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Analyse der Befragungsdaten in der Pilotregion Salzburg

Im Dokument Mitwirkende Organisationen (Seite 31-37)

Anders als die Befragungen in Niederösterreich und Oberösterreich hatte die Befra-gung in Salzburg das Thema Fahrgemeinschaften nicht im Fokus. Stattdessen wurden Alternativen zum Pendeln in die Stadt Salzburg untersucht, wobei angenommen wurde, dass auf der derzeitigen Strecke mit Stau zu rechnen ist. Es wurden untersucht, welche Voraussetzungen und Hemmnisse es für einen Umstieg auf alternative Ver-kehrsmittel ÖV, Bike & Ride, Park & Ride und Last-Mile Shuttle gibt.

Abbildung 31 zeigt die Zusammensetzung der Stichprobe im Hinblick auf derzeitig ge-nutzte Verkehrsmittel auf dem Weg in die Arbeit bzw. in die Ausbildung sowie derzei-tige Fahrzeit beim Pendeln. Die Fahrzeiten sind im Vergleich mit jenen in Oberöster-reich etwas länger, bei der Verkehrsmittelnutzung sind die Werte vergleichbar mit de-nen in Oberösterreich.

Abbildung 31: Derzeitiges Mobilitätsverhalten der Befragten in Salzburg. Stichprobe aufgeteilt nach berufstätigen Befragten und Befragten in Ausbildung.

Die Frage „Könnten Sie sich vorstellen zumindest einen Teil ihres Pendelweges mit … zurückzulegen?“ zeigt sich eine Bewertung ähnlich zu der in der Befragung in Oberös-terreich (siehe Abbildung 32). Im Unterschied zu OberösOberös-terreich und NiederösOberös-terreich wurden in Salzburg Fahrrad und E-Bike getrennt befragt und zusätzlich eine Frage nach Anrufsammeltaxis (AST) gestellt. Dabei wurde AST am wenigsten als Alternative am Pendelweg angesehen. Gründe dafür könnten sein, dass es als zu teuer (wenn nicht im ÖV) inkludiert angesehen wird oder einfach unbekannt ist. E-Bikes sind mög-licherweise wegen der geringeren Verfügbarkeit auch weniger eine Alternative als her-kömmliche Fahrräder.

Abbildung 32: Potenzialbewertung der Befragten für unterschiedliche Verkehrsmittel.

Ein wichtiger Teil der Befragung in Salzburg war die Frage nach der Wichtigkeit unter-schiedlicher Maßnahmen und Informationen für den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel (siehe Abbildung 33). Da der ÖV auch das Verkehrsmittel ist, das am ehesten als Alternative zum Auto angesehen wird, ist es nicht überraschend, dass Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit im ÖV als wichtigste Voraussetzungen für einen Umstieg angesehen werden. Auch Informationen über Reisezeiten und Staus in Echt-zeit sind den Befragten sehr wichtig. Maßnahmen und Angebote zum AST und Mit-fahrgelegenheiten sind den Befragten eher unwichtig. Bei Radthemen stechen die si-cheren Radwege als wichtiger als andere Maßnahmen heraus. Bezüglich einer MaaS Anwendung ist für die Befragten wichtig die Möglichkeit zu haben eine Fahrt auch mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln über eine Plattform abwickeln zu können.

Abbildung 33: Wichtigkeit unterschiedlicher Maßnahmen/Informationen für den Umstieg auf alternative Verkehrs-mittel.

Im SC-Experiment in der Salzburger Befragung fällt auf, dass die Alternativen für alle Verkehrsmittel in weniger als 20% der Fälle gewählt werden, bei Last-Mile Shuttles sogar nur in knapp 14% (siehe Tabelle 6). Dies liegt zum einen daran, dass die Alter-nativrouten sogar bei Erhöhung der Fahrzeit durch einen Stau noch langsamer sind als die Originalrouten. Selbst bei relativ guten Verbindungen in die Stadt sind dann die Fahrten von Bahnhof zu Arbeitsort/Ausbildungsort noch recht zeitaufwendig.

Tabelle 6: Anteile der gewählten Alternativrouten im SC-Experiment in Salzburg.

Insgesamt zeigt sich in Abbildung 34, dass wie oben erwähnt, die Zeit der Ausschlag-gebende Grund für die Wahl der Originalroute ist, wobei bei genügend langer Verzö-gerung auch bei der Alternativroute die Zeit als wichtiger Grund zur Wahl der Alterna-tive angegeben wird. Neben dem Faktor Zeit ist Komfort (Nutzung des eigenen Autos, ohne Umstiege) der am häufigsten genannte Grund für die Wahl der Originalroute. Bei der Alternativroute sind die wichtigsten Gründe Umwelt, Zeit, Kosten aber auch Kom-fort (nicht fahren zu müssen), Vertrauen und Sicherheit.

Abbildung 34: Gründe für die Wahl von Originalroute und Alternativroute im SC-Experiment in Salzburg. Das Ver-kehrsmittel und VerVer-kehrsmittelkombinationen oben (Shuttle & Ride, ÖV, Park & Ride, Bike & Ride) entsprechen der angebotenen Alternativroute. Die Originalroute wurde jeweils mit dem Auto zurückgelegt.

Wie schon in den Befragungen in Niederösterreich und Oberösterreich zeigt das Wahl-verhalten im SC-Experiment in Salzburg einen sehr schwachen Zusammenhang zu unterschiedlichen sozio-ökonomischen Variablen. Am ehesten sieht man einen Zu-sammenhang zwischen Einkommen und Bike & Ride Fahrten, wo die Wahl der Bike &

Ride Alternative in den mittleren Einkommensklassen am seltensten scheint (siehe Abbildung 35).

Abbildung 35: Zusammenhang zwischen Wahl der Alternativroute Bike & Ride und dem Einkommen.

Abbildung 36 zeigt, dass Befragte, die sichere Radwege für unbedingt wichtig halten auch am ehesten bereit sind Bike & Ride Alternativen zu wählen.

Abbildung 36: Zusammenhang zwischen Wahl der Alternativroute Bike & Ride und Wichtigkeit von sicheren Rad-wegen.

Besser als sozio-demographische Eigenschaften hängen die pro:motion Typen mit der Wahl der Alternativrouten im SC-Experiment zusammen (siehe Abbildung 37). Bei Park & Ride und ÖV zeigt sich, dass die auf Nachhaltigkeit bedachten Gruppen „kon-servativ Interessierte“ und „hoch-informierte Nachhaltigkeit“ am ehesten bereit sind diese Alternativen zu wählen. Bei „konservativ Interessierten“ ist dies auch bei Bike &

Ride der Fall. Shuttle Routen sind insgesamt eher wenig beliebt. Gerade bei Personen im Typ „niederer Bedarf“ wird die die Alternativroute fast nie gewählt.

Abbildung 37: Häufigkeit der Wahl der Alternativroute nach pro:motion Typ.

Die Darstellung der Arbeitsplätze/Ausbildungsplätze in Abbildung 38 zeigt, dass ge-rade in Bereichen in der Nähe des Autobahnrings wenige Befragte die Alternativrouten wählen. In Bereichen entlang der Hauptbahnlinien sind es klar höhere Anteile, die be-reit sind Alternativen zum Auto in Betracht zu ziehen.

Abbildung 38: Kartendarstellung der Arbeits- und Ausbildungsplätze. Die Farbe von Rot nach Grün zeigt den An-teil der gewählten Alternativrouten an der Gesamtzahl der Routen in oder aus der Gitterzelle. Die Größe des Punktes in der Mitte der Gitterzelle zeigt die Anzahl der gewählten Originalrouten in der linken und die der ge-wählten Alternativrouten in der rechten Grafik. Die Durchsichtigkeit der Gitterzelle spiegelt die Gesamtzahl der Routen in oder aus der Gitterzelle wider.

Im Dokument Mitwirkende Organisationen (Seite 31-37)