Mrd.

Euro. Im Jahr 2012 erreichte der Dienstleistungshandel mit einem Überschuss von 14,7 Mrd. Euro einen neuen Höchststand. Der Anteil des Überschusses am Dienstleistungsexport betrug im Jahr 2002 28,0% und steigerte sich bis 2008 auf 32,8%. Im Jahr 2012 belief sich dieser auf 30,7%.

2. Entwicklung des Dienstleistungshandels nach Hauptgruppen   a. Langfristige Entwicklung von 2002 bis 2012 

Über den Zeitraum von 2002 bis 2012 haben sich die wichtigsten Dienstleistungskategorien im Dienstleistungsexport relativ wenig geändert. Dennoch gab es sowohl im Zehnjahresvergleich als auch im Vergleich zu 2007 Verschiebungen. Um diese systematisch zu analysieren wird die Entwicklung des Dienstleistungshandels im Folgenden in den Reiseverkehr sowie – in Anlehnung an OeNB (2011) – in vier weitere Hauptgruppen zusammengefasst. Diese sind traditionelle

Dienstleistungsarten (Transport, Bau, Handel, Operational Leasing, DL in Landwirtschaft und Bergbau),Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, Knowledge Intensive Business Services2 (OeNB, 2011) und übrige Dienstleistungen ohne Reiseverkehr.

Abbildung 2: Wichtige Kategorien im Dienstleistungshandel

       

2 Knowledge Intensive Business Services umfassen technisch-innovative Dienstleistungen wie Telekommunikation, EDV und Information, F&E, Architektur und Technik, Patente und Lizenzen sowie wissensbasierte Dienstleistungsarten wie Rechtsberatung, Rechnungswesen- und Steuerberatungsleistungen, Unternehmensberatung, Werbung und Marktforschung, Persönliche Dienstleistungen, Kultur und Erholung 

0 10 20 30 40 50 60

Import 2002

Import 2007

Import 2011

Import 2012

Export 1997

Export 2002

Export 2007

Export 2011

Export 2012

Mrd. Euro

Übrige Dienstleistungen

Knowledge Intensive Business Services Versicherungs- und Finanzdienstleistungen Traditionelle Dienstleistungen Reiseverkehr

Quelle: OeNB, Statistik Austria. - Traditionelle Dienstleistungsarten (Transport, Bau, Handel, Operational Leasing, DL in Landwirtschaft und Bergbau), Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, Knowledge Intensive Business Services (Telekommunikation, EDV und Information, F&E, Architektur und Technik, Patente und Lizenzen, Rechtsberatung, Rechnungswesen- und Steuerberatungsleistungen, Unternehmensberatung, Werbung und Marktforschung, Persönliche Dienstleistungen, Kultur und Erholung), Übrige Dienstleistungen ohne Reiseverkehr

Quelle: OeNB, Statistik Austria. – Traditionelle Dienstleistungsarten (Transport, Bau, Handel, Operational Leasing, DL in Landwirtschaft und Bergbau), Versicherungs- und Finanzdienstleis-tungen, Knowledge Intensive Business Services (Telekommunikation, EDV und Information, F&E, Architektur und Technik, Patente und Lizenzen, Rechtsberatung, Rechnungswesen- und Steuerberatungsleistungen, Unternehmensberatung, Werbung und Marktforschung, Persönli-che Dienstleistungen, Kultur und Erholung), Übrige Dienstleistungen ohne Reiseverkehr.

Anteilsmäßig stellen der Reiseverkehr und die traditionellen Dienstleistungen die wichtigsten Dienstleistungskategorien dar. Grundsätzlich gilt, dass für den österreichischen Dienstleistungshandel der Reiseverkehr (14,7 Mrd. Euro) eine große Bedeutung hat, im Jahr 2012 konnten die Exporte bei den traditionellen Dienstleistungen einen noch höheren Wert (16,8 Mrd. Euro) erzielen. Die von der OeNB und Statistik Austria erhobenen aktuellen Außenwirtschaftszahlen zeigen, dass Österreich längst nicht nur mehr ein klassisches Reiseverkehrsland ist, sondern ein moderner Dienstleistungsanbieter. Motor dieser Entwicklung sind „technologisch-innovative“ Dienstleistungen, vor allem EDV- und Infor-mationsleistungen sowie Auftragsforschungen (Walter, OeNB – Dienstleis-tungshandel Österreichs 1995 bis 2010, 2011).

Im Folgenden werden die Entwicklungen der einzelnen Dienstleistungska-tegorien beschrieben.

2.2 Reiseverkehr

Die Einnahmen aus dem Reiseverkehr betrugen 2012 14,7 Mrd. Euro (Zu-wachs von 3,1% im Vergleich zum Vorjahr), was einem Anteil an den gesam-ten Dienstleistungsexporgesam-ten von 30,8% entspricht. Auf der Gegenseite stehen Ausgaben in der Höhe von 7,9 Mrd. Euro (4,6%). Der Saldo stieg um 1,3% auf 6,8 Mrd. Euro. Gemessen am Saldo bleibt der Reiseverkehr die bedeutendste Kategorie im Außenhandel mit Dienstleistungen.

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2.3 Traditionelle Dienstleistungen

Im Jahr 2012 konnten bei den Exporten traditioneller Dienstleistungen starke Zuwächse verzeichnet werden. Mit einem Anstieg von 10,8% auf 16,8 Mrd.

Euro wurden die Reiseverkehrsexporte wie schon im Vorjahr deutlich über-troffen. Die traditionellen Dienstleistungsimporte erhöhten sich um 5,5%. Der Saldo schloss mit einem Plus von 4,4 Mrd. Euro (29,2%) ab. Die Exporte von Transportdienstleistungen stellten mit 22,5% im Jahr 2012 weiter die zweit-größte Gesamtposition dar und hielten mit 64,0% den zweit-größten Anteil an den traditionellen Dienstleistungen. Im Jahr 2012 wurden Transportdienstleistun-gen im Wert von 10,8 Mrd. Euro exportiert bzw. 11,0 Mrd. Euro importiert.

Mit 70,6% war der Frachttransport die mit Abstand wichtigste Teilkompo-nente der Transportexporte. Eine untergeordnete Rolle spielen der Handel mit Transporthilfsleistungen und der internationale Personentransport. Zu den traditionellen Dienstleistungsarten zählen außerdem die Bauleistungen, Operational Leasing, sonstige Handelsleistungen und Dienstleistungen in Landwirtschaft und Bergbau. Unter diesen Kategorien ist der Handel mit Bau-leistungen am wichtigsten und hatte exportseitig einen Anteil von 1,2% und importseitig von 2,0% am Gesamtvolumen. Nach den starken Rückgängen im Jahr 2011 (–13,9% bzw. –10,2%) konnten im Jahr 2012 die Exporte (3,6%) als auch die Importe (14,7%) wieder zulegen.

2.4 Knowledge Intensive Business Services

Die Dienstleistungskategorie „Knowledge Intensive Business Services“ gewann in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 1997 lag ihr Anteil an den Dienstleistungsexporten bei 11,3%, 2012 betrug er 22,3%. Bei den Importen war eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Waren es im Jahr 1997 16,3% Anteil an den Dienstleistungsimporten, erhöhte sich dieser auf 25,2% bis zum Jahr 2012. Seit 2000 wird durchgehend ein positiver Saldo er-wirtschaftet, dessen Anteil am Gesamtüberschuss des Dienstleistungsverkehrs stetig zunahm und im Jahr 2012 einen Wert von 15,6% erreichte. Innerhalb der Kategorie Wissensintensive Dienstleistungen nimmt die Gruppe der Ar-chitektur-, Ingenieur- und sonstigen technischen Dienstleistungen mit einem Anteil von 6,1% an den gesamten Dienstleistungsexporten den ersten Rang ein (Anteil in der Kategorie: 27,2%). Der Importanteil lag bei 4,9%. Mit einem Überschuss von 1,3 Mrd. Euro lag diese Branche an der Spitze innerhalb der wissensintensiven Dienstleistungen im Jahr 2012. Die zweitwichtigste Gruppe innerhalb dieser Kategorie stellten die EDV- und Informationsdienstleistun-gen dar. Diese erreichten 2012 einen Anteil von 5,2% an den Exporten, bei den Importen konnte ebenfalls ein Anteil von 4,4% verzeichnet werden. Der Anstieg gegenüber dem Jahr 2011 lag bei den Exporten bei 32,5% bzw. 14,1%

bei den Importen. Der Überschuss des Saldos belief sich auf 1,0 Mrd. Euro. Die Ausfuhren bei den Dienstleistungen der Forschung und Entwicklung sanken 2012 um –9,0% (Anteil an Dienstleistungsexporten: 3,1%), die Einfuhren um 24,5% (Anteil an Dienstleistungsimporten: 1,4%). Mit einem Überschuss von über 1,0 Mrd. Euro erwies sich diese Sparte als eine der ertragreichsten unter den wissensintensiven Dienstleistungen.

2.5 Versicherungs- und Finanzdienstleistungen

Der Anteil der Versicherungs- und Finanzdienstleistungen betrug im Jahr 2012 exportseitig 3,9%, importseitig 3,4%. Die Ausfuhren 2012 stiegen nach den zuletzt zu beobachtenden Rückgängen mit 16,4% wieder kräftig. Die Im-porte stiegen mit 3,9% wie zuletzt eher moderat. Der Saldo lag bei 721 Mio.

Euro, was einer Steigerung von 4,9% entsprach.