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des österreichischen Außenhandels auf Basis der Außenhandelsstatistik

Grafik 2

US-Dollar Euro

Anteil in % 80 60

40 20

0 1994

Quelle: Statistik Austria, OeNB.

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

A n t e i l d e s U S - D ol l a r u n d d e s E u ro

a m Au § e n h a n d e l O ‹ sterreichs

5 Verha ‹ ltnis Exporterlo ‹ se und Importzahlungen zu Exporten und Importen

Das Ziel der Zusammenfu‹hrung der beiden Datenquellen — Zahlungsbi-lanzstatistik der OeNB und Au§en-handelstatistik von Statistik Austria — ist, die Annahmen zur Ableitung der Wa‹hrungen aus den Regionen, die in Kapitel 4 getroffen wurden, zu unter-mauern. In Zukunft strebt die OeNB gemeinsam mit Statistik Austria in weiteren Untersuchungen diesbezu‹g-lich eine Datenverfeinerung an.

Die Kapitel 3 und 4 zeigen die De-tailergebnisse getrennt nach den beiden Datenquellen. Wie bereits erwa‹hnt, beziehen sich die Zahlungsbilanzdaten auf die Exporterlo‹se und Importzah-lungen fu‹r Gu‹ter in den jeweiligen Wa‹hrungen, die Au§enhandelsdaten auf die geta‹tigten Exporte und Importe mit den jeweiligen La‹ndern. Ausge-hend von der Annahme, dass Gu‹ter-exporte und -importe nicht nur mit den USA in US-Dollar fakturiert und bezahlt werden, wird in diesem Kapitel der Versuch unternommen, die bei-den unterschiedlichen Datenquellen zu kombinieren. Das bedeutet, dass das Verha‹ltnis der Exporterlo‹se und Importzahlungen nach Wa‹hrungen zu den Exporten und Importen nach Regionen berechnet wird.

1994 erreichten die Exporterlo‹se O ‹ sterreichs in US-Dollar noch mehr als das Sechsfache der Gu‹terexporte in die USA (Gu‹terexporte: 1,3 Mrd EUR; Exporterlo‹se: 8,4 Mrd EUR).

Im Zeitverlauf bis 2004 ist hier ein kontinuierlicher Ru‹ckgang zu beob-achten. 2004 lagen die Exporterlo‹se nur mehr knapp u‹ber dem zweifachen Exportwert (Gu‹terexporte: 5,4 Mrd EUR; Exporterlo‹se: 11,2 Mrd EUR).

Auf der Importseite ist das Verha‹ltnis von Importerlo‹sen in US-Dollar zu Importen aus den USA im selben

Beobachtungszeitraum sehr stabil.

Sowohl 1994 als auch 2004 beliefen sich die Importzahlungen in US-Dollar auf das Vier- bis Fu‹nffache der Gu‹ter-importe aus den USA.

O ‹ sterreichs Exporterlo‹se in Euro im Verha‹ltnis zu den Exporten in den Euroraum beliefen sich 1994 auf mehr als das 1fache. 2004 betra‹gt dieses Verha‹ltnis bereits 1 zu 1.

Auf der Importseite sind die Zahlun-gen in Euro bis zum Jahr 2001 auf das 1fache angewachsen. Im Jahr 2004 ist bei den o‹sterreichischen Im-portzahlungen in Euro im Verha‹ltnis zu den Importen aus dem Euroraum ein leichter Ru‹ckgang zu verzeichnen (1:1,4).

Die Relationen zwischen Export-erlo‹sen und Importzahlungen in Schweizer Franken, japanischen Yen und Pfund Sterling zu den Exporten und Importen aus den entsprechenden La‹ndern zeigen ein anderes Bild. Ge-nerell liegen die Exporterlo‹se und Im-portzahlungen in den drei Landeswa‹h-rungen unter den Exporten und Im-porten in diese Regionen bzw. aus diesen Regionen.

Der Anteil der Exporterlo‹se in Schweizer Franken an den Exporten in die Schweiz ist wa‹hrend der letzten zehn Jahre von u‹ber 50% auf 20%

gesunken. Ein noch sta‹rkerer Ru‹ck-gang la‹sst sich auf der Importseite beobachten. Belief sich der Anteil der Importzahlungen in Schweizer Franken an den Importen aus der Schweiz 1996 noch auf rund 70%, lag der Anteil im Jahr 2004 nur noch bei rund 20%.

O ‹ sterreichs Au§enhandel mit dem Vereinigten Ko‹nigreich zeigt ein sehr a‹hnliches Bild wie fu‹r die Schweiz.

Ebenso wie der Schweizer Franken hat das Pfund Sterling im Au§enhan-del an Bedeutung verloren. Betrug der Anteil der Exporterlo‹se an den

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Exporten im Jahr 1994 noch rund 57%, so ist dieser bis 2004 auf rund 25% gesunken. Auf der Importseite ist ein Ru‹ckgang von 50% im Jahr 1994 auf unter 30% zu verzeichnen.

Auch der japanische Yen spielt nunmehr im Zusammenhang mit dem o‹sterreichischen Au§enhandel eine geringere Rolle. Der Anteil der Exporterlo‹se in japanischen Yen an den Exporten nach Japan verringerte sich im Verlauf der letzten zehn Jahre um rund 15 Prozentpunkte. Auf der Importseite bela‹uft sich der Ru‹ckgang auf 28 Prozentpunkte.

Aufgrund dieser Untersuchungs-ergebnisse stellt sich die Frage, wel-che Wa‹hrung in diesen La‹ndern — ne-ben den Landeswa‹hrungen — als Hauptwa‹hrung auftritt. Diesbezu‹g-liche Hypothesen erweisen sich auf-grund der internationalen Verflech-tungen der einzelnen La‹nder als schwierig, daher wurden fu‹r diese Fa‹lle keine Annahmen getroffen. In diesem Zusammenhang ist daher zu betonen, dass die Detailergebnisse in Kapitel 4 (Ergebnisse aufgrund der Au§enhandelsdaten) jeweils als Unter-grenzen zu sehen sind, da weder die Schweiz noch das Vereinigte Ko‹nig-reich oder Japan in die Berechnungen eingegangen sind.

Zusammengefasst ist aus diesem Datenvergleich sehr eindeutig zu er-kennen, dass der Euro im o‹sterreichi-schen Au§enhandel als Hauptwa‹hrung auftritt und zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der US-Dollar fungiert zwar nach wie vor als wichtiges Zah-lungsmittel, hauptsa‹chlich im Au§en-handel mit dem amerikanischen und dem asiatischen Raum sowie fu‹r Erd-o‹lprodukte, verliert aber im o‹ster-reichischen Au§enhandel an

Wichtig-keit. Ebenfalls von Interesse ist das Ergebnis fu‹r den Schweizer Franken, den japanischen Yen und das Pfund Sterling. Neben dem Euro und dem US-Dollar hatten bzw. haben diese drei Wa‹hrungen noch Bedeutung fu‹r den o‹sterreichischen Au§enhandel, al-lerdings — ebenso wie der US-Dollar — mit stark abnehmendem Gewicht im Verlauf der letzten zehn Jahre.

6 Gewichtung des US-Dol-lar bei der Berechnung des effektiven Wechsel-kurses durch das WIFO

Durch die Einfu‹hrung des Euro in zwo‹lf europa‹ischen Staaten spielen Wechselkursrisiken in den Handels-beziehungen zwischen diesen La‹ndern keine Rolle mehr. Preis- und Kosten-unterschiede — und damit reale Wech-selkurse — haben jedoch in Bezug auf die nationale bzw. regionale Wett-bewerbsfa‹higkeit weiterhin einen ent-scheidenden Einfluss.

Bei der Analyse der Wechselkursef-fekte auf die preisliche Wettbewerbs-fa‹higkeit einer Volkswirtschaft liefern bilaterale Kursbewegungen nur ein sehr eingeschra‹nktes Bild. Aus makro-o‹konomischer Sicht ist aber der Ge-samteffekt aller Wechselkursvera‹nde-rungen auf eine Volkswirtschaft von Be-deutung. Dieser Gesamteffekt wird durch den effektiven Wechselkursin-dex erfasst, weshalb er zu den wichtigs-ten Indikatoren der Beurteilung der au§enwirtschaftlichen Wettbewerbs-fa‹higkeit einer Volkswirtschaft za‹hlt.

Insbesondere der real-effektive Wech-selkurs gilt als ein zentraler Indikator fu‹r die Einscha‹tzung der inter-nationalen preislichen bzw. kosten-ma‹§igen Wettbewerbsfa‹higkeit eines Landes.

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Hahn et al. (2001), S. 270.

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Bei der Berechnung des effektiven Wechselkurses durch das WIFO wer-den insgesamt 42 Wa‹hrungen erfasst.

Der US-Dollar wird exportseitig mit einem Anteil von 6% und importseitig mit einem Anteil von 8% gewichtet.

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Der Grund dafu‹r, warum diese Werte geringer ausfallen als bei den Abscha‹t-zungen auf Basis der Zahlungsbilanz-statistik bzw. der Au§enhandelsstatis-tik, liegt darin, dass dabei nur der Handel mit den USA und ein Teil der Energieimporte, die in US-Dollar fakturiert und bezahlt werden, be-ru‹cksichtigt sind.

Wu‹rde man die Annahmen, die im Zusammenhang mit den Au§enhan-delsdaten von Statistik Austria getrof-fen wurden — Zuza‹hlung gewisser La‹nder

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zum US-Dollar — auch hier anwenden, wu‹rde sich auch in diesem Fall ein Anteil des US-Dollar am o‹ster-reichischen Au§enhandel von rund 12% ergeben.

7 Bedeutung des Euro aus Sicht des Euroraums

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Im Ja‹nner 2005 vero‹ffentlichte die Europa‹ische Zentralbank (EZB) den vierten Bericht zur Bedeutung des Euro im internationalen Handel und auf den Finanzma‹rkten (The inter-national role of the Euro). Die vorlie-gende Untersuchung konzentriert sich auf das Gewicht des Euro im Extra-Euroraum wa‹hrend der Jahre 2000 bis 2003.

Neben der Rolle des Euro auf dem internationalen Kredit-, Einlagen-, Devisen- und Anleihenmarkt wird auch ein Augenmerk auf die Verwen-dung des Euro im internationalen

Handel mit Gu‹tern und Dienstleistun-gen gelegt.

Zusammenfassend wird festge-stellt, dass die gemeinsame Wa‹hrung bei grenzu‹berschreitenden Gu‹ter-und Dienstleistungstransaktionen des Euroraums insgesamt sowohl export-als auch importseitig an Bedeutung ge-winnt. Da nicht von allen Mitgliedstaa-ten des Euroraums DaMitgliedstaa-ten zur Verfu‹-gung stehen, werden fu‹r die Anteile jeweils Bandbreiten angegeben (abge-leitet aus Angaben der Einzella‹nder).

Hinsichtlich der Gu‹terexporte hat der Anteil des Euro zwischen 2002 und 2003 um 5 bis 8 Prozentpunkte zuge-nommen und bewegt sich zwischen 47% und 63%. Besonders hohe Zu-wa‹chse bei der Verwendung der ge-meinsamen Wa‹hrung verzeichnen der deutsche und der spanische Au§enhan-del mit dem Extra-Euroraum. Bezu‹g-lich der Importseite sind die entsprech-enden Zuwa‹chse sowie die Bandbreite fu‹r die Niveaus etwas geringer: 2003 bewegte sich der Anteil des Euro zwi-schen 40% und 60%, was einer Erho‹-hung um 2 bis 5 Prozentpunkte gegen-u‹ber 2002 entspricht.

Im Jahr 2000 war der Euro-Anteil fu‹r den Gesamtumsatz in grenzu‹ber-schreitenden Gu‹ter- und Dienst-leistungstransaktionen des Euroraums zwischen 30% und 50% gelegen.

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Diese Angaben sind jedoch nicht un-mittelbar mit den fu‹r 2003 genannten Werten vergleichbar, da sie auf einer kleineren Datenbasis beruhen; sie sol-len nur beispielhaft die Entwicklung skizzieren.

In dem Bericht vom Ja‹nner 2005 fu‹hrt die EZB aus, dass Exporteure

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Hahn et al. (2001), S. 289.

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Die Anteile folgender La‹nder wurden addiert: USA, Mexiko, Argentinien, Brasilien, China, Hongkong, Indien,

Indonesien, Israel, Malaysia, Philippinen, Singapur, Taiwan, Thailand, Su‹dkorea, Su‹dafrika, Russland.